Pucksäcke - Welcher Pucksack ist der beste?

Viele Kinder lieben das Pucken - warum straffes Einwickeln Babys gut tut und wie man richtig puckt, darüber hatten wir  schon in einem anderen Artikel geschrieben. Ob das Kind das Pucken mag, kann man zunächst mit einem Tuch (Mullwindel) testen. Auch wenn das Geschrei erst mal groß ist - die meisten Babys beruhigen sich nach ein bis zwei Minuten. Akzeptiert das Kind das Einwickeln, ist die Anschaffung eines speziellen Pucksackes sinnvoll. In diesem Artikel möchte ich die derzeit meistverkauften Puckhilfen vorstellen.

Allgemeines zu Pucksäcken


Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Ausführungen bei den Pucksäcken:
  • Modelle, bei denen die Arme mit Klettverschlussflügeln fixiert werden,
  • Modelle mit Reißverschluss, die wie ein Kokon wirken und
  • normale Strampelsäcke, die zwar die Arme fixieren, aus denen sich die Kinder aber ohne Weiteres befreien können (siehe Bild).

Letztere eignen sich nur sehr bedingt zum Pucken (weswegen sie hier keine weitere Berücksichtigung finden) - können aber als zusätzlicher Schlafsack für gepuckte Kinder dienen, da sie keine Ärmellöcher haben. Pucksäcke sollen die Enge im Mutterleib simulieren - daher ist es wichtig, dass sie sehr eng sind. 

Ein Wechsel auf eine größere Größe ist erst erforderlich, wenn sich der kleinere Pucksack nicht mehr schließen lässt. Die Größe ist oft auch stark kindabhängig - je nachdem, wie schmal oder kräftig das Kind ist, kann ein Größenwechsel früher oder später erforderlich sein. Das Bedürfnis nach Enge variiert auch von Kind zu Kind - während es den einen reicht, sanft begrenzt zu werden, wollen andere so fest wie möglich verpackt sein. Auch dies kann man mit einer Mullwindel vorher testen und dann entsprechend eine Kaufentscheidung treffen.

Pucksäcke mit Klettverschluss 


Der Vorteil der Klettverschlüsse liegt auf der Hand - sie sind individuell verstellbar und der Pucksack kann über mehrere Größen mitwachsen. Wegen der großen Belastung ist es wichtig, dass die Klettverschlüsse strapazierfähig sind und auch bei häufigem Öffnen nicht an Kraft verlieren. Die Klettverschlüsse sollten beim Waschen immer geschlossen werden - das erhöht nicht nur ihre Lebensdauer, sondern auch die der übrigen Wäsche. 

SwaddleMe


Der SwaddleMe ist in Deutschland der meistverkaufte Pucksack - kein weiteres Modell ist in so vielen Farben, Mustern und Stoffen erhältlich. Verschlossen wird er über drei Klettverschlüsse. Er ist in zwei Größen erhältlich: 

  • Neugeborene - Größe S (3-6 kg) für Kinder mit einer Körperlänge von 48 bis 61 cm und einem Umfang von Oberkörper und Armen von ca. 40-50 cm
  • Baby groß - Göße L (ca. 6-10 kg) für Kinder mit einer Körperlänge von 66 bis 71 cm und einem Oberkörperumfang mit Armen von 44-58 cm.

Folgende Materialien sind lieferbar:
  • Baumwolle
  • Bio-Baumwolle (aus kontrolliert biologischem Anbau)
  • Mikrofleece (100 % Polyester) - ideal für den Winter, super kuschelig
  • Viskose-Bambus (100% Viskose) - sehr leichtes, seidiges Material

Von SwaddleMe gibt es auch ein Modell namens "Graduate", der für Kinder ab etwa 6 kg geeignet ist. Mit diesem Pucksack können die Arme einzeln fixiert werden, so dass das Pucken Schritt für Schritt abgewöhnt werden kann. Allerdings ist er nicht so eng verschließbar, wie der Original Swaddle Me und der Flügel zum Verschließen ist für schmale Kinder zu lang.

Die Hauptkritikpunkte am Original-SwaddleMe sind, dass die Baumwollversion sehr schnell ausleiert (was sich beim Waschen aber oft wieder relativiert) und sich einige Kinder relativ schnell daraus befreien können. Auch die Größenangaben sind stoffabhängig teilweise nicht ganz korrekt, was auch an der unterschiedlichen Dehnbarkeit der Materialien liegt. Da hilft am besten: Bestellen und ausprobieren - ungewaschen in eine Rückgabe bei Amazon bspw. vollkommen unproblematisch.

Ich persönlich hatte sowohl einen SwaddleMe aus Baumwolle, also auch in Mikrofleece (was wirklich super schön kuschelig ist) und kann definitiv eine klare Kaufempfehlung für die kleinere Größe aussprechen - der Klett hat gut gehalten und die Kinder konnten sich erst relativ spät herauswursteln. Die Ausführung "Baby groß" ist qualitativ nicht schlechter, aber hier konnte ich beobachten, dass meine Kinder ab einem Alter von etwa 5 Monaten es tatsächlich geschafft haben, sich dort mit nicht allzu viel Aufwand heraus zu winden. Um das zu verhindert, kann man den Pucksack im Armbereich zusätzlich mit einer Mullwindel umwickeln und verknoten. Bei der Folgegröße würde ich jedoch eher zur Pacco Puckhilfe greifen (siehe unten) - diese ist garantiert ausbruchsicher. 

Pacco Puckhilfe 


Durch drei Flügel für die Arme ist es im Grunde unmöglich, dass sich das Kind aus der Pacco Puckhilfe befreit - sie ist daher ideal für Ausbrecher aus anderen Pucksäcken. Folgende Größen sind erhältlich: 

  • Primo (2-4 kg)
  • Piccolo (4-7 kg)
  • Comodo (ab 7 kg) 

Besonders erwähnenswert: Den Pacco gibt ihn auch in einer Größe für Frühchen (auf die Pucken besonders gute Auswirkungen hat) und die Größe Comodo puckt auch noch sehr große Babys, die in kaum noch in andere Pucksäcke hinein passen. Dadurch, dass man die Länge verknotet, hat man über die gesamte Nutzungsdauer immer eine perfekt angepasste Länge. 


Babyschlafsack Träumer


Der Schlafsack Träumer hat eine patentierte Armschlaufe, die dafür sorgt, dass der Arm im Pucksack bleibt und nicht freigewurschtelt werden kann. Diese Schlaufe ist flexibel und kann somit auf die Größe des Babys eingestellt werden. Die Länge ist variabel, wodurch der Träumer-Schlafsack mitwächst.
 
Schlafsack Träumer

Er wurde von einer Mutter entwickelt, die selbst ein Schreikind hatte und deren Kind sich aus den herkömmlichen Modellen schnell befreite und auch recht schnell zu groiß dafür war. Der Träumer wird komplett in Deutschland aus nach OEKO-TEX® Stan­dard 100 zertifiziertem Baumwollstoff gefertigt. Der Träumer kostet 69 EUR, eine zusätzliche Einziehdecke ist für 19 EUR erhältlich. 

Nonomo Pucksack


Ebenfalls mit Klett verschlossen wird der Nonomo-Pucksack. Er besteht zu 100% aus Ökotex 100-Baumwolle und ist in zwei Größen erhältlich:

  • 0-4 Monate (52 cm lang, 26 cm breit)
  • 2-6 Monate (67 cm lang, 31 cm breit).
Die Nonomo-Puckhilfe ist relativ groß und kann daher vergleichsweise lange genutzt werden. Die UVP beträgt 24,95 EUR - bei Amazon ist er hier derzeit schon für 15 EUR zu haben.  

SmileBaby


Der Pucksack smileBaby wird ebenfalls in zwei Größen angeboten:

  • Größe M 0-4 Monate, ca. 3,2 bis 6,4 kg und
  • Größe L 4-9 Monate, ca. 6,4 bis 10 kg

Er besteht aus Bio-Baumwolle und ähnelt mit drei Klettverschlüssen bei der Funktionalität dem SwaddleMe - ist dabei jedoch mit ca. 12 EUR günstiger. Die Rezensionen der smileBaby-Nutzer auf Amazon lassen vermuten, dass der Pucksack in einer ordentlichen Qualität hergestellt ist und seine Funktion einwandfrei erfüllt. 

Motherhood 


Motherhood bietet ein Pucksack in sehr auffällig bunten Mustern in der Größe ca. 3 - 7 kg aus 100% Baumwolle. Auch hier wird der Pucksack mit Klettfächen verschlossen, die jedoch nicht fest genug schließen, auch weil sie vergleichsweise klein sind. Der Pucksack kostet ca. 20,36 EUR. 

Lotties Wohlfühl-Pucksack 


Aus dem Hause Mihatsch&Diewald kommt der Lotties Pucksack mit Kaputze. Er besteht aus 100% Bio-Baumwolle und wird mit Klettverschlüssen fixiert. Mit Druckknöpfen am unteren Ende kann der Schlafsack von 67 cm auf 57 cm verkürzt werden. Die UVP des Hersteller liegt bei 28,90 EUR. Das Produkt ist noch sehr neu, weswegen ich noch keine Erfahrungsberichte dazu gefunden habe. 

Kokonartige Pucksäcke 


SwaddlePod (Kiddopotamus) 


Der SwaddlePod ist ein kokonartiger Pucksack für Kinder. Im deutschen Handel steht als Gewichtsangabe in der Produktbeschreibung "3 bis 6 kg" - ACHTUNG - auf der Packung steht jedoch "5-10 lbs", das sind umgerechnet nur ca. 2,3 bis 4,5 kg - ein 5-6 Kilogramm schweres Kind passt also durchaus schon gar nicht mehr rein!

Er wird mit einem Reißverschluss, der in beide Richtungen zu öffnen ist, verschlossen. Der elastische Stoff  (93 % Baumwolle, 7 % Elastan) ist nach Herstellerangaben "dünn wie eine Strumpfhose" - leider auch so dehnbar (so dass der Puckeffekt zu gering ist) und er bei einzelnen Nutzern einriss. Der Preis liegt bei ca. 13,98 EUR. 

Pucksäcke zum Schnüren 


Cosyme 


Eine Kombination aus Schlafsack und Matratze ist der Cosyme, der auch als Stillkissen geeignet ist. Dadurch, dass man die Bänder mehr oder weniger fest anziehen kann, ist auch eine Entwöhnung einfach. Der Schlafsack kann auch bis ca. zum 6. Monat ohne "Puckfunktion" genutzt werden - dabei bleiben die Arme dann einfach draußen.
 
Cosyme

Der Cosyme besteht aus 100% Biobaumwolle und ist in sechs Farben erhältlich. Er wird ausschließlich in Europa - größtenteils sogar in Deutschland produziert. 

© Danielle

8 Kommentare:

  1. Wir haben erst mit 6 Wochen mit pucken angefangen und haben den Alvi Hormonie benutzt, anfangs war der super, wir konnten endlich mal wieder mehr als ne knappe Stunden am Stück schlafen. Zeitweise hat unsere Kleine damit sogar durchgeschlafen. Der war allerdings schnell zu klein, dann sind wir auf den SwaddleMe umgestiegen. Der hat auch ne zeitlang auch so gut funktioniert, bis sich unsere Kleine angefangen hat daraus zu befreien. Sie hat sich nicht daraus befreit, weil sie sich gegen das pucken gewehrt hat, sondern hat im Schlaf ein Arm einfach rausgezogen, das ging ganz einfach... dann begann der Arm sich zu bewegen und spätestens ne Stunde später hat sie sich dadurch selbst aufgeweckt. Dann sind wir auf den Pacco umgestiegen, der ist zwar teuer aber wirklich super. Wir haben den Pacco Plus, den kann man auch zur Puckentwöhnung verwenden und nur einen Arm pucken oder als Schlafsack nutzen.

    Mich würde sehr interessieren wie bei euch die Puckentwöhnung war und wie lange ihr eure Babys gepuckt habt bis sie ungepuckt schlafen konnten.

    Unsere Kleine ist jetzt 7 Monate alt und wir pucken noch, da sie ungepuckt ständig wieder aufwacht. Tagsüber schläft sie ungepuckt aber nur in der Federwiege oder im Kinderwagen aber auch nur wenn man die Wiege immer mal wieder anschubst bzw. mit dem Kinderwagen nicht anhält.

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    1. Vielen Dank für Deinen Kommentar! Den Alvi Harmonie werde ich bei Gelegenheit ergänzen.

      Ich habe beide Kinder etwa bis zu einem Alter von 7 Monaten gepuckt - sie haben beide deutlich signalisiert, dass sich nicht mehr eingewickelt werden wollen. Ab dem Zeitpunkt habe ich den Pucksack dann komplett weg gelassen. Das waren zunächst SEHR unruhige Nächte, aber nach einer Woche schliefen sie dann deutlich besser. Mein kleiner Sohn hat das begrenzen beim Einschlafen noch etwas gebraucht - ihn habe ich dann im Arm gehalten und mit meinen Händen seine Arme sanft festgehalten.

      Mit 10 Monaten hat sich das Schlafverhalten auch massiv gebessert - ab dem Zeitpunkt wurde dann auch ohne Bewegung von Federwiege oder Kinderwagen geschlafen.

      Viele Grüße!

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  2. Ich habe bisher meine Tochter (6 Wochen) sehr erfolgreich nach Anleitung durch meine Hebamme nur mit einer Wolldecke gepuckt. Heute kam endlich unser Lotties Pucksack mit der Post. Leider ist er nicht nutzbar, da die Klettverschluss viel zu weit gearbeitet sind. Man kann hier nicht mal von befreien sprechen, da es keiner besonderen Raffinesse bedarf da raus zu kommen. Das Ding ist einfach viel zu weit gearbeitet. Ich nutze also weiterhin meine Wolldecke.

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  3. Wir haben unseren Sohn (jetzt 10 Wochen alt) von Anfang an gepuckt, tagsüber mit einer Decke oder dem Pucktuch von Hess Natur (etwas umständlich) und nachts im Cosyme, mit dem ich sehr zufrieden bin. In sehr unruhigen Momenten hat er sich zwar die Ärmchen frei gemacht, aber ansonsten hat der Puck-Effekt ausgereicht und ich finde es super, dass er damit eine "eigene Matratze" hat. Als er anfangs noch zwischen uns im Bett geschlafen hat, gab es mir mehr Sicherheit, hatte irgendwie das Gefühl, dass ich nicht so leicht auf ihn drauf rollen oder er sich irgendwo "hin arbeiten" kann. Ausserdem kann man ihn darin auch gut mal auf dem Sofa oder im Wäschekorb bei Freunden zu Besuch ablegen.

    Einziger Nachteil: zum Stillen muss ich ihn definitiv rausnehmen, was mit den vielen Bändern etwas nervt (natürlich in erster Linie das wieder einpacken...). Dass der Cosyme das Stillkissen ersetz kann ich also nicht bestätigen, im Gegenteil. Mir wurde zwar gesagt, dass man darin ganz einfach nachts in Seitenlage stillen kann, uns ist es aber nie gelungen.
    Bis 6 Monate werde ich ihn wohl auch nicht nutzen können, da der Kleine jetzt schon mit den Füssen unten anstösst und ich vermutlich noch länger pucken muss... ich schätze mal, wenn er 3-4 Monaten alt ist, werden wir uns eine andere Lösung ausdenken müssen. Wenn er bis dahin nicht auf einmal total ruhig sein sollte, werde ich vielleicht mal den Pacco ausprobieren.

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  4. Hallo zusammen, wir haben für unsere Tochter auch den Cosyme benutzt und nutzen ihn auch noch (sie ist jetzt gerade 4 Monate geworden). Die großen Vorteile des Cosyme liegen (neben dem absolut goldigen Design, die Babies sehen darin aus wie in Geschenkpapier eingepackt) in der Stabilität. Das "Sicherheitsgefühl" meiner Vorschreiberin kann ich eindeutig bestätigen. Meine Tochter schläft auch sehr sehr ruhig darin. Zum Stillen nehme ich sie auch raus, allerdings eher weil sie danach ja sowieso zum "Prosteln" hoch genommen werden muss. Ansonsten kann man ihn überall mit hinnehmen und für mich haben sich die 69€ absolut gelohnt.

    Fazit: Der größte Nachteil am Cosyme ist für mich eindeutig der, dass es ihn bisher nur in der Größe bis 6 Monate gibt. Eine Version größer würde ich jederzeit kaufen.

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  5. Wir hatten den puackababy piep und waren sehr zufrieden.Meine Tochter wurde bis sie 2 1/2 Monate war gepuckt. Praktisch war dass sie die Enge hatte, ohne dass Sie wie in einer Zwangsjacke eingesperrt war. Das Pucken war sehr einfach und man konnte sie auch in den Sack legen, falls sie zB auf dem Arm eingeschlafen ist. Auch das stillen klappte gut. Hauptsächlich ging es uns darum dem starken Morro Reflex entgegenzuwirken. Seit sie 3 1/2 Monate ist, dreht sie sich auf dem Bauch und schläft auch so Nachts ruhig.

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  6. ich hab es nur unregelmässig mit dem pucken versucht- das war ein großer fehler. unser sohn zappelt beim geplanten tagesschlaf so unermüdlich, trotz enormer müdigkeit, dass er nicht einschlafen kann, nun überlege ich, doch noch damit anzufangen, obwohl er schon 6 monate ist. da gehen die meinungen ja weit auseinander, aber ich weiss mir nicht zu helfen.,.

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    1. Es spricht absolut nichts dagegen, es einfach noch zu versuchen. Ich drück die Daumen, dass es klappt!

      Viele Grüße
      Danielle

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