Mein Kind zieht ständig die Handschuhe aus - was kann ich tun? °FAQ°

Das ist Gott sei dank nur eine Phase, leider dauert sie manchmal einen kompletten Winter lang. Im nächsten Jahr sieht es dann aber höchstwahrscheinlich besser aus! 

In der Hochphase des Handschuhhasses war bei uns ein Muff die Lösung schlechthin. Im Kinderwagen kann das Kind seine Hände in den wärmenden Muff stecken, will es aber etwas greifen, holt es ganz einfach die Hand heraus. Sehr schön ist der Muff von Saling aus 95 % Schurwolle und 5 % Kaschmir - aus kontrolliert biologischer Tierhaltung.


Man kann auch schauen, ob das eigene Kind lieber Fäustlinge oder Fingerhandschuhe mag - meine beiden zum Beispiel finden (dünne) Fingerhandschuhe viel angenehmer, als die unförmigen Fäustlinge. Andere Kinder nervt das Gefummel mit den Fingern - sie sind mit Fäustlingen viel glücklicher.

Bei ganz kleinen Babys lohnen sich Schnee- oder Fleeceanzüge, bei denen man die Ärmel am Ende so umkrempeln kann, dass sie die Hände bedecken. Bei größeren extremen Handschuhverweigerern sind vielleicht Krabblers eine Lösung - auch, wenn sie nicht besonders warm halten.

Puky Wutsch und Pukylino - was ist der Unterschied? °FAQ°

Das Pukylino kostet 39,99 EUR. Es ist etwas kleiner als das Puky Wutsch und steht ein bisschen stabiler. Empfohlen wird das Pukylino ab 12 Monaten bzw. 75 cm Körpergröße. Die Sitzhöhe beträgt 22 cm. Das Kind kann damit - wie auf einem Bobbycar - durch die Gegend fahren. Es ist im Verhältnis zu seiner Höhe relativ breit, so dass ein Umkippen eigentlich nicht möglich ist (einige Kinder schaffen das dennoch). Das Pukylino kann daher auch von Kindern genutzt werden, wenn sie noch nicht laufen können.

Das Puky Wutsch kostet 49,99 EUR und wird erst ab 18 Monaten bzw. einer Körpergröße von 80 cm empfohlen. Die Sitzhöhe liegt bei 24 cm. Es ist nicht ganz so breit angelegt und kippt durch die Pendelachse am Lenker relativ leicht in den Kurven um. Das ist vom Hersteller auch so gewollt, denn das Wutsch soll seinen Fahrer auf das erste Laufrad vorbereiten. Die Kinder müssen also auf dem Wutsch beim Lenken und Um-die-Ecke-fahren das Gleichgewicht halten, auf geraden Strecken fährt es stabil. Ein Umkippen durch "Fahrfehler" kommt häufig vor.  

Das Wutsch und das Pukylino sind jeweils in den Farben rot, hellblau, kiwi (grün) und rosa erhältlich.

Für diejenigen, für die Geld kein Problem ist, wäre der ideale Puky-Werdegang wie folgt: Zum 1.Geburtstag ein Pukylino, mit 18 Monaten ein Puky Wutsch oder das Dreirad Puky Fitsch (in rot oder kiwi erhältlich) und zum 2. Geburtstag das Puky LR M (kleinstes Laufrad von Puky).

Wir machen eine Weihnachtspause

Ihr Lieben,


wie jedes Jahr gönnen Danielle und ich uns zur Weihnachtszeit und ins neue Jahr hinein (mindestens) vier Wochen Blog-Pause, um uns voll und ganz unseren gewünschtesten Wunschkindern zu widmen. Wir werden unsere Wohnungen schmücken, Plätzchen backen, Geschenke basteln und einpacken, Gesellschaftsspiele spielen, Weihnachtsfilme gucken, kuschelige Höhlen bauen und viele, viele Bücher vorlesen. Ihr werdet in dieser Zeit hier nichts Neues von uns zu sehen bekommen - ich denke, ihr habt dafür Verständnis. Diejenigen von euch, die uns bei Tipeee unterstützen, dürfen sich noch auf einen Weihnachts-Newsletter freuen, alle anderen können die lange Blog-Pause überbrücken, indem sie auf Twitter, Instagram oder Facebook verfolgen, was wir so treiben.

Snowqueen empfiehlt ... meine liebsten fünf Kinderbücher

Die liebe Leen vom Blog Aufbruch-zum-Umdenken hat eine Blogparade gestartet, in der wir unsere fünf liebsten Kinderbücher vorstellen dürfen. Da ich ja sowieso gerade auf unserem Blog die Kategorie ".... empfiehlt" gestartet habe, dachte ich mir, es ist eine gute Idee, euch mal von meinen liebsten Kinderbüchern zu erzählen. Ich muss vorausschicken, dass es nicht unbedingt die Lieblingsbücher meiner Kinder sind - sie hören sie aber trotzdem gern. Ich mag sie deshalb, weil sie eine inhaltliche Moral transportieren, die meiner Erziehungsphilosophie sehr nah kommt und die ich meinen Kindern sehr gern auch in Form von Kinderbuch-Geschichten "mitgeben" möchte.

Bitte kein Brot! Wie man Enten und Vögel artgerecht füttert

Unsere Kita liegt direkt an einem See. Der Spielplatz wird regelmäßig von Enten besucht. Viele Eltern brachten morgens immer mal wieder altes Brot mit, damit die Kinder die Enten füttern können. Das war immer ein großer Spaß für alle  und die Enten waren durch die Fütterung schon fast handzahm. Die Eltern und die Erzieher freuten sich, dass die Kinder so ein Stück Natur ganz hautnah erleben konnten. 

Eines Tages flatterte der Kitaleitung ein Schreiben des Ordnungsamtes auf den Tisch. Es habe sich jemand über das ständige Entenfüttern beschwert und man fordere die Kita auf, das sofort zu unterlassen. Meine erste empörte Reaktion war: "Oh man - warum verdirbt man denn den Kindern dieses tolle Erlebnis? Die Enten werden heiß geliebt und haben schon Namen bekommen! Die Kinder haben so viel Freude!" Als ich darüber nachgrübelte, fragte ich mich, was nun eigentlich das Ordnungsamt damit zu schaffen habe. Deren Absicht ist sicher nicht, Kinder zu ärgern, sondern die Überwachung von Vorschriften einzuhalten. Nach und nach ging mir auf, dass es gar nicht darum geht, die Kinder zu gängeln, sondern darum, die Enten zu schützen. 

Enten richtig füttern


Schon als Kinder hatten wir damit Enten und Schwäne gefüttert - ich hatte keine Minute darüber nachgedacht, ob das Resttoastbrot, das ich meinen Kindern beim Sonntagsspaziergang an den See in die Hand gedrückt hatte, für die Tiere überhaupt geeignet ist. Ich begann zu recherchieren und stellte fest, dass altes Brot kein geeignetes Futter für Wildvögel ist.

Brot hat für Enten kaum einen Nährwert, es ist quasi Fastfood, bzw. eine Art Süßigkeit für die Tiere. Es enthält viel zu viel Salz - das kann den Blutkreislauf des Organismus vollkommen durcheinander bringen. Brot quillt zudem nach dem Verzehr unangenehm im Magen auf und enthält als industriell verarbeitetes Lebensmittel ungesunde Farbstoffe, Aromen und ggf. Konservierungsmittel. Es macht die Vögel dick und führt zu einer allmählichen Organverfettung.


Zwar stürzen sich die Enten oft heißhungrig auf das Brot - das heißt jedoch nicht, dass sie wirklich hungrig wären und die Fütterung damit nötig oder sinnvoll ist. Sie nehmen vielmehr gerne die Möglichkeit wahr, ohne großen Aufwand an Nahrung zu kommen. Ihre Bereitschaft, selbst (in den meisten Fällen völlig ausreichend vorhandenes) Futter zu suchen sinkt, je mehr sie gefüttert werden - entsprechend natürlich auch die Ausgewogenheit ihrer Ernährung.

Wird regelmäßig an einer bestimmten Stelle gefüttert, lockt das viele Tiere auf engen Raum an. Dieser Überbesatz sorgt zum einen dafür, dass die Tiere untereinander aggressiv werden und zum anderen ist diese Stelle dadurch überdurchschnittlich durch Entenkot verunreinigt, was dazu führt, dass das Wasser hier massiv überdüngt ist.

Das Brot verschmutzt das Wasser zusätzlich. Nicht gefressene Stücke sinken an den Boden des Gewässers, faulen dort und verstärken gemeinsam mit dem Vogelkot das Algenwachstum. Zum Abbau der Algen wird dem Gewässer viel Sauerstoff entzogen, das den Pflanzen und Wassertieren fehlt. Das ist vor allem im Sommer ein Problem, da ein chronischer Sauerstoffmangel im See entstehen kann. Im schlimmsten Fall "kippt" das Gewässer um und der Lebensraum wird nachhaltig zerstört. Selbst wenn das nicht passiert, dann können die Fäulnis- und Gärungsprozesse dafür sorgen, dass sich Botulismus-Bakterien bilden können, die giftige Sporen produzieren. Nehmen die Enten diese über ihre Nahrung auf, verenden sie elendig. Das Entenfüttern ist deswegen in einigen Städten und Gemeinden verboten.

Es landet auch sehr viel mehr Brot in den Gewässern, als man vermuten würde. Forscher in Australien haben zehn Teiche beobachtet und heraus gefunden, dass Spaziergänger im Schnitt 4,9 Scheiben Brot verfütterten. In jedem See landeten pro Tag etwa viereinhalb Brote - das sind insgesamt 1.642 Brote pro Jahr! An keinem Teich wurde das Brot komplett gefressen - zwischen 11,4 und 53,6 % des Brotes blieben im Gewässer liegen.

Brotreste vom Füttern der Enten

Das Entenfüttern führt leider auch dazu, dass die Tiere im Laufe der Zeit ihre Scheu vor den Menschen verlieren und immer öfter ihren natürlichen Lebensraum - das Wasser und sein Ufer - verlassen. So fallen viele Enten dann Hunden oder Autos zum Opfer.

Man kann Enten aber durchaus artgerecht füttern - vor allem bei geschlossenen Eisdecken auf den Seen ist das soger sinnvoll. Geeignet sind z. B. Getreide (bspw. Haferflocken, Hühnerfutter oder spezielles Wassergeflügelfutter), Kleie, Eicheln, Obststücke (sehr beliebt bei Stockvögeln) oder weiche Kartoffelstücke, die vom Mittagessen übrig geblieben sind. Alle Nahrungsmittel sollten schnabelgerecht verkleinert und natürlich schimmelfrei sein. Das Futter bitte nicht ins Wasser werfen, es sollte an das Ufer gelegt werden. So können die Reste nach der Fütterung wieder mitgenommen werden, damit nicht Ratten und Mäuse davon angezogen werden.


Vögel im Winter füttern


Brauchen Wildvögel im Winter Futter?


Viele Menschen lieben es, im Winter Futterhäuschen aufzustellen, um die wegen der Kälte flauschig aufgeplusterten Meisen oder Spatzen zu füttern. Dabei sind die Vögel seit Jahrtausenden an harte Winter angepasst. Der winterliche Nahrungsmangel führt zu einer natürlichen Auslese - es überleben nur die kräftigsten Tiere. So stellt die Natur sicher, dass damit deren Nachkommen möglichst gute Überlebenschancen haben. 

Kritiker der Vogelfütterung weisen darauf hin, dass man mit einer Fütterung der Natur quasi ins Handwerk pfuscht. Außerdem werden damit meist diejenigen Arten erreicht, deren Überleben nicht bedroht ist. Das ist vor allem bei Zugvögeln der Fall und bei solchen Arten, die nicht in der Nähe des Menschen leben.

Aufgrund der intensiven Nutzung der Umwelt durch Wohnungsbau und Landwirtschaft werden jedoch zunehmend die natürlichen Lebensräume der Vögel stark beeinträchtigt. Beobachtungen zeigen, dass die Vogelbestände immer weiter zurück gehen und früher weit verbreitete Arten, wie z. B. der Haussperling, mittlerweile extrem selten geworden sind. Daher wird eine winterliche Vogelfütterung heutzutage als sinnvoll angesehen. Einige Experten sagen sogar, dass man ruhig auch im Herbst oder Frühling füttern sollte. Ein britisches Überwachungsprogramm kam sogar zu dem Schluss, dass die Winterfütterung mittlerweile eine wichtige Arterhaltungsmaßnahme ist. 

Die richtige Futterstelle 


buntes Vogelhaus im WinterEs gibt verschiedene Arten, Wildvögeln Futter anzubieten. Wichtig ist in jedem Falle ein sicherer Platz, an dem sie nicht von Katzen überrascht werden können. Die Futterstelle sollte vor Nässe geschützt und leicht zu reinigen sein. Wenn ihr auf einem Balkon füttern möchtet, dann müsst ihr darauf achten, dass etwaige Futterreste oder der Vogelkot nicht auf andere Balkons fallen.

In klassischen Vogelhäuschen sitzen die Vögel mitten im Futter, die Körner können relativ leicht durch Kot verunreinigt werden. Das trägt dazu bei, dass sich Krankheiten schneller verbreiten können. Eine regelmäßige Reinigung ist daher sehr wichtig. Damit das Holz möglichst wenig verschmutzt wird, sollte unter dem Futter eine leicht zu reinigende Unterlage liegen. Wenn ihr Lust habt, mit Euren noch sehr kleinen Kindern ein eigenes Vogelhäuschen zu basteln - von Kosmos gibt es einen Bausatz zum Stecken, für den man keinerlei Wekzeuge benötigt.

Alternativ können Futtersäulen oder -silos genutzt werden - hier füllt man die Körner ein und es rutschen immer nur wenige Körner zu den kleinen Öffnungen. Eine Verunreinigung des Futters ist konstruktionsbedingt kaum möglich.

Einige Arten (Drossel, Amsel, Heckenbraunelle) fressen am liebsten vom Boden. Für sie gibt es spezielle Boden-Futterautomaten. Die Bodenfütterung ist etwas komplizierter als andere Fütterungsarten, daher sollte man sich besonders gut darüber informieren (z. B. hier).

An Futterstellen sollte übrigens auch Wasser angeboten werden. Geeignet sind flache Tonschalen mit abfallenden, rauhen Rändern. Tränken sollten etwa zwei bis drei Meter von Gebüschen entfernt platziert werden, damit die Vögel genügend Zeit haben, vor Katzen zu fliehen.

Katze will trinkende Elster fangen


Die richtige Fütterung


Aufgrund der verschiedenen Schnabelformen bevorzugen die Vogelarten unterschiedliche Sämereien. Es ist daher sinnvoll, eine Mischung mit verschiedenen Körnern anzubieten. Man kann auf gekaufte Mischungen zurückgreifen, eigenes Futter herzustellen ist für Kinder natürlich interessanter. Die entsprechenden Saaten erhaltet ihr im Reformhaus und im Zoofachhandel.

Grundlage jeder Mischung sollten etwa zu 50 % Sonnenblumenkerne bilden - nimmt man ungeschälte, kann man die Vögel beim Schälen beobachten. Geschälte Kerne hingegen minimieren den Abfall. Manche Vogelarten mögen gerne komplette Sonnenblumenkerne, andere sind dankbar, wenn die Kerne zerkleinert sind. Daher ist es sinnvoll etwa die Hälfte zu zerhacken. Hanfsamen sind eine sehr gute Energiequelle, da sie sehr fetthaltig sind. Etwa 20 % gehören in eine gesunde Mischung. Ergänzt werden kann das Ganze mit jeweils 10 % Mohnsamen, Hirse und gehackte Erdnüsse. Statt mit Hirse und Mohn kann die Mischung auch durch Waldvogelfutter ergänzt werden.

Besonders interessant für Kinder ist die Herstellung von Fettfutter. Es ist billiger als die gekaufte Variante - fertige Meisenknödel sind zudem oft mit minderwertigen Sämereien hergestellt und schmecken den Vögeln weniger gut, als die selbstgemachten. Für die Herstellung benötigt man etwa 500 g Fett - geeignet sind Rindertalk (gibt es beim Fleischer) und das etwas teurere Kokosfett aus dem Supermarkt. Das Fett wird in einem Topf langsam geschmolzen. Schneller geht es, wenn man den Block vorher in Scheiben schneidet. Damit das Fett später geschmeidig bleibt, werden ein bis zwei Esslöffel Sonnenblumenöl hinzu gegeben. In die warme, nicht mehr heiße Masse werden 250 g Maismehl oder Weizenkleie gegeben. Dazu kommen 250 g Sonnenblumenkerne, 125 g grob gehackte Erdnüsse und 125 g feine Sämereien (Hirse, Mohn, Hanf).

Die Masse kann direkt auf die strukturierte Baumrinde von Stämmen oder Ästen aufgebracht werden. Mit etwas Geschick lassen sich auch Futterhölzer basteln. Dabei handelt es sich um wiederverwendbare dicke, kurze Äste, die mit einer Schlaufe versehen sind und dann mit dem Fettfutter bestrichen und aufgehangen werden. Alternativ kann die Mischung auch in Plätzchenformen gefüllt werden - so kann man dekorative Herzen und Sterne auf den Balkon oder die Terrasse hängen. Auch kleine Tontöpfe, die kopfüber aufgehangen werden sind geeignet. Hier benötigen die Vögel eine Sitzgelegenheit, daher sollte vor dem Befüllen ein kleiner verzweigter Ast durch das Abtropfloch gesteckt werden.

Wer Knödel formen möchte, braucht in aller Regel eine Art Futterstation, um sie an Ort und Stelle zu halten. Auch spezielle Spiralen eignen sich dafür. 

Vögel füttern ist wirklich eine tolle Möglichkeit, den Kindern die Natur näher zu bringen. Bei uns in der Küche hängt ein Plakat mit den einheimischen Vogelarten. Meine Kinder lieben es, die Vögel, die unser Futterhaus besuchen, zu bestimmen. Nur die Katze ist nicht ganz so sehr vom regen winterlichen Unterhaltungsprogramm begeistert.

© Danielle

Quellen  


Berthold, Peter, Vögel füttern, aber richtig: Das ganze Jahr füttern, schützen und sicher bestimmen, 2012 

http://www.lbv.de/ratgeber/vogelschutz/voegel-fuettern/enten-fuettern.html

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article142428663/Hoert-endlich-auf-die-Enten-zu-fuettern.html 

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/39009/Schluss-mit-dem-Quak

http://m.bochum.de/C12571A3001D56CE/vwContentByKey/W2929JLG416BOCMDE/$FILE/Entenfterung.pdf

Brauchen Babys und ältere Kinder unbedingt Mützen?

"Ich will aber keine Mütze aufsetzen!" schmettert mir meine 7-Jährige entgegen, nachdem ich es mal wieder nicht sein lassen konnte, die Wettertauglichkeit ihrer Kleidung infrage zu stellen. Mützen sind auch bei uns zu Hause das Kleidungsstück, das Kinder dann tragen müssen, wenn wir Eltern frieren. Mir wird einfach immer wieder unwohl bei dem Gedanken, dass meine Kinder bei diesen Temperaturen das Haus ohne Mütze verlassen. Es ist irgendwo tief in mir verankert, dass eine Mütze im Winter einfach ein Muss ist - schließlich verlieren wir einen Großteil unserer Körperwärme über den Kopf - bis zu 45 % sollen das sein! Schlimme Erkältungen oder gar Mittelohrentzündungen drohen, wenn der Kopf unbedeckt ist. Aber ist das tatsächlich so?

Kind mit Mütze und Schal

Jeder Mensch empfindet Wärme anders


Ich habe mittlerweile gelernt, dass Menschen ein extrem unterschiedliches Wärmeempfinden haben. Während ich mir bei 10 °C Außentemperatur eine normale Allwetterjacke anziehe, friert meine Tochter selbst mit einer einfachen Fleecejacke nicht. Mein Sohn hingegen hat bei solchem Wetter am liebsten schon ein Unterhemdchen, ein langes Shirt, eine Fleecejacke (manchmal sogar zwei!) und eine dicke Winterjacke mit Schal und Mütze an. Die Fleecejacke(n) zieht er dann auch in beheizten Räumen nicht aus. Geschlafen wird im Winterschlafsack unter (m)einer Daunendecke. Bei der selben Temperatur schläft meine Tochter mit einer dünnen Fleecedecke, die sie oft wegstrampelt, weil es ihr zu warm ist.

Ich bemühe mich daher eigentlich immer, meine Kinder möglichst selbst entscheiden zu lassen, wie sie sich anziehen, schließlich wissen sie selbst am besten, ob sie frieren oder nicht. Nur in Bezug auf Mützen kann ich irgendwie einfach nicht loslassen. Normalerweise setzen meine Kinder einfach eine auf - schließlich sind sie von klein auf  daran gewöhnt, so gut wie immer eine Mütze zu tragen - im Winter gegen die Kälte, im Sommer gegen die Sonne. Die Macht der Gewohnheit ersparte da bisher viele Diskussionen.

Vor ein paar Tagen merkte mein Kind allerdings auf meinen Hinweis, dass sie doch noch eine Mütze aufsetzen solle, etwas genervt an: "Aber Mama, Du trägst auch nie eine Mütze!" Recht hat sie! Ich hasse Mützen und setze sie allenfalls mal bei -15 °C auf. Bei Minusgraden tut es bis dahin notfalls auch die Kapuze der Jacke und das aber auch nur, wenn der Wind besonders eisig ist. Offenbar verliere ich dennoch nicht etwa die Hälfte meiner Körperwärme - so ganz ohne Mütze - warum sollte es Kindern eigentlich anders gehen? Interessiert begann ich zu recherchieren...

Die meiste Wärme verlieren wir über den Kopf!


Die Aussage, dass etwa 40 bis 45 % der Körperwärme über den Kopf "verloren" werden, stammt aus einem Überlebenshandbuch für amerikanische Soldaten aus dem Jahr 1970. Dies hätte man bei einer Untersuchung festgestellt, bei der man Probanden in spezielle Arktisanzüge steckte und sie extremer Kälte aussetzte. Der Kopf wurde dabei nicht geschützt. Die Arktis-Anzüge waren natürlich so konzipiert, dass sie so wenig Körperwärme wie möglich abgeben. Sie waren so gut isoliert, dass sich die Körperwärme stark staute. Um sich vor einer Überhitzung zu schützen, gab der Körper über den Kopf dann außerordentlich viel Wärme ab. Das war aber auch die einzige Stelle, an der das überhaupt möglich war. Hätten die Versuchspersonen mit geschütztem Kopf aber ohne Schuhe in der Kälte gestanden, dann hätten sie die Körperwärme natürlich ausschließlich über die Füße verloren.

Tatsächlich verlieren wir also nicht "die meiste Wärme" über den Kopf, sondern über alle unbedeckten Körperteile (proportional zu ihrer Oberfläche). Hätte das Experiment statt mit Arktisanzügen in Badeanzügen stattgefunden, hätte der Wärmeverlust am Kopf lediglich 10 % betragen. Da wir im Winter üblicherweise fast alle Hautflächen bedecken, verlieren wir also tatsächlich die meiste Körperwärme über den Kopf. Würden wir wirklich etwa die Hälfte (45 %) unserer Körperwärme über den Kopf verlieren, dann müssten wir ohne Mütze ungefähr genauso frieren, als wenn wir komplett nackt wären und nur Mütze, Schal und Handschuhe tragen würden (ich verzichte an dieser Stelle auf einen Selbstversuch ;-).

Viel kälteempfindlicher sind ohnehin die Extremitäten, da sie weit vom Rumpf entfernt und damit schlechter durchblutet sind. Finger und Zehen müssen besser vor Kälte geschützt werden, als der Kopf. Daher sind bei eisigen Temperaturen Handschuhe und gutes warmes Schuhwerk viel wichtiger, als eine Mütze. Aber auch hier gilt - alle Menschen sind unterschiedlich - ich habe so gut wie nie kalte Hände, ganz oft schälen sich meine Kinder aus ihren Handschuhen, um ihre Hände an den meinen - handschuhlosen - zu wärmen.

Man kann getrost davon ausgehen, dass Kinder bei niedrigen Temperaturen, wie sie im Moment herrschen, grundsätzlich ein sehr gutes Gefühl für Temperaturen haben. Ein Kind, das wirklich friert, wird eine angebotene Mütze dankbar annehmen. Es ist also nicht erforderlich, Kinder zum Mützetragen anzuhalten. Es reicht vollkommen aus, einfach eine mitnehmen, wenn man das Gefühl hat, sie könnte gebraucht werden. Das gilt für gesunde Kinder - ist das Kind angeschlagen und schnupft bereits, dann ist Warmhalten sinnvoll.

Wenn es allerdings wirklich richtig knackig kalt ist mit Temperaturen weit im Minusbereich, dann sollte man die Gefahr einer Erfrierung im Auge behalten. Die Ohren sind (neben der Nase) besonders gefährdet. Auch hier sorgt normalerweise ein gesundes Körperempfinden dafür, dass das Kind das Bedürfnis hat, sich selbst zu schützen. Wenn das Kind dennoch vehement eine Mütze verweigert, kann man es vielleicht von Alternativen überzeugen (Ohrschützer, Stirnband, Kopftuch).


Aber das Kind wird doch ohne Mütze krank!


Meine Mutter hätte meine Kinder in den ersten Lebensjahren am liebsten dauerhaft mit einer Fellmütze bestückt. Wenn wir draußen spazieren waren, wurde den Kindern auch bei 20 °C ein Mützchen im Kinderwagen angezogen. "Sie erkälten sich doch so schnell!" Allerdings haben sie sich auch trotz der Mützen regelmäßig erkältet - viele kleine Kinder sind fast dauerkrank, weil das Immunsystem die Infektabwehr erst noch trainieren muss. Das ist auch vollkommen normal. Aber hat das Tragen von Mützen wirklich Einfluss auf die Erkältungsanfälligkeit? Die Wissenschaft ist sich diesbezüglich noch nicht so richtig einig - eindeutige Belege dafür, dass Kälte Erkältungen begünstigt, gibt es bisher nicht.

Einige sagen, dass Kälte durchaus ein Risikofaktor ist - friert der Körper, dann ziehen sich die Blutgefäße zusammen, um eine weitere Auskühlung zu verhindern. Das Blut gelangt somit nur noch eingeschränkt in bestimmte Körperteile, wie z. B. die Nasenschleimhaut. Weniger Blut bedeutet auch: weniger Abwehrzellen. Den Erkältungsviren, die sich vor allem, im Winter oft ohnehin schon in der Nase tummeln und normalerweise vom Immunsystem in Schach gehalten werden, haben es bei eingeschränkter Durchblutung leichter, sich zu vermehren.

Eine Untersuchung der University School of Medicine Yale belegte tatsächlich, dass Kälte die Aktivität der Abwehrkräfte herabsetzt. In Petrischalen wurde Gewebe aus den Atemwegen von Mäusen mit Schnupfenviren infiziert und verschiedenen Temperaturen ausgesetzt. Je kühler das Gewebe aufbewahrt wurde, desto inaktiver waren die Abwehrzellen. Arbeiteten sie bei 37 °C noch außerordentlich effizient, hatten die Viren bei 33 °C leichteres Spiel. Daraus könnte man jedoch allenfalls den Schluss ziehen, dass es im Winter sinnvoll sein könnte, Nasenwärmer zu tragen.

Dass Kälte Erkältungen begünstigt, ließe sich auch aus einem Versuch eines Teams um Ronald Eccles vom Common Cold Center in Cardiff schließen. Dabei ließ man 180 Freiwillige frieren - sie sollten ihre Füße für 20 Minuten in eiskaltes Wasser stellen. Innerhalb von 5 Tagen bekam jeder Dritte von ihnen eine Erkältung. In der Kontrollgruppe war es hingegen nur jeder Zehnte. Die Untersuchung zeigt jedoch auch: trotz extremer Bedingungen (wer friert schon freiwillig zwanzig Minuten?) blieben zwei Drittel der Versuchspersonen gesund.

In einem anderen Versuch setzte H. F. Dowling Menschen unterschiedlichen Kältebedingungen aus - die Infektionsrate unterschied sich bei den Versuchsgruppen hier nicht. Auch Walter Haas vom Robert-Koch-Institut sagt: "Dass eine leichte Unterkühlung durch unzureichende Kleidung die Ansteckungsgefahr erhöht, ist nicht nachgewiesen". Entscheidener sei, ob man mit Erkältungsviren in Berührung kommt oder nicht. Doch selbst als man Probanden absichtlich Schnupfenviren in die Nase gab, konnte man keinen Zusammenhang zwischen den Kältebedingungen und den anschließenden Erkrankungen feststellen (Studie von 1968).

Denn selbst, wenn es tatsächlich zu einer Infektion kommt, kann das Immunsystem diese bereits im Ansatz stoppen. Je fitter es durch gesunde Ernährung, viel frische Luft, Schlaf und Bewegung ist, desto höher ist die Chance, dass es die Krankheitsereger blitzschnell vernichtet. Es gibt viele verschiedene Faktoren, die eine Infektion beeinflussen - das Frieren ist nur ein sehr kleiner Baustein. Wenn keine Erkältungsviren vorhanden sind, kann man im Grunde ewig frieren, ohne dass etwas passiert.

Aber warum erkälten wir uns dann vor allem in den kalten Jahreszeiten? In den Herbst- und Wintermonaten halten wir uns hauptsächlich in gut beheizten Räumen auf. Dort verteilen sich Erkältungsviren besonders gut von Mensch zu Mensch.Die Heizungsluft ist zudem oft sehr trocken, wodurch die Schleimhäute schnell austrocknen und die Erkältungsviren sich schneller vermehren können.

Ich habe mir im letzten Winter ein einfaches Hygrometer gekauft, um mal zu schauen, wie trocken unsere Luft wirklich ist und war ziemlich erstaunt, wie oft die Luftfeuchtigkeit unter dem Idealbereich von 40 bis 60 % lag. Danach zog ein Luftbefeuchter bei uns ein und ich bilde mir ein, dass das Raumklima sehr viel angenehmer geworden ist. Auch Kontaktlinsen sind deutlich angenehmer zu tragen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit leistet vor allem bei nächtlichem Reizhusten wertvolle Dienste.

Eltern von Mützenverweigerern fürchten auch häufig Mittelohrentzündungen durch "Zug". Mittelohrentzündungen entstehen jedoch nicht durch in die Ohren gelangte Krankheitserreger oder kalte Luft; sie sind vielmehr Folgeerkrankungen einer Erkältung, einer Grippe oder einer Rachenentzündung. Die Erreger dieser ursprünglichen Krankheit wandern durch den Nasen-Rachen-Raum und führen zu einer Entzündung in der Ohrschleimhaut. Leidet das Kind an einer Mittelohrentzündung, ist das Tragen einer Mütze sinnvoll, weil die Wärme den Ohren gut tut - das Fehlern der selbigen ist jedoch kein Auslöser für die Erkrankung.

Der Mythos, dass Kälte Erkältungen begünstigt, wird auch davon verstärkt, dass viele Menschen ganz zu Beginn einer Infektion frieren. Bricht dann wenige Stunden später die Erkrankung mit allen Symptomen aus, ziehen sie den Schluss: Ich habe gefroren und bin gleich danach krank geworden - dabei war das Frieren vielmehr das erste Anzeichen und nicht die Ursache für die Erkältung.

Unabhängig vom Einfluss der Kälte auf die Infektanfälligkeit - jeder Mensch hat das Bedürfnis, nicht zu frieren. Wenn ein Kind also ohne Mütze warme Wangen und warme Hände hat, dann kann man getrost davon ausgehen, dass ihm nicht zu kalt ist. Und wenn die Hände kalt sind, dann heißt das dennoch nicht, dass das Kind friert. Ein guter Indikator für die Körperwärme ist die Region zwischen den Schulterblättern - ist es dort warm, dann friert das Kind sicher nicht. (Der Test ist natürlich ziemlich gemeint, wenn Mama und Papa selbst kalte Hände haben ;-).

Mützen für Neugeborene in Räumen


In vielen Krankenhäusern wird Neugeborenen sofort nach der Geburt ein dünnes Baumwollmützchen aufgesetzt. Vermutlich ist das ein Überbleibsel aus den Zeiten, in denen die Kinder von ihren Eltern getrennt untergebracht waren. Üblicherweise regelt intensiver Körperkontakt die kindliche Körpertemperatur. Es wurde nachgewiesen, dass die mütterliche Haut wärmer wird und das Baby damit aufwärmt, wenn dessen Temperatur zu niedrig ist. Umgekehrt kann die Mütter das Baby auch herunterkühlen, wenn es zu warm ist. Wenn diese Temperaturregulation ausbleibt, kann ein Kind natürlich in einem kalten Krankenhausbettchen schnell auskühlen. Daher bekamen Babys lange Zeit standardmäßig Mützen verpasst und den Müttern eindringlich empfohlen, den Kopf unbedingt dauerhaft warm zu halten (was die Mützenbesessenheit meiner Mutter und meine entsprechende Prägung erklären könnte).

Wäre eine wärmende Kopfbedeckung zwingend für das Überleben erforderlich, hätte die Evolution dafür gesorgt, dass alle Neugeborenen bereits mit einer prächtigen Haarpracht zur Welt kommen. Spärlich behaarte Babys sind jedoch offenbar evolutionsbiologisch nicht benachteiligt worden. Tatsächlich haben nicht wenige Kinder auch bis über das erste Lebensjahr hinaus einen außerordentlich wenig behaarten Kopf.

Die Neugeborenenmützen behindern sogar das Kennenlernen und Kuscheln. Kleine Babys haben im Vergleich zur übrigen Körperoberfläche sehr große Köpfe, die für Berührungen und Liebkosungen außerordentlich empfänglich sind - und der Rest ist oft sorgfältig verpackt. Der so wichtige Hautkontakt in den ersten Stunden und Tagen ist mit  Mütze deutlich erschwert. Und schließlich riecht nichts auf der Welt schöner, als der Kopf eines kleinen Babys. Da es zudem keine einzige Studie gibt, dass die Mützen zu irgendetwas nutzen, kann man sie getrost weglassen.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht hier um die Neugeborenenhauben direkt nach der Geburt die in geschlossenen Räumen getragen werden, wenn Babys dicht bei Mama auf dem Arm sind oder mit ihr im Bett liegen. Wenn man mit Babys nach draußen geht, dann sind Mützen in den ersten Monaten außerordentlich wichtig - vor allem, wenn die Kinder keinen Körperkontakt zur Mutter haben. Die Wärmeregulation funktioniert zwar auch im Tragetuch - da kein direkter Körperkontakt besteht, jedoch nur sehr eingeschränkt.

© Danielle

Neugeborenes mit Mütze


Quellen


Renz-Polster, H. "Kinder verstehen"

http://www.sueddeutsche.de/leben/mythos-aus-der-kaelte-muetze-oder-nicht-1.368272

http://www.normalfed.com/starting/hat/

http://www.stillkinder.de/wozu-diese-muetzchen/

http://naturheilkunde.immanuel.de/aktuelles/nachrichten/aktuelle-nachrichten/detailseite/article/lese-tipp-erkaeltung-ohne-uns/

http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/vorsorge/news/erkaeltung_aid_101400.html

https://www.welt.de/gesundheit/article136055768/Darum-erkaeltet-man-sich-bei-Kaelte-leichter.html

Wie bringe ich mein Kind zum Aufräumen?

Brief der Zahnfee zum Aufräumen
© Non-stop Mom
"Meine liebste Emily,

ich bin heute Nacht vorbeigekommen, um deinen Zahn abzuholen und die Bezahlung da zu lassen - allerdings hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, überhaupt sicher zu deinem Bett zu kommen, da dein Zimmer so unordentlich ist. Als ich dann endlich ankam, war es mir unmöglich, das Zahnkissen zu finden, weil es einfach zu viele Kissen, Decken und Klamotten in deinem Bett gab.
Ich werde wohl in einer anderen Nacht wiederkommen müssen - vielleicht kannst du die Zeit bis dahin nutzen, um gründlich aufzuräumen und sauberzumachen. Ich wette, wenn du deine Mama NETT fragst, dann hilft sie dir sogar dabei.

In Liebe, Die Zahnfee"

Als ich an unserem Wunschkind-Magazin über das Thema Kooperation schrieb, fragte ich euch Leser|innen, bei welchen Themen ihr mit euren Kindern am stärksten verzweifelt. Eines der am häufigsten genannten war das Aufräumen. Da ich zu diesem Zeitpunkt selbst Probleme hatte, meine Töchter dazu zu bewegen, ihre Spielsachen nach Gebrauch wegzuräumen, traute ich mich jedoch noch nicht so recht an das Thema heran.

Mein Kind wuselt beim Vorlesen - kann es sich nicht konzentrieren?


Ich lese jeden Tag vor. Meist legen wir uns bequem aufs Bett, ein Kind an jeder meiner Seiten, und dann beginne ich mit der Geschichte. Fräulein Ordnung liegt dabei ganz ruhig und lauscht aufmerksam meiner Stimme. Sie ist unglaublich fokussiert und nimmt alles ganz genau auf. Fräulein Chaos dagegen wuselt. Sie dreht und wendet sich. Sie leckt die Bettdecke an. Sie beißt ins Kopfkissen. Sie zerrupft ein Taschentuch in Kleinstteile. Sie springt auf und geht zum Schreibtisch, um dort etwas zu holen. Manchmal kreiselt sie auf dem Teppich um ihre eigene Achse. Manchmal rutscht sie, während ich lese, laaaangsam vom Bett runter und liegt dann mit Kopf und Schultern auf dem Boden, während Po und Beine noch oben liegen.


Fehlende Wertschätzung, keine Konzentration oder hyperaktives Kind?


Wenn man sie so beobachtet, könnte man auf die Idee kommen, sie würde gar nicht zuhören. Als könne sie sich nicht auf die Geschichte konzentrieren. Tatsächlich war ich einige Zeit genervt von ihrem Verhalten, weil ich es als nicht wertschätzend mir gegenüber empfand. Immerhin nahm ich mir die Zeit, mich mit ihr zu beschäftigen und dann hörte dieses Kind aber gar nicht richtig hin!

Bis ich feststellte: Doch. Doch, sie hört hin. Sie kann genau wie ihre Schwester hinterher nacherzählen, was der Inhalt des Buches ist und sie kann ohne Probleme Fragen dazu beantworten. War das Wuseln dann nur eine schlechte Angewohnheit oder zeigte es gar, dass sie hyperaktiv ist? Ich versuchte, sie liebevoll davon abzuhalten, doch es gelang mir nicht. Das Wuseln suchte sich seinen Weg. Eher schien es ihr schwerer zu fallen, mir zuzuhören, wenn ich sie vom Wuseln abhielt.

Motorische Ableitung von innerer Anspannung


Dann fiel bei mir der Groschen. Das Wuseln ist ihre Strategie, die Spannung des Buches motorisch abzuleiten! Immer, wenn es aufregend wurde, sprang sie vom Bett auf und lief im Zimmer herum. Bei weniger spannenden Stellen fummelten nur ihre Hände irgendwo oder der Mund leckte irgendwas an. Und sie scheint nicht allein zu sein. In meiner Timeline bei Twitter meldeten sich etliche Eltern, deren Kinder beim Vorlesen ebenso unruhig waren. Endwinterwunder hatte regelmäßig beim Vorlesen den Ellenbogen ihrer Tochter in den Rippen, weil diese sich so aufgeregt hin und her schmiss. Jette vom Halbe Sachen-Blog erklärtes es kurz und bündig mit: "Je spannender, desto turn!" (was mich zum lachen brachte, denn ja, ja, so ist es!)



Und dann fiel mir ein, dass sie das auch im Theater oder wenn wir uns eine Ballettaufführung oder ein Musical ansehen, so macht. Sie geht da körperlich mit. Sie steht ab und zu vom Stuhl auf, sie dreht sich zu mir und fragt flüsternd, wenn sie etwas nicht versteht, sie kriecht auf meinen Schoß, wenn es zu aufregend wird, sie fummelt am Vordersitz oder beißt in ihren Pulloverärmel.

Ihre Schwester dagegen sitzt, wie beim Vorlesen, eher still auf ihrem Theatersessel und nimmt alles in sich auf. Was zur Folge hat, dass sie nach der Aufführung dann meist unvermittelt explodiert und laut weint. Dann erst verarbeitet Fräulein Ordnung nämlich das, was sie gesehen und gehört hat, während Fräulein Chaos ihre Anspannung schon währenddessen los wird. Das Explodieren hinterher ist, wie das Wuseln währenddessen, eine Strategie, die innere Anspannung, die durch die Geschichte ausgelöst wurde, wieder loszuwerden! Wenn man das nicht weiß, kann man als Eltern schon mal mega genervt reagieren, wenn es immer nach "schönen Dingen" so einen Wutanfall gibt und man dann vielleicht wütend denkt: "Wenn es jedes mal so ein Theater hinterher gibt, dann gehe ich mit dir eben nicht mehr zu Vorführungen!" Das tut dem Kind aber unrecht, nicht wahr? Weil es ja einfach nur seinen inneren Stress loswerden will. Genauso tut man einem wuselnden Kind unrecht, wenn man ihm wegen seiner Verarbeitungsstrategie einen Konzentrations-Defizit-Stempel aufdrückt.

Was hilft?


Nachdem also klar war, dass das Wuseln einfach nur eine Strategie mancher Kinder ist, die innere Spannung beim Vorlesen erfolgreich abzuleiten (genauso wie andere Kinder eben nach einer aufregenden Sache explodieren), konnte ich nach für mich weniger störenden Alternativen für mich als Vorlesende umschauen. Der Aspekt der Wertschätzung meiner Arbeit hatte sich für mich in dem Moment erledigt, als ich merkte, dass sie ja doch zuhört. Sie wertschätze es doch, dass ich ihr vorlas. Blieb nur das für mich nervige Wuseln, das mich ab und zu aus meiner Konzentration riss. Gab es nicht irgend etwas, das ihr eine motorische Ableitung ermöglichte, aber für mich nicht so störend war?


Ich tauschte mich mit anderen Eltern aus. Bei etwas älteren Vorlesekindern helfen scheinbar diese Metall-Knobeleien, die ihr bestimmt noch aus eurer eigenen Kindheit kennt. Bei einigen Kindern half ein Tangle, um die Finger beim Vorlesen in Bewegung zu halten, Fräulein Chaos jedoch findet das Ding langweilig. Intelligente Knete half bei uns super, während ich vorlas. Allerdings hatten wir dann ab und zu Knetkrümel im Bett, was ich nicht so prickelnd fand. Im Prinzip müsste auch kleines Lego einen guten Effekt erzielen, wenn man dem Kind eine kleine Schale damit beim Vorlesen in die Hand drückt - das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Eine Zeit lang behalfen wir uns mit Sticker-Büchern. Die findet meine Tochter allerdings nach einer Weile langweilig. Was richtig gut funktioniert, ist, wenn sie während des Vorlesens an unserer Malwand stehen und mit Farbe und Pinsel malen kann, aber dann fällt das Kuscheln zwischen uns weg, was ich furchtbar schade finde. Möglicherweise ginge es besser mit kleinen Mandalas, die sie auf dem Bett mit Filzstiften ausmalen könnte - das haben wir noch nicht probiert. Am allerbesten funktioniert bei uns das Knüpfen von Loom-Bändern während des Vorlesens. Mittlerweile ist schon schon eine sehr, sehr lange Schlange zusammengekommen. Bei meiner Recherche stieß ich auf den Fidget Cube, der allerdings erst im März 2017 auf den Markt kommen wird und ...ähm... doch etwas hochpreisig ist. Aber vermutlich genau das, was wir bräuchten. (Fällt euch noch etwas ein? Dann bitte in den Kommentaren schreiben!)

Erkenntnis


Aber was auch immer hilft - wichtig war für mich die Erkenntnis, dass mein Kind mich nicht ärgern will, wenn es beim Vorlesen so wuselt und es deshalb auch nicht irgendwie "kaputt" ist, also kein Konzentrations-Defizit hat. Stattdessen spürt sie aus gutem Grund ein Bewegungsbedürfnis. Wir müssen also nur schauen, wie ihr Bedürfnis und mein Bedürfnis als Vorlesende aneinander angenähert werden können. Mit einer winzigen Veränderung der äußeren Umstände können wir viel bewirken. So ist keiner von uns unzufrieden, keiner bekommt einen bestimmten Stempel aufgedrückt, und das Vorlesen wird wieder zu einem angenehmen Familienritual. 

© Snowqueen

Läuse behandeln - alles, was man über Kopfläuse wissen sollte

Es gibt Dinge, die sind so überflüssig, wie nur irgendwas - Läuse gehören definitiv dazu. Läusebefall ist die häufigste parasitäre Infektion im Kindesalter - jedes Jahr werden etwa 6 % bis 10 % aller Kinder von Läusen befallen. Am häufigsten trifft es Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Nur etwa 15 % aller Kinder bleiben dauerhaft von Läusen verschont. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Viecher irgendwann einmal auch unsere Lieben überfallen werden, ist also relativ hoch. Und im Moment ganz besonders - es ist Läusezeit!

Die Familie der Menschenläuse umfasst sechs Läusearten, zwei davon sind ganz besonders an den Menschen angepasst: die Filzlaus und die Kopflaus. Die kleinen Insekten sind nur etwa 2-3 mm groß. Ihre Farbe variiert von durchsichtig über grau bis hin zu braunrot.  Menschenläuse haben ausschließlich Interesse am Menschen - Tiere sind ihnen vollkommen gleichgültig. 

Kopflaus

Wie werden Läuse übertragen?


Kopfläuse können ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen werden - am schnellsten passiert das dort, wo viele Menschen gerne die Köpfe zusammenstecken: in Kitas und Schulen (und mittlerweile auch bei Erwachsenen wieder vermehrt durch gemeinsame Selfies). Die Übertragung hat nichts mit Sauberkeit oder Hygiene zu tun - saubere Haare werden genauso gerne bekrabbelt, wie schmutzige. Das Kind hat lediglich das Pech gehabt, in zu engem Kontakt mit einem von Läusen befallenen Kind gewesen zu sein. Die Laus ist dann von Haar zu Haar gekrabbelt - springen oder fliegen kann sie nicht.

Untersuchungen zeigten, dass die Übertragung nahezu ausschließlich über engen Kopfkontakt erfolgt. Forscher schauten sich 1000 Kopfbedeckungen von Kindern in Schulen an und fanden nicht eine einzige Laus darauf - wohl aber 5.500 Läuse auf den Köpfen der Kinder, die diese Mützen trugen. Auch auf anderen textilen Oberflächen wie Sofas, Kopfstützen, Teppichen waren keine Läuse zu finden, obwohl sie von befallenen Kindern benutzt wurden.

Ohne Nahrung können Läuse maximal 24 Stunden überleben, aber schon nach wenigen Stunden verlieren sie die Kraft um noch ausreichend Blut zu saugen, weil sie dehydriert sind. Fällt also eine Laus vom Kopf, hat sie kaum eine Überlebenschance. Haustiere, Gegenstände oder Kleidungsstücke sind also keine Überträger, weswegen man ihnen bei Lausbefall keine besondere Behandlung zukommen lassen muss. Abseits der Kopfhaut überleben Läuse maximal einen Tag - sollten also welche über das Kopfkissen krabbeln, reicht es völlig aus, den Bezug zu wechseln und in die Wäsche zu werfen. Eine Kochwäsche ist nicht erforderlich. Auch Kuscheltiere müssen weder gewaschen noch ins Gefrierfach verbannt werden - ohne Kopfhautkontakt verenden alle Läuse darauf zuverlässig innerhalb weniger Stunden. Die Übertragung findet auch nicht über Nissen statt - sie kleben so fest im Haar, dass sie nicht abfallen oder durch Haareschütteln übertragen werden können.

Wie Läuse leben


Kopfläuse ernähren sich, indem sie mit ihren Mundwerkzeugen die Kopfhaut alle drei bis vier Stunden durchstechen und das menschliche Blut aufsaugen. Dadurch, dass beim Stich über den Speichel ein Betäubungsmittel abgegeben wird, bleibt er zunächst unbemerkt - erst später beginnt die Kopfhaut zu jucken. Am vermehrten Jucken wird dann üblicherweise ein Befall erkannt: das Kind kratzt sich unaufhörlich am Kopf. (Kennt ihr das Phänomen, dass einem sofort der Kopf juckt, wenn man auch nur an Läuse denkt? Ich konnte das beim Schreiben dieses Artikels wirklich eindrucksvoll beobachten).

Die parasitäre Infektion wird normalerweise erst drei bis fünf Wochen nach dem ersten Befall entdeckt. Wird ein Kind ein weiteres Mal in seinem Leben befallen, treten die ersten Symptome dann meist deutlich früher auf - etwa nach 48 Stunden. Das liegt daran, dass das Immunsystem bezüglich des Läusespeichels dann sensibilisiert ist und sofort mit Juckreiz auch auf einzelne Stiche reagiert.

Können Läuse regelmäßig Blut saugen, haben eine Lebenserwartung von etwa drei bis vier Wochen.
Die weiblichen Tiere können - ohne dass eine Befruchtung durch das Männchen erforderlich wäre - bis zu 300 Eier (genannt Nissen) im Laufe ihres Lebens legen. Die Nissen werden mit einer zementartigen Substanz ans Haar geklebt, dabei bevorzugt die Laus Stellen, an denen die Haare besonders dicht sind. Die Eier findet man vor allem im Nacken, hinter den Ohren und an den Schläfen, weil die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit dort am gleichmäßigsten sind.

Die Jungtiere schlüpfen üblicherweise nach etwa 7 bis 8 Tagen - aber auch Zeiträume bis zu 14 Tagen wurden schon beobachtet. Das erklärt, warum es so lange dauert, bis eine Infektion entdeckt wird - es dauert eine ganze Weile, bis die Population so angestiegen ist, dass die Stiche einen auffälligen Juckreiz produzieren. Daher ist die Infektionsquelle in fast allen Fällen nicht mehr zurück zu verfolgen. Nach dem Schlüpfen sind die Jungtiere nur etwa 1/3 kleiner, als die erwachsenen Läuse. Innerhalb von 9 bis 12 Tagen werden sie geschlechtsreif.

Sehr junge Läuse bleiben üblicherweise in der Nähe der Kopfhaut und können nicht auf andere Köpfe hinüber krabbeln, da ihre Beine noch sehr rudimentär ausgebildet sind. Nur die erwachsenen Läuse krabbeln bis zu den Haarspitzen, um auf weitere Wirte hinüber zu krabbeln.

Wie erkenne ich, ob mein Kind Läuse hat


Die Läuse sind gar nicht so einfach zu entdecken - normalerweise macht uns ein vermehrtes Jucken oder das Sichten einer Laus misstrauisch. Die Evolution hat uns die Suche erschwert, indem sie die Färbung der Kopfläuse an die Haar- und Kopfhautfarbe der Menschen in ihrem Lebensraum angepasst hat. Das heißt: in unseren Breiten ist die Laus eher gräulich-weiß, zum Äquator hin eher braun. Besser zu erkennen sind ohnehin die Nissen. Die leeren Hüllen sind weiß, noch von Embryonen bewohnte eher gräulich. Oft lohnt sich auch ein Blick in den Nacken - hier findet man bei einem Lausbefall oft mehrere Stiche im Nacken oder hinter den Ohren - sie sind rötlich bis lila.

Interessanterweise ist nicht in allen Fällen zwingend eine Behandlung erforderlich. Entdeckt man keine Läuse und nur unbewohnte (also weiße Eihüllen), heißt das nicht zwingend, dass das Kind auch Läuse hat - denn diese Nissen können sich schon seit Monaten im Haar befinden. Die Laus klebt ihre Eier üblicherweise ganz nah, maximal einen Zentimeter entfernt an der Kopfhaut an - wenn zwischen Läuseei und Haaransatz mehrere Zentimeter liegen, dann sind sie in der Regel schon herausgewachsen (pro Monat wächst Haar ca. einen Zentimeter).

 

Ein Befall gilt erst als solcher, wenn lebende Läuse oder gräuliche Nissen entdeckt werden - nur dann muss ein Kind behandelt werden. Eine Lupe und ein Läusekamm können dabei helfen. Zunächst wird das Haar gewaschen und anschließen mit einer Pflegespülung behandelt. Diese wird nicht ausgespült! Sie sorgt dafür, dass sich die Läuse nicht mehr bewegen können. Das noch feuchte Haar wird dann zunächst grob gekämmt (dabei leistet die von mir heiß geliebte Wunderwaffe Tangle Teezer übrigens unschätzbaren Wert - er kämmt vor allem nasse Haare perfekt durch, nahezu ohne Ziepen). Anschließend wird systematisch mit einem Läusekamm ausgekämmt. Diese speziellen Kämme haben einen Zinkenabstand von weniger als 2 mm und erfassen die etwa 3 mm großen Läuse zuverlässig. Der Läusekamm wird direkt am Haaransatz angesetzt und bis zur Spitze durchgezogen. Danach wird die hängen gebliebene Pflegespülung an einem Küchentuch abgewischt. Dort kann man dann - so vorhanden - die Läuse entdecken.

Wie erkennt man aber nun Nissen? Im Haar tummelt sich ja gerne noch anderer Schmutz, wie Schuppen oder Staub. Nissen haben immer eine ovale Form und kleben in einem spitzen Winkel am Haar. Sie lassen sich von einem Läusekamm kaum entfernen. Schutzpartikel sind meist eher unregelmäßig geformt und lassen sich leicht auskämmen oder -bürsten.

Wie kann man Läuse behandeln?


Wurden die Krabbeltierchen auf einem Kopf in der Familie entdeckt, gilt es zunächst herauszufinden, welche Familienmitglieder befallen sind - dazu eignet sich das eben beschriebene Auskämmen einer Haarspülung. Auch wenn es einem unangenehm ist: Schule und Kita müssen informiert werden, damit entsprechende Aushänge zur Information der anderen Eltern erfolgen können. Dazu ist man nach dem Infektionsschutzgesetz verpflichtet. Wenn ihr den anderen Eltern etwas Gutes tun wollt, dann fangt doch mal eine oder mehrere Läuse in einem kleinen Behälter, auf Klebeband oder schneidet ein paar mit Nissen befallene Haare ab - die anderen sind sicher dankbar über Anschauungsmaterial. Wenn man weiß, wonach man sucht, wird man viel schneller fündig.

Die Behandlung eines Kopflausbefalls kann aus verschiedenen Komponenten bestehen: Die Anwendung von chemischen oder natürlichen Läusemitteln, dem systematischen Auskämmen und ggf. einer oralen Behandlung. Letztere ist nur in seltenen Ausnahmefällen erforderlich.

Das Auskämmen von Läusen ist eine zuverlässige, aber langwierige Methode. Dabei muss das Haar für die Dauer von vier Wochen mindestens zweimal wöchentlich akribisch ausgekämmt werden. Für kurzes Haar eignen sich vor allem Kunststoffkämme, bei sehr langem und/oder dickem Haar empfehlen sich Läusekämme mit Stahlzinken. Besonders effektiv soll der Läusekamm von NitFree sein, er wurde uns schon mehrfach empfohlen und liegt schon zu Hause bereit, damit wir ihn irgendwann mal testen können.

Kinder dürfen übrigens ab dem ersten Tag nach der Behandlung mit einem Läusemittel wieder in die Kita. Es besteht keine Attestpflicht! Ihr müsst also nicht zwingend zum Kinderarzt - allerdings bekommt ihr dort viele Läusemittel auf Rezept. 

Testergebnisse von Stiftung Warentest und Ökotest bei Läusemitteln

 

Mittel zur Bekämpfung von Läusen bei Stiftung Warentest


Die Stiftung Warentest hat 2008 verschiedene Läusemittel getestet und empfiehlt zwei Produkte als "geeignet":  Goldgeist forte und InfectoPedicul. Diese Produkte wirken durch die Insektizide Pyrethrum bzw. Permethrin.

Nur mit Einschränkung geeignet waren EtoPril Lösung und Jacutin Pedicul Fluid Lösung, da ihre Wirksamkeit therapeutisch noch nicht nachgewiesen wurde.

Als "wenig geeignet" wurden die Produkte Aesculo Gel „L“, mosquito LäuseShampoo, Paranix Spray und Jacutin Pedicul Spray bewertet. Die Sprays werden deswegen nicht empfohlen, weil sie bei der Anwendung eingeatmet und Asthmaanfälle auslösen können, bei den anderen Produkten sei die Wirksamkeit nicht belegt.

Mittel zur Bekämpfung von Läusen bei Ökotest


Ökotest hat 2015 ebenfalls Läusebekämpfungsmittel unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es mittlerweile genügend verlässlich mechanisch wirkende Produkte gibt, so dass der Griff zu den Insektiziden nicht mehr notwendig ist. Die Produkte der neuen Generation arbeiten mit unbedenklichen Silikonen (Dimeticon), ihre Wirkung sei in vielen Fällen ausreichend belegt.

"Gut" und "sehr gut" bewertet wurden: Jacutin Pedicul Fluid, Nyda/Nyda Plus, Dimet und Eto Pril Lösung. Das Mittel Linicin enthält ebenfalls Dimeticon, allerdings war die Datenlage bezüglich der Wirksamkeit nicht ausreichend, weswegen es nur ein "mangelhaft" bekam. Ebenso wegen des fehlenden Wirksamkeitsnachweises wurden EtoPril Schaum, Aesculo Gel L , Rausch Laus-Stop, SOS Läuse-Shampoo (bei Rossmann erhätlich) und Licener Shampoo bewertet. Letzteres erhielt sogar en "ungenügend", da der Hinweis fehlte, dass es ein zweites Mal angewendet werden muss.

Es gab auch Läusemittel, denen ein Wirksamkeitsnachweis fehlte und die zusätzlich auch noch gesundheitlich bedenkliche Inhaltstoffe hatten: Läuse-Stopp von Ratiopharm und das Läuseshampoo Mosquito Med auf Mineralölbasis. Die Insektizide, die die Stiftung Warentest als "geeignet" eigestuft hatte, fielen bei Ökotest durch - Goldgeist forte und Jacutin Pedicul Spray mit ungenügend und InfectoPedicul mit "magelhaft".

Fazit - Welches ist das beste Mittel gegen Läuse?


Empfehlenswert für die Läusebekämpfung sind folgende Läusemittel auf Silikonbasis mit dem Testergebnis "gut" oder "sehr gut". Die Wirksamkeit wurde in validen Studien untersucht - Nyda schnitt mit einer Wirksamkeit von 97% am besten ab. Die Eto Pril Lösung zeigte eine Wirkung von 70-90 %. Zwei der Präparate haben auch eine verlässliche nissentötende Wirkung: Nyda (98 %) und Jacutin Pedicul Fluid (100 %).

Wir waren ja noch nie in der Situation, aber sollten wir jemals Läuse im Haus, bzw. im Haar haben, werde ich aufgrund dieser Ergebnisse zu Nyda oder Nyda Plus greifen, da das die höchste Wirksamkeit hat und eine höhere nissentötende Wirkung, als Jacutin.

(PS: Wegen des erbosten Kommentares dazu: Hierbei handelt es sich um ein persönliches Rechercheergebnis - keine Werbung! Für die Nennung der Produkte haben wir ausdrücklich kein Geld bekommen - es handelt sich wie üblich um Affiliate-Links, bei denen wir eine Provison von Amazon bekommen. Werbung wurde und wird bei uns schon immer ordnungsgemäß gekennzeichnet :-).

Wichtig: Dimeticone sind leicht entflammbar - während der Behandlung solltet ihr Eure Kinder von allen Zündquellen fernhalten (Zigaretten, Föhn, Gasboiler).

Wie erfolgt die Nachbehandlung?


Der Erfolg der Behandlung sollte in den nächsten zwei Tagen durch Auskämmen geprüft werden. Findet man lebende Läuse, ist die Behandlung fehlgeschlagen und sollte mit einem anderen Mittel wiederholt werden, da Läuse gegen einzelne Mittel resistent sein können.

Wenn man sich nicht sicher ist ob es sich bei den ausgekämmten Partikeln um eine Laus handelt, dann lässt man ihn eine Weile trocknen und hält dann ein Haar dran - bewegt er sich und krabbelt am Haar entlang, dann liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bei 100 % ;-).

Auch wenn ihr keine überlebenden Läuse findet, muss zwingend eine Nachbehandlung nach 8 bis 10 Tagen erfolgen, um auch die Läuse zu erwischen, die erst nach der Behandlung geschlüpft sind. Auch wenn der Packungshersteller etwas anderes behauptet - eine Zweitbehandlung sollte immer durchgeführt werden.

Alternative Behandlungsmethoden für Läuse


Im Internet - insbesondere in Foren - kann man alles mögliche über zahllose Alternativen zum klassischen Läusemittel lesen - von Kokosöl über Aloe Vera, Essig, Teebaumöl bis hin zu Spiritus. Für keine einzige dieser Möglichkeiten gibt es einen wissenschaftlich haltbaren Beweis in Bezug auf die Wirksamkeit. Das heißt natürlich nicht, dass sie nicht trotzdem wirken könnten - aber belegt ist es eben nicht.

Auch Saunabesuche lassen die Läuse nicht zuverlässig platzen - das würde erst bei Temperaturen passieren, die auch der Kopfhaut nicht zuträglich wären.

Im Handel werden auch elektrische Läusekämme angeboten - auch hier konnte kein einziger Kamm bisher wissenschaftlich überzeugen.

Die einzig garantiert wirksame natürliche Methode ist das Abrasieren der Haare.

© Danielle

 

Quellen


http://www.pediculosis-gesellschaft.de/html/diagnose.html

http://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/Meldungen_2011/1108_RatgeberPediculosisCapitis_DGKJ.pdf

https://www.test.de/Kopflaeuse-Diese-Mittel-helfen-1707982-1707730/

Bildnachweis

Kopflaus: veröffentlicht auf Flickr von Gilles Sant Martin unter einer Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license

Fräulein Ordnung empfiehlt... "Die Schule der Magischen Tiere"


Hallo. Hier schreibt Fräulein Ordnung. Also eigentlich schreibe ich nicht, ich kann ja noch gar nicht schreiben. Meine Mama tippt ein, was ich sage. Nächstes Jahr komme ich zur Schule, dann schreibe ich hier ganz allein. Meine Schwester ist jetzt schon in die Schule gekommen, aber die kann auch noch nicht schreiben, die lernt jetzt erstmal Lesen. Mo, mu, und mi kann sie schon, aber das kann ich auch lesen, das ist ja leicht. Hoffentlich lernt sie bald mal mehr, das geht ja viel zu langsam voran da an der Schule. Ich will ganz schnell selber lesen lernen. Ein bisschen kann ich es schon, aber noch nicht so gut, dass ich ganze Bücher lesen kann. Das muss Mama machen und das ist immer echt schön, weil wir uns dazu auf das Mädchenbett legen und uns an Mama kuscheln und zuhören. Nur mein kleiner Bruder stört dann manchmal, wenn er auf Mamas Bauch springt, weil sie mit ihm spielen soll. Dann müssen wir erstmal abwarten, weil wir die Großen sind, und das ist blöd, weil ich doch so gern hören will, wie es im Buch weitergeht.

Im Moment bekommen wir ganz viele Bücher auf einmal vorgelesen, weil es draußen so nass und kalt ist und Mama sagt, komm, wir machen es uns gemütlich. Deshalb weiß ich jetzt gar nicht so richtig, welches Buch ich empfehlen soll. Ich mag alle davon. Ich fange einfach mit einem an und nächste Woche oder so erzähle ich über ein anderes.

Die Schule der Magischen Tiere von Margit Auer


In dem Buch geht es um Ida, die in eine neue Stadt ziehen muss und in eine neue Schule kommt. Das ist erstmal blöd für sie, weil es gleich am ersten Schultag so andere Mädchen gibt, die sich über sie lustig machen. Wegen ihrer geringelten Strumpfhose. Da fühlt sie sich gleich ganz doof und ist traurig. Das konnte ich gut verstehen, das ist nämlich voll gemein von der Anführerin Helene, sich über sie lustig zu machen. Ich denke mal, der Helene geht es zuhause nicht so gut, sonst würde sie ja nicht so gemein sein, aber so richtig steht das im ersten Buch nicht drin. Zu mir war mal ein Mädchen aus der Kita gemein, ganz schön lange sogar. Und dann hat Mama mit mir geguckt, ob die vielleicht Herzschmerzen hat. Und weil sie nämlich gerade große Schwester geworden war und dann immer als letzte aus der Kita abgeholt wurde, haben wir sie ganz oft zu uns eingeladen und früher abgeholt und dann hat sie mich nicht mehr geärgert, sondern wir haben zusammen mit meinen Pferdchen gespielt. Das sollte Ida aus dem Buch mit der Helene auch mal machen.

Also Ida ist neu an der Schule und dann gibt's noch Benni, der ist in ihrer Klasse und immer ganz langsam und schafft seine Schulaufgaben nicht und ist auch nicht so glücklich. Die Klasse von Ida und Benni bekommt eine neue Lehrerin, Miss Cornfield, die sehr nett ist und die ein Geheimnis hat. Ihr Bruder, also der Bruder von der Lehrerin, hat die Magische Zoohandlung. Der fährt überall in der Welt herum und sucht magische Tiere. Da fährt er zum Beispiel in die Antarktis und geht ganz langsam an eine Kolonie Pingiune heran und flüstert dann, ob ihn einer der Pingiune verstehen kann und mit ihm mitkommen möchte. Und manchmal kommt dann tasächlich ein Tier. Das ist dann ein magisches Tier, das nicht so gern bei seinen Artgenossen leben will, weil es dort einsam ist,  sondern lieber bei einem Menschenkind. Es wird dann der beste Freund eines Kindes. Aber nicht irgend eines Kindes. Es gibt immer nur ein Kind auf der ganzen Welt, das zu einem magischen Tier passt und dieses Kind kann dieses Tier dann hören und verstehen. Alle anderen nicht. Die anderen können die magischen Tiere gar nicht sehen - nur, wer in den Club aufgenommen wird. Also alle aus Bennis und Idas Klasse können die Tiere sehen, aber die anderen Kinder aus der Schule nicht. Die Erwachsenen auch nicht. Nur, wenn sie ganz genau hingucken, aber dann sehen sie kein echtes Tier, sondern ein Kuscheltier.

Der Inhaber der Magischen Zoohandlung guckt sich die Klasse ganz genau an und überlegt dann, wer so einen magischen Freund ganz besonders doll gebrauchen kann. Derjenige bekommt dann einen magischen Brief, dass es bald soweit ist und das Tier schon wartet. Es gibt ja ganz viele Bücher von der Schule der Magischen Tiere, ich glaube, da werden dann alle Kinder aus der Klasse am Schluss ein magisches Tier haben. Aber hier in dem ersten Buch bekommen nur zwei Kinder eins und ich fand es ganz, ganz spannend, wer eins bekommt und was für ein Tier es ist.

Der erste ist Benni. Er freut sich und wünscht sich einen Tiger oder so, weil er einen ganz starken Freund braucht. Er bekommt aber eine kleine langsame Schildkröte und ist erstmal enttäuscht. Aber schon am Abend stellt er fest, wie cool seine Henrietta ist und redet ganz lange mit ihr und dann hilft sie ihm auch, im Unterricht Fragen zu beantworten und sich zu melden. Das merkt ja keiner, weil nur er allein die Schildkröte hören kann. So wird er dann in der Schule besser und traut sich mehr. Und dann bekommt Ida ihr Tier, weil sie doch so einsam in der neuen Schule ist. Sie bekommt einen Fuchs, der heißt Krabbat. Sie ist sofort verliebt in ihn und erzählt ihm all ihre Sorgen und gleich fühlt sie sich besser. Sie kann mit ihm kuscheln und er mag Schokokekse. Schokokekse mag ich auch. Ich mag überhaupt alles mit Schokolade.

In der Schule ist auch noch was los, da stinkt es immer ganz doll, und niemand weiß, warum und die Kohlrabi vom Rektor, die zum Garten-Wettbewerb sollen, werden von jemandem kaputt gemacht, aber niemand weiß, von wem. Henrietta will Benni überreden, nachts zur Schule zu gehen, um das Rätsel zu lösen, aber er will nicht. Da geht sie dann allein los. Irgendwann wacht er auf und merkt, dass sie weg ist und fährt ihr dann mit dem Fahrrad hinterher, weil er Angst um seine Freundin hat, und geht dann doch zur Schule. Da ist auch schon Ida mit Krabbat. Ida hat nämlich einen Liebesbrief geschrieben und sich dann doch nicht getraut und wollte den dann in der Nacht wieder zurückholen.

Jedenfalls überraschen Benni und Ida dann einen, der die Stinkebomben herstellt. Das ist Jo. Der geht auch in ihre Klasse und in den ist Ida auch verliebt. Dem geht es schlecht und der ist sauer auf den Rektor und deshalb zerbröselt er die Kohlrabi und macht damit Stinkebomben, die er dann überall versteckt. Aber Benni und Ida überreden ihn dann, damit aufzuhören.

Ja, und dann ist das Buch auch schon zuende und dann will man gern noch gleich das zweite lesen, weil doch da auch neue Tiere vergeben werden und auch ein neues Abenteuer erlebt wird, eins mit Löchern.

Meine Freundinnen mögen das Buch auch gern. Ich glaube, weil wir uns alle auch ein magisches Tier wünschen, das mit uns sprechen kann. Ich hätte gern ein Eichhörnchen, weil ich dann mit dem zusammen klettern könnte. Und so eine Lehrerin wie Miss Cornfield wünsche ich mir auch, wenn ich zur Schule komme. Das Buch finde ich spannend und lustig und manchmal hat es in meinem Bauch gekribbelt, wenn ich zugehört habe. Aber auch nicht zu spannend. Weil manchmal, da bekomme ich Albträume, wenn Mama etwas zu Spannendes vorliest und dann wache ich auf und weine und male dann ein Bild, das ich in meinen Sorgenfresser stecke, weil der dann den Albtraum auffrisst und ich weiterschlafen kann.

Also, ich bin noch 5 Jahre alt, aber nicht mehr lange, und konnte das Buch gut verstehen. Meine Freundinnen aus dem Haus sind schon 9 und mögen das Buch auch, aber die lesen das schon selbst. Sie sagen, dass all ihre Freunde aus der Schule die Bücher davon lieben. Meine Schwester mag das Buch auch. Manchmal mögen wir unterschiedliche Bücher, aber bei diesem ist das nicht so. In der Bibliothek ist es auch andauernd ausgeliehen, was ich blöd finde, weil ich doch die nächsten Bände so gerne vorgelesen bekommen möchte. Was, Mama? Achso. Äh. Ich glaube schon, dass es für Jungen und Mädchen geeignet ist, weil es doch in dem Buch um Jungen und Mädchen geht, also um eine ganze Klasse voll von denen. Du stellst ja komische Fragen!

Wir haben nicht nur das erste Buch, sondern auch schon das zweite gelesen; also das mit den Löchern, aber vom dem erzähle ich euch jetzt nicht mehr. Das ist genauso gut, lest das doch einfach selber. Ich werde mal Oma sagen, dass sie uns das dritte und vierte Buch zu Weihnachten schenken soll, weil doch die Helene auch noch ein magisches Tier braucht und ich wirklich wissen will, welches das ist.

Tschüss, bis bald!

Fräulein Ordnung

Literaturliste


Die Schule der Magischen Tiere Band 1

Die Schule der Magischen Tiere Band 2: Voller Löcher!

Die Schule der Magischen Tiere Band 3: Licht aus!

Die Schule der Magischen Tiere Band 4: Abgefahren!

"Der entspannte Weg durch Trotzphasen" - Danielle Graf und Katja Seide

Endlich ist es soweit - seit Monaten haben wir auf dieses magische Datum gewartet. Heute ist der offizielle Erscheinungstermin unseres "Wunschkindes": der Ratgeber "Der entspannte Weg durch Trotzphasen".

Knapp 18 Monate und unzählige Stunden am Laptop und in der Sekundärliteratur lesend hat es gedauert, bis aus der Idee ein fertiges Buch wurde. Als wir im April das fertige Manuskript an unsere Lekorinnen übergaben, wussten wir vor lauter Schreiberei nicht mehr, ob wir nun völligen Blödsinn oder vielleicht das Buch zur Autonomiephase geschrieben hatten. Glücklicherweise kam nur kurze Zeit später eine entzückte Rückmeldung:
"Da ich selbst zwei kleine Töchter im Trotzalter habe, lese ich es mit großem Vergnügen und bin begeistert, wie anders man Dinge doch sehen oder angehen kann. Euer Buch ist wirklich ein Augenöffner!"
Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein riesiger Stein uns da vom Herzen fiel! Puh!

Wir wollen euch also heute unser "gewünschtestes Wunschkind" kurz kapitelweise vorstellen und hoffen, dass ihr ebenso viel Freude daran haben werdet, wie wir beim Schreiben. Für alle treuen Fans des Blogs haben wir in goldener Schrift noch ein paar zusätzliche Informationen in der Rezension eingebaut, denn sicherlich wollt ihr wissen, ob sich der Kauf des Buches für euch überhaupt lohnt, wenn ihr schon alle Artikel hier gelesen habt....



Das Vorwort


In unserer Gesellschaft ist die Ansicht weit verbreitet, dass kleine Kinder, die jammernd oder schreiend ihre Wünsche kundtun, andere wie kleine Könige manipulieren wollen, ihnen diese zu erfüllen. Erwachsene sollten dieses Verhalten der Kleinen daher nicht unterstützen, sondern stattdessen konsequent dagegenhalten.

Je vehementer unsere Kinder vermeintlich trotzen und vielleicht sogar anfangen, zu hauen, zu beißen oder zu spucken, weil sie mit Worten nicht weiterkommen, desto unsicherer werden wir. Ist es wirklich gut so, wie wir erziehen? Was, wenn aus unserem Kind doch ein kleiner Tyrann wird, so, wie es uns von allen Seiten prophezeit wird? Müssen wir nicht doch irgendwie Grenzen ziehen? Denn unsere Kinder müssen ja nicht nur innerhalb der Familie bestehen, sondern auch draußen in der Gesellschaft. Sie müssen sich im Kindergarten oder in der Schule in Gruppen einfügen können. Auch später im Job sollten sie nicht ständig anecken.

In den Regalen der Buchhandlungen finden sich etliche Ratgeber, die im Hinblick auf solches Trotzverhalten die Rückkehr zur guten alten konsequenten Erziehung propagieren. Annette Kast-Zahn zum Beispiel rät unsicheren Eltern, ihr Kleinkind einfach immer wieder zum "Nachdenken" in sein Zimmer zu schicken, wenn es trotzt. Auch Michael Winterhoff oder Bernhard Bueb betonen in ihren Büchern, wie wichtig es ist, den Kindern schon früh klar zu machen, dass sie sich den Erwachsenen unterzuordnen haben und ihr eigensinniges Verhalten nicht toleriert wird.

Müssen wir also, um unsere Kinder fit für die Zukunft zu machen, Abstand davon nehmen, sie bedürfnisorientiert zu erziehen? Wir behaupten: Nein! Wir wollen in unserem Buch mit den alten Mythen vom verzogenen Tyrannen aufräumen und Eltern und Großeltern darin bestärken, den in der Babyphase mittlerweile gängigen Ansatz der bedürfnisorientierten Erziehung auch nach dem ersten Geburtstag weiterzuführen. Wir möchten ihnen einen entspannten Weg durch die sogenannten Trotzphasen aufzeigen. Denn es ist vollkommen unnötig, mit dem eigenen Kleinkind ständig um jede Kleinigkeit zu streiten. Ja, es ist nicht einmal nötig, mit ihm zu schimpfen.

Ann-Barbet liest unser Buch
Unsere treue Leserin Ann-Barbet hielt es als eine der Ersten in der Hand

Die Wut der Kinder - Die (sehr spannende) Theorie


Um zu zeigen, warum es unnötig ist, zu schimpfen, gehen wir zunächst auf die neurobiologischen Grundlagen bei Kleinkindern ein. Wir werfen einen kurzen Blick auf die Arbeitsweise des Gehirns  und erklären, warum Kinder gar nicht anders können als wegen eines zerbrochenen Kekses völlig auszurasten, bei einem Wutanfall zuzuhauen oder doch den Mülleimer auszuräumen, obwohl die Eltern gerade eben darum baten, es nicht zu tun. Auch wenn die wissenschaftlichen Basisinformationen zur Entwicklung des kindlichen Gehirns auf den ersten Blick etwas theoretisch klingen, ist es wichtig, die Arbeitsweise des Gehirns zu kennen, um das Verhalten unserer Kinder überhaupt verstehen zu können. Das Kapitel wird ein echter Augenöffner sein, versprochen!

Regelmäßige Leser|innen unseres Blogs werden den ein oder anderen Punkt aus unseren Artikeln wiederfinden, jedoch noch nie so komprimiert und auf den Punkt gebracht, wie in diesem Kapitel. Empathie, Perspektivenwechsel, Impulskontrolle, Sprachaneignung, Eigenregulation und emotionales Gehirn versus kognitives Gehirn - hier seht ihr auf einen Blick, was Kinder in welchem Alter schon können, und was sie noch überfordert. Oder wie Susanna Mohn auf Twitter sagt:

Die Wut der Eltern - Warum uns Gelassenheit oft so schwer hält


Im zweiten Teil des Buches erklären wir, warum Eltern das Trotzverhalten ihrer Kinder so unfassbar schnell auf die Palme bringt. Anhand von typischen Situationen, in denen Eltern wütend auf ihren Nachwuchs werden, zeigen wir, welche Einflüsse ihre eigene Kindheit auf ihr Verhalten hat und warum es ihnen oft so schwer fällt, sich zu beherrschen. Dieser Teil ist uns besonders wichtig, denn die Wut der Eltern trägt mindestens ebenso zu den klassischen Trotzmomenten bei, wie die noch fehlenden neurologischen Voraussetzungen der Kinder.

Man könnte sogar behaupten, dass viele Streitsituationen im Alltag nur deshalb entstehen, weil die Eltern trotzig sind. Dass bisher kein Ratgeber zum Trotzalter diese Wut der Erwachsenen thematisiert, ist Ausdruck für einen noch immer weit verbreiteten Blickwinkel der Gesellschaft auf Kinder. Diese müssen sich ändern, sich anpassen und erzogen werden, wohingegen Erwachsene per se im Recht sind und deshalb nicht an sich arbeiten brauchen. Wir wollen diesen Blickwinkel erweitern und aufzeigen, dass eine harmonische Beziehung dann entsteht, wenn alle Beteiligten (unabhängig von ihrem Alter) gleich viel geben und nehmen.

Geplant war, einfach nur den Artikel zur Wut der Eltern, den wir schon sehr lange im Blog haben, für das Buch kurz aufzupolieren. Doch beim nochmaligen Durchlesen merkten wir schnell, dass sich dieser eigentlich nur auf die Babyzeit bezieht und da noch eine gaaaanze Menge fehlt. So fragten wir also die Eltern in unserem Forum, wann sie besonders wütend auf ihre Kinder werden, suchten Antworten auf die möglichen Ursprünge dieser Wut bei Entwicklungspsychologen, Psychiatern und Familiencoaches und arbeiteten so Stück für Stück das Herzstück unseren Buches heraus. Wir hoffen, euch (und uns selbst!) zu helfen, mit diesem Hintergrundwissen nun viele Momente mit den Kindern gelassener sehen zu können und nicht mehr unkontrolliert explodieren zu müssen.

"Du blöde Mama!" Übersetzungshilfen für Eltern kleiner Wüteriche


Wenn Kinder "freche" Antworten geben, sind wir Eltern natürlich erst einmal gekränkt und aufgebracht. Denn unsere Ge- oder Verbote sind ja in aller Regel gut durchdacht. Leider erkennen Kinder die gute Intention hinter unserem Nein oft nicht und finden es, trotz ellenlanger Erklärungen, meist einfach nur blöd. Dann werfen sie uns Dinge an den Kopf, die uns unglaublich wütend werden lassen, weil sie in ihrer Direktheit schrecklich verletzend sind. Wir fühlen uns dann vielleicht ungeliebt und haben Angst, dass das Frechsein Ausdruck eines tiefergehenden Beziehungsproblems ist. Doch was wollen Kinder mit ihrem "Blöde Mama!" denn eigentlich wirklich ausdrücken? Wir stellen hier eine Reihe von gängigen Beleidigungen, die Kinder ihren Eltern an den Kopf werfen, vor und versuchen sie zu übersetzen.

Wir werden auch die Reaktionen, die Eltern normalerweise an den Tag legen, analysieren und überlegen, wie diese beim Kind an kommen. Als Hilfestellung zeigen wir Antworten auf, die vielleicht besser geeignet sind, um aus der Negativspirale der gegenseitigen Verletzungen auszubrechen. Es geht außerdem um vorsätzliche Provokationen und die Rolle von Wertschätzung und Aufmerksamkeit in der Beziehung zwischen Eltern und Kind. Abschließend erklären wir, warum es oft Probleme mit der Kooperationsbereitschaft unserer Kinder gibt, obwohl sie eigentlich von Natur aus kooperieren wollen.

Wenn ihr Teil unserer Forums-Community seid, dann erinnert ihr euch vielleicht noch an den Thread einer Mama, aus dem die meisten der Beispiele dieses Kapitels stammen. Wir hatten euch damals gefragt, welche frechen Antworten ihr noch gern übersetzt haben wollt und sie alle mit ins Buch gepackt. Einige sind dabei leider den Lektorinnen zum Opfer gefallen - wir hatten tatsächlich viel zu viel geschrieben, könnt ihr euch das vorstellen?!!!!1!elf Wir werden aber mal unser altes Manuskript hervorkramen, und die aus dem Buch herausgelöschten Beispiele hier im Blog und im Forum posten, ja?

Trotzdem: Autonomie fördern


In diesem Teil geht es darum, wie wir die Entwicklung kooperativer Verhaltensweisen unterstützen, indem wir sie erkennen und würdigen. Eltern ist häufig nicht bewusst, dass Kooperation nicht nur bedeutet, dass die Kinder daran mitarbeiten, im Alltag die Ziele gemeinsam und ohne Streit zu erreichen, sondern auch, dass es von ihrer Seite immer wieder Zugeständnisse gibt.

Wir gehen darauf ein, dass es für alle viel entspannter ist, wenn die Wünsche von Kindern nicht sofort abgelehnt werden, weil sie den Erwachsenen unsinnig erscheinen, sondern immer erst einmal zu fragen, was außer der eigenen Bequemlichkeit oder Pauschalurteilen wie "Das macht man doch nicht!", wirklich dagegenspricht.

Wir zeigen, dass es wichtig ist Eigenverantwortung statt Gehorsam zu lernen. Denn erst, wenn eine Entscheidung wirklich frei ist, ist auch der Weg frei für die echte Kooperation. Denn Druck, auch heimlicher, verursacht immer Gegendruck.

Diesen Teil des Buches werdet ihr wiedererkennen - es ist unsere Kooperationsserie und euch damit gut vertraut. Wir wollten aber den Eltern, die unseren Blog noch nicht kennen, diese wichtigen Gedanken nicht vorenthalten, da wir glauben, dass Kinder eigentlich nur deshalb vermeintlich "trotzen", weil den Erwachsenen gar nicht klar ist, dass die Kleinen schon sehr oft ohne zu murren mitarbeiten, manchmal entwicklungsbiologisch noch nicht in der Lage sind, den Wünschen der Eltern Folge zu leisten oder die Großen zu oft Kooperation verlangen, selber jedoch ihren Kindern nicht entgegenkommen. Ein paar kleinere Veränderungen sind aber im Buch enthalten - vielleicht macht ihr euch den Spaß, das Kapitel doch zu lesen, um zu vergleichen, was die Lektorinnen für entbehrlich hielten ;-).

Ein von Liebling, ich blogge - jetzt! (@lieblingichbloggejetzt) gepostetes Foto am

 

Tipps und Tricks für einen entspannten Alltag - Der Praxisteil


Wir beschreiben die am häufigsten vorkommenden unkooperativen Verhaltensweisen von Kindern und geben Euch erprobte Tipps an die Hand, um solche Momente schon im Vorhinein zu umgehen, sie entspannt zu überstehen, dem Kind möglichst gelassen nachzugeben oder es dazu zu bringen, eurem Wunsch zu folgen. Ihr bekommt jede Menge Anregungen und Tipps für Situationen, in denen Kinder keine Lust haben, Treppen zu laufen, die Windel wechseln zu lassen oder alleine abends im Bett zu bleiben. Was kann man tun, wenn das Kind ständig wegläuft, das Essen vom Tisch wirft, sich nicht anziehen möchte oder ständig trödelt? Wenn man die Bedürfnisse hinter den Verhaltensweisen erkennt, ist es in den meisten Fällen möglich, solche Konfliktsituationen liebevoll und stressfrei zu lösen.

Auch diesen Teil des Buches kennt ihr aus dem Blog, mit kleineren Veränderungen, in denen ich von Fräulein Chaos, Fräulein Ordnung und Herrn Friedlich erzähle. Zusätzlich findet ihr hier aber nochmal genauer analysiert, warum wir auch ein "Nein" aus dem Mund der Eltern wichtig finden und wann ein solches unserem Empfinden nach angebracht und wann es nicht zielführend ist.

Schnelle Hilfen für akute Trotzanfälle


Abschließend geht es in unserem Buch darum, wie man bei akuten Trotzanfällen die Ruhe bewahrt und das Kind trotz seiner aufgewühlten Gefühlsregungen erreichen kann. Außerdem haben wir hilfreiche Stressregulationstechniken zusammen getragen, mit denen man die sich allmählich entwickelnde Selbstregulation der Kinder unterstützt. Wichtig ist und bleibt uns, dass eine Selbstregulation nur über eine feinfühlige Fremd- (oder auch Co-)Regulation durch die Bindungspersonen erreicht werden kann.

Die Methode des Spiegelns von Dr. Harvey Karp ist euch sicherlich schon bekannt, doch haben wir hier in diesem Kapitel noch stärker unsere jahrelangen Erfahrungen mit den Wutanfällen unserer Kinder einfließen lassen. In den letzten drei Jahren hat da ein ganz entscheidender Paradigmenwechsel in unserem Denken stattgefunden, der in unserem Trotzartikel im Blog noch nicht zu finden ist. Deshalb werdet ihr in diesem Abschnitt des Buches lesen, dass uns mittlerweile das tröstende Begleiten wichtiger ist, als den Anfall zu stoppen und warum. Trotzdem geben wir natürlich auch Werkzeuge an die Hand, damit Eltern dem Kind eine helfende Hand reichen können, um, wenn nötig, schnell aus der Wutspirale herauszufinden.

Nachwort: Lob den Trotzphasen


Am Ende können wir resümieren, dass wir Eltern eigentlich jeden Wutanfall unsere Kinder als eine Chance für sie feiern sollten, sich selbst als Menschen kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Denn wenn wir die Entwicklung sozialverträglicher Reaktionsweisen auf Wutimpulse unterstützen wollen, müssen wir diese immer wieder trainieren. Dieses Training passiert vor allem während der sogenannten Trotzphasen! Sie sind die von der Natur eingerichtete Spielwiesen zum Erspüren von Emotionen, zum Austesten verschiedener Verhaltensmöglichkeiten und zum Sammeln von Erfahrungen zur Reaktion anderer Menschen auf das eigene Verhalten. Jeder Wutanfall bringt unsere Kinder ein Stück weiter. Wir sollten sie also nicht als Übel betrachten, sondern als Erfahrungen, die vielleicht schmerzhaft, aber notwendig sind, um am Ende das schönste Wunder überhaupt hervorzubringen: autonome und empathische Menschenkinder.



Wie könnt ihr unser Buch unterstützen?


Wir sind wirklich glücklich darüber, dass uns ein so angesehener Verlag wie Beltz gefunden und unser Buchprojekt unterstützt hat. Wir finden uns in wunderbarer Gesellschaft inmitten von Jesper Juul, Herbert-Renz-Polster, Julia Dibbern, Nora Imlau, Eva Solmaz, Gerald Hüther, Wolfgang Bergmann und Alfie Kohn. Aber natürlich sind wir nur ein kleines Licht, weshalb es kein Werbebudget für unseren Ratgeber gibt. Stattdessen sollen wir es über den Blog und die sozialen Medien bewerben. Nun, das tun wir natürlich gern, aber reichen wird das nicht. Daher brauchen wir eure Hilfe.

Bitte lest unser Buch und empfehlt es weiter, sollte es euch gefallen. Geht in eure Buchläden und fragt nach dem Buch. Erzählt euren Freundinnen, Eltern, Großeltern, Geschwistern und der Mutter im Kindergarten, die immer so unglücklich über die Wutanfälle ihres Kindes ist, davon. Leiht es der Leiterin eures Mutter-Kind-Turn-Kurses oder eurer Stillberaterin im Stillcafé. Bittet eure lokale Bibliothek, ein Exemplar davon in den Leihkatalog aufzunehmen. Auch Rezensionen bei Amazon sind für uns wichtig! Ebenso Buchbesprechungen auf euren Blogs oder Fotos vom Cover bei Instagram. Oder ihr twittert, in welchem Kapitel ihr gerade seid und ob dieses hilfreich ist.

Lasst uns gemeinsam beweisen, dass es keines großen Budgets bedarf, um einen wirklich guten Ratgeber unter die Leute zu bringen. Denn je mehr Eltern da draußen Zugriff auf Informationen haben, die ihnen helfen, ihre "trotzenden" Kinder besser zu verstehen, desto einfacher wird es für uns alle. Lasst uns versuchen, die Welt ein kleines bisschen bedürfnis- und beziehungsorientierter zu machen.

Wo bekommt ihr unser Buch?



Kaufen könnt ihr unser Buch hoffentlich in allen Buchhandlungen des Landes. Wir finden es schön, wenn ihr die kleinen Buchläden eurer Region unterstützt und dort kauft, damit diese nicht gänzlich aussterben.

Natürlich könnt ihr es auch bei Amazon bestellen. Zwar sind dort die Lager wegen der vielen Vorbestellungen aktuell leer, aber in den nächsten Tagen kommt Nachschub, so dass ihr nicht - wie dort im Moment angegeben - mehrere Wochen warten müsst. Ihr unterstützt ihr uns doppelt, wenn ihr das über diesen Affiliate-Link tut, denn dann bekommen wir eine kleine Provision (natürlich ohne Mehrkosten für Euch).

Wenn Euch das Buch gefallen hat, dann ist unser größter Lohn eine positive Bewertung auf Amazon und Euer Feedback hier unter diesem Artikel.

Leserstimmen


Einige von Euch haben das Buch schon fertig gelesen - wir haben so tolle Kommentare auf Facebook bekommen!
"Ich hatte es sogar schon am Samstag und bisher liebe ich dieses Buch für jede einzelne Zeile die ich gelesen habe. Es ist zum Glück auch nicht einfach eine strukturierte Aneinanderreihung der (natürlich dennoch lesenswerten) Blogartikel sondern wirklich ein eigenständiges wundervolles und vor allem liebevolles Buch, das euch da gelungen ist und mich selbst als jahrelange Leserin schon wieder einige Male mit einem "Aha-Effekt" zurück gelassen hat. Ganz ganz herzlichen Dank für diese Liebeserklärung an unsere Kinder und für dieses tolle Buch!" - Jennifer S.
"Ich habe es auch schon seit Samstag. Normalerweise lese ich keine Bücher und schon gar nicht irgendwelche Erziehungsratgeber. Dieses Buch ist aber so toll, dass ich es schon komplett durchgelesen habe. Es sind so viele wertvolle Informationen und praktische Tipps! Ich verstehe meine Kinder (und uns als Eltern) jetzt noch viel besser und freue mich jeden Tag, so viel davon umzusetzen". - Nadine S.
 "Ich bin seit Jahren in der Elternbildung aktiv - meine Literaturempfehlungen in meinen Handouts wachsen ständig. Am Ende meiner Seminare picke ich immer einige wenige Bücher heraus und empfehle sie besonders. "Das ist ein gutes Buch, weil..." "Dieses Buch ist besonders für... " Ich lese viel - ich empfehle viel. Euer Buch ist in dieser Fülle an Literatur ein so besonderer Wurf - in vielen Aspekten einzigartig und eine wahre Chance für Kinder und deren Entwicklung. Es ist fachlich breit und fundiert und dabei so luftig leicht zu lesen, dass es sich auch als Abendlektüre oder für unterwegs eignet.
Vielen Dank, dass Ihr diese Arbeit auf Euch genommen habt und so gründlich dabei wart." - Martina W.

Rezensionen


Viele Blogger|innen halten im Moment Exemplare unseres Buches in den Händen - wir freuen uns schon riesig darauf, ihre Meinung dazu zu lesen. Wir sammeln hier Links und kleine Ausschnitte der Rezensionen.

Dani auf Glucke und so

"Für mich ist es nicht nur ein Buch 2er Bloggerinnen sondern wirklich ein heiliger Gral. Ich lese ihre Texte schon ewig und dieses Buch werde ich niemals nie weggeben oder gar verleihen. Es bedeutet mir sehr sehr viel, dass Sie es mir geschenkt haben und ich habe es auch schon durchgelesen und stark beansprucht(markiert)".

Doro auf Bin ich ein Eichhörnchen?

"In vielerlei Hinsicht finde ich das Buch (ebenso wie den Blog) sehr hilfreich, zum einen, da es anhand wirklich vieler, verschiedener Beispiele kreative Lösungsmöglichkeiten vorschlägt, die die Bandbreite der elterlichen Reaktionen erweitern können (auf manche Sachen kommt man selbst eben einfach nicht) und zum anderen, weil das Buch vermittelt: Wir sind nicht allein mit unseren Problemen. Oft ist es doch so, dass man als Elternteil denkt, man ist echt der einzige Depp auf der Welt, der das mit den Kindern nicht gescheit hinkriegt und Oma und Opa sind da manchmal auch nicht grade hilfreich mit ihren Kommentaren".

Leen auf Aufbruch zum Umdenken

"Mein lieber Scholli! Es geht wirklich erleuchtend weiter! In vielen Büchern lese ich wirklich oft Blablabla, hier aber wird das Blablabla, also die „frechen Antworten“ der Kinder übersetzt. Was wir sagen, was Kinder sagen und was wir hören und was Kinder hören wird beschrieben. Perfekt ist, dass sogar eine Möglichkeit geboten wird, wie wir stattdessen auf ein „Blablabla“ oder ein „blöde Mama“ reagieren könnten und sogar noch beschrieben wird, warum es besser wäre anders zu reagieren. Dieses Kapitel ist kein Blablabla, dieses Kapitel bringt uns als Eltern wieder ein Stückchen vorwärts. Ich als Mutter und als Pädagogin kenne diese Art des Gespräches. So schön verdeutlicht habe ich es aber noch nicht gelesen. Jede Situation wird genau am Beispiel abgehandelt – Wie es läuft und wie es noch besser laufen könnte. Wirklich einfach nur klasse!"

Sarah auf Zwergenzimmerchen

"Die Autorinnen fassen alles noch einmal so gut zusammen und haben mir wirklich die Augen geöffnet. Viele Dinge waren mir nicht bewusst und erst jetzt kann ich meine Kinder wirklich verstehen. Die ganzen Anregungen, wie ich in verschiedenen Situationen reagieren sollte, werden mir im Leben mit den Kindern sehr weiterhelfen. In der Hoffnung nun noch öfter ein entspanntes Zusammensein mit den Kindern zu erleben, wird dieses Buch unser Haus nicht mehr verlassen, denn ich werde wohl noch öfter nachlesen müssen um richtig zu reagieren.
Das Buch ist für mich kein Ratgeber im eigentlichen Sinn, denn es begleitet einen durch die gesamte Autonomiephase und ist ein Geschenk für mich und andere Eltern, die mit dem ganzen Stress nicht so gut umgehen können".

Marsha von Mutter&Söhnchen 

"Mir ist jetzt auch viel klarer, warum er abends auf der Couch über mich drüber trampelt und dann nur frech grinst, wenn ich schimpfe. Warum er andere beißt und haut. Und warum er in letzter Zeit so oft wütend wie am Spieß schreit. Und vor allem fällt mir auf: Hey, er ist gar nicht so rabaukig. Er kooperiert die meiste Zeit des Tages total super.
Und das beste: ich weiß nun wie ich damit umgehen muss. Und das alles weil Katja und Danielle nicht nur Ursachen, sondern auch Übersetzungshilfen und Lösungswege aufzeigen. Dieses Buch ist ein echter Lösungsgeber mit ganz vielen beispielhaften Situationen, die wir Eltern nur zu gut kennen".

Katrin von Öko-Hippie-Rabenmutter

"In diesem Buch steckt Herzblut, tatsächlich auf jeder Seite. Katja und Danielle haben nicht einfach ein Buch oder einen Ratgeber geschrieben – nein. Dieses Buch sollte etwas verändern. Etwas bewegen. Und das wird es, da bin ich sicher. Denn das Lesen des Buches fühlt sich nicht so an, als würden perfekte Mütter mir jetzt mal erklären wollen, wie das zu laufen hat – ehrlich gesagt fühlt es sich nicht einmal so an, als wäre es für uns Eltern geschrieben. Sondern viel mehr für unsere Kinder. Das Buch ist ein wunderbares, ehrliches und so wichtiges Plädoyer an Eltern, ihre Kinder reifen und sich entwickeln zu lassen, sie ernst zu nehmen, gleichwürdig zu behandeln und nicht vor lauter Erziehungszielen aus den Augen zu verlieren, was da tatsächlich in ihnen vorgeht. Kognitiv und emotional!"

Corinna von Corinnas kleine Welt

"Das Buch ist für mich wie ein guter Freund und als ich es durchgelesen hatte, hatte ich das Gefühl, dass ich eine gute Freundin/ einen guten Freund nach einem ausführlichen Besuch verabschieden muss. Man hat sich gut unterhalten und ausgetauscht und nimmt neue Aspekte mit, um darüber nachzudenken und diese, wenn es passt, in den Alltag zu integrieren. Trotzdem wird man sicher noch das eine oder andere Mal den Austausch suchen und Dinge entsprechend anpassen. Da wir mit unseren Kindern erst am Anfang der Autonomiephase stehen, wird uns dieses Buch und auch der Blog sicher die kommenden Jahre noch begleiten und eine Hilfe sein".