Bedürfnisorientierte Elternschaft im Familienalltag - Podcast mit Nina C. Grimm

Kennt ihr das? Theoretisch wisst ihr genau, wie ihr mit eurem Kind umgehen möchtet: zugewandt, achtsam, einfach ganz bedürfnisorientiert. Ihr wisst auch, dass Schimpfen Quatsch ist, Ungeduld überhaupt nicht weiterhilft und Schreien so gar nicht geht. Uns geht es im Alltag aber dennoch ganz häufig so, dass wir - ganz besonders in stressigen Situationen – dann doch immer wieder ganz anders reagieren, als wir das eigentlich wollen.

Wir haben Nina Grimm in unseren Podcast eingeladen, die sich in ihrem Buch "Hätte, müsste, sollte" damit beschäftigt hat, warum wir mit unseren hohen Ansprüche so oft scheitern und warum es sich lohnt, die Herausforderungen unseres Familienlebens als Einladung zu betrachten.


Menschen mögen ja Konflikte im Allgemeinen nicht so gut. Es gibt kaum jemanden, der sagt, er oder sie liebt es, sich zu streiten. Nun kommt es aber auch in den besten Familien immer wieder zu Konflikten oder Streit. Und gerade beziehungs- und bedürfnisorientierte Eltern sind dann ziemlich verzweifelt, wenn sie immer wieder mit ihren Kindern in Situationen geraten, die sie eben nicht liebevoll und harmonisch lösen können. Du schreibst, dass wir diese Konflikte als Geschenk sehen können. Warum?


Das Außen ist immer nur der Auslöser. Der Grund für unsere Reaktion ist in uns. Wenn mich das Verhalten meines Kindes wütend macht, dann sehr wahrscheinlich auch deswegen, weil dadurch noch etwas in mir berührt wird. Meistens bestehend aus altem Kladderadatsch, den kein Mensch mehr braucht. Und den wir aber trotzdem alle mit uns mitschleppen.

Und genau darin liegt in meinen Augen das Geschenk von Konflikten: sie geben uns die Möglichkeit alten Mustern zu entwachsen. Und zu der zu erwachsen, die wir wirklich sind.

Du beschreibst vier zentrale Säulen, die uns Eltern darin stärken, in Verbindung mit uns selbst und unseren Kindern zu kommen, die uns helfen uns von alten Mustern zu lösen und im Jetzt anzukommen, und die uns am Ende Kraft dafür geben Verantwortung zu übernehmen für die Herausforderungen unseres Lebens. Diese vier Säulen sind Selbstbeziehung, Vertrauen, Präsenz und Verantwortung. Und die machen einen sehr großen Teil deines Buches aus. Lass uns bitte darüber reden und erklären, was es damit auf sich hat.

Als Psychotherapeutin bin ich mit viel Wissen Mutter geworden, um feststellen zu müssen, dass mir das im Chaos des Familienalltags herzlich wenig brachte. Ich wollte diese Lücke, meine Lücke zwischen Theorie und Praxis schließen und endlich leben was mir theoretisch längst klar war. So begann eine Reise: ich habe das Wissen unterschiedlichster Disziplinen zusammengetragen und für den Familienalltag übersetzt – und rausgekommen ist „Hätte, müsste, sollte“.

Die vier Säulen sind:

Selbstbeziehung

Es ist zunächst wichtig wieder in eine Beziehung zu uns selbst zu treten, ein feineres Bewusstsein für uns selbst kriegen. Wann reicht es mir? Und was brauch ich dann eigentlich? Wie kann ich selbst dafür Sorge tragen, dass ich in meiner Kraft bin?

Vertrauen

Wir dürfen erkennen, dass wir so wie sind, genau richtig sind. Nicht im Sinne von perfekt. Aber ich bin der Überzeugung, dass es für dich und deine Familie genau den Feinschliff dieser einen Macke von dir braucht, um euer Familienglück zu finden. Außerdem braucht es Vertrauen in unsere Kinder. Die Zeit ist reif für einen Paradigmenwechsel, der von dem Guten in unseren Kindern ausgeht, selbst wenn sie gerade mit Sand um sich werfen.

Präsenz

Wenn wir wirklich hier her kommen, wirklich da sind – dann werden Konflikte zum Kinderspiel.

Verantwortung

Das Verhalten meines Kindes ist nicht der Grund für meine Wut, sondern der Auslöser. Ich darf mich selbstverantwortlich darum kümmern, dass ich das handhaben kann.



Eine Freundin von Katja ist derzeit super verzweifelt, weil ihr Sohn (2) jetzt angefangen hat, sie beißen zu wollen, wenn sie ihm die Brust verweigert. Weil es halt gerade nicht passt, oder sie in dem Moment nicht stillen will. Er wollte sie beim ersten Mal eigentlich in die Brust beißen, aber das konnte sie geistesgegenwärtig abwenden, er hat sie dann aber ziemlich doll in den Finger gebissen. Und nun macht sie sich totale Sorgen darüber, wie er später im Kindergarten oder in der Schule eben auf Wutimpulse reagieren wird. Sie hat Angst, dass er dann ausgegrenzt wird, und keine Freunde findet und alle denken, sie sei eine schlechte Mutter, die halt eben doch hätte härter erziehen müssen.

Dieses Beispiel zeigt auf eine wundervolle Weise, wie schnell wir mit unseren Gedanken sorgenvoll in der Zukunft sind: mein Kind beißt und in meinem Kopf wird es niemals auf Kindergeburtstage eingeladen und Enkelkinder werde ich sicherlich auch nicht bekommen. Daher erst mal den Horrorfilm ausschalten, der in Millisekunden in unserem Kopf abläuft und hierherkommen. Denn nur hier können wir wirken.

Dann würde ich gerne mit deiner Freundin darauf schauen, was das Ganze in ihr auslöst: ein Entsetzen und empört sein, ein sich abgrenzen wollen ist ja erst mal eine legitime Reaktion, wenn ich körperlich „angegriffen“ werden. Ich denke da dürfen wir nachsichtig auf uns selbst blicken, wenn wir in so einer krassen Situation auch mal etwas schroffer geworden sind, als üblich und als gewollt. Auch wir bleiben Menschen. Und wir dürfen uns schützen. Wichtig ist es, das mit dem Kind nachzubesprechen, und im die Verantwortung zu nehmen: „…Ich hab mich so erschrocken. Und du jetzt auch, oder? Tut mir leid, ich will dir nicht wehtun. Ich hab mich in dem Moment geschützt. Lass uns darüber reden, wie wir damit umgehen wollen.“

Spannend ist jetzt hinzuschauen, ob bei deiner Freundin noch mehr dahinter steckt als der situative Schock: ist da ein alter Schmerz? Wie: ich streng mich so an und du würdigst mich nicht? – was sehr wahrscheinlich eine Dynamik ist, die etwas älter ist als ihr Kind. Wenn wir die auf dem Schirm haben, können wir sie loslassen und wirklich hier herkommen, wo wir eine gesunde Erwachsene sind (und kein verletztes Kind mehr), die so eine Herausforderung mit Leichtigkeit lösen kann. Ziel ist, dass wir in unsere mütterliche/ väterliche Präsenz finden – was nicht bedeutet, dass wir immer nett sein müssen. Wenn wir wirklich hier sind, und nicht in einem alten Schmerz stecken, dann können wir klar senden. Dann können wir führen. Und das ist es, was es in meinen Augen in so Konfliktmomenten braucht.

Dazu gehört auch zu sehen: mein Kind ist kein Psychopath in Spe, wenn er beißt. Es ist okay, dass er frustriert ist, wenn er etwas Liebgewonnenes hergeben muss. Es gilt eine Grenze klar zu kommunizieren und das Ganze außerhalb der Konfliktsituation nachzusprechen. Wichtig ist, das Abstillen gut vorzubereiten: finde heraus, welches Bedürfnis dein Kind durch das Stillen erfüllt und erarbeite mit ihm gemeinsam im Voraus Alternativen. Mogli hat die Brust beispielweise gerne zum Trost genommen. Also haben wir gemeinsam ein „Trosttäschchen“ vorbereitet. Mach daraus ein Fest und betrachte den Abstillprozess als etwas, wodurch dein Kind etwas dazu bekommt (neue Strategien, um sich zu trösten). Und nicht, dass du ihm etwas wegnimmst. Denn wie wir dazu stehen, beeinflusst ganz maßgeblich den Abstillprozess. Wichtig finde ich außerdem, dass klar ist: wann wird noch gestillt und wann nicht.

Lass uns nochmal über die dritte Säule "Präsenz". Was genau ist das?

Gerade in Stressmomenten sind wir gedanklich all over the place. Wir haben die vielen Impulse der Influencer und Erziehungsratgeber im Kopf. Wir werden befeuert von den Erwartungen der Außenwelt und im schlimmsten Fall sind wir auch noch in einem alten Schmerz getriggert.

Die Grundlage der Kognitiven Verhaltenstherapie ist, dass Gedanken unsere subjektive Wirklichkeit erzeugen. Versinnbildlicht wird das toll durch eine Studie von Siegel und Payne Bryson: hier wurde den Studienteilnehmer ein kurzer Videoclip gezeigt, bei dem die Kameraführung suggerierte, dass man einen Weg entlangläuft. Links und rechts dicht bewachsene Faune und irgendwann erblickte man in der Ferne: das Meer. Im ersten Durchgang war der Clip hinterlegt mit guter-Laune-Musik und die Teilnehmer wurden befragt, wie sie sich fühlten: entspannt, vorfreudig – waren die häufigsten Antworten. Dann wurde der Clip noch einmal gezeigt und es wurde nur eine einzige Komponente verändert: im zweiten Durchgang war der Clip hinterlegt mit dem Soundtrack vom „Weißen Hai“ … und du kannst dir vielleicht ausmalen, was das mit den Zuschauern machte? Die meisten fühlten sich dadurch gestresst, panisch, hatten Angst. Das zeigt auf eine wudnervolle Art und Weise, wie elementar die Hintergrundmusik für unser subjektives Empfinden ist. Und deine Gedanken – sind die Hintergrundmusik deines Lebens.

Deine Gedanken entscheiden, ob aus einer. Stresssituation ein Horrorfilm wird. Das Gute ist: wir können einfach umschalten. Und hier kommen. Wo das fürchterliche Biest und die schlechteste Mutter aller Zeiten plötzlich zu einem müden Schatz werden (ja, beide ☺ !)

Mutter tröstet trauriges Kind

Und die vierte Säule war Verantwortung…

Das Verhalten des Kindes ist nur der Auslöser für unser Verhalten, der wahre Grund steckt jedoch in uns. Durch Kinder durchleben wir die eigene Kindheut noch mal. Wir müssen daher auf alle Trigger, Modi und Bedürfnisse hinter dem Verhalten bei uns selbst suchen und die Regie fürs eigene Leben übernehmen.

Nun arbeiten ja beziehungs- und bedürfnisorientierte Eltern oft wirklich stark an sich, sie sind motiviert, was zu ändern, sind reflektiert, sind selbstkritisch, verantwortungsbewusst usw. und trotzdem kommt es vor, dass sie immer wieder in alte Muster zurückfallen und beispielsweise doch schimpfen. Warum ist es so schwer, ungute Strategien abzulegen?

Das Schlagwort lautet hier – Verstärkerkontingenz. Und damit tauchen wir ab in die Tiefe der Verhaltenstherapie. Was damit gemeint ist, lässt sich am besten mit einem Raucher erklären:

Der Raucher weiß in den allermeisten Fällen ganz genau, dass Rauchen ungesund ist. Und trotzdem tut er es. Warum? Weil die negative Konsequenz (schlechte Zähne, Lungenschäden, Auswirkung auf die Haut…) in zu weiter Ferne sind. Und es unmittelbare positive Effekte gibt (Genuss, Entspannung) bzw. unmittelbare negative Konsequenzen vermieden werden können (Stress, Entzugserscheinungen).

Wenn du rumbrüllst, obwohl du dich danach schlecht fühlst und die Beziehung zu deinem Kind leidet, dann könnte es daran liegen, dass das Brüllen noch eine Funktion für dich hat. Entweder es bewahrt dich vor einer unmittelbaren negativen Konsequenz (Ohnmacht, Hilflosigkeit). Oder es führt zu einer unmittelbaren positiven Konsequenz (Gefühl von Kontrolle). Dieser Effekt ist stärker. Bzw. die Verstärkerkontingenz der Schuldgefühle im Anschluss nicht unmittelbar genug – so dass wir immer wieder zurückfallen ins Brüllen, obwohl wir es längst sein lassen wollten.

Das Gute ist: wenn wir die Funktion kennen, können wir Alternativen suchen. Wie bekomme ich ein Gefühl von Machbarkeit, ohne zu Brüllen? Wie kann ich meiner Ohnmacht begegnen?

Die Art und Weise, wie wir Eltern mit Konflikten umgehen ist wichtig, denn Kinder lernen am Modell. Aber wir selbst haben das häufig nicht gelernt. In unserer Kindheit ging es bei Streit häufig um Machterhalt, ums Prinzip, um Stolz, wer gewinnt, wer verliert, wer recht hat etc. Wie schaffen wir es denn, es unseren Kindern anders beizubringen?

Hier finde ich es wichtig, dass wir uns als Eltern authentisch zeigen und genau damit auf unsere Kinder zugehen: Hey, ich hab das selbst nicht gelernt. Aber ich möchte es lernen. Und am liebsten mit dir gemeinsam. Lass uns zusammen drauf schauen, wie wir es gestalten wollen, dass es uns allen gut geht, okay?

Wichtig finde ich, dass wir Erwachsenen in der Verantwortung stehen. Es ist nicht die Aufgabe meines Kindes, auf mich zuzugehen oder gar sich zu verändern. ICH bin die Erwachsene. Ich öffne den Raum und ich führe das Gespräch.

Im letzten Teil deines Buches geht es um ganz konkrete Situationen, die in allen Familien häufig vorkommen. Da gibst du Tipps und Tricks, wie man diese Weise beziehungs- und bedürfnisorientiert löst. Wollen wir uns ein paar dieser Beispiele gemeinsam angucken? Die erste ist: Die Einschlafbegleitung dauert ewig!

Als allererstes gilt es hier auf der ganz pragmatischer Ebene zu checken: ist mein Kind ausgelastet? Stimmen die Schlafumgebungen, stimmt auch der Schlafzeitpunkt (zu früh/ zu spät?). Wenn das alles abgegrast ist und die Einschlafbegleitung trotzdem ewig dauert, ist mein nächster Ansatzpunkt zu schauen: wie begleiten die Eltern? Sind sie innerlich angepisst und unter Strom, weil sie endlich-endlich Feierabend wollen? Das ist sehr verständlich, aber für den Einschlafprozess leider nicht förderlich. Daher unterstütze ich Eltern gerne dabei, selbst runterzufahren, wenn sie ihr Kind in den Schlaf begleiten. Denn die inneren Haltung bei der Einschlafbegleitung ist wichtig. Mir hilft es innerlich aus dieser Phase die schönste Zeit des Tages zu machen: wir sind zusammen, wir kuscheln, wir erzählen, wir sind uns nah. Und ich darf dich in einer so sensiblen Übergangsphase begleiten. Was für ein Geschenk. Das macht etwas mit mir. Und erleichtert den Kindern das Loslassen.

Ein weiteres Beispiel: Das Kind will keine Jacke oder Schuhe anziehen, aber unbedingt raus gehen.

Klassiker wäre hier natürlich zu sagen: okay, dann gehe barfuß raus und im besten Fall merkst du in ein paar Minuten, dass Schuhe um Winter doch eine gute Idee sind. Das funktioniert bei manchen Kindern. Bei manchen aber auch nicht. Hier finde ich es wichtig Bedürfnisorientierung nicht über die elterliche Fürsorgepflicht zu stellen (ich denke an euer Beispiel mit der Mutter, die im Winter mit nacktem Kind auf dem Fahrradsitz durch die Stadt gefahren ist).

Ich beobachte bei Eltern an solchen Stellen häufig Angst. Entweder Angst, dass mein Verhalten der Beziehung zu meinem Kind schaden könnte – weil ich dann ja nicht mehr bedürfnisorientiert bin. Oder Angst, die Konsequenzen meiner Ansage (bspw. einen Wutanfall) nicht halten zu können. Angst ist aber bekanntlich kein guter Ratgeber.

Daher ist es mir wichtig, Eltern dabei zu unterstützen, wieder in Kontakt zu sich zu kommen. Und darauf zu pfeifen, was Ratgeber XY sagt. Oder was die anderen denken. Sondern es sich zu erlauben, es so zu machen, wie es für sie und ihr Kind stimmt. Ja, machen Kinde brauchen tatsächlich keine Mütze und Jacke, während wir Mamas längst vor Kälte bibbern. Manche Kinder brauchen aber auch unsere Führung. Was richtig ist, das wissen wir am allerbesten, wenn wir wieder in Kontakt kommen zu uns selbst. Zu dem Teil, der wir fernab unser Selbstzweifel, Prägungen und Sozialisation wirklich-wirklich sind. Denn von hier aus haben wir Zugang zu einem Wissen, das jeden gottverdammten Erziehungsratgeber in den Schatten stellt.

© Justin Bockey


6 Kommentare:

  1. Monika & Thomas23. Mai 2022 um 10:03

    Vielen Dank für die wertvollen Impulse. Ja, Selbstbeziehung, Vertrauen, Präsenz und Verantwortung. Da dürfen wir immer wieder im Alltag mit unseren Kindern draufschauen. Auch sehen wir viele Parallelen zu unserer Arbeit mit Familien, deren Kinder Lernschwierigkeiten haben. Die Eltern können ihre Kinder aus der schulischen Drucksituation rausführen. Auch da braucht es wieder Vertrauen ins Kind, in die eigenen Fähigkeiten, viel Präsenz, genaues Wahrnehmen.

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  2. Monika & Thomas23. Mai 2022 um 10:04

    Vielen Dank für die wertvollen Impulse. Ja, Selbstbeziehung, Vertrauen, Präsenz und Verantwortung. Da dürfen wir immer wieder im Alltag mit unseren Kindern draufschauen. Auch sehen wir viele Parallelen zu unserer Arbeit mit Familien, deren Kinder Lernschwierigkeiten haben. Die Eltern können ihre Kinder aus der schulischen Drucksituation rausführen. Auch da braucht es wieder Vertrauen ins Kind, in die eigenen Fähigkeiten, viel Präsenz, genaues Wahrnehmen.

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  3. Als erstes viel Dank für euren Block! Ihr habt mir in so machen verzweifelten Momenten helfend zur Seite gestanden.
    Auch dieser Block gibt Kraft weiter zu machen.
    Ich habe nun eine spezielle Frage: Ist es möglich dass mein Sohn (2 Jahre 8 Monate) zu viel Aufmerksamkeit bekommen hat weil er in der ganzen Pandemie Zeit im Leben von Oma, Opa, Onkel, Papa und Mama das wichtigste und schönste war (immer noch ist) was wir hatten? Er hat richtig heftige Wutanfälle aus den unterschiedlichsten Gründen. Er will die Schuhe holen und Papa hat sie schon an, er will jetzt sofort zur Oma oder er will auf keinen Fall zur Oma. Ich versuche alles was ich bei euch gelesen habe, zu begleiten, im Nachhinein mit Ihm darüber zu sprechen, setze mich aber auch durch wenn es z.B. die volle Windel ist. Aber es wir gefühlt immer öfter. Ich verstehe es wirklich wenn er wütend ist weil er etwas machen wollte wie um ein Beispiel von euch zu nehmen das Licht als erster anmachen. Dennoch wenn ich so alleine im Bett liege habe ich Angst er denkt die Welt dreht sich nur um Ihn. Verstehet Ihr was ich meine?
    Haben die Eltern der Kinder in seinem Alter mehr Probleme oder andere Probleme wegen der Covid 19 Pandemie?

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    1. Ich habe ein 2015-Kind und ein 2019-Kind. Ich kenne das, was du beschreibst, allerdings deutlich stärker vom 2015-Kind (das auch viel früher in Betreuung war als das 2019-Kind und deshalb viel weniger Aufmerksamkeit hatte). Zumindest bei uns liegt es sicher nicht an der Pandemie.

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  4. Vielen Dank für den interessanten Beitrag und die wertvollen Impulse. Was ich immer schwierig finde, ist das - in der Theorie sicher sehr sinnvolle und wichtige - darüber Sprechen und gemeinsam Strategien erarbeiten. Mein Sohn ist noch nicht ganz 2 Jahre alt, und obwohl ich finde, dass er wirklich unheimlich viel schon versteht - vieles eben doch auch noch nicht. Und er kann auch schlichtweg noch keine Strategien mit mir entwickeln, schon allein, weil er das noch nicht kommunizieren kann. Ich frage mich dann immer, was ich da machen soll. Ich möchte so ungern warten, bis er älter ist, weil es mir vorkommt, als wäre das Kind dann schon in den Brunnen gefallen (und ich möchte natürlich jetzt schon respektvoll mit ihm umgehen). Verstehet jemand, was ich meine? Ich möchte das alles gern ihm thematisieren, sehe aber nicht, wie ich ihm das schon verständlich machen kann. Vorschläge sind herzlich willkommen!

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