Milch und Milchprodukte für Babys - ab wann und wie viel?

Ab wann kann oder soll man Babys und Kleinkindern wie viel Milch und Milchprodukte pro Tag geben?  


Die Empfehlungen in Bezug auf Kuhmilch ändern sich recht häufig. Aktuell sind sich die Experten halbwegs einig, dass zumindest im ersten Lebensjahr ausschließlich Muttermilch oder künstliche Säuglingsmilch gefüttert werden sollten, da diese grundsätzlich am besten auf die Bedürfnisse von Säuglingen ausgerichtet sind. 

Es spricht nach Meinung der Ernährungsexperten jedoch grundsätzlich nichts dagegen, ab dem 6. Lebensmonat geringe Mengen (maximal 200 ml/g) an Kuhmilch(produkten) anzubieten. Ungeeignet in diesem Alter sind jedoch unbehandelte Rohmilch, Magermilch, fettarme Milch, andere Tiermilch (Schaf, Ziege) oder Pflanzenmilch (Soja, Reis, Sesam). So kann bspw.  der Milch-Getreide-Brei mit Kuhmilch (vorzugsweise Bio-Frischmilch, bzw. Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 bis 3,8%) angerührt werden, weitere Milch(produkte) sollte(n) dann nicht gegeben werden. 

 
Ab dem 1. Geburtstag wird empfohlen, eine täglich Menge von ca. 300 g/ml Milchprodukten nicht zu überschreiten. Kuhmilch sollte ab dann einen Fettanteil von 1,5% haben. Grundsätzlich gibt es keine empfohlene Mindestverzehrmenge an Milchprodukten. So lange die Ernährung gesund und ausgewogen ist, ist ein Verzicht auf Milchprodukte vollkommen unproblematisch. Bei übermäßigen Milchkonsum werden im Verhältnis jedoch zu wenige Kohlenhydrate aufgenommen, so dass die Ausgewogenheit der Ernährung nicht mehr gegeben ist. So hat bspw. die DONALD-Studie ergeben, dass einjährige Kinder oft zu viel Eiweiß  mit der Nahrung aufnehmen.

Einige Ärzte empfehlen, vor dem 3. Geburtstag oder auch generell gar keine Kuhmilch zu verzehren und stattdessen auf so genannte "Kindermilch" zurück zu greifen. Zwar gerieten einige Kindermilchprodukte 2011 in die Kritik, weil sie zu viel Zucker und Aromen enthalten, bei der Diskussion wurde jedoch nicht beachtet, dass die Hauptkritikpunkte an der Kuhmilch der viel zu hohe Eiweißgehalt und die vergleichsweise zu wenig enthaltenen ungesättigten Fettsäuren, Eisen, Jod und Vitamin D sind.

Folgemilch hat vollkommen zu Unrecht einen schlechten Ruf - ich habe im Artikel 2er, 3er, Kindermilch - Ist Folgemilch tatsächlich ungesund und überflüssig? die handelsüblichen Marken mal ganz genau unter die Lupe genommen. Der Vergleich von Muttermilch, Kindermilch und Kuhmilch bezüglich der genannten Komponenten zeigt, dass Kindermilch der Muttermilch ähnlicher ist, als der Kuhmilch:


Vergleich Muttermilch Kindermilch Kuhmilch                      

Calcium


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Säuglinge von 4 bis 12 Monaten täglich 330 mg Calcium und für Kinder zwischen ein und vier Jahren 600 mg. Die Calciumaufnahme wird übrigens durch Vitamin D begünstigt.
Kuhmilch gilt gemeinhin als sehr guter Calcium-Lieferant (ca. 120 mg/100 ml), doch als Calzium-Quelle eigenen sich ebenso gut - wenn nicht besser - folgende Lebensmittel (Gehalt je 100 g):

  • Sesam             738 mg
  • Grünkohl          212 mg
  • Spinat              126 mg
  • Fenchel            109 mg
  • Brokkoli            105 mg
  • Lauch                 87 mg
  • Haferflocken       54 mg
  • Orangensaft       43 mg

Die Bioverfügbarkeit des Calciums - das heißt der Anteil des aufgenommenen Stoffes, der tatsächlich unverändert im Blutkreislauf ankommt und verwertet werden kann -  ist im Gemüse mit 50-60 % doppelt so hoch, wie bei Milch (dort sind es nur ca. 20 bis 30 %). Zusätzlich führt Calcium in Verbindung mit Eiweiß dazu, dass vom Körper wieder verstärkt Calcium ausgeschieden wird.

Eine ausreichende Calcium-Aufnahme kann auch durch extra angereicherte Mineralwasser erreicht werden (beispielsweise Steinsieker Mineralwasser mit 62 mg/100 ml oder St. Margareten mit 60 mg/100 ml). Kindermilch enthält ca. 86 mg Calcium je 100 ml.

Eisen


Kuhmilch enthält mit 59 µg zwar ähnlich viel Eisen, wie Muttermilch (ca. 58 µg) , die Bioverfügbarkeit unterscheidet sich jedoch enorm. Die Verwertung von Eisen aus der Muttermilch liegt zwischen 50 und 75% (entspricht 29-77 µg) - wohingegen Eisen aus der Kuhmilch zu maximal 10 % aufgenommen werden kann (entspricht 6 µg). Bei Säuglingsnahrung liegt die Verfügbarkeit bei mindestens 5% - die Dosierung mit 1200 µg ist also so gestaltet, dass die tatsächlich aufgenommene Eisenmenge bei ca. 60 µg liegt.

Die offiziell empfohlene Eisenzufuhr beträgt bei Kindern von 4 Monaten bis 7 Jahren seltsamerweise 8000 (!) Nanogramm, also 8 Mikrogramm. Ein 5-monatiger Säugling müsste 13,8 Liter Säuglingsnahrung zu sich nehmen, um diesen Wert zu erreichen!? Zwar gibt es in der Babyernährung noch weitere Eisenlieferanten, wie Hirse (9 mg je 100 g) oder Rindfleisch (3,2 mg/100 g), aber 90 g Hirse (das wären 3,5 volle Breimahlzeiten nur mit Hirse) oder 250 g Rindfleisch wird ja eher kein Kind täglich essen (in Gläsern sind gerade mal 16-19 g Fleisch enthalten). Hipp sagt tatsächlich dazu:
"Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung" empfiehlt für Kinder nach dem 4. Monat eine Eisenzufuhr von 8 mg Eisen täglich. Um diesen Bedarf zu decken, sollten im Rahmen einer gemischten Kost täglich etwa 16-19 g Fleisch im Speiseplan enthalten sein. Das ist die Menge Fleisch, die auch in einem Hipp Baby-Menü von 190 g enthalten ist."
Sehr interessant - beim mal genauer Anschauen stolpert man über interessante Zusammenhänge - hier dazu mehr: Die "Eisen-Lüge" - warum Stillkinder nicht unter Eisenmangel leiden.

Vitamin D 


Das Vitamin D kann vom Körper ohne Sonnenlicht nicht ausreichend selbst gebildet werden, daher ist eine Zufuhr von außen wichtig. Babys erhalten mit entsprechenden Präparaten in der Regel täglich 500 i. E. Vitamin D. Leider ist es meiner Erfahrung nach häufig so, dass die Verabreichung der Tabletten vergessen wird, so dass es sinnvoll ist, grundsätzlich auch auf eine Vitamin-D-reiche Ernärung zu achten. Während Kuhmilch nur ca. 0,088 Mikrogramm Vitamin D enthält, sind es bei Kindermilch mit ca. 1,7 Mikrogramm doppelt so viel.

Jod 


Die DGE empfiehlt für Säuglinge unter einem Jahr den Verzehr von 40 - 80 µg Jod pro Tag, für Kinder von ein bis sechs Jahren sind es 100 - 120 µg. Der Jodbedarf wird hauptsächlich über Milchprodukte abgedeckt. Aber - je nach dem, welche Milch man kauft - enthält die empfohlene Tageshöchsttrinkmenge von 300 ml Kuhmilch viel zu wenig Jod (Rewe Füllhorn 12 µg, Landliebe 16,8 µg, LIDL Bioness 17,4 µg). Zum Vergleich: LIDL Milbona (53,4 µg) oder Kaufland K Classic (50,1 µg) enthalten dagegen fast die dreifache Menge an Jod. Der Jodgehalt von Kuhmilch unterliegt grundsätzlich großen Schwankungen! Kindermilch (hier Aptamil 1 +) enthält in 300 ml übrigens bis zu 75 µg Jod - damit ist der Normwert des Tagesbedarfs erreicht. Ansonsten ist Fisch (Kabeljau, Schellfisch und Hering) ein guter Jodlieferant. Beim Gemüse liegen Champignons, Brokkoli und Spinat beim Jodgehalt vorne.

Eiweiß 


Es wird diskutiert, ob eine übermäßige Eiweiß-Zufuhr die Nieren belastet. Eindeutige Belege dafür stehen noch aus. Studien gab es jedoch zu einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Adipositas - viel Eiweiß erhöht es wohl. Kuhmilch enthält nicht nur doppelt so viel Eiweiß, wie Säuglings- oder Muttermilch - es fallen bei ersterer aufgrund der Zusammensetzung auch noch dreimal (!) so viele über die Niere auszuscheidende Eiweißabbauprodukte an (sog. renale Morenlast - Kuhmilch 46 mosm/100 kcal, Muttermilch 14 mosm/100 kcal).


Die DGE empfiehlt für Kinder zwischen vier und 12 Monaten eine Gesamtmenge von 1,3 g Eiweiß/kg Körpergewicht/Tag, für Kinder zwischen einem und 4 Jahren eine Gesamtmenge von 1,0 g pro Tag. Ein 10 Kilogramm schweres Kind sollte also maximal 10 g Eiweiß am Tag zu sich nehmen.

Hier der Eiweißgehalt für die häufigsten Lebensmittel (je 100 g):

  • Kuhmilch: 3,3 g
  • Joghurt: 3,6 bis 4,8 g
  • Quark: 10 bis 13 g
  • Fruchtzwerge: 6,2 g
  • Eiweiß von einem Ei: 6,5 g (100 g wären 13 g)
  • Frischkäse: 9,3 bis 13,8 g
  • Käse: 25 bis 30 g
  • Wurst: 12 bis 24

Der Tagesbedarf eines einjährigen Kleinkindes wäre also schon von 300 ml Kuhmilch oder zwei Fruchtzwergen oder einer Scheibe Gouda-Käse komplett gedeckt.

Kuhmilchunverträglichkeit/Kuhmilchallergie 


Viele Kinder vertragen Kuh-Milch nicht. Eine mögliche Laktoseintoleranz äußert sich durch Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Völlegefühl und ggf. Mundgeruch. Der Hausarzt kann entsprechende Tests durchführen. Manchmal ist eine ist eine Laktoseintoleranz auch nur eine Begleiterscheinung einer Zöliakie - werden ausschließlich glutenfreie Produkte verzehrt, bildet sich die Laktoseunverträglichkeit oft zurück.

Neben der Laktoseintoleranz gibt es auch eine durch eine Eiweißunverträglichkeit entstandene Kuhmilch-Allergie - sie äußert sich ähnlich, geht jedoch oft auch mit Erbrechen und Quaddeln mit Juckreiz einher. Manchmal ist diese Säuglings-Kuhmilchproteinintoleranz nur vorübergehend, sie "verwächst" sich häufig im zweiten Lebensjahr durch die Reifung des Darms.

Milch - gesund, ungesund oder sogar gefährlich? 


Viele Menschen halten Milch für ein rundum gesundes Lebensmittel und für einen wichtigen Bestandteil gesunder Ernährung. Die Milchindustrie hat in den letzten Jahren versucht, ein möglichst positives Bild für "ihr" Produkt zu schaffen. Unabhängig davon, dass die Massenhaltung von Rindern ethisch eigentlich ohnehin indiskutabel ist, bestehen auch wissenschaftlich nachgewiesene Zusammenhänge zwischen Krankheiten und dem Verzehr von Milchprodukten.

Gequälte Kühe im Stall

Bei Säuglingen werden beispielsweise versteckte Darmblutungen in Zusammenhang mit dem Milchverzehr gebracht. Studien haben außerdem ergeben, dass sich der Verzehr von Milchprodukten in Zusammenhang mit Multipler Sklerose, Darmkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs und Eierstockkrebs setzen lässt (ausführlicher mit genauen Quellen hier nachzulesen).

Es wird ebenso vermutet, dass ein früher Milchverzehr die Entstehung von Diabetes Typ I fördert. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Kuhmilchkonsum und Diabeteshäufigkeit - während in Japan 40 Liter Milch pro Jahr konsumiert werden, treten pro Jahr 0,6 neue Fälle Diabetes pro 100.000 Einwohner auf (die weltweit niedrigste Rate!) - in Finnland hingegen sind es 42,9 Fälle bei einem Milchverzehr von 225 Litern pro Jahr (mehr dazu in dieser Dissertation).

© Danielle


Bildnachweis

Kühe: PeTA Deutschland e.V. / pixelio.de

26 Kommentare:

  1. Und warum keine Pflanzenmilch im ersten Lebensjahr?
    Mit welcher Begründung?

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    1. Der Nährstoffgehalt ist einfach nicht auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt und wegen der geringen biologischen Wertigkeit der Pflanzenproteine und des Mangels an bestimmten Mineralien und Vitaminen kann es zu Störungen im Wachstum und in der Entwicklung kommen.

      Viele Grüße!

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    2. Hallo!

      Danke! Und gilt das auch für den Fall, dass man abwechselnd mal Kuhmilch und mal Pflanzenmilch verwendet oder bezieht sich das nur auf ausschließlichen Pflanzenmilchgebrauch? Meine Hebamme einte, ich kann für den Abendbrei abwechselnd mal Kuhmilch, Pflanzenmilch, Muttermilch oder Babymilch nehmen...
      Danke!

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    3. Das ist alles eine Frage der Menge und des Alters :-). So wie man sagt, dass Kuhmilch nur im Umfang von etwa 200 ml gegeben werden sollte, kann man sicher auch geringe (!) Mengen Pflanzenmilch geben. Einem 6-monatigem Säugling auch eher weniger, als einem 11-monatigem. Wichtig ist, dass Pflanzenmilch nicht als alleinige Milchnahrung verwendet wird und nicht in größeren Mengen. Gegen alle 3 Tage mal im Abendbrei spricht sicher nichts - wobei mir nicht ganz klar ist, wo da für die Hebamme der Vorteil ist. Ich würde ausschließlich Mutter- und Säuglingsmilch geben - da weiß man, was drin ist und das Nährstoffverhältnis ist auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt.
      Viele Grüße!

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  3. Hallo,
    ich lese seit gestern mit Begeisterung diesen Blog! Wie steht es denn um Haselnuss- oder Mandelmilch? Beide Milcharten enthalten viel Calcium und Eisen. Wir vertragen Kuhmilch sowieso nicht so gut und wollen unsere Tochter erst gar nicht daran gewöhnen.

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    1. Vielen Dank!

      Das kommt maßgeblich auf das Alter an. Als Säuglingsnahrung (also als Alternative für Mutter- oder Flaschenmilch) sind Nuss- oder Mandelmilch nicht geeignet. Ab dem zweiten Lebensjahr können sie durchaus in moderatem Umfang angeboten werden, zudem sie in der Regel weniger Eiweiß enthalten (Mandelmilch ca. 1,3 bis 1,5 g pro 100 ml, Haselnussmilch enthält gar keins). Sie sind leider grundsätzlich auch nicht ganz so reich an Nährstoffen, aber die kann man auch über die übrige Nahrung ausreichend zuführen.
      Viele Grüße!

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  4. Hallo, meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt und ich habe ihr gestern das erste mal abends einen vollkorn-hirse-brei gegeben. Nun hatte ich deinen Artikel im Hinterkopf und hab deshalb das ganze zum kennenlernen erstmal nur mit Wasser angerührt. Aber das hat natürlich auf Dauer dann kaum einen Nährwert. Mit was rühre ich das denn nun am besten an? Meine Maus wird sonst noch fast voll gestillt. Milch abpumpen zum anrühren klappt bei uns nicht so gut.
    Viele Grüße
    Cordi

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    1. Hallo Cordi,

      dann kannst Du einfach Pre nehmen. Wenn Du noch stillst, dann muss es auch nicht die teuerste Variante sein. Bebivita soll angeblich der Muttermilch sehr ähnlich schmecken (ich habe es nicht ausprobiert).

      Viele Grüße!
      Danielle

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  5. Hallo Danielle!

    Bei den Mengen an Kuhmilch unter einem Jahr und ab einem Jahr schreibst du mal ml/g und dann wieder g/ml … beides kann ja nicht stimmen, genausowenig kann ml/kg stimmen. Welche Angabe wäre denn da die richtige? Bzw. welche Menge wäre dazu passend dann die Richtige? 20 bzw. 30 ml/kg … ?
    Und woher stammt deine Info, dass andere Milch als Kuhmilch (Schaf, Ziege) absolut ungeeignet für Babies/Kleinkinder ist?

    Liebe Grüße,
    Isa

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    1. Hallo Isa,

      mit g/ml sind feste und flüssige Milchprodukte gemeint. Also entweder 200 ml Milch oder 200 g Joghurt. Entscheidend ist aber die Eiweißmenge - die sollte bei max. 1 (bzw. 1,1) g pro Kilogramm Körpergewicht liegen. Quark hat deutlich mehr Eiweiß, als Joghurt - davon dürfte man dann weniger essen.

      Zu der Eignung anderer Milchen kann man u. A. hier nachlesen: http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/ernaehrung-wissenswertes/1303-wenn-keine-oder-nicht-genuegend-muttermilch-zur-verfuegung-steht

      Liebe Grüße!
      Danielle

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    2. Hallo, der Artikel ist zwar alt, aber da ich ihn gerade gelesen habe, möchte ich doch was dazu sagen. Dir ist ein fachlicher Fehler unterlaufen: Wo Du von Säuglingslaktoseintoleranz redest, meinst Du eine Kuhmilchproteinintoleranz. Entsteht manchmal nach Darminfekten und ist generell nicht selten und verwächst sich, wie Du richtig schreibst. Es ist keine Allergie im engeren Sinne und hat mit Milchzucker nichts zu tun - Laktose ist der einzige Zucker der Muttermilch und die vertragen die Kinder (manche nur, wenn sich die Mutter kuhmilchfrei ernährt). Es gibt auch andere Tiermilchen, die der menschlichen ähnlicher sind als Kuhmilch und gegen die auch nichts spricht, aber ich habe keine Quelle parat.
      Grüße,
      Jomol

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    3. Liebe Jomol,

      vielen Dank für Deinen Hinweis - ich habe es entsprechend angepasst.

      Viele Grüße!
      Danielle

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  6. Hallo liebe Danielle,
    vielen Dank für den wieder mal hilfreichen und informativen Artikel.
    Mein Kleiner ist jetzt 13 Monate alt und verweigert alles was mit Kuhmilch zu tun hat. Joghurt pur Joghurt mit Obst, Milch im Becher oder in der Flasche zum Trinken, Käsewürfel, Milchreis, Griesbrei, alles ausprobiert und es kommt schneller wieder raus als man schauen kann.

    Die Angst dass das Kind irgendeinen Mangel erleidet, begleitet wohl jede Mama, deshalb bin ich gerade etwas in Sorge.

    Ich stille zwar noch, aber das beläuft sich mittlerweile auf 1-2x nachts oder manchmal sogar gar nicht mehr. Er schiebt mich weg, wenn ich es anbiete. :-(

    Da wir Vegetarier sind und uns dafür das wir ihn ebenfalls erstmal vegetarisch ernähren möchten, schon genug aus dem Umfeld anhören müssen, möchte ich hier einfach auch für mich so gut es geht alles korrekt machen.

    Momentan sieht sein Speiseplan so aus:
    Morgens eine Scheibe Weissbrot (Milchkapsel) mit Butter (da haben wir ein wenig Milch dann drin), dazu eine Kiwi
    Als Snack gibt es Maiswaffel oder Dinke!Waffel und Banane.
    Mittags gibt es einen Getreideobstbrei
    Nachmittags ein Butterbrot mit einem Hauch von der selber gemachten Marmelade
    Abends Gemüse in Stücken sowie Kartoffeln oder Nudeln

    Die Idee mit dem Frischkornbrei versuche ich mal, doch ab wann sollte / darf man denn so Vollkorn und Körner geben?

    Hach, kommt denn mal eine Phase wo man nicht ständig verunsichert ist???

    Aller liebste Grüße
    Tanja

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    1. Esst ihr denn gar keine Proteine? Sind doch extrem wichtig! Also statt Fleisch und Fisch halt Bohnen, Tofu, Linsen usw? Ich versuche bei jeder Mahlzeit Gemüse, Proteine und gute Kohlenhydrate dabei zu haben.

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  7. Liebe Tanja,

    ja - die kommt. Irgendwann gewinnt man viel mehr Leichtigkeit, auch weil Kinder immer robuster werden.

    Ich persönlich bin ja der Meinung, dass man gut ohne Kuhmilch leben kann. Milch ist ja wichtig für den Calciumhaushalt - aber wenn man als Getränk ein sehr calciumhaltiges Wasser anbieten - da gibt es bezüglich des Gehaltes enorme Unterschiede!

    Ansonsten ist Vitamin B12 ja auch noch entscheidend - das würde ich (persönlich!) supplementieren - also in Tablettenform geben (so wie Vitamin D auch).

    Körner kann man schon mal versuchen - allmählich ist der Darm ja ausgereift. Man muss halt schauen, wie er es verträgt - das ist sehr individuell.

    So lange er gut Gemüse ist, würde ich mich nicht allzu sehr sorgen. Aber gerade als Vegetarier würde ich einmal im Jahr ein Blutbild machen und die Vitaminspiegel bestimmen lassen.

    Viele Grüße!
    Danielle

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  8. Guten Abend
    Voran:super Seite, sehr informativ und hilfreich, danke!
    Ich hsbe eine kurze Verständnisfrage:
    Mein Sohn ist 17 monate. Rätst du aus o.g. gründen von kuhmilch ab und empfiehlst eher diese kinder milch? Unser Sohn ist schon immer körperlich sehr kräftig gebaut und ich bin verunsichert, ob es ua an der Menge von eiweishaltigem Essen liegt. Er isst zb morgens mind 2 scheiben brot mit frischkäse, nachmittags Joghurt mit Früchten, abend 2 scheiben brot mit frischkäse (er mag keine wurst) und vor dem schlafen gehen nochmal 180 ml fettarme Kuhmilch.
    Ich bedanke mich für deine Antwort!
    Grüsse Christine

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  9. Hallo, hab da noch eine Verständnisfrage: im 2. Absatz steht in Klammer 200ml/g und im 3. Absatz steht dann 300g/ml. Ich hab da überhaupt keinen Anhaltspunkt, was das heißen soll. Lg

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    1. Hallo,

      das meint, dass Du entweder 200 Milliliter Milch oder 200 g Milchprodukte geben kannst/sollst - das dient der Vereinfachung bei der Berechnung von Gesamtmengen.

      Viele Grüße
      Danielle

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  10. Liebe Danielle,

    als erstes muss ich ein GROOOOßES LOB an Euch aussprechen! Euer Buch und Euer Blog ist einfach super!!! Ich bin wie viele Mamas (Eltern) in der Trotzphase meines Ersten auf "Euch" gestoßen und bin sehr froh darum.

    Lange Zeit wurde ich wegen meiner Erziehung belächelt und jetzt dreht sich der Spieß um. Wie "wenn er es mir dankten möchte", dass ich ihn in dieser (auch für ihn) schwierigen Phase begleitet hab... und wir nun sehr gut miteinander harmonieren. Auch, nachdem sein Bruder geboren wurde. :-)

    Jetzt aber zum Thema. :-) Mein Kleiner wird in einigen Tagen neun Monate alt. Ich stille ihn noch (viel) und es gibt 1-2 mal am Tag einen Brei oder fingerfood, was ihn sehr glücklich macht. Mit allen am Tisch zu sitzen und wie ein Großer mit zu essen. :-) Vor zwei Wochen hat mein Papa ihn mal an einem Vanilleeis schlecken lassen und es zog ihm rund um den Mund Pustel auf und die Augen juckten ihn. Vorgestern das selbe Spiel... nur Ausschlag am ganzen Körper... :-((( Ich gehe davon aus, dass er gegen die Milch im Eis allergisch ist...? Auf andere Lebensmittel (wie Gemüse etc.) hat er bisher noch nicht reagiert. Dann werden wir diese ab nun akribisch erst mal aus unserem Ernährungsplan streichen (da ich auch selbst kein Fan von Kuhmilch bin) Ich hab gelesen, wenn Babys diese Kuhmilchproteinintoleranz (was es alles gibt!) auch häufig auf Gluten reagieren...? Kann dies sein? Vor einer Woche hab ich ihm einen Schmelzflockenbrei mit Obst (Apfel) gegeben und es taugte ihm an diesem Abend gar nicht... :-(

    UND dann kommt bei uns noch hinzu, dass er an Verstopfung leidet (wohl vererbt, da Papa als Baby auch einen "müden Darm" hatte -> er trinkt sehr viel Wasser am Tag und wir geben mehr Rapsöl ins Essen, damit es besser "flutscht") und wir ihm keine Karotten mehr geben sollen (da diese stopfen sollten) und Milchzucker, da der etwas abführend wirke...!?!?!

    Ich komme mir so vor, wie wenn ich ihm gar nichts mehr geben dürfe und bin gerade sehr ratlos. :-( Man macht sich Gedanken, ob er denn genug Nährstoffe erhält, wenn er "nur" Obst und Gemüse isst... (Keine Milch, kein Getreide etc.)... Was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Obst + Gemüse + gluten- und milchfreie Breie + Kindermilch?

    Ich danke im Voraus!!!
    Ganz ganz liebe Grüße
    von Steffi mit ihren drei Männern :-)

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    1. Hallo Steffi, bevor ihr einfach Lebensmittel weglasst, solltet ihr das mit eurem Kinderarzt besprechen. Vielleicht war da auch ein Geschmacks- oder Konservierungsstoff oder andere Zutaten drinn im Eis, die er nicht vertragen hat oder es war eine Reaktion auf die Kälte oder auch einfach nur Zufall. Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) ist noch viel seltener... Ich empfehle dir deinen Verdacht und die Verdauungsprobleme vom Kleinen mit eurem Kinderarzt zu besprechen, denn Lebensmittel auf Dauer weg zu lassen ohne gesichert zu wissen, ob Unverträglichkeiten bestehen, finde ich eine unnötige Beschränkung des Speiseplans. VG Stefanie

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  11. Hallo
    Ich möchte gerne eine Frage in eigener Sache stellen. Ich hoffe, dass diese Frage hier nicht schon dreimal aufgetaucht ist. Ich bin etwas verunsichert, ob mein Sohn (12 Monate) nun zuviel Milch-/ Milchprodukte bekommt oder nicht. Mit der normalen Kuhmilch (die er nicht mag) und den Milchprodukten ist es mir klar. Nun ist es so, dass er am Tag ca. 500 ml 2er Folgemilch trinkt, etwa zwei Scheiben Brot mit Frischkäse und manchmal ca 50g Joghurt. Wie verhält sich das mit der Folgemilch?
    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

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  12. Liebe Danielle,

    mit Begeisterung lese ich immer wieder in Eurem Blog und auch Eure Postcast sind für mich extrem hilfreich.
    Meist helfen mir Eure Beiträge gelassener mit all den Themen umzugehen. Ich bin eine von den Perfektionistinen ;) Bin selbst sehr autoritär und mit viel Gewalt erzogen worden und will umso mehr, dass unser Sohn bedürfnisorientiert und kindgerecht aufwächst.
    Dieser Artikel hier beunruhigt mich in einem Punkt:
    Du schreibst, dass Kinder ab 1 Jahr nur 1g/kg Eiweiß am Tag zu sich nehmen sollten. Unser Sohn wir bald 14 Monate und trinkt nachwievor 850 bis 1000ml Pre Milch am Tag! Das heißt, dass er mit 11 kg mehr Eiweiß zu sich nimmt als empfohlen (bei 1 Liter sind das 16g am Tag) Dazu ißt er mal mehr mal weniger Beikost: Haferbrei mit TL Mandelmus, Scheibe Brot, 1 Scheibe Käse, 1/2 Avocado, mal 1 kleinen Pfannkuchen in dem viel Gemüse und Eier enthalten sind, Reis, Nudeln, etwas Obst, etwas NaturJoguth (den liebt er besonders, da legt er sich mit dem Gesicht in die Schüssel, um ihn direkt auszuschlecken) seit dem 10 Monat mit verstärktem Zahnen, dass noch immer anhält ist es mit Gemüse sehr schwierig geworden, meist schaffe ich ihn nur zu 1-2 Löffeln zu locken. Kartoffeln gehen noch am ehesten. Alle 2 Wochen schaffe ich es ihm mit Avocado oder Kartoffelbrei etwas Lachs oder Seelachs zu füttern. Nun das Problem: er nimmt ja schon mit der Pre Milch zuviel Eiweiß auf und mit der Beikost kommt auch noch Eiweiß oben drauf!
    Was mache ich da jetzt?
    Soll ich zur 1er Nahrung wechseln? Ich hätte ja gern, dass er mehr ißt und weniger Milch trinkt, zwingen will ich ihn aber auch nicht. Dachte mir, das kommt noch und spätestens mit 16 Monaten will ich die Pre Milch langsam verdünnen, damit er sich dann vielleicht mehr auf die Beikost einstellt. Doch jetzt frage ich mich, ob ich nicht sofort damit anfangen sollte?
    Ich habe ihn ab der Beikost reife mit ca. 6 Monaten relativ selbstbestimmt essen lassen mit selbstgemachten Brei und Fingerfood entsprechend Breifreibaby.de, wie geschrieben, hat das bis zum 10 Monat super funktioniert.
    Wäre dir für eine Antwort sehr dankbar!
    Liebe Grüße
    Aurelia

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  13. Kuhmilch gibt es auch in hoher Bio-Qualität ohne unwürdige Massentierhaltung. Wir trinken bspw. welche von der Upländer Biomolkerei. Hier gibt es doch erhebliche ethische Unterschiede im Vergleich zur konventionellen Haltung. Ich empfinde den Punkt oben daher als etwas einseitig und vielleicht zu subjektiv.

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    1. Den Tieren geht es sicher etwas besser, als einigen anderen. Trotzdem wird das Kalb unmittelbar nach der Geburt von der Mutter getrennt, trotzdem haben sie immer noch wenig Platz, trotzdem haben sie gesundheitliche Probleme auf Grund von Überzüchtung... Seitdem ich stille, kommt mir die ganze Kuhmilchpraxis immer falscher vor. Aber das muss jeder für sich wissen. Bio ist leider häufig ein gutes Gefühl, obwohl es kaum besser ist.

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