Märchen - Familienbilder von gestern im Kinderzimmer von heute - Podcast mit Silke Wildner

Was haben Schneewittchen, Rotkäppchen und der Froschkönig gemeinsam? Richtig: Alle drei sind Märchen und alle drei erzählen auf sehr subtile Weise, wie Frauen zu sein haben. Schön, still, dienend, selbstaufopfernd. Mütter verschwinden, Stiefmütter werden zu Monsterwesen, Prinzessinnen müssen erlöst werden und wehe, eine Frau nimmt sich Raum, Macht oder Wut. Dann ist sie die Hexe.

In unserer neuen Podcastfolge schauen wir genauer hin: Wie prägen Märchen bis heute unsere Vorstellungen von Mutterschaft, Weiblichkeit und Familienrollen – oft ohne dass wir es merken? Warum ist die böse Hexe vielleicht die emanzipierteste Figur im ganzen Märchenwald? Und wie könnte ein modernes Märchen aussehen, in dem Frauen nicht entweder jung und schön oder alt und gefährlich sein müssen?

Gemeinsam mit Silke Wildner nehmen wir euch mit auf eine Reise durch alte Geschichten mit neuem Blick. Wir sprechen über die „drei weiblichen Lebensphasen“ (weiß, rot, schwarz), über das Märchen als Initiationsreise – und darüber, warum Rotkäppchen definitiv zu früh in den Wald geschickt wurde. Silke hat eine sinnreiche Neufassung bekannter Märchen für die Eltern und Kinder der neuen Zeit geschrieben; es heißt "Der 13. Schlüssel"*.

Natürlich geht’s auch ums Elternsein: Was lernen unsere Kinder eigentlich über Familie, wenn der Vater gar nicht mitbekommt, dass das Kind verschwunden ist (hallo, Schneewittchens Papa)? Und warum übernehmen Mütter in Märchen (und in der Realität) immer noch fast allein die Kümmerarbeit?

Diese Folge ist eine Einladung, gemeinsam Märchen zu entstauben – und dabei ein bisschen unsere eigene Familiengeschichte umzuschreiben.

Mehr über Silke erfährst Du bei Instagram und auf ihrer Homepage.

Essstörungen bei Kindern - Podcast mit Martina Effmert

Das eigene Kind beim Essen zu beobachten und plötzlich zu merken, dass etwas nicht stimmt, ist für viele Eltern ein Schock. Isst es zu wenig? Zu viel? Immer heimlich? Oder gar nicht mehr mit der Familie? In unserer neuen Podcastfolge sprechen wir mit der erfahrenen Beraterin und Autorin Martina Effmert über Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Ein Thema, das oft mit Scham, Schuldgefühlen und vielen offenen Fragen verbunden ist.

Martina kennt diese Unsicherheit gut. In ihrer Praxis erlebt sie immer wieder, wie Eltern sich selbst infrage stellen und nach dem einen Auslöser suchen. Sie hat daher das Buch "Mein Kind hat eine Essstörung" schrieben.

Essstörungen sind komplexe Erkrankungen sind, die selten nur mit Essen zu tun haben. Es geht um Kontrolle, Selbstwert, Emotionen und oft auch um ein tiefes inneres Chaos, das irgendwie reguliert werden soll. In der Folge erfährst du, welche Anzeichen dich hellhörig machen sollten und warum das Gewicht allein kein zuverlässiger Hinweis ist. Martina erklärt die Unterschiede zwischen Magersucht, Bulimie und Binge-Eating und beschreibt typische Verläufe und körperliche wie seelische Folgen.

Wie kannst du helfen, ohne Druck auszuüben? Was brauchst du selbst, um stabil zu bleiben? Und wie geht ihr mit schwierigen Situationen im Alltag um, zum Beispiel bei gemeinsamen Mahlzeiten oder im Umgang mit Rückfällen? Martina gibt konkrete Hinweise, was Eltern unterstützen kann und was eher kontraproduktiv ist.

Wir sprechen auch über verschiedene Therapieansätze, über die Möglichkeiten einer stationären Behandlung und über die Frage, was eigentlich „gesund werden“ bedeutet. Martina macht Mut. Sie zeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig Hilfe zu holen und sich als Eltern nicht zurückzuziehen, sondern verlässlich präsent zu bleiben. Diese Folge richtet sich an alle, die ein Kind mit auffälligem Essverhalten begleiten, an Eltern, die sich Sorgen machen, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen, und an alle, die sich Orientierung wünschen.

Mehr über Martinas Arbeit erfährst Du auf ihrer Homepage und bei Instagram. Sie hat außerdem den wirklich super interessanten Podcast "Leben ohne Angst".

Tochter sein auf Augenhöhe - zwischen Verletzung, Klarheit und Nähe - Podcast mit Christiane Yavuz

Die Mutter-Tochter-Beziehung ist oft die tiefste, aber auch herausforderndste Bindung in unserem Leben. Viele erwachsene Frauen erleben darin emotionale Ambivalenz: Einerseits Nähe und Verbundenheit, andererseits Schmerz, Enttäuschung oder das Gefühl, nicht gesehen zu werden. In unserer neuen Podcastfolge sprechen wir mit der Autorin und Mediatorin Christiane Yavuz über genau diese Spannungsfelder und über die Kraft, die in einer bewussten Gestaltung unserer „Tochterschaft“ liegt. Christiane hat mit ihrem Buch „Tochter sein auf Augenhöhe“* ein Werk geschaffen, das nicht nur persönliche Geschichten und Erfahrungen zusammenführt, sondern auch handfeste Reflexionsimpulse und praktische Werkzeuge anbietet. 

Gemeinsam werfen wir einen Blick auf typische Dynamiken: Warum fällt es uns oft so schwer, Grenzen gegenüber der eigenen Mutter zu setzen? Wieso fühlen wir uns schuldig, wenn wir uns abgrenzen?

Ein zentrales Thema im Gespräch ist der Begriff der „Tochterschaft“ selbst: ein aktiver, lebenslanger Prozess, den wir gestalten können – und nicht nur eine Rolle, in die wir hineingeboren werden. Christiane erzählt, wie sie selbst aus festgefahrenen Mustern ausgebrochen ist, welche „Fixsterne“ sie in der Beziehungsgestaltung leiten (wie Konfliktliebe oder Ambiguitätstoleranz) – und warum es keine perfekten Lösungen gibt, aber sehr wohl befreiende neue Perspektiven.

Wir sprechen auch darüber, wie tief verankerte gesellschaftliche Mythen – wie der Glaube an den Mutterinstinkt oder das Bild der bedingungslos liebenden Mutter – unsere Erwartungen und unser Verhalten prägen. Was passiert, wenn wir diese Bilder hinterfragen und stattdessen einen ehrlichen, ungeschönten Blick auf unsere Beziehung werfen?

Diese Folge ist eine Einladung zur Reflexion – und zum Mut, sich selbst Raum zu geben: als Tochter, als Frau, als Mensch. Wenn du dich in der Beziehung zu deiner Mutter oft hilflos, zerrissen oder überfordert fühlst, kann dieses Gespräch ein Anfang sein. Ein Anfang, dir deine eigene Rolle als Tochter neu zu denken. Ohne Schuld, ohne Scham – aber mit Verantwortung und einem liebevollen Blick auf dich selbst.

Sucht verstehen: Was passiert, wenn das eigene Kind abhängig wird? - Podcast mit Karolin Kim

Sucht ist ein Thema, das uns oft abstrakt erscheint – bis sie ganz nah kommt. Wenn es das eigene Kind betrifft, gerät das Leben aus dem Gleichgewicht. In der neuen Folge unseres Podcasts sprechen wir mit der Therapeutin Karolin Kim über ein Thema, das selten öffentlich gemacht wird: die Sucht ihres Sohnes. Es geht um den Moment der Erkenntnis, um die Herausforderung, als Mutter eines süchtigen Kindes bestehen zu müssen, und um den Weg, trotz Ohnmacht und Angst nicht den Mut zu verlieren.


Als Therapeutin verfügte Karolin über ein breites psychologisches Wissen – doch das half ihr in der Rolle als Mutter nur begrenzt. Karolin spricht über die Scham, mit der viele Eltern konfrontiert sind. Die Angst, verurteilt zu werden, führt häufig zu Rückzug und Schweigen. Karolin hat sich bewusst entschieden, ihre Geschichte öffentlich zu machen. Damit will sie anderen Müttern Mut machen, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen – auch, um sich selbst zu entlasten.

Mehr über Karolin erfahrt hier bei Soulhelper.



Die Podcastfolge bietet betroffenen Eltern Orientierung und Entlastung. Sie zeigt, dass Sucht in der Familie kein Tabu bleiben darf. Nur wenn offen darüber gesprochen wird, kann echte Unterstützung entstehen. Und nur wenn Eltern sich selbst wichtig nehmen, können sie dauerhaft tragfähige Begleiter für ihre Kinder sein.

Wie Spielen die Bindung stärkt und die gesunde Entwicklung unterstützt - Podcast mit Marga Bielesch und Gundula Göbel

Wenn wir an Spielen denken, denken wir oft an Bauklötze, Gesellschaftsspiele, Rollenspiele oder Sandkastenkuchen. Aber was, wenn Spielen eigentlich viel mehr ist? Was, wenn es in Wahrheit die geheime Superkraft im Familienalltag ist – ein echter Booster für Bindung, Entwicklung und psychische Gesundheit?

In unserer aktuellen Podcastfolge haben wir mit Marga Bielesch und Gundula Göbel genau darüber gesprochen. Beide begleiten seit vielen Jahren Familien und sie zeigen, dass Spielen keine zusätzliche To-do auf der ohnehin schon viel zu langen Liste ist. Sondern der Ort, an dem echte Verbindung entsteht. Sie haben gemeinsam das Buch "Spielend aufwachsen: Wie Spielen eure Bindung und die gesunde Entwicklung deines Kindes unterstützt"* geschrieben.

Spielen ist Sprache, Selbstwirksamkeit und Nähe

Kinder spielen nicht, um sich zu beschäftigen. Sie spielen, um zu wachsen. Im Spiel lernen sie sich selbst kennen, verarbeiten Erlebnisse, probieren sich aus, trainieren Sprache, Bewegung und soziale Kompetenz. Und sie suchen vor allem eins: Kontakt.

Dabei geht es nicht darum, als Eltern stundenlang Bauklötze zu stapeln oder die hundertste Teeparty auszuhalten. Bindungsstärkendes Spielen heißt, sich einlassen, präsent sein, auf das eingehen, was das Kind gerade bewegt. Und manchmal heißt es auch, einfach nur da sein, während das Kind spielt. Die Nähe spüren lassen. Sicherheit geben.

Was, wenn ich gar nicht gern spiele?

Viele Eltern haben genau das gesagt: „Ich bin einfach kein spielender Mensch.“ Oder: „Ich langweile mich beim Rollenspiel.“ Auch das haben wir mit Marga und Gundula besprochen und ihre Antwort ist so entlastend wie überraschend! Niemand muss sich verbiegen. Spielen heißt nicht, der perfekte Animateur zu sein. Es geht um kleine Momente. Um echtes Interesse. Um Dabeisein. Manchmal reicht es, beim Kochen gemeinsam zu matschen oder beim Aufräumen ein Spiel zu erfinden.

Und ja, auch unsere eigenen Spielerfahrungen als Kind wirken nach. Wer selbst wenig spielen durfte oder Spielen mit Leistungsdruck verbunden hat, hat es als Eltern oft schwer. Aber auch das lässt sich verändern, ganz spielerisch.

Spielen als Antwort auf Überforderung

Kinder zeigen ihre Gefühle im Spiel. Wenn sie wütend sind, traurig, überfordert, dann drücken sie das oft nicht mit Worten aus, sondern mit ihrem Verhalten im Spiel. Oder eben damit, dass sie gar nicht mehr spielen wollen. Gerade in belastenden Situationen wie Trennung, Krankheit oder Verlust kann das Spiel der Ort sein, an dem Kinder ihre Welt verarbeiten. Und an dem wir sie begleiten können. Liebevoll, achtsam, ohne viele Worte.

Spielen ist kein Luxus

Spielen ist ein Grundbedürfnis. Und ein Kinderrecht. Und es ist eines der stärksten Werkzeuge, das wir als Eltern haben – nicht, um etwas zu „machen“, sondern um mit unseren Kindern in Verbindung zu sein. Oder, wie es Gundula und Marga so schön sagen: Spielen ist emotionale Nahrung. Und wir dürfen uns davon auch selbst etwas nehmen.

Mehr über Marga erfahrt ihr auf ihrer Homepage oder bei Instagram. Auch Gundula hat eine Homepage und ist bei Instagram aktiv. 

Hört auch gerne mal in Folge 52 "Welche Spielzeuge brauchen Kinder?" rein.

Trennung ohne Drama - Podcast mit Nicola Schmidt

Wir haben ja vor ein paar Wochen mit Inke Hummel darüber gesprochen, wie wir mit Kindern über eine Trennung sprechen können. Wir haben ganz viele Rückmeldungen bekommen, dass ihr Euch mehr Folgen zum Thema Trennung wünscht. Zum Beispiel darüber, wie man es als Elternpaar schafft, die Trennung vernünftig und zum Wohl aller zu vollziehen. Und weil Bestseller-Autorin Nicola Schmidt vor einer Weile dazu ein ganz wunderbares Buch geschrieben hat, haben wir uns gedacht, dass wir sie unbedingt dazu einladen sollten.

Wir sprechen darüber, welche Auswirkungen eine Trennung auf Kinder hat, worauf wir beim Wahl des Betreuungsmodells achten sollten, wie Eltern trotz der vielen Emotionen sachlich miteinander umgehen können und ihre eigenen Ressourcen im Blick behalten. Mehr darüber könnt ihr auch in Nicolas Buch "Trennung ohne Drama" lesen.


Mehr über Nicola erfahrt ihr auf Instagram und auf der Artgerecht-Seite.

Weitere Folgen mit Nicola findet ihr im Archiv:

Folge 11 "Sauber werden, sauber bleiben - Windelfrei und Töpfchentraining",
Folge 13 "Wie Kinder schlafen - Familienbett, Einschlafbegleitung und Durchschlafen",
Folge 25 "Erziehen ohne Schimpfen",
Folge 61 "Trennung - wie komme ich zu einer Entscheidung?",
Folge 79 "Grenzen setzen in der beziehungs- und bedürfnisorientierten Elternschaft",
Folge 127 "Wir erwachsenen Trennungskinder" und
Folge 177 "Schwierige und wichtige Gespräche mit Kindern führen".

Interessant ist vielleicht auch Folge Folge 173 "Mit Kindern über die Trennung der Eltern sprechen".