In § 1631 BGB heißt es:
„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“.Es ist Konsens in Deutschland, dass körperliche Gewalt gegen Kinder vollkommen inakzeptabel ist. Eine im Journal of Family Psychology veröffentlichte Untersuchung zeigte, dass schwere körperliche Disziplinierungsmaßnahmen schwerwiegende und langfristige Schäden anrichteten. Kinder, die wiederholt Prügel bekamen, neigten zu trotzigem, unsozialem und aggressivem Verhalten. Sie widersetzten sich zudem häufiger den Eltern. Die Autoren der Studie erklärten in einer Pressemitteilung: "Mit Schlägen erreichten Eltern demnach das Gegenteil von dem, was sie wollten. Die Kinder wurden dadurch nicht gehorsamer".
Nichtkörperliche Strafen hingegen sind ein fester Bestandteil unseres Alltags und gesellschaftlich allgemein akzeptiert, auch wenn sie sich bei genauerer Betrachtung in vielen Fällen als "entwürdigende Maßnahmen", die "seelische Verletzungen" verursachen, herausstellen. Nichtkörperliche Strafen verletzen unsere Kinder zudem ebenso sehr, wie Schläge. Eine Studie der Universität Pittsburgh zeigte, dass verbale Strafen die gleichen Auswirkungen haben, wie körperliche: Verhaltensstörungen und Depressionen.
In diesem Artikel soll es darum gehen, welche Auswirkungen Strafen auf unsere Kinder haben, welche Probleme es bei einer strafenden Erziehung gibt und warum Bestrafungen langfristig nicht funktionieren.