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Warum Kinder ständig unsere Aufmerksamkeit verlangen

Warum Kinder ständig unsere Aufmerksamkeit einfordern und wie wir ihnen die für sie beste Form davon geben können 


Unsere Kinder haben viele kleine und große Bedürfnisse - neben Nahrung ist Liebe, also Zuwendung und Aufmerksamkeit dabei eines der wichtigsten. Warum Aufmerksamkeit für unsere Kinder so wichtig ist, zeigt ein Blick zurück: in den letzten 500 bis 10.000 Jahren lag die Kindersterblichkeit bei etwa 30 bis 50 %. Es überlebten in der Regel die Kinder, die es am besten verstanden, sich den größten Teil der knappen Ressourcen zu sichern. Das Kind, das am lautesten und vehementesten auf sich aufmerksam machte, erhielt üblicherweise die meiste Zuwendung in Form von Aufmerksamkeit und Nahrung.

Mutter schaut Kind aufmerksam an

Ein hohes Maß an Aufmerksamkeit beeinflusst zudem maßgeblich die Bindung - ein Kind, in das eine Mutter schon sehr viel "investiert" hat, möchte sie nicht verlieren. Daher hat jedes Kind noch immer das Ziel, sein Wohlergehen durch ein größtmögliches Maß an Aufmerksamkeit und Ressourcenzuteilung zu sichern. Dieses Verhalten ist biologisch sinnvoll und wird unsere Kinder eine ganze Weile begleiten. 

Ein Zuwenig an Aufmerksamkeit kann zu schlechtem Benehmen führen 


Schlechtes Benehmen ist in den allermeisten Fällen von Frustration oder einem Mangel an Aufmerksamkeit verursacht. Möchte ein Kind wahrgenommen werden und wird dieses Bedürfnis nicht erfüllt, benimmt es sich oft unangemessenen. Denn wenn es keine positive Zuwendung erhält, gibt es sich auch mit negativer Aufmerksamkeit zufrieden. Daher kann man bei schlechten Verhalten, das nicht aus akuter Frustration resultiert, eigentlich fast immer davon ausgehen, dass damit ein bestimmter Zweck damit verfolgt wird - in der Regel der, des Aufmerksamkeitgewinnens.

Auch wenn man selbst das Gefühl hat, genug Aufmerksamkeit zu geben - das kann das Kind ganz anders sehen 


Es kann vorkommen, dass Eltern sagen, dass sie ihrem Kind eigentlich sehr viel Aufmerksamkeit schenken, es aber trotzdem nicht genug davon zu bekommen scheint. Manchmal wirkt es nahezu unersättlich und trotz eigentlich objektiv genug erhaltener Aufmerksamkeit provoziert es dennoch ständig

Das führt sehr schnell in einen Teufelskreis, denn Eltern denken womöglich, dass das Aufmerksamkeitgeben offenbar gar nicht das Problem ist, sondern irgendetwas anderes. Sie beginnen zu suchen, zu forschen und zu probieren - und geben dabei weniger Aufmerksamkeit, weil die ja ganz offenbar nicht das Problem war. Das versetzt das Kind jedoch in Alarmbereitschaft - die Aufmerksamkeit, um die es so hart kämpft, schwindet trotz seiner starken Bemühungen - es wird seine Anstrengungen und sein schlechtes Benehmen dann möglicherweise verdoppeln. Schnell kann so eine Situation allgemeiner Unzufriedenheit entstehen.

Wir haben vor einer Weile das Buch "Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder: Wie Kinder Liebe ausdrücken und empfangen" von Gary Chapman und Ross Campbell gelesen, in dem in Bezug auf die Aufmerksamkeit eine interessante These aufgestellt wird, die das Phänomen der scheinbaren Unersättlichkeit und der daraus resultierenden Frustration erklären könnte. Vorweg - das Buch ist sehr typisch amerikanisch (will heißen, dass man im Grunde auch einen Flyer mit dem Inhalt hätte drucken können ;-), aber inhaltlich durchaus ein paar Gedanken wert, so dass wir Euch das Konzept der "fünf Sprachen der Liebe" heute kurz vorstellen wollen. 

Die fünf Arten von Liebe bzw. Aufmerksamkeit


Wenn ihr das Gefühl habt, ihr gebt euren Kindern  unendlich viel Aufmerksamkeit, doch diese sind immer noch unzufrieden und scheinen nie wirklich glücklich zu sein, dann könnte es sein, dass eure Art der Aufmerksamkeit nicht mit der Art übereinstimmt die Euer Kind am glücklichsten macht. Jedes Kind - so der Gedanke - hat eine bevorzugte Form, in der es Eure Zuneigung und Aufmerksamkeit gerne erhalten möchte. Und ihr habt auch eine bevorzugte Form, diese auszudrücken. Stimmen die beiden Arten überein, gibt es in der Regel kein Problem - Sender und Empfänger sind auf der gleichen Wellenlänge, das Bedürfnis des Kindes wird ausreichend erfüllt - es ist zufrieden und ausgeglichen.

Unterscheiden sich die bevorzugten Arten, Aufmerksamkeit zu geben und zu erhalten jedoch, kann das dazu führen, dass ihr gebt, gebt und gebt, aber das Kind das Gefühl hat, dennoch zu wenig zu bekommen. Zwar führen alle Arten der Zuwendung dazu, dass sich mental beim Kind eine Art Speicher füllt - eine bestimmte Art ist jedoch bei jedem Kind besonders effektiv. Bekommt das Kind nicht seine bevorzugte Art Aufmerksamkeit, füllt sich sein "Liebestank" nur sehr langsam und läuft häufig auf Reserve.

Nachfolgend wollen wir die Arten der Aufmerksamkeit kurz beschreiben - bestimmt erkennt ihr Eure Kinder bei den einzelnen Arten mehr oder weniger wieder. 

Körperkontakt


Für viele Kinder ist Körperkontakt die wichtigste Art, Zuwendung zu bekommen. Ihr Aufmerksamkeitsdefizit wird nie vollständig gefüllt werden, wenn ihr es nicht häufig in den Arm nehmt und mit ihm kuschelt. Danielles kleiner Sohn ist ein absoluter Kuschler - ihm sind andere Aufmerksamkeitsarten vollkommen egal - wichtig ist nur ständiger Körperkontakt. Er will immer und überall auf dem Schoß sitzen, beim Autofahren soll eine Hand auf seinem Knie liegen, beim Einschlafen will er in der Armbeuge oder mit dem Gesicht auf dem nackten Bauch der Mama liegen, an den Armen knibbeln. "Hochheben" war eines seiner häufigsten Worte.

Solche Kinder bekommen oft die Bezeichnung Klette verliehen, einfach, weil sie ständig an den Eltern kleben. Sie sind gar nicht unbedingt schüchtern oder zurückhaltend - sie wollen nur einfach sooo gerne nackte Haut spüren. Das macht sie nachhaltig glücklich.

Ohne das Wissen, dass das die bevorzugte Form der Zuwendung ihres Sohnes ist, hätte sich Danielle sicher einige Gedanken gemacht, wie viel körperliche Anhänglichkeit noch "normal" ist. Mit dem Wissen aber kann sie das einfach annehmen und freut sich, seinen Liebesspeicher super füllen zu können - denn das Kuscheln ist auch ihre bevorzugte Form, ihre Liebe zu zeigen. Deswegen ist der Liebesspeicher ihres Sohnes eigentlich immer gut gefüllt - er hat so gut wie keinen Grund, sich durch auffälliges Benehmen Aufmerksamkeit zu sichern. 

Mutter küsst liebevoll ihre Tochter

Wenn sein Speicher zur Neige geht, kommt er einfach und ist nach zwei Minuten kuscheln glücklich. Das Umfeld bezeichnet ihn als absolut pflegeleicht - schließlich ist sein Bedürfnis relativ leicht zu erfüllen. Der Nachteil ist: es macht einige Kinder zu unruhigen Schlafenden, weil sie dieses Bedürfnis auch nachts dauerhaft erfüllt bekommen wollen. So will er auch mit 7 Jahren noch nicht alleine einschlafen. Er wacht außerdem nachts noch regelmäßig auf und kann erst im elterlichen Bett dicht an Mama oder Papa gekuschelt wieder einschlafen.

Eine Mutter eines älteren Kindes berichtet im Buch:
"Jahrelang ist mir Ingos ewiges Gezerre an mir auf die Nerven gegangen. Wenn ich abwasche, schleicht er sich von hinten an und hält mir die Augen zu. Wenn ich an ihm vorbeigehe, kneift er mir in den Arm. Gehe ich in seinem Zimmer an ihm vorbei, während er auf dem Boden liegt, hält er meinen Fuß fest. Manchmal versucht er, mir den Arm auf den Rücken zu drehen. Und wenn ich auf der Couch saß, hat er mir früher regelmäßig die Haare zerzaust. Das habe ich ihm dann allerdings verboten. Beim Vater tut er das nicht. Dafür machen die beiden oft Ringkämpfe am Boden. Heute ist mir bewusst geworden, dass Ingos persönliche Liebessprache der Körperkontakt ist. All die Jahre hat er sich nach Berührung gesehnt, und deshalb hat er mich ständig angefasst. Ich muss zugeben, dass ich selbst nicht so ein körperbetonter Mensch bin. Meine Eltern haben mich selten in den Arm genommen. Jetzt wird mir klar, dass mein Mann Ingo mit seinen Ringkämpfen seine Liebe gezeigt hat, während ich mich vor seinen Annäherungsversuchen zurückgezogen habe" [Chapman, G., Campbell, R., 2012:36].

Positive Rückmeldung


Manche Kinder fühlen sich dann besonders geliebt, wenn sie durch anerkennende Worte oder Gesten erfahren, dass sie gesehen werden - dann füllt sich ihr Liebesspeicher besonders schnell. Das sollten keine überschwänglichen Lobe sein - kleine Rückmeldungen, wie ein Augenzwinkern, ein Lächeln, ein "Daumen-hoch" etc. reichen absolut aus, wenn sie die echten Gefühle der Mutter wie Stolz, Liebe oder Dankbarkeit widerspiegeln. Ein Kind, dem diese Art der Aufmerksamkeit wichtig ist, möchte nicht dauergelobt werden, es möchte einfach nur merken, dass die Mama es immer im Blick hat; dass es ihr immer wichtig ist.

Solche Kinder sind in Bezug auf Kritik und Streit sehr sensibel:
"Für Kinder, deren primäre Liebessprache Anerkennung ist, ist das freundliche Wort unerlässlich für die Gewissheit, geliebt zu werden. Beschimpfungen verletzen sie deshalb umso mehr. Harsche Kritik tut keinem Kind gut, aber für Kinder mit dieser Liebessprache ist sie besonders unerträglich. So manches harte Wort bleibt bei ihnen lange im Gedächtnis. Eltern sollten sich deshalb unbedingt für jeden rüden Ton entschuldigen. Das, was gesagt wurde, lässt sich zwar nicht ungeschehen machen, aber man kann durch geeignete Maßnahmen den Schaden begrenzen" [Chapman, G., Campbell, R., 2012:49].

Ungeteilte Zuwendung


Snowqueens Fräulein Chaos fühlt sich von ihr nur dann absolut geliebt und gesehen, wenn sie sich ihr oft im Alltag zuwendet. Das ist ihr so wichtig, dass sie gefühlte einhundert Mal am Tag zu ihr kommt und fragt, ob sie ihr ein Buch vorlesen, mit ihr spielen oder ihr beim Fahrrad fahren zugucken kann [vgl. Chapman, G., Campbell, R., 2012:51]. Wenn sie sagt: "Das geht jetzt nicht, ich koche gerade", versetzt das ihrer Tochter einen Stich, weil sie das Gefühl hat, dass sie nicht genug geliebt wird.

Antwortet sie jedoch: "Ich koche gerade, setz dich doch zu mir und hilf mit" fühlt sie sich angenommen und ihr Aufmerksamkeitsdefizit wird aufgefüllt. Eine andere Möglichkeit ist, das Kochen kurz zu unterbrechen, mit ihr eine Runde Lotti Karotti zu spielen und dann weiterzukochen. Wenn Snowqueen nämlich ihre Tätigkeit für sie unterbricht, um sich ihr ungeteilt zuzuwenden, füllt sich ihr Liebesspeicher auf. Danach schafft sie es meist, sich selbst zu beschäftigen, ohne alle fünf Minuten vor Mama zu stehen. Dafür muss man aber den Impuls des Genervtseins überwinden und daran denken: Je mehr man schnell und unkompliziert gibt, desto weniger wird gefordert. Ständiges Aufschieben verstärkt das Bestreben des Kindes nur.

Für Kinder, die ungeteilte Zuwendung brauchen, um ihr Aufmerksamkeitsdefizit aufzufüllen, ist beispielsweise die Ankunft eines Geschwisterchens besonders hart, denn mit einem Neugeborenen im Haus fällt es Eltern natürlich schwer, ganz für das große Kind da zu sein. Liest man dem älteren Kind gerade etwas vor und das Baby beginnt zu weinen und man nimmt es in den Arm, geht für den Erstgeborenen eine Welt unter. Für diese Kinder ist es also besonders wichtig, dass Mama so oft wie möglich mit ihnen allein ist, ungestört. 
 
Kind blättert in antikem Buch

Kleine Geschenke


Fast alle Kinder freuen sich über Geschenke, doch nur für sehr wenige bedeutet ein kleines Mitbringsel der Mutter echte Aufmerksamkeit und Liebe. Für diese Kinder geht es nicht um den materiellen Wert, sie freuen sich genauso über einen kleinen Stein, eine hübsche Postkarte oder einen selbst geflochtenen Kranz aus Löwenzahn. Man erkennt sie daran, dass sie diese Geschenke "in Ehren" halten - sie bekommen einen Ehrenplatz im Zimmer, werden Gästen vorgezeigt und das Kind merkt sich, in welcher Situation es dieses oder jenes bekam. Wichtig ist dem Kind, dass die Eltern offensichtlich an es gedacht haben - das Geschenk ist für es Ausdruck dessen und füllt den Liebesspeicher auf.

Seinen Kindern Aufmerksamkeit zu geben, indem man ihnen ein Geschenk macht, ist eine  Gratwanderung. Denn oft werden Geschenke in unserer Gesellschaft missbraucht - es geht nicht darum, dem Gegenüber eine Freude zu bereiten, sondern oft darum, für eine erbrachte oder noch zu erbringende Leistung erkenntlich zu zeigen.
"Wenn eine Mutter ihrem Kind eine Überraschung mitbringt, weil es sein Zimmer aufgeräumt hat, dann ist das im Grunde kein Geschenk, sondern der Lohn für eine Leistung. Wird eine Eistüte spendiert, damit das Kind schön ruhig ist, dann ist das Bestechung, um das Kind zu manipulieren, aber kein Geschenk. Möglicherweise kennt das Kind die Wörter Lohn und Bestechung noch gar nicht, aber es durchschaut durchaus, was wir tun" [Chapman, G., Campbell, R., 2012:65].
Macht also bitte nicht den Fehler, eure eingeschränkte Aufmerksamkeit durch tolle Geschenke wettmachen zu wollen - das ist in den allermeisten Fällen der falsche Weg und kann zu Wohlstandsverwahrlosung führen. 

Geht mit offenen Augen durch die Welt und schaut, welche Kleinigkeit Euer Kind glücklich machen kann - ein paar Kastanien oder bunte Blätter im Herbst - ein paar Büroklammern aus dem Büro, mit denen man eine Kette basteln kann, eine kleine Vorratskiste mit Murmeln und Stickern - so kann man dem Kind, das seinen Aufmerksamkeitsspeicher mit kleinen Geschenken besonders effektiv füllt, immer wieder eine Kleinigkeit zukommen lassen kann. 

Hilfe


Schon bevor ihr kleiner Bruder geboren wurde, mochte es Snowqueens Tochter Fräulein Ordnung, wenn man ihr half. Gern ließ sie sich von ihren Eltern anziehen, obwohl sie es schon längst selbst konnte. Manchmal "schaffte" sie es einfach nicht, die Treppe hochzulaufen und war glücklich, wenn sie getragen wurde. Noch heute liebt sie es, wenn Snowqueen ihr beim Treppe hinunter gehen die Hand gibt oder sie ein bisschen auf ihrem Fahrrad schiebt.  Ist ein Kind von diesem Aufmerksamkeits-Typus, dann vermittelt ihm jede freundliche elterliche Hilfestellung die innere Gewissheit, geliebt zu werden. Hilfe bedeutet für diese Kinder Aufmerksamkeit - und das Aufmerksamkeitsdefizit  wird weniger.
"Wenn Eltern dieses Motiv kennen und freundlich auf solch eine Bitte eingehen, dann bekommt das Kind wieder einen gefüllten Liebestank. Reagieren die Eltern aber ungehalten und reparieren den Gegenstand nur widerwillig, dann ist das Fahrrad vielleicht wieder heil, aber die Seele des Kindes nicht. [...] Es ist nicht nötig, dass sie augenblicklich jeden Wunsch erfüllen. Sie müssen nur besonders sensibel sein, wenn das Kind kommt, und sich des Motivs für sein Anliegen bewusst sein" [Chapman, G., Campbell, R., 2012:84].
Leider haben es Kinder in der Regel schwer, wenn sie vom Hilfe-Aufmerksamkeitstyp sind, weil in unserer Gesellschaft schnelle Unabhängigkeit ein sehr befördertes Erziehungsziel ist. Kinder sollen schnell allein einschlafen, schnell selber essen, sich schnell selber anziehen... Eltern und Erzieher fördern und fordern das stark. Daher hören Kinder immer wieder: "Mach das bitte selbst". Wenn Du also ein Kind hast, das gerne Hilfe bekommt, dann sieh Deine Hilfe einfach als Kraftstoff für den Liebestank. Ja - Dein Kind könnte, wenn es wollte, es will sich aber viel lieber Deiner Liebe versichern.

Mutter hilft Kind beim Anziehen

 

Achte auf den Füllstand des Aufmerksamkeitstanks! 


Unsere Kinder mögen meist all diese Arten von Aufmerksamkeit - jede einzelne hat für das Kind einen bestimmten Stellenwert. Eine ist in der Regel am wichtigsten - nur wenn wir ihm regelmäßig auf genau diese Art Aufmerksamkeit geben, kann man ganz sicher sein, dass sich das Kind richtig geliebt fühlt und sich sein Aufmerksamkeitsspeicher vollständig füllt. Zwar führen auch die anderen Arten - mehr oder weniger - dazu, dass der Speicher gefüllt wird, aber es ist deutlich mühsamer. Wenn Dir also auffällt, dass ein Aufmerksamkeitsdefizit besteht, dann nimm Dir am besten Zeit, die von Deinem Kind bevorzugte Art an Zuwendung zu geben.

Danielles Tochter zum Beispiel bevorzugt eindeutig die ungeteilte Zuwendung. Aber auch mit positiver Rückmeldung füllt sich ihr Zuwendungsspeicher recht gut. Bekuscheln hingegen könnte man sie den ganzen Tag - am Abend würde sie fragen, wann Mama ihr endlich auch mal Aufmerksamkeit schenken kann - Körperkontakt bedeutet ihr nichts. Das war schon als Baby so und hat sich konsequent fortgesetzt. Das ist für Danielle recht praktisch - denn wenn Geschwister die gleiche Form von Zuwendung lieben, dann wird es schwierig, weil man sich u. U. zerteilen muss. Sie kann ihren Sohn auf dem Arm bekuscheln, während sie ihrer Tochter ihre volle Aufmerksamkeit schenken kann - beide sind damit glücklich.

Achte darauf, dass der Aufmerksamkeitstank gut gefüllt ist. Kinder reagieren erst, wenn ein kritisches Maß unterschritten ist. Wenn wir ihnen dann nur ganz kurz Aufmerksamkeit schenken, dann ist das zwar für eine gewisse Zeit ausreichend, aber das kritische Maß relativ schnell wieder erreicht. Die Kinder wirken schnell wieder unzufrieden und die Eltern denken sich "Herrje - mein Kind hat doch genug Zuwendung bekommen - warum braucht es schon wieder welche?" Das führt dann zur oben beschriebenen Spirale. Ist der Tank hingegen bis oben hin gefüllt, kann man auch längere Durststrecken überwinden.

Dieser Artikel basiert auf dem Buch "Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder: Wie Kinder Liebe ausdrücken und empfangen", das es auch als "Die fünf Sprachen der Liebe für Teenager", "Die fünf Sprachen der Liebe. Wie Kommunikation in der Ehe gelingt" und "Die fünf Sprachen der Liebe für Familien" gibt (schaut Euch mal die Bewertungen an!).

© Snowqueen und Danielle




64 Kommentare:

  1. Da habe ich gerade mehreren Leuten erzählt, dass mein Sohn sehr kuschlig ist, meine Tochter dagegen eher wenig, und da kenne ich das Buch "Die fünf Sprachen der Liebe. Wie Kommunikation in der Ehe gelingt" (naja, das Fazit zumindest, das, was auf den Flyer passt :-) ) - und erst durch diesen Artikel erkenne ich den Zusammenhang ... Vielen Dank!

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  2. Oh, das kommt gerade richtig... Mein Sohn (3) scheint allerdings wirklich mehrere Arten gut zu finden. Kuscheln, HIlfe und Aufmerksamkeit... Nach der Lektüre Eures Artikels kann ich mir nochmal richtig vor Augen führen, dass seine Liebes-Tanks gerade wohl deutliche Auffüllung brauchen.

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  3. Ich stelle leider gerade fest, dass meine Tochter eine andere Art von Aufmerksamkeit braucht als die, die ich bevorzugen würde. Ich könnte den ganzen Tag kuscheln, sie möchte, dass ich sie wahrnehme und ihr meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenke, auch wenn sie “nur“ ihre Spielsachen in eine Box und wieder ausräumt. Obwohl die erst 15 Monate alt ist, merkt man es schon sehr deutlich. Mein Mann, der als Kind laut meiner Schwiegermutter auch sehr fordernd im Bezug auf ungeteilte Aufmerksamkeit war, kommt mit unserer Tochter deshalb scheinbar deutlich besser zurecht.
    Manchmal ist es gar nicht so einfach, seine eigenen Verhaltensmuster so zu verbiegen bzw. sich einem Kind anzupassen.

    Deshalb danke für den Beitrag, jetzt weiss ich zumindest woran ich arbeiten kann!

    Vg
    Adeline

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  4. Puh... "Die Fünf Sprachen der Liebe", das war doch das Buch, in dem der Frau, die aufgrund von Missbrauchserfahrungen nicht mit ihrem Mann schlafen will, geraten wird, es trotzdem zu tun - als Liebesbeweis? :/ (Und das war nur ein sehr zweifelhaftes Beispiel von Vielen.) 'Tschuldigung, das hat jetzt wenig mit diesem Post zu tun, aber ich kann Lob an diesem Buch manchmal einfach nicht unkommentiert stehen lassen.

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    1. Es gibt verschiedene Ausführungen dieses Buches - für Kinder, Teenager, Paare... Wir haben nur das Buch gelesen, in dem es um Kinder geht, können daher nicht beurteilen, wie es um die anderen bestellt ist :-). "Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder" ist ganz sicher vollkommen unbedenklich ;-).

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  5. Interessant ist auch, was die Eltern für Typen sind! Ich kuschle z.B. am liebsten mit meinen Kindern und spiele nicht so gerne mit ihnen. Wenn Eltern und Kinder in ihrer Art, Zuwendung zu geben und aufzunehmen, zusammenpassen, ist es ideal, oder? Liebe Grüße und danke für euren tollen Blog! :) Katharina

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    1. Danke für Deinen Kommentar! Ja - wenn beide die gleiche Art bevorzugen, dann verreinfacht das die Sache enorm.

      Liebe Grüße!
      Danielle

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    2. Hallo Danielle,

      das stimmt nicht immer, glaube ich. Meine Tochter (2Jahre) und ich scheinen beide vom Typ "positive Rückmeldung" zu sein. Und wenn sie schlechte Laune hat oder, wie gerade, das neue Geschwisterchen durch viel jammern, schreien und rummaulen verarbeitet (danke für den Entthronungsartikel), dann kommt von ihrer Seite natürlich absolut keine positive Stimmung in meine Richtung. Mein "Tank" läuft dann schnell leer und mir fällt es dadurch extrem schwer, meinerseits positive Rückmeldung zu geben.
      Das ist schon ein Problem. Ich muss mir das immer wieder vor Augen führen und mich manchmal quasi zwingen, um diesen Teufelskreis aus Anmaulen zu durchbrechen.

      In solchen Phasen hilft mir Lesen in eurem Blog sehr, um mir wieder in Erinnerung zu rufen, warum sie dies oder das tut und wie ich ihr helfen kann. Vielen Dank und weiter so!

      Liebe Grüße,
      Maria

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    3. Hallo Maria,
      ich kenne das auch sehr gut. ;)
      Ich glaube aber, dass Kinder nicht verantwortlich sein sollten, den liebestank der Mama aufzufüllen, da das schon eine recht große Verantwortung ist. und dass das zum Beispiel der Partner viel besser kann. An besonders anstrengenden Tagen bitte ich zB meinen Mann, den Tank ordentlich zu füllen, dann gehts mir oft besser und ich kann wiederum mehr in den Tank meines Kindes füllen. :)

      Liebe Grüße, Sabrina

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  6. Vielen Dank für den tollen Artikel!
    Ich habe es direkt ausprobiert und es war eine Offenbahrung für mich!

    Mein Großer braucht ungeteilte Aufmerksamkeit und positive Zuwendung, d.h. er plappert in einem fort und ich muss in einem fort mitplappern, dann läuft es echt gut. Ich musste nicht einmal schimpfen, was ich sonst - gefühlt - den ganzen Tag getan habe.
    Zwar ist plappern nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber schimpfen noch viel weniger! ;)

    Dafür habe ich ja noch den Kleinen, der durch und durch Kuschelkind ist, wobei auch nicht immer ganz so zärtlich, wie man sich das vorstellt.

    Ich werde das weiter verfolgen :)

    LG Eva

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  7. Immer, wenn mir irgendwer in meinem Umfeld oder auch meine eigenen "Das müsste doch-Gedanken", geprägt durch meine eigene Erziehung versuchen wollen, weis zu machen, dass hier irgendwas nicht stimmt, unser Sohn irgendetwas müsste oder nicht müsste, lese ich in eurem Blog und schon geht's mir besser, ich weiß wieder, das es eigentlich super läuft und alle kritischen Stimmen, inkl. meiner gelegentlichen Kopfstimme ;) , Unrecht haben :)

    Heute: Nein, mein Sohn MUSS nicht allein jede Treppe erklimmen, nur weil er es theoretisch alleine könnte. Manchmal ist es doch einfach nur viel schöner, sie gemeinsam Hand in Hand heraufzusteigen. Ganz egal, ob das nun das Bedürfnis nach Körperkontakt, ungeteilter Aufmerksamkeit oder Hilfe gestillt hat - es funktioniert :)


    Macht weiter so!
    J.

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    1. Dein Post hat mich grad unglaublich berührt. Denn die Erfahrung teile ich zu 100%! Toll wie du das in Worte gefasst hast.

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  8. Tausend Dank für die richtungsweisenden Artikel, die mich die letzten 2 Jahre begleitet und extrem beeinflusst haben!!!
    Habe ein süßes Exemplar, welches ungeteilte Aufmerksamkeit fordert und ein Kuscheltyp ist. Kuschle zwar auch sehr gerne - aber die ungeteilte Aufmerksamkeit bringt mich hin und wieder an meine Grenzen. ich weiß ich kann es nicht ändern und entsprechende Ungeduld führte natürlich nur zu einer Verschlimmerung der Lage bzw. eines leeren Tanks. Bemühe mich redlich - Haushalt parallel führen zu wollen ist kaum möglich - gottseidank bin ich kein Putzteufel. Da er sich nicht sehr gut alleine beschäftigen kann (wahrscheinlich Altersgemäß und wahrscheinlich mangelnde Ungeduld, die ich wiederum durch Loben und Vormachen verstärkt habe -grr), komme ich zu rein gar nichts. Kochen länger als 10min geht kaum - das mache ich schon abends um Stress zu vermeiden. Puhhh, finde egozentrischerweise den ungeteilte Aufmerksamskeitstyp von allen Beschreibungen am anstrengendsten - eigener Charakter hin oder her. Hoffe das wächst sich irgendwann ein wenig aus…?

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    1. Liebe Ilka,

      das freut uns sehr, zu lesen!

      Tja. Ja - es wird besser. Je nach Typ hat man so mit etwa 4 bis 6 Jahren dann den Punkt erreicht, wo auch mal ausgiebiger allein gespielt wird... Ist noch etwas hin, aber wenn es soweit ist, dann ist man fast etwas traurig :-).

      Liebe Grüße!
      Danielle

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    2. Wie findet man denn heraus was das Kind braucht. Mein Sohn wird 5 und ich habe das Gefühl er braucht alles. Vor allem seit er bis 15 uhr im kiga ist. Sein 3 jähriger Bruder nimmt sich was er braucht und ist zufrieden. Ausser das sich beide den ganzen Tag streiten. Der große fühlt sich jedoch immer vernachlässigt.

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    3. Hallo,

      kannst Du einen zeitlichen Zusammenhang zwischen der Verlängerung des Kita-Besuches und dem Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit feststellen? Geht der kleine auch so lange in die Kita?

      Viele Grüße
      Danielle

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  9. Hallo,
    danke für den Artikel. Ich habe dazu allerdings zwei Fragen:

    1. Zu Punkt 5: Hilfe. Ihr habt einen Artikel über das Stärken des Selbstbewusstseins veröffentlicht, den ich begeistert gelesen habe. Darin wird aber erklärt, dass es Kindern hilft, wenn man ihnen nicht alles abnimmt, sondern sie, "trotz Frust" selbst etwas tun lässt. Wie lässt sich das vereinbaren, wenn man ein Kind hat, dass aber Hilfestellungen bekommen möchte.

    2. Wie erkenne ich, welcher Typ mein Kind ist? Ich habe bereits gemerkt, dass mein Sohn (10 Monate) da etwas anders ist, als ich. Ich könnte den ganzen Tag kuscheln. Ich stille noch und schlafe nachts an ihn gelehnt oder mit ihm im Arm. Tagsüber "wehrt" er sich aber gegen das Schmusen. Es ist einfach nicht sein Ding. Da er oft quängelig ist, frage ich mich natürlich, ob und vor allem, welche andere Art von Aufmerksamkeit er braucht. Da er noch so jung ist, fällt es mir schwer, seine Versuche, sich mitzuteilen zu deuten. Habt ihr ein paar Tipps für mich?

    Vielen Dank, Nora

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    1. Liebe Nora,

      Kinder streben von Natur aus nach Autonomie - sie werden also grundsätzlich erst einmal bestrebt sein, alles allein zu versuchen. Dabei soll man nicht eingreifen (bspw. damit es schneller geht). Irgendwann kommt der Punkt, wo das Kind aktiv von sich aus Hilfe sucht - dann spricht nichts dagegen, ihm zu helfen.

      In dem Alter ist es noch relativ schwer zu sagen, welcher Aufmerksamkeitstyp das Kind ist. Das einzige, was man feststellen kann, ist, wie gerne es Körperkontakt mag. Ich denke bei Deinem Kind liegt die Quengeligkeit vor allem darin begründet, dass es gerade so gerne mobiler wäre, als es das ist - oder? Es gibt auch einen 46-Wochen-Sprung, der die Kinder sehr unzufrieden macht (http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/06/der-entwicklungssprung-der-46-woche.html).

      Liebe Grüße
      Danielle

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  10. Vielen Dank für diesen Artikel! Ich glaube unser Großer (knapp 3) ist eine Kuschler/Aufmerksamkeits Kombination. Leider kommt hier zur Zeit beides komplett zu kurz da seit 8 Wochen seine kleine Schwester da ist, die mich extrem fordert (aufgrund von Reflux tags wie nachts absolut unablegbar und keine helfende Hand verfügbar, die die kleine Mal nehmen kann). Ich hoffe ja dass es bald besse wird und ic sie wenigstens nachts ablegen kann, damit ich auf wieder im Familienbett schlafen kann. Allerdings mache ich mir natürlich meine Gedanken, wie lange der Große das (dauerhaft) unbeschadet übersteht bzw wie ich das später wieder ausbügeln kann. Ich bin so unglücklich mit der Situation und sehe auch dass er wirklich darunter leidet. Er ist innerlich total angespannt und unausgeglichen, noch dazu gerade in einem Entwicklungssprung und ohnehin hochsensibel.

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    1. Hallo Kate,
      ich befinde mich in einer ganz ähnlichen Situation gerade. Hat sich bei euch die Lage gebessert? Ich liebe diesen Blog und weiß in der Theorie, was ich meinem Großen geben muss. Aber auch bei uns scheitert es leider an der Umsetzung...
      GLG, Claudia

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    2. Hallo liebe Claudia!
      Ja, wir leben noch :D. Es wurde wirklich besser und die kleine Schwester ist ein sehr. Ausgeglichenes Baby welches sich sehr schön alleine beschäftigt und dem großen immer wieder Raum für Aufmerksamkeit gibt. Er liebt seine Schwester auch sehr und die beiden Spielen wirklich toll zusammen, manchmal bis zu einer Stunde!
      Ich glaube inzwischen dass Kinder einem vieles verzeihen wenn sie sehen dass man wirklich alles gibt. Je nachdem wie bei euch der Altersunterschied ist hilft es im Nachhinein betrachtet wirklich viel wenn man einfach versucht authentisch zu erklären warum man gerade nicht so kann wie man sollte/wollte/möchte. Bei uns hat sich auch viel entspannt seit der große in den Kindergarten geht. LG, Kate

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  11. Vielen Dank für den tollen Artikel
    Ich wollte fragen, wie man das denn machen soll, wenn die bevorzugte Liebesart die ungeteilte Aufmerksamkeit ist und Frau den Haushalt schmeissen muss und kochen?
    Liebe Grüsse
    zoraya

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    1. Liebe Zoraya,

      es hilft, immer wieder kleine Pausen einzulegen und sich bewusst und ohne Ablenkung auf das Kind zu konzentrieren. Es braucht keine ganze Stunde ununterbrochene Aufmerksamkeit - mit 3 x 5 Minuten ist es bei halbwegs gefülltem Tank durchaus zufrieden. Dann bleiben für Dich im besten Falle noch eine Stunde für den Haushalt.

      Viele Grüße!
      Danielle

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  12. Hallo,
    vielen Dank für den tollen Blog! Dass "ungezogenes" Verhalten eine Reaktion auf mangelnde Zuwendung ist, stimmt bestimmt. Wie reagiere ich nun aber, wenn gar nicht ich es bin, von der gerade zu wenig Aufmerksamkeit kommt, sondern der gleichaltrige Freund? Mein Sohn reagiert nämlich "bockig", wenn der Spielkamerad sich plötzlich nicht mehr mit ihm beschäftigt - kürzlich fand der es auf dem Spielplatz z.B. so interessant, mit einem Baby zu scherzen und "vergaß" meinen Sohn, mit dem er eigentlich gekommen war. Der wiederum benahm sich geradezu verrückt, schrie und rannte wie wild hin und her. Ein andermal hat er dann das Spiel des Freundes sabotiert, weil der nur noch für sich gespielt hatte. Und es nützt dann auch gar nicht, wenn ich meinem Sohn Aufmerksamkeit schenke, denn er will die des Freundes! Das kann sich dann ganz schön hochschaukeln, denn der Freund wird dann wiederum sauer, wenn mein Sohn sich so aufführt und haut ihm schon mal eine rein.... Würdet ihr das nun einfach so laufen lassen oder irgendwie eingreifen? Ich habe schon mal den Freund in der Situation heimgeschickt (er wohnt im selben Haus), aber dann dreht mein Sohn noch mehr durch! Die beiden sind übrigens 5, fast schon 6 Jahre und es ist natürlich nicht immer so, meistens klappt es gut!
    Ansonsten noch vielen vielen Dank für die Artikel über die Kooperation; ich merke wirklich, wieviel besser es hier läuft, wenn ich einfach öfter abwarte und seine Bedürfnisse beachte!
    Viele Grüße! Hanni

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    1. Liebe Hanni, oooh, das ist eine super Chance, um mit deinem Sohn über Strategien zu sprechen. Also, er möchte ja die Aufmerksamkeit seines Freundes und gebärdet sich wild, um diese zu bekommen. Seine Strategie, um sein Bedürfnis (Aufmerksamkeit) befriedigt zu bekommen, ist also „laut sein, schreien, zerstören“ etc. Nun funktioniert das nicht – seine Strategie ist nicht zielführend und das merkt er ja auch. Es frustriert ihn und manchmal kriegt er auch noch Ärger deswegen, manchmal haut sein Freund ihn wegen der Strategie. Das alles kannst du ihm erklären, wenn ihr wieder in so einer Situation seid (oder hinterher). Mache ihn auf sein eigenes Bedürfnis aufmerksam („Du möchtest mit ihm spielen, aber er ist mit dem Baby beschäftigt.“), mach ihm seine Strategie bewusst („Du hast versucht, deinen Freund durch Lautsein dazu zu bringen, mit dir zu spielen, aber das hat nicht geklappt.“) und zeig ihm eine NEUE Strategie („Du könntest zu ihm gehen und sagen, wie es dir geht. Sprich mit ihm. Sag: ‚Freund, ich habe mich so darauf gefreut, mit dir zu spielen, aber nun spielst du die ganze Zeit mit dem Baby. Ich bin deswegen traurig und ich merke, dass ich auch wütend werde. Am liebsten würde ich euren Buddelberg kaputt treten. Wann bist du denn mit dem Baby fertig? Können wir danach gemeinsam spielen? Ich wollte gern mit dir….'“) Die neue Strategie ist also, ohne Du-Vorwürfe die eigenen Gefühle offenzulegen. Das mag verletzlich machen, aber ich habe festgestellt, dass andere Kinder auf diese Art der Ansprache sehr empathisch reagieren und dann die Bedürfnisse eingehen.
      Liebe Grüße, snowqueen

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  13. Ich habe den Artikel schon oft gelesen und war sicher, dass mein ältester Sohn ein Kuschler ist. Sein Bedürfnis wurde immer befriedigt und er war glücklich. Seit der Geburt meines zweiten Sohnes kuschelt er auf einmal weniger mit mir, außer dass er immer noch jede Nacht zu mir ins Bett kommt. Allerdings fordert er nun Aufmerksamkeit auf verschiedene Weisen ein, sodass ich nun gar nicht mehr weiß, womit ich sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit befriedigen kann. Vielleicht kannst du mir einen Tipp geben. Nachts kommt er ins Bett, tagsüber soll ich entweder permanent mit ihm spielen, oder wenn er alleine spielt, sagt er dauernd : Mama schau mal etc. Da muss ich auch ständig präsent sein. Alles kann ich und will ich auch nicht leisten. Aber ich weiß nun gar nicht mehr, wo ich ansetzen soll.

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  14. Ich bin oft überfordert vom Liebes- und Aufmerksamkeitshunger meiner beiden Kinder. Sie saugen mich regelrecht aus und ich kann zusehen wie mich meine Kraft verlässt. Das geht soweit dass ich es wirklich bereue, zwei Kinder in die Welt gesetzt zu haben. Wieviel zusätzliche Kraft und Zeit ich jetzt hätte ohne Kinder und um wieviel es mir jetzt besser gehen würde? Das denke ich besonders, wenn ich mal wieder total erschöpft bin und nur gebe und gebe und die Kinder trotzdem noch unzufrieden sind und immer mehr fordern. Da spüre ich dann wie meine Liebe für die Kinder schwindet und ich wünschte, es gäbe sie einfach nicht. Ich bin nur noch ein Schatten meiner Selbst und hoffe darauf, dass sie grösser werden und sich dann anderen Menschen zuwenden werden. Ich gebe soviel Liebe wie ich habe aber irgendwann ist dann mal Schluss und ich brauche die restliche Kraft für mich selbst. Das Muttersein finde ich persönlich einfach Scheisse, ein undankbarer Scheissjob den einem keiner dankt.

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    1. Liebe Birgit,

      es tut mir wirklich leid zu lesen, dass Du so sehr erschöpft bist. Es geht nicht nur Dir so - es gibt viele Frauen, die vom Muttersein erschöpft und enttäuscht sind (Stichwort #regrettingmotherhood).

      Ich würde mich gerne mit Dir per Mail austauschen, weil ich denke, dass es einige Dinge gibt, die man versuchen könnte, um die Situation positiv zu beeinflussen. Wenn Du daran Interesse hast, schreib mir doch an squeennow [ät] gmail.com

      Herzliche Grüße
      Danielle

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  15. Vielen Dank für diesen unglaublich gut geschriebenen Artikel!!! Mir fiel es wie Schuppen von den Augen was das Problem mit meinem 2,5 Jahre alten Sohn ist (der vor einem halben Jahr "großer Bruder" geworden ist) und bei dem ich die letzten Monate nicht verstand, warum er so um Aufmerksamkeit ringt, wo ich doch dachte er bekäme genug davon! Aber es fällt mir auch gerade ein riesen Stein vom Herzen, weil ich überzeugt bin, dass ich ihn jetzt wieder viel besser verstehe, ich wieder anders auf ihn eingehen kann und ich mich nicht mehr so hilflos fühle!!! 1000 Dank!!!!

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    1. Vielen Dank für Deinen Kommentar! Hast Du schon den Artikel zur Entthronung gelesen? Der passt für Euch sicher besonders gut (schau mal ins Stichwortverzeichnis).

      Liebe Grüße
      Danielle

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  16. Ich weiß nicht mehr wirklich weiter.mein Sohn 2.4 Jahre ist das totale Mama Kind. Ich muss alles machen. Manchmal darf auch Papa aber sehr selten. Seit der Geburt vor 3 Monaten vom geschwisterchen isz es noch schlimmer. Es wird aber langsam besser. Jetzt weiß ich nicht so richtig was für ein Typer ist. Et will immer viel getragen werden auch in der Wohnung. Treppen klar tragen. Draußen am liebsten tragen.
    Ich muss die Milch warm machen. Und wenn er was spielt oder macht muss ich immer schauen oder Papa. Wenn er seine Milch trinkt muss ich mit aufs Sofa und seine Hand muss in meine brust. Das ist jetzt Grad sehr oft und schlimm geworden. Es nervt mich auch sehr. Aber er muss auch seit drei vier Tagen beim einschlafen oft drauf verzichten da das baby auch sehr viel Körper Kontakt braucht und beides dann nicht geht. Ich darf ihn aber nicht streicheln. Et will auch nie das ich sie ins Tuch nehme aber sie schläft nur da. Die Federwiege War umsonst. Ich weiß Grad nicht weiter. Wir haben momentan viele Konflikte obwohl et in einer ja Umgebung aufwachst. Meine Nerven sind grad blank.
    Lg diana

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    1. Liebe Diana,

      offenbar braucht er sehr viel Körperkontakt. Und die Geburt des Geschwisterchens hat dieses Bedürfnis sehr verstärkt. Kennst Du unseren Artikel zur Entthronung?

      Viele Grüße
      Danielle

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  17. Ja. Habe ich schon zu oft durchgelesen aus Angst was übersehen zu haben.
    Aber Papa kam sie nicht so oft Tragen wegen dem Rücken. Und abends wenn sie müde ist will sie nur zu mir. Sie hört nicht auf zu schreien außer bei mir.
    Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Ihr seid einfach klasse. Weite so

    Lg diana

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  18. Hallo,
    was ich in dem Artikel vermisse ist, wie ich als Elternteil meine Bedürfnisse und meine Individualität behalten kann. Ich kann auch als Mama nicht immer alles stehen und liegen lassen um dem Bedürfnis meiner Tochter jetzt sofort gerecht zu werden aber Kinder haben eben keine Geduld und keine Zeitvorstellung.
    So treten die Konflikte ja meist dann auf, wenn man unter persönlichem Druck oder Termindruck steht.
    Da hilft es meines Erachtens nicht wirklich weiter, wenn ich weiß, von welchem Aufmerksamkeitstyp meine Tochter ist, sie wird dann in jedem Fall in diesem Moment von mir enttäuscht sein. Es gibt ja in meinem Leben auch noch andere Menschen und Verpflichtungen und auch ich habe Bedürfnisse....
    So funktioniert die Sache an Tagen, wo man Zeit hat sicher super, aber an Tagen wos mal eng ist führt es trotzdem zu Konflikten.

    Grüße

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    1. Liebe Anonym, genau, deshalb haben wir einen gesonderten Artikel darüber geschrieben, was der Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen ist und wie man zwischen den Bedürfnissen aller (also auch der Eltern) abwägt. Dieser Artikel wird dir bestimmt weiterhelfen. Liebe Grüße, Snowqueen

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  19. Vielen Dank für den tollen Artikel. Ich habe Jungs, die beide seeeehr viel Körperkontakt brauchen und seeeeehr viel Hilfe, z.B. morgens beim Anziehen. Es war schon immer so, dass das Bedürfnis Dinge selbst zu machen, nur sehr schwach ausgeprägt war, lieber Mama. Nun sind sie aber schon 4 und 6 und ich schiebe es langsam auf eine ausgeprägte Bequemheit. Ich nehme ihnen gerne Dinge ab, habe aber manchmal auch Sorge, dass ihnen dadurch Erfolgserlebnisse verwehrt bleiben. Wie unterscheidet man denn hier? Wo endet das Bedürfnis nach Hilfe, wo fängt Unselbstständigkeit an?

    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Johanna, eine sehr gute Frage! Ich habe mich das auch schon gefragt. Meine Tochter Fräulein Ordnung mag es ja auch sehr, wenn ich ihr helfe. Sie ist jetzt 6. Ich wäge jedes Mal von neuem ab: Wiegt ihr Bedürfnis schwerer, oder meins. Wenn ich also die Kapazität habe, helfe ich ihr ohne zu murren. Wenn ich gerade was anderes tun muss, sage ich ihr, dass ich ihr gerade nicht helfen kann. Mit diesem Abwägen kommen wir ganz gut zurecht.

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    2. Auch wenn diese Frage schon älter ist, würde ich dazu gerne auch noch kurz was sagen:

      wichtig ist aus meiner Sicht, was auch Snowqueen schon schreibt: ohne murren. Also nicht mit genervtem "Herrje" doch noch helfen und vor allem auch nicht argumentieren mit "das müsstest du doch schon selbst können" oder "du bist jetzt schließlich groß...", sondern ausschließlich auf eigene Grenzen achten und darauf verweisen. Wenn ich jetzt keine Zeit habe, weil ich mich um etwas anderes kümmern muss, dass sage ich das. Ohne Schuldzuweisung oder "das könntest du auch wissen" oder "und du entlastest mich kein bisschen"-Unterton. Sondern sachlich, als bedauernswerter Konflikt von zwei Dingen, die jetzt anstehen und von denen ich mich halt nur um eines gleichzeitig kümmern kann. Z.B. kann es dann so aussehen: "Ich kann dir jetzt gerade leider nicht helfen, ich muss mich um XXX kümmern. Wenn du magst, kann ich dir aber heute Abend bei XXX helfen." Oder z.B., falls das von der Anfrage her geht, vielleicht die Aufgabe aufteilen in kleine Einzelschritte, von denen ich dann nur bei einem Teil helfen kann, die anderen macht das Kind selbst.

      Das hat mit meinem Sohn, der ein "Hilfe"-Kind und ein Kuschel-Kind ist, sehr gut funktioniert. Ich habe ihm z.B. noch bis er 8 oder 9 war, oft morgens die Socken angezogen weil er sich das gewünscht hat. Alles andere zog er selbst an und wenn ich nicht da war oder er in der Schule war, hat er sie selbstverständlich selbst anziehen können. Es war aber einfach seine Methode, von mir jeden Morgen 3 Minuten Liebe abzuholen und das war völlig okay für mich.

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  20. Naja mein tochter mag alles woher weiss ich was ihr am wichtigsten ist?

    Sie mag körperkontakt,
    Sie mag Lob, Rückmeldung
    Sie mag aber auch wenn ich mir ihr spiele den ganzen Tag, sie mag jede Art davon, wie kann ich jetzt wissen was ihren Tank füllt? Allles ???

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    1. In dem Buch 5 Sprachen der Liebe für Kinder gibt es einen Test, den man machen kann, um herauszufinden, welcher Typ das Kind genau ist. Vielleicht borgst du es dir aus der Bibliothek. LG, Snowqueen

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  21. Hallo!

    Ich liebe euren Blog und dieser Artikel öffnet mir die Augen. Ich versuche es so gut es geht umzusetzen. Meine 3jährige Tochter scheint unheimlich viel ungeteilte Zuwendung und positive Rückmeldung zu brauchen.
    Was für uns auch immer wieder ein Problem ist, dass sie sich total daneben verhält wenn wir Besuch haben oder uns auch nur mit anderen Leuten unterhalten. Wir werden versuchen ihren "Liebesspeicher" aufzufüllen um ihr da eine Sicherheit zu geben aber habt ihr einen Tip wie wir uns gerade in diesen Situationen am besten verhalten und damit umgehen.

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    1. Ich kenne solche Situationen gut von meiner Patentochter, die immer wieder unsere Gespräche störte, wenn ich da war. Dabei wollten ihre Mama und ich uns nur einfach mal wieder unterhalten. Ich fürchte, wenn sie noch so klein ist und auch niemand zum Spielen für sie da ist, werdet ihr das Verhalten noch nicht groß ändern können. Ihr müsst entweder den Ort wechseln, also z.B. auf den Spielplatz gehen, wo sie vielleicht eine Weile allein spielt, oder aber euch als Erwachsene trotz Besuch um sie kümmern und mit dem besuch nebenbei quatschen. So haben wir es damals mit meiner Patentochter gemacht. Wir Großen saßen mit ihr im Kinderzimmer und spielten (etwas halbherzig, zugegeben) mit ihren Puppen, während sie glücklich um uns rumwuselte und uns immerhin quatschen ließ. Anstrengend war es trotzdem. Aber sie ist zu einem wunderbaren Teenager herangewachsen und wenn ich jetzt da bin, lässt sie uns in Ruhe und chillt in ihrem Zimmer.
      LG, Snowqueen

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  22. Es ist 5 h morgens und liege genau diesen Thema wegen wach. Meine Kleine ist 3. Sie geht noch nicht in den Kindergarten (weil sie noch nicht mal mit Oma oder irgendeiner anderen Person alleine bleibt), und ist daher 24 Std bei mir (- 2 Std wo sie sich mal mit dem Papa beschäftigt). Sie spielt nicht mit anderen Kindern (hat Angst vor ihnen) und ganzzzz selten beschäftigt sie sich mal alleine. D. h. am Spielplatz muss ich mit ihr die Rutsche rauf und runter, am Strand mit ihr die Burg bauen... es gibt nicht die Situation, wo wir mal mit anderen Mütter (oder Mutter) sind, und sie mal alleine oder mit dem anderen Kind spielt. Nein, ich (oder wir) müssen herhalten.
    Meist will sie getragen werden. Eine "Klette". Beim Essen auf dem Schoß.

    Alleine machen will sie selten. Ich sag dann (oft): wir machen es zusammen - was damit endet dass ICH es mache und sie zusieht. Gestern war es ganz besonders stressig. Papa mit Nierenkolik, ich Mens, Abendbrot am vorbereiten und sie "jemand muss mir helfen" die bunte Bälle in das (leere) Planschbecken aufzuräumen. Am Vortag hatten wir die selbe Situation, die damit endete, dass ich ihr "half" (es am Ende alleine tat und sie nur kuckte).

    Windelphase hinter sich lassen - nein, sie will nicht groß werden. Ganz schlimm vor einigen Wochen noch "ich bin ein Baby"-Phase extrem... Schnuller von Puppe in den Mund und gekrabbelt durch die Wohnung (nie Schnuller gehabt, wird immer noch gestillt). Wenigstens dass hat sich etwas gelegt, obwohl dass "ich will baby sein" immer noch ständig präsent ist.

    Noch ein heikler Punkt - essen. Sie isst heute weniger "Vielfalt" als vor einem Jahr. Ohne zu übertreiben, das einzige was sie zu Mittag isst, ist Nudeln ohne Tomatensoße (mit Olivenöl), Reis (ohne nichts), pizza (nur den Boden mit Tomatensoße) und manchmal kartoffelnkroketten). Vor einem Jahr hat sie wenigsten noch ein paar Sachen (Cremes, Suppen, tortillas,..) gegessen. Nicht der große Hit, aber wenigstens etwas mehr.

    Ich bin mit ihrer ständigen Anhänglich und Hilfslosigkeit irgendwann am Ende. Und es scheint, dass ihr Aufmerksamspool nie voll genug ist. Sie hat erst mit 3 Jahren fernsehr schauen dürfte, ich halte nichts davon. Doch heutzutage lasse ich sie mal schauen (nicht täglich), um mal "frei" zu sein.

    Es ist mittlerweile fast 6 h morgens und das alles lässt mich nicht schlafen. Mir laufen nur die Tränen, weil ich einfach nicht mehr (geben) kann.

    M.

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    1. Liebe M., es tut mir leid, dass es bei euch gerade so anstrengend ist. Alls das, was du über deine Tochter schreibst, finde ich erst einmal nicht ungewöhnlich. Auch mein jüngster Sohn ist 3, und er will oft getragen werden, auf meinem Schoß beim Abendbrot sitzen und fordert, dass wir JEZT! MIT! IHM! SPIELEN! Mit drei Jahren wurden die Kinder früher in der Steinzeit in die Kindergruppen entlassen, die nicht mehr ununterbrochen unter der Aufsicht von Erwachsenen standen, daher ist es ein sehr ausgeklügelter Plan der Natur, dass Kinder ab diesem Alter "mäklig" werden und nichts Grünes z.B. essen. Denn es könnte ja giftig sein und es gab keine Großen, die das Kind vom Essen abhalten hätte. Wir schlagen uns mit dieser Vorsichtsmaßnahme der Natur heute noch rum, und viele Eltern verzweifeln daran, aber es ist normal und geht auch wieder weg.

      Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute zwei Dinge: 1. Kinder klammern sehr stark, wenn sie merken, dass es ihren Eltern gerade schlecht geht. Das bringt ihre Welt nämlich ins Wanken, weil die Großen doch der Fels in der Brandung sein sollen. Diese Unsicherheit bringt sie dazu, sehr viel Aufmerksamkeit zu fordern. Meine zweite Idee ist, dass deine Kleine merkt, dass du ihr die Aufmerksamkeit nicht mehr frohen Herzens gibst, sondern widerwillig. Auch das verunsichert sie. Ich rate Eltern deshalb oft, mal ganz bewusst "locker" zu machen und alle Forderungen des Kindes als normal anzunehmen und freudig zu erfüllen. Mit 3 ist sie nämlich eigentlich, auch wenn es dir nicht so erscheint, wirklich, wirklich noch klein und sie DARF babyhaft, anhänglich, schüchtern und hilflos sein. Je mehr du sie in die andere Richtung schiebst (spiel doch mal allein, lass mich doch mal in Ruhe, trau dich doch mal), desto eher wird sie in dem jetztigen Zustand verharren. Erlaubst du ihr jedoch, so zu sein, wird sie sich bald öffnen. Versprochen!

      Viel Glück, Snowqueen

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    2. Hallo Snowqueen,

      Ich finde es ja in der Theorie einleuchtend, was du sagst, und vieles von dem habe ich bereits gelesen. Nur ist es so, dass sie ein sehr ängstliches und empfindliches Kind - und bei aller Liebe - das ist nicht einfach. 24 Std ununterbrochen Aufmerksamkeit zu schenken, ist kaum zu halten auch wenn es drinnen des "normal" ist.
      Vielen lieben Dank

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    3. Liebe Anonym, nein, das ist nicht einfach, ich weiß. Du hast jedes Recht der Welt, auszusteigen und das Geklammere nicht mehr aushalten zu wollen. Deine Gefühle sind ebenso wichtig, wie die deines Kindes! Es macht dich nicht zur schlechteren Mutter, wenn du auf deine Grenzen achtest. Ich versuche nur zu erklären, was in deinem Kind vor sich geht und warum sie vermutlich anhänglich ist und wie es vielleicht besser werden würde. Das heißt aber nicht, dass du diesen Weg gehen musst, wenn er von dir übermenschliche Kräfte verlangt. Ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast, als Mutter zu versagen, nur, weil du nicht so viel Nähe geben kannst, wie sie verlangt.

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  23. Es ist 5 h morgens und liege genau diesen Thema wegen wach. Meine Kleine ist 3. Sie geht noch nicht in den Kindergarten (weil sie noch nicht mal mit Oma oder irgendeiner anderen Person alleine bleibt), und ist daher 24 Std bei mir (- 2 Std wo sie sich mal mit dem Papa beschäftigt). Sie spielt nicht mit anderen Kindern (hat Angst vor ihnen) und ganzzzz selten beschäftigt sie sich mal alleine. D. h. am Spielplatz muss ich mit ihr die Rutsche rauf und runter, am Strand mit ihr die Burg bauen... es gibt nicht die Situation, wo wir mal mit anderen Mütter (oder Mutter) sind, und sie mal alleine oder mit dem anderen Kind spielt. Nein, ich (oder wir) müssen herhalten.
    Meist will sie getragen werden. Eine "Klette". Beim Essen auf dem Schoß.

    Alleine machen will sie selten. Ich sag dann (oft): wir machen es zusammen - was damit endet dass ICH es mache und sie zusieht. Gestern war es ganz besonders stressig. Papa mit Nierenkolik, ich Mens, Abendbrot am vorbereiten und sie "jemand muss mir helfen" die bunte Bälle in das (leere) Planschbecken aufzuräumen. Am Vortag hatten wir die selbe Situation, die damit endete, dass ich ihr "half" (es am Ende alleine tat und sie nur kuckte).

    Windelphase hinter sich lassen - nein, sie will nicht groß werden. Ganz schlimm vor einigen Wochen noch "ich bin ein Baby"-Phase extrem... Schnuller von Puppe in den Mund und gekrabbelt durch die Wohnung (nie Schnuller gehabt, wird immer noch gestillt). Wenigstens dass hat sich etwas gelegt, obwohl dass "ich will baby sein" immer noch ständig präsent ist.

    Noch ein heikler Punkt - essen. Sie isst heute weniger "Vielfalt" als vor einem Jahr. Ohne zu übertreiben, das einzige was sie zu Mittag isst, ist Nudeln ohne Tomatensoße (mit Olivenöl), Reis (ohne nichts), pizza (nur den Boden mit Tomatensoße) und manchmal kartoffelnkroketten). Vor einem Jahr hat sie wenigsten noch ein paar Sachen (Cremes, Suppen, tortillas,..) gegessen. Nicht der große Hit, aber wenigstens etwas mehr.

    Ich bin mit ihrer ständigen Anhänglich und Hilfslosigkeit irgendwann am Ende. Und es scheint, dass ihr Aufmerksamspool nie voll genug ist. Sie hat erst mit 3 Jahren fernsehr schauen dürfte, ich halte nichts davon. Doch heutzutage lasse ich sie mal schauen (nicht täglich), um mal "frei" zu sein.

    Es ist mittlerweile fast 6 h morgens und das alles lässt mich nicht schlafen. Mir laufen nur die Tränen, weil ich einfach nicht mehr (geben) kann.

    M.

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  24. Hallo,
    danke für euer Blog, es hat mir schon oft geholfen!
    Heute habe ich bei euch etwas gesucht, weil mein Sohn (2 Jahre, 2 Monate) oft ziemlich anstrengend ist beim Essen. Dass er sein Essen und Trinken lautstark und ungeduldig einfordert kann ja daran liegen, dass er noch klein ist (auch wenn es manchmal so ist, dass wir ununterbrochen aufstehen um etwas Neues zu holen). Wir hätten es nur gerne, dass er etwas achtsamer mit dem Essen umgeht, also das Essen nicht auf den Boden schmeisst oder nicht seine Milch ausschüttet. Nach der Lektüre eures Artikels denke ich, dass er vielleicht einfach mehr Aufmerksamkeit will (obwohl er eigentlich für den Typ uneingeschränkte Zuwendung zu viel alleine spielt). Aber wie schaffe ich das, ihm uneingeschränkte Aufmerksamtkeit zu geben, wenn ich eigentlich auch in Ruhe essen will? Ich habe auch schon überlegt, ob wir die Idee vom gemeinsamen Familienessen einfach erst mal begraben sollten und vor oder nach ihm essen sollten, aber das finde ich auch irgendwie schade (und auch unpraktisch).

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  25. Hallo, ich habe eine Tochter 4 und eine 16 Monate alt. Meine Große möchte immer an- und ausgezogen werden. Man soll ihr Sachen holen, ihr runter gefallenes Essen aufheben und und. Ich denke, dass sie darüber Aufmerksamkeit möchte, aber ich habe die Angst zu ihrem Diener zu mutieren der sie von morgens bis abends bedient. Ist das unbegründet?
    Seit zwei Wochen haut sie in ihrer Wut auch nach mir. Habt ihr dazu auch einen Artikel.
    Gestern hat sie mir das erste Mal wirklich weh getan, mit einer Ohrfeige, da sie gerade auf meiner Höhe war. Meine Mutter meint sie sei mittlerweile im Verhalten außer der Norm. Ich glaube sie ist wegen ihrer hohen Sensibilität noch nicht in der Lage ihre extreme Wut anders auszudrücken. Liege ich da falsch? Ziehe ich mittlerweile einen kleinen Tyrannen groß?
    Ich würde mich sehr um eine Rückmeldung freuen:) LG Julia

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    1. DAS An- und Ausgezogenwerdenwollen und auch das Gefüttertwerdenwollen finde ich normal für eine Vierjärige, die eine kleine Schwester hat. Das würde ich ihr ohne Angst vor der Zukunft geben. Sorgen würde ich mir tatsächlich erst machen, wenn das mit Schulanfang nicht weg ist. Wir haben auch einen Artikel zur Wut bei großen Kindern, ja. http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/10/agressive-kinder-im-alter-von-3-bis-6-jahren-woher-kommen-die-aggressionen-und-wie-geht-man-damit-um.html?showComment=1503491864913#c6299179109529049069
      Es ist kein Verhalten außerhalb der Norm! Allerdings musst du dich natürlich auch nicht schlagen lassen, also zumindest sehr sauer und laut darfst du in so einer Situation werden. Biete ihr Alternativen an, die Wut auszudrücken. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis sie sie annehmen kann. Auch etwa bis zum Schuleintritt.
      LG, Snowqueen

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  26. Hallo, nur eine kleine anmerkung: 30-50 % kindersterblichkeit gab es hauptsächlich in der (frühen) neuzeit. Ichhabe dazu u.a.

    eine promotion gelesen, in welcher anhand verschiedener methoden gezeigt wurde, dass die sterblichkeit im frühen mitrelalter wohl eher bei 10% lag. Ein grund war die längere Stillzeit im Mittelalter. Wenn du willst suche ich dir diempromotiongerne mal raus. Lg

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  27. Hallo, ich erkenne eigentlich genau, das meine Tochter (7 Jahre) ein Aufmerksamkeitsproblem hat. Sie ist mit nichts zufrieden und hat immer das Gefühl wir haben zu wenig Zeit für sie und lieben ihren Bruder (6 Jahre) mehr. Bei ihm ist die Liebessprache klar Kuscheln, das ist sehr praktisch und kann ich gut bieten. Bei ihr finde ich es einfach nicht heraus. Gibt es Tipps wie ich die richtige Sprache finde? Habe das Gefühl nichts hilft bei ihr :(

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    1. In dem Buch "Die 5 Sprachen der Liebe für Kinder" gibt es eine richtige Checkliste, um das herauszufinden. Schau mal da hinein. LG, Snowqueen

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  28. Hallo!
    Auch ich liege hier um 5 Uhr morgens wach und grüble. Meine große Tochter (7 J.) rastet schon seit geraumer Zeit regelmäßig aus. Der Auslöser ist dabei oft völlig nichtig. Sie wird dann richtig aggressiv, so dass ihr beiden kleinen Geschwister (5 und 3) schon Angst vor ihr haben. Außerdem "zieht sie aus", weil wir sie ja "sowieso nicht lieb haben" und "ohne sie besser dran sind". Sie läuft dann tatsächlich raus, was wiederum dazu führt dass die "kleinen" panisch werden weil sie glauben dass sie wirklich "für immer" geht. Das ist für uns Eltern extrem anstrengend, weil es regelmäßig abends passiert und wir dadurch keine ruhige, entspannte Zu-Bett-Geh-Atmosphäre herstellen können. Wenn diese Ausraster vorbei sind, fühlt sie sich immer total schlecht und versucht sich zu entschuldigen und muss ganz viel kuscheln. Ich versuche mit ihr im Nachhinein über diese Situationen zu sprechen, und dabei klingt immer wieder durch dass sie sich ungeliebt fühlt bzw sie mehr Aufmerksamkeit möchte. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, vermute ich dass sie ein "positive Rückmeldung"-Typ ist. Für sie ist es immens wichtig, gelobt zu werden und selbst minimale Kritik kann sie sehr schlecht ertragen. Mein Problem dabei: Sie möchte oft nicht nur hören dass sie etwas gut gemacht hat, sondern auch dass sie es besser als ihre Geschwister macht ("welches Bild findest du schöner?") Wenn ich das aber mache, dann werte ich ja gleichzeitig die Leistung ihrer Geschwister ab... Ich kann ja schlecht sagen: "Ganz klar, deins ist schöner! " Nur gleich gut sein reicht ihr aber nicht aus. Habt ihr irgendwelche Tipps dazu?
    Vielen lieben Dank!!!
    Hannah

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    1. Liebe Hannah, kann es sein, dass deine Große jetzt zur Schule kommt? Das würde diese extreme Gereiztheit erklären. Oder ist sie schon Schulkind? Ich kann dir raten, mit ihr Machtumkehrspiele zu spielen, also bsw eine Kissenschlacht, bei der du theatralisch verlierst (es soll lustig und übertrieben sein), oder anderes, bei der sie die Macht hat und du klein und in ihrer Hand bist. Aber alles liebevoll und lustig. Wenn es zu ernst wird, musst du es irgendwie umlenken. Außerdem kannst du versuchen, sie regressieren zu lassen, also mit ihr zu spielen, sie sei dein Baby und du fütterst sie, hältst sie, gibst ihr die Flasche usw. Du und dein Mann ihr könnt euch auch spielerisch darum streiten, wer euer "Baby" jetzt versorgen darf. Das müsste die größten Aggressionen abbauen. Und nein, du sollst ihr wirklich nicht sagen, dass ihre Bilder schöner sind. Eine Konkurrenzsituation, wie sie sie aufbaut, ist nur ein Ersatz für echte Aufmerksamkeit. Vielleicht liest du dir nochmal den Entthronungsartikel durch, darin habe ich Kinder beschrieben, die immer Erste und Beste sein wollen, und woran das liegt.
      Liebe Grüße, Snowqueen

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  29. Ich kann das mit dem Aufmerksamkeits- und Liebesspeicher aus eigener Erfahrung bestätigen. Ein Beispiel: Die Zweijährige wollte neulich beim Frühstück unbedingt auf meinem Schoß sitzen. Erst war ich genervt, ich wollte lieber in Ruhe frühstücken. Aber dann dachte ich: "Ach, das braucht sie jetzt wahrscheinlich einfach." Ich hab meine Genervtheit beiseitegeschoben, sie mit einem Lächeln auf den Schoß genommen, wir haben uns mein Käsebrot geteilt und dabei ein Buch angeschaut. Nach fünf oder zehn Minuten hab ich gesagt, dass ich mir wünschen würde, sie setze sich jetzt auf ihren eigenen Stuhl. Das klappte problemlos. Anscheinend reichten die paar Minuten, um den Speicher wieder aufzufüllen.
    Überhaupt mag sie gerade, wenn ich in ihrer Nähe bin. Sie hatte sich eigentlich schon immer allein die Hände gewaschen, nun wünscht sie sich meist, dass ich mitkomme. Das ist gar nicht so verwunderlich: Ich bin schwanger und mir geht es nicht gut. Ich muss mich viel ausruhen, Papa ist oft allein mit ihr unterwegs. Sie holt durch diese kleinen Situationen die Nähe nach, die ihr im Moment abhanden kommt. Wenn ich darauf eingehe, ist sie zufrieden und akzeptiert beim nächsten Mal auch wieder meine "Abfuhr".
    Ich finde das ziemlich kompetent von meiner Zweijährigen!

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  30. Wow, was für ein Augenöffner! Mir wird gerade klar, warum mein Kleiner in letzter Zeit immer "quengeliger" und "schwieriger" wird. Wobei ich tatsächlich dachte, ich würde ihm schon sehr viel Aufmerksamkeit zuwenden und nicht weiß, wie das erst werden soll, wenn das Geschwisterchen auf der Welt ist. Ein bisschen Sorge bereitet mir, dass mein Kleiner fast alle (außer Geschenke und positive Bestärkung) Typen erfüllt. Das Thema "ungeteilte Aufmerksamkeit" hab ich schon aus dem Bauchgefühl richtig erspürt und erfülle es, auch wenn meine Außenwelt das häufig kritisiert. Er braucht außerdem viel Körperkontakt, vor allem nachts. "Kannst du mir helfen" fällt gerade sehr häufig, obwohl er gleichzeitig mit seinen fast 3 Jahren voll in der Autonomiephase ist und ganz viel selber machen will. Wie Schuppen von den Augen fällt es mir gerade beim Lesen, weil er z.B. auch immer häufiger weinerlich sagt "ich kann nicht mehr laufen" (wahrscheinlich gerade weil ich ihn wegen der Schwangerschaft nicht tragen darf).
    Danke für diesen tollen Artikel, ich bin mir sicher, das Wissen hilft mir künftig noch besser auf meinen Käfer einzugehen.

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  31. Das "Kind" braucht diese Arten von Zuwendungen und Aufmerksamkeit mindestens bis es 50 Jahre alt ist...
    Man kann es mit allem übertreiben. Wie immer gilt, die Dosis ist entscheidend. Man kann ein Kind auch mit zuviel Aufmerksamkeit, Liebe, Knutscheln überschütten und es dadurch in seiner freien Entwicklung hin zu Selbständigkeit hemmen. Ein Kind braucht auch viel Zeit alleine, muss ungestört in seine Phantasiewelten abtauchen können ohne dass sich Mama oder Papa ständig einmischen. Sie müssen auch lernen, sich selbst zu beschäftigen und alleine spielen können. Die heutigen Eltern übertreiben es oft mit der Zuwendung wie in diesem Artikel beschrieben bekannt unter dem Stichwort Helicoptering.

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    1. Das "Helicoptering" ist aber kein Zuviel an Aufmerksamkeit, sondern ein Zuviel an Kontrolle ;-). Aufmerksamkeit kann man nicht zu viel schenken - in der heutigen Zeit (damals sowieso) haben die wenigsten Kinder genug davon. Es geht hier darum zu sensibilisieren, dass schwieriges Verhalten eine Folge von vermisster Aufmerksamkeit sein kann. Wir schreiben keinesfalls, dass es sich empfiehlt, die Selbständigkeit einzuschränken, indem man Kinder ständig betüddelt (ich frage mich, wo konkret Du das herauslesen konntest) - auch das passiert vielmehr durch zu viel Kontrolle, als dem Schenken von Zuwendung.

      Viele Grüße
      Danielle (die sich mit 40 durchaus immer noch Aufmerksamkeit der Eltern wünscht ;-).

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  32. Hallo, das ist wieder ein sehr hilfreicher Artikel. Vielen Dank! Da fällt mir immer wieder auf wie man oft wegen Unwissen einfach nicht richtig handelt. Jedoch habe ich Fragen dazu. Jesper Juul hat in seinen Büchern immer von einem liebevollen ‚Nein‘ geschrieben und, dass die Eltern oft Nein sagen können, ohne bedenken. Auch, dass Kinder gesehen werden möchten und nicht ständige Aufmerksamkeit brauchen. Bei meinem Sohn ist es wohl die Aufmerksamkeit: „ungeteilte Zuwendung“ nach euren Artikel. Diese Zuwendung könnte wirklich unbegrenzt sein. Ab einem gewissen Punkt muss ich mich aber abgrenzen. Das wird mir sonst zu viel. Ich kann nicht den ganzen Tag mit ihm spielen was er will. Macht uns das nicht auch zu Services Eltern? Jesper Juul sagt auch dass Kinder gerne an Leben der Erwachsenen teilnehmen möchten und man sie in die eigenen Tätigkeit mit einbeziehen kann. Wie seht ihr das? Liebe Grüße Adriana

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    1. Liebe Adriana, ich weiß nicht genau, wie alt dein Sohn ist, aber etwa ab 3,5 Jahren kannst du und solltest du dich abgrenzen. Zu diesem Zeitpunkt wird im Gehirn der Meilenstein "Akzeptieren von natürlichen Grenzen" vorbereitet, der immens wichtig ist. In dem Alter toben die Kinder auch am meisten, wenn die Eltern etwas tun, was sie nach Sicht der Kinder nicht "sollen". Das geht etwa ein halbes Jahr lang. Und ja, Kinder nehmen gern am Leben der Erwachsenen teil, so dass man sie gut einbeziehen kann. Damit darf man auch nicht zu spät anfangen - mit zwei Jahren z.B. ist dieser Drang am höchsten und man kann wunderbar zusammen im Haushalt arbeiten und kochen. Dieses gemeinsame Tun wirkt lange nach: Die Kinder lernen, wie es geht und haben Freude am Tun (weil es gemeinsam passiert), so dass ein guter Grundsteins für spätere Freude am Aufräumen gelegt wird.
      Liebe Grüße, Snowqueen

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  33. nun verstehe ich, warum unser Kind in dieser Zeit gerade so richtig aufblüht!! (beide Eltern im Home Office , keine Termine, keine treffen.. nur wir und er). Danke Corona;)

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  34. Hallo, vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel.
    Ich habe eine Frage zum "Aufmerksamkeitstank".
    Momentan bin ich schwanger mit dem 2.Kind und habe ein Beschäftigungsverbot von Seiten des Arbeitsgebers, weil die Arbeit für die Schwangerschaft gefährlich wäre, bin aber komplett fit. Meine 3,5 jährige Tochter geht seit einigem Jahr in den Kindergarten und da sie sehr gerne hingeht, geht sie jetzt auch weiter dahin obwohl ich zuhause bin. Daher kann ich alles was zu erledigen ist im Haushalt etc (und Blog lesen ;-)) machen während sie im Kindergarten ist und ihr nachmittags meine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen fast wann immer sie möchte (ich vermute, dass ungeteilte Aufmerksamkeit ihre bevorzugte Art der Aufmerksamkeit ist).
    Ist das sinnvoll über Monate (errechneter Termin ist erst in einem halben Jahr) um den Tank nochmal richtig voll zu machen bevor das Baby kommt oder gewöhnt sie sich daran und das macht es ihr nachher umso schwieriger die Aufmerksamkeit zu teilen? Mein Mann vermutet das, weil sie manchmal schon sauer wird wenn ich mit ihm spreche und wir uns nicht beide komplett ihr widmen, das war früher nie ein Problem.
    Viele Grüße, Monika

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  35. Hallo ihr Lieben :) ich habe zwei Söhne einen eigendlich (im kindergarten )sehr ruhigen 4 Jahre 9 Monate Jährigen und einen 2Jahre und 2 Monate alten. Mir hat Euer Buch und euer Blog wahnsinnig geholfen, da der größere nach der Geburt ich glaube mit allem außer mit Rückzug reagiert hatte. Vielen Dank dafür! Ihm sehr viel Aufmerksamkeit zu schenken und sich bei Provokationen nicht stressen zu lassen, dadurch hat sich sehr viel verbessert. Die beiden verstehen sich auch ganz gut regeln aber im Streit noch viel körperlich... Das Problem ist dass ich aus der " Ich schenke meinem Kind ununterbrochen Aufmerksamkeitsnummer" nicht mehr rauskomme. Mein Erstgeborener hat sich früher ganz toll alleine oder mit anderen Beschäftigen können. Seit der geburt des jüngeren erwartet er jetzt sozusagen eine dauerbespaßung und hat sich daran gewöhnt. Ich übertreibe nicht. Ich mache es sowiso so dass er immer nach dem Kindergarten eine halbe Stunde nur mit mir hat selbst wenn wir verabredet sind muss ich ihm alleine erst etwas vorlesen bevor er eventuell mal mit den anderen Kindern spielt und ich mich unterhalten kann und selbst da ist er meißt bei mir und drängelt wann wir gehen und er mit mir spielen kann. Gestern hat er etwas gesagt was mich fast umgehauen hat. Wir waren nach dem KIndergarten mit seinem Bruder im Innenhof nach der Kita. Ich habe ihm erst ein Märchen vorgelesen während sein Bruder alleine gespielt hat. Dann haben ich und mein großer uns über den Kindergarten unterhalten und gekuschelt. Es waren viele Kinder in seinem Alter im Innenhof und viele Eltern die geratscht haben. " ER maulte er will nicht mit den anderen Kindern spielen weil er die nicht richtig kennt. Ich wollte mich mit den Nachbarn unterhalten. Mein großer ist zwei drei Mal gerutscht und hat ab da lustlos gequengelt er will hoch und mit mir alleine Lego Dublo spielen. Das Wetter war schön und sein Bruder spielte friedlich und glücklich mit ein paar anderen Kleinen draußen. Ich sagte Ihm "Ok du willst hoch ich und dein Bruder möchten unten bleiben machen wir einen Kompromiss wir bleiben noch eine halbe stunde und dann spiel ich mit euch beiden oben." daraufhin hat er nach dem er weiter rumgemotzt hat seinem bruder ständig das spielzeug weggenommen so dass ich mich wieder nicht unterhalten konnte. als ich ihn fragte warum er das tut sagt er:" Wenn ich meinen Bruder ärgere spielst Du immer lange alleine mit mir." Anschinend hat er über die Jahre das " mein kind provoziert also braucht er mehr Aufmerksamkeit umgekehrt ausgelegt und gemerkt : " Wenn ich provoziere bekomme ich mehr Aufmerksamkeit" Er ist sehr intelligent und durchschaut mich anscheinend total;) Wir anderen haben aber auch Bedürfnisse und ich kann ihm nicht immer 100% geben. Ich bin sonst irgendwann nur noch mein eigener Schatten und es tut ihm ja auch nicht gut ständig einen rundumdieuhr Spieleservice zu haben. Wenn mein Großer da ist bin ich so gut wie nie alleine außer auf dem Klo und selbst da wartet er oft schon vor der Tür. Es ist bei ihm anscheinend leider nicht so dass sein Aufmerksamkeitstank mal voll ist sondern mir kommt es eher vor wie bei einem Magen;) Ich hab ihn ne Zeitlang so mit Aufmerksamkeit vollgestopft damit es ihm blos wieder gut geht dass sich der Aufmerksamkeitstank erweitert hat und nur noch ganz schwer zu füllen ist... ;)Kann das sein? und wie kommen wir da wieder raus? Wenn ich nicht ständig bei ihm 100% gebe ist er sofort beleidigt und ich habe das Gefühl er wertet das als Liebesentzug...Dieses Gefühl möchte ich ihm aber ja auch auf keinen Fall geben...Vielen Dank

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