Liebe (potentielle) Kooperationspartner, liebe anfragende Unternehmen, liebe An-einer-Zusammenarbeit-mit-unserem-Blog-Interessierte,


im Laufe der Zeit landen immer mehr Kooperationsangebote in unserem Postfach. Unternehmen haben entdeckt, dass Blogs eine hohe Glaubwürdigkeit haben, weswegen sie als Werbemedium immer beliebter werden. Für viele Blogger ist das eine schöne Gelegenheit, mit ihrem Hobby etwas Geld zu verdienen - so lange diese Kooperationen entsprechend als "Werbung" gekennzeichnet sind, die Beiträge trotz der Vergütung unabhängig geschrieben werden und das Verhältnis zwischen eigenen und bezahlten Inhalten nicht ins Ungleichgewicht gerät, spricht unseres Erachtens auch nichts dagegen.



Es befremdet uns jedoch zunehmend, dass immer mehr Unternehmen der Meinung sind, dass sie auf die Schnelle einen als Ratgeberbeitrag getarnten Werbeartikel zur Linkplatzierung oder eine kostenlose Produktvorstellung bei uns veröffentlichen möchten, weil das so einen hohen Mehrwert für unsere Leser hätte. Wir möchten Ihnen ganz klar sagen, welche Voraussetzungen es für eine Zusammenarbeit mit uns gibt. Da es unhöflich ist, auf E-Mails nicht zu antworten, das aber immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, möchten wir diesen Beitrag künftig in unseren Antworten auf aus unserer Sicht unangemessene Kooperationsanfragen verlinken.


Warum wir der Meinung sind, dass Kooperationen angemessen vergütet werden sollten 


Unsere Leser schätzen uns, weil wir uns bemühen, alle Themen, über die wir schreiben, umfassend zu beleuchten und intensiv dafür recherchieren. Hinter jedem einzelnen Artikel steckt eine Menge Arbeit - deutlich mehr, als die meisten vermuten würden. Wenn jemand ein tolles Produkt hat, das wir hier oder bei Facebook vorstellen könnten, dann sind wir durchaus nicht abgeneigt, wenn wir von dessen Qualität absolut überzeugt sind. Das machen wir auch mal ohne Vergütung, wenn es sich bspw. um kleine Familienunternehmen handelt oder das Produkt wirklich einen Mehrwert für unsere Leser hätte. Dann freuen wir uns über eine nette Mail, in der alles Wissenswerte zusammengefasst wurde. 

Doch die Anfragen zu solchen Kooperationen sehen oft so aus (anonymisierte Original-E-Mail):
"Hallo Blogger,

wir möchten gerne unterschiedliche Baby- und Kinderprodukte von H*** durch SIe vorstellen lassen.
Gerne können SIe sich ein Produkt bis 50,00 € aus dem Bereich aussuchen um über diesen zu schreiben, zu berichten oder um diesen zu testen.
Ich würde mich freuen wenn Sie an dieser Aktion mitmachen. 

Glück Auf!  
Andreas O." 
Hallo, Unternehmer, auch Blogger(innen) werden gerne mit ihrem Namen angesprochen. Das schaffen einige sogar, wenn auch der Rest fragwürdig bleibt:
"Hallo snowqueen :) 
ich schreibe dir im Auftrag von R**** - einer der weltweit führenden Anbieter für moderne webbasierte ***. Wir arbeiten an mehreren Projekten mit Blogger aus der gesamten Welt. Nun arbeiten wir an einem Projekt, welches dich interessieren könnte.

Wir verteilen B*** an Blogger, die Familie haben. Meistens unsere Blogger fragen nach dem ****. ]
Hättest du und deine Familie an so etwas Interesse?
                                                        
Schöne Grüße
Susann"
  

Produkte testen und/oder vorstellen


Ein Produkt testen und behalten zu können ist sicherlich nett. Wenn wir es jedoch dringend brauchen würden oder unbedingt haben wollen würden, dann wäre es bereits in meinem Haushalt  vorhanden und wir würden es bspw. begeistert im Rahmen unserer Sonntagsempfehlungen vorstellen. Wenn Sie uns ein Produkt zum Testen zur Verfügung stellen, dessen Nutzen oder Qualität uns vorab noch gar nicht klar sind - ist der Mehrwert für uns persönlich also nicht unbedingt sehr hoch. Wenn wir einen qualitativ hochwertigen und ausführlichen Artikel (und diesen Anspruch haben wir an uns) dazu schreiben, dann ist das für uns Arbeit. Wir wenden Zeit für die Erstellung auf, die uns dann woanders fehlt.

Ja - wir schreiben ohnehin gerne und vermutlich würden wir die Zeit für einen anderen Artikel aufwenden - aber wenn wir für ein Unternehmen tätig werden, ist das eine Auftragsarbeit, für die wir eine angemessene Vergütung erwarten. Diese ist im Einzelfall durchaus verhandelbar - aber sie sollte den Mindestlohn schon erkennbar überschreiten. 

Das scheinen einige leider anders zu sehen - 
Dear Gewuenschtestes Wunschkind, 
I’m Kevin S. from P***. We're a child friendly online games portal. We have everything from educational games to car and cooking games. I saw gewuenschtestes-wunschkind recently and I was wondering if you’d be interested in working together. Given your subject matter and our games, we think it'd be a great fit.  
I can offer you €35 for an article about online games that refers to P***.de. You can create your content to your own liking of course, without strongly promoting P***. We can transfer the agreed amount through PayPal, if you’re interested of course.Don’t hesitate to reach out if you have any questions or concerns. I’d love to get in touch and hopefully work together. 
Hope to hear from you soon! 
Best, Kevin S.

Kauf von dofollow-Backlinks und Kennzeichnung als Werbung

 
Kevin bietet also 35 EUR - dafür müssen wir P*** aber auch nicht "strongly" promoten. Der Nichtblogger wundert sich, der Blogger weiß Bescheid: Kevin geht es um einen Link auf seine Seite. Jeder Internetseiteninhaber möchte gerne ganz weit oben bei Google stehen - je höher die eigene Seite platziert ist, desto mehr Leute werden sie anklicken. Woher weiß Google nun aber, welche Seiten für den Suchenden interessant sind? Es geht unter anderem davon aus, dass interessante Seiten automatisch sehr oft verlinkt werden. Auch für uns ist es essentielle Grundlage, dass andere uns auf ihren Seiten oder in Foren verlinken - das trägt maßgeblich zu unserem Erfolg bei.

Wessen Inhalte nur zögerlich verlinkt werden, muss etwas nachhelfen, indem er Links kauft. Je höher die Reputation der verlinkenden Seite, umso wertvoller ist der Link. Der Verkauf von Links scheint zu boomen - immer wieder bekommen wir entsprechende Anfragen. Das ist menschlich durchaus nachvollziehbar - Unternehmen verbessern ihr Ranking, Blogger verdienen einfach und schnell ein paar Euro und dem Leser schadet es im Grunde nicht, weil die Links meist recht versteckt sind und absichtlich nicht offensiv werbend sind, damit Google den Kauf nicht so leicht entlarvt.
 
Allerdings ist Google nicht dumm und erkennt diese Links mittlerweile serhr zuverlässig. Und dann straft es die Seiten ab, die Links verkaufen - im schlimmsten Falle verschwinden sie komplett aus den Suchergebnissen und keiner schaut mehr vorbei.  

Dieses Risiko werden wir nicht eingehen! Daher lehnen wir jede vergütete Dofollow-Verlinkung grundsätzlich ab. 

Außerdem gibt es verschiedene Rechtsgrundlagen, aus denen sich ergibt, dass solche Links als Werbung zu kennzeichnen sind. Daher werden wir - wenn es überhaupt passen sollte - grundsätzlich ausschließlich Links platzieren, die ordnungsgemäß gekennzeichnet werden. Das gebietet schon die Transparenz gegenüber unseren Lesern.

Anfragen wie die folgende, finden wir übrigens besonders dreist:
"Lieber Blogger,
wir betreuen einen der führenden Vermittler von Ferienhäusern und Ferienwohnungen im Content Marketing. 
Die Achherrje AG hat ein interessantes und informatives E-Book über das Thema „Sehr lustiger Titel“ vor kurzem online gestellt.
Der Blogartikel und das E-Book = http://linkzumartikel.de
Wir könnten uns einen Mehrwert für Ihre Besucher vorstellen und fragen deshalb, ob eine Erwähnung auf Ihrer Website möglich wäre?
Könnten Sie sich eine Zusammenarbeit mit uns vorstellen?
Beste Grüße
 Viktor S."
Für den Link nicht mal bezahlen wollen und nur wegen des vermeintlichen Mehrwertes verlinkt werden wollen und uns dem Risiko einer Googlestrafe aussetzen? Nein danke! 

Andere Unternehmen haben darüber nachgesonnen, wie sie ihren Link geschickter platzieren können:
"Guten Tag,

Ihre Internetseite gewuenschtestes-wunschkind.de bietet interessante Inhalte für Eltern. Auch unsere Seite www.***.de wird häufig von Eltern auf der Suche nach einem Babysitter besucht. Um den Informationsbedarf unserer Besucher zu decken, haben wir vor einiger Zeit einen Elternratgeber veröffentlicht. Dabei war es uns sehr wichtig, Informationen mit echtem Mehrwert zu bieten.  Wir achten dabei stets auf die Keywordoptimierung. So konnten wir mit unserem Elternratgeber bereits nach kurzer Zeit zahlreiche Top-10-Rankings bei Google erzielen - mit mittlerweile knapp 16.000 Besuchen im Monat. Überzeugen Sie sich hier selbst: ****

Unser Vorschlag: Wir können uns gerne Ihre Seite anschauen und einen informativen Artikel schreiben, der zu Ihrem Internetauftritt passt. Hört sich das für Sie interessant an? Gerne bespreche ich mit Ihnen, wie eine Zusammenarbeit im Detail aussehen kann. Ich freue mich über Ihre Rückmeldung - unter der Telefonnummer *** oder als Antwort auf diese Email.

Beste Grüße

Marcus D. 
Über uns: [Unternehmensbeschreibung]
Das fand ich persönlich besonders unverschämt und ich fühlte mich als dumm verkauft. Die Sache mit den Links lernt man recht schnell, wenn man eine eigene Webseite betreibt. Hätte sich der Abender der E-Mail auf unserer Seite etwas umgesehen, hätte er sowohl Angaben zu den Autoren gefunden, damit man sie persönlich ansprechen kann, als auch auf einen Blick gesehen, dass er für unsere Leser eben ganz sicher keine "informativen Artikel" "mit echtem Mehrwert" bieten kann. Stattdessen würde er einen kurzen lieblosen (möglicherweise im Web schon mehrfach vorhandenen) Artikel liefern, der einen Link auf seine Seite enthält. Solchen doppelten Seiteninhalt mag Google auch nicht und straft unter Umständen denjenigen ab, der die Inhalte nicht als erster veröffentlicht hat. Wo genau unser Mehrwert dabei sein soll, bleibt unklar. 

Vermutlich denken Unternehmen, die Qualität von Artikeln sei Bloggern nicht so wichtig und es käme ohnehin nur auf Quantität statt Qualität an, so dass Blogger gerne auch fremde Inhalte veröffentlichen - frei nach dem Motto: Hauptsache irgendwas ist heute online gegangen.Es ist schon so, dass Google regelmäßige Aktivitäten auf einer Seite positiv wertet. Aber deswegen unverfroren werbliche Inhalte auf anderen Seiten zu platzieren, die auch noch ausdrücklich suchmaschinenoptimiert statt an den Bedürfnissen des Lesers angepasst sind, finde ich persönlich frech.


Zurverfügungstellung von Content


Aber andersherum geht es auch:
"Hallo,
wir teilen auf unseren Portalen, z.B****, **** und **** verschiedene Tipps und Ideen mit unseren Lesern.  
Hättest Du Freude und Zeit, einen Gastartikel für eins unserer Portale zu schreiben? 
Dein Nutzen im Überblick: 
• Verbreitung deines Artikels in Twitter, Facebook und Google+  
• Backlink auf dein Portal (Dofollow-Link)  
• Artikel bleibt ständig online  
• Gewinnung zusätzlicher Leser für deinen Blog / deine Seite  
• Selbstdarstellung als Autor bzw. als Experte / Steigerung deines Bekanntheitsgrads 
Unsere Konditionen: Aufgrund des oben genannten Nutzens sehen wir von Geldleistungen ab.  
Infos und Statistiken: • Statistiken unserer Blogs: ****  
• Weitere Portale: **** Wenn du Interesse oder Fragen hast, dann wende dich bitte via E-Mail an mich.  
Beste und erfolgreiche Grüsse  
GF, Philipp O."

Ein Backlink ist zwar (fast) immer gut - aber deswegen einen qualitativ hochwertigen Artikel schreiben zu sollen (und das muss er ja sein, damit man für die eigene Seite tatsächlich neue Leser gewinnt) ohne dafür eine Vergütung zu erhalten, ist ein seltsames Anliegen. Vor allem, wenn man sich die Statistiken anschaut - insgesamt betreut das Unternehmen 13 Seiten die erfolgreichste davon mit 16.324 Zugriffen im Juni. Warum sollte ich kostenlos einen hochwertigen Artikel auf einer Seite veröffentlichen, mit der ich 95 % weniger Menschen erreiche? Und das umsonst? Die veröffentliche ich dann doch wesentlich lieber für unsere eigenen Leser!   

Wenn man qualitativ hochwertige Inhalte möchte, dann soll man sie selber schreiben oder sie gegen angemessen Vergütung kaufen - wenn Sie daran Interesse haben, machen wir Ihnen gerne ein Angebot :-). 

Liebe Unternehmer,


wir wollen abschließend für Sie gerne zusammenfassen, unter welchen Voraussetzungen eine Zusammenarbeit mit uns möglich ist: 

1). Sie wollen nicht einfach irgendwie einen Link platzieren, sondern Menschen erreichen.
 
2). Sie haben ein interessantes Produkt/eine tolle Dienstleistung, das/die zu uns passt und für unsere Leser|innen interessant sein könnte.

3.) Sie erwarten nicht, dass dieses Produkt zurück gesendet wird oder dass wir es allein deswegen positiv bewerten, weil es uns zur Verfügung gestellt wurde.

4.) Abhängig vom Wert des Produktes sollte der Aufwand zur Erstellung angemessen sein.

5.) Sie sind damit damit einverstanden, dass alle Artikel mit vergüteten Leistungen/zur Verfügung gestellten Produkten als "Werbung" gekennzeichnet und mit dem Attribut "nofollow" verlinkt werden.

Herzliche Grüße
Danielle und Snowqueen 

2 Kommentare:

  1. Eine andere Möglichkeit, mit Spam/Scam umzugehen wird hier sehr lustig beschrieben.

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  2. Sehr spannend finde ich auch Anfragen zum Link setzen, die völlig am Thema des Blogs vorbei gehen. Oder auch eine Anfrage, nachdem ich schon monatelang nichts mehr auf meinem alten Blog geschrieben hatte. - Was das irgendwem nutzen soll, ist mir dabei echt schleierhaft.
    Wenn man dann entsprechend ehrlich antwortet, kommt auch meistens nie eine Antwort zurück. ;)

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