Missbrauch und Verlorengehen - wie schützen wir Kinder?

Die Angst davor, dass das eigene Kind Opfer einer Gewalttat oder Entführung wird, kennt wahrscheinlich jedes Elternteil. Wir fragen uns: Wie schaffe ich es, meinem Kind beizubringen, nicht mit Fremden mitzugehen, ohne dass ich gleichzeitig Angst vor Fremden schüre? Kinder sind von Natur aus ganz vertrauensvoll und unbedarft - wie erhalte ich diese natürliche Sorglosigkeit und schütze mein Kind dennoch effektiv vor Übergriffen?

Auch wenn das Thema in den Medien dauerhaft präsent zu sein scheint - tatsächlich sind die Fälle von sexuellem Missbrauch seit Jahrzehnten rückläufig. Die Zahl der Sexualmorde ist seit Anfang der 80er Jahre um 50 % gesunken - derzeit sind es etwa vier Fälle im Jahr. 

Es ist zudem bekannt, dass die meisten Kinder nicht von Fremden missbraucht werden, sondern die meisten Fälle im familiären Umfeld stattfinden. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das eigene Kind ein Opfer fremder Täter wird, extrem gering. Statistisch ist sie tatsächlich sogar geringer, als durch einen Blitzschlag zu sterben.

Dennoch ist es natürlich wichtig, Kinder auf potentiell bedrohliche Situationen vorzubereiten und ihnen zu erklären, wie man im Notfall handelt. Es gibt übrigens auch einige Projekte (bspw. von der Polizei), im Rahmen derer Präventionsarbeit in Kitas und Schulen durchgeführt wird.
 
Kind hält sich Hände vor den Kopf


Kinder dafür sensibilisieren, dass ihnen nicht jeder wohlgesonnen ist 


Leider führt kein Weg daran vorbei, unseren Kindern irgendwann zu erklären, dass es Menschen gibt, die Kindern nicht wohlgesonnen sind. Denn Kinder gehen zunächst davon aus, dass jeder andere Mensch "gut" ist - so wie sie auch. Kinder sind arglos - daher muss man ihnen behutsam klar machen, dass es sehr, sehr wenige Menschen gibt, die keine netten Absichten haben - ohne dafür allzu sehr ins Detail zu gehen. In diesem Zusammenhang von "bösen Menschen" zu sprechen, ist nicht sinnvoll, da diese Menschen ja immer sehr höflich auftreten - das Kind wird einen Täter somit als "gut" einordnen und gar nicht mehr auf die Idee kommen, dass es sich um einen "Bösen" handelt, weil er sich ja so nett benimmt. Man kann ruhig sagen, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, einen solchen Menschen je zu treffen, aber dennoch ist es wichtig, niemals mit Fremden Menschen mitzugehen.

In den ersten Jahren lassen wir unsere Kinder ja kaum aus den Augen - es ist im Grunde immer ein behütender Erwachsener bei ihnen. So lange sie also zu 100% betreut werden, ist es nicht unbedingt erforderlich, auf die Gefahren, die von Fremden ausgehen, vorzubereiten. Gerade bei den kleineren und sensiblen Kindern könnte das zu nachhaltiger Verstörung führen. Mit etwa 5 Jahren beginnen Kinder überhaupt erst zu verstehen, dass eine Situation potentiell gefährlich sein könnte. Im Grundschulalter entstehen die ersten Situationen, in denen das Kind auch mal ganz alleine unterwegs sein wird. Bis spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten "Fremde" thematisiert worden sein.

Es sollte nicht pauschal festgelegt werden: "Gehe nicht mit Fremden mit!" Denn diese können im Ernstfall auch eine wertvolle Hilfe sein, daher wäre es ungünstig, wenn ein Kind sich grundsätzlich nicht traut, mit "Fremden" zu reden. Deswegen sollte klar von uns definiert werden, wer nicht fremd ist - so kann das Kind das besser einschätzen, mit wem es mitgehen darf und mit wem nicht. Der Vater, der jeden Tag Theo aus der Kita abholt, wird sonst womöglich nicht als "fremd" eingestuft - dennoch will man sicher nicht, dass das Kind mit ihm ohne weiteres vom Spielplatz mitgehen würde.

Die Tricks der Täter 


Täter haben ein ganzes Repertoire an Tricks, um Kinder zum Mitkommen zu bewegen. Die angebotenen Süßigkeiten haben so gut wie ausgedient, da die meisten Kinder dafür sensibilisiert sind, nichts von Fremdem anzunehmen. Kinder sollten dennoch die üblichen Vorwände kennen, mit denen sie zum Mitkommen verleitet werden sollen. Verwendet werden unter anderem:
  • das Lockmittel, dass sich Hunde- oder Katzenbabys im Auto befinden,
  • das Vortäuschen von Unfällen oder Verspätungen der Eltern und
  • das Bitten um Hilfe.
Letzteres ist besonders perfide, weil die meisten Kinder von Grund auf hilfsbereit sind und gerne helfen. Kindern sollte definitiv klar gemacht werden: Wenn ein Fremder von Dir Hilfe oder Unterstützung verlangt, dann verweise ihn an einen Erwachsenen, auch wenn du ihm weiter helfen könntest. Es gilt die Regel: Nur Erwachsene helfen fremden Erwachsenen! Jeder Erwachsene, der keine bösen Absichten hegt, hat Verständnis, wenn ihm ein Kind so entgegen tritt.

Wichtige Maßnahmen zur Prävention - wie kann ich mein Kind schützen?


Der beste Schutz für das Kind ist eine Kombination aus gesundem Selbstbewusstsein und dem Wissen, wie man im Notfall richtig handelt. Kinder, die stark und selbstsicher wirken, wirken abschreckend auf Täter - sie suchen eher welche, die schüchtern abseits spielen, da von diesen weniger Widerstand erwartet wird.

Zwar ist die Fallzahl sehr, sehr niedrig, die kriminelle Energie der Täter jedoch vergleichsweise hoch, so dass ein umfassender Schutz im Grunde unmöglich ist. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Dingen, die diesen Schutz erhöhen können.

Vorsichtsmaßnahmen und feste Regeln formulieren 


Um das Kind zu schützen, sollten feste Regeln formuliert werden. Diese sind absolut unumstößlich und müssen immer eingehalten werden. Das Kind sollte z. B. (bis zu einem gewissen Alter) grundsätzlich Bescheid sagen, wenn es sich entfernt. Das gilt sowohl für die nächste Regalreihe im Supermarkt als auch für den Wechsel des Spielortes draußen.

Kindern fällt es häufig sehr schwer zu differenzieren, was erlaubt ist und was nicht - zudem Täter ihnen auch häufig suggerieren, dass es völlig in Ordnung ist, was sie da tun. Daher ist es wichtig, ihnen ganz klar zu sagen, was andere dürfen und was nicht. Dass der eigene Körper von Fremden nicht angefasst werden darf, ist dabei die wichtigste Regel. 

Kuscheltier sitzt am Fenster 
Täter arbeiten häufig mit Geheimnissen. Daher ist es wichtig, die Kinder zu sensibilisieren, dass es gute und schlechte Geheimnisse gibt. Gute Geheimnisse, die gewahrt werden, um andere freudig zu überraschen, sind in Ordnung. Aber sobald sich ein Geheimnis schlecht anfühlt und nicht dazu dient, jemanden glücklich zu machen, ist das ein schlechtes Geheimnis. Und schlechte Geheimnisse dürfen - ja sollen (!) - verraten werden. Das Kind sollte ermutigt werden, über schlechte Geheimnisse immer mit den Eltern zu sprechen und auch wenn es sich irgendwie unwohl fühlt oder ein seltsames Gefühl hat. Man sollte klar machen: Ich werde nicht schimpfen, das verspreche ich - auch nicht, wenn du das Gefühl hast, dass du etwas Schlechtes getan hast. Generell ist es natürlich so, dass die Kinder umso wahrscheinlicher mit den Eltern reden, je weniger diese im Alltag generell schimpfen.

Aber auch für das Verhalten der Kinder sollten Grenzen definiert werden. Kleinkinder lieben bspw. Nacktheit und ziehen sich in den unmöglichsten Situationen aus. Hier muss ganz klar vereinbart werden: zu Hause ist das möglich - woanders bleiben die Sachen an. Ebenso sollte man überlegen, über welche Themen grundsätzlich nicht mit anderen Menschen gesprochen werden sollte.

Hilfreich kann es sein, ein Codewort zu vereinbaren. Wenn ein Fremder das Kind zum Mitkommen bewegen will, indem er behauptet, die Eltern hätten ihn geschickt, dann soll das Kind nach dem Codewort fragen. Kennt der Fremde dieses nicht, kann das Kind davon ausgehen, dass der Fremde nicht die Wahrheit sagt. In diesem Falle sollte es sich umgehend von dem Erwachsenen entfernen.

Sofern man nicht grundsätzlich als Regel formuliert, dass mit Fremden in Autos nicht geredet werden soll, ist es sinnvoll, Kindern beizubringen, dass sie sich mit Auto-Insassen nur unterhalten, wenn sie am Seitenspiegel stehen. So können sie nicht ohne weiteres in ein Auto gezogen werden, da sich die Tür noch zwischen Fahrer und Kind befindet.

Der Namen des Kindes sollte möglichst nie sichtbar sein. Wenn ein Täter nämlich den Namen  verwendet, wird es diesem grundsätzlich weniger misstrauisch entgegen treten. Beschriftungen von Dingen, die dem Kind gehören, sollten also möglichst an einer unsichtbaren Stelle erfolgen. Auf Autoaufkleber sollte verzichtet werden. Natürlich wird man es nie vermeiden können, dass der Täter den Namen des Kindes erfährt, aber man muss ja nicht unbedingt aktiv etwas dazu beitragen.

Sensibilisieren: Nichts von Fremden annehmen!


Für Kinder ist es auch schwierig, Situationen als gefährlich zu erkennen. Für sie ist es im Zweifel nur ein nettes Gespräch mit einem freundlichen Erwachsenen - also kein Grund, sich zu sorgen. Im Laufe des Gespräches gewinnt der Fremde das Vertrauen des Kindes und schafft es relativ einfach, es zum Mitkommen zu bewegen. Man kann den Kindern ruhig sagen, dass die nicht netten Menschen Kinder gerne mit Geschenken und kleinen Tieren locken.

Ich selbst habe die Regel aufgestellt, dass nur in meiner Gegenwart Dinge von anderen entgegen genommen werden. Auch wenn es lästig oder seltsam ist, wenn sich das Kind auf dem Spielplatz bei jeder Gelegenheit rückversichern muss, ob es Dinge annehmen darf, so schützt das doch bis zu einem gewissen Alter zuverlässig und baut eine Hemmschwelle auf. Ich habe meinen Kindern außerdem gesagt: Was immer ihr angeboten bekommt (wenn ich nicht dabei bin) - nehmt es nicht an und kommt zu mir. Ich garantiere Euch, dass ihr von mir das gleiche bekommen werdet. So haben die Kinder keinen Gewissenskonflikt - nichts kann so attraktiv sein, dass es zum Mitgehen verleitet, da sie es auch von mir bekommen (ich hoffe, sie treffen niemals auf einen Hundewelpen-Täter...)

Sich wehren - wie man im Notfall handelt 


Wir legen häufig viel Wert auf Höflichkeit - das wissen unsere Kinder und bemühen sich, unsere Erwartungen zu erfüllen. Aber Unhöflichkeit gegenüber Erwachsenen sollte kein Tabu sein, wenn das Kind sich in einer Situation seltsam fühlt. Es soll explizit erlaubt sein, laut zu sagen: "Lassen Sie mich in Ruhe!" oder "Gehen Sie weg!"

Das ist ganz wichtig: Kinder sollen (fremde) Erwachsene unbedingt Siezen - das erregt im Umfeld viel mehr Aufmerksamkeit, weil allen sofort klar wird, dass es sich bei dem Erwachsenen um einen Fremden handelt. Schreit ein Kind: "Lass mich in Ruhe", werden die Leute eher annehmen, dass es sich um einen Eltern-Kind-Konflikt handelt und greifen nicht ein. Bei "Lassen Sie mich in Ruhe", schauen Erwachsene hoffentlich näher hin. Ebenso in Ordnung ist es, jemanden Fremdes einfach zu ignorieren oder sich wortlos zu entfernen. Das müssen wir unseren Kindern ausdrücklich sagen!

Kind von hinten fotografiert

Darüber hinaus sollten Kinder lernen "Nein" zu sagen - laut und deutlich. Es ist wichtig, sie zu ermutigen, dass sie in Situationen, in denen sie sich unwohl fühlen oder ein schlechtes Gefühl haben, ihren Unmut kund tun dürfen - immer. Das klingt zunächst einfach - aber dazu gehört auch das Respektieren ihrer Grenzen. Nur Kinder, die erfahren haben, dass man sie ernst nimmt, wenn sie etwas nicht möchten, werden sich wehren. Wenn sie es hingegen gewohnt sind, dass sie bspw. häufig gegen ihren Willen genommen und weggetragen werden (weil sie trödeln oder nicht kooperieren), werden sich wahrscheinlich weniger wehren. Dies gilt vor allem auch für Zärtlichkeiten - wenn das Kind sich nicht gegen Omas Abschiedsküsschen wehren darf, dann wird es u. U. körperliche Zudringlichkeiten Fremder weniger selbstbewusst abwehren, als wenn es schon immer wie selbstverständlich selbst über seinen Körper bestimmen durfte und ein "nein" akzeptiert wird.

Ist das Kind in einer Notlage, dann sollten Personengruppen vereinbart werden, bei denen das Kind vornehmlich Hilfe suchen soll. Polizisten, Verkäufer oder Kellner können als "immer ungefährlich" klassifiziert werden. Ebenso können Menschen in Uniformen oder solche, die offensichtlich gerade arbeiten (Bauarbeiter) oder aber Müttern mit Kindern grundsätzlich als vertrauenswürdig eingestuft werden.

Gute Fluchtorte sind immer Geschäfte und Kneipen. Fühlt sich das Kind auf dem Weg bedrängt, soll es dorthin flüchten und sich an Erwachsene wenden. Der Schulweg sollte mit dem Kind abgegangen werden und ganz explizit Orte gezeigt werden, wohin es sich wenden kann, wenn es sich unwohl/bedrängt fühlt. 

Auch wenn es das Kind unter Umständen verängstigen könnte - man sollte darüber gesprochen haben, was es tun soll, wenn es bedrängt oder gegen seinen Willen mitgenommen werden soll. Wichtig ist lautes Schreien - am besten ununterbrochen. Der Ruf "Feuer!" generiert grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit, als der Ruf "Hilfe!" Die meisten Täter ergreifen die Flucht, weil sie die Aufmerksamkeit fürchten. Wenn das Kind gewaltsam und gegen seinen Willen genommen und verschleppt wird, dann soll es sich wehren, so gut es kann - egal, was immer der Täter sagt oder tut. Beißen, Kratzen und in die Genitalien treten erhöht die Chance, dass der Täter vom Kind ablässt. Schlüssel geben eine gute Waffe ab - diese können immer griffbereit gehalten werden.

Sich wehren sollte explizit erlaubt sein - vor allem, bei Erwachsenen. Ich habe meinem Kind ganz klar gesagt, dass es Erwachsenen nicht erlaubt ist, Kinder zu schlagen oder grob anzufassen - wenn das jemand macht, ist es immer zulässig, sich zu wehren. Lieber einmal ein Tritt gegen das Schienbein riskieren, wenn jemand das Kind gewaltsam vom auf-die-Straße-Laufen abhält, als ein verschüchtertes Kind, das denkt, dass Erwachsene mit ihm tun können, was sie wollen.

Kann und soll man solche Situationen üben? 


Ja - das soll man. Auch wenn einem letztendlich niemand garantieren kann, dass das Kind im Ernstfall wirklich die Bedrohlichkeit der Situation erkennt und auf sein Wissen zurückgreift - schaden kann es ganz sicher nicht.

Das Üben in einer spielerischen Situation setzt die Hemmschwelle herab. Wenn das Kind ein lautes "Nein!" gegenüber einem Erwachsenen schon mal praktiziert hat, dann fällt es ihm womöglich das nächste Mal wesentlich leichter.

Und was ist mit Testen der Situation? 


Wenn man das Thema "Mit Fremden mitgehen" thematisiert hat, dann kann einem ein Test zeigen, ob das Kind auch alles verinnerlicht hat. Dazu kann man einen für das Kind unbekannten Erwachsenen bitten, das Kind zum Mitkommen aufzufordern. Das kann zum Beispiel an einem Spielplatz gemacht werden, wenn die Eltern in einiger Entfernung sitzen. Andere Anwesende sind da sicher hilfsbereit.

trauriges Kind

Ein solcher Test zeigt zum einen, ob das Kind wirklich verinnerlicht hat, dass es nicht mit Fremden mitgehen darf, zum anderen sensibilisiert es die Kinder, wenn man ihnen vor Augen führt, dass eine solche Situation u. U. schwer erkennbar ist. Beim nächsten Mal steigert es möglicherweise die Chance, dass dann richtig reagiert wird. Im Fernsehen habe ich schon öfter solche Tests gesehen und es war erschütternd. Trotzdem die Eltern angaben, mit ihren Kindern über das Thema Mitgehen gesprochen zu haben, sind nahezu alle Kinder mit den Fremden mitgegangen.

Zuletzt noch: Wenn Kinder verloren gehen 


In großen Menschenmassen kann es vorkommen, dass Kinder verloren gehen. Es gilt zunächst: Ruhe bewahren! Die meisten Täter handeln nicht spontan, sondern geplant - ein hilflos herumstehendes oder gar weinendes Kind wird in der Regel nicht einfach mitgenommen.

Zu Freizeitaktivitäten, bei denen größerer Menschenmengen zu erwarten sind, ist es sinnvoll, dem Kind die eigene Handy-Nummer mit einem Kugelschreiber auf den Arm zu schreiben. Ein Name sollte nicht dabei stehen - Kinder reagieren potentiell vertrauensvoller, wenn sie mit ihrem Namen angesprochen werden (bevor sie diesen selbst genannt haben). Außerdem sollte das Kind eine Warnweste tragen (es gibt auch etwas dezentere Modelle, wie diese), weil man es so definitiv besser in einer größeren Menge wiederfindet - das habe ich selbst schon erleben "dürfen".

Man sollte den Kindern immer wieder sagen, dass sie stehen bleiben sollen, wenn sie verloren gehen. Allerdings nur an einem belebten Ort. Wenn sie abseits stehen, sollen sie zu anderen Menschen gehen.

Mit dem Versprechen, sie auf jeden Fall zu suchen, fällt ihnen das Warten deutlich leichter. Wichtig ist, ihnen klar zu machen, dass man auf jeden Fall kommen wird. Die Kinder sollen auch laut rufen, wenn sie verloren gehen - so ist eine Ortung über etwas weitere Distanzen möglich. Außerdem werden potentielle Täter eher abgeschreckt, als angezogen, da ein nach Mama rufendes Kind ganz sicher die Aufmerksamkeit Vieler auf sich zieht.
Nichts ist enervierender, als Suchaktionen, bei denen sich das Suchobjekt ständig bewegt. Nur wenn es still steht, ist eine effektive Suche mit schnellem Erfolg möglich. Für den Ernstfall ist es sinnvoll, ein Foto des Kindes dabei zu haben. So kann man andere Menschen auch fragen, ob sie das Kind gesehen haben.

Buchtipps 


Es gibt viele altersgerechte Bücher:
 
Max geht nicht mit Fremden mit
 
Alter: 3 bis 5 Jahre

In einer Geschichte aus der Lesemaus-Reihe wird auf 24 Seiten erzählt, wie Max alleine auf dem Spielplatz wartet und seine Mama nicht kommt. Es beginnt zu regnen und ein Mann spricht ihn an. Max erinnert sich, dass er nicht mit Fremden mit darf und nach einem kurzen Zwiegespräch entscheidet er sich für das richtige. Auch als CD erhältlich - hat mich aber nicht so richtig überzeugt. 
 
Alter: 3 bis 6 Jahre
 
Das Buch ist wirklich schön schrieben und toll illustriert. Den Kindern wird in drei kurzen Geschichten deutlich gemacht, dass man auf seinen Bauch hören soll und dass man zwischen "guten" und "schlechten" Geheimnissen unterscheidet. In einer der Geschichten wird das "NEIN" sagen thematisiert.


Alter: 4 bis 6 Jahre

Es handelt sich insgesamt um 6 verschiedene Erlebnisse zum Thema "Nein Sagen". Jede Geschichte besteht aus vier Doppelseiten. Bei den ersten fünf Geschichten haben die Kinder die Möglichkeit, aus drei Lösungs-Vorschlägen für das Thema auszuwählen; die Kinder werden also aktiv in den Leseprozess einbezogen und müssen eine Entscheidung treffen. Bei der letzten Geschichte geht es darum, dass ein völlig Fremder mit einem Trick versucht, ein Kind aus dem Vorgarten vor dem eigenen Haus wegzulocken. In dieser Geschichte wird klar und deutlich nur die eine Entscheidung vorgegeben, nämlich dass man NIEMALS mit einem Fremden mitgehen soll und dass man in diesem Fall auch gar nicht zu überlegen braucht. 
 

Alter: 3 bis 6 Jahre

Definitiv eines meiner Lieblingsbücher und auch das beste zum Thema Mitgehen. Schon gut für jüngere Kinder geeignet und sehr schön bebildert. Ohne bedrohlich zu wirken werden Kinder sensibilisiert - vor allem dafür, dass nicht immer nur die Fremden die Bösen sind, sondern auch bei Bekannten (wie Nachbarn) Regeln gelten sollten. Definitiv eine Kaufempfehlung! 


Alter: 3 bis 6 Jahre

Von der gleichen Autorin wie das eben beschriebene Buch und ebenso empfehlenswert. Dieses mal geht es um verloren gehen - beschrieben durch eine Situation in einem Einkaufszentrum, als plötzlich die Mutter der Protagonistin weg ist. Durch die erzählte Geschichte verinnerlichen Kinder, wie man sich in einem solchen Falle zu verhalten hat. 
 

Alter: 4 bis 6 Jahre

Dieses Buch thematisiert das Einsteigen in fremde Autos. Max und Marie werden von einem Autofahrer gefragt, wo die Kirche ist. Dieser tut, als verstünde er sie nicht und bittet, die Kinder mitzufahren und die Kirche zu zeigen. Sehr kindgerechte Geschichte über 32 Seiten, ohne bedrohlich zu sein.
 
Weitere empfehlenswerte Bücher sind:


© Danielle

Quellen


22 Kommentare:

  1. finde es gut solche themen anzusprechen aber da es so extrem selten passiert sollte man vorallem mal den eltern angst nehmen. nicht täglich wird in der stadt wo man wohnt ein kind entführt noch seltener von fremden. ja es passiert und ja es ist gut mit den kindern darüber zu reden und ich stimme den artikel zu aber ich sehe das problem dass noch mehr eltern angst haben dass es passieren kann

    man sieht schon in den dörfern keine kindergarten und volksschulkinder mehr spazieren gehen ohne eltern weil man ja entüfhrt werden kann. so ein quatsch was ist das noch für eine kindheit.

    aufklärung schön und gut (auch mit den kindern regeln abklären schön und gut und sehr wichtig) aber vorallem wichtig ist den eltern endlich mal die angst zu nehmen dass missbrauch und entführung von FREMDEN sehr sehr selten sind und statistikmäßig weit unten sind - gottseidank

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  2. Wie widerlich - jedes Mal, wirklich JEDES MAL, wenn man irgendwo ein Gespräch, einen Vortrag, einen Artikel oder einen Thread findet in dem es um die Prävention von sexuellem Missbrauch geht, dann taucht irgendwer auf und argumentiert pro Täter.
    Dass doch nicht alle so schlimm sind. Dass es gefährlich ist jeden zu verdächtigen (die armen Leute und überhaupt). Dass es viel wichtiger ist, dass die Kinder das Vertrauen nicht verlieren und die Eltern nicht kopflos sind.
    Das ist Quatsch.
    Jeder muss seinen eigenen Umgang mit dem Thema finden, mit dem er und seine Familie sich wohlfühlen.

    Gefährlich ist dieses permanente Ermahnen - man kann vorsichtig und aufmerksam sein, ohne sich in einen hyterischen Mob zu verwandeln.
    Dieses dauernde Abwiegeln und Beschwichtigen ist so gefährlich! Es feuert bei Eltern die kleine Stimme im Hinterkopf, die ihnen permanent sagt: "Kannst du das wirklich tun? Das ist nicht nett, so über einen Fremden zu denken!"
    Und das ist genau das Verhaltensmuster, das wir bei unseren Kindern NICHT wollen.

    Scheiß egal ob es nett ist zu sagen dass du nicht mitgehst. (Oh je der könnte verletzt sein weil du ihn für böse hälst, dann ist der ganz, ganz traurig..)
    Scheiß egal - du darfst dich schützen!

    Und wir, wir dürfen unsere Kinder schützen. Und jede Stimme die sagt: "Aber eigentlich, eigentlich ist das gar nicht so schlimm!" behindert uns dabei.

    DOCH, es ist so schlimm.
    Und es ist völlig egal, wie viele Kinder von Fremden mitgenommen werden, denn wenn es passiert ist es ein Drama, und dann will keiner hören "Ja aber, also, das ist nun wirklich SO selten, dass ausgerechnet euch das passiert..tsts"
    Wenn ich als Eltern Angst davor habe, dann brauche ich Infos und Handlungsmöglichkeiten und niemanden der mir sagt ich müsse nicht so viel Angst haben.
    Denn die werde ich entweder trotzdem haben aber nichts tun (weil ich ja übertreibe: tolles Beispiel für mein Kind) oder ich werde sie ignorieren, sie betäuben, sie mir ausreden, und dann merke ich es vermutlich nicht wenn wirklich was ist.

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    1. So ganz verstehe ich Deinen Kommentar jetzt nicht. Wer hat denn hier "pro Täter" argumentiert??? Dass es kaum Fälle gibt, wo FREMDE ein Kind mißbrauchen, entführen o.ä. ist einfach ein Fakt. Gefährlicher ist definitiv das (erweiterte) Umfeld der Kinder. Menschen die als vertraut gelten und die es daher leicht haben, an die Kinder ranzukommen. Der EINZIGE Schutz den man tatsächlich bieten kann ist, den Kinder ein entsprechendes Selbstvertrauen mitzugeben und ihnen beizubringen, dass sie sich nicht alles von Erwachsenen gefallen lassen müssen. Und man muß sicherstellen, dass einem die Kinder so sehr vertrauen, dass sie einem seltsame Vorkommnisse auch erzählen. Ich bin allerdings auch dagegen, den Kindern einzureden, dass alle Fremden böse seien, sie zum Schutz ständig in der Wohnung einzusperren und sie am besten noch mit 15 bis ins Klassenzimmer zu begleiten.. Diese Kinder werden ängstlich und damit tatsächlich potenzielle Opfer.

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    2. der obere beitrag ist von mir also der erste. und ich habe nicht pro-täter geredet sondern ich merke in meinem umfeld dass eltern angst haben einen 5jährigen zum bäcker zu schicken (in einem so kleinen dorf wo jedes fremde auto auffällt) und das argumentieren damit dass es ja wer entführen oder sexuell vergewaltigen kann. das meine ich damit dass durch medien usw einfach den eltern solche angst gemacht werden dass die dann die kinder in ihrer freiheit einschränken.

      ich bin auch dafür mit den kindern darüber zu reden (hab ich ja geschrieben) aber wie angel sagt das nähere umfeld ist viel gefährlicher

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    3. Bei dem Thema ist jede Verharmlosung - weil sie den Tätern in die Hände spielt - pro Täter.
      Ja, Es treibt bisweilen Blüten die zu extrem sind. Aber die Antwort darauf darf nicht sein den Eltern zu sagen dass das ihnen bestimmt nicht passiert, weil es soooo selten vorkommt.
      Sondern ihnen Handlungsmöglichkeiten zu geben, so wie dieser Artikel sie beschreibt.
      Können sie aktiv etwas tun, dann sind die meisten auch wieder wesentlich entspannter.

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    4. Die Nennung von Fakten ist keine Verharmlosung. Und was den Tätern tatsächlich in die Hände spielt ist Panikmache. Kinder die total verängstigt sind und nie richtig lernen sich draußen frei zu bewegen sind genau die Opfer die sich ein Täter sucht. Die haben dann soviel Angst vor dem "bösen Fremden" dass sie, sollten sie doch einem begegnen in Schockstarre fallen und nicht mal wagen um Hilfe zu rufen.

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  3. Hallo ihr lieben,
    toller Bericht! Hab natürlich gleich heulen müssen. Und super Tipps!
    Einzig was mir nicht gefällt: es mag sein, dass es nur 4 TODESfälle gibt, aber wieviele Kinder werden angequatscht, betatscht, oder versucht in ein Auto zu ziehen? Die zahl ist sicherlich so viel höher und auch vor so einem Trauma möchte ich meinen Sohn schützen. Und die Fälle der Missbräuche... da mag ich gar nicht dran denken.
    Vielleicht solltet ihr den Artikel ein bisschen mehr auch darauf lenken. Ihr beschreibt ja schon sehr schön, dass ein Kind seinen körper schützen darf und nein sagen soll. Auch zu Omas Küsschen, wenn es nicht möchte.
    Wie immer 5 Daumen hoch, ihr seid toll!
    LG
    Kathi

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  4. Was auch unheimlich wichtig ist: dem Kind vermitteln, dass es mit allen Problemen zu einem kommen kann, jeder Zeit. Dazu gehört viel Geduld, viel Zuhören, viel Zuneigung, viel Bedürfniserkennung und auch Anerkennen des Bedürfnisses. Das fängt schon bei kleinen Sachen an, aber nur so kann das Vertrauen aufgebaut werden.

    Kleine Kinder (ich spreche von <6 j) wehren sich eher nicht. Sie müssen daher lernen, dass es "Nein!" sagen darf, aber es nicht schlimm ist wenn es das nicht kann. Deswegen sind manche der obigen Bücher mit Vorsicht zu Genießen. Vom "Nein, nein, ich steig doch nicht bei Fremden ein" halte ich wenig, zumindest nicht für das momentan für mich relevante Alter. Mir wurde von diesen Büchern auch in Beratungsstellen abgeraten, weil die Täter eben meist nicht fremd sind, sondern dem Kind bekannt, und weil eben die Nein-Problematik entstehen kann ("Wieso hast du nicht deutlich genug nein gesagt?").

    Eine betroffene Mutter, an dessen 3 J Kind sich der Praktikant im Kindergarten vergangen hat.

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  5. An sich ein guter Artikel mit guten Tipps. Aber was gar nicht geht: Polizisten oder Leute in Uniform als Ansprechpartner Nummer 1 anbieten. Wie viele Sexualtäter etc. verkleiden sich in Uniform, weil sie genau wissen, dass Kinder dann leichter zum Mitgehen überzeugt werden?

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    1. Hallo,

      ist das tatsächlich so?

      Viele Grüße!
      Danielle

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    2. Das ist leider wirklich so. Es ist heutzutage doch auch sehr leicht, übers Internet an echt aussehende Uniformen zu kommen. Und da leider vielen Kindern immer noch eine Uniform-Obrigkeit anerzogen wird, öffnen sich für potentielle Täter hier die Tore.

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    3. hm.. ich denke es ist ein Unterschied ob ein Kind, dass sich in einer bedrohlichen Situation befindet, an einen Polizisten wendet, oder ob ein (falscher) Polizist in einer völlig normalen Situation (also ohne irgendeine Notlage des Kindes) auf dieses zugeht.. der entscheidende Faktor ist meines Erachtens wer auf wen zugeht. Ein Sexualtäter wird wohl kaum in falscher Uniform rumstehen und hoffen, dass sie ein Kind in Notlage zufällig an ihn wendet um dies dann auszunutzen..
      Insofern würde ich Polizisten durchaus als ANSPRECHpartner empfehlen.

      Ab welchem Alter man den Kindern den Unterschied vermitteln kann, weiß ich nicht.

      Was mir in dem Artikel noch fehlt: Ein guter Schutz ist immer wenn die Kinder zu zweit unterwegs sind

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    4. In Uniform erregt man sehr viel mehr Aufmerksamkeit, als in normaler Kleidung - etwas was Täter wahrscheinlich am wenigsten wollen.

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  6. Ich habe eine Frage: mein Sohn, im Juli 2jährig, ist zu allen Personen, auch wildfremden (beim ersten mal sehen) sehr freundlich, plappert mit ihnen, winkt ihnen usw.
    Ab welchem Alter kann/muss ich ihm den Unterschied zwischen fremden und nichtfremden Personen näher bringen?! Jetzt ist es für mich irgendwie noch nicht priorisiert, weil er ja immer betreut ist. Wie seht ihr das?

    Übrigens: ich kann fast nicht mehr von eurer Seite weichen... soooo interessant!!

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    1. Mit zwei Jahren würde ich es noch nicht thematisieren und mich freuen, dass mein Sohn so kontaktfreudig ist.

      Ich persönlich denke, dass der richtige Zeitpunkt zum Thematisieren ist, wenn die Kinder beginnen, auch mal alleine unterwegs zu sein. Nach meiner Erfahrung ist das frühestens mit etwa 5 Jahren der Fall. Dann sind sie kognitiv auch so weit, halbwegs zu verstehen, worum es geht.

      Herzliche Grüße!
      Danielle

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  7. Danke fürs nochmal teilen der Archiv-Artikel... Das mit dem Namen war mit so nicht bewusst und werde ich sofort ändern... Haben momentan sowohl auf den Laufrad als auch dem Helm sichtbar Namens-Aufkleber...! Danke dir so sehr für das sensibilisieren... Aus der Perspektive hab ich das noch nicht gesehen... Danke auch für die Buchempfehlungen, da wird wohl eine Bestellung fällig ;-)
    LG Dani.

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  8. Sehr interessanter Artikel, aber leider vermisse ich einen schwierigen Aspekt dieses Themas. Wie erwähnt wurde, passiert der meiste sexuelle MB nicht durch Fremde.
    Wie soll ein Kind reagieren, wenn es auf dem Spielplatz/Schulhof oder Brötchen holen an der Ecke ist und dann ein Nachbar oder die Nachbarin (es gibt auch Täterinnen), der Vater/Bruder der besten Freundin/des besten Freunds, enge Freunde der Eltern, VerkäuferIn aus dem Supermarkt oder der eigene Onkel das Kind anspricht.
    Diese Leute sind für Kinder keine Fremden und die eigenen Eltern reden regelmäßig mit ihnen (und für Kinder heißen 30-sekündige Gespräche zwischen den eigenen Eltern und diesen Leuten, dass das gute Freunde der Eltern sind). Eventuell kommen diese Leute regelmäßig zu Familienfeiern oder waren sogar schon mit im Urlaub, spielen mit den Kindern und bringen immer ein Geschenk mit, also sind das für Kinder sehr nette Leute.
    Meiner Meinung nach sollte man den Kindern auch hier beibringen, nicht ohne Absprache mit den Eltern jedes Mal, mitzugehen. Heutzutage sollten Menschen mit guten Absichten dafür Verständnis haben und im besten Fall sogar die Kinder für ihre Entscheidung loben.
    Wer daraufhin sauer auf die Kinder oder ihre Eltern sind und das auch nach den Erklärungen der Eltern bleibt, ist es sowieso nicht wert, dass man sich mit ihnen weiter auseinander setzt.
    Aber leider sehen das viele Leute über 40 (?), die noch anders erzogen wurden, anders.
    Besonders wenn die Kinder das dann dem Menschen erklären sollten mit so Sätzen "Mama/Papa hat gesagt, dass ich dir nicht vertrauen darf." oder "Mama/Papa sagen, dass du das nur sagst, weil du mich da unten anfassen willst" wird es schwierig und peinlich für Kinder, Eltern und den höchstwahrscheinlich harmlosen Menschen ohne schlimme Hintergrundgedanken.
    MfG

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  9. Hallo,
    hat jemand einen Tip, wie man der Oma sagen kann, dass sie die Kinder nicht ungefragt Küsschen geben und anfassen soll? Das hat mich in Danielles Beitrag sehr angesprochen. Denke, dass das als Prävention wichtig ist, eben weil zu 98 Prozent die Täter bekannt sind und nicht Fremde. Somit muss ein Kind ja lernen, dass auch Bekannte es nicht einfach so anfassen dürfen.
    Danke!

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  10. Der Oma das einfach direkt sagen!

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  11. Danke für diesen tollen Artikel (und überhaupt auch wumderbaren Blog und die Bücher, die ich mir immer wieder anhöre in der Hörbuchversion). Auf der Suche nach Antworten auf die Frage wie ich mit meinem 5-jährigen Sohn mit dem Thema umgehen soll, bin ich hier mal wieder fündig geworden.
    Dieser Artikel der TAZ hat mich in dem Zusammenhang auch nachdenklich werden lassen.
    https://taz.de/Kinderbuecher-die-vor-Fremden-warnen/!5576212/?goMobile2=1565568000000

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  12. Ich wünschte mir hätte jemand so ein Buch vorgelesen. Als ich 6 war, haben mein bester Freund und ich im Gebüsch neben dem Spielplatz von Jugendlichen (damals habe ich sie als ältere Kinder wahrgenommen) sexuelle Gewalt erfahren. Ich war nicht in der Lage nein zu sagen und habe mich geschämt und es nicht meinem Eltern erzählt, weil ich dachte ich hätte etwas falsch gemacht. Dann habe ich es verdrängt und mich erst mit 20 wieder daran erinnert. Trotz langer Therapie leide ich noch an ptbs und kann nicht das Leben führen, was sonst möglich gewesen wäre, obwohl es mir inzwischen recht gut geht. Mein damals bester Freund hat es nicht so gut getroffen. Er ist drogenabhängig geworden und lebt inzwischen in einem Heim.
    Ich denke die Dunkelziffer solcher Verbrechen ist hoch, weil viele Opfer das Geschehene verdrängen. Und es ist wichtig zu erwähnen, dass auch Kinder und Jugendliche Täter sein können!

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  13. Hallo, danke für eure Artikeln. Sie haben mir schon mehrmals geholfen, wenn ich mit unserer Tochter "leicht" verzweifelt war.
    Bei dem Artikel finde ich, jedoch schade, dass das Thema Missbrauch im (engen) Bekannterkreis nicht so sehr thematisiert wird. Es sind ja auch oft Fälle, die sich über mehrere Jahre ziehen in denen die Kinder sich ausgeliefert fühlen...

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