Soll man Zucker bei Babys meiden?
"Mein Kind bekommt im ersten Lebensjahr keinen Zucker!" erklärte mir eine Freundin vor ein paar Jahren kurz nach der Geburt ihrer ersten Tochter entschlossen. Ich fragte sie ganz ehrlich verdutzt: "Warum das denn?" Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, was sie geantwortet hat - aber der Satz hat mich irgendwie nachhaltig beeindruckt. Sie war eine sehr perfektionistische Mutter - alles wurde auf Zusätze geprüft, die Kinder bekamen nur pädagogisch wertvolles Holzspielzeug, es wurde ausgiebig getragen, gestillt, familiengebettet und biokistenbeliefert.
Das Mutter-Dasein meiner Freundin wirkte sehr geplant, durchdacht, einfach generalstabsmäßig. Bis dahin war mir nicht klar gewesen, dass man das Kinderhaben so kopflastig und akribisch angehen kann. Ich hatte zwar noch keine konkrete Vorstellung davon, wie es tatsächlich ist, Kinder zu haben - irgendwie hatte ich es mir aber auf jeden Fall simpler vorgestellt. Wenn man ihren Ausführungen lauschte, klang alles, als sei es eine Wissenschaft. Sie wirkte dabei aber jederzeit kompetent, gelassen und schien immer alles im Griff zu haben - ich habe sie wirklich sehr bewundert und war als Nicht-Mutter schon ordentlich beeindruckt.
Als mein erstes Kind kam, war ich erst mal geschockt, wie einfach es eben nicht ist - mir hatte das tatsächlich niemand vorher gesagt - ich kannte nur das rosarote Bild glücklicher Neu-Familien. Dass Babys durchaus auch wenig schlafen und viel schreien und ganz viel unzufrieden sein können, das hatte ich so nicht erwartet und ich fühlte mich im ersten Lebensjahr ziemlich oft, als würde ich schrecklich versagen. "Kein Zucker im ersten Lebensjahr" war damals für mich ein Projekt, mit dem ich hoffte, meine mütterliche Kompetenz wenigstens auf Teilgebieten zeigen zu können.
Als meine Mutter etwa ein halbes Jahr nach der Geburt meiner Tochter feststellte, dass sie doch nun alt genug sei, auch mal an einem Stück Schokolade zu lutschen, erklärte ich ihr, dass meine Kinder keinen Zucker vor dem ersten Geburtstag bekämen. Meine Mutter sah mich ganz entgeistert an und fragte, wozu das gut sein solle. Und wie das gehen solle - schließlich sei doch im Grunde überall Zucker drin. Ich erklärte ihr, dass es mittlerweile genügend Produkte gäbe, denen kein zusätzlicher Zucker zugefügt wurde, man müsse eben nur genau hinsehen. Ich zeigte ihr ein Paket ungesalzener, ungezuckerter (aber auch weitestgehend geschmackfreier) Zwiebäcke aus dem DM-Regal. Sie schüttelte den Kopf und meinte: "Na wenn Du meinst - so ein Quatsch, das arme Kind".
Zucker und Karies
Eins der häufigsten Argumente für die möglichst langfristige zusatzzuckerfreie Ernährung ist Karies. Es wird angenommen, dass Zucker im Babyalter die Entstehung von Karies begünstigt.
Das ist so nicht richtig. Karies wird von einem Streptokokken-Bakterium ausgelöst, das 99 % aller Menschen in ihrer Mundschleimhaut haben. Es ist durchaus möglich, dass man als Elternteil das Baby nicht mit den eigenen Kariesbakterien ansteckt, indem man peinlich genau darauf achtet, dass das Kind niemals dem eigenen Speichel in Berührung kommt.
Das heißt jedoch: niemals den gleichen Löffel nutzen oder die Temperatur von Nahrung mit den Lippen testen, nicht in der Nähe des Kindes niesen und beim Küsschen austauschen darf niemals ein Tröpfchen Speichel im Spiel sein. Aber Vorsicht: Eine einzige Unachtsamkeit reicht zur Ansteckung aus ;-).
Aber selbst wenn man es schafft, die eigenen Kariesbakterien nicht an das Baby weiter zu geben - die Wahrscheinlichkeit liegt bei nahezu 100 %, dass es doch irgendwann infiziert wird. Sei es durch die Verwandtschaft (schließlich ist Oma mit dem Kind auch mal alleine und sich der Brisanz des Themas nicht ganz so bewusst) oder durch andere knutschende, knuddelnde, sabbernde Babys und Kleinkinder in Spielgruppen oder Kitas.
Kariesbakterien produzieren aus niedermolekularen Kohlenhydraten Säuren (vornehmlich Milchsäure), die den Zahn angreifen können in dem sie dem Zahnschmelz Mineralien entziehen. Der Speichel kann jedoch die Zähne remineralisieren, daher ist es nicht von Bedeutung, wie viel Zucker man isst, sondern wie häufig. Bleibt dem Speichel ausreichend Zeit, zwischen den Mahlzeiten, die Säuren zu neutralisieren, ist kein Schaden zu erwarten. Erst wenn eine kontinuierliche Kohlenhydratzufuhr erfolgt (Dauernuckeln an Flaschen, Kaubonbonreste), kann das zu Beschädigungen der Zahnoberfläche führen, durch die die Bakterien eindringen können.
Die Bakterien benötigen auch Zeit für ihre Zerstörungen - zwei mal am Tag die Zähne gründlich geputzt, sorgt - neben einem ungestörten Speichelfluss - für eine gesunde Mundhygiene, in der Karies kaum entstehen kann. Apropos gründliche Mundhygiene: Ich habe ganz aktuell Schallzahnbüsten für unsere Familie entdeckt - es ist unglaublich, wie sauber die putzen! Ich selbst nutze die Philips Sonicare und habe auch welche für die Kinder bestellt. Beide Kinder sind total begeistert - vor allem beim Kleinen war Zähneputzen bisher eher ein K(r)ampf - mittlerweile kann er es kaum erwarten, die Zähne zu putzen.
Ganz schlecht scheint es allgemein um die Zahnpflege generell nicht zu stehen - in Deutschland sind 70,1 % der Kinder mit 12 Jahren noch kariesfrei (Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie).
Den Kariesbakterien ist auch ziemlich egal, welchen Zucker sie in Säure umwandeln - am beliebtesten sind Einfachzucker (Fructose, Dextrose und Glucose) und Zweifachzucker wie Saccharose (Haushaltszucker) oder Laktose (Milchzucker). Aber auch beim Verzehr längerkettiger Kohlenhydrate spalten sich durch den Speichel Ein - und Zweifachzucker bereits im Mund ab. Wenn man also das vermeintliche Kariesrisiko als Grund für die zusatzzuckerfreie Ernährung nennt, dann müsste man konsequent alle kohlenhydrathaltigen Lebensmittel (Nudeln, Kartoffeln, Brot) komplett meiden.
Nach dem Verzehr eines Getreidebreies, befinden sich im Mund also diverse Zuckerarten - ob da nun Fruktose aus einem Obst oder schnöder Haushaltszucker dabei ist, ist eigentlich unerheblich - den Bakterien schmeckt es in jedem Falle. Je länger die Speisereste im Mund verbleiben, desto effektiver können die Bakterien den Zahn angreifen. So lange jedoch der Speichel seine Aufgabe durch eine ausreichende Ruhepause erfüllen kann und die Zuckerreste weg geputzt werden, ist es vollkommen egal, ob der Zucker nun aus dem Getreide, dem Obst oder der Milch (Laktose!) stammt oder ob es Haushaltszucker ist. Zumindest kariestechnisch ist es also vollkommen unerheblich, ob Haushaltszucker in der Nahrung ist oder nicht.
Gewöhnung an den süßen Geschmack durch Zucker
Okay - Karies hin oder her - aber mit gezuckerten Lebensmitteln gewöhnt man Kinder doch an den süßen Geschmack? Das kann dazu führen, dass die so auf den Geschmack geprägt sind, dass sie nur noch Süßes wollen.
Der Gedanke ist so abwegig sicher nicht - lässt jedoch ein paar Tatsachen außer acht. Zunächst einmal ist Muttermilch ein ziemlich süßes Getränk - in den ersten Lebensmonaten trinkt ein Kind nichts anderes. Und mit 7 g reiner Laktose auf 100 ml ist sie nicht soo weit entfernt von Cola und Fanta mit 9-10 g Zucker. Die Prägung auf Süßes erfolgt also schon durch die Muttermilch (oder auch die Flaschenmilch).
Außerdem ist die Lust auf Süßes auch evolutionsbiologisch sinnvoll und auch angeboren. Süß waren früher ausschließlich die reifen Früchte - Nahrung mit einem hohen Vitamingehalt und hoher Energiedichte. Da diese nur begrenzte Zeit zur Verfügung stand und sehr gesund war, war es sinnvoll, möglichst viel davon zu essen, also Lust auf Süßes zu haben. Zudem gibt es nichts in der Natur, das süß schmeckt und giftig ist - "süß" ist also eine Art Sicherheitsgeschmack, den unserer Kinder von Natur aus bevorzugen. Die Natur hat nicht vorausgesehen, dass es irgendwann nährstoffarme, stark verarbeitet Nahrungsmittel geben würde, die eben besser nicht in rauen Mengen verzehrt werden sollten.
Mit ein paar Gramm Industriezucker werden wir also den biologisch ohnehin auf Süßes geprägten Geschmack unserer Kinder also nicht nachhaltig beeinflussen.
Zucker ist ungesund
Das ist so nicht ganz richtig. Nicht Zucker ist ungesund, sondern zu viel Zucker. Kurzkettige Kohlenhydrate sättigen im Verhältnis zu ihrem Kaloriengehalt sehr wenig, weswegen man verhältnismäßig viel von ihnen konsumieren muss, um satt zu werden. Dies kann über kurz oder lang zu Übergewicht führen. Maßgeblich ist jedoch nach wie vor die Gesamtzahl der über den Tag zu sich genommenen Kalorien.
Zucker erfüllt keinen lebensnotwendigen Nutzen - der Körper kann die Energie auch aus längerkettigen Kohlenhydraten gewinnen. Daher kann man sein Kind also unproblematisch zuckerfrei ernähren - was nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft auch mit Sicherheit die gesündeste Alternative wäre. Es spricht aber nichts dagegen, das Baby auch mal genussvoll an einer Schokoreiswaffel lutschen zu lassen oder mal einen Stracciatella-Brei zu verfüttern.
Die Industrie ist mittlerweile auf das Bedürfnis der "Zuckerfreiheit" eingegangen - da wird dann mit Agavendicksaft oder Honig gesüßt oder das Produkt stolz "ohne Zusatz von Zucker" angepriesen... Nur bestehen Agavendicksaft und Honig - ebenso wie der Industriezucker - aus den Einfachzuckern Glucose und Fructose... und ist damit nicht wirklich gesünder oder kalorienärmer. Und "kein zusätzlicher Zucker" heißt noch lange nicht, dass nicht schon die natürlichen Zutaten jede Menge davon enthalten. Es ist daher durchaus wichtig, den Gesamtkohlenhydrateanteil eines Lebensmittels im Auge zu behalten.
Maßvoller Genuss von Zucker
Es ist unbedingt empfehlenswert, den Zuckerkonsum eines Kindes im Auge zu behalten. Denn es gilt hier eindeutig: Weniger ist mehr. Aber ein Grund zur grundsätzlichen Verteuflung besteht nicht. Ich denke, dass es vor allem wichtig ist, einen gesunden Umgang mit Süßem zu erlernen. Ich habe in unserer Kita erlebt, wie Kinder reagierten, die dauerhaft (also auch noch mit 5 bzw. 8 Jahren) restriktiv vom Zucker ferngehalten wurden. Das ging so weit, dass die Mutter eigenes Wasser, eigenes Mittagessen und eigene Milch für die Kinder mitbrachte. Sie durften grundsätzlich nichts Süßes essen. Ich kann das gut nachvollziehen - als Mutter möchte man es besonders gut und richtig machen, aber sie merkte gar nicht, wie sehr sie ihre Kinder damit ins Abseits stellt. Bei gemeinsamen Festivitäten gibt es immer Theater, weil das Kind vom Kuchenbuffet natürlich nicht Mamas extra gebackenen Bio-Dinkel-Möhrenkuchen essen möchte, sondern genau den mit den bunten Streuseln drauf. Es spielten sich wirklich dramatische Szenen ab und die Kinder versuchen bei jeder sich bietenden Gelegenheit, den anderen Kindern ein paar Gummibärchen abzuluchsen. Ich habe auch gesehen, dass sie heimlich Süßigkeiten einsammelten und bunkern. Durch das Fernhalten sind sind sie permanent Objekte der Begierde und wenn sie alt genug ist, werden sie sich womöglich in rauen Mengen selbst welche beschaffen.
Die WHO empfiehlt übrigens, dass maximal 10 % der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker aufgenommen wird. Das hieße für 1- bis 3-Jährige Kinder etwa 33 g Zucker und bei 4- bis 6-Jährigen etwa 45 g am Tag. Es wird außerdem empfohlen, eine weitere Reduzierung auf 5 % anzustreben - die eben genannten Werte sollten also idealerweise noch halbiert werden. Wenn man diese Werte mal in Lebensmittel "umrechnet", dann kommt man ein bisschen ins Staunen. Daher schaue ich mittlerweile beim Einkaufen sehr kritisch auf die Liste mit den Inhaltsstoffen. Allein bei Cerealien kann man Produkte zwischen 7 und 60 g Zucker/100 g erwerben! Auch der Griff zur Limo ist wirklich veheerend - ein Fünfjähriger würde die 5 %-Zuckergrenze bereits mit einer kleinen Fanta (230 ml) erreichen.
Ich habe es geschafft, meine Tochter im ersten Lebensjahr konsequent zusatzzuckerfrei zu ernähren. Oma durfte zum ersten Geburtstag endlich ein Stück Schokolade anbieten. Es wurde angewidert verschmäht. Heute mag sie wie fast jedes andere Kind Süßigkeiten, greift aber lieber bei Herzhzaftem. Beim Geschwisterkind bin ich dann mit meinem Zuckerfreivorsatz gleich an die Grenzen gestoßen. Da wurde dem kleinen Bruder von der Großen mit 8 Monaten das Eis zum Ablecken hingehalten oder heimlich ein Keks in die Hand gedrückt - was soll man da bei so viel Liebevolligkeit machen?
Nachdem wir im Kleinkindalter längere Diskussionen über Süßigkeiten hatten, haben wir zur Regulierung des Naschens eine Regel eingeführt, die seit Jahren sehr gut funktioniert. In der Woche gibt es grundsätzlich keinen Süßkram, am Wochenende darf nach jeder Hauptmahlzeit eine Kleinigkeit genascht werden.
© Danielle feat. Laetizia87 (Vielen Dank!)
Suuuuppper :-D
AntwortenLöschenGenialer Beitrag Mädels!
AntwortenLöschen*kicher* I LOVE IT
ich geh ma schenll auf Facebook teilen ;-)
Hmmm. Ich weiß nicht. Bisher habe ich alle Beiträge hier in mich aufgesogen und konnte ständig nur mit dem Kopf nicken beim Lesen. Bei diesem hier nicht.
AntwortenLöschenZwar kann ich die Moral von der Geschicht' "Alles eine Frage der Menge und Häufigkeit und Unverkrampftheit" durchaus unterschreiben, ich finde aber, dass es bei der Frage Zucker ja/nein noch um mehr geht.
Wie du schreibst, haben Agavendicksaft und Co zwar ähnlich viele Kalorien und werden vom Körper ebenfalls schnell aufgenommen - trotzdem bleibt es dabei: dieses sind NATÜRLICHE Zucker, welche in ihrem Geschmack varieren und ein Gericht nicht dominieren! Und das finde ich ein wichtiges Argument gegen Industriezucker: Obst, besonders sehr reifes ist selbstverständlich süß und selbstverständlich schmeckt es den Kindern hervorragend ( genau: keine Gefahr! Sogar noch mehr: Lust und Freude!), aber wenn ein kleines Kind bspw. Erdbeeren isst, wird es merken, dass zwar jede süß, aber auch jede anders schmeckt!
Und zusätzlich nimmt es noch Vitamine zu sich ( die es - entgegen jeder Werbelüge - bei "Obstbonbons" nicht bekommt! ( z.B.) genauso wenig wie in Industriesäften, Kindersmoothies, Fertigjoghurts usw.)
Ich finde, dass die Krux an Industriezucker eben auch darin liegt, den Geschmack gleich zu machen und das Kinder durch frühe ( und häufige) Gewöhnung an Zucker die Vielfalt ( und die Lust an ) natürlicher Aromen und Süße "verlernen" können. [ btw. sehe ich eine ähnliche "Gefahr" auch bei den Miracoli/Maggi - Kindern... -> es schmeckt eben irgendwann alles gleich und zwar alles sehr stark. Um diese Geschmacksstärke zuhause hinzubekommen, muss man entweder sehr gut kochen können oder eben zu Fondor und viel Fett und Zucker greifen]. Dieses intensive Süßgefühl ohne dabei einen anderen Geschmack zuzulassen, können Sirup und Honig eben nicht erreichen - ein Grund dafür, dass die Existent einer "Zuckersucht" immer wieder diskutiert wird. Auch vermisse ich, da eure Artikel doch sonst immer glänzend recherchiert sind, Hinweise auf den evtl., Zusammenhang zwischen Hyperaktivität und Industriezuckerkonsum sowie Diabetes ->sowohl die bestätigten Fakten, wie auch alle daran anknüpfenden Ammenmärchen.
Und noch etwas: die entsetzte Frage " Warum darf es denn keinen Zucker essen?" kann man auch gut umdrehen : "Warum SOLL es denn Zucker essen?" - die Antwort liegt, wenn man ehrlich ist, doch darin, dass man selbst/die Oma o.ä. MÖCHTE, dass das Kind nun diesen Keks oder jenes Eis isst und zwar weil der Anblick eines eisverschmierten Mündchens soooo süß ist und in den Köpfen als Bild eines glücklichen Kindes, dem man eine Freude gemacht hat, fortbesteht.
Ich finde daher den Ansatz, sein Kind möglichst lange zuckerfrei ( und glutamatfrei und mit wenig schlechten Fetten), dafür aber mit großer Freude an anderem, natürlich gesüßten Essen sehr gut und freue mich, dass meine Tochter, 7 Monate bisher noch keine Schokokekse zugestopft bekommen hat, dafür aber mit Wonne Mango und Bananen lutscht. Und wenn irgendwann der tag kommt, an dem ihr irgendwer ein Eis kauft, dann darf sie es genießen, weiß aber bis dahin, dass eben auch anderes lecker ist.
Schöne Grüße,
Elisabeth
P.S. Das Kita - zuckerfrei Beipiel, welches ich so nahezu 1:1 in meiner Krabbelgruppe wiederfinde, ist natürlich absolut übertrieben und total kontraproduktiv ;-) aber witzig geschrieben!
Liebe Elisabeth,
Löschenvielen Dank für Deinen konstruktiven Kommentar. Es geht mir bei diesem Beitrag nicht darum, einen maßlosen Zuckerkonsum zu bagatellisieren. Ich bin durchaus der Meinung, dass eine frische Mango wesentlich gesünder ist, als der Kinder-Schokokeks. Es ging mir vielmehr darum aufzuzeigen, dass kein Schaden zu erwarten ist, wenn das Kind im Babyalter MAL (und damit meine ich nicht dreiMAL täglich, sondern zweiMAL wöchentlich an einem gesüßten Keks knabbert). So lange 95 % der anderen Nahrung ausschließlich Natursüße enthält, wird es den Geschmackssinn und die Gesundheit des Kindes meines Erachtens (und nur darüber kann ich ja schreiben) nicht nachhaltig beeinflussen. Ich denke auch nicht, dass der Industriezucker (in Maßen) schafft, die natürliche Lust der Kinder auf (Obst)Süße zu zerstören oder Süchte auszulösen.
Du schriebst - "durch frühe ( und häufige) Gewöhnung" - und ich denke eben, dass es nicht so sehr auf die frühe, aber viel mehr auf die häufige Gewöhnung ankommt. Das sollte eigentlich auch die Quintessenz des Artikels sein - die Legitimation der wöchentlichen Keksration oder auch mal ein Stracciatella-Brei als Wochenhighlight neben sechs Portionen Dinkel-Hafer-Hirse-Brei.
Der Artikel soll auch nicht als Verurteilung derjenigen angesehen werden, die tatsächlich das Ziel verfolgen - ich habe es ja selbst praktiziert. Natürlich ist Zuckerfreiheit das Optimum - aber der Vorsatz immer möglichst ein Optimum zu erreichen, hat mich in meiner Erziehung einige Nerven gekostet - daher der Hinweis, dass auch 99% in der Regel genügen ;-).
Vielen Dank fürs Lesen!
Danielle
Hallo,
Löschenich stöbere auch gern hier auf deiner Seite, aber in diesem Artikel fehlt mir definitiv der Hinweis, dass Industriezucker Suchtmittel sind. Ich mache gerade (wieder) einen Zuckerentzug inkl. Schüttelfrost, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schweißausbrüche, etc. durch. Allein deshalb bekommen meine Kinder schon keinen Zucker. Auch in der Betreuung bekommt kein Kind Industriezucker und ich sehe keine Gefahr des "Überfressens". Ganz im Gegenteil: Zuckerhaltige Kuchen, Kekse, Gummibären etc. werden verschmäht.
Keine Industriezucker heißt nicht, dass es keine Süßigkeiten gibt, ich stelle sie selbst her und vorallem gibt es oft Obst.
Ich persönlich halte nichts davon, wenn jemand behauptet, Kinder müssten Zucker essen, weil andere Kinder es auch täten. Wenn alle anderen Kinder Heroin oder andere Drogen verabreicht bekämen, dann würdest du sicher auch nicht wollen, dass deine Kinder es auch bekommen. Industriezucker ist und bleibt die unangefochtene Nummer 1 der Todesursachen unserer Wohlstandsgesellschaft, auch in Maßen begünstigt es Herzinfarkte, Diabetes, Übergewicht etc. die Liste ist sehr lang.
Auch die Aussage, der Körper gewinne seine Energie aus Kohlenhydraten stimmt so nicht ganz: Heutzutage, wo der Körper gezwungen ist Kohlenhydrate in rauhen Mengen zu verarbeiten, muss er es tun, aber ein gesunder menschlicher Körper bezieht seine Energie ausschließlich aus Fetten. Deshalb ist auch eine Diät durch Kestose eine natürliche Art der Gewichtsreduktion. Es wird das natürliche Essverhalten des natürlichen Menschen nachgeahmt, nicht des Menschens, welcher von Nahrung geradezu überschwemmt wird.
Ich würde mir bei diesem Artikel genauso eine liebevolle und eingehende Recherche wünschen, wie du es bei deinen anderen Artikeln handhabst :-)
LG Nicole
Liebe Nicole,
Löschenvielen Dank für Deinen Kommentar. Ich plane schon seit einiger Zeit, mich mit dem Thema nochmal intensiver auseinander zu setzen. Deine Anmerkungen werde ich dabei berücksichtigen.
Viele Grüße!
Danielle
Liebe Nicole,
Löschendeiner Aussage, der Körper "müsse" sich aufgrund des Angebots heutzutage hauptsächlich von Kohlenhydraten ernähren, ist so in meinen Augen nicht ganz richtig. Schon im Mittelalter wurde der Energiebedarf hauptsächlich durch Kohlenhydrate in Form von Getreide und Kartoffeln gedeckt. Nicht nur, dass sie überhaupt nicht die Möglichkeit gehabt hätten, ihren Bedarf nur durch Fett zu decken (das hätten sie sich überhaupt nicht leisten können). Vor und nach körperlicher Anstrengung ist der Körper auf kurzfristig verfügbare Energie angewiesen, und die liefern im ersten Schritt mit der Nahrung aufgenommene Glucose (Zucker) und im zweiten Schritt Glucose aus Glycogen, einer Speicherform von Glucose. Bis Fette resorbiert und abgebaut werden, dauert es ewig. Da wäre der Bauer schon längst auf dem Feld zusammengebrochen ;-) Nicht zuletzt ist auch das Gehirn ein reiner Glucoseverwerter. Erst nach mehreren Tagen mit Kohlenhydratmangel werden Enzyme exprimiert, die es dem Gehirn ermöglichen, auch andere Nährstoffen zu verwerten.
Der Körper selber zeigt also schon ziemlich eindeutig, dass er seinen Energiebedarf definitiv NICHT wie von dir geschrieben ausschließlich durch Fette decken kann.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei der Nährstoffverteilung 55% Kohlenhydrate, 30% Proteine und nur 15% Fett (bei Kindern sogar noch weniger Fett und dafür mehr Proteine).
Ich höre mir natürlich gerne an, wie du deine Aussage, der Körper bräuchte eigentlich nur Fette, begründest, aber meine Kenntnis der menschlichen Stoffwechsels nach 6 Jahren Medizinstudium deckt sich mit der Empfehlung der DGE. Allerdings teile ich auch die Ansicht des obigen Artikels: die Kohlenhydrate sollten natürliche Zucker als Bestandteil eines gesunden Lebensmittels sein und keine Karamellbonbons. Sicherlich schadet Saccharose einen Baby nicht. Aber sie ist nunmal ein Zucker, der beim Verhältnis Kaloriengehalt/Sättigung ganz klar das Schlusslicht ist und ein Lebensmittel mit einem hohen Zusatzzuckeranteil glänzt in der Regel auch nicht mit seinen sonstigen Inhaltsstoffen. Obst etc. hingehen schon. Und wenn man sein Kind nicht von Anfang an mit überflüssigem Zucker mästet, hat es später auch weniger Probleme mit Übergewicht. Die Menge der Fettzellen im Körper wird nämlich bereit im Kindesalter "festgelegt". Bei späteren Diäten werden diese Zellen lediglich kleiner, aber ganz los wird man sie nicht mehr.
Liebe Grüße
Timo
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
LöschenLiebe Danielle!
AntwortenLöschenIch bin ein großer Fan eures Blogs und konnte von euren Artikeln schon einiges mitnehmen. Danke für die Zeit, die ihr da rein steckt. Was das Thema Zucker betrifft, bin ich jedoch anderer Meinung.
Fabrikzucker ist ungesund! Mag sein, dass es den Bakterien im Mund egal ist, welchen Zucker sie bekommen, dem Stoffwechsel des Körpers ist es das nicht: „Es ist ein erheblicher Unterschied in der Wirkung auf den menschlichen Organismus und im Ablauf der Stoffwechselvorgänge, ob ein Mensch isolierten Fabrikzucker (wie zB Haushaltszucker, Fruchtzucker, Traubenzucker Ahornsirup… - kurz: alle industrill hergestellten Zucker) zu sich nimmt oder naturbelassene Lebensmittel, die Zucker und zuckerbildende Stoffe enthalten.“ (Dr. M.O. Bruker, Krankheiten durch Fabrikzucker). Weil: Beim Abbau von Zucker werden fünf Vitamine, die zum Vitamin-B-Komplex gehören, benötigt: Aneurin, Lactoflavin, Nikotinsäure, Pantothensäure und Biotin. Die natürlichen Lebensmittel (zB Honig) enthalten das benötigte Vitamin B. Die Industriezucker jedoch nicht, d.h. sie sind Vitamin-B-Räuber! Je mehr Industriezucker ein Mensch isst, um so größer wird seine Vitaminverarmung, was in Folge zahlreiche Krankheiten verursachen kann. Das ist einer der Hauptgründe für den starken Anstieg der Zivilisationskrankheiten in unserer heutigen Zeit.
Ist schon klar, dass man ein Kind in unserer Gesellschaft nicht gänzlich von Industriezucker fernhalten kann, so wie es die Eltern in eurer Kita versuchen. Das kann nur nach hinten los gehen. Trotzdem finde ich es sehr wichtig so weit wie möglich Industrieprodukte zu vermeiden. Bei uns zuhause gibt’s viel Obst und auch selbstgemachte Süßigkeiten (mit Honig gesüßt) und es hat sich noch keiner beschwert Für mich gilt: Je naturbelassener ein Lebensmittel ist, desto gesünder ist es für unseren Körper!
Ich sehe in meiner Umgebung leider auch keinen „Kein-Zucker-Trend“, eher im Gegenteil. Den Kindern wird immer öfter und bei jeder Gelegenheit Süßes zugesteckt. In jedem Laden bekommen sie Bonbons, jeder Besuch bringt Süßigkeiten für die Kinder mit. Es gibt fast kein Entrinnen.
Liebe Grüße
Maria
Liebe Maria,
Löschenerst mal ganz herzlichen Dank für Deine interessanten Ausführungen!
Ich fühle mich etwas missverstanden :-). Dieser Beitrag sollte nicht dazu dienen, Zucker als grundsätzlich harmlos darzustellen. Das ist er - auch aus den von Dir genannten Gründen - durchaus nicht. Schon gar nicht in großen Mengen. Es geht hier wirklich um kleine Mengen und deren Schädlichkeit.
Es ist vollkommen unbestritten, dass es sinnvoll ist, den Zuckerkonsum zu begrenzen und "natürlich" immer (!) besser ist. Aber von minimalen Mengen an Industriezucker sind nun wirklich keine nachhaltigen Schäden zu erwarten :-).
Ganz liebe Grüße!
Danielle
Liebe Maria,
Löschenich möchte dir nicht zu nahe treten, aber das von dir zitierte Buch enthält sehr viele falsche Behauptungen und Brukers Thesen sind inzwischen wissenschaftlich wiederlegt.
Es ist mir z.B. nicht klar, wann genau im Zuckerabbauprozess (wobei Zucker eigentlich nicht wirklich abgebaut, sondern resorbiert und biochemisch verwertet wird) diese 5 Vitamine "verbaucht" werden. Genaugenommen besteht Fabriksucker aus Glucose und Fructose, was beides durch (an- und aerobe Glykolyse) vom Körper zur Energiegewinnung genutzt wird. Manche Enzyme in diesen Prozessen haben manche der von dir genannten Vitamine als prosthetische Gruppe.
Nun ist es so, dass Enzyme ja Katalysatoren sind und nicht verbaucht werden (und die prosthetische Gruppe wird höchstens verändert und dann wieder regeneriert), es ist also für die Vitamine in den Enzymen relativ unerheblich, wie oft sie benötigt werden.
Und da durch den Zuckerstoffwechwel keine Vitamine direkt verbraucht werden, ist es auch nicht "nötig", diese zusammen mit Zucker aufzunehmen. (Es ist aber natürlich aus anderen Gründen immer begrüßenswert, wenn man Vitamine zu sich nimmt)
Außerdem wird ja letztendlich jedes Kohlenhydrat über die Glykolyse genutzt, soll man also jegliche Kohlenhydrate meiden (auch sehr viele "natürliche" Kohlenhydrate enthalten nicht diese B-Vitamine)?
Ich möchte auch noch sagen, dass nahezu jeder Nährstoff gewisse Enzyme benötigt, um genutzt zu werden. Biotin z.B. ist NICHT für den Zuckerabbau wichtig, sondern u.a. für den körpereigenen Zuckeraufbau und die Verdauung gewisser Aminosäuren und damit des Eiweißstoffwechsels. Panthotensäure ist z.B. essentiell für den Fettsäurestoffwechsel. Nikotinsäure ist ein unheimlich zentrales und wichtiges Vitamin, das man zur zellulären Energiegewinnung in Citratzyklus und Atmungskette unbedingt braucht, quasi der Endstrecke eines jeden genutzten Nährstoffes.
Man braucht diese Vitamine also, egal was man zu sich nimmt. Natürlich ist es schön, wenn Nahrung, die man aufnimmt, diese Vitamine enthält, aber Zucker im Besonderen "verbraucht" diese Vitamine nicht und ist somit kein "Räuber", zu seinem Abbau braucht man diese Vitamine auch nicht mehr oder weniger als zum Abbau anderer Stoffe und da ja kaum jemand "pur" Zucker ist, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, über andere Nahrungsbestandteile Vitamine zu sich zu nehmen. Auch nicht alle natürlichen Lebensmittel enthalten alle lebenswichtigen Vitamine. Nehmen wir z.B. Reis, ein sehr gesundes Lebensmittel. Reis enthält die Aminosäure Leucin, aber nicht das Vitamin Biotin, das zum Leucinabbau gebraucht wird.
Ich halte die Thesen gegen Fabrikzucker sehr gewagt. Ja, Zucker ist nicht gesund. Ja, er pur ohne weitere Nahrungsbestandteile bringt dem Körper nur Energie, aber nichts anderes. ABER er nimmt dem Körper auch nicht wirklich etwas.Er bringt einen nicht in Vitaminarmut (wie gesagt, die Vitamine werden ja nicht "verbraucht", sondern sind danach immer noch da.). Natürlich ist es schön, wenn man ein Lebensmittel isst, das nicht nur süß ist, sondern gleich wertvolle Nahrungsbestandteile liefert. Das KANN aber auch ein Reis-Keks MIT Fabrikzucker sein (Reis für die Vitamine, Zucker für den Geschmack).
Wir sind uns doch alle einig, dass Obst gesünder ist und Zucker nicht gerade ein wertvoller Nahrungsbestandteil. Aber die Dosis macht das Gift... Und ich persönliche denke, es kommt immer auf die Inhaltsstoffe an. Der Zelle ist es letztlich egal, wo genau die Glucose herkommt, wichtig ist aber, was man da sonst noch alles mit zu sich nimmt (und da möchte ich z.B. chemische Farb- und Konservierungsstoffe möglichst vermeiden).
Für mich wirken die Argumente der Zuckergegner oft sehr reißerisch und etwas dogmatisch. Brukers Buch ist zweifelsohne gut und mitreißend geschrieben, der Inhalt ist aber einfach unbewiesene bzw. irreführende Propaganda.
Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich das so deutlich sage!
P.S. Honig enthält auch z.B. kein Thiamin (früher Aneurin) und Biotin...
Mir fehlt hier noch der Hinweis, dass Kinder unter einem Jahr keinen Honig essen sollten. Honig kann als Verunreinigung Clostridium botulinum enthalten, welches den Säuglingsbotulismus auslösen kann.
LöschenViele Grüße
Carmen
Ich habe gerade aktuell eine Diskussion in der Kinderkrippe😑, da ich der Meinung bin, dass man bei einem süßen Frühstück keine Marmelade und auch keinen Honig braucht, da bspw Bio Marmelade sogar 56% Zucker hat. Ein Bananenaufstrich vermittelt den Kindern genauso gut, wie süß schmeckt und enthält zumindest nur Fructose. Leider bin ich nun die böse Mutter, die den lieben Kinder ihre Marmelade weggenommen hat. Zu meinem Entsetzen will man auf Nachdruck der Eltern wieder das alte süße Frühstück einführen. Es ist erschreckend, wie leichtsinnig mit dem Zuckerkonsum umgegangen wird und der Artikel hier verharmlost die langjährigen Folgen des Zuckerkonsums, wie Diabetes, ADHS etc und vor allem geht es einfach darum, dass der Körper Industriezucker nicht braucht. Ich nehme bei meiner eigenen Mutter, die mir erzählen will, dass mein Kind gerne Tee mit Zucker trinken möchte, immer das Beispiel, dass er auch auf Zigaretten schaut, wenn er jemanden rauchen sieht. Soll ich ihm dann eine Zigarette geben. Ich denke mir solange man noch Einfluss auf die Ernährung des Kindes hat, dann sollte man dies auch verantwortungsbewusst tun. Ab einem gewissen Alter wird es dann wirklich schwierig das Kind "zuckerfrei" (" ganz zuckerfrei geht nicht immer, da kohlenhydratreiche Lebensmittel, wie Brot, Nudeln auch Zucker enthalten) zu ernähren, aber bei Kleinkindern finde ich es einfach nur unverantwortlich, schwach und traurig. Seit 12 Wochen habe ich meine Ernährung total umgestellt und sehe, wie gut es mir tut. Leider haben meine Eltern sich nie für das Thema Ernährung interessiert und ich sehe jetzt, welche Schäden ich davongetragen habe. Leider kommt es mir so vor, dass viele Eltern sich bei ihren eigenen Kindern mit der Gabe von Süßigkeiten beliebt machen wollen und einfach nur Diskussionen aus dem Weg gehen wollen. Ich denke auch, dass es ab einem gewissen Alter auch mal Ausnahmen geben kann. Aber das Problem ist, dass es meist nicht bei Ausnahmen bleibt. Ich finde es schade, dass nicht alle Eltern etwas mehr darauf achten, denn dann müsste das "arme" Kind, dass die Süßigkeiten nicht essen darf, nicht leiden. Denn wären alle der Meinung, dass Zuckerbomben in unserer Ernährung nichts zu suchen haben, dann müsste eine Mutter ihrem Kind nicht verbieten all diesen Kram zu essen. Aber das ist ein Idealbild, was es leider niemals geben wird. Vielleicht aber mal eine Anregung eines Perspektivenwechsels. Denn ich denke, dass dieses Kind nur arm dran ist, weil der gesellschaftliche Druck es nicht gesund leben lässt und nicht weil es eine verantwortungsbewusste Mutter hat. Ich bin übrigens Grundschullehrerin, die sich täglich mit Entsetzen ansehen muss, was die Kinder mitbringen.:/
LöschenGruß
Liebe Maria,
LöschenVielen Dank für deine Antwort. Du sprichst mir aus der Seele.
Hallo Maria,
LöschenFructose gilt als der ungesündeste Zucker überhaupt.
Also gar nix mit besser.
Na ja also ich brauch sicherlich keine Lebenmittel in mein Kind (egal welchen alters) stopfen die mit Zucker überhäuft sind. Was das bringt Wissen wir ja alle. Wenn aber kleinstmengen in einem Produkt sind, dann ist das halt so.
AntwortenLöschenhallo ihr, der artikel ist lustig geschrieben, aber leider sehr einseitig. ich vermisse doch sehr noch medizinische aspekte. z.b. das argument, man könne so diabetes vorbeugen hätte ich gerne mal deutlich erläutert. oder das zucker im ersten jahr übergewicht fördern soll.
AntwortenLöschenich würde mich selbst glatt als überperfektionistische helikopter mami bezeichnen ;) aber ich halte diese zucker-verteufelung für absoluter quatsch. mein sohn kriegt gerne mal ne eierwaffel oder ein stück schokolade oder mal ein gummitier oder ein eis.
für uns sind süßigkeiten zu hause kein geheimnisumwittertes mysterium sondern gehört zum täglichen genuss dazu. wir essen dafür alle gemeinsam am tisch und freuen uns über das leckere essen und genießen die zeit zusammen. und bei uns darf man sich auch mal mit nen schokopudding nach dem essen auf dem sofa gemütlich machen.
dafür gibts nicht dieses nervige zwischengefuttere. kein hier ne grissinistange, hier nen hirsekringel. DAS finde ich furchtbar.
essen ist lebensfreude! zucker gehört dazu. wie üblich macht die dosis das gift ;)
kathi aka contenance
Hallo Danielle,
AntwortenLöschenVielen Dank für Deinen Artikel.
Zum Thema Karies durch Zucker: Es gab mal eine Dokumentation, ich glaube im ZDF. In der haben zwei (?) Familien eine zeitlang wie in der Steinzeit gelebt. Nachher hatten viele Karies, weil sie sich nicht die Zähne putzen konnten. Und das ganz ohne Industriezucker. Das hat da sogar die behleitenden Ärzte überrascht.
Viele Grüße
MT
Vielen Dank :-). Das bestätigt ja die Annahme, dass es den Kariesbakterien ganz egal ist, welche Zuckerart sie verstoffwechseln :-).
LöschenEin Punkt wäre die Vollwerkost. Getreide und Zucker zusammen blähen recht schnell. Bei mir reicht da auch natürlicher Zucker aus wie in Trockenfrüchten. Aber dort erklärt es sich ja von selbst, weil der Zucker sehr konzentriert ist.
AntwortenLöschenUnd wie weiter oben schon genannt, ist der Zusammenhang zum Verhalten spannend.
Ich hatte den Artikel übrigens auch nicht so verstanden, dass es heißen soll, dass Zucker in geringer Menge in Ordnung ist. Ich frage mich nur gerade, worin denn genau das ungesunde besteht. Alle gängigen Argumente werden ja ausgehebelt.
Liebe Danielle,
AntwortenLöschendanke für den Artikel und diese tolle Website. Auch wenn der Artikel schon länger her ist, noch ein Kommentar von mir, da mich das Thema auch gerade umtreibt :). Aufgrund eines insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabetes habe ich mich mal etwas intensiver mit dem Zuckerthema beschäftigt. Dazu muss ich sagen, dass ich selbst Süßes fast gar nicht mag und daher eher der Meinung war mich mehr oder weniger zuckerfrei zu ernähren (von Obst etc. abgesehen). Tja, weit gefehlt und diese Erkenntnisse haben mich eben auch dazu gebracht über mindestens eine zuckerarme Ernährung für mein Kind nachzudenken. Die Erkenntnisse bestanden im Wesentlichen darin, dass es im Grunde keine industriell hergestellten Nahrungsmittel ohne Zucker gibt - meist mit Zuckerzusatz und durchaus oft nicht deklariert und auch ohne, dass es die süßende Wirkung hätte (z. B. Pommes Frites: werden mit Zucker überzogen, damit sie knusprig werden). Das ist das eigentliche Riesenproblem und darüber lohnt es sich auf jeden Fall nachzudenken und zu informieren. Denn in dieser Masse kann das wirklich nicht mehr gut sein - wie schon angemerkt mit der Dosis und dem Gift. Die Süßigkeiten selbst - wo der Name also Programm ist - sehe ich dabei tatsächlich auch als das kleinere Problem an. Hier teile ich deine Meinung, dass die Erlernung eines maßvollen Genusses - so dass es etwas besonderes bleibt - sinnvoll ist!
Und es lohnt sich eben über die Zuckerarten und -verwertung Gedanken zu machen. Dazu sei empfohlen sich mal über den Insulinkreislauf und den glykämischen Index zu informieren. Denn es ist eben ein Unterschied, ob ich eine Banane oder ein süßes Hörnchen esse. Vielleicht ist es den Kariesbakterien egal, dem gesamten Stoffwechsel aber nicht. Und diese unterschiedlichen Einflüsse kann man in der Tat bei Kindern beobachten.
Insofern wäre mein Fazit, frei von allen Dogmen, dass man sich sich bewusst mit Zucker auseinander setzen sollte und den unbewussten möglichst vermeiden sollte und den bewussten genießen. Wie das beim Kind in der Praxis funktionieren wird, ergänze ich in einem Jahr (aktuell 3 Monate) :D.
Liebe Grüße & weiter so! Ana
Hallo,
AntwortenLöschenInteressantes und kontroverses thema :)
Bei meinem ersten kind hatte ich auch den festen vorsatz,dass es im ersten jahr keine zuckerhaltigen lebensmittel benötigt und bekommt.meine mutter wollte ihr auch süsses geben und auf meine einwände hin kam der kommentar "das kind möchte doch auch mal schokolade essen!" :()
Ich glaube kaum, dass ein nicht mal einjähriges kind den vorsatz hat,was süsses zu essen ;) aber der gesellschaftliche druck ist gross und erinnert mich-entschuldigt, wenn es übertrieben klingt,an alkohol und zigarettenkonsum. Ich werde z.b.ständig scheel angeschaut und ob meiner beweggründe gefragt, weil ich kein alkohol trinke.warum?ist ein nervengift :)nikotin genauso.und zucker?ernährungsphysiologisch macht er keinen sinn und er macht auch süchtig.ich denke jeder kennt den drang etwas süsses essen zu wollen und-zu müssen.das schlimme ist,es wird einem sehr schwer gemacht,sich zuckerfrei zu ernähren seitens der industrie und seitens der gesellschaft.ich denke,es kann unseren kindern schlimmeres passieren als wenn sie keinen zucker kriegen;)
Liebe jay d.,
Löschenich stimme Dir zu, dass der Idealfall wäre, komplett auf Industriezucker zu verzichten. Und ich finde es gut, wenn man da konsequent ist. Ich sehe es aber nach wie vor so, dass es auch kein Beinbruch für das Kind ist, wenn es mal was Süßes bekommt (in Maßen). Letztendlich wird es spätestens in der Kita doch mit dem (in meinen Augen durchaus auch!) vollkommen nutzlosen Industriezucker in Berührung kommen.
Viele Grüße!
Danielle
Hallo,
AntwortenLöschenich finde wie beim Stillen/Flaschennahrung ist das ein Thema, wo die Meinungen immer auseinander gehen.
Wir haben bei Nr. 1 auf Zusätzlichen Zucker verzichtet, sprich es gab im alter von 0-12 Monaten keine Süßigkeiten, aber nicht den Grundsätzlichen Zucker.
Das wird bei Nr. 2 auch so laufen, denn wie bereits auch in deinem Beitrag geschrieben, es gibt überall versteckten Zucker und ich bin einfach nach wie vor überzeugt, dass ein noch nicht 1 Jähriges Kind nicht viel mehr Zucker als nötig bekommen sollte.
Natürlich bekommen unsere Kinder frisches Obst (Fruchtzucker) auch mal einen Fruchtzwerg (ebenfalls Zucker) ebenso Brot (enthält Stärke (Zucker) und oft nochmal zusätzlich Zucker) usw.
Es ist bei uns nicht, dass sie Grundsätzlich keinen Zucker dürfen, sondern dass ich den Konsum einfach im Rahmen halten möchte.
Das machen wir übrigens bis heute, das es nicht soviel Süßzeug gibt am Tag, dafür darf er jeden Tag eine kleine Menge.
Ich finde euren Blog übrigens wirklich interessant und habe schon einige Beiträge gelesen, welche ich wirklich sehr gut fande, ich bin gespannt auf mehr und schaue regelmäßig nach neuen Artikeln.
Liebe Grüße
Ich hatte bis jetzt immer gehört, dass man bei Kindern bis zum Alter von einem Jahr auf Zucker verzichten solle, weil das für das Knochenwachstum wichtig sei .. davon ist jetzt hier gar nicht die Rede ... kann das irgendjemand bestätigen oder widerlegen?
AntwortenLöschenHallo,
Löschenüber einen diesbezüglichen Zusammenhang habe ich noch nichts gelesen. Eher anderslautende Meldungen habe ich bei einer kurzen Suche gefunden:
"Im Fachblatt "Physiology & Behavior" berichten die Forscher, dass Kinder mit einer nur mäßigen Vorliebe für Süßes eine geringere Konzentration eines Eiweißstoffs im Blut haben, der an das Knochenwachstum gebunden ist. Das bedeutet, Kinder essen automatisch weniger Süßigkeiten, wenn das Wachstum nachlässt."
Viele Grüße
Danielle
Vielen Dank für die Antwort! Dann kann ich das ganze Zuckerthema jetzt viel entspannter sehen. Vielen Dank auch insgesamt für eure tolle, informative Seite!
LöschenHallo! Gerade lese ich recht viel bei "unerzogen" und gerade das Thema Süßes ist kontrovers diskutiert. Können/Dürfen/Wollen Kinder alles selbst entscheiden?! Wie seht ihr das Unerzogen-Konzept? Gerne auch als Artikel! {Noch ein Themenvorschlag, der hier zwar nicht hinpasst, aber ich möchte ihn kurz erwähnen: Selbstbefriedigung bei Kleinkindern. Ich wusste nicht, dass es das gibt, bis ich es gesehen habe und wir damit umgehen erst recht nicht!) Danke im Voraus! LG!
AntwortenLöschenLiebe Tanja,
Löschen"unerzogen" ist ein sehr interessantes Thema - wir beschäftigen uns viel damit, würden uns aber selbst nicht dazu zählen. Denn vor allem in Bezug auf Süßes und Medienkonsum gehen wir nicht davon aus, dass (alle) Kinder sich regulieren können. Dazu wird es auch irgendwann einen Artikel geben, Snowqueen sichtet dazu gerade die Literatur. Auch kindliche Sexualität ist definitiv noch eins der nächsten Themen.
Herzliche Grüße!
Danielle
Ach, super, da freu ich mich schon drauf! Danke und LG!
AntwortenLöschenMein Baby ist mittlerweile 6 Monate alt und wir hören ständig von Oma und Opa, wann wir ihm denn mal Löffelbisquit o.ä. geben.
AntwortenLöschenIch lese deinen Blog super gerne und finde ihn sehr hilfreich, daher hab ich mich gefreut, dass ich bei dir einen Artikel zu dem Thema gefunden hab (eigentlich um Argumente gegen Omas Meinung zu finden).
Leider finde ich deinen Text etwas irreführend.
Ich werde meinem Baby im ersten Jahr keinen Zucker geben und möchte, dass er die Geschmäcker und die Süße pur wahrnimmt. Vor dem "mal eben im Buggy nebenbei was naschen" hat mich zB auch mein Zahnarzt gewarnt.
Alleine die ständige Rechtfertigung ggü. anderen (vor allem Großeltern) wird sicher schwer, aber ich persönlich halte das für ein Baby für den richtigen Weg.
Was ich schade finde, ist dass du im Titel von "Baby im 1. Lebensjahr" schreibst und im Text von "Kindern", teilweise im Kita-Alter. Da muss man, meiner Meinung nach, differenzieren, auch im Hinblick auf alternative Süße und die Gabe von Honig!
Mein Kind wird nach dem 1. Geburtstag langsam an Süßes herangeführt, es ist in dieser Gesellschaft ja nicht zu vermeinden und die Menge macht das Gift. Wir selbst ernähren uns auch nicht zuckerfrei.
Was leider auch immer ein bitterer Beigeschmack bei den Süßigkeiten ist, ist das "Erpressen", was nun mal häufig zu beobachten ist. "Wenn du lieb bist, bekommst du Schokolade" usw.
Wie wir damit umgehen, wenn es soweit ist, wird noch mal spannend... In der Praxis wirft man ja doch einige Dogmen eigenhändig über Bord :)
Ich stimme deinem Grundgedanken zu, hätte mir aber eine Diffenrenzierung gewünscht!
Liebe Grüße
Helena
Super Bericht :) Ja dass mit dem lieben Zucker, auch gerade bei uns das Thema.
AntwortenLöschenIch will meine Tochter auch weitgehend "zuckerfrei" im 1. Lebensjahr ernähren bzw. bis sie richtig die "guten" Sachen isst (wir machen BLW). Wobei es mir dabei eher auf Art und "Verbund" des zugesetzten Zuckers ankommt. Es ist eben so, dass Glucose direkt ins Blut geht und allein eben nichts weiter liefert als schnelle Energie. Der gewöhnliche Haushaltszucker (Saccharose) besteht eben 1:1 aus Fructose und Glucose, Maltodextrin (das ich auch schon in Gute-Nacht-Brei zugesetzt gesehen habe, ist pure Glucose in unterschiedlich langen Ketten und Agavendicksaft enthält wesentlich mehr Fruktose als Glucose und hat daher einen besseren glykämischen Index. Nimmt man Obstpüree zum süßen, hat man natürlich auch diverse Zucker dabei, aber eben auch Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Deshalb würde ich das immer bevorzugen. Ich will allerdings auch nicht zu dogmatisch sein. Meine Tochter (knapp 10. Monate) hat auch schon von einem anderen Kind einen Leibnitzkeks geschenkt bekommen. Den habe ich ihr dann natürlich auch nicht aus der Hand gerissen. Ich denke aber, man sollte sich bewusst sein, was drin ist und bestenfalls, wie es physiologisch wirkt. Ich habe da als Ökotrophologin sicher noch ein anderes Auge drauf.
AntwortenLöschenIch lese eure Beiträge sehr gern und finde sie immer hilfreich. Bei solchen speziellen Ernährungsthemen solltet ihr aber vlt wirklich nochmal jemanden vom Fach hinzuziehen. Kinderärzte sind in Sachen Ernährung nämlich auch nur so semi-gebildet...
Hallo,
AntwortenLöschenmein Sohn ist jetzt 9 Monate und lernt gerade noch das Essen. Wir agierten nach BLW sind da aber nicht ganz so streng. Er isst aber noch nicht so richtig. Natürlich beschäftige ich mich da auch mit dem Thema "was kann ich meinem Kind geben". Dazu gehört ja auch der Zucker. Ich bin der Meinung, solange mein Kind nicht richtig isst, braucht er auch keine zusätzlichen Süßigkeiten. Ich unterscheide da also nicht nach Alter sondern nach Reife. Ein Kind, das gerade noch damit beschäftigt ist sich an Nahrung (egal ob Brei oder Fingerfood) zu gewöhnen, sollte es auch erstmal Nahrung sein, die ihm nutzt. Süßigkeiten wie Kekse nutzen aber nunmal nicht. Also warum sollte das Kind sowas essen? Wenn mein Kind einmal richtig isst, also ganze Mahlzeiten zu auch nimmt, halte ich es, wie Ihr geschrieben habt: Dann darf es auch mal was Süßes sein - in Maßen natürlich ...
Was mich noch interessiert ist, wie sieht es mit dem Unterschied Fruktose und Glukose aus? Ich habe von einer Freundin nämlich diesen Link zugeschickt bekommen: https://blog.paleosophie.de/2011/08/22/warum-zucker-nicht-gesund-sondern-giftig-ist-das-lustige-video-mit-der-bitteren-wahrheit/
Was ist da dran?
Liebe Grüße
Lisa
Wie unentspannt alle Muttis hier sind ... Ich glaube eine vernünftige Ernährung mit wenig Zusatzstoffen usw. verzeiht sicher daß ein oder andere Stück Schoki - das alle Menschen glücklich macht...
AntwortenLöschenHab den Artikel gelesen und einige Kommentare.
AntwortenLöschenJa man kann weitestgehend im 1. Jahr zuckerfrei ernähren, aber nur wenn es das erste Kind ist.
Wir haben noch einen Nachzügler daheim, der sieht wie die grossen Teenager Süßigkeiten essen und die Grossen wollen dem Kleinen nur gutes und geben was ab. So nun möchte der Zwerg immer wieder was.
Das in einer Wachstumsstillstand die Kinder keinen Zucker brauchen kann ich so unterschreiben. Hatte hier ein Kind das fast jede Schokolade verschmäht hat, bis vor so ca einem Jahr. Steckt mitten in der Pubertät und isst Süssigkeiten in Unmengen, solange welche vorhanden sind.
Meine Kinder haben keinen Karies, sind gertenschlank und essen gerne Süsses.
Eine schrieb auch sie wäre Grundschullehrerin und sie sähe was die Kinder so mitbringen würden. Ja viele Eltern sind zu bequem ihren Kindern ein Brot zu schmieren und einen Tee zu kochen. Oder es gibt nur süsse Aufstriche mit.
Meine bekommen jeden Tag ein Brot mit zur Schule, meist mit Wurst oder Käse aber manchmal auch Nutella. Als Getränk gibt es Tee ohne Zucker.
Ist zwar schon eine Weile her der Artikel, aber ich finde das Thema auch immer wieder interessant. Vor allem der böse Industrie- oder Fabrikzucker hat es Allen angetan. Klingt ja auch so künstlich. Ich versuche ihn inzwischen immer als das zu bezeichnen was es ist: Zuckerrübenzucker. Nicht mehr und nicht weniger. Und der ach so viel gesunde "braune Zucker" besteht ebenfalls zu 99% aus weißem Zucker und zu 1% aus Zuckerrübensirup.
AntwortenLöschenVon manchen wird dann aufgerechnet wieviel Zucker z.B. getrocknete Datteln enthalten (ca 66%) und das man dann also "Zucker" mit der 1,3fachen Menge "gesunder" Datteln ersetzen kann.
Wir sind (außer Honig) inzwischen bei der Variante: sinnfreien Zucker vermeiden. Also nehmen wir bei (Back-)rezepten ungefähr 1/4 des vorgegebenen Zuckers (außer es ist Konsistenzträger wie bei Bisquit) und bisher hat es allen geschmeckt und niemand hat den zusätzlichen Zucker vermisst. Auch Dinge wie Kaubonbons, Karamell, Lutscher o.ä. die ewig die Zähne mit Zuckerwasser umspülen vermeiden wir (grundsätzlich). Essen es aber selber auch nicht, daher ist es einfach nicht im Haus. Wenn es auf Geburtstagen o.ä. was gibt dürfen sie selbstverständlich. Als Ausnahmesituation ist es völlig ok.
Einer meiner ersten Breie als Baby war Keksbrei aus süßen Butterkeksen. Meine Schwester hat mir damals auch alles mögliche reingefüttert und ich habe mich formidabel entwickelt, sehr gute Zähne und sowohl Abitur als auch Studium mit 1 hinbekommen, ganz ohne Hyperaktivität und Sucht. Bei meiner kleinen Tochter, die jetzt 14 Wochen alt ist, geht daher auch je nach Laune mal ein Löffelchen Griesbrei oder eine Ecke Keks in den Mund. Sie darf an allem riechen und lecken und ich werde bestimmt nicht das Kind zum Lebensgroßprojekt aufbauschen und im Supermarkt jedes Lebensmittel stundenlang zerlegen, weil ich sonst keine anderen Projekte habe und denke, dass mein Kind durch Zuckervermeidung die Unsterblichkeit erlangt. Das werden wir alle nicht. Insofern teile ich die Meinung der Autorin. Im Übrigen hätte ich meine Masterarbeit damals ohne die Hilfe von Merci Schokoladenbonbons niemals so gut hinbekommen! :) Ganz nebenbei kenne ich einige Mütter, die ihren Kindern den Zucker vorenthalten und selber gut und gerne mal an der eigenen Hüfte arbeiten dürften.
AntwortenLöschenDanke :) Dieser Beitrag hat mir gerade etwas hinweggeholfen über mein stilles Leiden beim Anblick der krassesten Geburststagssüßigkeiten, die eine Mutter heute morgen mit in den Kindergarten gebracht hat!
AntwortenLöschenAllerdings ist mir aufgefallen, dass dieser Satz: "Maßgeblich ist jedoch nach wie vor die Gesamtzahl der über den Tag zu sich genommenen Kalorien." so nicht stimmt. Das ist die These, die die Zuckerindustrie Jahrzehnte lang, auch mit etlichen selbstgesponsorten Studien, zu etablieren versucht hat (was oft auch gelungen ist). Mittlerweile ist aber erwiesen, dass Kohlenhydrat nicht gleich Kohlenhydrat ist und dass Kohlenhydrate unterschiedlicher Quellen auch eine deutlich unterschiedliche Auswirkung auf die Gesundheit haben.
Dieser Aspekt ist mir insgesamt etwas zu kurz gekommen, die Auswirkung auf die Gesamtgesundheit, chronische Krankheiten, psychische Auswirkungen etc. Aber die Quintessenz des Beitrags war wohl auch eher, dass es ok ist, MAL ne Kleinigkeit zu naschen. Ich nehme es vielleicht umgekehrt wahr. Mehr als MAL, sollte man tunlichst vermeiden. Wobei kompletter Verzicht meiner Meinung nach nur selbstbestimmt sinnvoll und machbar ist, wie Du ja auch schreibst.
Ich finde das Thema jedenfalls extrem interessant und oft auch schockierend. Wer da auch noch etwas neugieriger ist, kann einfach mal "Doku Zucker" googlen, es gibt ein breites Angebot sehr aufschlussreicher Dokus (teils auch etwas reißerisch, aber auch hier gab es teils neue Einblicke für mich).
Jedenfalls besten Dank für Euren Blog! Ich fühle mich nach wie vor sehr bereichert durch Eure Arbeit <3
https://www.journal-of-hepatology.eu/article/S0168-8278(21)00161-6/fulltext#%20
AntwortenLöschenIn Kurz: In der Tat kurbelt Zuckerkonsum (insbesondere auch von Fructose, ebenfalls ein Bestandteil des Haushaltszuckers Saccharose), beispielsweise in Soft Drinks, die Fettherstellung in der Leber an.
da kann ich mich also meiner Vorrednerin anschließen, "selten mal" sollte der Maßstab sein.
Bin selber Ärztin und unsere Kinder sind 5 und 2.
Hallo:)
AntwortenLöschenEin Aspekt, der mir hier fehlt, und für mich am Ausschlaggebensten dafür ist, auf Zucker bis zum 2. Geburtstag so weit es geht zu verzichten:
Ein Kinderarzt (kids.doc auf Instagram) hat erklärt, dass diese Empfehlung (die von der WHO kommt) auf der Tatsache beruht, dass in den ersten beiden Lebensjahren der Stoffwechsel programmiert wird und die Anzahl der Fettzellen festgelegt. Beim Zunehmen würden diese später im Leben nicht mehr, sondern einfach nur größer. Werden in den ersten Lebensjahren mehr Fettzellen angelegt, wirkt sich das also langfristig massiv aus: Man nimmt schneller zu und schwerer ab, und Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht werden eher Thema.
Das sind für mich schon echt starke Argumente, den Zuckerkonsum so gut es geht einzudämmen, auch wenn ich es selbst nicht zu 100% schaffe.