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Diese Folge wurde von kinder Pingui unterstützt – dem leckerem Kühlsnack für die verdiente Auszeit von Eltern. Denn Tag für Tag leisten Mütter und Väter sehr viel, zwischen Job, Familie und Alltag bleibt oft kaum Zeit für sich selbst. Um herauszufinden, was Eltern stark macht, was sie sich wünschen und wie sie sich selbst sehen, hat Kinder Pingui gemeinsam mit YouGov eine repräsentative Studie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Kleine Auszeiten sind wichtig. Mehr dazu auf kinderpingui-eltern.de.
In dieser Podcast-Folge sprechen wir mit Autorin und Familienbegleiterin Julia Scharnowski über den Perfektionsdruck, die kleinen und großen Erwartungen, die uns begleiten, und über die Frage, wie Eltern lernen können, mit sich selbst freundlicher umzugehen. Julia hat darüber das Buch "Einatmen, Ausatmen. Mutter sein"* geschrieben.
Viele Eltern vergleichen sich unbewusst mit anderen. Sie sehen auf Social Media scheinbar mühelos lächelnde Familien, aufgeräumte Wohnzimmer, glückliche Kinder. Dass diese Bilder oft nur Momentaufnahmen sind, rückt in den Hintergrund. So entsteht das Gefühl, nicht genug zu sein. Die meisten wissen, dass Perfektion nicht existiert, und erleben doch jeden Tag, wie schwer es ist, diesen Gedanken wirklich zu glauben.
Wenn der Alltag stressig wird, kommen alte Muster zum Vorschein. Kleine Dinge bringen uns aus der Fassung, obwohl wir genau wissen, dass wir eigentlich ruhig bleiben wollten. Julia erklärt, dass solche Momente weniger mit der aktuellen Situation zu tun haben als mit Erinnerungen und Glaubenssätzen aus der eigenen Kindheit. Wer lernt, diese inneren Knöpfe zu erkennen, kann innehalten, bevor der Ärger übernimmt. Manchmal reicht ein tiefer Atemzug oder ein kurzer Schritt aus der Situation, um die Perspektive zu wechseln.
Eltern übernehmen viele Rollen gleichzeitig und geraten dabei leicht in Überforderung. Wir versuchen, für alle da zu sein, alles zu organisieren, Konflikte zu lösen und gleichzeitig präsent zu bleiben. Grenzen zu ziehen fällt schwer, weil es sich oft falsch anfühlt. Doch Grenzen sind kein Zeichen von Egoismus, sondern ein Akt der Selbstfürsorge. Sie schützen die eigene Energie und schaffen Raum für echte Nähe.
Selbstfürsorge wird häufig als etwas verstanden, das man zusätzlich tun müsste – ein weiterer Punkt auf der endlosen Liste. In Wahrheit ist sie die Basis, damit überhaupt Kraft bleibt. Es geht nicht um große Auszeiten, sondern um kleine Momente, in denen wir kurz anhalten. Einen Kaffee trinken, ohne aufs Handy zu schauen. Fünf Minuten auf dem Balkon stehen und den Himmel beobachten. Eine Aufgabe liegen lassen, weil sie warten kann.
Viele Eltern wünschen sich in ihren Auszeiten Ruhe, aber sobald es still wird, greifen sie automatisch wieder zu irgendetwas: zum Smartphone, zum Putztuch, zur nächsten Aufgabe. Echte Ruhe auszuhalten ist ungewohnt. Doch gerade in dieser Leere entsteht das, was fehlt. Ein kurzer Moment des Bei-sich-Seins. Julia empfiehlt, diese kleinen Inseln bewusst zu gestalten, ohne Ziel, ohne Zweck.
Auch Humor kann helfen, das Gleichgewicht wiederzufinden. Wer das Chaos mit einem Lächeln betrachtet, spürt, dass nicht alles perfekt sein muss, um schön zu sein. Kleine Tricks wie besonders langsames Aufhängen der Wäsche oder ein absichtlich langes Versteckspiel können Mini-Auszeiten sein, die niemandem auffallen, aber viel bewirken.
Achtsamkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, das eigene Tempo zu spüren. Nicht noch etwas zu tun, sondern für einen Moment da zu sein. Selbstfürsorge ist kein To-do, sondern eine Haltung. Wenn wir anfangen, uns selbst so zu behandeln, wie wir es bei unseren Kindern tun würden – freundlich, verständnisvoll, nachsichtig –, dann verliert der innere Kritiker langsam seine Macht.
Mehr über Julia Scharnowski findest du auf Instagram und auf ihrer Website Gelassen Familie Leben.
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