Im ersten Teil unserer Stoffwindel-Reihe haben wir uns mit den verschiedenen Windel- und Einlagen-Arten beschäftigt. Jetzt wollen wir beleuchten, wie man Stoffwindeln am besten lagert und wäscht und was es mit der Ökobilanz wirklich auf sich hat.
Die ideale Lagerung der Stoffwindeln
Anders als Wegwerfwindeln, die nach Gebrauch einfach im Mülleimer landen und unsere Müllberge vergrößern, muss man sich bei Stoffwindeln ein paar Gedanken um die Zwischenlagerung bis zum Waschen machen. Normalerweise wäscht man alle 2-3 Tage, bis dahin müssen die gebrauchten Windeln irgendwo hin.
Wie bei den Stoffwindel-Arten gibt es auch hier keine ideale Lösung, die alle nutzen, sondern verwirrend viele unterschiedliche Wege. Zunächst einmal verwenden die meisten Stoffi-Wicklerinnen Windelvlies, welches die Windel vor der gröbsten Verschmutzung schützen soll. Bei Milchstuhl hilft das Vlies fast gar nicht, dazu ist er einfach zu flüssig.
Ab der Beikosteinführung ist das Vlies aber eine gute Investition und kann dann gleich im Mülleimer oder der Toilette entsorgt werden. Bei der Toilettenentsorgung achtet bitte darauf, dass ihr "flushable" Vlies kauft, also solches, das speziell für die Toilette verwendet werden kann. Bei schlimmer Stuhl-Verschmutzung (also nicht Stillstuhl, sondern ab Beikoststuhl) solltet ihr die Windel aber mit kaltem Wasser erst einmal abspülen. Viele Mütter nutzen dafür ein ausrangiertes Buttermesser, um den Stuhl vom Stoff zu kratzen. Das klingt jetzt ganz furchtbar eklig, passiert aber auch nicht so häufig. Wie gesagt, normalerweise hilft das Vlies (oder auch Fleece-Einlagen), um eben diesen Schritt zu umgehen.
Bei breiigem Stuhl könntet ihr überlegen, ob ihr eine Wasserbrause an eurer Toilette installieren wollt, um den Stuhl wie unter der Dusche von der Windel direkt ins Klo zu spülen. Das Ganze gibt es von BumGenius oder FuzziBunz (beides Windelfirmen) und nennt sich Diaper Sprayer. Ich habe es (noch) nicht zuhause, vermute aber, dass ein normales Bidet-Schlauch-Set fürs WC, das nur einen Bruchteil des Geldes kostet und im Baummarkt zu finden ist, denselben Effekt hat. Vielleicht mache ich mir die Mühe, das bei uns zu installieren, dann werde ich die Wirksamkeit hier ergänzen.
Zum Waschen immer den Klettverschluss auf das Gegenklett drücken |
Nachdem man also das Vlies entfernt hat, und damit hoffentlich den meisten Schmutz, kann man die Windel so, wie sie ist, in eine Wetbag oder eine Windeltonne legen - achtet allerdings darauf, dass die Klettverschlüsse auf dem Wasch-Gegenklett sind, da sie sonst beim Waschen an den empfindlichen Materialien der anderen Windeln hängen bleiben könnten.
Die Wetbag ist aus PUL-Material und damit atmungsaktiv. Sie schließt geruchsfrei. Wenn man den Reißverschluss öffnet, sollte man kurzzeitig durch den Mund atmen, sonst riecht man den typischen "Raubtier"-Geruch. Beim Waschen öffnet man die Wetbag und stülpt sie von unten so aus, dass die Windeln aus der Öffnung oben direkt in die Waschmaschine fallen, ohne, dass man sie berühren muss. Die nun linksverdrehte Wetbag kommt auch in die Waschmaschine und wird einfach mitgewaschen. Ich habe zwei große Wetbags von PlanetWise für zuhause und nutze diese im Wechsel. Für unterwegs habe ich zwei mittelgroße Wetbags, in diese passen zwei oder drei gebrauchte Stoffwindeln. Für die Handtaschenträgerinnen unter Euch empfehle ich die kleinste Wetbag von PlanetWise - da passt zwar nur eine gebrauchte Windel rein, aber immerhin passt das Ganze dann trotzdem noch in eurer Täschchen. Die Windeln aus den Wetbags für Unterwegs lege ich abends in die große Wetbag, danach lasse ich die mittelgroße Wetbag einfach auslüften (es sei denn, sie ist grob verschmutzt) und nutze sie am nächsten Tag wieder. Sie kommt dann meist am dritten Tag mit in die gesamte Windelwäsche.
Der Windeleimer sollte möglichst nicht dicht schließen. Die meisten Frauen nutzen eine sogenannte Oskartonne (nach der Tonne benannt, in der das Monster Oskar aus der Sesamstraße wohnt), bei der sie den Deckel gar nicht oder nur angeschrägt drauflegen, sonst fängt es zu doll an zu stinken. Können die Windeln im Eimer atmen, entwickelt sich sehr viel weniger Ammoniak-Geruch. Der Eimer sollte regelmäßig mit Essig gereinigt werden. In den Deckel kann man eine Slipeinlage kleben, diese nimmt den Geruch etwas auf. Auch ein paar Tropfen Lavendelöl auf der Slipeinlage helfen gut. Wenn ihr die Windeln zwar in der Tonne lagern wollt, aber zum Waschen nicht per Hand herausnehmen wollt, dann spannt darin ein großes Wäschenetz ein. Das könnt ihr dann mitsamt der Windeln zur Waschmaschine tragen und dann wie eine Wetbag von unten so schieben, dass alle Windeln durch die Öffnung in die Maschine purzeln. Das Netz wird leer mitgewaschen.
Wem es unangenehm ist, Milch-Stuhlwindeln ohne Vorbehandlung in den Eimer oder die Wetbag zu legen, kann diese auch auswaschen. Es scheiden sich die Geister, ob man die dann nassen Windeln problemlos lagern kann oder ob sie anfangen zu schimmeln. Eine Freundin von mir macht es daher so, dass sie Stuhl-Windeln mit der Hand auswäscht und dann zusammen mit einfachen Pipi-Windeln auf dem Balkon auf die Leine hängt. Erst die dann getrockneten Windeln legt sie in den Windeleimer. So kommt sie auch relativ gut um die Bildung von Ammoniak herum. Andererseits hat sie durch den Zwischenschritt des manuellen Auswaschens und des Aufhängens etwas mehr Arbeit, als andere Stoffi-Mamas.
Welches Waschmittel sollte ich für Stoffwindeln nutzen?
Im Internet kursieren die verwegensten Theorien darüber, wie man Stoffwindeln auf keinen Fall waschen darf. Es ist nicht so leicht, sich da durchzufinden, ohne verunsichert zu werden.
Natürlich ist man immer auf der richtigen Seite, wenn man die eigens für Stoffwindeln konzipierten Waschmittel der Stoffwindelhersteller nutzt. Von vielen gern genutzt wird z. B. die Potion von Totsbot. Diese kostet für 750g etwa 10 EUR, hält aber sehr lange, da man immer nur wenig davon braucht. Auch das Rockin Green Waschmittel (1,3kg, ca. 20 Euro) hat viele glühende Anhänger. Die Frauen von windelwissen.de haben versucht, die Potion von Totsbots selbst herzustellen, um billiger waschen zu können und vor allem, um sich das Waschmittel nicht immer zuschicken lassen zu müssen (Stichwort Umwelt).
Natürlich ist man immer auf der richtigen Seite, wenn man die eigens für Stoffwindeln konzipierten Waschmittel der Stoffwindelhersteller nutzt. Von vielen gern genutzt wird z. B. die Potion von Totsbot. Diese kostet für 750g etwa 10 EUR, hält aber sehr lange, da man immer nur wenig davon braucht. Auch das Rockin Green Waschmittel (1,3kg, ca. 20 Euro) hat viele glühende Anhänger. Die Frauen von windelwissen.de haben versucht, die Potion von Totsbots selbst herzustellen, um billiger waschen zu können und vor allem, um sich das Waschmittel nicht immer zuschicken lassen zu müssen (Stichwort Umwelt).
Herausgekommen ist dabei die "DM-Kombi", die einfach Fleckentferner und Entkalker enthält und damit dem Rezept der Potion verblüffend ähnelt. Wer mehr darüber lesen will, kann das in diesem ausführlichen Artikel tun. Es sei noch erwähnt, dass einige Babys durch die DM-Kombi einen roten Po bekommen haben, mein Sohn gehört allerdings nicht dazu. Am besten, ihr guckt, ob eure Kinder das Waschmittel vertragen. Es hilft, die Windeln nach dem Waschen gut spülen zu lassen.
In meinem Probe-Paket von Wickelglück war das Ulrich natürlich Waschmittel flüssig. Es kostet für 1L etwa 8 EUR. Flüssigwaschmittel sollen für Windeln schonender sein - die "Rieselhilfen" in Pulverwaschmittel können wohl die Poren in Hanfeinlagen verstopfen, wobei nicht ganz klar ist, ob das bei den heutigen Rieselhilfen überhaupt noch der Fall ist. Früher wurde Kieselgur als Rieselhilfe genutzt, dieses ist in jedem Fall schädlich. Eure Baumwolleinlagen könnt ihr allerdings mit herkömmlichen Waschmittel waschen, ohne Schäden befürchten zu müssen.
Im Prinzip könnt ihr alle flüssigen Bio-Waschmittel nutzen, die ihr im Laden um die Ecke finden könnt. Einzig bei Bambuseinlagen müsst ihr dringend beachten, dass keine Enzyme (Cellulase) enthalten sind, da Cellulase Cellulose abbauen können und daraus besteht die Bambusviskose. Alle anderen Arten von Enzymen sind übrigens unschädlich, dürfen also im Waschmittel enthalten sein. Nichts falsch macht ihr, wenn ihr das Ultra Vollwaschmittel Sensitiv von DM oder auch das Domol Vollwaschmittel Ultra Sensitiv von Rossmann kauft - darin ist keine Cellulase enthalten. Viele Stoffwindelnutzerinnen haben gute Erfahrungen mit ganz normalen Vollwaschmitteln gemacht, auch meine Stoffwindelberaterin Franzi Karagür meint, man braucht gar nicht so ein großes Gewese um das Waschmittel machen.
Hygienespüler braucht ihr nicht. "Öko-Test" sieht den Einsatz von Hygienespülern sogar kritisch: Das in den Produkten eingesetzte Desinfektionsmittel Benzalkoniumchlorid erwies sich ihrem Test nämlich als nicht stärker antimikrobiell als normale Waschprodukte, kann aber Allergien auslösen.
Weichspüler sollte auf keinen Fall benutzt werden! Er legt sich als feiner Film auf den Stoff und verringert die Saugkraft erheblich. Da ja aber Kindersachen wegen einer möglichen Allergiegefahr sowieso nicht mit Weichspüler gewaschen werden sollten, gehe ich davon aus, dass ihr das auch bei Windeln nicht getan hättet.
Wie sollte ich Stoffwindeln richtig waschen?
Ich habe herausgefunden, dass viele Stoffwindelmütter ihre Windeln nur bei 40 Grad waschen, da sie die Stoffe der Windeln möglichst schonend behandeln wollen und sagen, im Urin von Babys und Kleinkindern gäbe es (außer im Fall von Krankheiten) keine Keime, die wirklich abgetötet werden müssen. Da ich hier aber gelesen habe, dass Studien belegt haben, dass die Zahl der Mikroben in Windeln und Küchenhandtüchern besonders hoch ist und bei einer Wäsche mit 40 Grad bei einem handelsüblichen Waschmittel nicht sinkt, wasche ich persönlich meist bei 60 Grad. Wenn ihr euch sicher sein wollt, nehmt ein Waschmittel mit Sauerstoffbleiche, dieses tötet schon bei 40 Grad fast alle Keime, bei 60 Grad dann alle. 95 Grad sind nicht notwendig, sie zerstören auf Dauer die Windelstoffe, aber es ist ratsam, ab und zu eine leere Maschine bei so hoher Temperatur und bleichmittelhaltigem Reiniger laufen zu lassen, um Restkeime abzutöten. Nach jedem Waschen sollte die Waschmittelklappe und das Bullauge ganz geöffnet werden, damit verbliebenes Wasser verdunsten kann und sich darin keine Keime bilden. Das gilt aber auch für das allgemeine Waschen, nicht nur für die Windelwäsche.
Da Windeln viel Pipi aufsaugen sollen, tun sie das auch in der Waschmaschine mit dem Waschwasser - sie saugen sich voll. Da kann es passieren, dass das gesamte Waschwasser in den Windeln landet und diese beim Waschgang nicht genügend durchgespült werden. Perfekt ist es, wenn eure Waschmaschine einen Wasser+-Knopf hat, man also mehr Wasser hinzufügen kann. Mütter ohne Wasser+-Taste können entweder eine große Gießkanne Wasser zusätzlich zur Wäsche geben, oder aber die Windeln mit Vorprogramm nass machen. Da mir persönlich das Vorwäsche-Programm zu lange dauert und auch zu viel Tamtam veranstaltet, welches ich gar nicht brauche, nutze ich bei meiner Maschine das Super-15 Programm. Das ist eine Mini-Wäsche von 15 Minuten bei 30 Grad und einer Schleuderzahl vom 800 Umdrehungen. So wird der Urin und Stuhl-Reste kurz weggewaschen, die Windeln saugen sich voll und können dann ganz normal mit dem Vollwaschprogramm bei 40 oder 60 Grad gewaschen werden.
Zu dem großen Waschgang könnt ihr eure Maschine auch noch mit normaler Wäsche auffüllen, z. B. mit Handtüchern. Achtet darauf, dass eure Maschine nicht zu voll wird, da die Windeln sich in der Maschine "bewegen" können müssen, um wirklich gut durchgewaschen zu werden. Einige Stoffwindelmütter hängen nach dem Hauptwaschgang noch einen Extra-Spülgang dran - ich finde das aber eigentlich unnötig.
Wie oft sollte ich Stoffwindeln waschen?
Ihr solltet ungefähr alle 3 Tage waschen, da der Urin nach einiger Zeit zerfällt und zu Ammoniak wird. Daraus entstehen dann "Stinkewindeln", die nach dem Waschen zwar sauber sind, aber beim ersten Kontakt mit neuem Urin sofort unglaublich nach Raubtier riechen. Außerdem kann Ammoniak das PUL und die Gummibündchen angreifen und entfärbt auch farbige Einlagen, die dann unschöne hellere Flecken bekommen, welche nie wieder verschwinden.
Man kann diese "Raubtierwindeln" einmal mit der oben erwähnten DM-Kombi waschen, damit erledigt sich der Geruch sofort. Neue Windeln müssen erst einmal eingewaschen werden, bevor sie gut saugen. 3-5 Mal sollten eure Windeln also gewaschen werden, bevor ihr sie optimal nutzen könnt. Fangt ihr mit Stoffwindeln bei einem ganz kleinen Baby an, ist die Pipimenge ja noch nicht so groß, d. h. die Windeln müssen noch nicht ihre maximale Saugkraft haben. Dann braucht ihr nur 1-2 Mal einwaschen, der Rest erledigt sich dann mit der normalen Windelwäsche. Hanf und Bambus erreichen nach 10 Wäschen ihre maximale Saugkraft - ich würde aber nicht raten, zehn Mal vorzuwaschen, sondern wie alle anderen Windeln drei Mal und die restliche Steigerung der Saugleistung dann über die normale Windelwäsche abzuwarten.
Habt ihr gut eingewaschene und oft benutzte Windeln und diese saugen plötzlich trotzdem nicht mehr ausreichend, kann es sein, dass sich ein leichter Fettfilm über den Stoff gelegt hat. Dann könnt ihr eine Spüli-Kur versuchen: Ihr legt die Windeln über Nacht in einen Eimer mit Wasser und einem Schuss Geschirrspülmittel. Dieses löst die Fette. Danach normal in der Waschmaschine waschen - et voilá, die Einlagen saugen wieder.
Sonne, dein Freund und Helfer
Vor allem nach dem normalen Waschen (mit Ulrichs natürlich Waschmittel) kommt es bei mir vor, dass die Windeln zwar an sich sauber sind, aber noch gelbe Flecken aufweisen - gelb gefärbt vom Milchstuhl. Nun mag das nicht alle Mütter stören, denn es ist ja nur ein optischer Fehler, aber ich finde das wirklich, wirklich unschön. Ich mag meinem Sohn einfach nicht schon gefühlt dreckige Windeln anziehen, möchte aber gleichzeitig auch nicht die Umwelt noch mehr belasten, indem ich eine Menge Fleckenentferner nutze. Deshalb lege ich meine gewaschenen, fleckigen Windeln noch nass in die pralle Sonne. Es ist unglaublich, aber die Sonne schafft es locker, die Flecken innerhalb kürzester Zeit auszubleichen. Und zwar vollständig. Man sieht hinterher wirklich nichts mehr! Ich konnte es nicht fassen, als ich das zum ersten Mal ausprobierte - leider hab ich diesen Tipp erst beim dritten Kind ausprobiert. Das hätte mir eine Menge Arbeit mit Karotten- und Stuhlflecken erspart.
Glücklicherweise habe ich einen Balkon zur Südseite hin, so dass das Trocknen in der Sonne kein Problem für mich darstellt. Da ich weiß, dass ihr nicht alle so günstig wohnt, wie ich, habe ich den Test gemacht, ob die Sonne auch an einem bedeckten Tag eine fleckige Windel ausbleicht, welche hinter einem geschlossenem Fenster hängt. Tut sie! Es dauert naturgemäß etwas länger, als in der prallen Sonne, trotzdem war die Einlage auch nach dieser Behandlung wieder weiß. In der prallen Sonne dauert es ca. 30-60 Minuten, bis alle Flecken weg sind, an einem bedeckten Tag hinter dem Fenster dauerte es ca. 5-8 Stunden. Man bekommt die Windeln durch die Sonne also auch im Winter wieder optisch ansprechend weiß.
Glücklicherweise habe ich einen Balkon zur Südseite hin, so dass das Trocknen in der Sonne kein Problem für mich darstellt. Da ich weiß, dass ihr nicht alle so günstig wohnt, wie ich, habe ich den Test gemacht, ob die Sonne auch an einem bedeckten Tag eine fleckige Windel ausbleicht, welche hinter einem geschlossenem Fenster hängt. Tut sie! Es dauert naturgemäß etwas länger, als in der prallen Sonne, trotzdem war die Einlage auch nach dieser Behandlung wieder weiß. In der prallen Sonne dauert es ca. 30-60 Minuten, bis alle Flecken weg sind, an einem bedeckten Tag hinter dem Fenster dauerte es ca. 5-8 Stunden. Man bekommt die Windeln durch die Sonne also auch im Winter wieder optisch ansprechend weiß.
ACHTUNG: Das Kindspech der allersten Tage färbt stark ab - es könnte sein, dass so gefärbte Windeln auch nicht mehr von der Sonne gerettet werden. Ich persönlich würde bei einem Neugeborenen zunächst einmal alte Mullwindeln nutzen, deren Verlust mich nicht schmerzt, oder auch Wegwerfwindeln. Erst nachdem sich das Kindspech über den Übergangsstuhl zum Milchstuhl gewandelt hat, würde ich euch raten, eure "guten" Stoffwindeln einzusetzen.
Das Trocknen der Stoffwindeln
Windeln sollten möglichst auf einem Wäscheständer oder auf einer Leine getrocknet werden - aus Gründen der Ökobilanz. Perfekt ist es, wenn dieser irgendwo draußen steht, denn Sonne und Wind machen die Windeln nicht nur trocken, sondern auch strahlend weiß und schön weich. Nun sind wir nicht alle Besitzerinnen eines tollen Gartens oder eines sonnigen Balkons - natürlich trocknen Windeln auch in der Wohnung auf der Leine. Achtet beim Trocknen in der Wohnung auf eine angemessene Lüftung, damit sich bei euch an den Wänden kein Schimmel bildet. Das gilt aber für jegliche Wäsche, die in der Wohnung getrocknet wird.
Baumwolle und Mikrofaser trocknen wunderbar schnell, Hanfeinlagen benötigen etwas länger, Bambuseinlagen trocknen langsam. Meine Nachtwindeln aus Bambus brauchen etwa 36h in der Wohnung, um wirklich durchzutrocknen. PUL-Außenhüllen kommen quasi schon fast trocken aus der Maschine und sind ratzfatz wieder einsatzbereit. Ich lege sie mit der PUL-Seite nach oben auf den Wäscheständer drauf, da ich Angst habe, dass beim Aufhängen die Gummis der Beinbündchen ausleiern. Länger brauchen AIO-Windeln, da in diesen ja die Einlagen eingenäht sind. Alles was irgendwie aneinanderhängt, trocknet einfach langsamer. Meine AIO benötigen etwa 24h, um richtig durchzutrocknen, während meine normalen Baumwolleinlagen etwa 12h benötigen.
Die meisten Stoffwindel-Mamas haben sich einen Turm-Wäscheständer angeschafft. Dieser nimmt in der Breite nicht so viel Platz weg, sondern geht eher in die Höhe. Man trocknet die Windeln darauf auf mehreren Ebenen. Da Windeln klein sind und nicht herunterhängen, finden viele darauf Platz. Auch die Wäschespinne Pressa von IKEA hat glühende Anhängerinnen. Sie ist klein zusammenfaltbar, billig und kann auch im Urlaub aufgehangen werden.
Wer einen Trockner hat, kann die Windeln darin auf niedriger Stufe trocknen - allerdings geht dann eure Ökobilanz den Bach runter. Einlagen aus dem Trockner sind weicher und kuschliger, als die auf der Leine getrockneten. Man kann Letztere aber einfach per Hand "durchkneten", dann werden sie auch wieder weicher.
Ökobilanz von Stoffwindeln
Unweigerlich, wenn ich Freundinnen mit Baby erzähle, dass ich nun mit Stoffwindeln wickle, kommt die Antwort: "Ach, die Arbeit mache ich mir nicht. Außerdem hat ja eine Studie ergeben, dass die Ökobilanz von Stoffwindeln auch nicht so gut ist. Sie belasten die Umwelt genauso, wie Wegwerfwindeln." Da ich mir das nicht so ganz vorstellen kann, habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht.
Zunächst fand ich eine uralte Studie aus 1995 („Lebenswegbilanz für Vorprodukte von Babywindeln und Babywindeln“) die im Auftrag von Pampers-Hersteller Procter & Gamble eine Windelökobilanz aus Großbritannien auf deutsche Verhältnisse übertrug und die tatsächlich genau das besagt. Nun entlockt mir eine Studie eines Wegwerfwindel-Herstellers allenfalls ein müdes Lächeln - es wäre ein Wunder gewesen, wenn sie zu dem Schluss gekommen wäre, dass Stoffwindeln die Umwelt weniger belasten.
Also suchte ich weiter, nach neueren und unabhängigeren Studien. Ich stieß auf eine Untersuchung des britischen Umweltamtes aus dem Jahr 2005 (Life Cycle Assesment of Disposable and Reusable Nappies in the UK). Auch diese Untersuchung kam zunächst zu dem Ergebnis, dass Stoff- und Einwegwindeln die Umwelt in etwa gleichem Maße belasten. Sie stellten zwar fest, dass Stoffwindeln dazu beitragen können, die Müllberge zu verringern, sagten aber auch, dass sich die Windeln durch einen erhöhten Energie- und Wasserverbrauch beim Waschen und Trocknen auf andere Weise negativ auf die Umwelt auswirken. Bei genauerem Hinsehen, entpuppt sich diese Untersuchung jedoch als - Entschuldigung! - stümperhaft ausgeführt. Zunächst gehen die Untersucher davon aus, dass man 47 Stoffwindeln braucht. Tatsächlich braucht man aber nur 24. Somit benötigt man sehr viel weniger Rohstoffe und Energie bei der Herstellung der Stoffwindeln, als in der Studie angesetzt wurde. Des weiteren gingen die Untersucher davon aus, dass Stoffwindeln wie zu Großmutters Zeiten gekocht werden müssen bzw. bei 95 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden müssen. Dem ist nicht so - die Windeln benötigen mit den heutigen Waschmitteln nur 40 - 60 Grad. Es wurde außerdem davon ausgegangen, dass die Windeln im Trockner getrocknet werden - was natürlich viele Negativpunkte beim Stromverbrauch einbrachte. Die allermeisten Stoffwindelmütter trocknen aber ihre Windeln auf der Leine.
Ein Update der Studie aus dem Jahr 2008 ("An updated lifecycle assessment study for disposable and reusable nappies") ergab dann, dass Stoffwindeln unter folgenden Voraussetzung sehr wohl ökologischer sind als Wegwerfwindeln:
- Waschen bei maximal 60° Grad
- keine Benutzung eines Wäschetrockners
- Benutzung einer energiesparenden Waschmaschine
- Nutzen der Stoffwindeln für mehr als 1 Kind
Leider ging dieses Update der Studie nicht durch die Presse, wie die vorangegangenen Negativ-Publikationen. So ist bei den meisten Menschen die Falschinformation hängen geblieben, dass es sich aus umwelttechnischen Gründen nicht lohnt, Stoffwindeln zu benutzen. Das tut es aber, auch, wenn der Unterschied nicht so gravierend ist, wie wir Stoffwindelmütter uns das vielleicht wünschen.
Doch allein schon der Fakt, dass eine Wegwerfwindel etwa 200 Jahre braucht, um zu verrotten, sollte allen gehörig zu denken geben. Natürlich werden die Windeln, da sie in der schwarzen Tonne landen, bei uns in Deutschland am Ende in der Müllverbrennungsanlage entsorgt. Trotzdem wachsen die Müllberge Jahr um Jahr. Schon jetzt liegt laut BUND der Anteil von Windeln am Müllaufkommen in manchen Städten bei 10%! Kein Wunder, denn jedes Kind muss gut 5000 Mal gewickelt werden, bis es endlich trocken wird. Bei 660.000 Neugeborenen pro Jahr in Deutschland werden so ca. vier Millionen Windeln pro Tag benötigt. Nimmt man alle Wickelkinder zusammen, sind es täglich mehr als acht Millionen Wegwerfwindeln, die benutzt und in der Restmülltonne entsorgt werden. Uff!
Als Stoffwindelmutter hat man wenigstens ein bisschen im Griff, wie viel oder wenig Auswirkung wir und unsere Kinder auf die Umwelt haben: Ich kann mich dazu entscheiden, die Windeln neu oder gebraucht zu kaufen, ich kann Windeln aus Ökobaumwolle nehmen, oder nicht, ich kann sie allein in der Waschmaschine waschen, oder andere Wäsche dazugeben, ich kann sie auf die Leine aufhängen, oder im Trockner trocknen, ich kann sie nach Trocken werden meiner Kinder verschenken, verkaufen oder wegwerfen - egal, was ich davon tue, immer habe ich selbst in der Hand, wie groß mein ökologischer Fußabdruck ist. Und selbst wenn ich mich für alle weniger umweltfreundlichen Alternativen entscheide, ist die Ökobilanz meines Haushaltes immer noch genauso wie der einer Mama, die mit Wegwerfwindeln wickelt - der einzige Unterschied ist, dass mein Kind dann eine bunte Windel umhat, und ihres nicht.
Als Stoffwindelmutter hat man wenigstens ein bisschen im Griff, wie viel oder wenig Auswirkung wir und unsere Kinder auf die Umwelt haben: Ich kann mich dazu entscheiden, die Windeln neu oder gebraucht zu kaufen, ich kann Windeln aus Ökobaumwolle nehmen, oder nicht, ich kann sie allein in der Waschmaschine waschen, oder andere Wäsche dazugeben, ich kann sie auf die Leine aufhängen, oder im Trockner trocknen, ich kann sie nach Trocken werden meiner Kinder verschenken, verkaufen oder wegwerfen - egal, was ich davon tue, immer habe ich selbst in der Hand, wie groß mein ökologischer Fußabdruck ist. Und selbst wenn ich mich für alle weniger umweltfreundlichen Alternativen entscheide, ist die Ökobilanz meines Haushaltes immer noch genauso wie der einer Mama, die mit Wegwerfwindeln wickelt - der einzige Unterschied ist, dass mein Kind dann eine bunte Windel umhat, und ihres nicht.
Gesamtfazit
Ich nutze Stoffwindeln nun seit etwa drei Monaten. Lohnt sich die Anschaffung? Ja. Diese Frage kann ich wirklich klar und deutlich positiv beantworten. Es gibt einige Punkte, die ich ungünstig oder nervig finde, aber im Großen und Ganzen überwiegen für mich die Pluspunkte.
Ich möchte ehrlich sein - es ist nicht so, dass die Nutzung von Stoffwindeln genauso wenig Arbeit macht, wie Wegwerfwindeln. Klar, Pampers muss man erst einmal einkaufen gehen und große Windelpakete durch die Gegend schleppen. Dafür muss man Stoffwindeln waschen und trocknen, manchmal muss man Flecken extra in der Sonne bleichen oder sie brauchen eine besondere Behandlung, weil sie plötzlich anfangen, zu stinken. In jedem Fall muss man sie wieder einsatzbereit machen, indem man Einlagen einknöpft oder einlegt. Das alles nimmt Zeit in Anspruch - mehr, als bei Wegwerfwindeln.
Auch mögen Stoffwindeln auf lange Sicht weniger kosten, als Wegwerfwindeln, doch am Anfang muss man einen ziemlichen Batzen an Geld investieren, um einen Grundstock an Windeln, Einlagen, Waschmitteln und Wetbags zu kaufen. Ich habe ungefähr 500 Euro ausgegeben und das hat mein Budget schon ganz schön belastet - bei Wegwerfwindeln gibt man jede Woche eben immer nur einen relativ kleinen Betrag aus. Erst auf die gesamten drei Wickeljahre gesehen lohnt sich die Investition in Stoffwindeln, dann aber richtig. Clever wäre es gewesen, meine Kollegen, Verwandten und Bekannten zu bitten, mir Gutscheine für die bekannten Windelshops im Internet oder auch für den Berliner Stoffwindelladen Hug & Grow zu schenken. Leider ist mir das zu spät eingefallen. Wenn jeder Besucher statt des hundertsten Kuscheltiers eine All-in-One-Windel, eine Einlage oder eine Überhose schenken würde, dann wäre frischgebackenen Stoffwindel-Eltern wirklich geholfen.
Ich möchte ehrlich sein - es ist nicht so, dass die Nutzung von Stoffwindeln genauso wenig Arbeit macht, wie Wegwerfwindeln. Klar, Pampers muss man erst einmal einkaufen gehen und große Windelpakete durch die Gegend schleppen. Dafür muss man Stoffwindeln waschen und trocknen, manchmal muss man Flecken extra in der Sonne bleichen oder sie brauchen eine besondere Behandlung, weil sie plötzlich anfangen, zu stinken. In jedem Fall muss man sie wieder einsatzbereit machen, indem man Einlagen einknöpft oder einlegt. Das alles nimmt Zeit in Anspruch - mehr, als bei Wegwerfwindeln.
Auch mögen Stoffwindeln auf lange Sicht weniger kosten, als Wegwerfwindeln, doch am Anfang muss man einen ziemlichen Batzen an Geld investieren, um einen Grundstock an Windeln, Einlagen, Waschmitteln und Wetbags zu kaufen. Ich habe ungefähr 500 Euro ausgegeben und das hat mein Budget schon ganz schön belastet - bei Wegwerfwindeln gibt man jede Woche eben immer nur einen relativ kleinen Betrag aus. Erst auf die gesamten drei Wickeljahre gesehen lohnt sich die Investition in Stoffwindeln, dann aber richtig. Clever wäre es gewesen, meine Kollegen, Verwandten und Bekannten zu bitten, mir Gutscheine für die bekannten Windelshops im Internet oder auch für den Berliner Stoffwindelladen Hug & Grow zu schenken. Leider ist mir das zu spät eingefallen. Wenn jeder Besucher statt des hundertsten Kuscheltiers eine All-in-One-Windel, eine Einlage oder eine Überhose schenken würde, dann wäre frischgebackenen Stoffwindel-Eltern wirklich geholfen.
Zu den Negativpunkten kommt hinzu, dass man womöglich andere Hosen braucht, weil das Windelpaket am Po größer ist, als mit einer Wegwerfwindel. Es kann auch sein, dass plötzlich Bodys im Schritt zu kurz sind, weil dort mehr Windel ist als sonst. Das heißt, man braucht entweder größere Bodys, oder solche, die mitwachsen (wie die von Jako-O), oder man kauft Bodyverlängerungen und umgeht so das Problem. Man kommt außerdem viel stärker in Kontakt mit den Ausscheidungen des eigenen Nachwuchses - das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Ab und zu stößt man auch auf Ablehnung, z. B. wenn die Erzieherinnen der Kita sich weigern, mit Stoffis zu wickeln und das Argument "ist nicht hygienisch" vorschieben.
Ich merke gerade, dass ich nicht so klinge, als wäre ich von meinen Stoffwindeln übermäßig begeistert ;-). Doch, doch, das bin ich! Mir ist nur wirklich wichtig, euch auch die (vermeintlichen) Nachteile des Systems aufzuzählen, damit euch, bevor ihr 500 Euro ausgebt, auch wirklich bewusst ist, worauf ihr euch da einlasst. Es ist eine echte Umstellung, die erst einmal mit Mehrarbeit verbunden ist, welche sich dann aber mit eingetretener Routine relativiert. Vielleicht ist es vergleichbar mit einer Ernährungsumstellung. Zunächst kommt einen das gesunde Kochen aufwändig und schwer vor und man braucht ständig das Kochbuch, um ja nichts falsch zu machen. Nach ein paar Wochen aber ist einem das Ganze in Fleisch und Blut übergegangen und man wundert sich, warum man sich so lange davor gesträubt hat...
Also, einfacher ist es mit Stoffwindeln erst einmal wirklich nicht. Doch wenn man erst einmal seine Routine gefunden hat, dann ist es auch nicht wesentlich komplizierter, als mit Wegwerfwindeln. Irgendwann fängt es sogar an, Spaß zu machen. Man erfreut sich an dem kleinen, bunten Hummelpo, der da vor einem auf der Krabbeldecke liegt und an den vielen hübschen Designs der Windeln.
Das für mich schwerwiegendste Argument für Stoffwindeln ist eindeutig die Müllvermeidung. Ich habe deshalb gern auf Stoffwindeln umgestellt und ärgere mich, dass ich bei meinen großen Mädchen noch nicht auf die Idee gekommen bin. Ich verurteile jedoch niemanden, der lieber weiterhin mit Wegwerfwindeln wickeln möchte - wer bin ich, da urteilen zu dürfen?
Ganz wichtig ist mir persönlich, dass ich mit der Nutzung von Stoffwindeln viel stärker auf Plastik verzichten kann, als bei Wegwerfwindeln. Nicht wegen des Urban Myth, dass Wegwerfwindeln die Hoden meines Sohnes zu sehr erhitzen, sondern weil ich es allgemein bedenklich finde, welche Menge an Plastikmüll auf unserer Welt herumschwirrt und wie viel davon schon in unserem Blut nachgewiesen werden kann. Ich möchte ganz einfach bewusster, nachhaltiger Leben und Stoffwindeln gehören da ebenso für mich dazu, wie der Verzicht auf Plastiktüten und die Nutzung von Ökostrom.
Positiv finde ich auch, dass mein Sohn scheinbar besser erkennt, wenn er gepieselt hat - es wird erst warm und feucht, dann kälter. Er wird dann richtig unruhig und zeigt mir an, dass er das "Klo am Po" nun gern loswerden möchte. Ich denke, dass er dadurch eher einen Zusammenhang erkennen wird zwischen dem Druck auf seiner Blase, dem Loslassen des Muskels und dem feuchten Gefühl zwischen den Beinen. Natürlich ist es wichtig, ihn dann gleich zu wickeln - sonst verliert sich der Effekt wieder.
Ich merke gerade, dass ich nicht so klinge, als wäre ich von meinen Stoffwindeln übermäßig begeistert ;-). Doch, doch, das bin ich! Mir ist nur wirklich wichtig, euch auch die (vermeintlichen) Nachteile des Systems aufzuzählen, damit euch, bevor ihr 500 Euro ausgebt, auch wirklich bewusst ist, worauf ihr euch da einlasst. Es ist eine echte Umstellung, die erst einmal mit Mehrarbeit verbunden ist, welche sich dann aber mit eingetretener Routine relativiert. Vielleicht ist es vergleichbar mit einer Ernährungsumstellung. Zunächst kommt einen das gesunde Kochen aufwändig und schwer vor und man braucht ständig das Kochbuch, um ja nichts falsch zu machen. Nach ein paar Wochen aber ist einem das Ganze in Fleisch und Blut übergegangen und man wundert sich, warum man sich so lange davor gesträubt hat...
Also, einfacher ist es mit Stoffwindeln erst einmal wirklich nicht. Doch wenn man erst einmal seine Routine gefunden hat, dann ist es auch nicht wesentlich komplizierter, als mit Wegwerfwindeln. Irgendwann fängt es sogar an, Spaß zu machen. Man erfreut sich an dem kleinen, bunten Hummelpo, der da vor einem auf der Krabbeldecke liegt und an den vielen hübschen Designs der Windeln.
Das für mich schwerwiegendste Argument für Stoffwindeln ist eindeutig die Müllvermeidung. Ich habe deshalb gern auf Stoffwindeln umgestellt und ärgere mich, dass ich bei meinen großen Mädchen noch nicht auf die Idee gekommen bin. Ich verurteile jedoch niemanden, der lieber weiterhin mit Wegwerfwindeln wickeln möchte - wer bin ich, da urteilen zu dürfen?
Ganz wichtig ist mir persönlich, dass ich mit der Nutzung von Stoffwindeln viel stärker auf Plastik verzichten kann, als bei Wegwerfwindeln. Nicht wegen des Urban Myth, dass Wegwerfwindeln die Hoden meines Sohnes zu sehr erhitzen, sondern weil ich es allgemein bedenklich finde, welche Menge an Plastikmüll auf unserer Welt herumschwirrt und wie viel davon schon in unserem Blut nachgewiesen werden kann. Ich möchte ganz einfach bewusster, nachhaltiger Leben und Stoffwindeln gehören da ebenso für mich dazu, wie der Verzicht auf Plastiktüten und die Nutzung von Ökostrom.
Positiv finde ich auch, dass mein Sohn scheinbar besser erkennt, wenn er gepieselt hat - es wird erst warm und feucht, dann kälter. Er wird dann richtig unruhig und zeigt mir an, dass er das "Klo am Po" nun gern loswerden möchte. Ich denke, dass er dadurch eher einen Zusammenhang erkennen wird zwischen dem Druck auf seiner Blase, dem Loslassen des Muskels und dem feuchten Gefühl zwischen den Beinen. Natürlich ist es wichtig, ihn dann gleich zu wickeln - sonst verliert sich der Effekt wieder.
Ich habe bei etwa 50 Stoffwindelmamas nachgefragt, ob ihre Kinder schneller trocken wurden, als Kinder, die üblicherweise mit Wegwerfwindeln gewickelt wurden. Die Antwort tendierte eher in Richtung "Nein". Auch Stoffwindelkinder werden zwischen dem 2. und 3. Geburtstag trocken. Ich denke, das liegt daran, dass eben nicht alle Stoffwindelmütter gleich nach dem ersten Pullern wechseln, sondern einen Intervall von 2-3 Stunden bevorzugen. Nur Kinder, die zumindest teilweise abgehalten wurden (Windelfrei) und die ihre Windel sofort nach einem Mal Pipi gewechselt bekamen, wurden in der Regel schneller trocken, nämlich zwischen 1,5 Jahren und 2 Jahren - allerdings auch nicht alle.
© Snowqueen
Bildnachweis
Vielen Dank an die Seite http://www.windelwissen.de/ für einige der Bilder dieses Artikels und Franzi von Einfach klein!
© Snowqueen
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Vielen Dank an die Seite http://www.windelwissen.de/ für einige der Bilder dieses Artikels und Franzi von Einfach klein!
Einfacher Apfelessig ist ein perfekter Weichspülerersatz.
AntwortenLöschenWarum denn Mehrwegwindeln??? Einwegwindeln werden mit dem Hausmüll verbrannt dies sogar so effizient dass gleichzeitig dadurch Strom gewonnen wird.. zudem spart man sich die Waschgänge mit der Waschmaschine + Verschleiß macht ca 1-2 Euro pro Waschgang (Reparaturen, Strom, Waschmittel, Wasser, Zeit) Mit Stoffwindeln Ökologischer Fortschritt Null !! Zudem ist der Tragekomfort für das Kind (man kann ihn ja schlecht Fragen) wahrscheinlich BESCHISSEN....
LöschenDa kann ich mir ein LACHEN nicht verkneifen HAHAHA
Interessante Sichtweise. Und wo landen die giftigen Dämpfe, die bei Verbrennung solch giftiger Materialien wie Wegwerfwindeln, entstehen? Und wie werden diese giftigen Stoffe produziert? Meine Kinder bekommen von allem bisher ausprobierten Wegwerfwindeln Ausschlag. Wir haben für unsere gebrauchten Mullwindeln und größtenteils gebrauchten Öko-Wollüberhosen für 2 Kinder etwa 300€ ausgegeben und waschen mit dem Eco Egg Waschei plus Essig oder Zitronensäure und manchmal Natron. Es fällt ein zusätzlicher Waschgang pro Woche an. Der Große war dank Teilzeit-Windelfrei mit 20 Monaten trocken. Fazit: Wir haben einen Riesenhaufen Geld gespart, meine Kinder haben nur Naturmaterialien an der Haut, stinken nicht nach Chemie und alle verwendeten Materialien sind biologisch abbaubar. Aber die Windeln werden bald an die nächste Familie weitergegeben. Gibt mal eine Mullwindel nach jahrelanger Nutzung den Geist auf, wird sie zu kleinen Waschlappen umfunktioniert oder als Kissenfüllung recycelt. Da haben wir unserem Planeten einiges erspart!
Löschendanke für den artikel. wir sind vor einem monat bei meiner 14monate alten tochter umgestiegen und ich bin total happy. das einzigste was mich nervt ist meine achsogute energiesparwaschmaschine die dermaßen wenig wasser benützt dass auch bei normaler kleidung nie wasser sichtbar ist - geschweige denn bei den windeln. ich hab nach dem spülen immer noch recht trockene windeln trotz dass ich das schleudern versuchsweise weggelassen habe.
AntwortenLöschenich muss sehr viel wasser nachschütten und immer wieder riechen die windeln ungewaschen - öko ist ja gut und recht aber funktionieren sollte das zeug dann trotzdme
ich hänge die windeln immer in die sonne aber den geruch nehmen sie nicht immer weg vorallem die überhosen riechen bei uns echt ungut.
ichw erde wohl doch alle 2 tage und nicht alle 3 tage waschen müssen um den geruch wegzubekommen
ansosnten danke für beide artikel
Alleine schon die Vermeidung des Müllberges ist Gold wert.
AntwortenLöschenIch wasche täglich bei unserer normalen Wäsche mit. Bei uns sind die Stoffis nur Backup für Pipi beim Windelfrei. Stuhlwindeln haben wir also gar nicht.
Als unser erstes Kind vor 32 Jahren geboren wurde, haben wir zum Erstaunen der meisten Bekannten und Verwandten von Anfang an mit Stoffwindeln und (damals noch selbstgestrickten) Wollwindelhosen gewickelt. Die benutzten Windeln kamen so wie sie waren in einen großen Schwingdeckeleimer aus Kunststoff. Die Stuhlwindeln hatten wir mit Vlies entschärft oder leicht ausgespült. Alle paar Tage gab es eine Kochwäsche - heute verpönt, aber das schien 1982 noch selbstverständlich. An der Luft getrocknet (Balkon oder Trockenspeicher) und alles war prima. Es gab keine Geruchsprobleme, der Eimer stand im Bad und es gibt ihn immer noch. Sieht noch aus wie neu! Wir konnten fast ohne Spezial-Kinderkram zurechtkommen, auch bei den beiden folgenden Kindern.
AntwortenLöschenKurze Frage: mein "Babymann" wird jetzt ein Jahr alt. Zur Geburt meiner Tochter vor 4 Jahren wollte ich eigentlich Stoffwindeln verwenden, habe mich aber damals (und das bereue ich nun sehr) falsch informiert und dachte, das läuft heute immer noch so wie vor 30 Jahren (ich kaufte Mullbinden und hässliche, starre Plastikhosen, die ich dann nie verwendet habe).
AntwortenLöschenWie das eben so ist ... mit den Jahren als Mutter wende ich mich mehr und mehr der Natur zu und bin nun an dem Punkt angelangt: "lohnt" es noch jetzt Stoffwindeln zu kaufen und einzusetzen, für ... sagen wir mal ... 2 Jahre maximal? Wir leben in Frankreich, da müssen die Kinder zur "Einschulung" in die Vorschule mit 2,5-3 Jahren eh "sauber" sein. Noch dazu kriegen wir jetzt in der KiTa die Windeln von Pampers kostenlos zur Verfügung gestellt. Lohnt daher die Anschaffung für die kommenden 2 Jahre, wo ich momentan nur 2-3 Windeln pro Tag, am WE und freien Tagen/ Urlaub max. 5-6 Windeln brauche?
Ich fürchte fast nicht ... denn ein drittes Kind ist nicht geplant.
Was meint Ihr?
Tja, eine gute Frage ist das... Lohnt es sich, mmmh. Stoffwindeln sind schon sehr teuer und wenn ihr einen Großteil eurer Wegwerfwindeln sogar kostenlos bekommt, dann wären die Stoffwindeln für euch finanziell gesehen nicht lohnenswert. Ihr könntet sie gebraucht kaufen und später wieder verkaufen, aber da muss man dann wirklich sehr sorgsam mit den Windeln umgehen, damit sich das dann lohnt. Ich tendiere also in deinem Fall eher zu nein, lohnt sich nicht. Aber ich will es dir auch nicht ausreden. Stoffwindeln sind super hübsch und machen richtig Spaß. Sie machen aber auch Arbeit...
LöschenNaja, ich würde da anders antworten!
LöschenUnter welchem Apekt soll es sich denn lohnen?!? Kostentechnich? Dann für euch wohl nicht. Im Bezug auf die Umwelt und Müllvermeidung lohnt es sich auf den Fall!!
Erstmal vielen Dank für Eure tolle, informative Seite! Lese schon seit Tagen und habe schon viele Tipps mitgenommen. Das mit der Ökobilanz hat mich ganz besonders interessiert, gut dass die anscheinend doch besser ist als bei Wegwerfwindeln. Wisst ihr zufälligerweise auch, wieviel die Trocknerbenutzung genau ausmacht, also nicht in Zahlen, sondern ob es mitTrockner komplett "umsonst" ist? Da wir keinen Balkon haben u.in der Wohnung ein Schimmelproblem,will/kann ich im Winter die Windeln nicht in der Whg. trocknen lassen.
AntwortenLöschenDanke schonmal u. LG!
Susi
Ich kann leider keinen Link präsentieren und vielleicht gehört das in die Welt der urban myth, aber soweit ich weiß, wurde heraus gefunden, dass ein Trockner genauso viel Energie verbraucht,als wenn man in der Wohnung trocknet, da man deutlich häufiger lüften und danach die Luft ja auch wieder von der Heizung aufgewärmt werden muss. Anders sieht es aus, wenn man halt draußen/auf'm Balkon o.ä. die Wäsche trocknen kann.
Löschentoller artikel, bis auf einen punkt ^^
AntwortenLöschenevtl wäre es nicht verkehrt bei der dm kombi darauf hinzuweisen, dass deutsche winderhersteller mittlerweile stark davon abraten. die reklamationen von kaputt gewaschenen windeln häufen sich.
ansonsten wie gewohnt, toller artikel. ihr macht das klasse!
Huhu, da möchte ich auch noch kurz meinen Senf dazu geben. Wir haben insgesamt glaube ich ca 25 Stoffwindeln für unsere Tochter gekauft und schmeißen diese nach der Benutzung in einen Eimer mit Wasser. Dadurch stinkt es nicht und die Windeln werden schon einmal nass. Dieser Eimer kommt wenn er voll ist, einfach wie er ist in die Waschmaschine. Unsere hat nun ein sehr großes Bullauge, da klappt das fein. Überschüssiges Wasser, hier eben das Windelwasser, wird meines Wissens nach von allen modernen Maschinen vor dem Spülen abgepumpt, so dass auch wirklich alles sauber wird. Das Vlies waschen wir übrigens auch mit, insofern nur Urin darauf war. Das klappt wunderbar und spart auch nochmal Geld. Ich finde übrigens soviel mehr Arbeit macht es gar nicht. Mit einem kleinen Baby wäscht man doch meist eh jeden Tag, da macht es die Maschine mehr oder weniger nun auch nicht fett :)
AntwortenLöschenZum Thema "trocken" werden: dieser Prozess lässt sich nicht nur, wie beschrieben, durch das sofortige Wechseln nasser Windeln fördern, sondern auch durch eine Kombination mit Windelfrei-Methoden. Unser Sohn trägt auch Stoffwindeln und oft geht das Pipi da auch rein. Allerdings signalisieren viele Kinder auch vorher schon, dass sie mal müssen. Es lohnt sich, sie dann abzuhalten. Dadurch stärkt man die erwähnte kognitive Verknüpfung zwischen Blasendruck und Ausscheidung. Vor allem mit festem Stuhlgang klappt das gut, den signalisieren fast alle Säuglinge. So bleiben die Stoffwindeln sauber und das Flecken-Problem erübrigt sich.
AntwortenLöschenWann unser Sohn dann tatsächlich trocken wird, wird die Zeit zeigen - jetzt ist er gerade einmal 4 Monate alt. Trotzdem spart uns diese Praktik auch jetzt schon zusätzliche Wäsche, Windeln und Nerven.
Vielen Dank für den tollen Artikel!
AntwortenLöschenWir sind diese Woche auf Stoffwindeln bei meiner 2 1/2 Monate alten Tochter umgestiegen. Ich wollte schon von Geburt an damit wickeln, doch es wurde mir mehrmals ausgeredet! Immer mit dem Satz 'du wäscht doch schon genug Wäsche mit 2 Kindern! Willst du dir da noch mehr antun?'
Allerdings habe ich mich mittlerweile informiert und bin immer noch begeistert von Stoffwindeln. Im Moment waschen wir aller 2 Tage weil es in der Wohnung sehr warm ist und ich Angst habe das die Windeln dann schneller müffeln. Aber sobald es sich abkühlt werde ich es mit aller 3 Tage versuchen.
Von meinen kinderlosen Freundinnen wurde ich sogar gelobt dass ich so sehr auf die Umwelt achte. Das freut mich natürlich :)
Im Moment nutze ich nachts noch Pampers, möchte aber auch noch umsteigen. Kannst du eine Nachtwindel empfehlen? Habe mir nun erstmal die Anavy Höschenwindel bestellt zum testen.
So..Stoffwindeln und Bambuseinlagen gekauft, ab in die Waschmaschine und losgewaschen und natürlich erst danach hier gelesen, dass Bambuseinlagen unbedingt mit cellulasefreiem Waschmittel gewaschen werden sollen.. Nun ist die Frage, sind die gleich beim ersten mal hin? Ich finde nämlich partout nicht raus, welche Enzyme in meinem Waschmittel sind. Und ich dachte in meinem "jugendlichem Leichtsinn", dass ich die beim Einwaschen noch unbedenklich mit konventionellem Waschmittel waschen könnte und wollte dann erst im letzten wWschgang anfangen mit babyhautfreundlichem Waschmittel zu waschen..
AntwortenLöschenVielen, vielen Dank für diesen Artikel, der sich zwar sehr für Stoffis einsetzt, aber das mal endlich abseits von den sonst sehr ideologisch geprägten Diskussionen!!!
AntwortenLöschenVielen Dank für diesen super Artikel! Mein Sohn ist nun 6 Monate alt. Mit einer kleinen Unterbrechung im Sommer (es hat nur geregnet und somit konnte ich nicht draußen auf der Leine trocknen) wickel ich mit Stoff. Zu Hause benutzen wir Bambino Mio Überhosen mit Mullwindeln, unterwegs und wenn Papa wickelt, die Bambino Mio AIO und für nachts habe ich Lotties Höschenwindeln mit Saugeinlage und Fleece und Vlies ��. Wir kommen super zurecht. Ich finde sogar, dass mit Stoff deutlich weniger Undichtigkeiten auftreten als mit WWW, da dort der Superabsorber nicht schnell genug reagiert und somit das Pippi an der Windel vorbei läuft. Ich muss mich vor anderen leider auch immer rechtfertigen, dass ich mit Stoff wickel. Bei uns in der Kleinstadt ist es leider nicht so verbreitet, geschweige denn als Alternative zu WWW überhaupt bekannt. Ich versuche trotzdem, jede ansatzweise interessierte Mami dafür zu begeistern. Vielleicht habe ich ja noch Erfolg!?! Abgesehen von ein paar Überhosen habe ich das Equipment gebraucht erworben oder übernommen. Ein paar Mullwindeln wird ja jeder schon im Haus haben. Gebrauchte Windeln, die man bei 60° waschen kann, finde ich letztendlich hygienischer als neue Schmusetücher, die man, wenn überhaupt, bei 30° waschen darf. Ebay Kleinanzeigen ist eine gute Adresse. Stoffies an die Macht!
AntwortenLöschenDer Zeitaufwand taucht leider in keiner Studie auf und wird auch von Stoffwindelberfürwortern eher vernachlässigt. Warum? Vielleicht, weil es ja meist nur "Frauenzeit" ist und diese im Überfluss und vor allem kostenfrei zu haben ist?
AntwortenLöschenSorry, mich überzeugt das Ganze nicht.
Eine seriöse Ökobilanz zu erstellen, ist um so schwieriger, je komplexer das betrachtete System. Und gerade bei Windeln sind so viele Aspekte zu betrachten (von Rohstoffen über Energie bei Herstellung und Nutzung bis zur Entsorgung), dass eigentlich jede(!) Studie mit großer Vorsicht zu genießen ist..
Hallo, danke für deine vielen vielen Infos!!! Ich habe mit von Little Lamb Bambus Einlagen gekauft. Du schreibst man kann sie mit Denk Mit sensitiv waschen... aber auf anderen Seiten z.B. https://www.windelwissen.de/10-beste-stoffwindel-waschmittel-allergiker-neurodermitis/#1_Passt_Von_der_Waschkampagne steht das die Enzyme wie Cellulase wirken...hast du oder kennst du jemand der mit dem Waschmittel wäscht und glücklich ist? Will mir die Einlagen nicht schon beim Einwaschen schrotten...danke!
AntwortenLöschenSuper Übersicht. Möchte nur anmerken, dass das Waschmittel "Domol Vollwaschmittel Ultra Sensitiv von Rossmann" Mikroplastik enthält und damit nur eingeschränkt zu empfehlen ist...
AntwortenLöschenEin paar ergänzende Anmerkungen aus unserer persönlichen Erfahrung bzgl. Kosten-Nutzen-Rechnung und "Öko-Bilanz":
AntwortenLöschenwir haben gebrauchte Mullwindeln gekauft (über e.Kleinanzeigen zahlt man ein bis zwei Euro pro Stück) sowie gebrauchte Wollüberhosen (an gleicher Stelle für 5-10 Euro pro Stück), und zwei Pakete mit insgesamt ca. 40 Bindewindeln. Unsere Anschaffungskosten haben sich somit bei ca. 80 Mulltüchern (30 bekamen wir von Verwandten gebraucht geschenkt), 10 Überhosen und 40 Bindewindeln auf ca. 200 Euro Anschaffungskosten.
Mein Mann, der am Anfang hauptsächlich das Wickeln übernommen hat, fand die Bindewindeln toll (vor allem, weil sie so auslaufsicher sind), ich fand sie zu umständlich und ärgerlich, dass sie auch bei kleiner Urinmenge immer mit nass werden, nicht nur die Einlage. Deshalb fand ich sie nicht nötig, wir wären ohne sie auch ausgekommen und haben das ab dem 4./5. Monat auch gemacht (würde die Anschaffungskosten nochmal senken auf ca. 150€).
Wir haben die Windeln "ganz normal" gewaschen: ohne Vorbehandlung, 60 Grad, Frosch-Waschmittel Citrus (das ist zumindest größtenteils abbaubau und vergleichsweise günstig). Die Windeln haben bei uns nie gestunken. Unsere 25 Jahre alte gebrauchte Miele hat das problemlos gemacht. Für Flecken half der Sonnen-Trick.
Bei uns hat sich ein effektives System eingebürgert, die Windeln einmal zu falten, dann aufzuhängen (nicht mit Klammern, sondern mittig über die Leine und nach dem Trocknen einfach "abzuzupfen", sodass sie direkt doppelt gefaltet im Wäschekorb landeten. Beim Wickeln haben wir diese "Geviertelten" noch gedrittelt und wie eine Einlage in die Wollüberhose angezogen. Das Windelnwechseln war bei uns immer eine Sekundensache, ob im Liegen oder erst recht später im Stehen.
Wir haben von Anfang an mit Abhalten kombiniert und mit 18 Monaten mal versuchsweise die Windeln weggelassen. Nach einer Woche hat die Kleine verlässlich Bescheid gesagt und mit 20 Monaten war sie trocken.
Das Abhalten hat uns sowohl die allermeisten Stuhlwindeln erspart (vor allem ab Beikostalter, wenn sie heftig werden) als auch zwei weitere Jahre Wickeln.
Ich liebe Wolle und fand die Überhosen immer sehr ästhetisch, trotzdem mögen viele Stoffwindelfans die weißen Mulltücher relativ langweilig finden - dafür gab es nie ein Problem mit Ausbleichen oder Verschleiß. Die Mulltücher sind nach eineinhalb Jahren Benutzung unverändert! Es gibt auch keine Gummibänder, PUL-Einlagen oder ähnliche "Verschleißteile". Einzig die Wollüberhosen sind kleine Mimosen, die nicht versehentlich in der falschen Wäsche landen dürfen.
Für unsere weiteren Kinder werden sich die Anschaffungskosten auf Null belaufen, zwischenzeitlich konnte ich die Überhosen noch an meine Cousine verleihen.
Im Vergleich dazu brauchen Wegwerfwindeln 400 Jahre, bis sie sich zersetzen (und die meisten liegen eben auf Deponien herum und werden nicht verbrannt - und selbst wenn sie verbrannt werden, ist das kein sauberer Prozess, es bleiben Abfälle). Wenn sich die Windeln zersetzt haben, bedeutet das nicht, dass sie verrottet sind, sondern nur, dass sie klein genug sind, um sich ungestört in alle Weltmeere zu zerstreuen und dort in großen und kleinen Lebewesen zu wirken. Ich bin ein fantasievoller Mensch, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie Faktoren wie der frühere Verschleiß einer Waschmaschine u.Ä. so etwas aufwiegen können. Wenn mir das jemand erklären kann - gerne. Ansonsten sehe ich hier nur gelungene Marketingarbeit von P&G. Sehr schade.
Noch ein kleiner Hinweis für alle, die aus Österreich mitlesen: hier gibt es für jedes Kind einen Stoffwindelgutschein, den man sich bei der Gemeinde abholen kann. Der Betrag ist je nach Wohnort verschieden, aber ich meine, 100€ sind es immer mindestens. Bei unserer Gemeinde waren es 250€. Das ist noch mal ein finanzieller Anreiz, das ganze mal zu probieren.
AntwortenLöschennein, leider nicht jede gemeinde.
Löschen:(
aber willhaben ist auch eine sehr gute quelle, sodass man preislich dann auch auf dieser ebene landet.
;)
ich bin sehr begeistert von ai3, da muss man hauptsächlich die einlagen waschen (und ergo nicht so vorsichtig sein, wenn nur baumwolle), nur manchmal dann auch die pouch und die überhosen, mit der nirmalen 40 grad wäsche.
Danke für die mühevoll zusammengetragenen Infos! Sehr informativuund hilfreich, auch die Kommentare! Muss allerdings sagen dass mich das ständige "Frauen machen das so,.., Stoffi-Mamas,.. Mütter sparen sich Zeit etc als Vater von mittlerweile 3 Kindern die ich auch alle ständig gewickelt habe (und das aktuell wieder tue) ganz schön genervt hat. Würde mir da etwas Gleichberechtigung wünschen ;) Die Typen sollen nicht auf die Idee kommen das wäre alles "Frauensache"!
AntwortenLöschenDer Link zu der erwähnten Studie aus 2005 ist verwaist. Hier ist ein aktuell funktionierender: https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/290683/scho0505bjcw-e-e.pdf
AntwortenLöschen"Und selbst wenn ich mich für alle weniger umweltfreundlichen Alternativen entscheide, ist die Ökobilanz meines Haushaltes immer noch genauso wie der einer Mama, die mit Wegwerfwindeln wickelt"
AntwortenLöschenGenau in dem Punkt widerspricht dir die Studie, die hier anführst: "In contrast, the study indicated that if a consumer tumble-dried all their reusable nappies, it would produce a global warming impact 43 per cent higher than the baseline scenario." Man steigert also laut der Studie seinen global warming impact um 43 % schon alleine, wenn man die Windeln jedes Mal trocknen lässt.
Ich bin absolut für Stoffwindeln und nutze sie jetzt beim zweiten Kind. Ebenso mein Freund, der Vater. Warum ist dieser Text nur an Frauen bzw Stoffwindel-Mütter gerichtet?
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