Wie man erreicht, dass ein Kind an der Straße anhält

Wie in fast allen das Kleinkind betreffenden Erziehungssituationen gilt auch für die Verkehrserziehung: Was das Hänschen nicht lernt, lernt Hans.... nur mit Mühe und intensiver Arbeit. Daher plädiere ich für ein sehr frühes Heranführen an die Regeln im Straßenverkehr.

Wie lernen Kinder, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen? 


Meine Töchter waren gerade ein Jahr alt geworden, als sie ihre ersten wackeligen Schritte machten. Zu diesem Zeitpunkt habe ich begonnen, an jeder Straße ganz demonstrativ anzuhalten und zu sagen (und gebärden): "Das ist eine Straße. Straßen sind gefährlich! Du darfst nur bei Mama an der Hand über die Straße." Das war günstig, denn da sie nur langsam vorwärts kamen, konnten sie mir in dieser Situation noch nicht weglaufen. Außerdem akzeptieren Kinder in diesem Alter Regeln auch noch einfach so.


Es hat gar nicht lange gedauert, da haben sie an allen Straßen (und an allen Ausfahrten auch...) ganz zuverlässig angehalten und haben gebärdet: 'Straße. Verboten. Mama Hand.' und haben mir ihre Hand hingehalten. Niedlicherweise war es sogar so, dass sie manchmal schon zehn Meter vor der Straße angehalten haben, um mir zu zeigen, dass sie wissen, dass sie dort anhalten sollen. Sie waren ganz furchtbar stolz darauf, mir das selbständig zeigen zu dürfen und haben sich über jede positive Rückmeldung ("Du hast dich erinnert! An Straßen musst du anhalten und Mama die Hand geben.") sehr gefreut. 

Heute - sie sind zweieinhalb - wird diese Regel überhaupt nicht in Frage gestellt, denn sie existiert für die Kinder einfach "schon immer". Es ist tief in ihnen verankert, dass sie an einer Straße anhalten müssen und ich kann mich darauf gut verlassen, selbst, wenn wir mit dem Laufrad unterwegs sind.

Ein einziges Mal hatten wir eine Situation, die anders lief. Vor unserem Kindergarten verläuft eine Spielstraße. Dort fährt kein Auto weit und breit, aber es ist eine Straße. Eine meiner Töchter warf ihre Puppe voller Übermut in die Höhe und besagte Puppe landet auf der Spielstraße. 

Ich habe sofort beide Kinder festgehalten, bin auf die Knie heruntergegangen, habe ein ganz geschocktes Gesicht gemacht und habe geflüstert (!): "Au weia! Jetzt ist die Puppe auf der Straße! Das ist gefährlich! Gefährlich! Auf die Straße darf man nicht. Die Straße ist verboten!" Beide Kinder guckten ganz bedröppelt. Wir haben dann gemeinsam sorgfältig nach links, rechts, links geguckt und ich habe die Puppe dann schnell gerettet. Das war für beide ganz offensichtlich sehr beeindruckend, denn wir haben noch viel an diesem und anderen Tagen darüber geredet. 

Mit achtzehn Monaten haben wir dann angefangen, Ampeln zu erklären. Soweit das Erklären eben möglich ist. Wir haben ihnen gesagt, dass wir nur dann über die Straße gehen dürfen, wenn die Fußgängerampel das grüne Männchen zeigt. Jedes Mal, wenn wir an der Ampel standen, habe ich das Ampellied gesungen. Das haben beide Töchter sehr schnell verstanden und ab diesem Zeitpunkt immer kommentiert, wenn die Ampel auf Grün sprang. Zusätzlich haben wir ihnen auf dem Flohmarkt jede eine kleine Spielzeug-Ampel gekauft, damit konnten sie dann selber Rot, Gelb, Grün einstellen, was die langweilige Wartezeit bei Rot erheblich verkürzte. 

Mit zwanzig Monaten begannen wir, an jeder Straße ohne Ampel nach links, rechts, links zu gucken und eins der Kinder zu fragen, ob ein Auto kommt. Erst danach gingen wir hinüber, die Kinder  immernoch an unserer Hand. Der tolle Nebeneffekt ist übrigens, dass sie ab diesem Alter bereits sagen konnten, wo ihr linkes/rechtes Bein/Arm/Ohr etc. ist!

Mit vierundzwanzig Monaten fingen wir an, Zebrastreifen zu erklären. Es war mir wichtig, dass meine Kinder verstehen, dass sie dort trotzdem aufpassen müssen, ob die Autos wirklich für uns anhalten.

Ohne Fangespielen gehts besser! 


Schon weit vor jeder Verkehrserziehung habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich es verhindern kann, dass meine Töchter mir auf dem Gehweg davonrennen.

Bei zwei Kleinkindern, die vielleicht noch in unterschiedliche Richtungen rennen, wird es in einer Großstadt schnell gefährlich, zumal wir direkt an einer viel befahrenen Hauptstraße wohnen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, zunächst einmal mit meinen Kindern nicht Fange zu spielen. Ich bin ihnen nie hinterhergerannt oder gekrabbelt, denn ich wollte nicht, dass das den spielerischen Reflex auslöst, vor mir wegzulaufen.

Kind spielt Fangen und rennt weg

Mein Beweggrund war die Überlegung, dass so kleine Kinder einfach noch nicht einschätzen können, wann das Spiel "Weglaufen" lustig ist, und wann gefährlich. Für die Kinder gibt es einfach keinen Unterschied zwischen dem Spielen auf dem Gehweg und dem Spielen auf dem Spielplatz.

Wenn eine meiner Töchter bei einem Spaziergang in eine andere Richtung gegangen ist als ich, bin ich deshalb auch nie hinter ihr hergerannt. Ich bin maximal schnelleren Schrittes gegangen und habe sie erst überholt, bevor ich sie dann von vorn angesprochen habe. Keinem meiner Kinder habe ich je von hinten auf die Schulter gefasst, um sie am Weitergehen zu hindern - auch das löst den (spielerischen) Weglauf-Reflex aus. 

Fazit


Ein Verkehrstraining sollte so früh wie möglich begonnen werden, um die Regeln tief in unseren Kindern zu verwurzeln. Wichtiger Bestandteil der Erziehung ist auch hier die kontinuierliche positive Rückmeldung an das Kind, wenn es sich an die Regeln gehalten hat.

© Snowqueen

16 Kommentare:

  1. herzlichen glückwunsch zum eigenen block und gutes gelingen!!

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  2. Was soll ich tun, wenn mein Kind das leider nicht so früh gelernt hat?
    Ist nun 2 Jahre und saß immer im Kinderwagen. Frei gehen durfte er auf Wanderwegen. Er rennt immer weg, hört nicht und rennt sogar eher weg, wenn ich nach laufe in geoßenSchritten, wie beschrieben rennt er!!! Muss ihn packen, dass er nicht noch vor ein Auto läuft. Aber kann ihn ja nicht immer in Kinderwagen/Biggy setzen?!???
    Hilfe

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  3. Das ist wirklich eine schwierige Situation. Ich glaube, ich würde ihm so einen Tier-Rucksack kaufen, der einen Schwanz zum Festhalten für die Mama hat. Das ist zwar an sich nicht optimal, denn so hast du dein Kind quasi "an der Leine", aber in diesem Fall wäre mir das Leben meines Kindes wichtiger, als seine Autonomie. Mit der Schwanz-Leine in der Hand hinderst du ihn am Werglaufen und kannst das Verkehrstraining beginnen. Am wichtigsten ist wirklich das Anhalten an allen Straßen und Ausfahrten, deshalb würde ich das immer und immer wieder mit ruhigen Worten erklären. Wenn er etwas älter ist, kann du auch mal eine Paprika von einem Auto überfahren lassen, das ist meist sehr eindrücklich. Das Problem ist einfach, dass Autos in unserem Gehirn nicht als Gefahren abgespeichert sind, denn in der Urzeit gab es diese nicht. Deshalb würde jedes neuzeitliche Kind eher vor einem großen Hund flüchten, als vor einem Auto. Wir müssen es ihnen beibringen und dabei sehr, sehr gut auf sie aufpassen.

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  4. Ich bin gerade über die Kooperationsreihe hier gelandet, weil mich bei der Verkehrserziehung schon lange das Thema "Zebrastreifen" beschäftigt. (Dass der Artikel schon älter ist, sehe ich, aber ihr scheint ja auch bei älteren Artikeln Kommentare zu beantworten :-) ).

    Bei Ampeln geht es ja "nur" darum, sich an eine Regel zu halten. Das macht meine Große durchaus. Aber bei Zebrastreifen fällt es mir schon schwer, eine Regel AUFZUSTELLEN:

    Bei dem Zebrastreifen auf unserem Kindergartenweg (und später Schulweg) kann man nämlich recht weit sehen. Da kann ich schlecht sagen, dass man warten muss, bis kein Auto kommt. Dazu kommt, dass zwar Tempo 30 ist, aber viele leider mit 50 durchrauschen, man müsste also eigentlich auch da noch unterscheiden. Und dann gibt's noch die Autofahrer, die es gut meinen und schon ein gutes Stück vor dem Zebrastreifen fast anhalten oder Lichthupe geben - das verstehen Kinder ja auch nicht.

    Habt ihr irgendwelche Ideen dazu?

    Viele Grüße
    Karin

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    1. Liebe Karin, ich wohne an einer riesigen Straße mit Ampel - und auch hier rauschen relativ oft Autos mit 50 durch, obwohl sie Rot haben! Verdammte Axt, das ist so gefährlich! Deshalb gilt bei uns auch bei Ampeln erst einmal: "Warten, bis du siehst, dass das Auto langsamer wird, erst dann rüber, auch, wenn du Grün hast." Das gleiche gilt für Zebrastreifen. "Am Straßenrand warten, gucken, ob ein Auto kommt und wenn ja, abwarten, ob es dich gesehen hat und langsamer wird. Erst dann loslaufen." Dass manchmal Autos noch zu weit weg sind und man dann problemlos gehen kann, ist der schwierigste Punkt bei der Verkehrserziehung, weil Kinder den Abstand schlecht einschätzen können. Ich habe also am Anfang immer kommentiert, warum wir trotzdem über die Straße gehen, obwohl da ein Auto zu sehen ist. So lernen die Kinder an meinem Beispiel, was weit genug weg ist und was nicht. Das Einschätzen ist vor allem Übungssache, bis zur Grundschule müssen Kinder das gelernt haben, da sie ja dann irgendwann ganz allein laufen. So würde ich das auch bei eurem Zebrastreifen machen: Ist das Auto zu weit weg? Rübergehen und deinem Kind sagen, warum ihr jetzt geht. Ist es nah dran? Dem Kind beibringen, erst einmal am Straßenrand vor dem Zebrastreifen stehenzubleiben, den Autofahrer anzugucken (Blickkontakt suchen) und abzuwarten, ob er langsamer wird. Kommt er zum Stehen: Loslaufen und Autofahrer freundlich anlächeln. Dass mit der Lichthupe erkläre ich meinen Kindern durchaus (wie alt ist deins?): Dass es bedeutet, dass er uns gesehen hat und für uns anhält, damit wir sicher rüber laufen können. Trotzdem darauf warten, dass er richtig anhält.

      Liebe Grüße, snowqueen

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  5. Liebe Snowqueen,

    danke dir. Meine ältere Tochter ist 5, und das mit der Lichthupe habe ich ihr auch schon erklärt. Ach, das mit dem Straßenverkehr ist einfach so ein Bereich, bei dem ich sehr vorsichtig, vielleicht übervorsichtig bin. Ich will sie auch immer einen Meter voraus schicken, damit sie mir zeigt, wie sie es machen würde. Und dann muss irgendwie doch immer alles schnell gehen, so dass ICH die Entscheidung treffe, ob wir jetzt rübergehen.
    Gut, ich werde jetzt mit deinen Hinweisen nochmal überdenken, was ich sage und wie ich vorgehe, und hoffe, dann für mich ein klares Schema zu finden, mit dem ich mich gut fühle. Was du gesagt hast, hört sich schließlich sinnvoll und umsetzbar um:-)

    Danke nochmal
    Karin

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  6. Hallo ihr Lieben,

    Ich möchte auch gern noch einmal das Thema aufgreifen. Meine Kleine ist 15 Monate alt und mag es absolut nicht an der Hand zu gehen, es sei denn sie möchte uns irgendwo hinführen. Ich erkläre ihr bisher immer wieder und wieder das sie an der Straße und auf dem Parkplatz an der Hand gehen muss, da dort Autos fahren. Leider bleibt mir in 99% der Fälle nichts anderes überig als sie auf den Arm zu nehmen, was dann auch okay für sie ist.
    Sie ist sehr fix und rennen kann sie auch schon sehr gut, daher hab ich irgendwie den Moment verpasst wo sie noch langsam war. Hinzu kommt das sie auch einfordert während des spazierens laufen zu wollen, lasse ich das jedoch zu versucht sie in fremde Gärten zu laufen, auf die Straße, will der Katze in das Gebüsch nach auf dem Fremden Hof. Ich kann sie ja schlecht in fremden Gärten wühlen lassen. Zu mal sie weiterhin noch seeehr viel in den Mund steckt und ich nicht weiß was zB im Gebüsch so liegen könnte. Bin ich zu vorsichtig?
    Liebe Grüsse
    Kathy

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    1. Liebe Kathy, die Lösung, dass du sie auf den Arm statt an die Hand nimmst, finde ich gut und wenn sie das akzeptiert, dann ist doch alles prima. Ich verstehe allerdings dein Problem, wenn sie beim Spazieren in fremde Gärten geht usw. Das ist richtig blöd, da stimme ich dir zu. Ich habe meinen Sohn in dem Alter laufen lassen, aber wenn ich gesehen habe, dass er in einen fremden Hinterhof gehen will, weil er dort Mülltonnen etc. gesehen hat, habe ich ihn sofort angehalten und einfach freundlich gesagt, dass wir dort nicht reindürfen, weil wir nicht in dem Haus wohnen. Das hat er sich ziemlich zuverlässig gemerkt. Also deine Kleine anhalten, bevor sie im Gebüsch oder im fremden Garten ist und ihr den Sachverhalt erklären, währenddessen weitergehen (mit ihr auf dem Arm), so dass sie nicht in Versuchung gerät, wieder hinzulaufen. An sich aber würde ich Spazierwege wählen, wo du nicht so ins Schwitzen kommst, also wo sie im Prinzip bis auf ein oder zwei Wege überall hinlaufen darf. Steine, Stöcke und Erde darf sie sich in den Mund stecken. Gibt es bei euch viel zerbrochenes Glas? das darf natürlich nicht in den Mund, das ist klar. Ansonsten sind Gebüsche für kleine Kinder echte Orte von Abenteuer und ich würde sie immer darin rumstromern lassen.
      LG, snowqueen

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  7. Liebe Snowqueen

    Danke für die Antwort erstmal. Ich überlege schon die ganze Zeit wo ich mit ihr lang gehen könnte wo sie gefahrlos laufen kann und nicht in Versuchung kommt. Ja in der ein oder anderen Gegend kann man stark davon ausgehen das kippen, Glas o.ä im Gebüsch anzufinden sind. Aber auch Blumen wo ich nicht weiß ob sie giftig sind, Pilze etc. da mach ich ich mir echt viele Gedanken. Ich bin ja schon froh das überall wo ein Löwenzahn wächst ein Gänseblümchen nicht weit ist, so kann ich ihre Neugier auf das Gänseblümchen umlenken und davon hat sie schon viele verputzt. Mittlerweile guckt sie den Löwenzahn auch nur an, ich erinnere sie das man diesen nicht pflücken darf und schon geht sie zu den Gänseblümchen. Aber wie das wäre wenn sie im Gebüsch hockt weiß ich nicht. Ich glaub ich bin da etwas übervorsichtig was das allein laufen lassen betrifft und muss da noch reinwachsen, derzeit vermeide ich es, was ja auch keine Lösung ist. Aber irgendwo ist die Hoffnung das sie ja verständiger wird und das es dann besser klappt. Mit 15 Monaten ist alles spannender und Mamas sorge nicht greifbar.
    Ja, ich bin froh das es klappt mit dem auf den Arm nehmen. Ich sage und zeige ihr dann auch das Autos dort fahren und sie entweder an der Hand geht oder auf dem Arm mitkommt. Ich achte mittlerweile auch mit Kinderwagen darauf das ich an jeder Straße verbalisiere was ich nun mache und das, wenn sie nicht im Kinderwagen sitzt bei Mama an der Hand über die Straße gehen muss. Ich gucke mit ihr zusammen ob ein Auto kommt. Ampeln liebt sie und auch da erkläre ich jedes Mal.
    Ich weiß nicht, irgendwie dachte ich oder viel mehr ist da diese kleine fiese Stimme im Kopf, die sagt "sie muss an der Hand gehen, wie wird das denn wenn sie 2 oder 3 ist und dann erst recht nicht an der Hand geht weil sie es auch garnicht kennt?" Eigentlich blöd, da sie in dem Alter ja auch verständiger ist.
    Das mit dem auf den Arm nehmen wenn sie in einen fremden garten hab ich sogar gemacht bisher und auch erklärt das wirrer Katze nicht nach laufen können weil uns der garten nicht gehört. Das akzeptiert sie eigentlich, aber sie Katze war einfach ein absolutes Highlight für sie. Blöd ist auch wenn ich dann den klobigen Kinderwagen schieben muss, ihn stehen lassen und immer wieder zurück laufen ist irgendwie doof. Sie ist auch zu abgelenkt wenn ich ihr, wenn sie allein läuft, erkläre das sie an Ausfahrten anhalten muss. Ich hocke mich dann neben sie und erkläre es ihr, sie will aber weiterlaufen und halte für sie fest windet sie sich und wird natürlich sauer.
    Liebe Grüße
    Kathy

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    1. Auf die fiese kleine Stimme brauchst du nicht zu hören- wir haben die alle im Ohr, die erzählt nur Quatsch. Mein Sohn wollte auch nie an der Hand gehen und irgendwann, ohne Druck, nahm er sie doch. Er wollte auch nie, nie Schuhe anziehen und irgendwann - ohne Druck- ging das auch.
      Ich kenne das mit dem Ängstlichsein. Man wächst da als Elternteil rein. Bei nächsten Kind machst du dir nicht mehr so viele Sorgen und beim dritten guckst du gar nicht mehr hin, was der so im Gebüsch macht ;-) Ich glaube, an deiner Stelle würde ich mir Flächen und Wege suchen, wo sie wirklich frei stromern kann und an Stellen, wo du es zu gefährlich wegen Glas usw findest, würde ich sie in den Wagen/aufs Laufrad/Dreirad/Arm setzen und schnell da durch laufen.
      LG, snowqueen

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    2. Danke Danke Danke :) hihi das hat der Stimme einen Dämpfer versetzt. Ja das habe ich in der kurzen Zeit bisher auch gelernt, man wächst mit dem Kind mit. Wie ängstlich war ich noch als sie anfing sich hochzuziehen, als sie anfing zu laufen und nun klettern, allein laufen. In Zukunft Fahrrad fahren (den Gedanken verdräng ich ja noch, da mag ich noch garnicht dran denken) und vieles wo mir mein Herz stehen bleiben wird. Danke für deine stärkenden Worte :)
      Ja das mit dem Druck ist bei meiner Kleinen auch so, hinzu kommt noch der starke eigene Wille alles allein hinzubekommen und Hilfe mochte sie noch nie. Als sie kurz vorm Robben war und ihr Objekt der Begierde nicht erforscht hat, hat sie das frustriert. Nach einer weile habe ich es ihr dann gereicht, da war sie richtig am schimpfen, erst nach ein paar mal ging mir das Licht auf das sie es allein schaffen will und nicht mit meiner Hilfe. Sie wollte allein an ihr Spielzeug kommen. Mit dem laufen genauso, schon zu Beginn ihrer ersten Schritte brauchen wir ihr nicht mit der Hand kommen, nein auch da wollte sie es ganz allein machen. Ich vermute darum geht es ihr bei dem "nicht an der Hand laufen wollen" auch. Aber mit deinen Ideen bekommen wir das bestimmt für beide Seiten zufrieden stellend hin :) danke nochmal (ich kanns ja nicht oft genug schreiben)
      Liebe Grüße
      Kathy

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  8. Hallo ihr Lieben,
    erst einmal vielen Dank für euren tollen Blog, er hat mir schon so oft geholfen :)
    Mein Sohn ist jetzt 21 Monate alt und es ist sehr schwierig mit ihm rauszugehen. Wir haben viel mit ihm Fangen und Verstecken gespielt, er liebt es und lacht sich jedesmal schlapp. Laufen ging erst mit 15 Monaten los, davor war er immer im Tuch oder Kinderwagen. Nun ja, jetzt haben wir den Salat. Er will nicht an der Hand gehen, rennt ständig weg und hört nicht auf "Stop" (an Treppen funktioniert es komischerweise). Mein Freund ist sehr besorgt und vorsichtig, sodass bei jedem Spaziergang unser Sohn im Kinderwagen sitzt und wir es gar nicht erst probieren. Unsere Nerven sind derzeit auch ziemlich belastet, wir sind beide beruflich extrem eingespannt, das wird sich erst Ende des Jahres beruhigen.
    Wie machen wir das jetzt mit der Verkehrserziehung? Die Autonomiephase hat schon begonnen, zum Glück nur phasenweise. Wir wohnen mitten in der Stadt, bis zum nächsten Park ist es ein Stück und bis dahin - viele Straßen mit noch mehr Autos. Wenn ich eure Artikel lese und die Entwicklungen vergleiche, habe ich auch das Gefühl, mein Sohn hängt hinterher. Er war ein Frühchen (6 Wochen) und ich mache mir Gedanken, dass er kognitiv nicht so weit ist. Die unterschiedlichen Ansichten meines Freundes und mir machen es nochmal schwieriger, er ist so vorsichtig, dass es mich nervt. Da kommen dann natürlich auch gemischte Signal beim Kind an. Ich möchte aber, dass unser Sohn selbstständig ist und vor allem auch Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hat. Wenn er kaum etwas allein darf, wird das doch nichts.
    Ok, dass ist jetzt vieleicht ein bisschen thematisch ausgeartet. Tut mir leid.
    Könnt ihr uns trotzdem helfen?

    Liebe Grüße
    Marie

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    1. Fangt doch erst einmal an mit Ampeln: Wenn eine Ampel rot ist, macht eine Stopp-Gebärde, guckt euren Sohn dabei an, sprecht das Stopp aus. Irgendwann wird er das nachmachen. Bei grün sagt ihr: "Los!" undmacht gern auch eine "Gehen" Bewegung. Das könnt ihr vom Buggy aus machen, dazu muss er noch nicht laufen. Aber diesen Zusammenhang der Ampel, der ist erstmal sehr wichtig. Wenn er das kapiert hat, denn zeigt ihm die Bordtseinkante: Macht wieder die Stopp-Gebärde, sagt: Stopp! und übt das gern auch an wenig befahrenene kleinen Straßen, wenn er läuft. Seid da aber immer in seiner Nähe. Wenn er angehalten habt, brecht in ein großes Lächeln aus, nickt und sagt: "Ich habe Stopp gesagt, und du hast sofort angehalten!" . Das wäre positive Verstärkung, im Fall von Verkehtrserziehung finde ich die total legitim. Das müsste ein guter Anfang für euch sein. Liebe Grüße!

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  9. Hallo ihr Lieben, uns beschäftigt gerade dieses Thema Straßenverkehr sehr, da unser Sohn letzte Woche vor ein Auto gelaufen ist. Nun wurde uns gesagt, es sei unsere Schuld, da wir ihn immer fragen ob ein Auto kommt oder nicht. Wir als Eltern müssten aber entscheiden wann wir über die Straße gehen und wann nicht. Denn unser Kind wäre noch viel zu jung dafür. Wir handhaben es so, wir gehen gemeinsam an die Straße, schauen nach rechts und links und fragen unseren Sohn ob ein Auto kommt. Wenn alles frei ist wird mit unserem Signal gegangen. Nun zu meiner eigentlichen Frage, wenn von weiter weg ein Auto kommt, wir aber genügend Zeit haben zum Überqueren möchte unser Sohn nicht gehen weil er das Auto sieht. Sollten wir an dieser Stelle nun als Erwachsene das Machtwort sprechen und trotzdem gehen oder auf das Kind hören und warten?
    Wir haben immer gewartet bis kein Auto mehr kam um unseren Sohn zu zeigen dass sein Verhalten richtig ist und man die Straße nicht überqueren sollte wenn ein Auto kommt, egal wie weit weg das Auto ist.
    Ich würde mich sehr über Antwort freuen.

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    1. Ich finde, ihr macht das genau richtig so, denn ihr lehrt eurem Kind aktiv, dass es selbst an Straßen gucken muss und darauf achten muss, ob ein Auto kommt. Wenn ihr ihm diese Verantwortung abnehmt, wird er doch erst recht gedankenlos auf die Straße laufen, weil er sich der Gefahr gar nicht bewusst ist, weil ihr ihn nicht dafür sensibilisiert habt. Dass er trotzdem vor ein Auto gelaufen ist, kann passieren, weil die Impulse von Kindern noch sehr stark sind und sie dann einfach losrennen, ohne nachzudenken. Zu dem Auto: Kinder können noch nicht einschätzen, ob ein Auto zu weit weg ist, d.h. ich würde, wie ihr das auch macht, auf jeden Fall stehen bleiben, wenn ein Auto schon in weiter Ferne zu sehen ist. Das ist für das Alter die beste Merkmöglichkeit: Siehst du ein Auto, wartest du, bis es weg ist. Später, wenn sie zur Schule gehen, lernen sie dann, es einzuschätzen, dass sie es noch schaffen, auch wenn weit hinten ein Auto zu sehen ist.
      Liebe Grüße!

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    2. Vielen lieben Dank für die Antwort!

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