"Doch! Erziehen kann leicht sein" - Uta Allgaier

Ich lese ja so ziemlich alles, was mir an Ratgebern in die Hände kommt. Das Buch "Doch, erziehen kann leicht sein!" wäre jedoch ziemlich sicher an mir vorbei gegangen, wenn mir nicht der Ellert & Richter Verlag freundlicherweise ein Rezensionsexemplar geschickt hätte. Und das wäre wirklich ein außerordentlich bedauerlicher Umstand gewesen, denn um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Buch ist absolut großartig!

Geschrieben wurde es von der Journalistin und Elterntrainerin Uta Allgaier, die den mir unverständlicherweise bisher völlig unbekannten Blog Wer ist eigentlich dran mit Katzenklo? schreibt. Dass Uta Journalistin ist, merkt man sofort - das Buch liest sich außerordentlich flüssig und unterhaltsam. Ich hätte es vermutlich in einem Rutsch durchgelesen.... wenn, ja, wenn mir nicht ständig Tränen in den Augen gestanden hätten. 



Normalerweise lese ich Bücher auf meinem Weg ins Büro in der Bahn - dieses musste ich jedoch nach ein paar Seiten immer mal wieder zuklappen und einstecken, weil ich plötzlich anfing zu weinen. Ich schob das auf den Anstieg des Hormons LH (PMS und Prä-Eisprungs-Sentimentalität und so) - aber in der darauf folgenden Woche wurde das kein Stück besser. Wann immer ich zum Buch griff, kullerten ein paar Tränen, so dass ich es am Ende abends auf dem Sofa lesen musste

Das ist vor allem deswegen wirklich seltsam, weil es sich bei dem Buch um einen unterhaltsamen Erziehungsratgeber handelt, der wirklich alles andere als traurig ist. Genau genommen ist er sogar außerordentlich lustig. Und dennoch rührte er mich immer wieder zu Tränen.

Das Buch


Das Buch enthält insgesamt 60 kurze Episoden aus dem Familienalltag von Uta - jeweils vier bis fünf findet man zu den Themen
  • Fundament für das Glück: Bindung
  • Stressfrei mit Kleinkindern
  • Mehr Frieden in der Familie
  • Fröhlich sei das Abendessen...
  • Reifen dürfen
  • Die Schule leichter nehmen
  • Sich versöhnen mit Medien
  • Das Leben mit Teenagern genießen
  • Mädchen stärken
  • Die wilden Kerle verstehen
  • Hilfe im Haushalt
  • Sich locker gut benehmen
  • Für ein starkes Selbstgefühl
  • Zeit für das Wesentliche

Meine Meinung zum Buch


Ich habe mittlerweile wirklich jede Menge Bücher über Kinder gelesen. Manche fand ich ganz furchtbar, wie Winterhoffs "Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden" oder das Trotzbuch von Frau Kast-Zahn. Manche haben mein Leben verändert (Alfie Kohns "Liebe und Eigenständigkeit" - für mich das beste Buch über Kinder überhaupt), manche mein Leben außerordentlich bereichert (Herbert Renz-Polsters "Kinder verstehen"), aber dieses Buch über Kinder ist einzigartig in Bezug darauf, dass es mich gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen brachte und mich wirklich zutiefst bewegte. (Nur das kurze Kapitel "Strafe oder logische Konsequenzen" hat mich etwas irritiert - darüber hatte ich ja vor einiger Zeit schon sehr ausführlich bei uns geschrieben).

Utas Kinder sind mittlerweile 14 und 18 Jahre alt - sie ist also quasi am Ende ihres (aktiven) Erziehenden-Daseins angekommen. Ihr grundlegendes Fazit "Bleib einfach gelassen!" ist so wunderbar und bestärkt mich auf meinem eigenen Weg. Denn da ist eine Mutter, die mit ihren Kindern so umgeht, wie ich - sie lässt sie zum größtmöglichen Teil selbst entscheiden und legt großen Wert auf Beziehung statt Erziehung - und kann nach zwei Kindern voller Überzeugung sagen: Dieser Weg tut Kindern gut!

Es gibt viele bindungs- und beziehungsorientierte Bücher für Babys - z. B. Nora Imlaus "Das Geheimnis zufriedener Babys" oder Sears "Attachment Parenting Buch" - aber Bücher, die einen von der klassischen Erziehung abweichenden Weg auch für ältere Kinder zeigen, gibt nur sehr wenige. Und das wirklich wunderbare an diesem Buch ist: Man kann es einfach als witzige Unterhaltungsliteratur verschenken mit dem Hinweis, dass da ganz lustige Geschichten enthalten sind. Für eher klassisch erziehende Eltern (denen Strafen, Lobe und Drohungen nicht ganz so viel Unbehagen bereiten, wie mir) enthält dieses Buch so wunderbare Denkansätze, die, ohne belehrend zu sein, direkt ins Herz gehen und die Ansichten über Erziehung sehr positiv beeinflussen können.

Das Buch "Doch, erziehen kann leicht sein!" ist definitiv eines der besten Bücher über Kinder - es ist außerordentlich unterhaltsam geschrieben, stellenweise sehr witzig und schafft es, dass man sich auf das Wesentliche besinnt: Kinder Kinder sein zu lassen einfach viel mehr zu genießen. 

Wenn ihr das Buch über Amazon kaufen möchtet, unterstützt ihr unseren Blog, wenn ihr das über diesen Link tut - wir erhalten dann eine kleine Provision. Für Euch entstehen natürlich keinerlei Mehrkosten dadurch.

Wir freuen uns sehr, wenn Ihr uns nach dem Lesen ein kurzes Feedback in Form eines Kommentars unter diesem Artikel hinterlasst. Hat Euch das Buch auch so gut gefallen?

© Danielle

22 Kommentare:

  1. Bestellt über euren Link und ich berichte dann auch gern, wie ich es fand. ;)

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    1. Vielen Dank für Dein Vertrauen und Deine Unterstützung! Ich bin sehr gespannt, wie es Dir gefällt und würde mich freuen, wenn Du uns das hier erzählst :-).

      Liebe Grüße
      Danielle

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  2. Okay, also nach diese Rezension MUSS man das Buch bestellen. Ich habe mittlerweile auch etliche der von Euch vorgestellten Bücher gelesen und gerade für die ersten beiden Jahre viel Hilfreiches gelernt. Mich interessiert aber sehr, wie eine "alternative Erziehung" bei älteren Kindern funktioniert und was Eltern sagen, die das schon über ein Jahrzehnt durchgezogen haben :)

    Deshalb bestell ich das jetzt sofort über Euren Link!

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  3. Ich kann mich der Rezension nur anschließen. Ich liebe dieses Buch! Obwohl ich es schon zweimal durchgelesen habe, nehme ich es immer wieder zur Hand, sei es, um wieder zu einer entspannten Haltung zurückzufinden oder sei es, um mich einfach so zu entspannen, zu schmunzeln oder gerührt zu schlucken.

    Ich mag auch sehr ihren humorvollen Blick auf sich selbst, der mich hilft, mich selbst nicht immer so ernst zu nehmen, zum Beispiel, als sie beschrieb, wie sie beim Einkaufen mit ihrem Sohn im Kleinkindalter vor dem Nudelregal steht und hilfreich kommentiert: "Ja, das sind Torrr-te-lini. Die können wir auch mal kochen."

    Es ist dieser freundliche, augenzwinkernde Blick, der mir zeigt, wie bemüht und verkrampft ich mich manchmal mit den allerbesten Absichten verhalte, der mich versteht, mich nicht dafür verurteilt, aber gleichzeitig sagt: "Ich weiß, du meinst es gut, aber du solltest dich wirklich mal entspannen." Es ist ein Buch, das nicht nur auf der Seite von Kindern ist, sondern vor allem auch auf meiner Seite, wie ein guter Freund.

    Was mich auch gut gefällt, sind die zusammenfassenden Punkte am Ende des Kapitels, die praktische Tips geben und die wichtigsten Gedanken kurz übersichtlich darstellen. Gut hat mich auch gefallen, dass es neben der Liste der zitierten Literatur auch noch eine Liste von kurz vorstellten Literaturempfehlungen gibt, die neben den vertrauten Namen wie Juul oder Renz-Polster neugierig auf ein paar Autoren macht, die man bislang noch nicht kannte.

    Eine ganz kleine Empfehlung!

    Liebe Grüße,
    Julia

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  4. Haha, endlich meine zwei liebsten pädagogischen Blogs vereint :D
    Sehr schön! Tatsächlich beide toll!

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  5. Ich mag den Katzenklo-Blog sehr gern. Und so ist das Buch vermutlich auch super und zieht sicher mal bei uns ein.
    Liebe Grüße, Mo

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  6. Na toll. Da habt ihr wieder was losgetreten und jetzt ist das Buch ausverkauft und ich muss 10-12 Tage WARTEN bis ich es lesen kann. Puwääähh!!!
    Umfair! würde mein Sohn jetzt sagen.

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    1. Liebe Doro,

      ich habe gerade gesehen, dass wirklich viele gestern zugegriffen haben. Ihr müsst mir bitte alle erzählen, wie es Euch gefallen hat!

      Liebe Grüße
      Danielle

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  7. Nach so einer begeisterten Empfehlung habe ich als großer Fan Eures Blogs das Buch gleich gekauft. Der Stil, die Grundhaltung der Autorin und die Form gefallen mir sehr gut - etwas befremdlich finde ich aber die positive Sicht auf logische Konsequenzen (S. 49) und auch die Empfehlung, im Konfliktfall (ich nehme an, damit ist gemeint, dass das Kind nicht mitkommen möchte) sein schreiendes Kind auf den Arm zu nehmen und stoischen Schrittes den Tatort zu verlassen (S. 17). Eure Tipps, wie es erst gar nicht zu so einem Konflikt kommt gefallen mir da viel besser :-) Liebe Grüße. Silke

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    1. Vielen Dank für Dein Feedback. Das mit den logischen Konsequenzen hatte ich irgendwie schon wieder ausgeblendet.

      Liebe Grüße!
      Danielle

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    2. Ja, das ist mir auch aufgefallen und habe mich auch ein bisschen gewundert. Allerdings sind es schon eher wirklich logische Konsequenzen vor allem für größere Kinder, die in dem Sinne tatsächlich nicht wirklich als Strafe zu sehen sind, wenn man sich die Beispiele anguckt... Schmutzige Wäsche nicht im Wäschekorb? - wird nicht gewaschen, das Lieblingsteil kann ggf. nicht angezogen werden...Zimmer nicht aufgeräumt - wird nicht geputzt... Man muss immer die Grenze finden, aber bei Teenagern finde ich diese Beispiele z.B. nicht wirklich schlimm...
      Und das mit "Auf den Arm nehmen und den Tatort verlassen"... sollte nicht die Regel sein (und wenn man sich normalerweise kooperativ mit seinen Kinder verhält und umgekehrt wird so eine Situation nicht oft vorkommen), aber wenn grad gar nichts anderes mehr hilft, wird ein einmaliges Verlassen der Situation auch mit einem weinenden Kind kein Trauma auslösen...
      Aber ich schließe mich Silke an, wenn man eure Tipps beherzigt, wird es selten überhaupt dazu kommen...

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    3. Ja, das mit den logischen Konsequenzen fiel mir auch auf, ich habe es einfach mal als Ansatz für größere Kinder/Teenager interpretiert. Meiner 2,5-jährigen brauch ich mir sowas garantiert nicht zu kommen :)

      Alles in allem fand ich das Buch richtig toll, denn man spürt so richtig die Liebe und den Respekt zwischen den Buchdeckeln. Habe mir wirklich oft gewünscht, meine Eltern wären mit mir "schwieriger" Teenagerin damals so umgegangen. Dann wäre ich vermutlich gar nicht mehr allzu schwierig gewesen...

      Das Verlassen der Situation mit dem weinenden Kind, das habe ich vielleicht eine Handvoll Male als Notfallmaßnahme gemacht. In Situationen, die schon so extrem gestresst/hektisch/voll/gefährlich waren, dass ich einfach nicht anders konnte. Zusammen konnten wir uns dann in einem stilleren Eckchen beruhigen, das finde ich zuweilen wichtig. Auch für mich, damit ich überhaupt wieder genug Aufnahmefähigkeit zurückgewinne, um auf mein Kind eingehen zu können.

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  8. Auf welches Alter der Kinder ist denn das Buch ausgerichtet?

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    1. Liebe Christina,

      im Grunde auf keins speziell - es ist ein Querschnitt durch die Kindheit. Aber es handelt sich ja auch eher um Unterhaltungsliteratur, als um einen wirklichen Ratgeber.

      Liebe Grüße!
      Danielle

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  9. Mal wieder ein Buchtipp, den ich viel zu schnell verschlungen und ausgelesen habe... hätte ruhig etwas länger sein können ;-)
    Ein tolles Buch mit schönen (und manchmal auch traurigen!!!) kurzweiligen Geschichten und größtenteils guten Tipps. Es ist wie bei jedem Buch, den ein oder anderen Tipp wird man finden, mit dem man selbst nicht übereinstimmt, aber im großen und ganzen ein tolles Buch, das ich nur weiterempfehlen kann.
    Ich habe eine Tochter 3 und einen Bonussohn fast 9 und somit werde ich bestimmt in der nächsten Zeit noch öfter in die Geschichten und Tipps zu den Halbwüchsigen reingucken...
    Besonders gut gefällt mir, wie die Autorin hier und da Einblick in ihre Gedanken gibt (z.B. wie sie ungefragt das "tolle" Kleid für ihre Tochter bestellt und ihr das dann nicht gefällt oder auch wie sie ganz begeistert die Modelliermasse als Kindergeburtstagsgeschenk mitgibt und nur sie das toll findet). DAs macht das ganze authentisch und zeigt so schön, dass Kindermeinung und Elternmeinung oft soweit auseinander gehen...Toll finde ich auch die Geschichte wie sie ihre Tochter mit Hot Pans zur Schule gehen lässt (entgegen dem Drang sie unbedingt davon abhalten zu müssen!) und die Tochter nach der ersten Stunde selbst feststellt, dass sie sich unwohl fühlt und sich eine lange Hose besorgt. Ich wünsche mir, dass ich das später auch kann... Gestern hat es im "kleinen" zumindest schon mal geklappt...meine Tochter wollte keine Schlafanzughose anziehen und ich habe sie dann auch ohne Diskussion so schlafen lassen. Irgendwann kam sie raus und sagte, sie hätte kalte Beine und will nun doch eine Hose ;-).
    Also rundum ein schönes Buch... danke für die Empfehlung!

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  10. Vielen Dank für den Buchtipp. Ich habe zwar direkt nach der Empfehlung und Buchbestellung den Blog durchwühlt und deshalb schon einiges aus dem Buch gekannt, dennoch finde ich es toll! Ich mag den Schreibstil und die kurzen Kapitel. So kann ich auch noch schnell das Kapitel fertig lesen, bevor ich mich wieder den Kids, dem Mann, der Wäsche widme. Und die kurze Zusammenfassung bringt es nochmal auf den Punkt.

    Mir gefällt vor allem die Lebenseinstellung, die Uta Allgaier in ihrem Buch und Blog zum Ausdruck bringt. Das Leichte und Unbeschwerte. Dass mit dieser Lebenseinstellung (zu sich selbst und nicht nur zum Kind!!!) aus Sackgassen wieder Hauptstraßen werden können. Weil mit dieser Lebenseinstellung und positiven Einstellung zu sich selbst es keine Verurteilung oder Schuld gibt. Und was zählt ist die Freude am Leben, an sich selbst, am Partner und am Kind.
    Das ist der erste "Erziehungsratgeber", bei dem ich erfahren konnte, wie es weitergeht mit Kindern, die nicht in eine perfekte liebevolle Familie hineingeboren wurden, sondern auch Strafen/Ungerechtigkeiten erlebt haben, die einem im Nachhinein als Eltern leid tun. Und es geht trotzdem weiter. Schön. Vorausgesetzt, du bleibst in der Freude am Kind. Und das ist so ein schönes, befreiendes Gefühl.
    Ich danke Dir für Deine Empfehlung, Danielle!
    Marie

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    1. Liebe Marie,

      herzlichen Dank für Dein Feedback - ich habe mich sehr darüber gefreut!

      Liebe Grüße
      Danielle

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  11. ich bin auch fan von eurem blog und habe das buch bestellt. nun ist es hier und ich habe mal reingeschnuppert ... allerdings finde ich den teil "wenn der zwerg das sagen hat" und die tipps dazu etwas "hart" ... irgendwie habe ich das gefühl, dass das eigentlich gar nicht so sehr zu eurem blog und eurer grundeinstellung passt ... nämlich das kind durchaus mitentscheiden zu lassen, wann zb der spielplatz verlassen wird oder ob es ein eis gibt. ich finde, die formulierung hierzu ist in dem buch etwas unglücklich gewählt, weil es durchaus auch so interpretiert werden kann, dass ein "drüberfahren" über die wünsche des kindes in solchen fällen ok und sogar nötig ist. den tatort im konfliktfall mit schreiendem kind zu verlassen, finde ich dagegen weniger "problematisch".

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  12. Danke für den super tollen Buchtipp! Einer der wenigen Erziehungsratgeber, den auch mein Freund gelesen hat (vollständig). Dafür dreifach Daumen hoch. Ich finde das Buch macht richtig Spaß insbesondere als Einstieg an die Rangehensweise bei verschiedenen Themen. Manches kannte ich schon zu anderem werde ich mir weiterführende bzw. tiefer gehende Bücher kaufen. Ich habe mir auch Gedanken zu eurem neuesten Artikel gemacht. Da ich nicht über Amazon kaufe sondern bei meinem örtlichen Buchhändler, werde ich in Zukunft immer mal wieder über Paypal Spenden. Danke dass es euren tollen Blog gibt.

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    1. Liebe Sina,

      danke für Dein Feedback und dafür, dass Du unsere Arbeit unterstützen möchtest. Wenn Du es noch nicht hast, dann möchte ich Dir gerne Alfie Kohns "Liebe und Eigenständigkeit" ans Herz legen - dieses Buch hat mich wirklich bewegt.

      Herzliche Grüße
      Dnielle

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  13. Hallo,
    bisher habe ich Eure Texte sehr gern, aber still gelesen. Nach dem Stöbern in Ute Allgaiers Blog, habe ich mir das Buch gekauft.
    Drei Dinge habe daraus gezogen, was ich mit Euch teilen möchte.
    Zum ersten beeindruckte mich Frau Allgaiers Grundhaltung zum Leben, die Gelassenheit und der Wille zum Glücklichsein. Das bedeutet, eine gewisse Distanz zum stressigen Alltag zu schaffen, sich der eingefahrenen Routinen bewusst zu werden und sie dann abzulösen durch lebensfrohe Situationen, die Kraft schenken. Das gefiel mir gut. Ich arbeite daran...
    Zum zweiten der Hinweis, dass Jungs und Mädchen anders lernen. Einige Jungs in unserem Bekanntenkreis stehen vor der Einschulung. Den Müttern habe ich gleich die beiden Buchtipps aus dem Anhang weiterempfohlen. Sie sollen sich weder von den Lehrern, noch von dem Schulsystem einreden lassen, dass ihre Söhne dumm oder gar "auffällig" sind, nur weil sie nicht stundenlang still sitzen können.
    Zum dritten blieb ein Satz bei mir hängen, über den ich noch sehr viel nachdenken muss: "Du bist nicht gut genug!" Ute Allgaier nennt ihn "Eltern-Gift", genau das ist er! Und ja, ich habe mich ertappt, wie ich es meinen Kindern "verabreiche", manchmal subtil ("Torrrtelini") und manchmal eher mit dem Holzhammer. Und ja, ich habe mich an viele Situationen in meiner eigenen Kindheit erinnert. Das ist wirklich bitter, denn ich habe schon gemerkt, was das Gift bewirken kann: Neid, aber auch Prahlerei als Kompensation, Aggression, mangelndes Selbstbewusstsein, schnelles Aufgeben und noch Vieles mehr. Vielleicht ist das "Tyrannentum" auch ein Ergebnis der (täglichen) "Vergiftung" durch die Eltern? Wer immer nur klein gemacht wird, sucht und braucht ein Instrument, um sich groß, stark und mächtig fühlen zu können. Nur einer der vielen Gedanken, der mir zu diesem Thema kam.
    Die anderen Tipps und Hinweise in ihrem Buch fand ich gut, vielleicht etwas viel Jesper Juul und etwas zu Teenager-lästig für mich (meine Kinder sind 20 Monate und 4,5 Jahre alt).

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