Die Zahl der Allergiker steigt stetig, mittlerweile sind auch viele Kinder von Heuschnupfen oder Nahrungsmittelallergien betroffen. Bei der Allergievorbeugung geht es zum einen darum, allergiefördernde Umweltfaktoren so gering wie möglich zu halten und zum anderen um die Unterstützung von Faktoren, die als schützende Maßnahmen dienen können.
Was ist eine Allergie?
Unser Immunsystem schützt unseren Körper vor Krankheitserregern. Sobald Viren, Bakterien oder andere Schadstoffe eindringen, schlägt es Alarm und mobilisiert Antikörper zur Bekämpfung der Eindringlinge. Bei einer Allergie erkennt das Immunsystem eigentlich unschädliche Partikel nicht als harmlos, sondern reagiert über, indem er auch bei ihrem Eindringen sofort alle Abwehrmechanismen mobilisiert. Mit Schuld an der steigenden Zahl an Allergikern - so wird vermutet - ist auch die zunehmende Hygienisierung. Durch Sauberkeit und Körperhygiene kommt der Körper nicht mehr mit allzu vielen Partikeln in Verbindung. Das Immunsystem ist daher nicht so vielseitig, wie noch vor ein paar Jahr(hundert)en.
Welche Babys haben ein erhöhtes Allergierisiko?
Allergien sind nicht vererbbar, es kann jedoch die Veranlagung dazu vererbt werden. Der Ausbruch ist abhängig von weiteren Faktoren wie Umwelt, Gesundheit etc. Daher sind Babys dann als "allergiegefährdet" einzustufen, wenn ein Elternteil oder ein Geschwisterkind an einer Allergie leiden.
Liegen in der Familie keine Allergien vor, bekommt das Kind eine solche nur mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 15%. Sind beide Elternteile gegen etwas allergisch, steigt diese Wahrscheinlichkeit auf 50 bis 60% - ist es die selbe Allergie, dann sogar auf bis zu 80%.
Das Vermeiden bestimmter Allergieauslöser hat keine vorbeugende Wirkung in Bezug auf Allergien, weswegen werdende Mütter auf nichts verzichten müssen. Es wird eine ausgewogene und nährstoffdeckende Ernährung in der Schwangerschaft empfohlen - außerdem kommt das Baby auf diesem Wege bereits mit einer Vielzahl von Allergieauslösern in Kontakt und das in kleinsten Mengen - dadurch entsteht eine Art sanfte Gewöhnung.
Liegen in der Familie keine Allergien vor, bekommt das Kind eine solche nur mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 15%. Sind beide Elternteile gegen etwas allergisch, steigt diese Wahrscheinlichkeit auf 50 bis 60% - ist es die selbe Allergie, dann sogar auf bis zu 80%.
Allergievermeidung vor der Geburt
Das Vermeiden bestimmter Allergieauslöser hat keine vorbeugende Wirkung in Bezug auf Allergien, weswegen werdende Mütter auf nichts verzichten müssen. Es wird eine ausgewogene und nährstoffdeckende Ernährung in der Schwangerschaft empfohlen - außerdem kommt das Baby auf diesem Wege bereits mit einer Vielzahl von Allergieauslösern in Kontakt und das in kleinsten Mengen - dadurch entsteht eine Art sanfte Gewöhnung.
Aktuelle Studien haben ergeben, dass der vermehrte Verzehr von Fisch in der Schwangerschaft und Stillzeit einen positiven Einfluss auf atopische Erkrankungen haben kann.
Rauchen in der Schwangerschaft führt zu einer deutlichen Erhöhung des Allergie- und Asthmarisikos! Studien haben ergeben, dass auch Passivrauchen einen Einfluss darauf hat, weswegen Zigarettenqualm grundsätzlich gemieden werden sollte, da dieser einer der höchsten Risikofaktoren in Bezug auf die Entstehung von Allergien ist.
Ob Stillen vor Allergien schützt, ist wissenschaftlich umstritten. Es sind Studien zu finden, die das belegen, aber auch andere, die das Gegenteil beweisen wollen. Aktuell wird empfohlen, dass 4 Monate vollgestillt werden.
Auch in der Stillzeit müssen Mütter auf nichts verzichten - über die Muttermilch kommt das Kind mit geringen Dosen an potentiellen Allegenen in Kontakt und kann sich allmählich daran gewöhnen. Daher ist auch in der Stillzeit eine möglichst abwechslungsreiche Ernährung zu empfehlen!
Wird Beikost eingeführt, ist es wichtig, weiter teilzustillen, da Muttermilch Stoffe enthält, die die Darmschleimhaut vor dem Eindringen von Allergenen schützt. Es wird auch vermutet, dass die sich im Darm gestillter entwickelnden Bifidusbakterien eine Rolle in Bezug auf die Toleranz von Nahrungsmittelallergenen spielen. Daher werden künstlicher Säuglingsmilch mittlerweile auch Bakterienkulturen (probiotisch) oder Nährmittel für solche (prebiotisch) zugesetzt, um eine ähnlichen Wirkung zu erzielen. Erste Studien diesbezüglich ließen einen schützenden Effekt vermuten - Folgestudien konnten dies jedoch nicht bestätigen.
Allergieprävention in den ersten 4 bis 6 Monaten
Ob Stillen vor Allergien schützt, ist wissenschaftlich umstritten. Es sind Studien zu finden, die das belegen, aber auch andere, die das Gegenteil beweisen wollen. Aktuell wird empfohlen, dass 4 Monate vollgestillt werden.
Auch in der Stillzeit müssen Mütter auf nichts verzichten - über die Muttermilch kommt das Kind mit geringen Dosen an potentiellen Allegenen in Kontakt und kann sich allmählich daran gewöhnen. Daher ist auch in der Stillzeit eine möglichst abwechslungsreiche Ernährung zu empfehlen!
Wird Beikost eingeführt, ist es wichtig, weiter teilzustillen, da Muttermilch Stoffe enthält, die die Darmschleimhaut vor dem Eindringen von Allergenen schützt. Es wird auch vermutet, dass die sich im Darm gestillter entwickelnden Bifidusbakterien eine Rolle in Bezug auf die Toleranz von Nahrungsmittelallergenen spielen. Daher werden künstlicher Säuglingsmilch mittlerweile auch Bakterienkulturen (probiotisch) oder Nährmittel für solche (prebiotisch) zugesetzt, um eine ähnlichen Wirkung zu erzielen. Erste Studien diesbezüglich ließen einen schützenden Effekt vermuten - Folgestudien konnten dies jedoch nicht bestätigen.
Bei Flaschenkinder empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI):
"Wenn Stillen nicht oder nicht ausreichend möglich ist, ist die Gabe von partiell oder extensiv hydrolysierter Säuglingsnahrung bei Risikokindern bis zum vollendeten vierten Lebensmonat zu empfehlen."
Das heißt: So lange keine Beikost eingeführt wird, sollten Flaschenbabys Hydrolysat-Nachrung (HA-Milch) bekommen. Darin sind die Eiweißbestandteile in kleiner Bausteine gespalten, wodurch sie vom Körper weniger stark als Fremdeiweiß erkannt werden, als unbehandelte Milch.
Es gibt verschieden stark aufgespaltene Nahrungen - die frei im Handel erhältlichen Sorten enthalten noch größere Eiweißketten, als in Apotheken erhältliche Spezialnahrungen wie (Alfaré®, Althéra®, Aptamil Pepti®). Letztere sind insbesondere bei Kuhmilchallergikern sinnvoll.
Es gibt verschieden stark aufgespaltene Nahrungen - die frei im Handel erhältlichen Sorten enthalten noch größere Eiweißketten, als in Apotheken erhältliche Spezialnahrungen wie (Alfaré®, Althéra®, Aptamil Pepti®). Letztere sind insbesondere bei Kuhmilchallergikern sinnvoll.
Der Schutz der HA-Nahrung ist wissenschaftlich (noch) nicht ausreichend belegt. Zumindest ein Schutz in Bezug auf Neurodermites konnte bisher nachgewiesen werd. Es ist jedoch in keinem Falle mit einem Schaden zu rechnen, weswegen sie (noch) empfohlen wird. Sobald das Kind etwas anderes als Milchnahrung bekommt, kann auf normale Flaschenmilch umgestiegen werden.
Frühere Empfehlungen lauteteten, im ersten Lebensjahr potentiell allergieauslösenden Nahrungsmittel zu vermeiden (insbesondere Fisch, Milch und Weizen). Mittlerweile ist nachgewiesen, dass dies keinen Effekt hat. Vielmehr ist es günstig, bestimmte (bspw. glutenhaltige) Nahrungsmittel einzuführen, so lange noch gestillt wird, da durch die Muttermilch die Verträglichkeit erhöht wird.
Daher kann einem Baby im ersten Lebensjahr - bis auf einige Ausnahmen, die Du hier findest - im Grunde alles angeboten werden.
Der Einfluss von Haustieren auf die Entwicklung einer Allergie ist umstritten. Insbesondere bei Katzen überwiegen die Studien, wonach dies ein Risikofaktor sein könnte. Zumindest von einer Anschaffung einer Katze zu präventiven Zwecken wird daher abgeraten. Bei Hundehaaren liegt vermutlich kein erhöhtes Risiko vor, dass sie Allergien auslösen können.
Allergievermeidung im Beikostalter
Frühere Empfehlungen lauteteten, im ersten Lebensjahr potentiell allergieauslösenden Nahrungsmittel zu vermeiden (insbesondere Fisch, Milch und Weizen). Mittlerweile ist nachgewiesen, dass dies keinen Effekt hat. Vielmehr ist es günstig, bestimmte (bspw. glutenhaltige) Nahrungsmittel einzuführen, so lange noch gestillt wird, da durch die Muttermilch die Verträglichkeit erhöht wird.
Daher kann einem Baby im ersten Lebensjahr - bis auf einige Ausnahmen, die Du hier findest - im Grunde alles angeboten werden.
Weitere Maßnahmen, um die Allergiegefahr zu verringern
Der Einfluss von Haustieren auf die Entwicklung einer Allergie ist umstritten. Insbesondere bei Katzen überwiegen die Studien, wonach dies ein Risikofaktor sein könnte. Zumindest von einer Anschaffung einer Katze zu präventiven Zwecken wird daher abgeraten. Bei Hundehaaren liegt vermutlich kein erhöhtes Risiko vor, dass sie Allergien auslösen können.
Die Räume sollten trocken und luftig gehalten werden, damit ein Schimmelpilzwachstum nicht begünstigt wird. Die Innenraumschadstoffe sollten minimiert werden - insbesondere neue Möbel und Malerarbeiten können Formaldehyd frei setzen - es sollte entsprechend langfristig gelüftet werden.
Impfungen senken das Allergierisiko, dies ergab beispielsweise diese Studie. Es wird daher von der DGAKI empfohlen, sich an den von der STIKO aktuell empfohlenen Impfplan zu halten.
Tabakrauch ist strikt zu meiden - erst recht in den Wohnräumen. Auch der Kontakt mit Stickoxiden und Feinstaub auf viel befahrenen Straßen sollte minimiert werden.
Bei der Hautpflege sollte auf Produkte ohne Duftstoffe und mit möglichst wenigen Zusätzen zurückgegriffen werden.
© Danielle
Danke für diesen Beitrag. Ich lese euren Blog immer sehr gern. Nur diesmal kann ich mich leider nicht mit dem Argument anfreunden, Impfen schütze vor Allergien. Es gibt genügend Fachliteratur, die darauf hinweist, dass Impfungen Allergien auslösen können. Hier sei ganz vorn Martin Hirte (Impfen pro und contra, 2012, S.90ff, Knaur München) genannt. Dieses Buch ist wirklich sachkundig und glaubwürdig und gibt einen objektiven Überblick zum Thema Impfen. Weiterhin sei hier auf die Seiten http://www.impf-info.de/index.php/immunsystem/allergien/94-impfungen-und-allergien oder http://www.neurodermitis.ch/Ursachen/Impfen/ und andere verwiesen. Auch wenn die Literatur hier noch kritisch ist und zu keinem sicheren Schluss kommt, sollte man dennoch nicht davon ausgehen, dass durch eine Impfung kein Schaden in Form einer Allergie (oder anderen Erkrankungen) entsteht.
AntwortenLöschenHallo!
AntwortenLöschenDanke für den Beitrag. Woher hast du die Info, dass Impfen das Allergierisiko senkt?
Lg, Maria
Hallo,
AntwortenLöschenImpfen ist ja eher ein schwieriges Thema :-), weil die Diskussion immer sehr dogmatisch geführt wird.
Es ist nicht abschließend belegt, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Impfungen und Allergien besteht - es gibt aber neuere Untersuchungen, die dies vermuten lassen könnte: http://pediatrics.aappublications.org/cgi/content/abstract/111/3/e282?etoc
Viele Grüße!
Hallo,
AntwortenLöschennur ein kleine Ergänzung: vom Umweltbundesamt wird darauf hingewiesen, dass es zur Vorbeugung von Allergien bei Kindern unter zwei Jahren sinnvoll sein kann, darauf zu verzichten, in chlorhaltigem Wasser (Schwimmbäder...) zu baden:
http://www.umweltbundesamt.de/presse/presseinformationen/babyschwimmen-asthmagefahr-durch-desinfektion-chlor
Hallo,
Löschenganz herzlichen Dank für den Hinweis - sehr interessant!
Liebe Grüße
Danielle
Hallo!
AntwortenLöschenIch kann zum Thema noch diese Studie empfehlen
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1414850
Da man den Kleinen ja noch keine ganzen Nüsse geben soll, verwende ich Erdnussmus (unter den Brei gemischt, später sicher auch als Brotaufstrich sehr lecker)