Was haben Schneewittchen, Rotkäppchen und der Froschkönig gemeinsam? Richtig: Alle drei sind Märchen und alle drei erzählen auf sehr subtile Weise, wie Frauen zu sein haben. Schön, still, dienend, selbstaufopfernd. Mütter verschwinden, Stiefmütter werden zu Monsterwesen, Prinzessinnen müssen erlöst werden und wehe, eine Frau nimmt sich Raum, Macht oder Wut. Dann ist sie die Hexe.
In unserer neuen Podcastfolge schauen wir genauer hin: Wie prägen Märchen bis heute unsere Vorstellungen von Mutterschaft, Weiblichkeit und Familienrollen – oft ohne dass wir es merken? Warum ist die böse Hexe vielleicht die emanzipierteste Figur im ganzen Märchenwald? Und wie könnte ein modernes Märchen aussehen, in dem Frauen nicht entweder jung und schön oder alt und gefährlich sein müssen?
Gemeinsam mit Silke Wildner nehmen wir euch mit auf eine Reise durch alte Geschichten mit neuem Blick. Wir sprechen über die „drei weiblichen Lebensphasen“ (weiß, rot, schwarz), über das Märchen als Initiationsreise – und darüber, warum Rotkäppchen definitiv zu früh in den Wald geschickt wurde. Silke hat eine sinnreiche Neufassung bekannter Märchen für die Eltern und Kinder der neuen Zeit geschrieben; es heißt "Der 13. Schlüssel"*.
Natürlich geht’s auch ums Elternsein: Was lernen unsere Kinder eigentlich über Familie, wenn der Vater gar nicht mitbekommt, dass das Kind verschwunden ist (hallo, Schneewittchens Papa)? Und warum übernehmen Mütter in Märchen (und in der Realität) immer noch fast allein die Kümmerarbeit?
Diese Folge ist eine Einladung, gemeinsam Märchen zu entstauben – und dabei ein bisschen unsere eigene Familiengeschichte umzuschreiben.
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