Was ist Pucken?
Unter Pucken versteht man das feste Einwickeln des Babys mit Hilfe eines Tuches oder eines speziellen Pucksacks. Neugeborene haben die letzten Wochen äußerst beengt im Mutterleib verbracht. Nach der Geburt sind viele Kinder daher überfordert mit der plötzlichen Grenzenlosigkeit. Sie werden nervös und unruhig, fuchteln mit den Händen und Beinen. Oft beobachtet man friedlich schlafende Babys, die plötzlich beide Arme nach oben reißen und dadurch auch aufwachen - dabei handelt es sich um den Moro-Reflex:
Der Moro-Reflex wird ausgelöst, wenn das Kind das Gefühl hat (oder träumt), nach hinten zu fallen. Der Reflex bildet sich schon in der 9. SSW im Mutterleib aus. Er ist ein Zeichen dafür, dass Babys schon immer Traglinge waren - durch das Zugreifen versucht sich der Säugling in Mamas "Fell" festzukrallen. Sensible Babys wachen durch diesen Reflex häufig auf - durch Pucken wird er unterbunden - das Kind fühlt sich wohl und beengt wie im Mutterleib.
Untersuchungen zeigen, dass gepuckte Babys besser schlafen, seltener Aufwachen und schneller wieder in den Schlaf finden. Auch Babys, die ungepuckt bevorzugt auf dem Bauch schlafen, empfinden die Rückenlage (Prävention gegen den plötzlichen Kindstod (SIDS)) gepuckt angenehmer als ungepuckt. Auch die SIDS-Gefahr sinkt durch Pucken (siehe dazu diese Studie).
Bei Frühchen ergab eine weitere Studie, dass sich das Pucken positiv auf die Schwankungen bei der Herzfrequenz und der Sauerstoffsättigung auswirkt. Auch positive Auswirkungen auf die neurologische Entwicklung wurden in Studien festgestellt - Babys schreien insgesamt weniger im gepuckten Zustand.
Der Vorteile des Puckens
Der größte Vorteil am Pucken ist sein beruhigender Effekt - mit der Karp-Methode lassen sich Babys u. a. durch das Pucken schnell und effektiv beruhigen. Sie simuliert den Zustand im Mutterleib und verkürzt so manche abendliche Schreistunde.
Untersuchungen zeigen, dass gepuckte Babys besser schlafen, seltener Aufwachen und schneller wieder in den Schlaf finden. Auch Babys, die ungepuckt bevorzugt auf dem Bauch schlafen, empfinden die Rückenlage (Prävention gegen den plötzlichen Kindstod (SIDS)) gepuckt angenehmer als ungepuckt. Auch die SIDS-Gefahr sinkt durch Pucken (siehe dazu diese Studie).
Bei Frühchen ergab eine weitere Studie, dass sich das Pucken positiv auf die Schwankungen bei der Herzfrequenz und der Sauerstoffsättigung auswirkt. Auch positive Auswirkungen auf die neurologische Entwicklung wurden in Studien festgestellt - Babys schreien insgesamt weniger im gepuckten Zustand.
Wie puckt man richtig?
Idealerweise beginnt man gleich nach der Geburt mit dem Pucken. Grundsätzlich sollte vorwiegend während des Schlafens gepuckt werden. Es spricht jedoch nichts dagegen, das Kind auch gelegentlich in unruhigen Wachphasen einzuwickeln. Grundsätzlich sollte Ziel des Puckens ausschließlich sein, die Arme zu fixieren - die Beweglichkeit der Beine und des Kopfes bleibt vollumfänglich erhalten.
Das Kind sollte so bekleidet sein, dass es nicht schwitzt - idealerweise wird mit Baumwolle gepuckt - im Winter ist auch Fleece möglich. Bei Fieber sollte man gar nicht pucken, damit sich die Körpertemperatur regulieren kann. Wichtig ist, dass dem Kind nicht zu warm - aber auch nicht zu kalt ist. Überprüfen kann man das am besten im Nacken - ist er trocken und warm, ist die Temperatur ideal, ist er heiß oder schwitzig, ist dem Kind zu warm, ist er kühl, ist dem Kind wahrscheinlich zu kalt.
Am einfachsten funktioniert Pucken mit einem speziellen Pucksack - am verbreitetsten ist der SwaddleMe. In unserem Blog findest Du eine Übersicht der am häufigsten verwendeten Pucksäcke. Gepuckte Kinder müssen immer auf den Rücken liegen! Zum Schlafen in gepucktem Zustand eigenen sich sogenannte Schlupfsäcke. Wenn das Kind der ersten Pucksackgröße entwachsen ist, passt es manchmal nicht sofort in die nächstgrößere Größe - übergangsweise kann man auch das Kind dann erst in seinen Schlafsack stecken und das Kind dann samt Schlafsack pucken.
Hier ein Video mit einer Anleitung zum Pucken mit einer Decke:
Wie lange kann oder soll man Pucken?
Die meisten Babys wollen maximal 3 bis 4 Monate gepuckt werden, einige bis zu einem halben Jahr und einige wenige bis zu einem Jahr. Oft schaffen es die Babys nach einiger Zeit, sich zu befreien, dies ist jedoch noch kein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie nicht mehr gepuckt werden wollen. Wenn das Kind tatsächlich nicht mehr gepuckt werden will, wird es das ganz deutlich zeigen - so lange man sich also fragt, ob es ein Zeichen sein könnte, ist es noch keins. Wenn sich Babys befreien, obwohl sie das Pucken scheinbar noch brauchen, kann man zur zusätzlichen Fixierung des Puck-Sackes bzw. des Pucktuches eine gefaltete Mullwindel nutzen (siehe Bild - dort wurde nur eine Windel zum Pucken verwendet).
Kritik am Pucken
In letzter Zeit häufen sich kritische Stimmen bezüglich des Puckens. Es werden folgende Sachverhalte angeführt, die ich gerne kommentieren möchte.
Gepuckte Babys beruhigen sich nicht - sie resignieren
Die meisten Babys mögen es, fest eingewickelt zu werden. Einigen wenigen ist das zunächst unangenehm - sie schreien verstärkt. Es wird empfohlen, kurz zu warten um zu schauen, ob sich die Kinder beruhigen. Dies ist in vielen Fällen tatsächlich der Fall, daher argumentieren Puck-Gegner, dass es sich bei der Beruhigung um schlichte Resignation handelt. Wer ein wirklich viel schreiendes Kind hat, der kann über diesen Gedankengang nur lachen - viele Eltern schaffen es über Stunden (!) nicht, ihr Kind mit irgendeiner Maßnahme zu beruhigen - und ausgerechnet beim Pucken soll es nun innerhalb von 3 bis 5 Minuten "resignieren"?
Und keine Mutter wird ernsthaft ihr Kind länger als 5 Minuten in einem Pucksack lassen, wenn es deutlich signalisiert, dass es nicht gepuckt werden möchte. Dennoch will ich alle ermutigen: Wenn es nicht sofort klappt, versucht es einfach nochmal - viele, viele Babys merken erst beim zweiten oder dritten Mal, wie gut ihnen das Pucken doch tut. Im Übrigen sollte man gleich nach der Geburt beginnen - so gewöhnen sich die Kinder schnell daran.
Und keine Mutter wird ernsthaft ihr Kind länger als 5 Minuten in einem Pucksack lassen, wenn es deutlich signalisiert, dass es nicht gepuckt werden möchte. Dennoch will ich alle ermutigen: Wenn es nicht sofort klappt, versucht es einfach nochmal - viele, viele Babys merken erst beim zweiten oder dritten Mal, wie gut ihnen das Pucken doch tut. Im Übrigen sollte man gleich nach der Geburt beginnen - so gewöhnen sich die Kinder schnell daran.
Gefahr des auf den Bauch Drehens
Manche Babys schaffen es, sich gepuckt auf den Bauch zu drehen - dies erhöht das Risiko des plötzlichen Kindstodes. Diese Gefahr kann jedoch durch beidseitig neben das Kind plazierte Handtuchrollen gemindert werden.
Gefahr der Überhitzung
Bei der Benutzung eines Pucktuches/eines Pucksackes ist natürlich der gesunde Menschenverstand einzusetzen. So lange man das Kind geeignet kleidet (und ggf. enstprechend einfach eine Kleidungsschicht weg lässt), wird kein Baby überhitzen. Es versteht sich eigentlich von selbst, dass kein Baby so dick eingepackt wird, dass es vollkommen überhitzt. Im Zweifel sollte man mit einer dünnen Mullwindel oder einem Baumwollpucksack pucken und die Temperatur - wie oben beschrieben - im Nacken des Kindes prüfen.
Gefahr der Abplattung des Hinterkopfes
Meiner Ansicht nach ist es diesbezüglich vollkommen unerheblich, ob ein Baby gepuckt oder ungepuckt schläft - Neugeborene wechseln die Schlafposition in der Regel kaum, daher liegen auch ungepuckte Babys lange Zeit auf dem Hinterkopf. Ein Drehen des Kopfes ist auch im gepuckten Zustand möglich - daher ist die Gefahr durch das Pucken nicht erhöht.
Erhöhung des Risikos einer Hüftdysplasie
In anderen Kulturkreisen werden beim Pucken auch die Beine mit einbezogen - dort treten in der Tat vermehrt Hüftfehlbildungen auf. Beim Pucken, wie es hier beschrieben wird, werden ausschließlich die Arme fixiert - eine Auswirkung auf die Hüfte ist daher schlicht nicht möglich.
Erhöhung der Gefahr von Atemwegserkrankungen
Studien, die eine höhere Gefahr von Atemwegserkrankungen ermittelt haben, wurden in Ländern durchgeführt, wo Babys sehr eng gepuckt werden (wodurch auch ein Vitamin-D-Mangel entstehen kann). Betrachtet man die Studien genauer, ergeben sich auch Zweifel zur Repräsentativität.
© Danielle
Es sollten einfach mal fundierte Studien über das Pucken gemacht werden. Sämtliche Gefahren sollten auf ihre Wahrheit und Wahrscheinlichkeit geprüft werden, um Eltern Gewissheit zu geben!
AntwortenLöschennaja einfacher gesagt als getan ! immerhin möchtst du bestimmt nicht dein eigenes kind als testobjekt benutzen ;), oder ?
LöschenMein Baby hat auf Grund starken Mororeflexes gepuckt geschlafen. Ich kann diesen hier nur empfehlen:
AntwortenLöschenhttp://www.babyschlafsack-cosyme.de/vorteile-babyschlafsack
Der COSYME ist super, habe ihn fast 4 Monate benutzt.
LG Verhext
Das Pucken hat unser baby anfangs endlich schlafen lassen....mit dem Pucken gingen die schreiphasen abends keine stunden mehr sondern nur noch ne halbe stunde. Noch immer braucht er den Pucksack zum schlafen da seine lieben Hände ihn sonst wecken!
AntwortenLöschenSehr ausführlich und informativ beschrieben. Natürlich gibt es auch Argumente gegen das Pucken und jeder der ein schlechtes Gefühl hat beim Pucken, sollte es lassen und etwas anderes ausprobieren. Allerdings werden viele der kritischen Punkte beim näheren Hinsehen (so wie in diesem Artikel) mehr oder weniger aufgelöst. Ich finde mal sollte pragmatisch sein und einfach mal ausprobieren was dem Baby (und den Eltern) gut tut.
AntwortenLöschenIch bin gerade eher zufällig auf einen Artikel gestoßen, der sagt, Pucken würde Suchtanfälligkeit und die Unfähigkeit, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, begünstigen und außerdem Grundlage für Aufmerksamkeitsstörungen schaffen. Gab es dafür jemals irgendwelche Belege, oder schließen da Erwachsene von ihren eigenen Bedürdnissen auf die der Babys?
AntwortenLöschenLG und Danke für den Artikel. Ich pucke meine Tochter seit über 8 Monaten und war ein bisschen schockiert ...