Wenn das Kind Eltern aggressiv schlägt, tritt und beißt

Wenn unsere Kinder jünger sind, können wir Eltern die Wutausbrüche unserer Kinder meist noch gut nachvollziehen. Sie waren frustriert darüber, etwas noch nicht richtig zu können, nicht gut verstanden zu werden oder etwas nicht zu dürfen, das sie unbedingt wollen. Das daraus resultierende Hauen, Kneifen, Beißen und Spucken war ein hilfloser Versuch, dies mit Nachdruck auszudrücken. Auch, wenn wir Eltern diese Ausbrüche anstrengend fanden, konnten wir relativ gut empathisch darauf reagieren, denn unsere Kinder waren schließlich noch klein. Wir verstanden, dass ihre Impulskontrolle noch nicht soweit ausgereift war, als dass sie sich in solch überwältigenden Momenten adäquat unter Kontrolle hätten halten können. Über das Hauen und Beißen bei Kleinkindern (unter drei Jahren) haben wir einen gesonderten Artikel geschrieben.

Um den dritten Geburtstag herum bemerken einige Eltern eine Änderung des Wutverhaltens ihres Kindes - es wird aggressiver und überschreitet massiv die Grenzen derer, an die sich der Ärger richtet. Selbst Eltern, die bis dahin mit voller Überzeugung bindungs- und beziehungsorientierte Erziehung lebten und den Ablöseversuchen ihrer sicher gebundenen Kinder mitfühlend und verständnisvoll entgegentraten, bekommen es nun in der Regel mit der Angst zu tun. Wenn meine Vierjährige mich mit voller Absicht haut, wenn sie versteht, was sie da tut und dass mir das weh tut und sie auch nicht aufhört, wenn ich mit klaren Worten darum bitte - ziehe ich mir dann nicht vielleicht doch den vielfach beschrieenen Tyrannen heran, wenn ich das weiterhin zulasse? 

Dieses Thema ist so umfangreich und wichtig, dass wir ihm ein ein ausführliches Magazin gewidmet haben, das Du hier für den Einführungspreis von nur 3,99 EUR herunterladen kannst. Du erfährst in unserem 30-seitigen PDF, wie aggressives Verhalten bei Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren entsteht und was Du tun kannst, damit Euer Familienalltag wieder entspannter wird. 


Wir beschäftigen uns darin mit folgenden Themen:

Wodurch werden Menschen gewalttätig?

Wie kommt es dazu, dass schon kleine Kinder sich verbiegen, um den Kontakt zu ihren Bindungspersonen aufrecht zu erhalten und welche Auswirkungen hat das langfristig?

Wie wirken die Muster unserer eigenen Erziehung?

Warum hindern uns die Erfahrungen, die wir in der eigenen Kindheit gemacht haben oft daran, unsere Kinder geduldig und liebevoll zu begleiten?

Welchen Einfuss hat Resilienz auf die Entwicklung?

Was ist Resilienz und welche weiteren positiven Faktoren wirken auf unsere Kinder?

Warum werden Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren aggressiv?

Warum entwickeln auch bedürfnisorientiert aufgewachsene Kinder Aggressionen? Wie sollten wir dieses Verhalten übersetzen und wie können wir die Beziehungsqualität verbessern?

Wann genau fühlen sich Kinder nicht wertvoll?

Wie führen schleichende Veränderungen im elterlichen Verhalten dazu, dass Kinder sich nicht mehr ausreichend gesehen fühlen und welche Rolle spielen elterliche Zweifel und ihre Erwartungshaltung?

Wie reagieren wir auf Aggressionen?

Und was bedeuten dies elterlichen Reaktionen für unsere Kinder? Welche Auswirkungen haben Auszeiten und welche weiteren Verhaltensweisen sind ungünstig?

Wie solltest Du auf Dein aggressives Kind reagieren?

Wir geben Dir fünf wichtige Strategien an die Hand, die es Dir ermöglichen, die Spirale des aggressiven Verhaltens zu durchbrechen.

224 Kommentare:

  1. Ganz ehrlich, ich könnte Dich jetzt knutschen!!! Ich hab grad echt so ein bisschen Pipi in den Augen, weil Dein Beitrag jetzt auch wieder mal sowas von zur rechten Zeit kommt.
    Wir stecken da mit unserem Großen auch grad mittendrin. (5 Jahre - kl. Bruder 2). AP hat eigentlich wunderbar geklappt und dann auf einmal denkst Du- hab ich alles falsch gemacht? Kinder wollen kooperieren? Kinder ahmen nach, das ist wichtiger als erziehen? Warum um alles in der Welt ist ganz plötzlich alles anders? Dein Kind 180 Grad anders? "Peng Peng Du bist tot" das tut jmd sendiblen wie mir so weh. Wo wir hinkommen bekommen wir grad Ärger. Man denkt wirklich irgendwas stimmt da nicht. Und Deine Worte lassen mich doch einfach wieder aufatmen, machen Mut das Vertrauen das uns bis hier her gebracht hatte nicht zu verlieren. Danke!!!!!!!!!

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    1. DANKE...uns geht's genauso...Bruder 4, Schwester 4 Monate.....ich sehe Licht am Ende des Tunnels...

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    2. Nur wenn ich sehe das die mittlere gerade die kleine hauen will muss ich doch eingreifen?

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    3. Jedes Wesen kommt mit seinem ureigenen Charakter zur Welt.
      Die Persönlichkeit ist angeboren.
      Wir können versuchen zu lenken und zu führen,jedoch darf man nicht vergessen,es gibt Charaktere die zutiefst unsympathisch,berechnend und manipulativ sind.
      Man könnte sie als hinterhältig,gemein und gewalttätig bezeichnen.

      In diesen Fällen kann auch das größte Verständnis und die bedingungsloseste Liebe nichts ausrichten.

      Es gibt nur einen Weg.Auf jeden körperlichen Angriff müssen Konsequenzen folgen.
      So deutlich, daß sich das Kind gut überlegt,ob es noch einmal so handelt.

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    4. Liebe Elsie. Nein. Einfach nein. Wirklich nicht. Kinder kommen nicht unsympathisch, berechnend, manipulativ oder hinterhältig auf die Welt. Sie werden erst durch Erwachsene und/oder Lebensumstände dazu gemacht. Ein wirklich gut funktionierender Weg, ein Kind ‚so‘ werden zu lassen, ist der, den du beschrieben hast: Auf kindliches Fehlverhalten harte Konsequenzen folgen zu lassen. DANN werden aus unschuldigen, gutmeinenden Kindern solche, die versuchen, zu vertuschen oder nur zum eigenen Vorteil zu handeln. Solche, die gemein und gewalttätig sind. Und dann fühlen sich die Erwachsenen bestätigt in ihrem Denken, das Kind sei einfach von Anfang an so verdorben gewesen, es hätte schon als Kleinkind immer gehauen und gebissen und man hätte ja alles versucht, das zu verhindern, aber Charakter sei nun mal Charakter, den könne man auch mit der liebevollsten Erziehung nicht ändern, hier sehe es man mal wieder. Es tut mir leid, dir so harsch wiedersprechen zu müssen, doch ich möchte das hier in aller Klarheit noch einmal sagen: Vertrauen und bedingungslose Liebe sind immer die beste Antwort auf auffälliges kindliches Verhalten.Wie das geht, liest du in diesem und anderen Artikeln hier im Blog.
      LG, Snowqueen

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    5. Hallo Snowqueen,

      ich bin soeben zufällig auf diesen tollen Artikel aufmerksam geworden aus dem ich auschließlich Positives ziehen kann. Ich verstehe nun vieles besser und denke, dass ich zukünftige Konflikte mit meiner 3-jährigen Tochter mit ganz anders entgegen trete und im Nachhinein auch besser damit umgehen kann.
      Denn nobody is perfect, oft weiß man nicht ob man alles richtig oder total falsch mach, ein Elternteil zu sein ist eine der größen Herausforderungen überhaupt.
      Aber aber es geht darum zu reflektieren. Wenn man mit den althergebrachten Massnahmen nicht weiterkommt muss man sich schon die Frage stellen wie man es besser/anders machen kann. Letztendlich handelt man aus Unwissenheit oft falsch. Dieser Artikel hat mir wirklich geholfen besser zu verstehen, ein dickes Dankeschön dafür.

      Wer anscheinend überhaupt nichts aus diesem Artikel gelernt hat ist die Autorin namens Elsie .

      Bei folgendem Zitat aus Elsies Post sträuben sich mir alle Nackenhaare da er viel Spielraum für Interpretationen lässt:

      "Es gibt nur einen Weg.Auf jeden körperlichen Angriff müssen Konsequenzen folgen.
      So deutlich, daß sich das Kind gut überlegt,ob es noch einmal so handelt."

      Ich mag mir gar nicht ausmalen von welchen " deutlichen Konsequenzen" hier wohl die Rede sein mag? Ich muss mich schon sehr beherrschen in diesem Moment nicht all das niederzuschreiben was mir durch den Kopf geht daher behalte ich meine Vermutungen lieber für mich.

      Ich danke Snowqueen, dass Sie sich dem mit einem klaren Statement eindeutig dazu geäußert hat und Elsie widerspricht. Ich teile Snowqueens Meinung zu 100% und hätte mir gewünscht, dass sich auch andere Eltern hier klar positionieren und Stellung beziehen denn so einen Kommentar darf man nicht einfach hinnehmen!

      Grundsätzlich gilt: was du selbst nicht willst das tue keinem anderen an!
      Jeder Erwachsen will mit Respekt behandelt werden, dass wollen unsere Kinder auch.

      Kinder haben Rechte! Welche da sind:

      Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung
      unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht.
      Das Recht auf einen eigenen Namen und eine Staatszugehörigkeit.
      Das Recht auf Gesundheit.
      Das Recht auf Bildung und Ausbildung.
      Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung.
      Das Recht auf eine eigene Meinung und sich zu informieren, mitzuteilen,
      gehört zu werden und zu versammeln.
      Das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung und eine Privatsphäre.
      Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen wie Armut,
      Hunger und Krieg und auf Schutz vor Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung.
      Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause.
      Das Recht auf Betreuung bei Behinderung.


      All das spiegelt sich leider nicht in Elsies Meinung wider und ich hoffe sehr, dass Sie sich diesen Artikel (und auch die anderen) noch mal zu Herzen nimmt.

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    6. Vielen Dank für diesen großartigen Artikel.
      Er kommt gerade zur richtigen Zeit!
      Unsere 3 Jahre gewordenen Zwillinge brauchen uns wohl auch grad sehr....danke für diesen (schon von mir leise erahnten)Blickwinkel und das Erkennen und Begreifen mancher Situationen.
      Und danke für das Wissen ,das bei bedürfnisorientierter Erziehung nichts falsch war und ist.

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  2. Kurz und bündig: Danke.

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  3. Danke für diesen ausführlichen und aufschlussreichen Post. Ich habe ihn mir markiert und werde bestimmt noch oft nachlesen müssen. Noch ist meine Tochter mit 8,5 Monaten zu klein für spektakuläre Wutanfälle, aber ich habe mich schon öfter gefragt, wie ich mit ihrem Frust umgehen soll (den sie auch jetzt schon hat, wenn etwas ihrer Selbstbestimmung in die Quere kommt).

    Mir wird immer klarer, wie wichtig es ist, die eigenen Baustellen aufzuarbeiten. Und ich bin irre froh, dass ich das in den letzten Jahren getan habe. Hätte ich meine Tochter mit Mitte 20 bekommen, ich hätte garantiert meine eigenen Kindheitsschmerzen volle Pulle in die Beziehung zu ihr kopiert. Und ihr damit ebendiese Schmerzen zugefügt. Was ist so ungefähr als Allerletztes möchte.

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  4. Für mich kam der Artikel auch genau zur richtigen Zeit. Genau die Frage hab ich mir in den letzten Monaten so oft gestellt: warum ist mein Kleiner oft so aggressiv, dreht richtig durch, obwohl wir ihn immer bedürftnisorientiert begleitet haben... Das war oft sehr schlimm für mich weil ich wirklich dachte, ich habs doch falsch gemacht.... deinen Bericht zu lesen tat jetzt echt gut :-)

    Unsicher bin ich aber dennoch, wenn Situationen auftreten wie gerade heute Abend erst. Mein Kleiner hat mit seinem Meterstab gespielt, der dann plötzlich auseinandergebrochen ist. Er ist sofort total ausgerastet, hat geschrieen, mein Küchenschränke auf und zu geknallt, blöde Mama gebrüllt, auf den Boden gespuckt usw. usw..... In so einer Situation fühlt er sich ja dann nicht wertlos, sondern ist einfach stinkesauer und traurig. Da richtig zu reagieren find ich auch schwer, ich musste ja schon deutlich eingreifen damit nicht alles zu Bruch geht, auf den Boden spucken find ich auch nicht grade toll. Ich hab mich dann zu ihm runtergebeugt und gesagt dass ich verstehen kann dass er wütend ist aber dass ich nicht möchte dass er spuckt und meine Sachen kaputt macht. Bewirkt hat das nicht allzu viel.... Aus welchem Grund sind in solchen Situationen die Ausraster oft so extrem, also auch ohne das "Wertlos-Gefühl"?

    Genauso schwierig finde ich es, wenn er seinen kleinen Bruder (9 Monate) schlägt oder beißt (oft auch aus Zorn wenn bei ihm was nicht klappt oder er was verboten bekommt). Du schreibst, man soll nicht eingreifen, die Kinder und Geschwister das unter sich ausmachen lassen. Oder ganz ruhig sagen, Du, das will ich nicht. Aber oft muss man halt auch mal schnell und energischer eingreifen, ich kann ja nicht warten, bis der Kleine vor Schmerzen brüllt oder ernsthaft was passiert....

    Grad sagt er auch sehr oft "Scheiße Mama" oder "Scheiße Papa" (Worte die er vom Kindergarten kennt aber natürlich auch schonmal daheim gehört hat...). wir sagen ihm ständig, hör bitte auf damit, das macht uns traurig, wir wollen das nicht... Aber beim nächsten Wutanfall kommts wieder..

    Das sind grad noch so meine "Probeme" und Fragezeichen ;-) Vielleicht hast Du ja hierzu auch ein paar Tips :-)

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    1. In Situationen wie mit dem Meterstab habe ich die Erfahrung gemacht, dass viel Text und Verständnis gar nicht mehr durch die Wutschleier durchkommt. Am schnellsten wirkt bei uns dann fast noch "Karpen": "Du bist sauer, du bist traurig, du bist sauer, du bist traurig...." in Endlosschleife, bis von Seiten des Kurzen ein erlösendes "Jaaaaaaaa" kommt und er sich in meine Arme flüchtet, um sich trösten zu lassen.

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    2. Liebe Anonym, warum er so extrem reagiert, auch ohne Wertlos-Gefühl? Weil Enttäuschung im selben Hirnareal verarbeitet wird, wie körperlicher Schmerz und er in diesem Moment, nunja, Herzschmerz hatte. Und du hast Recht - dein Beispiel hat nichts mit dem Verlust des Wertgefühls zu tun, wie ich es beschrieben habe. Dein Sohn hat im Affekt so ausagiert. Das ist für dich nicht schön und seeeehr anstrengend, aber immerhin kannst du dir auf die Schulter klopfen, dass eure Beziehung nicht der Auslöser für diesen Ausraster war. Bei uns hilft da immer gut das Karpen, welches ich in meinem Autonomie Artikel beschrieben hatte. Liebe Grüße, snowqueen

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    3. Noch vergessen: Ja, du musst eingreifen, wenn er den kleinen Bruder beißt. Das ist ein ganz schwieriges Thema, das sicher noch einen eigenen Artikel bekommt.

      Zur 'scheiße Mama': Sag ihm nicht, dass dich das traurig macht (Kann er schon deine Perspektive schon einnehmen? Deinen Schmerz nachfühlen?), sondern übersetze seine Worte; 'Du ärgerst dich gerade über mich!' 'Du bist wütend auf Papa, weil...' Denn eigentlich ist es ja das, was er sagen will, er findet nur nicht die richtigen Worte dafür. Die kannst du ihm aber geben.

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  5. DANKE!!! Für diesen ehrlichen, ausführlichen, informativen, tollen Artikel! Das sollte wirklich jeder Mensch lesen, egal ob Eltern oder nicht! Bitte mer davon!

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  6. Auch von mir ein großes DANKE! Ich bin auch ständig hin und her gerissen zwischen den "alten Weisheiten" der Erziehung von Eltern und Großeltern und meiner eigenen Überzeugung (mittlerweile geprägt und bestätigt durch euren Blog :) ). Und ich kenne das Gefühl nur zu gut, wenn man zweifelt, weil die Kinder der anderen so "brav" sind; wenn die eigene Mutter wieder mit dem Kopf schüttelt und das Gefühl der Unfähigkeit in mir hochkocht.
    Danke für diese wertvolle Hilfe und unterstützung dabei, so weiterzumachen, auch wenn wir noch lange nicht zu den 30% "nahezu idealen Eltern" gehören werden. Nicht nur ich falle immer mal wieder in das alte Muster zurück, sondern auch mein Mann ist sehr klassisch erzogen und reagiert auf Wut und Aggression der Kinder oft selbst aggresiv oder zutiefst beleidigt und abgrenzend. Ich wüsste gern, wie ich IHN dazu bringen kann, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Leider fasst er Ratschläge überwiegend als Kritik an sich selbst auf und verschmäht daher jegliche sogenannte "Ratgeberliteratur". Vielleicht habt ihr ja auch dazu einen Tipp.
    Ansonsten aber wirklich nochmal DANKE DANKE DANKE!
    Susanne

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    1. Liebe Susanne, das Problem mit dem resistenten Mann kennen wohl viele. Im Prinzip hilft nur 'Gewaltfreie Kommunikation' nach M. Rosenberg, aber selbst damit könnte er sich angegriffen fühlen. Es ist einfach ein hoch sensibles Thema. Denn wenn man Ratschläge bekommt, wird man ja quasi kritisiert und das bedeutet zwangsläufig, dass man das Gefühl, für den anderen wertvoll zu sein (ein wertvoller Mit-Erzieher der Kinder), verliert...

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  7. Grossen Dank für diesen Artikel und die darin enthaltenen nützlichen Anstösse!
    Zu Deinem Strassenbahnbeispiel: Ich finde es nicht negativ, in solchen Situationen auszusteigen. Ich erlebe es oft als positiv mit meinem Fünfjährigen, wenn ich ihn aus einer solchen Situation "entferne". Wenn "es" ihm sowieso schon ausklinkt, und dann noch zig Leute auf ihn und mich einreden, dann stresst uns das beide noch viel mehr - und ich lasse mich eher zu einer andressierten Impulshandlung herreissen. Dann ist es besser, wegzugehen, um in Ruhe aufs Kind eingehen zu können. Das Weggehen und die Aussage "komm, wir setzen uns mal ein paar Minuten dort drüben hin" erfüllen dann gleich eine doppelte Funktion. Einerseits eine Botschaft an die Umstehenden ("ich kümmere mich um mein Kind, ihr müsst euch nicht mehr einmischen") und andererseits aber auch eine Botschaft ans Kind ("ich beschütze dich vor den Leuten, die nicht verstehen dass du nicht böse bist, sondern frustriert"). Und dann kann er in Ruhe "runterkommen" und wir diskutieren darüber, welches Verhalten eher angemessen gewesen wäre und wie er ein nächstes Mal besser reagieren könnte, und auch, welches weitere Vorgehen angemessen wäre (sich beim Spielgefährten entschuldigen, Wiedergutmachung vorschlagen,....) und entscheiden dann gemeinsam.

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    1. Ich danke dir für diesen Blickwinkel auf das Straßenbahnbeispiel! Nun fühle ich mich tatsächlich besser. Mich hat dieses Aussteigen doch sehr gequält, weil ich fand, dass ich einfach nicht hinter meinem Kind stand. Dein Gesichtspunkt beleuchtet das jetzt aber durchaus noch einmal anders!
      LG, snowqueen

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  8. Danke für diesen Beitrag! Ich stimme vielem schon aus eigener Erfahrung zu. Kinder in unserer Welt zu begleiten ist unter anderem auch permanente Reflexion und "Selbstarbeit". Gott sei Dank gibt es uns Therapeuten;) Nun die Frage stellt sich mir jedoch auch, warum mein Jüngster unter den Schlägen des älteren Bruders leiden soll und ich trotz Hilferufe nicht eingreifen darf. Da liegt gewiss ein Missverständniss vor. Dieses Thema wurde nicht genügend aufgegriffen. Mein jüngster lernt momentan nur dadurch das schlagen "die" Lösung ist. Pullert ein vor Angst vor seinem Bruder und fluechtet sich in Fantasiewelten.

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    1. Liebe Frau Fröhlich - das stimmt, das kam in dem Artikel zu kurz. Ich denke, dieses Thema ist nochmal einen ausführlicheren Artikel wert. Hier nur kurz: Aus vielen Situationen heraushalten heißt, nicht aus allen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, zu sagen, was ich sehe: 'Ihr streitet euch um die Puppe. A gehört sie, aber B spielt gerade damit. A, du möchtest das aber nicht und willst die Puppe nun selbst haben' - damit habe ich erstmal das Hauen unterbrochen. Dann gehe ich wieder mit den Worten: 'Ich bin sicher, ihr findet einen friedlichen Kompromiss.' und lasse sie das selbst aushandeln. Normalerweise haben sich die Gemüter durch diese Unterbrechung schon abgekühlt, und sie finden dann eine Lösung, aber ich musste keine Partei ergreifen...

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    2. Ich denke dass das auch immer auf den Altersunterschied der Kinder ankommt. Es ist eine andere Situation wenn ein Kind zB. 1 Jahr alt und das andere zB. 4 Jahre alt, oder ob es sich um gleichaltrige bzw. Kinder in ähnlichen Entwicklungsstufen handelt.

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  9. Ich hab das jetzt anders verstanden. ES heißt ja, "so gut es geht, raushalten, ihnen die Chance geben, es selbst zu regeln".

    Ich erlebe nämlich oft, dass, kaum tickt ein Kind ein anderes an, die Eltern schon hinsprinten, eingreifen, maßregeln etc. Statt dessen kann man ja angemessen ( also nicht wenn ein Kin mit nem Stock aufs andere losgeht oder so) mal abwarten , was passiert.

    Wenn es eben nicht geht, klar, dann muss man eingreifen, ich erlebe aber viele Situationen, wo die Kids, ähnlich stark, dass ohne große Blessuren selber regeln würden, würde man sie mal lassen.

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  10. Danke für das Beispiel mit den Sandalen. Genau dasselbe Thema haben wir mit unserem Sohn hier auch. Ich bin auch dafür, dass er die Sandalen anziehen kann, gerate aber deswegen immer in Konflikt mit dem Papa. Bisher haben mir immer die richtigen Argumente gefehlt. Jetzt habe ich ihm den Artikel zum Lesen gegeben. Bin gespannt auf die Reaktion.

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  11. Vielen, vielen Dank für den tollen Artikel. Jetzt weiß ich, was uns erwartet :) Wobei ich es schwieriger finde, meinem Mann die "Unerzogen"-Sichtweise näher zu bringen als meine eigene Kindheit aufzuarbeiten...

    Zur Zeit entwickelt meine fast 1jährige Tochter sehr stark ihre eigene Persönlichkeit und hat dieses "Ich-will-das-SOFORT-haben"-Schreien. Ich gebe es (wie z.B. Handy) ihr entweder und warte bis sie an der Sache das Interesse verliert, um es stillschweigend wegzupacken oder sage ihr, dass ich es gerade brauche und trage sie woanders hin, um sie abzulenken. Meinst du, dass das richtig ist oder bin ich da nicht konsistent genug? Ich habe eine sehr strenge Erziehung "genossen" und bin da manchmal verunsichert...

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    1. Für eine Einjährige finde ich dein Vorgehen prima. Als dritte Alternative kannst du auch (bei wichtigen Situationen wie Straße oder Steckdose) ganz deutlich 'Nein!' sagen und dann zugewand und verständnisvoll den darauf folgenden Wutanfall begleiten ('Karpen'). Denn manche Grenzen müssen wir setzen, auch schon bei Einjährigen, der Unterschied besteht dann eben in der liebevollen Begleitung der wütenden Gefühle. LG, snowqueen

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  12. Der Artikel kommt auch für mich gerade richtig! Meine Tochter wird 3. Tragen, Familienbett und Stillen für uns völlig normal. Nur sie hat So viel angefangen zu nörgeln, haut mich, haut den Hund... Ich habe ein paar mal das Wenn-Dann Prinzip angewandt. Oft war ich verständnisvoll, bis zu einem gewissen Punkt. Meine Tochter steht auf und jault rum, kein Frühstück ist ihr gut genug... Ich frage dann warum sie jault. Sehe ich keinen Grund kommt die Wendung "Du musst doch gar nicht rumjammern, andere Kinder können jammern, immer jaulst du...!" Dabei ist der Verstand noch nicht dort wo man manchmal vermutet und ich habe auch gemerkt wie sehr Einflüsse von aussen die Kinder wütend machen können. In der Krippe war sie lange eingewöhnt und war stolz zu den Goßen zu gehören, jammerte zuhause aber ständig, ich hatte nach der Arbeit echt keine Lust auf sowas und dann hatten wir Termine oder wollten zum Musikgarten und ich hatte schon panische Angst davor dass ihr Platz ganz vorne im Bus besetzt ist... Nach einigem Nachdenken wurde mir klar die neue Gruppendynamik und zu den "Großen" zu gehören kann ganz schön anstrengend sein. Die neuen Kleinen bekommen weit mehr Aufmerksamkeit, werden häufiger getragen, beim Essen begleitet und und und... Dazu noch Oma und Opa bei denen meine Tochter manchmal ist (ich bin allein erziehend) die dann sagen "Du musst nicht weinen, du bist doch schon groß..." Oder "sag das ordentlich, du bist doch kein Baby mehr..." Ich begreife erst jetzt das ich das zuhause abfangen darf und oft bin ich auch gar nicht das eigentliche Ziel sondern nur das Gefühl... Manchmal trifft es den Hund, ein solches Gefühl. Meine Tochter hatte ihn einmal mit einem Hammer gehauen, völlig unverständlich für mich, ich habe ich immer Empathie vorgelebt, ich habe ich oft erklärt dass dem Hund das weh tut... Und da habe ich sie vor die Tür gesetzt um ihr mal "eine Grenze aufzuzeigen"! Jetzt sehe ich dass es nicht um den Hund geht sondern nur umndas Gefühl der Wut, das seinen Ursprung ganz woanders haben kann. Ich fange sie jetzt mehr auf und sie darf auch öfter rumnörgeln wenn der Kindergarten vielleicht stressig war, auch wenn Oma und Opa meinen ich ziehe mir einen Tyrannen heran. Jetzt sage ich einfach: Sie kann auch jaulen wenn sie will...

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  13. einfach wundervoll eure ansichten und deine eigenen Erfahrungen. wie du deine Fehler zugibst, das erleichtert mich, dass auch andere Eltern mal ausrasten..So hilfreich alles. ihr müsst auch Bücher schreiben, genauso "kurz und bündig" mit den verschiedenen Themen, ich würde sie alle kaufen, es würde sich So schnell rum sprechen, Hebammen würden sie weiter empfehlen und sie ließen sich zur Geburt super verschenken. ich danke euch so sehr für das wissen und eure Erfahrungen.

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  14. Wow! VIELEN DANK
    Seit über einem Jahr merke ich, dass ich mit meinem Sohn nicht mehr so gut klar komme, wie ich es mir eigentlich wünschen würde. Mit 2,5 Jahren endgültig abgestillt dann wurde ich schwanger und war oft einfach nur ko und deshalb auch immer öfter genervt. Vor allem weil der Große auch immer mehr "Dummheiten" im Kopf hatte. Dann kam der Kleine auf die Welt und statt dass es wieder leichter wurde (ja, das hatte ich geglaubt), wurde es nur schlimmer. Morgendliches Theater, immer mehr "Machtkämpfe". Sehr schlimm war das für mich, weil ich diese von Zuhause kannte und nie so werden wollte. Ich habe wieder Ratgeber gelesen, mit Freunden gesprochen, war auch bei einer Beratungsstelle für Mütter wg Depressionen. Es hatte sich aber über die ganze Zeit ein eher negatives Bild von meinem Großen eingeschlichen, das mich sehr störte, aber ich konnte es nicht ändern. Ich wollte ENDLICH wieder zu meiner alten Gelassenheit zurückfinden und die alte super Beziehung zu meinem ersten wichtigen Kind zurück. Keiner konnte mir helfen. Schließlich habe ich im Internet nach anderen Kriterien gesucht, warum mir das nicht gelingt und so bin ich plötzlich auf dieser Seite gelandet. DANKE lieber Gott! DAS ist es! Wovon ich 3 Jahre lang überzeugt war und dann angefangen habe zu zweifeln und nicht mehr aus der negativen Spirale rauskam. Insbesondere dieser Artikel hat mir sowas von die Augen geöffnet! Ich liebe Dich! Danke!
    Mein Sohn hat mich heute beim Schlafengehen sooo süß angeschaut, da wusste ich, ich hab's wieder drauf :-D
    Ich muss nur noch einen Weg finden, nicht wieder in die blöden Verhaltensmuster zurück zu fallen. Aber ich weiß ja jetzt, wo ich nachlesen muss. ;-)

    MaChriLouJa

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    1. Danke für dein Feedback, das hat mich sehr berührt!
      LG, snowqueen

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    2. Hallo MaChriLouJa,

      Dein Schreiben erinnert mich gerade sehr an meine Situation. Es ist lange her, dass Du hier geschrieben hast, aber vielleicht erreicht Dich diese Nachricht und wir könnten PM austauschen?

      Herzlichste Grüße
      Vroni

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    3. Mir geht es auch so und ich komm nicht raus ...

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  15. ein unglaublich spannender Artikel... ihr habt mich tief bewegt und auch ziemlich verstört. wenn ihr jetzt noch einen Artikel schreiben könntet, wie man als erwachsener mensch damit umgehen kann, von den Eltern nie geliebt und gewertschätzt worden zu sein. ich bin so froh, dass wir es tatsächlich ganz anders mit unserem Söhnchen hinkriegen. der macht sich aber auch so toll in seinem eigenen weg, dass ich ihn immer machen lasse. er hat eigentlich immer mein vollstes Verständnis. und immer wenn ich ihn gedankenversunken anschaue, kommen all die schlechten Gefühle meinen eigenen Eltern gegenüber hoch, ich wünschte ich könnte das endlich abschütteln :( keiner aus einem intakten Elternhaus kann glaube ich nachvollziehen, wie kaputt, zerrissen und entsetzlich allein man sich innerlich fühlt, wenn die eigenen Eltern einen nicht lieben konnten.
    danke noch mal für den tollen Artikel.

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  16. Oh wow! Bei dem Artikel flossen Tränen und ich musste auch immer wieder lächeln. Immer wieder habe ich mich wiedererkannt und besonders Familiensituationen, in denen ich gerade stecke. Einer ist 4, der andere 2. Der Kleinste beisst, der Große ist gerade extremst laut. Manchmal komme ich mir vor wie im Zoo. :D na klar, AP war von Anfang an dabei. Einfühlungsvermögen und Verständnis das Wichtigste. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte das alles bekommen, dann wäre vieles für mich jetzt einfacher.
    Manchmal sag ich allerdings auch, dass ich einfach auch NUR ein Mensch bin, nicht immer funktionieren kann. Besonders wenn der Schlaf durch Krankheiten oder sonstige unruhige Nächte fehlt. Dann ist es an der Zeit, dass ich den Kindern mitteile, dass ich auch gerade wütend bin oder müde oder oder oder. Genau!! das Wichtigste ist, meine Gefühle zu kommunizieren, damit sie verstehen, was bei Mama gerade abgeht. Und dadurch lernen sie, ihre eigenen Gefühle zu verstehen.
    Toller Artikel, wird gleich viral Verbreitet! :)

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  17. Danke vielmals für diesen super Artikel! Ich bin seit Wochen genau an diesem Punkt wo ich nicht mehr weiter wusste mit meinem Sohn, er schreit mich an und haut mich... Dank dir ist mir jetzt alles klar! Ich muss mich ändern, ich muss meinen Sohn wieder bedingungslos Lieben, ihm vertrauen, nicht an ihm rum nörgeln, ihm die Zeit geben die er braucht und vorallem für ihn da sein, er ist ein Kind und nicht ein Erwachsener. Auch ich habe geweint beim lesen, weil mir alles so klar wurde, was sich bei uns gerade schief läuft, jetzt kann ich es ändern, mich wieder in den richtigen Weg geben und für ihn da sein! Danke danke danke danke vielmals für diesen Artikel
    Liebe Grüsse
    Melisande

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  18. Danke Danke Danke!!
    Mehr ist nicht zu sagen!

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  19. Ein wunderbarer Artikel!!! Tausend Dank dafür! Ich habe ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen und endlich sehe ich einige Dinge viel klarer und kann nun sowohl meine beiden Töchter (6 und 2,5 Jahre) als auch mich selbst besser verstehen! (Gerade in der Straßenbahn gab es Situationen in denen ich meine Mutter sagen hörte:"Schämst du dich nicht? Schau mal die Leute gucken schon /lachen dich aus usw.) Prägende Erinnerungen, die ich nicht in meine Kinder kopieren möchte!
    Also herzlichen Dank für diesen "Augenöffner" !

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  20. DANKE für diesen Artikel!Ich bin zufällig auf ihn gestoßen und es gibt mir endlich Antworten auf sooo viele Fragen,die ich mir in den letzten wochen und monaten gestellt habe.unser "kleiner" haut,beißt,reißt mir unzählige meiner haare aus,drückt mir mit beiden händen die kehle zu,zerstört alles,was ihm in die hände kommt. Ich kann ihm die zähne seit wochen nicht putzen,darf ihm keine windel wechseln,mag den pyjama nicht ausziehen,...MENSCH
    Oft kommen mir die Worte...Wenn...,dann...oder du machst mich traurig,das tut man nicht,...über die Lippen.Ich habkomplett meinen Instinkt,meinen roten Faden,mein Gefühl verloren und hab keine Ahnung mehr,wie ich wieder in die richtige Richtung komme.Noch dazu haben wir seit September mit dem Hausbau begonnen und seitdem ist die Situation nicht wirklich besser geworden.Tausende Ratschläge von der Familie und Freunden und dann lese ich deinen Artikel und es fällt mir wie "schuppen von den augen"!ich hab mich in so vielen situationen wieder gefunden und sehe viele dinge klarer. Aber beim zähneputzen zB fällt es mir schwer,meinen sohn(2,5 jahre) entscheiden zu lassen.
    Wie macht ihr das am Abend?entscheiden eure kinder selbst,wann se ins
    bett gehen?
    Ich hätte tausend fragen...Danke fürs Augen öffnen

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  21. Meine Töchter entscheiden abends, ob sie von mir einschlafbegleitet werden wollen, oder ob sie allein ins Bett gehen und davor noch so lange spielen, wie sie wollen. Das klappt gut. Momentan ist es so, dass eine die Einschlafbegleitung wählt und die andere das Spielen. So geht Letztere etwa 1,5h später schlafen als ihre Schwester. Ich kenne einige 'Unerzogen'-Vertreter, die ihre Kinderr selbst entscheiden lassen, wann sie schlafen wollen. Oft klappt das, manchmal gehen die Kinder dann NACH den Eltern schlafen, was natürlich nicht so günstig ist. Probier es einfach aus, ob dein Sohn es schafft.
    Zum Zähneputzen: Ich hatte da nie Probleme bei meinen Töchtern, aber ich würde ein 2,5 jähriges Kind nicht allein entscheiden lassen, ob es Zähne putzt - andere 'Unerzogen'-Mütter machen das aber so. Ich lese während des Zähneputzens vor, ich singe oder ich kitzele. Zur Not würde ich das Kind mit einem Filmchen auf dem Iphone ablenken.

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    1. Das kenne ich gerade nur zu gut. Mein 2-jähriger Sohn kommt vor halb zehn nicht ins Bett, lehnt seit Wochen Zähneputzen kategorisch ab - selbst das Smartphone hilft nicht - und trinkt am liebsten an der Brust, statt Frühstück, selbstgekochtes Mittagessen oder Abendbrot zu sich zu nehmen. Alles artet immer mehr in Kämpfen aus, obwohl ich das gern abstellen würde ohne ihn erziehen zu wollen. Puhhh...
      Vielen Dank für Eure Artikel,
      die haben mir schon so einiges Kopfzerbrechen erspart...
      im wahrsten Sinne des Wortes bei einem Steinbock und einem Widder ;)

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  22. Danke für die umfassende Recherche.

    Unser Räuber wird immer mehr zum Rebell.

    Da ist es hilfreich gleich am Anfang Tipps fürs möglichst "richtige" Reagieren einzuholen.

    Liebe Grüße
    Anja von der Kellerbande

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  23. Vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel. Ich betreibe quasi Ursachenforschung in eigener Sache.
    Besonders die Überlebensstrategie des Babys, sich anzupassen um in Kontakt bleiben zu können, hat mir sehr geholfen viele Dinge zu verstehen.

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  24. Ich danke ganz herzlich für den Artikel der bei mir gerade die Tränen fließen lässt. BIn zufällig hier auf der Seite gelandet. Und es tat so gut hier zu lesen. Denn nun habe ich endlich mal eine Wegweisung warum es bei mir und unserem großen Sohn (3 jahre) so oft knirscht. Ja, ich habe zwar eine Familie aber das bedeutet ja nicht, dass ich eine wertgeschätzte und geliebte Kindheit hatte ,,, Und ja, es ist wohl so, dass ich das unbewusst immer wieder projieziere und an meinem Sohn "auslasse". ich habe nie gelernt wie das sein sollte den Kontakt zum Kind zu halten. Daran möchte ich jetzt ermutigt gern weiterarbeiten. Ich habe aber nach wie vor Angst, dass ich daran scheitern könnte. Ich glaube den Artikel muss ich noch ein paar mal lesen um ihn tiefer wirken lassen zu können. Danke für alle Mühe und Liebe zu uns unperfekten Eltern, die darin steckt!

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  25. Vielen vielen Dank für den Artikel .Unsere Tochter ist 4 und in letzter Zeit sehr trotzig, weint immer und hört nicht .Sie will Abends nicht schlafen gehen oder sich Bett fertig machen , ich versuche immer sehr geduldig zu bleiben und lasse soger sie Entscheiden wann sie es tut aber vergeblich sie bleibt dan sitzen und will Kinderfilme schauen oder sagt gleich und tut es trotzdem nicht .ich wiederhole mich bestimmt 20 mall es bringt nichts ,dann tut sie so als ob ich die ganze Zeit mit der Wand rede und ignoriert mich,ich versuche sie ins Badezimmer zu kriegen aber sie wehrt sich und schreit und weint und lässt sich fallen und dann ist caus.Der kleine Bruder schaut sich das immer an und versteht die Weld nicht.Es gibt viele situatinen bei denen das so ausartet, wir schrein uns an, dann kommt Papa dazu macht mir vorwürfe das ich das nicht schaffe ,sie nicht unterkonrolle habe ,dann schreie ich ihn an.Manchmall kann er schlichten und manchmall hört sie wieder aufs Wort und ist wieder gans lieb und sagt dan, Mama schau ich kann das gut und ich hör auf dich, Mama ich hab dich lieb und bemüht sich dan plötzlich, dan lob ich sie und nehme sie in arm und sage das ich sie auch lieb habe,sie fragt ob ich ihr ein Buch vorlesen kann dann tun wir das auch und dann noch eine geschichte und noch eine und dan kommt der Punkt wo es wieder von vorne anfängt, wenn ich sage jetz ist schluß wir müssen schlafen. .Sie weint wieder oder versucht sich ganz heimlich aus dem Bett zu schleichen als ob ich es nicht mitbekommen würde:-) so eine Hexe. Ich versuche dan die situation ins lustige zu ziehen fange an sie zu kitzeln und so, aber sie fängt dann richtig an und weint und möchte das dann nicht und will weg. Sie will ihren Willen durch sätzen egal wie .und in den momenten wenn sie dann weint nimmt sie nichts mehr auf ,auch wenn ich eigentlich garnicht vorhatte ihr etwas zu verbieten und ihr das so sage oder ihrer meinung bin das sage ich ihr genau so .Sie hört einfach nicht auf.Ich bin die ganze zeit die sie zuhause ist eigentkich mit ihr beschäftigt meist kommt der kleine zu kurtz wenn sie zuhause ist vom kindergarten. Er aber beschäftigt sich schön und weis eigentlich immer was ich von ihr will und er macht das ,sowas wie las uns zähne putzen dan ist er der erste der im badezimmer schon wartet obwohl ich ihn garnicht angesprochen habe und er das von weitem mit bekommen hat und nach der zahnbürste verlangt.ich habe Angst das er das verhalten von seiner Schwester nach Ahmen wird . Ich sage oft zu ihr schau dein bruder versteht mich und er hört auf mich obwohl er viel kleiner ist als du oder sowas wie, bist du bescheuert was machst du da . Jetzt weis ich das mann mit solchen aussagen so einiges verschlimmert.Gestern Abend habe ich sie mall machen lassen habe ihr einpaarmal gesagt würdest du bitte ins Bett gehen .DIe war bis 24 uhr wach und zum schluss hat mein Mann sie ins Bett bringen wollen und trotzdem hat sie so geweint: iCH HABE AUCH SCHON TAGE MIT IHR GEHABT DAS WENN SIE AUSGERASTET IST ICH SIE EINFACH IN ARM GENOMMEN HABE UND SIE HAT AUFGEHÖRT UND MICH FEST GEDRÜCKT HAT UND ICH LIEBE DICH MAMA GESAGT HAT.ICH MEINE ESIST JA NICHT SO DAS SIE KEINE LIEBE BEKOMMT WIR SAGEN UNS SO OFT WIE SEHR WIR UNS LIEB HABEN .MANCHMALL NEHMEN WIR UNS ALS FAMILIE ALLE VIER IN DENN ARM UND HOPSEN RUM UND SINGEN :WIR SIND EINE FAMILIE:UND KUSCHELN VIEL UND ICH REDE SEHR VIEL MIT IHR ÜBER KINDERGARTEN UND FREUNDE WIR BACKEN VIEL ZUSAMMEN UND SINGEN UND TANZEN .ich werde von nun an versuchen noch mehr auf ihre gefühle einzugehen und mich beherschen um nicht in die falle zu tappen .je schlimmer sie ausrastet um so mehr verständniss werde ich zeigen und sie öffter in solchen momenten in Arm nehmen und zu ihr stehen.

    Vielen Dank nochmall.

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  26. Danke für die schön geschriebenen Worte.

    Seit einiger kurzer Zeit, hat meine Tochter 4 Jahre und ein paar Kekse auch sehr heftige Wutanfälle. Ich habe etwas gemacht, was ihr schon etwas hilft. Ich wünsche mir das sie ihre Gefühle rauslässt, und dabei verbalisiert. Ein Wutkissen musste her, was wir zusammen gemacht haben. Vielleicht ist es eine Sache die nicht jeder mag. Aber ich finde es wichtig es nicht tot zu schweigen.

    Dein Artikel hat mir Kraft gegeben. Und so manchen Tipp für mich parat gehabt. Und vor allem die Augen geöffnet warum mich so manches verletzt. Wie man diese Spirale durchbrechen kann.

    Wenn es recht ist, würde ich Dir und den anderen Lesern gerne mal den Link geben zu "unserem Wutkissen". Vielleicht hilft es ja dem einem oder anderen weiter.

    http://quatsch-matsch.de/ein-wutkissen-fuer-das-wutmonster/

    Danke nochmal <3

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    1. Ich bin über diesen Wutkissen-Link hier her gekommen und mich würde sehr interessieren, was Du von der Methode mit dem Wutkissen hälst...

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  27. Ich finde diesen Artikel wirklich hilfreich. Aufhorchen denke, dass es wichtig ist, einem aggressiv handelnden Kind empathisch zur Seite zu stehen und es nicht auszugrenzen. Allerdings fehlt mir hier als Mutter eines Kindes, das immer einstecken muss, gebissen geschlagen, bedrängt und vom Stuhl gezerrt wurde ein anderer Lösungsansatz als es die Kinder alleine klären zu lassen.
    Viele Eltern wissen nicht, was sie tun sollen und erhalten hier den Rat, sich rauszuhalten. Meine Tochter kann aber weder etwas für aggressiv veranlagte Kleinkinder mit Impulsproblemen noch für ungestillte Bedürfnisse. Trotzdem denkt die oft, die hätte etwas falsch gemacht und hat Angst vor vielen Kindern. Das ist doch traurig.

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    1. Entschuldige die späte Antwort, dein Kommentar ist mir irgendwie durchgerutscht. Ich stimme dir zu, dass das für deine Tochter eine unhaltbare Situation ist und natürlich soll sie darin nicht allein gelassen werden. Ich meinte eigentlich "normale" Konflikte zwischen Kindern, bei denen sich die Erwachsenen raushalten sollen. Ein vom Stuhl zerren und auf den Kopf hauen (mit der flachen Hand) ist nicht schön, aber gehört wirklich dazu. Anders sieht es aus, wenn dein Kind gebissen wird oder mit dem Stock gehauen etc. In solchen Momenten muss selbstverständlich ein Erwachsener eingreifen. Ich habe das in meinem Artikel zum Hauen, Beißen und Spucken ausführlicher beschrieben. Ich weiß nicht, wie alt deine Tochter ist, aber du kannst ihr helfen, solche Situationen zu meistern. Wichtig ist ein selbstbewusstes Auftreten (gerade stehen, dem Gegner in die Augen sehen, laut sprechen, Stopp-Hand benutzen), dieses kann man in Rollenspielen zuhause einüben. Ab etwa 4 Jahren (besser noch ab 5) kann man versuchen, dem eigenen Kind zu vermitteln, dass "böses" Verhalten von anderen immer einen Grund hat. Vielleicht schafft dein Kind es, seine Angreifer durch Empathie "aufzuweichen". "Du ärgerst mich - geht es dir nicht gut? Bist du wegen irgendetwas traurig? Vielleicht willst du lieber mit mir spielen?" Ich habe mit dieser Methode gute Erfahrungen gemacht. Meine Tochter (und viele andere) wurden von einem Spielplatz-Rüpel regelmäßig geärgert und auch mit Stöckern gepiekt etc. Ich habe ihr gezeigt, dass er gerade wieder einen neuen Bruder bekommen hatte und die Mama sehr wenig Zeit für ihn - meiner Meinung nach fühlte er sich einsam. Ich ermutigte sie, ihn zum Spielen aufzufordern. Es hat gar nicht lange gedauert, da wurde aus dem Rüpel ein guter Freund meiner Tochter. Einer, der ziemlich coole Sachen kann, wie auf hohe Bäume klettern und Blumenkränze flechten. Er haut jetzt gar nicht mehr. Im Gegenteil, plötzlich ist er ein beliebter Junge auf dem Spielplatz. Vielleicht klappt das in eurem Fall auch?

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  28. Ich musste diesen Artikel grad nachlesen, weil ich so mit meinem Sohn (gerade 3 geworden) hadere… Er hat mich heute Abend in die Hand gebissen und auch sonst hatten wir einige Konflikte über den Tag verteilt. Sehr anstrengend.
    Gebissen hat er mich, weil er plötzlich wieder nach dem (vor 3 Wochen) abgegebenen Schnuller verlangt hat und ich ihn natürlich nicht rausgerückt habe…
    Er hat dann bitterlich geweint, 20-30 Minuten und wollte sich erstmal gar nicht von mir in den Arm nehmen lassen oder trösten lassen…man muss auch dazu sagen, dass er supermüde war, da kein Mittagsschlaf…
    Ich mach mir alles in allem etwas Sorgen.. Er ist immer wieder aggressiv seiner kleiner Schwester gegenüber, nimmt ihr prinzipiell jedes Spielzeug weg, auch wenn er recht vertieft mit was ganz anderem gespielt hat. Oder er schubst sie auch ml komplett um. Ich versuche immer zu sagen, dass er ihr nicht einfach alles entreißen soll, sondern bitte sagen - klappt nur selten. Und das neuste Spiel ist Autos aneinander knallen lassen krachbumm und alles umschmeißen…wenn ich dann sage, kann alles kaputt gehen, wird das natürlich komplett ignoriert.
    Ich habe auch das Gefühl, das alles hängt auch mit der Kita zusammen, wo er sehr still, sehr zurückhaltend ist, nie etwas sagt, kein gutes Verhältnis zu den Erziehern hat - wahrscheinlich muss sich alles Aufgestaute dann zuhause entladen. Wir wechseln jetzt auch endlich die Kita und er geht nur noch im Mai in die alte…Ich hoffe, er nimmt bis dahin keinen "bleibenden" Schaden..:-(
    Zum Thema Klamotten, seit man keine Strumpfhosen mehr braucht, will er seit einigen Morgenden gar keine Hose anziehen und auch keine Socken. So ganz ohne rausgehen, ist aber doch etwas zu kühl… ;-) Das endet auch gern mal in kompletten Ausrastern oder der Devise "so, die Mama geht jetzt - kommst Du mit? bzw. wenn Du jetzt die Hose nicht anziehst, bleibst Du hier" - wenn dann ist schlecht, aber ich weiß mir nach 1 Stunde dann nicht mehr anders zu helfen. :-((
    Irgendwelche Tipps??
    Liebe Grüße, Julia

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    1. Liebe Julia, ja, es könnte an der Kita liegen - dann wird sich das Verhalten mit dem Wechsel von selbst erledigen. Es klingt für mich aber zusätzlich so, dass er sehr frustriert wegen seiner Schwester ist. Hast du die Artikel zur Entthronung und zur Geschwistereifersucht gelesen? Darin findest du auch das "Krachbumm" mit Autos wieder (und Lösungsansätze dazu).
      Zu der Hosenverweigerung: Würde er denn eine kurze Hose anziehen? Oder nur eine Stumpfhose? Oder geht es bei der Verweigerung einfach um seine Autonomie, über seinen eigenen Körper zu entscheiden? Doch, ich würde ihn ohne Hose und Strümpfe gehen lassen, auch, wenn es draußen kalt ist. Es ist sein Körper - er wird merken, wenn es unangenehm wird. Dann kannst du ihm die mitgenommenen Sachen anziehen. Oft benutzen Kinder solche "Sachen-Diskussionen" unbewusst dafür, um auszudrücken, dass sie das Gefühl haben, nicht genug selbst entscheiden zu dürfen. Dann versuche, ihm insgesamt mehr Entscheidungsfreiheit über den Tag verteilt zu geben.

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  29. Super.Ich bin Erzieherin, und erlebte in den vergangenen Jahren einen Jungen, der sich gewalttätig mit Mama,Papa,großer
    Schwester auseinandersetzte. Er wurde bedingungslos geliebt, sein Wille wurde und wird stetig beachtet, gefördert und als Ausdruck seiner ja tatsächlich einzigartigen Persönlichkeit betrachtet.Ich meine das jetzt nicht ironisch.Jeer Mensch ist
    eine einzigartige Persönlichkeit und hat das Recht auf eigene Empfindungen, Möglichkeiten und Grenzen.
    Meine waren erreicht, als der Junge bei unvermeidbaren Frusterlebnissen, die sich, übrigens auch in einer personell gut ausgestatteten Kita mit einem engagierten Team, begann andere Kinder mit Stühlen, Bausteinen, Tellern usw. zu bewerfen.
    Völlig ausrastete und auf Trost- und Beruhigungsversuche der Erzieherinnen mit Schlägen, Tritten, Kopfnüssen reagierte.
    Ich habe eine bleibende Erinnerung, einen durch einen Fußtritt zertrümmertes Fingergelenk.Die Eltern reagierten cool,der Kleine sei halt besonders kreativ und selbstbewusst, man müsse darauf eben eingehen.Zu Hause versuche man das auch ...
    Bitte gern.Aber unabhängig von Erklärungen dann nur zu Hause.Bereits ein einziges dieser Kinder hat eine ganze Kitagruppe aufgemischt, Kinder verängstigt, Eltern verärgert und Erzieherinnen an den Rand der Verzweiflung gedrängt.
    Ehrlich gesagt, mir scheint dieses kleine Menschlein,dass seine Familie wie die Puppen tanzen lassen kann, im Grunde unsicher und verängstigt.Nachvollziehbar.Kinder brauchen ganz viel liebe,aber auch Erwachsene die ein Gegenüber sind
    an dem sie sich auf dem Weg zur Selbständigkeit reiben dürfen.Wer Kindern alles an Frust und Enttäuschungen ersparen will, traut ihnen absolut nichts zu. Keine tolle Aussicht auf ein selbstverantwortliches, autonomes Leben.

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    1. Ich schrieb es im Artikel: E geht nicht darum, einem Kind jeden Wunsch zu erfüllen. Es geht um Bedürfnisse. Die Eltern de von dir beschriebenen Kindes scheinen den Unterschied nicht zu kennen und tun damit ihrem Sohn ganz und gar keinen Gefallen. Ich finde es toll, dass du seine Not erkannt hast. Wenn Eltern ihren Kindern nicht richtig zuhören, müssen andere Erwachsene einspringen. Feinfühlige Kita-Erzieher_innen und Lehrer_innen sind so wichtig! Aggressive Kinder brauchen nicht noch mehr Verurteilung, sondern eine helfende Hand, um aus dem Gefühlschaos herauszufinden. Sie brauchen keine Grenzen per se, sondern Erwachsene, die sich abgrenzen können, ohne die Kinder dabei abzuwerten.

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  30. Danke, eine supertolle Zusammenfassung zu dem Thema. Und ich habe endlich ein paar Antworten gefunden, WIE ich damit umgehen kann, das Warum war mir schon länger klar. Für uns Eltern ist es eben einfach schwierig - weil wir wie zwischen zwei Stühlen sitzen: natürlich wollen wir die Eltern sein, die unsere Kinder bedingungslos lieben und aufwachsen lassen, so wie sie sind und wie und was sie tun wollen. Aber, dann kommt die Gesellschaft dazu, die Blicke der Nachbarn, Kommentare der Freunde und Familie, das berühmte "ich frage mich wie wir euch groß bekommen haben, früher hat man das so und so gemacht, und ihr seid auch alle groß geworden..." *nerv* Und das alles macht es schwer und es stimmt, kommt ein Geschwisterchen dazu, erwartet man von den älteren Kindern plötzlich, dass sie alles können, verstehen und sehen - aber sobald man erkennt, dass es eben nicht so ist, ändert man ganz schnell sein Verhalten wieder und nach und nach wird es auch wieder ruhiger.

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  31. Danke für diesen Text!!!!Es tut gut ihn zu lesen und wieder aus einer neuen Perspektive zu sehen....

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  32. Alles schön und gut, aber was ist mit Kindern, die aus Spaß daran nicht aufhören, andere zu schlagen/zu treten/zu versuchen, auf die Straße zu rennen, etc. Mir ist bewusst, dass der Kleine (4.5 Jahre) Grenzen austestet. Allerdings scheint ein, "Nein, das tut mir weh, nicht treten!" nicht auszureichen. Auch "Treten und Hauen ist doof, das tut weh" führt nur dazu, dass er - wenn ich ihn festhalten MUSS, damit er nicht auf die Kreuzung läuft, brüllt wie am Spieß, "du tust mir weh". Bevor ich in überhaupt angefasst habe. Er hat gelernt, dass alte Damen dann mit der Mama schimpfen. Ich diskutiere und erkläre täglich, dass Hauen und Treten nicht in Ordnung sind, erinnere ihn daran wie ihm das wehgetan hat, als die älteren Jung im KiGa ihn von der Schaukel geworfen haben. Er sieht ein, dass das weh tut. Aber er sagt, weil es für ihn schön ist und ihm Spaß macht, darf er trotzdem hauen.
    Gerade komme ich aus dem Krankenhaus, Gipsbein, ich habe dem Kleinen gesagt, dass es weh tut. Dass ich nicht laufen kann. Er tritt mir "weil das Spaß macht" mit voller Absicht, und mit voller Wucht gegen das verletzte Bein. Und möchte nicht aufhören. Da meine Knochen aus Krankheitsgründen überaus leicht brechen, muss ich ihn dann aus Selbstschutzgründen an den Oberarmen packen und auf Abstand halten, wenn ich mich nicht aus der Situation zurückziehen kann. Wie kann er lernen, dass er andere Menschen nicht so behandeln darf?

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    1. Dein Sohn weiß schon längst, dass er andere Menschen nicht so behandeln darf. Es ihm weiterhin wieder und wieder zu sagen, beleidigt seine Intelligenz und bringt absolut nichts, außer, dir Fusseln am Mund. Das Gleiche gilt für die Aussage, dass dir das Hauen weh tut - er weiß das bereits. Trotzdem haut er dich immer wieder und er behauptet sogar, dass ihm das Spaß macht. In der Regel ist diese Aussage eine Schutzbehauptung eines zutiefst verunsicherten Kindes, welches sein Leben lang rückgemeldet bekommen hat, dass es nicht richtig ist, so wie es ist. Dass es zu laut, zu wild, zu böse ist. Dieses Kind nimmt dann diese ihm zugewiesene Rolle an: Es wird wirklich laut, wild und böse. Und je mehr negatives Feedback es dafür bekommt, desto mehr verfestigt sich sein Eigenbild vom bösen Kind. Irgendwann kommt es aus dieser Rolle nicht mehr raus. Ich bin mir unsicher, inwiefern das bei euch schon der Fall ist. Ich glaube eher, dass er, wenn er vor dir steht, dich angrinst und sagt, er findet Hauen schön, eigentlich nur von dir hören will, dass du ihn genau so liebst, wie er ist. Mit allen vermeintlichen Fehlern und Mängeln. Für eine Ferndiagnose und weiterührenden Rat erscheint mir euer Fall jedoch zu eingefahren. Solltest du in Berlin wohnen, würde ich mich gern mit dir treffen. Bitte melde dich dann via PN.
      LG, snowqueen

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    2. Liebe Snowqueen, es wäre spannend zu lesen, wie du diese Situation begleitet hast. Und danke, dass du so differenziert, klar und verständlich schreibst. Immer wieder komme ich selber in Situationen mit meinem 3 jährigen, in denen ich sehr froh bin, eine für mich sehr stimmige 'Anleitung' lesen zu können (zu diversen Themen von dir). Danke!!

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  33. Genau dieses Erziehungsmodell züchtet kleine Tyrannen heran! Ich erlebe das jeden Tag in der Kita, in der ich arbeite und ich habe auch Regel, Juul und Co gelesen. Klingt ja alles schön und gut, aber was dabei heraus kommt, sieht man ja an deinen Kindern. In der Straßenbahn rumschreien, weil sie keinen Fensterplatz bekommen hat ? Hallo ? Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, dass meinem Sohn so etwas je in den Sinn gekommen wäre. Das beste sind immer noch klare Ansagen. DAS sind Grenzen un DARAN sollen sich Kinder auch reiben. Wenn Kinder keine GRenze spüren schwimmen sind, fühlen sich stets unsicher und ticken natürlich irgendwann aus ! ICH bin deine Mutter und ICH habe das Sagen, ich verstehe dich und ich bin für dich da. Nur an starken Eltern, können starke Kinder heranwachsen. Und ja, ich biete meinem Kind auch das komplette Repertoire an Emotionen! Mein Sohn ist mittlerweile 15 und ich kann nur sagen, es hat funktioniert. Mein Kind hat mich nie geschlagen, getreten oder gebissen, ganz einfach weil er wusste, SO ETWAS GEHT NICHT! Also bitte hört auf euren Kindern Zucker in den Arsch zu blasen !

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    1. Liebe Anonym, mein Artikel scheint bei dir starke Emotionen auszulösen, was bedeutet, dass er in dir etwas zum Klingen gebracht hat. Etwas, was du vielleicht nicht spüren willst? Wie dem auch sei, ich danke dir für deinen Kommentar.

      Verständnis aufzubringen für das 'Fehlverhalten' unserer Kinder bedeutet nicht, schwach zu sein. Wir sind keine schwachen Eltern. Auch wir setzen Grenzen. Oft sogar. Aber eben nicht in Situationen wie der Straßenbahn, als meine Tochter nach 5h Bahnfahrt laut wurde, weil ihre Schwester den Fensterplatz bekam. Welchen Sinn hätte es ergeben, wenn ich sie in diesem Moment gezwungen hätte, leise zu sein bzw. den Wutanfall zu unterdrücken? Die Anspannung der letzten 5h, in denen sie leise und gesellschaftstauglich agiert hatte, musste in diesem Moment einfach raus. Es wäre ungesund gewesen, sie ihre Gefühle nicht ausleben zu lassen (innerer Stress, Magengeschwür, Kopfschmerzen etc). Um die anderen Fahrgäste vor dem Geschrei zu schützen, bin ich ja mit ihr ausgestiegen. Also, was genau stört dich an meiner Lösung? Wo genau empfandest du mich als schwach?

      Es ist eine altbekannte These, dass Kinder zu Tyrannen werden, wenn sie keine Grenzen gesetzt bekommen. Meine These ist eher, dass Kinder zu Tyrannen werden, wenn sie jegliche Wünsche erfüllt bekommen. Das tun wir, die wir diesen Erziehungsweg gehen, der hier im Blog aufgeführt ist, aber nicht. Wir erfüllen Bedürfnisse. Zu bloßen Wünschen sagen wir Nein, wir alle Eltern auch. Wir setzen Grenzen. Wir blasen unseren Kindern keinen 'Zucker in den Arsch'. Es mag Eltern geben, die das nicht tun, aber die findest du hier nicht auf dem Blog. Vielleicht findest du sie unter den Eltern deiner Kita-Kinder. Das mag sein. Ich kann es nicht beurteilen, weil ich dich und deine Kita nicht kenne.

      Es ist schön, dass dein Sohn so wohlgeraten ist und du stolz auf ihn bist. Er wird deine Liebe spüren und eines Tages, wenn er selbst Kinder hat, sie so erziehen, wie du ihn erzogen hast. Dann weißt du, dass du alles richtig gemacht hast. Versucht er jedoch später einmal, es bei seinen Kindern anders zu machen, sie anders zu erziehen, dann wünsche ich mir, dass du an diesen Artikel hier zurückdenkst und überlegst, ob es nicht doch auch einen anderen Weg als deinen gegeben hätte in der Erziehung.

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  34. Ein wunderbarer Artikel, ich bin gerade durch Zufall darauf gestoßen und wünschte mir, ich hätte ihn vor einem Jahr schon gelesen! Als unser zweites Kind kam, fing unser erstes an, zu beißen. Von allen Seiten wurden wir unter Druck gesetzt, jetzt endlich mal durchzugreifen. Leider habe ich mich wider besseren Wissens auch untergeordnet. Allerdings stellt sich mir im Alltag immer wieder eine Frage :wie schaffe ich es, mich um ein Kind einfühlend zu kümmern, wenn das andere aus Sympathie mitbrüllt? Denn ein Kind muss warten und das andre bekommt auch nur halbe Aufmerksamkeit. Wenn ich durch das Geschrei überhaupt verstehe, was gesagt wird.

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    1. Wenn beide brüllen ist das schlecht möglich, da hast du vollkommen recht. Ich hatte kurz nach der Geburt unseres Sohnes einmal die Situation, in der alle drei Kinder gleichzeitig weinten, da war ich dann auch völlig überfordert. Am Ender quetschten sich alle heulend auf meinem Schoß und ich weinte mit. Irgendwann waren alle ausgeweint und es konnte weiter gehen.

      Der Trick ist, allen Kindern im Alltag so viel Aufmerksamkeit zu geben, dass ihr "Liebesspeicher" gefüllt ist. Dann kommt es zu solchen Einbrüchen nicht. Ganz ausführlich habe ich das in meinem "Entthronung der Erstgeborenen" Artikel erklärt. Vielleicht liest du den - bestimmt findest du dort Antworten.
      LG, snowqueen

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  35. Unser Sohn (2.5) beisst und kneift und schreit und lässt sich fallen und brüllt und schlägt mich und meinen Mann täglich. Wir drehen dann regelmässig durch und am Schluss greift dann immer mein Mann mich an und sagt, es sei meine Schuld, weil wir meine "sanfte" Methode durchführten ohne dem Kleinen den Hintern zu versohlen. Danach werde ich regelmässig verbal zur Sau gemacht. Die ganze Zeit dieses Thema "jetzt versohle ich dir den Hintern, wenn Du nochmal so schlägst, beisst... Ich kann es nicht mehr hören. Ich bin erstaunt, dass in diesem Forum noch niemand dieses Thema aufgegriffen hat.

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    1. Liebe Anonym,

      es hat noch niemand aufgegriffen, weil so massive Gewalt(wünsche) von Vätern nicht alltäglich sind bzw. die Familien, bei denen es doch alltäglich ist, nicht auf diesem Blog lesen. Ich lese heraus, dass du gern einen gewaltfreien Weg gehen möchtest, dein Mann diesem aber nicht traut. Ich nehme an, er hat selbst in seiner Kindheit Gewalt erlebt. Um sich davon zu lösen, wäre eine Psychoanalyse über mehrere Jahre nötig. Diese funktioniert aber nur, wenn er selbst den Wunsch hat, nicht mehr "durchzudrehen", wenn euer Sohn beißt und kneift, denn so eine Analyse geht mächtig an die Substanz.

      Ich will ehrlich sein - mit deinem Partner wird der der Weg in der Erziehung, den wir hier auf dem Blog gehen, nicht möglich sein. Du wirst da Abstriche machen müssen. Denn den "Hintern zu versohlen" ist inakzeptabel, aber "unser" Weg ist so langfristig angelegt, dass euer Sohn, wenn ihr ihn geht, noch lange, lange kneifen und beißen wird. Das wird dein Mann nicht mitmachen. Vielleicht könnt ihr euch darauf einigen, dass ihr Methoden wie "Auszeit", "Fernsehverbot", "Verstärkersysteme" und "Wenn-Dann-Sätze" anwendet, aber euren Sohn nicht (niemals!) körperlich züchtigt. Vielleicht ist das ein gangbarer Kompromiss. Zusätzlich würde ich dir dringend raten, eine Familienhelferin zu beantragen.
      Grüße, snowqueen

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  36. Danke für die Antwort. Am Wochenende war ich mit meinem Sohn an einem Oeffentlichen Platz und er hat wieder eine Szene gemacht, dann sind zwei alte Damen (unabhängig voneinander) auf ihn zu und haben ihm gesagt: gäll, eigentlich müesstisch Du jetzt Fuuditätsch kriege, will du nid willsch lose. Und dann haben sie noch zueinander gesagt, gälled Sie, das isch aber hützuetags nümm so modärn... Ich denke mit so Aussagen ist also mein Mann alles andere als allein. Deshalb weiss ich nicht genau, wie ich auf meinen Mann reagieren soll. Denn die meisten in der breiten Umgebung befürworten eben Fuuditätsch. Ich bin wie eine von den Wenigen, die sich querstellt.

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  37. Ich bin dankbar, diesen Artikel gefunden zu haben. Unser Sohn ist 5 Jahre alt und zeigt eine große Verhaltensproblematik. Vom Kindergarten wurde er vor 2 Wochen beurlaubt, er sei nicht mehr tragbar. Er darf wieder den Kiga besuchen, sobald eine I-Kraft gefunden wurde. Die Bewilligung liegt uns vor. Dies ist nun schon der 2. Kindergarten. Mit 3 Jahren kam er in den Waldorfkindergarten, im April diesen Jahres kündigten wir den Platz fristlos, da er von einer Erzieherin dermaßen fest angefasst wurde, das er blaue Flecken davon trug. Nach 4 Monaten in einem städtischen Kiga wird er als nicht tragbar eingestuft. Er haut ohne ersichtlichen Grund andere Kinder, schubst jüngere vom Stuhl, "schmeisst" den Stuhlkreis...., boxt einer vorbeigehenden Mutter in den Bauch. Auch zu Hause zeigt er diese massiven Aggressionsausbrüche. Ich bin verzweifelt und weiß an manchen Tagen nicht mehr weiter. Er gehört auch zu den Kindern, die bedürfnissorientiert, behütet, aufwachsen dürfen. Natürlich bekommt er auch Grenzen gesetzt, die er bis dato gut akzeptieren konnte. Ich bin stolz auf meinen Sohn...er besitzt ein großes Selbstbewusstsein, kann seine Meinung gut äußern. Wenn nur diese Gewaltausbrüche nicht wären. Er fühlt sich in großen Gruppen nicht wohl, hat Schwierigkeiten sich unterzuordnen und er hat keine Freude oder Spielgefährten, was mir als Mutter mehr weh tut als ihm. Seine Gewaltausbrüche äußern sich in schlagen, treten, werfen mit Gegenständen, zerstören von Einrichtungsgegenständen. Wir stehen dem hilflos gegenüber. Verbal erreichen wir ihn nicht, festhalten führt zu größeren Ausbrüchen. Wir sehen das es ihm dabei nicht gut geht, wissen aber nicht, wie wir helfen können. Ganz schlimme Ausmaße hat es angenommen, seitdem er nicht mehr in den Kindergarten gehen darf. Seit einem halben Jahr sind wir mit unseren Sohn in therapeutischer Begleitung, es wird eine Diagnostik erstellt. Unser Sohn zeigt sich bei der Therapeutin offen, zugewandt, schlau und pfiffig. Sie rät uns aufgrund der Kiga Problematik zu einem teilstationären Aufenthalt in einer Tagesklinik. Auch der Kiga und das Jugendamt befürwortet dies. Ich stehe trotz der Problematik nicht dahinter und möchte diesen Weg nicht gehen. Vielleicht bin ich zu gutgläubig, aber ich denke, es wird sich mit der richtigen Begleitung auswaschen. Leider stehen wir mit dieser Einstellung fast alleine da. In unseren Familien hat man wenig Verständnis für das Kind, als Eltern haben wir in deren Augen versagt. Die strenge Erziehung, wie damals üblich, fehlt. Ein angepasstes Kind wäre allen lieber. Ich war mir in meiner Erziehung immer sicher und hab mir deswegen kaum reinreden lassen. In letzter Zeit kamen viele Zweifel in mir auf, aber dieser Artikel hat mich wieder bestärkt. Ich hoffe und wünsche, das mein Sohn dieser, für uns allen schweren Zeit entwachsen wird und seinen Weg weiterhin selbstbewusst und lebensfroh bestreiten wird.

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    1. Ich freue mich, dass dir mein Artikel geholfen hat und dir Sicherheit gibt. Da ich deine Beschreibung deines Sohnes bemerkenswert finde, möchte ich dir ein bisschen mehr schreiben. Aus Sicht einer Sonderpädagogin, die mit verhaltensauffälligen Kindern arbeitet, muss ich dir sagen, dass sein Verhalten (so, wie es in aller Kürze beschreibst) nicht mehr als normales wird-sich-rauswachsen-Verhalten zu betrachten ist. Er kann sich nicht in eine Gruppe einordnen und hat keine Freunde - das ist für einen Fünfjährigen nicht altersgemäß. Ich halte es für wichtig, herauszufinden, warum er so ausbricht. In der Fachliteratur wird immer wieder beschrieben, dass auffälliges Verhalten der Kinder ein Hilferuf ist. Ein Hilferuf, der besagt, dass das Kind sich von den Eltern nicht gewertschätzt fühlt bzw. sie seine Integrität verletzen. Das bedeutet, dass bei euch dringend etwas geschehen muss. Nicht unbedingt im Sinne einer Tagesklinik (weil das wieder dem Kind die Bestätigung gibt, dass etwas mit ihm nicht stimmt), aber ganz sicher im Sinne einer Familienhilfe. Ich würde euch raten, als gesamte Familie eine (oder mehrere) Beratung(en) von FamilyLab http://www.familylab.de/ in Anspruch zu nehmen. Die Experten dort schauen mit bedürfnisorientiertem Blick auf die Familie und können euch Handlungsalternativen im Alltag aufzeigen. Ich bitte dich, dich dort schnell zu melden, damit sich das verhaltensauffällige Agieren deines Sohnes nicht noch mehr verfestigt. Er kann nichts dafür, und es wäre schade, wenn er deshalb ein Leben lang das Gefühl hätte, "falsch" zu sein.
      Herzliche Grüße, snowqueen

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    2. Danke für Deine Antwort!! Ich hatte heute einen Termin bei einem Familiencoach, der systemisch auf unsere Situation schaut. Die Stunde war aufschlussreich. Ich bin gespannt wie es weiterläuft. Ich bin ebenso der Auffassung das das Problem bei uns Eltern liegt, unser Sohn die Spannungen , massiv nach außen trägt. Es tut gut von Außenstehenden bestätigt zu werden, mitunter steh ich mit meiner Einstellung allein da.
      LG

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    3. Hallo, habt ihr evtl. schon mal über eine Erkrankung im Autismus Spektrum nach gedacht? LG

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    4. Hallo Meinen Sohn zeigt auch eine große Verhaltensproblematik so wie deinen Sohn.Meinen Sohn ist 6 Jahre alt.Bitte möchte ich gerne wissen wie war bei dir mit der Familiencoach ob und wie Du das hinbekommen hast?
      Bitte schreibt mir zurück.Ich brauche Hilfe
      LG

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  38. Mein Sohn ist 2,5 Jahre und beißt mich mit Absicht! Gut zu lesen wie ich damit umgehen kann! Wie ist es aber, wenn er andere Kinder beißt? Er findet es interessant wie die reagieren und wie die Eltern reagieren. Was rätst du da?

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    1. Liebe Anonym, das habe ich in dem Artikel: Mein Kind beißt, haut und spuckt - Was soll ich tun? genauer beschrieben. Such mal im Archiv danach. Die Quintessenz ist: Du muss sehr schnell sein.
      LG, snowqueen

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  39. Danke für diesen wirklich auf allen Ebenen zutiefst erhellenden Beitrag. Wow!

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  40. Am liebsten würde ich jeden Artikel von euch ausdrucken und mir 1000 Stellen anmarkern um dann dick und fett daneben zu schreiben JA! JA! GENAU! Ihr sprecht mir aus der Seele und ich bin so unendlich froh euren Blog jetzt schon entdeckt zu haben, wo mein Sohn gerade erst 4 Monate alt ist. Als junge Mutter mit 22 habe ich bereits seit Anfang der Schwangerschaft die Erfahrung gemacht, das sich andere Menschen nicht nur gerne beim ersten Kind einmischen, sondern ganz besonders dann alles besser wissen, wenn man selbst noch u 30 ist. Danke, dass ich dank euch nicht nur viel lerne, ihr mein vages Bauchgefühl in Worte fasst und ich durch eure Quellen schon viele lesenswerte Bücher entdeckt habe, sondern danke vor allem dafür, dass ich meine Ansichten so viel besser erklären kann. Wenn ihr alle eure Artikel als Buch zusammenfasst, wüsste ich auf Anhieb 17 Menschen, denen ich es gerne schenken würde.
    Danke für eure wichtige Arbeit und all die Mühe!

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    1. Ich danke dir für deinen süßen Kommentar, er hat mir direkt ein Lächeln auf die Lippen gezaubert! Es stimmt übrigens, junge Mütter haben nochmal doppelt mit der Bevormundung durch die Elterngenerationen zu kämpfen, das ist bestimmt sehr anstrengend. Ich frage mich, wie sich unsere Eltern damals gefühlt haben (sie sind ja auch meist mit 19-23 das erste Mal Eltern geworden), als ihre Eltern sich in die Erziehung einmischen wollten? Ob das damals anders gesehen wurde?

      Wow, wenn du allein schon 17 Bücher von uns verschenkst, dann könnte das ja vielleicht wirklich ein Erfolg werden? Ich werde mal gleich recherchieren, für welchem Verlag ich gern schreiben möchte ;-)

      Liebe Grüße, snowqueen

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  41. Hallo, danke für den Artikel, bis jetzt hatten wir unseren Sohn wenn er (aus unserer Sicht) grundlos uns gehauen hat, in sein Zimmer geschickt, das werden wir jetzt ändern.
    Aber wie verhalten wir uns wenn er andere Kinder einfach so haut und schubst, beim Kinderturnen zb. Läuft er an einem anderen Kind vorbei und schubst es einfach so oder beim Spielen mit einem gleichaltrigen zieht er ihm einfach so an den Haaren und schubst ihn hin oder haut ihm ins Gesicht.
    Ich kann ja nicht zugucken wie er durch die Turnhalle läuft und als an den anderen (auch kleinere) Kindern dran ist.. Er ist im Oktober 2 geworden!
    Ich mache mir schon sorgen das bald keiner mehr mit ihm spielen möchte :-(

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    1. Liebe Anonym, diese Sorge musst du dir wirklich nicht machen. Dein Sohn ist erst 2! In diesem Alter ist Hauen und Beißen noch völlig normal. Es sind Kommunikationsversuche. Keine schönen, klar, aber anders kann er es halt noch nicht ausdrücken. Es bedeutet nicht, dass es ihm schlecht geht! Lies aufgrund seines Alters lieber diesen Artikel hier, der passt besser für ihn: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/02/beien-hauen-spucken-warum-das-normal.html Da steht auch drin, was du am besten wegen der anderen Kinder tun kannst.
      LG, snowqueen

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    2. Vielen Dank für die liebe Antwort. Ich werde den Artikel gleich lesen.
      LG

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  42. Liebe Snowqueen,

    oh ja, damit müssen sich bestimmt fast alle Eltern mal auseinandersetzen... Bei uns hält sich das zum Glück in Grenzen, meine kleine hat mich, als sie gut 1 Jahr alt war mal in den Oberschenkel gebissen (um meine Aufmerksamkeit zu bekommen als ich telefoniert und habe), da habe ich mich selbst so erschrocken und geschrieen vor Schmerz, dass sie scheinbar gemerkt hat, dass das nicht in Ordnung war... Ernsthaft gebissen hat sie nie wieder... aber zwei Kinder in ihrer Gruppe, und da sie davon auch betroffen war (in die Hand gebissen) hat sie aus der Kombi vielleicht tatsäclich verstanden, dass beißen weh tut...

    Letztens hatte ich aber ein ganz anderes Problem, nach dem Baden trockne ich sie, mittlerweile 3 Jahre alt vor mir stehend, ich kniend ab, sie ist gut gelaunt und freut sich und - als wollte sie klatschen - haut mir mit beiden Händen aufs Gesicht/Ohren... ich sage ihr, dass mir das weh getan hat (hat es wirklich) und bin mir sicher, dass sie es anfangs tatsächlich nur aus Überschwenglichkeit getan hat...aber danach hat sie es dann noch zweimal probiert, etwas weniger doll zwar, aber nun mit voller Absicht... Wie reagiert man denn auf sowas? Ich habe ihr deutlich gesagt, dass ich das nicht möchte, weil es mir weh tut - ein Gefühl spiegeln konnte ich in dem Moment nicht wirklich, weil sie ja zumindest für mich nicht ansatzweise sichtbar - wütend, ärgerlich oder irgendwas war... Zum Glück hat es dann an der Tür geklopft und so habe ich sie kurz im Bad sitzen lassen, danach war die Situation etwas entschärft und sie hat mich sogar wieder gestreichelt... Hast du vielleicht einen Tipp, wenn sowas das nächste mal vorkommt (war nicht das erste mal).
    Vielen Dank und LG Dani.

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  43. Liebe Snowqueen,

    ich finde ihren Artikel sehr gut und wir versuchen gerade unser Verhalten gegenüber unser 4-jährigen Tochter zu ändern. Das hat auch ein paar Mal schon ganz gut geklappt, aber heute Morgen war die Situation besonders schwierig. Vielleicht haben sie ja einen Rat für uns.

    Unsere Tochter hat sich heute Nacht in die Hose gemacht. Was ja vorkommen kann; kein Problem. Wir sind dann zusammen ins Badezimmer gegangen um sie zu waschen/duschen. Das wollte sie aber nicht und wurde wütend. Ich habe sie ruhig gefragt, warum sie wütend sei. Sie sagte ihr wäre kalt. Ich habe ihr gesagt, dass ich verstehen kann, dass ihr kalt sei und es OK sei, wenn sie wütend ist. Ich habe sie sogar gefragt, ob sie sich etwa ohne sauber zu sein anziehen möchte. Wollte sich nicht (immerhin). Ich habe ihr dann unterschiedliche Möglichkeiten angeboten. Duschen, Waschen, Baden. Sie wollte aber nichts und fing an zu hauen und zu treten. Ich bin weiter ruhig geblieben und habe sie gefragt, was sie machen möchte oder ich tun soll, damit sie nicht mehr so wütend ist und sie aber auch gebeten mich nicht mehr zu treten, sondern stattdessen ihr Kuscheltier hauen könne, wenn sie wütend ist. Es war aber seit dem nichts mehr aus ihr raus zu kriegen. Auf jede ruhige Frage/Vorschlag kam ein Tritt (nicht doll, aber immerhin). Ich habe sie auch 10 Min. in Ruhe gelassen (bin im Zimmer geblieben), in der Hoffnung, dass sich so die Blockade "löst"...

    Frage also:
    Was macht man, wenn ein Kind wütend wird, es aber total blockiert und nicht selber zu wissen scheint was es will? Klar ist allerdings, dass sie am Ende gewaschen werden muss.

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    1. Zunächst einmal: Ich finde Ihre Reaktion vorbildlich und denke, Sie hätten wirklich kaum etwas anderes machen können. Dass es trotzdem manchmal nicht "funzt" gehört leider zum Leben mit Kindern dazu.

      Meine Frage ist, ob sich das ganze Szenario in der Nacht stattgefunden hat, oder am frühen Morgen? Wenn es in der Nacht war, dann kann ich mir wirklich gut vorstellen, dass sie, weil sie so aus dem Schlaf gerissen wurde, einfach müde und grumpelig war und ja, da kann man schon mal treten und keine Entscheidung treffen wollen. Das halte ich für völlig normales Verhalten und würde es gar nicht groß beachten. Mitten in der Nacht machen wir es so, dass wir schnellstmöglich das Bettzeug wechseln, dem Kind neue Schlafklamotten anziehen und es wieder ins Bett legen. Duschen können sie am Morgen. Es ist ja nicht so, dass der Urin auf der Haut irgendwie gesundheitlich problematisch wäre. Es riecht halt unangenehm, aber das kann man ja dann, wie gesagt, am Morgen ändern.

      Hat das ganze am Morgen stattgefunden, dann war Ihre reaktionsweise wirklich ganz in Ordnung. Man braucht eigentlich gar nicht so viel fragen oder anbieten - ein Kind, das blockiert ist, ist blockiert. Das braucht Ruhe, um selbst aus der Blockade herauszufinden. Das machen Kinder auf sehr seltsame Art und Weise: Sie fangen nach einer langen Zeit plötzlich wieder an zu sprechen, völlig normal und meist sogar fröhlich und fragen etwas völlig vom Thema Abweichendes. Also vielleicht hätte sie 20 Minuten blockiert im Bad verbracht und dann plötzlich gefragt, ob Sie an diesem Wochenende mit ihr in den Zoo gehen können oder so. Die Eltern sollten dann auf diesen Kommunikationsversuch eingehen und die Frage beantworten und ganz normal mit dem Kind reden, ohne auf den Vorfall vor der Blockade einzugehen. In eurem Fall ist es ein bisschen komplizierter, weil ja das Duschen noch notwendig war, d.h. ich hätte, wenn sie nach der Blockade wieder ganz entspannt ist, einfach irgendwann gesagt: "Geh mal noch duschen, Süße, bevor wir uns zum Frühstück hinsetzen." Ist die Blockade von selbst überwunden, dürfte eigentlich das Thema Duschen auch kein Problem mehr sein.

      Insgesamt: Abwarten, wenig reden, nicht zu nah kommen, weiter abwarten.

      LG, snowqueen

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    2. Hallo,

      vielen Dank für die schnelle Antwort.
      Es ist am Morgen passiert. Sie war schon länger wach und lag aber noch in ihrem nassen Bett. Sie hat mir aber ganz gelassen erzählt, dass sie Pipi ins Bett gemacht hat. Bis dahin war die Laune gut und die Welt in Ordnung.
      Leider drängt auch mit Puffer irgendwann die Zeit. Früher hätte ich sie alleine im Bad gelassen und schon mal Frühstück gemacht. Auch wenn sie nicht gewollte hätte, dass ich raus gehe. Aber auf diese Art von Liebesentzug möchten wir nun wenn möglich verzichten.
      Ein Themenwechsel ist eine gute Idee. Vielleicht lese ich ihr beim nächsten mal einfach ein kleines Buch vor . Das lässt sie sich eigentlich nie entgehen ;-).

      Danke für den Rat!

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  44. Hallo Snowqueen,

    boh man, diesen Artikel hab ich echt zur rechten Zeit gefunden! Wir haben einen 6- und einen 3,5 jährigen, und der kleine ist seit einiger Zeit sehr aggressiv und wir haben grosse Schwierigkeiten, richtig darauf zu reagieren. Wir sind definitiv eine AP Familie, d.h. ich versuche, so gut es geht die Kinder beim Heranwachasen zu begleiten, statt sie zu erziehen, wenn Du verstehst, was ich meine. Ich hab darauf geachtet, den Kinder soviel Nähe zu geben wie es geht, sich nicht herabzusetzen, zu respektieren als eigenständige Persönlichkeiten, usw., aber da mein Mann und ich in den letzten Jahren sehr viel beruflichen Stress hatten, hat sich so eine gestresstes Grundgefühl breit gemacht und viel zu oft ist mir im letzten halben Jahr der Geduldsfaden gerissen und ich habe viel zu aggressiv und falsch auf die Wutausbrüche meines kleinen reagiert und das Problem damit eher noch verschlimmert, als es besser zu machen. Ich finde mich und unsere Situation in diesem Beitrag sehr genau wieder (und das, was ich falsch mache) und bin sehr dankbar für die mentale Unterstützung. Also: durchatmen und alles auf Null stellen und die Beziehung zu meinem kleinen wiederherstellen.

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  45. Hallo,
    Wie macht man das bei jüngeren Kindern. Meine Tochter (17,5 Monate) ist plötzlich wütend und haut und weint. Ich begebe mich auf Augenhöhe und versuche mit ihr zu reden, aber leider erfolglos. Gestern bin ich tatsächlich von ihr weg ins andere Zimmer, weil ich schon so fertig war. Für mich war das in dem Moment wichtig, aber auch authentisch. Dem Text mach aber falsch bzw Liebesentzug oder habe ich das falsch verstanden?

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    1. Der Artikel für jüngere Kinder ist hier: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/02/beien-hauen-spucken-warum-das-normal.html?m=1 Es ist normal, dass sie dich haut. Ihre Impulskontrolle ist einfach noch nicht ausgereift. Außerdem ist ihr Gehirn von den wütenden Gefühlen überfordert. Sie kann sich noch nicht gut selbst beruhigen. Dafür braucht sie deine Hilfe. Wenn du das beides im Hinterkopf behältst, wirst du beim nächsten 'Angriff' von ihr vielleicht nicht mehr wütend, weil du weißt, dass sie aus Hilflosigkeit und Überforderung so agiert. Die beste Reaktion darauf wäre, wenig zu sprechen, dich mit etwas Abstand zu ihr zu setzen und sie mit mitfühlendem Blick anguckst. Du kannst auch leise verbalisieren, was sie fühlt: 'Du bist wütend! Wütend! Du sagst Nein, Mama! Nein, nein.' Das alles hilft ihr, sich in ihrer Wut verstanden zu fühlen. Das wird ihr nicht helfen, dich im Wutanfall nicht mehr zu hauen (die Impulskontrolle kommt mit der Zeit), aber du hilfst ihr damit, das beängstigende Gefühlschaos zu überstehen.

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  46. Vielen dank für den artikel nun fühl ich mich nicht mehr so hilflos und allein. Dank der tollen unterstützung bei unseren zwei jungs (5+3) durch meinen mann hab ich den artikel bekommen und bin sehr dankbar zu sehen das es vielen so geht. Ich habe nun auch erkannt das ich mich ändern muss und werde für meine jungs an mir arbeiten. Danke nochmals

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  47. Ich freue mich ebenso über diesen Artikel und habe einiges daraus gelernt. Eigentlich scheine ich eine ganz einfühlsame Mama zu sein, aber manchmal halt nicht ... Gerade dann wohl, wenn es dringend notwendig war ... Oh weh, ich frage mich nun jedoch, ob die vielen falschen Reaktionen bei meiner Tochter (5 Jahre) schon irgendwelche Auswirkungen auf ihr Selbstbewusstsein haben. Geholfen habe ich ihr bei ihren Wutanfällen wohl eher nicht ... Ich bin so oft in alte Muster verfallen und fühlte mich hinterher schrecklich. Bei meinem Sohn (3 Jahre) kann ich viel entspannter und gelassener auf seine Wut reagieren. Rückwirkend kann man ja schlecht etwas ändern. Was tut man da?

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    1. Nein, man kann rückwirkend nichts ändern. Aber: Es ist ein großer Schritt zu erkennen, dass das eigene Verhalren nicht ideal war. Denn wenn man sich selbst reflektiert, dann hat man die Chance, es künftig anders zu machen. Ich habe mal ein Schild gesehen, auf dem Stand: "Es ist nie zu spät für eine schöne Kindheit". Wir geben zu jedem Zeitpunkt unser Bestes - es zählt die Bemühung. Und wenn Du jetzt sensibilisiert bist, dann wird Deine Tochter ganz sicher davon profitieren.

      Viele Grüße
      Danielle

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    2. Liebe Danielle, ganz herzlichen Dank für die schnelle Rückmeldung. Ja, da hast Du recht es ist nie zu spät :) Mich treibt noch etwas anderes um, gibt es in Eurem Blog etwas darüber, wie man mit dem starken Einfluss der Kita umgeht. Z.B. Schreiende Erzieher, Auszeiten vor der Türe etc. Ich freue mich sehr auf Euer Buch, es wird mich sicher bereichern und grüße ganz herzlich in die schöne Hauptstadt!

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    3. Liebe Danielle, ganz herzlichen Dank für Deine schnelle Rückmeldung. Ja, da hast Du recht, es ist nie zu spät. Zum Glück :) Mich treibt noch ein anderes Thema um, gibt es in Eurem Blog etwas zum Thema Umgang mit der Kita: schreiende Erzieher, Auszeiten vor der Tür etc?

      Ich freue mich schon sehr auf Eurer Buch, es wird mich sicher sehr bereichern! Herzlichen Gruß in die schöne Hauptstadt

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    4. Hallo,

      wir haben bisher dieseen Artikel über Probleme in der Kita geschrieben: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2015/01/kindergarten-und-krippe-wie-viele-kompromisse-muessen-wir-aushalten-bei-der-eingewoehnung-und-was-ist-wenn-die-Erzieherin-meinem-Kind-negative-Motive-zuschreibt-Teil-1.html

      Diese Reihe wollen wir auch noch fortsetzen.

      Liebe Grüße!
      Danielle

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  48. Liebe Danielle,
    super. Ganz herzlichen Dank. Es war sehr interessant zu lesen. Ich muss Dich aber trotzdem nochmal was fragen, meine Sohn sagt jeden Morgen, dass er nicht gerne in die Kita geht (er wurde vor 3 Monaten von der Gruppe 0-3 in die Gruppe 3-6 "umgewöhnt". Die Erzieher sagen, das sei völlig normal und das hätten alle 3 Jährigen. Ich habe dabei aber kein gutes Gefühl. Kennst Du solche Momente und würdest Du sie als "normal" bezeichnen. Herzlichen Dank für Deine Mühe und Einschätzung! Lieben Gruß

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    1. Liebe Sonnenschein,

      vermutlich haben alle Kinder irgendwann mal eine Phase, in der sie ungern in die Kita gehen. Die können auch mal ein paar Tage oder Wochen dauern. Oft fällt es Kindern phasenweise sehr schwer, sich zu trennen. Wenn sie dann am Tag unbeschwert spielen, würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen und trösten. Wenn es sich aber auf die gesamte Stimmungslage auswirkt und er schwer beeinträchtigt scheint, sollte man sich auf Ursachenforschung begeben.

      Liebe Grüße
      Danielle

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  49. Wow genau das thema , dass mich grade sehr beschäftigt.wir haben mit unserem Sohn vier jahre viele Schwierigkeiten , sobald er etwas nicht darf , wird er aggresiv.meistens gelingt es mir einfühlsam auf ihn ein zu gehen.allerdings raste ich auch ab und zu aus u schreie aggrsiv mit ihm.er ist sonst sehr verdruckst u sehr unsicher.ich denke , wir haben eine unsicher ambivalente bindung.meine Kindheit war sehr schwierig.mutter psychisch krank , dann suizid.ich wäre ihm so gerne eine bessere Mutter , weiß aber einfach nicht , wie ich es machen soll.unser Sohn jetzt vier Jahre geht zum heilpädagogen.aber ich denke ich muss dringend bei mir anfangen.haben sie eine Idee wo ich mich hinwenden kann?ich möchte doch nur dass er ein Glückliches Kerlchen wird.
    Vielen Dank u liebe grüße

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    1. Liebe Anonym,

      der wichtigste Grundstein ist gelegt: Du hast erkannt, dass es Handlungsbedarf gibt und Du Hilfe benötigst. Scheue Dich nicht, diese in Anspruch zu nehmen! Eine schwierige Kindheit sollte wirklich gut aufgearbeitet werden - kompetente Psychotherapeuten können Dir dabei wirklich gut helfen. Wenn Du magst, schreib mir eine E-Mail mit Deinem Wohnort, dann kann ich mal bei Facebook fragen, ob jemand einen guten Therapeuten in Deiner Nähe kennt.

      Liebe Grüße
      Danielle

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  50. Hallo Danielle vielen dank für deine schnelle Antwort oben.ich versuche schon das zweite mal eine email Adresse von dir heraus zu bekommen.leider ohne Erfolg.wie kann ich dir einen email schicken.
    Danke.
    Liebe grüße

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    1. Unsere E-Mailadresse lautet squeennow@gmail.com.

      Viele Grüße
      Danielle

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  51. Liebe geschätzte Snowqueen und Danielle
    ich bin grad etwas verunsichert und wollte nun rückfragen, wie sich denn der Unterschied zeigt zwischen "normaler" Agression und derer, die oben in einer Antwort auf einen Kommentar mit der Agression eines zutiefst verunsicherten Kindes wahrgenommen wurde. Unser Kleiner (3) schägt zur Zeit auch öfters und sagt dabei, dass er böse und nicht lieb sei - ich glaube dabei nicht einmal, dass ich diese Kategorien aktiv verwende. Ich sage auch oft, dass es mir weh tut, teilweis ignoriere ich es oder frage, was er denn habe, was er brauche. Teilweise fragt er buchstäblich, ob mir das jetzt weh tue. Ich meine schon, dass er zur Zeit eher verunsichert ist, weil er auch vermehrt in Babysprache spricht und öfters provoziert. Es gibt aber auch sehr harmonische Tage, an denen wir alle gut kooperieren. Wie begegne ich diesen Agressionen und Provokationen nun am besten? Habt ihr mir da einen Tipp? (Manchmal macht es mich eben wirklich ziemlich wütend, weil ich nicht verstehe, woher es kommt, also ohne offensichtlichen Anlass; öfters am Morgen nach dem Aufstehen und Abends beim ins Bett gehen.
    Jedenfalls danke für die mir wertvollen Ausführungen

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    1. Hallo,

      wie kommt er denn zu der Einschätzung, dass er "böse" sei? Geht er in die Kita? Kann es von da kommen? Wenn er sowas dort hören sollte, kann das schon ein Grund dafür sein, dass er verunsichert ist und bei Dir herausfinden will, ob Du das ähnlich einschätzt (also im Grunde, um das Gegenteil zu hören ;-).

      Verunsichert meine ich jedoch nicht im Sinne der Antwort, die Snowqueen weiter oben gegeben hat, sondern deswegen, weil er er eine Rückmeldung bekommen hat, die er so nicht kennt.

      Hauen drückt ja meist Wut aus - noch mangelnde Impulskontrolle (ganz normal bei Dreijährigen) führt dazu, dass die Handlung erfolgt, ohne dass das Gehirn stoppend eingreifen konnte. Das ist ein Reifungsprozess, der irgendwann kommt. Erst wenn das Kind dazu theoretisch in der Lage ist, aber dennoch haut, dann kann man von Vorsatz ausgehen (und der ganz oben genannten Verunsicherung).

      Hauen ohne Grund ist nicht so häufig - entweder wir erkennen ihn nicht oder unsere Reaktion darauf ist für die Kinder so interessant (oder widersprüchlich), dass die Kinder diese Handlung mehrfach willentlich herbei führen). Hier sollte eigentlich eine immer möglichst ähnliche (aber klare) Reaktion erfolgen.

      Liebe Grüße
      Danielle

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  52. Hallo, ich finde diesen Artikel sehr spannend und aufschlussreich. Gefunden habe ich ihn, als ich auf Grund eines Ereignisses, das meinem Sohn vor einigten Taghen widerfuhr, nach den Stichworten "beißen und 5 Jahre altes Kind" bei Google suchte. Mein Sohn (5 Jahre) wurde von einem seiner Freunde (ebenfalls 5 Jahre alt) beim Spielen stark in den Arm gebissen, sodass er auch eine Verletzung davon erfuhr. Da ich nicht anwesend war und die Verletzung erst später beim Umziehen sah, sprach ich die betreuende Mutter im Nachhinein darauf an und fragte, was denn passiert sei (völlig wertfrei). Ich wunderte mich, dass sie mich nicht darüber informierte, zumal sie dabei war, wie sie auf später dann auch zugab. Sie reagierte sehr aggressiv und meinte, ich hätte sehr vorwurfsvoll gefragt, was ich absolut nicht machte. Der Kleine war schon seit frühester Kindheit aggressiv, auch gegenüber seinen Eltern und anderen Erwachsenen (er beißt auch oft meinen Mann im Spiel und boxt mich ohne Anlass in den Bauch) und biss unseren Sohn schon mehrfach im Alter von 2 Jahren. Da war ich aber noch sehr entspannt und sah es unter dem typischen Kleinkind-Beißen. Die Mutter erzählte mir oft, dass sie Probleme mit dem Kind hat, dass sich viele Eltern bei ihr beschwerten, Erzieherinnen sie ansprechen und auch der Sportlehrer, der sogar einen Missbrauch vermutete. Sie ging daraufhin zum Kinder-Therapeuten, danach war aber klar für sie, dass nur das Kind die Schuld trägt und es nicht "normal sei" bzw. eifersüchtig auf das kleine Geschwisterchen. Das Kind war aber schon vor der zweiten Schwangerschaft aggressiv. Sie ist außerdem sehr unglücklich über ihr Kind, kritisiert es permanent und erwartet aus meiner Sicht stets zuviel. Ich beobachte einige Male, wie gefühllos und überfordert beide Elternteile mit dem Kind umgehen, eine liebevolle Ansprache und Körperkontakt gab bzw. gibt es so gut wie nie. Als Säugling lag das Kind oft nur da und wurde nicht beachtet. Immer nur Druck, es tut mir weh, das ansehen zu müssen. Da es "nur" eine Bekannte ist und keine echte Freundin habe ich mich bisher zurückgehalten. Aber nun habe ich interveniert, natürlich auch, weil ich meinen Sohn schützen möchte! In diesem Alter finde ich diese Art von Aggressivität nicht mehr als "Kleinkindverhalten" abtubar. Ihre Reaktion auf mein wohlwollendes Gespräch war mehr aus eindeutig und verletzend. Schade. Ihr würde das Lesen dieses Artikels sicher gut tun. Es ist traurig, dass manche Eltern nicht in der Lage sind, zu reflektieren. Vor Fehlern ist keiner gefeit, aber das Verhalten ist verletzend und das Kind tut mir unendlich Leid. Die Eltern sehen die Warnsignale nicht oder will sie nicht sehen... Und alle Personen, die sie darauf aufmerksam machen, wurden aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ausgeschlossen. Sicher wird sie den Kontakt zu uns nun auch abbrechen. Es tut mir um das Kind so unendlich Leid. Das Kind war übrigens ein absolutes Wunschkind, die Eltern versuchten jahrelang schwanger zu werden. Daher verstehe ich so schwer, wie man das Kind dann so lieblos erzieht. Daher passt auch der Name der URL so gut. Ich frage mich, ob wir noch etwas tun können, aber mehr als ein Gespräch ist wohl schwer möglich. Gibt es jemanden, der uns einen Tipp geben kann oder eine ähnliche Situation erlebt hat? Oder wie wir uns verhalten sollen, wenn die Familie sich wider Erwartens doch wieder mit uns treffen möchte? Wir wollen natürlich nicht, dass unser Sohn wieder malträtiert wird : (

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  53. Hallo Danielle,
    ich liebe Deine Artikel, weil sie auch immer so wundervoll wissenschaftlich ausgearbeitet sind. Vielen Dank dafür. Mein Kind ist noch nicht im beschriebenen Alter. Ich habe aber eine Frage zu der von Dir beschriebenen Konfliktlösung unter Kleinkindern (unter 2 Jährigen). Eigentlich bin ich da auch bei Dir, dass man in Konflikte nicht sofort eingreifen sollte, aber was tut man, wenn das eigene Kind gebissen wird und weint? Da muss ich doch trösten bzw schützend eingreifen, oder? Und wie reagiere ich dem beißenden Kind gegenüber? Wir haben in unserer Krabbelgruppe einen "Beisser", dessen Mutter ziemlich verzweifelt ist, obwohl wir ihr auch immer sagen, dass das normal ist. Allerdings wird er mittlerweile durch Häufung des Beissens (er beisst auch seine Mutter) sehr oft deswegen gemaßregelt,teilweise aus der Situation genommen und in den Hochstuhl gesetzt oder in sein Zimmer gesteckt, was ich für sehr bedenklich halte. Was wäre denn ein Tipp deinerseits, auf sein Verhalten zu reagieren? Ich würde da gerne helfen, allerdings bin ich ok der Gruppe auch die einzige, die AP lebt und versucht, die Geister ihrer eigenen Erziehung zu verbannen. Wenn ich dann solche Links in der Gruppe poste, werde ich gerne belächelt. Leider bekommt diese Mutter von vielen Seiten auch gesagt, dass sie auf jeden Fall bestrafen müsse, weil er lernen müsse, dass er nicht beissen darf. Schwierig für mich, das hinzunehmen...
    Ich wäre dir sehr dankbar für einen Tipp.

    Viele Grüße, Tina

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    1. Liebe Tina, es gibt noch einen weiteren Artikel hier im Blog zum Thema hauen, beißen und spucken, darin geht es um die unter Dreijährigen: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/02/beien-hauen-spucken-warum-das-normal.html?m=1 Selbstverständlich musst du in so einer Situation für deine Tochter eingreifen: Sie muss sich nicht beißen lassen! Du solltest nah bei ihr bleiben, wenn der Junge auf sie zu kommt und es vorher verhindern. Andererseits darf der Junge auf keinen Fall ausgeschimpft oder gar bestraft werden. Er weiß ja noch gar nicht, was er tut und er kann sich auch noch nicht in die Gefühlslage seiner 'Opfer' hineinversetzen. Ausführlich liest du es in dem anderen Artikel, oder auch in unserem Buch zur Trotzphase, das Anfang Oktober erscheint. Dort habe ich das Beißen sehr ausführlich beschrieben und auch, wie die Eltern reagieren sollten.
      LG, Snowqueen

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  54. Das begleiten des Wutanfalls mit der Spiegelung der Gefühle die das Kind in dem Moment fühlt. Du bist wütend, sauer, traurig etc wie es auch oben schon steht in Endlosschleife!

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  55. Liebe Snowqueen und Danielle, vielen Dank für diesen Blog! Seit der Geburt meiner Tochter vor 2,5 Jahren verschlinge ich eure Artike, nun muss ich aber auch mal selbst um Rat fragen. Meine Tochter hat vor 3 Monaten einen kleinen Bruder bekommen und seit dem zeigt sie vermehrt aggressives Verhalten. Ich habe den Artikel über die Enttrohnung schon gelesen und versuche sie bei den Wutausbrüchen zu spiegeln und das hat bis jetzt auch immer ganz gut funktioniert aber seit ein paar Wochen beobachte ich dass ihr Verhalten immer schlimmer wird. Vorallem die Wochenenden sind besonders schlimm, ich versuche immer wieder meinen Mann an das Spiegeln zu erinnern aber er lehnt das immer mehr ab und schreit unsere Tochter an. Auch meine Schwiegermutter hat sich nun eingeschaltet und meint mein Erziehungsstil wäre zu lieb, ich solle sie festhalten wenn sie schlägt usw. Seit kurzem kommt hinzu dass unsere Tochter vermehrt Albträume hat, sie wacht schreiend und weinend auf und lässt sich nicht beruhigen oder gar anfassen. Sie schlägt und tritt um sich und mein Mann rastet natürlich aus...
    Ich weiß wirklich nicht mehr weiter, mein nächster Weg wäre eine Erziehungsberatung gewesen aber ich weiß natürlich nicht ob die den bedürfnisorientierten Erziehungsstil gutheißen. Ich wäre um jeden Rat und Tipp sehr dankbar!
    Liebe Grüße, Meli

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    1. Hi!
      Ich misch mich hier mal von der Seite ein. Wie allgemein bekannt ist, ist Geschwister-Eifersucht bei einem Abstand von 2 Jahren am schlimmsten. Das haben wir auch durch, unsere Große wurde in dem Moment, in dem wir mit dem Brüderchen nach Hause kamen, schlagartig vom lieben, ruhigen, sanften Engelchen zum absoluten Teufel. Die Erfahrung hat dann aber gezeigt, man muss es nur geduldig durchstehen. So ab etwa dem Alter von 3 Jahren wurde sie wieder friedlicher. Ach und hör bloß nicht auf deine Schwiegermutter oder sonstwelche Leute, die es besser wissen!! Du bildest dir deine Meinung zu Erziehung absichtlich durch Lesen. Du kannst auf "Früher haben wir alles besser gemacht"-Tipps verzichten. Vielleicht kannst du deine Schwiegermutter mit Verweisen auf entsprechende Literatur in Schach halten.
      So, nun zum nächtlichen Schreien und vermeintliche Albträume... gib mal bei Wikipedia oder Google "Nachtschreck" ein, dann wird dir ein Licht aufgehen. Nachtschreck kann man auch nur geduldig durchstehen, nach 2-3 Jahren hört es wahrscheinlich von alleine auf.

      Ich wünsche dir viel Geduld und Selbstvertrauen!
      Gruß
      Schraubenmutter

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  56. Hallo, heute schreibe ich nochmals um evtl. einen neuen, weiteren Anstoß, Tipps, Rat .... zu erhalten. Ich habe mich letztes Jahr schonmal hierher gewandt und Deinen Ratschlag umgesetzt, leider ohne großen Erfolg bei unseren Sohn. Ich habe das Gefühl, das selbst die Therapeuten ratlos sind. Unser Sohn ist mittlerweile 6 Jahre und besucht die Vorklasse. Wir haben aufgrund der Verhaltensproblematik eine Schulrückstellung erwirken können. Zur Unterstützung hat er eine Integrationskraft an seiner Seite. Auch der Vorschulalltag gestaltet sich sehr problematisch. Es kristallisiert sich heraus, das unser Sohn große Probleme gerade mit Jungs hat. Ohne ersichtlichen Grund haut und schubst er sie, teilweise sehr massiv. Darauf angesprochen: Er haut lieber, bevor er gehauen wird. Er hat Angst, das Sie ihm was böses antun. Mädchen gegenüber zeigt er dieses Verhalten eher selten. Er ist über diese Situation nicht glücklich, in ruhigen Momenten daheim ist er traurig, er wünscht sich Freunde. Da mittlerweile alles getestet wurde (Autismus, Trauma...) stehen wir dem ganzen Hilflos gegenüber. Selbst einen Familienhelfer haben wir Einblick in unser Familienleben gewährt. Er konnte kein falsches Erziehungsverhalten entdecken, im Gegenteil. Wir gehen liebevoll, aber konsequent mit ihm um. Grenzen bekommt er gesetzt, die er daheim auch gut respektieren kann. Er fühlt sich zu Hause sicher, aber eben draußen nicht, sprich damals Kiga, jetzt die Schule. Er ist normal intelligent, ich habe Angst, das man ihn nächstes Jahr auf eine E-Schule verweist. Irgendetwas blockiert ihn innerlich, aber ich komme nicht dahinter, was es ist. Ich bin therapeutisch gesehen auch schon übersättigt, es bringt uns nicht weiter. Kann uns jemand jemanden empfehlen, der ganzheitlich auf das Kind schaut, die kindliche Seele miteinbezieht, bevorzugt im Rhein-Main Gebiet?? Klinisch-therapeutisch kommen wir nicht weiter!!
    LG

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  57. Ich ahnte, bei euch würde ich fündig werden! Ich ertappe mich, den einen oder andern Satz einfach so von meinen Eltern übernommen zu haben ohne mir der Konsequenzen bewusst zu sein. Daran zu arbeiten fällt mir besonders schwer, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt:-9

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  58. Es ist traurig und beängstigend, dass ich bzw mein Verhalten Grund oder Schuld sind an dem Verhalten meines 3 1/2 jährigen Sohnes.🙁😔😳
    Nach dem Lesen eures Artikels fällt es mir erstmal richtig auf, Wie viel ich doch falsch mache und gemacht habe.
    Ich liebe meinen Sohn und sage es ihm auch so oft es geht und Kuschel mit ihm wenn er es möchte oder ich es möchte und er auch.
    Schon als Baby hat mich sein vieles Geschrei immer so wütend gemacht.konnte es aber mir eigentlich nie erklären.

    Und ich schimpfe immer wieder mit ihm wegen Kleinigkeiten.
    Zu bett bringen ist immer wieder mal eine Tortur.
    Seit neustem Haut und spuckt er auch.

    Ich muss endlich etwas ändern und das hab ich Dank eures Artikels erkannt.
    Ich fühle mich zutiefst beschämt.

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    1. Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch mir erging es genau so nach dem lesen dieses Artikels. Jedoch war mir schon länger klar das ich einiges falsch mache. Der Artikel gab mir jetzt auch nochmals den nötigen Schub wirklich etwas zu verändern. Was bei mir auch höchste zeit wird. Wir machen alle Fehler es ist menschlich. Auf alle Fälle wollte ich dir nur schreiben das ich genau gleich fühle wie du. Es macht mich unendlich traurig nicht die Mutter zu sein die ich immer sein wollte. Wichtig ist das wir es erkennen und ändern. Dir noch alles gute.

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  59. Hallo,
    ich bin sehr dankbar für diesen Blog, da ich selber nicht in einem familiären Umfeld aufgewachsen bin und keine Ahnung habe, wie man sich als Mutter überhaupt verhalten sollte. Ich lese hier seit der Geburt meines Sohnes und bemühe mich, ihn im Sinne dieses Blogs zu erziehen. Leider ist die Beziehung zum Kindsvater in die Brüche gegangen, so dass ich mich seit einem Monat alleine um unseren 16 Monate alten Sohn kümmere. Der Papa ist aus meiner Sicht emotional nicht in der Lage, sich aufrichtig um unseren Sohn zu kümmern. Während ich versuche, mich liebevoll um die Bedürfnisse unseres Sohnes zu kümmern, werden diese vom Papa meist kaum wahrgenommen. Der ist meist vom Handy oder seinen eigenen Bedürfnissen abgelenkt.

    Eigentlich kommt Sohn schon ganz gut mit Frust klar, wirft zwar schon mal Dinge durch die Gegend oder stampft durch die Wohnung, aber das finde ich okay.

    Neuerdings kneift und haut er mich immer, wenn er ein oder zwei Stunden mit Papa alleine war. Er hört kaum auf mich und wirkt richtig sauer. Wenn er beim Tagesvater oder bei den Großeltern war, tut er dies nicht. Kann es sein, dass er wütend darüber ist, dass ich ihn mit Papa alleine gelassen habe?
    Meistens fährt Papa mit Sohn irgendwenn besuchen, um nicht mit Sohn allein sein zu müssen. Ich habe ihm aber gesagt, ich fände es besser, er beschäftigt sich allein mit ihm, schließlich könnte ich ihn selber zu den Großeltern bringen, wenn ich Ruhe möchte. Habe ich überhaupt das Recht, von ihm zu fordern, dass er sich mit ihm alleine beschäftigt?
    Und wie reagiere ich am besten auf die Wut meines Sohnes? Schon während der Beziehung ist Sohn immer völlig angespannt wie so ein Flummi durch die Gegend getitscht, wenn Mama und Papa gleichzeitig anwesend waren. Und hat sich histerisch an Mama gekrallt und panisch geschrien, wenn er mal zum Papa soll. Wenn ich mit ihm alleine bin und mich um ihn kümmer wirkt er wie das zufriedenste Kleinkind. Und nach Aussage des Tagesvaters ist Sohn nach der Trennung richtig aufgeblüht...
    Aber das jetzige Verhalten, nachdem er bei Papa war zerrt sehr an meinen Kräften. Ich weiß, Papa kann nicht anders, und ich glaube auch nicht, dass er Sohn was tut. Aber vor allem das kneifen tut auch echt weh und ich weiß nicht, wie ich verständnisvoll reagieren kann...

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    1. "Ich weiß, Papa kann nicht anders, und ich glaube auch nicht, dass er Sohn was tut."

      Solange du es nur glaubst und nicht weißt, und solange dein Sohn Signale schickt, die darauf hindeuten, dass es mit Papa schlimm ist, solange bist du in der Verantwortung dies herauszufinden. Es ist deine Aufgabe, ihn vor Gewalt zu schützen. Du darfst Papa nicht in Schutz nehmen und dir sagen, dass er nicht anders kann. Du darfst nicht hoffen, dass schon alles irgendwie gut ist. Du darfst deinen Sohn nicht opfern.
      Wenn du dich der Verantwortung, deinen Sohn zu verteidigen und zu beschützen nicht gewachsen fühlst, musst du dir Hilfe holen.

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    2. Liebe Anonym, es gibt sehr, sehr viele Menschen die nicht gelernt haben, emotional auf ein Kleinkind einzugehen, oder sich überhaupt mit ihm zu beschäftigen. Das ist ihnen nicht vorzuwerfen, aber: Zum Wohle des Kindes gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder diese Menschen arbeiten an sich (der Wunsch dazu muss aber aus ihnen selbst erwachsen), oder sie dürfen sich nicht allein um ein Kind kümmern. Insofern ist die Strategie des Vaters deines Kindes, immer mit ihm zum Spielen zu anderen zu fahren, keine schlechte. Immerhin ist er so nie mit ihm allein und kommt daher in keine getriggerte Überforderungssituation. Ich würde das an deiner Stelle also eher unterstützen, auch, wenn es auf Kosten der Vater-Kind-Beziehung geht.

      Was das Kneifen deines Sohnes angeht: Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass er sauer mit dir ist, weil du ihn dort "im Stich" lässt. Er findet keinen anderen Weg, dir mitzuteilen, dass es ihm mit der Situation nicht gut geht. Daher nicht das Kneifen bestrafen, sondern die Situation ändern.

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    3. Vielen Dank für die Antwort!

      Seit ich akzeptiert habe, dass es wohl keine wirkliche Vater-Sohn-Zweisamkeit gibt, hat sich die Situation deutlich verbessert. Papa fährt meistens mit Sohn zu seinen Eltern und vor allem der Opa kümmert sich rührend um seinen Enkel. Und das tut meinem Sohn gut. Und ich unterstütze dies, soweit es geht. Der Papa hat ein Umgangsrecht, was er auch wahrnehmen möchte. Und dass muss ich nunmal auch zulassen.

      Ich habe das Kneifen nicht bestraft! Allerdings konnte ich auch nicht empathisch darauf eingehen. Ich kann ja schlecht sagen: 'Ich kann verstehen, dass die Zeit mit Papa nicht so toll ist, aber er ist nunmal dein Papa' oder sowas. Ich lese überall, wie wichtig es sei, nach der Trennung nicht schlecht über das andere Elternteil zu reden... Deshalb habe ich das Kneifen nach Außen hin ignoriert, merkte aber, dass ich innerlich zunehmend wütender wurde.

      Ich habe euer Buch zum Thema Trotzphase gelesen und bin sehr glücklich über dieses Buch. Seit ich das unterstütze, dass Papa mit Sohn immer irgendwenn besucht und alle nicht-Sätze gestrichen habe, hab ich wieder ein entspanntes Kleinkind :)

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    4. Nee, ich meinte das mehr allgemein, dass man nicht das Kneifen bestrafen soll, nicht dich konkret. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass das Kneifen ja nur ein (etwas unglücklicher) Weg ist, zu sagen, dass er ein Problem hat.

      Ich freue mich sehr, dass dir das, was ich schreibe, so viel bringt. Ich habe gerade ein paar Tranchen im Augenwinkel. Es ist so schön, dass wir gemeinsam die Zukunft unserer Kinder ein bisschen besser machen, oder?

      Ganz liebe Grüße, Snowqueen

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  60. Hallo und danke für diesen tollen Blog! Ich lese hier seitdem ich den Artikel zur Entthronung gefunden habe und konnte so unseren Sohn, der vor knapp 7 Monaten großer Bruder wurde schon besser verstehen. Er ist jetzt 5 und zeigte schon immer ein aggressiveres Verhalten als "der Durchschnitt". Ich wusste aber auch, dass er durch unsere andere Art der Erziehung (AP) seine Gefühle stärker ausdrückt. Vllt habe ich es dadurch zu lange entschuldigt. Ich habe zwar immer seine Gefühle gespiegelt und Alternativen benannt, jedoch hat er nachwievor Probleme, seinen Frust / Wut anders zu äußern. Ob im KiGa, beim Fußball oder auch daheim.... Er fühlt sich ständig ungerecht behandelt und schubst, haut oder würgt. Wegen scheinbar "nichts" rastet er aus. Im Vorbeigehen rempelt er andere an, so auch heute morgen. Wir hatten einen entspannten Morgen, ich bemühe mich sehr auf ihn einzugehen. Daheim klappt es nun schon besser, oft Nehme ich ihn in den Arm nachdem ich sein Gefühl benannt habe und das hilft ihm. Mein Mann wird natürlich zunehmend ungeduldiger, es ist oft auch einfach sehr schwer, diese Gefühlsausbrüche zu ertragen. Für den KiGa ist diese Situation verständlicherweise schwer zu tragen. Mir wurde eine Familienhilfe nahegelegt. Ich möchte meinem Sohn allerdings nicht noch mehr das Gefühl geben, "falsch" zu sein. Sehen wir von diesem großen Problem, seine Gefühle besser unter Kontrolle zu halten und dem für uns unangemessenen Ausmaß (Würgen z. B.) ab, ist er toll entwickelt. Laut Kinderärztin und Erzieher. Er hat viele Freunde, wird oft zum Spielen eingeladen. Er malt gerne, liebt Geschichten, kann kreativ und auch alleine spielen. Aber es gibt auch Kinder, die Angst vor ihm haben und für mich einfach zu viele Warnsignale, als dass ich das ganze abtun könnte. Ich will ihm so gern helfen - Gerate aber damit oft an meine eigenen Grenzen. Meine eigenen Bedürfnisse werden noch mehr aufgeschoben. Dazu bin ich bereit, damit es ihm besser geht. Allerdings frage ich mich ob es wirklich am familiären Umfeld liegt. Oder wird er im KiGa zu sehr schon in diese Rolle des Rüpels gedrängt? Hier daheim kann er mit seinem Freund - der allerdings älter ist und in die Schule gekommen ist - Stunden spielen ohne Konflikt. Ich bin ziemlich ratlos und würde mich freuen, eure Meinung dazu tu hören. Das würde mir viel bedeuten, ich grübel ständig hin und her und das verbessert die Situation vermutlich nicht. Irgendwie Lastet die ganze Verantwortung immer auf uns Mütter, das ist manchmal einfach zu viel.... Danke fürs Lesen schon einmal!!

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    1. Liebe Katrin, entschuldige, dein Kommentar war durchgerutscht, ich habe ihn erst jetzt gesehen. Lass mich nachdenken: Er ist ein toller Kerl, hat viele Freunde und wird oft zum Spielen eingeladen. Das klingt doch schon mal sehr gut.

      Offenbar hat er ein hohes Level an Frust in seinem Inneren, das immer mal wieder ausbricht und ihn dann völlig wegtreten lässt, so dass er sogar andere würgt. Du hast recht, das ist eine unhaltbare Situation.

      Statt Erziehungshilfe würde ich dir Folgendes raten: macht ein Ritual draus, dass dein Mann oder du mit deinem Sohn abends nach der Kita auf dem Bett ringt. Richtig körperliches ausagieren von Kräften. Es soll nicht gekniffen oder gewürgt werden (diese Regel muss vorher besprochen werden), aber beide Ringer sollten schon viel Kraft inventieren dürfen: dein Sohn, so viel er hat und ihr so viel, um gerade so überlegen und manchmal auch unterlegen zu sein. Dieses Ritual muss euch heilig sein, d.h. es darf nicht wegen Telefon oder Geschwisterkind unterbrochen werden.

      Außerdem würde ich mit ihm körperliche Wutsignale besprechen. Er muss frühzeitig erkennen lernen, wann er gleich ausrasten wird. Das Herz schlägt schneller, manche Kinder sehen rote Wutblitze vor dem inneren Auge, die Ohren werden heiß, im Magen gibt es ein heißes oder flaues Gefühl, manchem stellen sich die Nackenhaare auf. All das muss er bei sich selbst erkennen lernen. Das ist ein bisschen schwierig - ihr müsst sehr viel reden, vor allem, wenn es wieder einen Ausbruch gab. Nicht darüber, wie schlimm es war, dass er wieder gewürgt hat, sondern darüber, was er gefühlt hat, wie sich sein Körper angefühlt hat und ob es einen Moment gegeben hat, an dem er noch hätte Halt machen können. Wenn er seine Wutsignale zuverlässig erkennt, kann er an diesem einen Punkt noch aussteigen lernen. Er muss sich dann umdrehen und wegrennen, sich einen Baum suchen, gegen den er treten kann oder was auch immer ihm hilft, die Wut dann anderweitig motorisch abzuleiten. Solche alternativen Handlungen müsstet ihr auch mit ihm einüben und die Kita kann da auch mitziehen.

      Er wird das lernen!

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  61. Hallo Katrin. Ich weiß nicht, ob ich das hier verlinkten darf aber ich habe eine Blogserie zu Gordon Neufelds Buch "Unsere Kinder brauchen uns" geschrieben. In meinem vorletzten Beitrag schreibe ich etwas über Frustrationen und Aggression vielleicht hilft er dir!http://www.kleinermensch.net/die-gefahren-der-gleichaltrigenorientierung-teil-iii-frustration-und-aggression/
    Lg Melanie

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  62. Vielen, vielen Dank für ihren wertvollen Artikel. Ich bin sehr froh das es Menschen wie sie gibt die sich so viel mühe machen so ein langen Artikel zu schreiben, wo sich so viele Mütter so wertvolle Gedanken und Tipps mit nehmen können. Auch ich habe einige schwierigkeiten bezüglich der Erziehung meines 3 jährigen Sohnes. Die ca. ersten 2 1/2 jahre habe ich ihn auch sehr bedürfnissorientiert behandelt. Er hat sehr viel liebe von mir bekommen... habe versucht alles richtig zu machen. In letzter zeit jedoch bin ich selbst immer agressiver meinem Sohn gegenüber (Problemme mit mir selbst) mein Alltag ist im Moment eher ohne jegliche Struktur und ich lasse oft Sätze von mir wie: Geh jetzt vor den Fehrnseher und lass mich in Ruhe schlafen; Ich hab doch jetzt keine Lust schon wieder "dies oder jenes" für dich zu tun; So geht das aber nicht die anderen Kinder lachen dich ja alle aus; Nur kleine Babys tragen noch Windeln ( Möchte auch endlich das er trocken wird, aber er will einfach nicht) ich weiß das ist alles so falsch und ich habe so ein schlechtes Gewissen und bin unendlich traurig das ich mich nicht besser in Griff habe. Ich merke die Veränderung auch an ihm. Das er immer aufmüpfiger, rüppeliger und schwer händelbarer wird. Zum Bespiel, wo ich ihn vor Tagen von der Kiga abholte sah ich das er mit einem anderen jungen schön spielte als er mich sah sprang er auf und und schubste den Jungen so fest, das dieser sich sehr weh getan hat als er mit dem Kopf auf den Boden knallte. Auch an anderen Tagen ist das so, wenn mein Mann (oder Großeltern) ihn abholen. Sobald er einen von uns sieht wird er total wild. Haut Spielsachen durch die Gegend will was zerstören, oder geht auf andere Kinder los. Liegt das alleine an meinem Verhalten das ich an den Tag lege ? Was wenn er mit 5 oder 6 immer noch in die Windeln macht, wenn ich ihn das selbst entscheiden lasse ? War es falsch das ich oft versucht habe trotz schreien ihm einfach keine Windeln mehr anzuziehen ?

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    1. Liebe Tulpe,

      danke für deinen Kommentar. Nach dem, was du schreibst, würde ich stark vermuten, dass es an deinen Sätzen und deinem Verhalten liegt, wie dein Sohn sich momentan gebärdet. Ich habe ja sehr ausführlich oben beschrieben, was Kinder tun, wenn sie sich nicht mehr gewertschätzt fühlen.

      Das Problem, das ich herauslese scheint zu sein, dass du sehr müde/geschafft bist und dir eigentlich Ruhe wünschst, die du aber nicht bekommst? Es ist sehr wichtig, dass du dir eine Auszeit nimmst, um wieder zu dir zu kommen und wieder freundlicher auf deinen Sohn reagieren kannst. Denn nur so, wird sich sein Verhalten auch wieder ändern. Das wird auch eine Weile dauern, fürchte ich, da er scheinbar nun eine ganze Zeit lang abwertende Ansprache von euch erlebt hat. Das muss erst einmal heilen. Dann legt sich sein aggressives Verhalten von ganz allein.

      Was die Windeln angeht: ich verstehe gut, dass dir das Sorgen macht und du deshalb so strikt vorgegangen bist. Wir alle kennen solche Situationen von uns selbst. Das Ding ist: Kein Kind macht freiwillig bis 5 oder 6 in die Windeln. Meinst du, bei deinem Sohn ist das anders? Alle Kinder haben ein natürliches Bedürfnis, sich weiterzuentwickeln und "groß" zu sein. Man muss nur abwarten und - vielleicht - ein klitzekleines bisschen in die richtige Richtung schubsen. Aber man braucht nicht aus Sorge in einen Machtkampf mit dem Kind gehen.

      Kennst du schon unser Buch? Ich glaube, es wäre gut, wenn du es lesen würdest (du findest es in Bibliotheken und natürlich Buchläden), denn dort erklären wir ziemlich genau, was im kindlichen Gehirn so vor sich geht, und auch, warum wir Erwachsenen manchmal so wahnsinnig wütend werden. Vielleicht würde dir das helfen?
      LG, Snowqueen

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  63. Was ein toller Artikel! Aber eine Kleinigkeit wüsste ich gern noch...wenn mich meine 3jährige Tochter in einem Wutanfall haut und tritt...wie schaffe ich es, dass mir nicht mehr wehgetan wird?
    Ich darf nicht weggehen, sondern soll bei ihr bleiben. Das verstehe ich und mache ich auch. Ich bleibe ruhig und rede mit wenigen Worten zu ihr und zeige Verständnis. Aber bisher halte ich Hände/Füße fest und sage ihr, dass ich loslasse, wenn sie aufhört mir wehzutun. Aber damit greife ich ja auch in ihren Körper ein, spiele meine körperliche Macht aus und ich fühle mich nicht gut dabei. Hättet ihr dafür eine Alternative?
    GLG

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    1. Liebe Katahrina,

      nein, genau darauf habe ich leider keine gute Antwort. Ich kenne das Dilemma gut. Was ich geschafft habe, allerdings erst nach einer Weile: Dass das Hauen in ein körperliches Schieben umgewandelt wurde. Meine Kinder versuchen mich dann wegzuschieben. Damit können sie ihre Wut körperlich ausagieren, aber eben sicher und ohne mich zu verletzen. Möglich wäre auch ein Gerangel auf dem Bett, eine Art Ringen, aber wichtig wäre dabei eben auch, dass nicht gekniffen oder gebissen wird, sondern wirklich nur Wut über "sicheres Kämpfen" abgeleitet wird.

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  64. Hallo,
    Meine Tochter ist 5 Jahre alt u. hat einen richtigen Dickschädel. Sie scheint auch dauernd Grenzen austesten zu wollen, haut uns wenn sie wütend ist- weil sie wahrscheinlich sich nicht anders auszudrücken weiß,haut ihre Schwester ohne sichtbaren Grund- weil sie wahrscheinlich nicht sagen kann was sie stört. Wenn sie mich haut oder zu mir "du dumme Gans" sagt versuche ich drüber zu stehen weil ich weiß sie ist einfach wütend und weiß sich nicht anders zu helfen aber ich versuche ihr auch zu vermitteln dass das so nicht geht u. ich nicht möchte dass sie so mit mir spricht. Das ist zu Hause. Jetzt habe ich aber wirklich ein Problem dass mich sehr belastet. gestern hat sie den Opa gehauen u. er hat sie wie er sagt nur leicht zurückgestoßen als sie weitermachen wollte. Da das schon einmal in ähnlicher Form passiert ist habe ich mich diesmal mit ihm angelegt und ihm deutlich gesagt dass ich das nicht möchte dass wir Eltern bestimmen wie weit man gehen darf und dass diese Art von Erziehung für mich inakzeptabel ist. Er war dann sichtlich aufgebracht und meinte er sei autoritär erzogen worden und ihm habe das nicht geschadet er würde nichts von meiner antiautoritären Erziehung halten dann habe ich ihm gesagt dass das meine Sache ist wie ich das Kind erziehe und ob ihm das gefällt oder nicht sei mir egal er muss das akzeptieren. Da hat er mir gesagt dass mein Kind damit rechnen muss dass er haut wenn sie ihn haut weil sie lernen soll dass man das beim Opa nicht macht. Ich habe es ihm gesagt dass ich das nicht möchte weil ich eben möchte dass man das Kind ohne hauen großzieht dann hat er was von antiautoritärer Erziehung geschwafelt wir kamen auf jeden Fall nicht auf einen Nenner und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin total fertig. Ich weiß dass ich den Opa nicht umerziehen kann weil er autoritär erzogen wurde und eben einfach so programmiert ist. Ich kann ihm auch keine Verhaltensweisen vorschreiben oder ihm irgendwelche Tipps geben wir haben auch kein Patentrezept das einzige was wir möchten ist dass unser Kind keinen klapps bekommt man ihr aber schon deutlich zu verstehen geben kann dass so ein Verhalten nicht geht. Mein Mann steht leider nicht 100% hinter mir und meint er würde wahrscheinlich ähnlich reagieren wie sein Vater. Er hat ihr auch schon öfter auf die Hände geklopft und wir haben deswegen öfter Meinungsverschiedenheiten. für ihn ist die Sache mit dem Opa gegessen für mich nicht. Ich kann doch als Konsequenz nicht sagen die Kinder dürfen nicht mehr hin denn Sie mögen die Großeltern ja soll ich jetzt den Kindern beibringen dass der Opa einfach so ist wie er ist und man bei ihm etwas vorsichtiger sein muss?
    Für eine kleine Aufmunterung Wär ich sehr dankbar..

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    1. Liebe Sonnenschein, oha, das ist ja eine sehr verzwickte Situation. Kein Wunder, dass dich das so mitnimmt!

      Nein, du wirst deinen Vater nicht ändern können, erst recht nicht, wenn er eine so ungute Meinung über bedürfnis- und beziehungsorientierte Erziehung hat. Wenn er sie wirklich nur leicht (!) weggestoßen hat, als sie ihn haute, wäre das gerade noch so eine akzeptable Lösung, finde ich. Also wirklich nur von sich weg schieben, um nicht mehr gehauen zu werden.

      Selbst zurück zu hauen, oder auf die Hände zu klappsen, ist meines Erachtens nicht hilfreich. Im Gegenteil. Es gibt einige namhafte Wissenschaftler, die sagen, dass die Spiegelneuronen im kindlichen Gehirn Handlungen von anderen (z.B. der Eltern) aufnehmen und unbewusst als Handlungsalternativen abspeichern. Das heißt, dass vermutet wird, dass sich wenn ein Kind auf die Finger geklappst wird, weil es gehauen hat, im Gehirn abspeichert: "Klappsen/Hauen ist eine valide Handlungsoption, wenn man gerade nicht weiter weiß." Aber es soll ja eigentlich genau das Gegenteil lernen! Nämlich, dass Hauen nicht in Ordnung geht! Siehst du die Unauflöslichkeit dieses Teufelskreises? Möglicherweise hört das Kind zwar auf, zu Hauen, weil es die Klappse als schmerzhaft empfindet und damit ist auf den ersten Blick die Erziehung "gelungen". Aber da sich die Handlungsalternativen im Gehirn festgesetzt haben, wird dieses Kind vermutlich, wenn sie selbst groß ist und Kinder hat, auf die Finger klappsen, wenn sie nicht weiter weiß. Auf lange Sicht gesehen ist diese Erziehung also nicht erfolgreich!

      Wird dem Kind aber immer wieder gewaltfrei begegnet, obwohl es selbst haut, dann speichern sich diese Handlungsalternativen (z.B. dass der Erwachsene mit verärgertem Gesicht laut sagt: "Hey, lass das! Das mag ich nicht! Das tut mir weh!") im Gehirn ab. Möglicherweise dauert es so etwas länger, bis das Kind selbst aufhört, zu hauen, aber wenn es genug gereift ist, wird es für immer damit aufhören. Selbst, wenn es eigene Kinder hat. Dann wäre der Teufelskreis durchbrochen. Vielleicht kannst du so deinen Partner überzeugen?

      Zu deiner letzten Frage: Ich glaube, ich würde deinen Kindern nicht sagen, sie sollen beim Opa vorsichtiger sein.... Das haben sie sicher schon gemerkt. Ich würde mich tatsächlich raushalten: Es ist die Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln und sie müssen miteinander ausklamüsern, wie sie miteinander umgehen wollen. Wenn du dich reinhängst, und deine Kinder instruierst, dass sie vorsichtiger mit ihm umgehen sollen, reagierst du meines Erachtens wie eine geschlagene Ehefrau, die ihren Kindern sagt, sie sollen brav machen, was "Papa" sagt, damit er nicht wütend wird. Damit verschiebt sich aber die Schuldfrage: Nicht der schlagende Eltern/Großelternteil hat "Schuld", wenn er schlägt, sondern das Kind, weil es es nicht geschafft hat, sich so verhalten hat, dass Papa/Opa/Oma/Mama nicht ausrastet. Und hier ist der springende Punkt: Bei einer Fünfjährigen ist Hauen im Affekt noch entschuldbar - es gehört zur Reifung dazu, dass sie sich nicht immer unter Kontrolle hat. Ein Erwachsener jedoch sollte NIEMALS ein Kind schlagen, egal aus welchem Grund.

      Womit dein Vater recht hat ist, dass ein Kind lernen muss, welche Reaktionen sein eigenes Verhalten auslöst. Wenn sie "dumme Gans" zu dir sagt, und das macht dich ärgerlich, dann sei ärgerlich. Wenn sie beim Spielen schummelt, und dir macht das Spielen deshalb keinen Spaß mehr, dann brich es ab. Wenn sie dich haut, dann weine, wenn es dir weh getan hat, oder werde sauer und laut (aber nicht verbal verletzend). Das sind authentische Reaktionen, die ihr helfen werden, ihr Verhalten richtig einzuschätzen. Zurückhauen gehört nicht dazu.

      Ganz liebe Grüße, Snowqueen

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  65. Vielen, vielen Dank! Ich wurde klassisch erzogen und es wurde von allen Seiten darauf geachtet möglichst früh die gesellschaftlichen Konventionen in mich hinein zu erziehen. Ich habe tatsächlich heute noch damit zu kämpfen, einen anerzogenen Weg zu gehen, obwohl ich aus dem Bauch heraus anders entscheiden würde. Das ist der unterdrückte Teil meines Seins, der als Kind nicht gerne gesehen wurde. Es war für meine Eltern und Großeltern zu anstrengend mich "unkontrolliert" gedeihen zu lassen. Dafür hatten sie weder Zeit noch Nerven. Bis heute habe ich brüchiges Selbstwertgefühl, leide an meinen Aggressionen und setze falsche Erwartungen auch in meine Kinder. Ich finde diesen Artikel so großartig, weil ich nun endlich auch das nötige Verständnis für mich selbst üben kann und ein fantastisches Werkzeug darin sehe, meine Kinder so sein zu lassen wie sie sind. Sie sind meine Erfüllung und ich möchte es ihnen auf diesem Weg zeigen.

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  66. Hallo ihr Beiden,
    zunächst einmal, ich schätze euch und euren Blog, eure Arbeit und euer Buch sehr. Es ist mir seit der Schwangerschaft ein sehr guter Ratgeber. Immer wenn ich nicht weiter weiß oder auch um mich zu informieren, schaue ich hier herein.
    Unser Sohn ist nunmehr 2,5 und hat eine sensorische Integrationsstörung. Das würde vielen nicht auffallen, eher als Zappelphilip und eigentlich mag ihn jeder, weil er lustig istund jeden um seinen Finger wickeln kann.
    Nach ein sehr schweren Schwangerschaft und Geburt, könnten hier die Ursachen für diese Schwierigkeit liegen. Zur Zeit ist es so, das er jeden Tag eine Phase hat in der er mit der allerkleinsten Abweichung oder Frustration nicht zurecht kommt. Allen voran ist Müdigkeit ein vorherrschendes Thema und er haut, kratzt, beisst und kneift, davon kann man sich kaum ein Bild machen. Wir ( Eltern ) lieben ihn abgöttisch,und erziehen immer bindungs- und bedarfsorientiert, jedoch stossen wir hier sehr an unsere Grenzen und machen viele Fehler. Wir würden es so gern besser machen. Habt ihr einen Tipp für uns? Was haltet ihr von der Festhalte Therapie von Dr, J. Prekop ? Mit den allerbesten Grüßen

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  67. Liebe Anonym, nun ja, er ist doch erst 2,5 - damit hat er echt jedes Recht, bei allerkleinsten Abweichungen und Frustrationen auszurasten. Im Buch habe ich ja sehr ausführlich beschrieben, warum das so ist. Auch mein Sohn (2,5) ist schnell wütend. Alle Zweieinhalbjährigen werden schnell wütend. Wirklich. Dass er haut, kratzt und beißt, ist natürlich für euch unschön, das kann ich gut nachvollziehen. Ihr braucht euch nicht hauen/beißen/kratzen lassen, das ist klar, aber es ist auch unnütz, ihn deswegen auszuschimpfen. Ihr solltet einfach verärgert oder traurig gucken, oder weinen, wenn es euch wirklich weh tut. Denn nur so speichert er richtig ab, was mit einem anderen Menschen passiert, der von ihm gehauen wird. Auf diese Informationen wird sein Gehirn zurückgreifen, sobald er in der Lage ist, seine Impulse zu zügeln (ab Grundschulalter) und die Perspektive anderer einzunehmen (ab ca 4 Jahren). Ihn jetzt für etwas auszuschimpfen, was er selbst noch nicht ändern kann und was im Prinzip alle Kinder seines Alters machen, wäre ungünstig, weil ihm damit ein Gefühl eingepflanzt wird, mit ihm stimme etwas nicht, er sei ein "böser" Junge. Ist er ja aber nicht. Er ist ein altersgerecht entwickelter Junge. Also: Nicht schimpfen, aber eure Gefühle zeigen (und euch vor seinen Angriffen bestmöglich schützen). Ich bleibe meist in der Nähe meines Sohnes und wehre Schläge ab (ich bin ja größer), mache aber nichts, um sie tatsächlich zu unterbinden, außer, ihm eine ungefährlichere Strategie anzubieten (z.B. Schieben - such mal im Blog oder Buch, da habe ich es ausführlich erklärt). Bisher hat er diese Alternative aber noch nicht angenommen. Meine großen Töchter schieben aber mit mir, wenn sie wütend sind.
    Zur Festhaltetherapie von Prekop: Ich habe damit vor einer Weile geliebäugelt, doch ich rate heute dringend davon ab. Jemanden "zu seinem Besten" festzuhalten klingt in der Theorie logisch und gut, ist aber in der Praxis quasi vergleichbar mit einer Vergewaltigung. Ich weiß nicht, ob du schon einmal gesehen hast, wie verzweifelt sich ein Kind gebärdert, das gegen seinen Willen festgehalten wird - wenn man das einmal miterlebt, weiß man: daran kann nichts gut oder richtig sein.
    P.S. Wir haben auch einen Artikel zum Hauen, Treten und Spucken bei kleineren Kindern - vielleicht hilft der euch mehr?
    LG, Snowqueen

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  68. Danke danke danke! Diese Erkenntnisse hab ich gebraucht: als plötzlich manchmal ungeduldige weil schwangere Mama einer 3-Jährigen. 2 Jahre gestillt, Familienbett bis heute, kein Lob-Strafe-Prinzip - und auf einmal habe ich das Gefühl, dass mein Kind und ich uns nicht mehr verstehen. Jetzt weiß ich, was ich falsch gemacht habe und wie ich es besser machen kann. vielen Dank! Christina

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  69. Genial! Danke! Viiiiieeel besser als teure Bücher!

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  70. Oh man, da denkt man, man macht das meiste richtig und gut gemeint und dann merkt man, wie falsch man liegen kann... ;-(
    Unsere Tocher ist jetzt im Januar 4 geworden, kurz davor ist die kleine Schwester geboren und ihre sehr, sehr impulsive Art scheint jetzt explodiert zu sein, gemischt mit der Trotzphase und einer ablehnenden Aggressivität, verfeinert mit einer Prise Dauernörgelei.
    Ich hab das Gefühl, mit nichts mehr an sie heran zu kommen.
    Man hat uns empfohlen, sie in einem Früförderzentrum vorzustellen... Ob das Sinn macht?
    Nachdem ich diesen Artikel gelesen hab, wird mir so einiges klar. Trotzdem hab ich richtig Angst, dass ich das Gelesene nicht umsetzen kann. Leider reagiert man als Mutter allzu menschlich und fehlerhaft.
    Außerdem entwickelt unsere 4 -Jährige jetzt gegen alles mögliche Ängste. Ja, klar, die Ursache der Ängste liegt mit Sicherheit darin, dass sie Verlustangst hat. Eine Reaktion des Nachwuchses und Konkurrenz in der Kinderliga.
    Aber jetzt erlebe ich, wie hart es ist, aus seinen eingebrannten und erlernten Mustern auszubrechen - und leider bleibt das familiäre Umfeld unverändert (Großeltern erwarten ständig Maßregelung...


    Also, 1000 Dank für diesen Artikel. Der wird gerne weiter geleitet und empfohlen!

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  71. Danke! Dein Artikel hat mir in einer schwierigen Zeit sehr geholfen und mir wieder die Augen geöffnet. Es ist sehr traurig, wie schnell man sich durch gesellschaftlichen Druck beeinflussen lässt und die eigenen Erziehungsziele und -ideale aus den Augen verliert, nur weil bei den Müller, Meier, Schulzes ja alles so toll läuft. Mein Sohn (3,5) ist "auffällig" im Kindergarten und wird von anderen Kindern schon regelrecht stigmatisiert ("Du bist böse!", "DER ärgert uns immer"...).
    Ich bringe meinen Sohn schon lange mit Bauchschmerzen in die Kita, weil ich einerseits Angst habe, dass er dort leidet und andererseits, weil ich Angst habe, dass er beißt und haut, wie erst vor Kurzem passiert.
    Ich reflektiere mich natürlich auch selbst und weiß, dass ich oft falsch reagiere, wenn er wieder auf mich einschlägt und mich aus dem Fenster werfen will. Ich weiß, dass ich meine Aggressionen nicht immer zügeln kann und zu ungestüm/impulsiv reagiere. Es tut mir weh und leid (für ihn!!!), wenn ich daran denke.
    Die Muster sitzen tief und ich kenne sie. Es ist nur so schwer, sie zu durchbrechen.
    Danke für diesen Artikel und einmal mehr die Erkenntnis, das mein Sohn zum Glück so ist, wie er ist und ich ihn anders gar nicht haben will.

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  72. wochenlang weinende Tochter: es kann sich auch um eine Depression aufgrund eines Infektes/Impfschadens/Darmentzündungen etc. gehandelt haben. Ich glaube wirklich nicht, dass sie es steuern konnte (soweit ich das aus der Ferne überhaupt sagen kann).

    Durch Mikrogliale Aktivierung im Gehirn können die wildesten Symptome auftauchen.
    Gute Erklärung hier bei ca. 1 Stunde: https://www.youtube.com/watch?v=7QBcMYqlaDs
    Ich habe mittlerweile in meinem Umfeld noch kein Kind erlebt, dass durch weglassen von Gluten (speziell Weizen) und Kasein nicht innerhalb von maximal 2 Wochen einen extremen Persönlichkeitshift hatte (sehr entspannte, gut gelaunte Kids - Zornanfälle, Launenhaftigkeit wie weggeblasen.
    Durch das Weglassen verringern sich die Darmentzündungen (und nein, es müssen keine Durchfälle da sein), der Körper kann Nährstoffe besser resorbieren, besser entgiften (Schwermetalle etc) und dadurch ändert sich das Verhalten.

    lg Eva

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    1. Hast du da weitere Infos? Den Link kann ich leider nicht mehr öffnen. Da ich selber eine Getreide und Kasein Allergie habe, vermute ich, dass unser Sohn 3,5 ebenfalls darauf reagiert (ich reagiere mit Nesselsucht und psychisch mit Gereiztheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Depression...- mit der Diät weggeblasen nach 20 Jahren !!! erfolgloser Therapie). Da er aber keinerlei körperliche Reaktionen hat, frage ich mich, ob seine Ausraster auch damit zusammen hängen. Und klar ist, dass er das ja nicht selbst kommunizieren kann. Es ist schlimm genug für ihn, dass ich ihm Dinge verwehre (zB ein Milcheis) wenn er mit anderen Kindern zusammen ist.
      Das schlimmste daran ist, dass wir mit dieser Theorie nur müde belächelt werden und auch im KiGa und bei Oma/Opa darauf wenig Rücksicht genommen wird. Man fühlt sich wie ein Idiot.

      Würde mich sehr über Austausch darüber freuen!
      Danke und liebe Grüße!

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  73. Auch von mir ganz herzlichen Dank für diesen Artikel. Meine Tochter (bald 2) hat gerade das Hauen "angefangen". Wenn Sie etwas nicht möchte, haut sie mich und ich habe ihr sehr deutlich gesagt, dass ich das nicht möchte, es mir weh tut, man nicht haut und dass ich weggehe, wenn sie damit nicht aufhört. Das habe ich dann auch kurz getan, woraufhin sie anfing zu weinen und mich erstmal nicht mehr haute. Anders als bei so ziemlich allen anderen Fragen des täglichen Umgangs kann ich bei diesem Thema nicht auf mein Bauchgefühl vertrauen. Ich bin sehr verkopft und denke mir, dass ich Aggressivität gleich von Anfang an nicht tolerieren darf, da ich es ganz schrecklich finde, wenn man Gewalt anwendet, egal ob es Kinder gegenüber Eltern oder Eltern gegenüber ihren Kindern sind. Meine Tochter und ich haben eine sehr starke Bindung und hier hatte ich das erste mal das Gefühl, Rat zu benötigen, da meine Reaktion mir falsch erschien, ich aber keinen anderen Weg wusste. Durch diesen tollen Artikel werde ich mein Verhalten in dieser Situation jetzt absolut ändern und ich bin froh, dass ich den Artikel so früh gelesen habe. Vielen Dank, ich bin mir sicher, dass es eine Herausforderung wird, meine Tochter durch diese Wut zu begleiten, aber es macht mir jetzt keine Angst mehr, wenn meine Tochter so reagiert. Ich habe verstanden, dass ich trotz eines Neins wertschätzend sein kann und ihr den Weg aufzeigen kann, dass man Wut auch anders ausdrücken kann. Und es zudem als Anlass nehmen kann, über ihre und meine Grenzen und die Wutauslöser nachzudenken. Viele Grüße

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  74. Vielen Dank für diesen ehrlichen und ausführlichen Text. Ich bin zur Zeit so auf der Suche nach einer Lösung für MEINE Wutausbrüche. Ich habe mich in letzter Zeit oft gefragt, ob es normal ist, sich so zu verbiegen für ein kleines Kind. Und nun ist mir klarer geworden, dass ich mich meist in einer Zwickmühle befinde - zwischen dem was ich selbst erlernt/erfahren habe, dem Vergleich mit unserem Umfeld und dem was ich mir idealer Weise für unser Kind wünsche. Ständig habe ich das Gefühl, dem nicht gerecht zu werden. Ich bin dir sehr dankbar, dass du das so offen dargestellt hast. Diesen inneren Kampf erlebe ich auch oft. Ich bin auch ein Kind aus den Siebzigern. Ich habe das auch so oft erlebt, dieses Abstrafen, allein gelassen werden mit der Wut und Angst. Ich wollte das meinem Kind auf keinen Fall antun - und doch passiert es mir sehr oft. Mich macht das unheimlich traurig - nachdem ich vorher sehr wütend werde. Das steckt wirklich tief im Inneren fest. Es ist gut, sich das mal ganz bewusst vor Augen zu führen. Manchmal sehne ich mich danach, so eine klare Meinung zu haben, wie die Dame im "blasst ihnen keine Zucker in den Arsch"-Kommentar. Da scheint alles so fest zu stehen, sie hinterfragt nichts, lebt bestimmt ruhiger als ich. Und ihr Kind: Kennt die Spur, weiß wo es lang geht, da bleiben keine Fragen mehr offen. Doch als mein Kind geboren wurde, habe ich mich für einen anderen Weg entschieden -einen zugegebener Maßen, oft sehr steinigen Weg, denn mir wurde diese Sichtweise nicht in die Wiege gelegt. Doch in sehr vielen Situationen, bin ich froh, dass ich/wir uns bis hier hin durchgekämpft haben und sehen, dass unser Kind kein Schäfchen ist, dass stur in der Herde mitläuft. Mein Mann und ich haben das beide erfahren, wie schwer das war, denn das Mitlaufen ist für die Eltern sehr bequem und für das Kind einfach nur unerträglich - jedenfalls war es bei uns so. Und deshalb wünschen wir uns für unser Kind einen selbstbestimmteren Weg. Vielen Dank für die nützlichen Infos, die wir auf diesem Weg wirklich gut gebrauchen können. Lieber Gruß

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    1. Liebes Lieschen, danke für deinen Kommentar. Kennst du schon unser Buch zur Trotzphase? Darin haben wir ein ganzes Kapitel der Wut der Eltern gewidmet, denn es geht vielen, vielen Mamas und Papas wie dir und mir. Darin beschreiben wir, warum wir so wütend werden und auch, was man vielleicht dagegen tun kann. Das Buch kann man in jedem Laden finden, aber es steht auch in den Bibliotheken. Liebe Grüße und viel Kraft weiterhin für euren Weg, Snowqueen

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  75. Vielen Dank für den Artikel-ich bin gerade ziemlich aufgelöst und er hat mit sehr geholfen. Wir haben schon seit der Geburt unseres Sohnes bedürfnisorientiert erzogen, er wurde
    lange gestillt und noch heute schlafen wir im Familienbett. Mein Sohn 3 Jahre und 2 Monate hat gestern in der Kita ein anderes Kind gebissen. Es gab wohl Streit um ein Laufrädchen. Es ist das erste mal, dass er jemanden gebissen hat. Ansonsten kenne ich in Konfliktsituationen mit anderen Kindern um Spielzeug, dass er haut.
    Wir haben ein gut befreundetes Paar, dessen gleichaltriger Sohn unseren Sohn immer wieder beißt. Kann es sein, dass er es daher "kennt" und nun auf andere Kinder überträgt?
    Er geht seit einem Monat in den Kindergarten. Vorher war er bei einer sehr lieben Tagesmutter. Dort gab es nie einen Vorfall dieser Art. Er kann sich gut verbal ausdrücken und hat einen breiten Wortschatz, ist ein aufgewecktes, interessiertes und liebes Kind. Die Erzieherin meinte heute, dass Beißen gar nicht geht. Ich bin jetzt total verunsichert, wie ich mich gegenüber meinem Sohn und dem Kindergarten verhalten soll. Soll ich es mit ihm thematisieren? Oder nochmal
    das Gespräch mit der Erzieherin suchen?
    Liebe Grüße

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    1. Ich denke schon, dass sich dein Sohn das abgeschaut hat. Du kannst natürlich mit ihm reden, wobei er ja noch über keine Impulskontrolle verfügt, so dass er vermutlich immer wieder mal in Konfliktsituationen zubeißen wird. Das ist nicht schön, aber in dem Alter normal. Wir haben einen Artikel übers Beißen, Hauen, Treten für kleinere Kinder, ich denke, den solltest du auch lesen, denn ich vermute, der trifft bei deinem Kind noch mehr zu: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/02/beien-hauen-spucken-warum-das-normal.html In jedem Fall solltest du jedoch mit der Erzieherin sprechen. Ihre Aussage "beißen geht gar nicht" ist unprofessionell. Sie sollte wissen, dass das eine normale Begleiterscheinung der fehlenden Impulskontrolle bei kleinen Kindern ist und sollte es daher nicht dramatisieren. Ich weiß nicht, ob du unser Buch zur Trotzphase kennst (Der entspannte Weg durch Trotzphasen), aber da steht auch nochmal ein ganzes Kapitel zum Beißen drin und vor allem auch noch andere Dinge, die man bei so kleinen Kinder wissen muss (zb dass ihr Gehirn "nein" und "nicht" als unwichtig ausblendet). Vielleicht borgst du dir das Buch aus der Bibliothek und vor allem: gib es der Erzieherin zum Lesen.
      LG, Snowqueen

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  76. Es war sehr Informativ, nur leider klappt das mit dem In Arm nehmen und Angucken und sagen das ,dass Kind wütend ist nicht. Mein Kind schreit lass mich geh weg und wird nur noch wütender.

    Was kann ich denn stattdessen tun in dem Moment wo ich die Blöde Mama bin,weil ich das Spiel Ende verkündet habe woraufhin Bausteine fliegen und gemeine Worte und gebissen, gekrazt und gehauen wird.

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    1. Immer auf das Kind hören. Es gibt Kinder, die allein wüten wollen (mein Sohn ist so einer). Sagt er also "Lass mich, geh weg!", dann lasse ich ihn und gehe weg, bis ich am Weinen höre, dass er mich nun braucht. Manchmal ruft er sogar nach mir. Oft ist es aber ein Wechsel von wütendem Weihnen zu verzweifeltem Weinen und dann stehe ich sofort auf der Matte und frage, ob er kuscheln möchte.
      LG, Snowqueen

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  77. Danke für diesen tollen Beitrag! Genau wie das Buch helfen mir die Texte sehr dabei, mich in meine Tochter (3,5 Jahre alt) hineinzufühlen und hoffentlich so oft es geht die richtige Entscheidung zu treffen, was nicht immer leicht ist.
    Gerade bei diesem Beitrag hier komme ich aber in den täglichen Konflikten mit meiner Tochter an meine Grenzen. Ihre Aggression richtet sich ständig gegen mich. Sie schlägt mich, dass es klatscht und kneift, beißt und tritt. Ich versuche, mit ihr so umzugehen, wie oben angegeben, aber sie schlägt immer weiter, ich versuche dann so gut es geht die Schläge abzublocken und maximal ihre Hand zu nehmen, um sie etwas zu beruhigen. Jedoch schreit sie mich irgendwann nur noch mit "LASS MICH IN RUHE!"an, dann rennt sie weg, krabbelt in ihr Bett (wir haben ein Familienbett mit ihrem eigenem Bett an unseres drangedockt) und dort deckt sie sich zu und weint herzzerreißend. Trösten darf ich sie da aber nicht, erst wenn sie mich ruft. Dann darf ich zu ihr kommen und sie in den Arm nehmen.

    Was kann ich denn da machen? :( Und vor allem: Wie schaffe ich es, dass sie mir überhaupt zuhört, wenn sie dabei ist, mich zu vermöbeln? Beim Papa macht sie es nicht so stark, ganz selten nur. Aber bei mir ist es mittlerweile mehr die Regel als die Ausnahme, alleine heute hatte sie fünf oder sechs solcher Ausraster, bei denen ich mehr als ein paar blaue Flecken kassiert habe. Sie rastet auch aus, wenn ich überhaupt nichts mit der sache zu tun habe und lässt ihre Wut/Frust dann an mir aus. Wir haben sie immer mit AP betreut, bedürfnisorientiert und so liebevoll wie möglich. :( Erschwert wird alles dadurch, weil sie auch in der Öffentlichkeit so auf mich einprügelt, im Supermarkt hat sie mir z.B. neulich die Brille von der Nase geschlagen, weil ich ihr kein Eis gekauft habe. Ich habe alles versucht, es ihr lieb, sachlich und freundlich zu erklären, habe versucht mich an alles zu halten, was im Buch steht. Aber diese Phase momentan macht mich echt fertig. Ich möchte doch, dass es meinem Kind gut geht!

    Danke für eine Antwort und ganz liebe Grüße!

    Mara

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    1. Mit 3,5 gibt es eine sehr intensive Phase, die ich als schwerste Zeit innerhalb der Trotzphase überhaupt empfinde. Das Kind kann nämlich noch keinen Perspektivenwechsel einnehmen, findet sich aber selbst schon so groß, dass es gern alles selbst bestimmen möchte. Daher kracht es mit 3,5 am meisten. Letzten Endes habt ihr eine ganz gute Strategie gefunden: Sie will dich hauen, du lässt es so gut es geht nicht zu, sondern schützt dich. Sie schreit dich an und rennt dann ins Bett, wo sie sich solange ausweint, bis sie wieder offen ist, dann ruft sie dich. Das finde ich für 3,5 schon ziemlich kompetent. So würde ich es weiterlaufen lassen (wie gesagt, schütz dich selbst, aber leg ihr nicht zur Last, dass sie ihre Wut noch nicht anders ausdrücken kann), denn so ist es richtig. Du lässt ihr Raum, unterstützt sie aber auch. Es wird sich von ganz allein verbessern, sobald sie deine Sicht der Situation verstehen kann. (Also mit etwa vier).
      LG, Snowqueen

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  78. Hallo! Danke für diesen Beitrag, er bestärkt mich immer wieder darin, weiter mit offenen Augen, Ohren und Herz durch die zunehmend turbulente Kleinkindzeit zu gehen. Allerdings bin ich im Moment an einer gefühlten Mauer angekommen, an der ich nicht so recht vorbei komme. Unser Sohn (3.5) zeigt immer häufiger (gefühlt) provozierendes Verhalten im Umgang mit seiner kleinen Schwester (1.5). Dabei meine ich nicht die Situationen, in denen sie sich wegen irgendetwas streiten oder er gerade nicht möchte, dass sie in seiner Nähe ist. Kommt es hier zu Rangeleien, komme ich in den meisten Situationen gut zurecht ohne das Gefühl zu haben, ich würde einen der beiden bevorzugt in Schutz nehmen. Sorge mache ich mir eher um die Momente bei denen ich denke, dass gerade alles recht entspannt läuft und plötzlich schubst der Große im Vorbeigehen die Kleine um oder tritt sie vom Sofa weg oder setzt sich mit Schwung auf sie, wenn sie am Boden mit etwas spielt. Manchmal habe ich das Gefühl, er kann nicht ertragen, dass sie sich gerade in etwas vertieft hat und damit spielt. Ich weiss dann in diesen Situationen einfach nicht, wie ich reagieren soll. Ist es nicht allzu tragisch ignoriere ich manches und greife erst ein, wenn sich einer lauthals beschwert. Allerdings habe ich manchmal schon Sorge, dass der Kleinen etwas passiert. Meist reagiere ich leider erstmal mit "anpflaumen" oder "ich will nicht, dass Du Deine Schwester trittst" und versuche ihm dann die Perspektive seiner Schwester aufzuzeigen. Ansonsten fällt mir leider nicht viel ein, denn ich kann nicht erkennen, dass er wütend oder traurig ist, für mich entstehen diese Situationen oft tatsächlich aus blauem Himmel. Habt ihr eine Idee, wie ich reagieren kann, ohne ihn jedes Mal zurechtzuweisen? Und kann es tatsächlich sein, dass Langeweile ein Antrieb dafür ist. Er kann sich eigentlich gut in etwas vertiefen, aber solange kein gleichwertiger Partner in seinem Alter da ist, will er nahezu den ganzen Tag einen Erwachsenen als Spielpartner und das kann und will ich nicht immer leisten.
    Lg und danke, Anne.

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    1. Liebe Anne, ich denke, da ist noch ein Rest Eifersucht bei deinem Sohn (Entthronung und so), die dann in solchen Momenten sich Bahn bricht. Was du machst, finde ich hervorragend: Ihm sagen, wie sie sich fühlt. Also sowas wie "Schau, deine Schwester weint. Es hat ihr weh getan, als du dich auf sie gesetzt hast." Sobald Perspektivenwechseln und Empathie als meilensteine vorhanden sind, wird diese Reaktion bei ihm Früchte zeigen. WENN du es weiterhin schaffst, die Eifersucht noch mehr einzugrenzen.
      LG, Snowqueen

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  79. "Anonym5. September 2015 um 09:16

    Genau dieses Erziehungsmodell züchtet kleine Tyrannen heran! Ich erlebe das jeden Tag in der Kita, in der ich arbeite und ich habe auch Regel, Juul und Co gelesen. Klingt ja alles schön und gut, aber was dabei heraus kommt, sieht man ja an deinen Kindern. In der Straßenbahn rumschreien, weil sie keinen Fensterplatz bekommen hat ? Hallo ? Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, dass meinem Sohn so etwas je in den Sinn gekommen wäre. Das beste sind immer noch klare Ansagen. DAS sind Grenzen un DARAN sollen sich Kinder auch reiben. Wenn Kinder keine GRenze spüren schwimmen sind, fühlen sich stets unsicher und ticken natürlich irgendwann aus ! ICH bin deine Mutter und ICH habe das Sagen, ich verstehe dich und ich bin für dich da. Nur an starken Eltern, können starke Kinder heranwachsen. Und ja, ich biete meinem Kind auch das komplette Repertoire an Emotionen! Mein Sohn ist mittlerweile 15 und ich kann nur sagen, es hat funktioniert. Mein Kind hat mich nie geschlagen, getreten oder gebissen, ganz einfach weil er wusste, SO ETWAS GEHT NICHT! Also bitte hört auf euren Kindern Zucker in den Arsch zu blasen !"

    Das unterstreiche ich ebenfall komplett! Ich habe mich auch Jahre mit Juul etc. beschäftigt. Einfach ein großes esoterisches Gelaber. Alles Liebe alles Sonnenschein. Und ja diesen Weg haben wir lange versucht und nein, der funktioniert so nicht.
    Als wenn in dieser Situation jedesmal der liebe Erwachsene sich zum Terrorkid dreht und ihn jedesmal frägt, was dieser will. Was soll das bringen. Versucht es alle. Ihr werdet schnell sehen, wie clever das Kind seinen Weg geht. Dieser "Weichei-Mutter-Vater" Weg führt am ZIEL VORBEI. Selbst erlebt. Das ist sozusagen: ich möchte so lieb und korrekt sein. DEN KINDERN IST ES WURSCHT.
    Liebe ja. Aber jedesmal diskutieren und das alles ist total falsch.
    Eine Lieblose Kriegsgeneration wird schlechte Kinder hervorbingen oder Alkohleltern oder eben Gewalt und Trennung. Aber nicht eine klare Linie. Die ist vollkommen in Ordnung. Das Paradigma muss wechseln.
    Die Kinder von heute sind Queens und Kings.. und sie sind Tyrannen. So geht es einfach nicht.
    Mich kann keines dieser Bücher und dieses Psychogequassels mehr überzeugen. Die Realität zeigt etwas GANZ anderes ! Und dies zu irgnorieren ist Arroganz und höchst unwissenschaftlich noch dazu.

    Ich bin hier mit meiner Frau verrückt geworden mit unseren Kindern. Die liebe-Eltern Rolle haben wir klar beiseite gelegt und siehe da es funktioniert. Und NEIN, es entsteht kein gebrochenes Kind daraus - das wäre auch irgendwie lächerlich.

    Gebrochene Kinder entstehen: wenn Mammi kaputt ist und Papi und sich dann noch am Ende trennen. Für King und für Queen...

    Grüße,
    Micha

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    1. Lieber Micha, wie schön, dass du am Ende doch noch deine Linie in der Erziehung gefunden hast. Es muss wirklich schlimm sein, quasi verrückt zu werden, weil das Kind einem "auf der Nase" herum tanzt.

      Ich kann deinen Blick auf Kinder allerdings nicht ganz nachvollziehen: Du schreibst z.B. dass Kinder "celver ihren Weg gehen" - ich vermute, du meinst, sie machen einfach ihr Ding ohne Rücksicht auf andere. Dem kann ich mich nicht anschließen. Meine drei Kinder sind 7 und 3 und darauf bedacht, auf meine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, genauso, wie ihre zu Gehör zu bringen. Es ist ein Geben und Nehmen, alles sehr ausgeglichen. Selbst der Dreijährige findet schon Kompromisse, wenn seine und meine Wünsche konträr gehen. Weder in der Schule, noch in der Kita oder im Verein sind meine Kinder je als unangenehm oder tyrannisch aufgefallen. Ich werde also weiterhin meinen Weg so gehen, denn für uns ist er richtig. Ich werde auch weiterhin darüber schreiben, denn die vielen Rückmeldungen meiner Leser_innen zeigt mir, dass dieser Weg auch bei ihnen gut funktioniert. Wenn du und deine Frau einen anderen Weg gehen wollt bzw. gegangen seid, dann sage ich: Prima! Jede Familie entscheidet für sich selbst, was am besten ist.

      Grüße, Snowqueen

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  80. Hallo Snowqueen,

    wie alle anderen Artikel, find ich auch diesen Artikel wieder super. Ich habe ihn gerade gezielt unter den Stichwörtern gesucht, weil mein 3 jähriger Sohn zurzeit so viel haut. Und zwar ist das ein für ihn „neues“ Hauen, ich kenne das Um-Sich-Hauen in einem völligen Wutanfall, aber jetzt haut er „bewusst“ und nicht mehr nur in einem Wutanfall, sondern immer wenn er sich ärgert. Ich kann es ja noch verstehen, wenn er sich über mich ärgert (wenn ich z.B. etwas mache, was er selbst machen wollte oder wenn ich die Banane in Scheiben schneide und er wollte sie ganz lassen... also wenn er irgendetwas anders haben wollte, als ich es gemacht habe), aber er haut mich auch, wenn ich überhaupt nicht involviert war (also wenn er sich über sich selbst ärgert oder über ein Spielzeug, das nicht so will, wie er will...). Ich habe im Moment das Gefühl der totale Blitzableiter für jeden Ärger in ihm zu sein. Er ärgert sich – zack geht die Hand hoch um mich zu hauen. Das ist für mich sehr anstrengend. Ich versuche immer ihm durch Verbalisieren zu helfen („du ärgerst dich“, „du bist wütend“, „du hättest das jetzt gerne anders gehabt“...) und ich sage auch ganz klar „Stopp“, wenn er mich haut und, dass mich das Hauen stört / auch ärgert / weh tut und ich nicht will, dass er mich haut. Ich biete ihm an sein Kuscheltier zu hauen oder ein Kissen, ich habe versucht das mit dem Schieben einzuführen (was er überhaupt nicht wollte)... aber es funktioniert alles nicht. Er haut dann einfach immer weiter, immer wieder und wieder. Und das will ich nicht. Ich will mich nicht hauen lassen, da ist eine Grenze bei mir. Und ich merke auch, dass das mich das manchmal dann auch richtig wütend macht. Aber ich bin oft ratlos, wie ich das „immer-weiter-hauen“ stoppen kann. Er reagiert nicht auf ein verbales Stopp. Wenn ich ihm die Hände festhalte, dann wehrt er sich so, dass ich eigentlich seinen ganzen Körper (mit viel Kraft) festhalten muss und das führt dann zu einem echten kompletten Wut-Ausraster. Manchmal frage ich mich, ob er das provozieren will, weil er den Wut-Ausraster zum Spannungsabbau braucht? Aber ich will mein Kind nicht jeden Tag in so einen Wut-Ausraster „hineintreiben“. Seit kurzem habe ich nun entdeckt, das Kitzeln helfen kann (nicht immer, aber in ca. 60% der Fälle) damit er aufhört zu hauen. Merke ich es greift, dann kitzel ich ihn solange er haut. Hört er auf zu hauen, höre ich auf zu kitzeln. Er weiß, dass das Hauen die „Kitzelhand einschaltet“. Auf mich wirkt es, als ob das Kitzeln ihm tatsächlich hilft die Spannung abzubauen und durch das Lachen zwischendrin immer Stück für Stück die Wut nachlässt. Manchmal haut er dann und lacht dabei schon fast gleichzeitig los... Irgendwann hört er auf zu hauen und sagt dann aber zum Teil noch ca. 10 Minuten lang „ich will dich hauen. Hauen. Ich will dich hauen.“
    Allerdings frage ich mich auch kritisch: ist es ok, wenn ich ihn kitzel? Oder nehme ich ihm damit die Möglichkeit zu lernen seine Wut adäquat zu verarbeiten? Nehme ich ihn damit nicht ernst genug in seiner Wut? Ich will die Wut nicht ignorieren und mit dem Lachen einen auf heile Welt machen... auf der anderen Seite – ist nicht alles ok, was dem Kind hilft die Spannung abzuleiten? Wie seht ihr das denn? Und was würdet ihr sonst empfehlen als Reaktion auf ein Kind, das nicht aufhört zu hauen und immer wieder nachhaut?

    Herzliche Grüße,
    Veronika

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    1. Liebe Veronika, ich glaube, du hast das ganz richtig erkannt, dass es von ihm eine (gut funktionierende) Strategie ist, um mit dir in Streit zu kommen, so dass er durch den Kampf quasi seinen SAtress abbauen kann. Für ihn ist das gut, für dich nicht, daher ist es wichtig, ihm eine andere Strategie zu zeigen. Auf diesem Weg seid ihr gerade mit dem Kitzeln: Dadurch scheint er ja auch den Stress loszuwerden, auf eine angenehmere Art, als über das körperliche Wüten. Ich kann jetzt keinen Grund erkennen, warum das Kitzeln schlecht sein sollte. Es geht ja grundeigentlich nicht um Wut, sondern um Stressabbau. Diesen Stress hat er sonst über Wut und Körperlichkeit abgebaut, jetzt halt übers Lachen. Wenn ihr den Weg weiter gehen wollt, dann wäre der nächste Schritt, dass er ein anderes Signal einsetzt, zum dir zu zeigen, dass er abgekitzelt werden möchte. Also nicht mehr Handheben a la "Ich haue dich jetzt", sondern eben z.B. das Lachen, das er jetzt ja schon zusätzlich macht. Ich weiß nicht, ob das verständlich für dich ist?
      LG, Snowqueen

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    2. Liebe Snowqueen, vielen Dank für deine Antwort, über die ich mich sehr freue. Ja, das ist total verständlich für mich. Ich freue mich, dass du mich mit dem Kitzeln bestärkst, denn das funktioniert zumindest schon mal als ein Weg weg von dem Hauen. Dass er das Kitzeln prinzipiell "ein- und ausschalten" kann, das haben wir schon lange (wenn ich ihn durchkitzel und es wird ihm zu viel, dann drückt er auf meine Nase (Ausschaltknopf der Kitzelhand) und ich höre sofort auf, andersrum funktioniert das natürlich auch). Allerdings funktioniert dieses bewusste Ein-und Ausschalten bei ihm bisher nicht, wenn er wütend ist und Stress abbauen muss. Ich werde mal versuchen mich da zu kreativieren, vielleicht finden wir ja ein anderes Signal. Und er muss lernen, mir das Signal rechtzeitig zu geben, bevor er explodiert, das wird die größere Herausforderung... :-)
      Liebe Grüße zurück,
      Veronika

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    3. Liebe alle Lösung-Suchenden. Ich habe für oben beschriebene Situation eine Lösung gefunden, die bei uns zurzeit oft gut funktioniert. Und ich dachte ich berichte mal davon, vielleicht hilft sie ja auch noch jemand anderes.

      Das Kitzeln an und für sich ist oft super. Aber ich habe als ersten Schritt das „Kitzel-Muster“ verändert. Zuerst hatte ich ja immer nur dann gekitzelt, wenn er gehauen hat. Hat er aufgehört zu hauen, habe ich aufgehört zu kitzeln. Das hat Stück für Stück seinen inneren Stress reduziert, hat aber dafür das Hauen immer weiter verfestigt, weil er ja - um weitergekitzelt zu werden - weiter hauen musste. Ich habe also gleich beim ersten Mal (wenn ich gemerkt habe es ist eine der Situationen in denen Kitzeln greift) so richtig doll durchgekitzelt, um so viel Energie wie möglich rauszukriegen. Das hat die Situation schon einmal ein bisschen erleichtert.

      Und dann habe ich mich auf die Suche nach einem Weg gemacht, dass er mir ein anderes Signal geben kann. Wir haben einen Weg gefunden (bzw. hat er selbst das sogar vorgeschlagen): wir haben eine Mama-Fernbedienung gebastelt, die er über alles liebt. Damit kann er „die Mama steuern“ wenn er es braucht und noch nicht verbalisieren kann. Und es gibt insgesamt 6 Tasten:
      - Eine ist die „Kitzeltaste“, wenn er die drückt, dann kitzel ich ihn durch.
      - Eine ist die „Streicheltaste“, wenn er die drückt, dann streichel ich ihn / schmuse mit ihm.
      - Eine ist die „Massagetaste“, wenn er die drückt, dann massiere ich seinen Körper.
      - Eine ist die „Kampf/Schieben-Taste“, wenn er die drückt, dann versuchen wir uns so fest gegenseitig zu schieben, dass wir den anderen „umwerfen“ oder irgendeine andere körperliche harmlose „Rauferei“ die Energie frisst.
      - Eine ist die „Liebe“ Taste, wenn er die drückt, dann sage ich lauter liebe Sachen zu ihm (wie lieb ich ihn habe und wie froh ich bin, dass es ihn gibt, etc.)
      - Und ganz wichtig: eine ist der „Ausschaltknopf“. Wenn ihm eine Aktivität zu viel wird (z.B. durchgekitzelt zu werden), dann kann er entweder auf eine andere Taste drücken oder ausschalten und ich höre ganz auf.
      Klingt jetzt vielleicht ein bisschen kompliziert, aber er hatte das sofort super drauf. Ich habe für die Fernbedienung einen kleinen Karton in buntes Papier gepackt und wir haben mit Moosgummi in verschiedenen Farben die Tasten draufgeklebt. Und dann habe ich auf die jeweiligen Felder noch Symbole dafür draufgemalt. D.h. er hat die Farben und die Symbole um zu erkennen, was er drücken muss und das klappt bei einem 3jährigen schon super mit diesen 6 Feldern. Er ist noch nicht so weit, dass er gleich zur Fernbedienung greift, wenn sich in ihm was aufstaut. Er fängt schon noch an mich zu hauen, aber ich sag dann sofort „ohhh, wo ist die Fernbedienung?“ und dann lacht er oft schon und flitzt los um sie zu holen. Es klappt nicht immer, aber es hat unsere Situation deutlich erleichtert und es hat die Häufigkeit des Hauens auch bereits in Summe reduziert. Ich kann es also als Lösungsversuch auf jeden Fall weiterempfehlen :-).

      Viele Grüße,
      Veronika

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    4. Danke für das teilen, die Idee finde ich echt spannend! Das werden wir mal probieren! Vielen Dank!
      Es ist super, Erfolgserlebnisse und nicht nur (auch meine) Probleme hier in den Kommentaren zu lesen :-)

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  81. Liebe Snowqueen,
    erstmal vielen Dank für diesen tollen Artikel. Er macht mir Mut und Angst zugleich. Mut weil ich sehe wie ich Dinge besser machen kann, Angst weil ich sehe wie viel ich (und mein Mann) schon falsch gemacht haben. Wir haben unseren Sohn (3,5) im Großen und Ganzen bedürfnisorientiert erzogen, wobei mein Mann selbst in einem strengen und eher lieblosen Umfeld groß geworden ist. Das zeigt sich in einer ambivalenten Erziehung und Beziehung zu unserem Sohn. Er ist oft geduldig und geht auf unser Kind ein, dann wechselt es oft in strenge und abwertende Erziehung. Ich dagegen habe Schwierigkeiten meinen Sohn nicht zu verwöhnen (d.h. ich erfülle ihm oft seien Wünsche obwohl es eigentlich über meine Grenzen geht. Meistens aus schlechtem Gewissen weil ich nicht so viel für ihn da sein kann wie ich will). Zudem haben mein Mann und ich große Beziehungsprobleme. Seit Philipp im Kindergarten ist, verhält er sich (ausschließlich) im Kindergarten sehr aggressiv. Er sagt aber er geht gerne dorthin. Wir haben schon einen Termin für eine psychologische Diagnostik weil der Kindergarten sagt, dass die Situation nicht mehr tragbar ist. Aber ehrlich gesagt sagt mir mein Gefühl, dass nicht ER das Problem ist, sondern unsere Beziehung (die von meinem Mann und mir, aber auch unsere Beziehung als Familie). Ich gehe seit einem Jahr in Therapie, mein Mann und ich machen seit kurzem eine Paartherapie. Ich hoffe das es hilft und das unser Kind noch keinen bleibenden Schaden davongetragen hat. Sind wir auf dem richtigen Weg?
    Der Kindergarten reagiert auf die Aggressionen meines Sohnes (Hauen, Spucken, Kratzen) oft mit Ausgrenzung (auch die Kinder grenzen ihn schon aus und wollen nicht mehr mit ihm spielen). Ich finde es ist nicht der richtige Weg so damit umzugehen. Anderseits kann ich verstehen, dass ein Kindergarten nur begrenzte Kapazitäten hat. Wäre eine Wechsel in einen anderen Kindergarten sinnvoll? Oder verunsichert das nur noch mehr? Der Kindergarten wird sein verhalten nicht ändern. Das wurde uns schon deutlich gesagt.
    Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.
    Liebe Grüße

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  82. Liebe Snowqueen,
    erstmal vielen Dank für diesen tollen Artikel. Er macht mir Mut und Angst zugleich. Mut weil ich sehe wie ich Dinge besser machen kann, Angst weil ich sehe wie viel ich (und mein Mann) schon falsch gemacht haben. Wir haben unseren Sohn (3,5) im Großen und Ganzen bedürfnisorientiert erzogen, wobei mein Mann selbst in einem strengen und eher lieblosen Umfeld groß geworden ist. Das zeigt sich in einer ambivalenten Erziehung und Beziehung zu unserem Sohn. Er ist oft geduldig und geht auf unser Kind ein, dann wechselt es oft in strenge und abwertende Erziehung. Ich dagegen habe Schwierigkeiten meinen Sohn nicht zu verwöhnen (d.h. ich erfülle ihm oft seien Wünsche obwohl es eigentlich über meine Grenzen geht. Meistens aus schlechtem Gewissen weil ich nicht so viel für ihn da sein kann wie ich will). Zudem haben mein Mann und ich große Beziehungsprobleme. Seit Philipp im Kindergarten ist, verhält er sich (ausschließlich) im Kindergarten sehr aggressiv. Er sagt aber er geht gerne dorthin. Wir haben schon einen Termin für eine psychologische Diagnostik weil der Kindergarten sagt, dass die Situation nicht mehr tragbar ist. Aber ehrlich gesagt sagt mir mein Gefühl, dass nicht ER das Problem ist, sondern unsere Beziehung (die von meinem Mann und mir, aber auch unsere Beziehung als Familie). Ich gehe seit einem Jahr in Therapie, mein Mann und ich machen seit kurzem eine Paartherapie. Ich hoffe das es hilft und das unser Kind noch keinen bleibenden Schaden davongetragen hat. Sind wir auf dem richtigen Weg?
    Der Kindergarten reagiert auf die Aggressionen meines Sohnes (Hauen, Spucken, Kratzen) oft mit Ausgrenzung (auch die Kinder grenzen ihn schon aus und wollen nicht mehr mit ihm spielen). Ich finde es ist nicht der richtige Weg so damit umzugehen. Anderseits kann ich verstehen, dass ein Kindergarten nur begrenzte Kapazitäten hat. Wäre eine Wechsel in einen anderen Kindergarten sinnvoll? Oder verunsichert das nur noch mehr? Der Kindergarten wird sein verhalten nicht ändern. Das wurde uns schon deutlich gesagt.
    Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.
    Liebe Grüße

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  83. Liebe Snowqueen,

    zunächst möchte ich die Gelegenheit nutzen und danke, danke, danke und nochmals DANKE für diesen tollen Blog und das Buch bedanken!

    Unser Sohn Jannick, dreieinviertel, sehr aufgeschlossen, sprachlich sehr gut entwickelt, liebt es sehr im Mittelpunkt zu stehen und bewundert zu werden. Er hat immer sehr viel Aufmerksamkeit von mir gefordert und auch bekommen. Vor fünf Monaten hat er einen Bruder bekommen. Obwohl ich Schlimmeres befürchtet hatte, verlief die Enttrohnung bisher relativ problemlos. Wir sollten immer sofort nach ihm sehen, sobald er auch nur einen Mucks in der Federwiege gemacht hat und unser Großer hat sich immer erkundigt, was er hat, wenn er mal geweint hat. Natürlich war auch mal Eifersucht spürbar. Seit August geht Jannick in den Kindergarten. Die Eingewöhnung verlief problemlos und er geht gerne in den Kindergarten. Seit etwa einem Monat greift Jannick andere Kinder körperlich an. Er zieht auch an den Haaren und lässt erst los, wenn ein Erzieher ihn trennt. Er haut, kratzt und kneift. Die Erzieher verlieren immer mehr das Verständnis und auch die Eltern der Kinder sollen sich laut den Erziehern sehr negativ darüber äußern. Anfangs habe ich versucht Empatie zu wecken und ihn daran erinnert, wie er sich fühlt, wenn er Schmerzen hat. Leider hat er noch keine Empatiefähigkeiten. Auch das Problem nicht zu sehr zu thematisieren, hat nicht so viel gebracht.Wenn ich ihn gefragt habe, weshalb er das gemacht habe, konnte er mir keine Begründung geben, nur, dass er es machen musste. Er kündigt es auch oftmals vorher an und erzählt anschließend davon. Auch wenn wir unterwegs sind, kann es passieren, dass er andere Menschen hauen möchte und eine entsprechende Geste in die Richtung macht. Zu Hause verhält er sich etwas auffälliger als sonst. Es gab Tage, an denen er provoziert hat. Vor allem richteten sich seine Provokationen gegen meinen Mann, der leider, in meinen Augen falsch reagiert. Obwohl ich ihm immer wieder versuche andere Methoden nahe zu legen, reagiert er wenig verständnisvoll, teilweise aggressiv. Das führt oftmals zu einem Streit. Dieser Streitpunkt ist jedoch kein Neuer, sondern bereits seit Beginn der Autonomiephase. Leider streiten wir uns auch manchmal vor Jannick. Mit sehr viel Aufmerksamkeit und Zugeständnissen, ließ sich das Verhalten zu Hause, aber oftmals verbessern. Es gab aber auch einige Male, da musste die Wut/Trauer einfach raus und der Grund war nur vorgeschoben. Ich habe ihn dann in seiner Wut oder Trauer begleitet. Ich versuche immer wieder mit meinem Mann für seine Vorbildfunktion zu sensibilisieren und manchmal gibt es auch Tage, an denen er es sogar gut umsetzen kann. Nur wirklich berechenbar ist er dadurch für meinen Sohn leider auch nicht. Jannick droht auch seinem kleinen Bruder zu verletzen. Zum Glück kam es dazu bisher nicht. Die Situation im Kindergarten belastet mich sehr, da unter dem Verhalten Fremde leiden müssen. Über einen Ratschlag würde ich mich sehr freuen!

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  84. DANKE!!! Ich habe einiges hieraus ziehen können und ausprobiert. Und doch, es will nicht helfen!! Unser 3,5 jähriger wird seit einigen Monaten immer anstregender. Ich denke jeden Tag, wir versuchen es wieder, und dann provoziert er mich bis aufs Äußerste! Und meine Kräfte schwinden dahin.

    In den letzten Wochen spitzt sich seine Aggression immer weiter zu. Aufgrund von kleinen Dingen, nicht mal zwangsläufig ein"Nein" von uns, also Frustration seinerseits. Manchmal einfach so. Er kommt einfach angelaufen und schubst. Er sitzt beim Essen und tritt einem von uns gegen das Schienenbein. Ich helfe ihm beim Anziehen, er schlägt mir ins Gesicht. Ich habe es mit gut zureden probiert, mit Verboten, mit Strafen, mit weg-gehen und austoben lassen, mit spiegeln, mit ignorieren, mit hinterher darüber sprechen. Einmal habe ich in einer totalen Verzweiflung zurück geschlagen. Das will ich nicht!!! Aber NICHTS fruchtet, wirklich nichts. Die Bitte, etwas zu unterlassen, feuert ihn an, es nochmal, diesmal lauter/stärker/heftiger zu wiederholen. Er lacht dabei, läuft weg.

    Heute erneut: "Du blöde scheiß kack mama! Verdammt! Scheiß kack mama!" und schlagen, habe ich wieder mit spiegeln probiert. "Ich sehe, du bist ziemlich wütend auf mich, das darfst du sein. Wenn du so etwas sagst, tut mir das aber weh. Wenn du wütend bist, kannst du mir das so sagen, zum Beispiel "Mama, ich bin wütend auf dich, weil...." Ich habe ihn gefragt, warum er mich schlägt. Er sagt, er will mich ärgern, es macht ihm Spaß. Er nutzt jede Gelegenheit, zu provozieren und uns auf die Palme zu bringen. Wo anders zeigt er 0,00 von dem Verhalten, ist aufgeweckt, kooperativ, sozial, interagiert mit anderen Kindern, ein richtiger Sonnenschein, ein beliebtes Kind. Ich verstehe das nicht! Niemand glaubt mir, dass zu hause die Hölle los ist!
    Besonders schlimm ist es am Wochenende, im Urlaub und am Abend bzw wenn er müde ist. Das sind auch die Zeiten, wo mein Mann daheim ist, aber das kann doch nicht an ihm liegen?
    Wenn ich mit unserem Sohn alleine bin, haben wir das seltener, aber das kann auch Zufall sein oder?!

    Er war ein Schreikind, ist sehr sensibel, kognitiv weit entwickelt (zwei Mal wurden wir gefragt, ob er hochbegabt ist; die Erzieher im Wald KiGa sind ebenfalls sehr erstaunt). Ich selber hatte eine schwierige Kindheit (Vater gewalttätig, Mutter sehr liebevoll und soweit ich mich erinnern kann bedürfnisorientiert), nach seiner Geburt bekam ich eine schwere Wochenbettdepression, habe mich in Behandlung begeben, zur Aufarbeitung. Ich gebe mein Bestes, jeden Tag.. Er wurde gestillt, getragen, schläft bis heute im Familienbett, er ist geliebt, gewollt. Und trotzdem passiert sowas und ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll.

    Euer Buch habe ich fast durch und es hat mir mehrfach die Augen geöffnet! Danke dafür! Doch für unsere spezielle Situation konnte ich noch keine Lösung darin finden. Bin ich blind? Hat es was mit Aufmerksamkeit zu tun? Aber er hat sie doch?

    Hab jemand Rat?

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  85. Hallo. Ich liebe euren Blog und lese hier viel. Aber obwohl ich den Artikel nun zum 3. mal gelesen habe werde ich nicht wirklich schlau und weiß nicht weiter. Mein Sohn ist drei und haut mich momentan jeden Tag. Es fängt jeden Morgen im Bett an, er fragt ob er Tablet schauen kann (ich habe das blöderweise einmal erlaubt) und ich verneine. Und sofort „fange ich mir eine“. Er schlägt mir gezielt ins Gesicht. Jedes Erklären, Benennen etc. lief bisher ins Leere. Halte ich seine Häbde fest schreit er aua aua, schmeißt sich hin und her. Tue ich das nicht oder lasse ich los schlägt er weiter. Ich habe auch nicht angefangen an Sachen rum zu erziehen die ich ihm zuvor gelassen hab. Er kann anziehen was er will zb. Aber Süßes und TV habe ich schon immer reguliert, aus Überzeugung. Ich komme gerade überhaupt nicht weiter und bin so traurig.

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    1. Dieser Artikel hier ist eher für Kinder ab 3,5 gedacht. Mit 3 Jahren hat dein Sohn noch keine Impulskontrolle und kann auch deine Sicht der Dinge noch nicht einnehmen. Wenn er wütend ist, ist er wütend und schlägt sofort zu, das ist ganz normal in dem Alter. Zusätzlich schaltet Fernsehen oder Tablet unsere präfrontale Kontrolleschleife (die diese Impulse zügeln würde) aus, so dass Kinder nach einer Sitzung Tablet oder TV aggressiver reagieren. In unserem Buch (Der entspannte Weg durch Trotzphasen) ist das ganz genau erklärt.
      Letzten Endes kannst du nur sehr klar und ernst sagen, dass du es nicht magst, wenn du gehauen wirst und ihn möglichst abwehren, bevor er dein Gesicht trifft. Du kannst auch weggehen, wenn es dir zu viel wird. Seine Reaktion ist aber nicht "böse". Sie zeigt nur, wie sauer er ist, dass er es nicht darf. Wenn er älter ist, wird er andere Wege finden, dir mittzuteilen, dass er sauer ist, weil dann die Impulskontrolle im Gehirn arbeitet.
      LG, Snowqueen

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    2. Danke für die Antwort. Nur zur Erklärung, die Ausraster entstehen vor dem Tabletgebrauch bzw. ohne. Er liegt neben mir im Bett, wacht auf, fragt ob er gucken darf und weil ich nein sage haut er mich. Ich sage sehr klar das ich es nicht will. Seit Monaten. Aber es wird nicht besser. Mich macht die Situation so traurig.
      Vielleicht erwarte ich zu viel. Inzwischen werde ich manchmal leider sehr wütend und auch laut. Es ist so ätzend jeden Morgen aufzuwachen und erstmal gehauen zu werden

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  86. Hallo, ich habe Euren Artikel genau zur richtigen Zeit entdeckt. Ich bin momentan auch sehr ratlos. Unser 5,5 jähriger hat heute auch mal wieder einen Wutausbruch gehabt und vielleicht könntet Ihr mir helfen was ich hätte besser/anders machen können. Folgendes passierte: ich wollte ihn vom Kiga abholen, da zeigte er mir ein gerolltes Papier was ein Schwert sein sollte allerdings in der Mitte eingedellt war. Bis dahin war alles ok aber dann fing er an zu weinen und sagte ein anderes Kind hätte sein Schwert so zerdrückt und rannt in den Flur. Ich ihn ihm nach und tröstetet hat, sagte ihm das ich verstehen würde das er deswegen traurig wäre. Ich bot ihm an zu Hause ein neues zu basteln. Wollte er nicht. Dann sagte ich ihm das echte Schwerte bestimmt auch Dellen vom kämpfen hätten aber auch das half nichts. So hockte ich ca15 Minuten bei im auf dem Boden im hinteren Teil des Kiga. Irgendwann sagte ich ihm dann das ich schon mal seine Tasche packen würde und wollte nach vorne ( wo auch der Ausgang ist ) gehen. Aber ich sollte noch bleiben, also blieb ich aber mein Sohn stand trotzdem nicht auf und kam mit. Nach weiteren Minuten ging ich doch nach vorne und damit ging der Machtkampf los. Er wollte das ich wieder zurück komme, nur dann würde er kommen und mit nach Hause gehen. Jetzt habe ich das früher sehr oft gemacht, bin x-mal wieder zu ihm gekommen aber ich möchte das nicht mehr ich bin ja nicht sein Diener. Ich habe es auch schon öfters nicht mehr gemacht mit mehr oder weniger widerstand. Ich saß über 1 Stunde vorne auf der Bank und wartete auf ihn während er weinte und schimpfte ich solle wieder zu ihm kommen. Kurz bevor der Kiga zu machte war er mir ein ganzes Stück entgegengenommen aber nun meinten auch die Erzieher ich sollte auf keinen Fall nachgeben. Das Ende vom Lied war das er von einer Erziehrin noch mit seinen Hausschuhen an vor die Tür gestellt wurde weil sie den Kiga schlossen. So stand er draußen im Regen und brüllte dort weiter. Ich blieb immer noch ruhig und versuchte ihn zum Jacke und Schuhe anziehen zu bewegen. Aber er ging von mir weg und wollte das ich ihn holen komme! Ich ging dann irgendwann zum Auto und er brüllend hinter mir her. Blieb ich stehen um auf ihn zu warten blieb er auch stehen und schrie ich solle zu ihm kommen. Was ich aber nicht machte. Dann rannte er plötzlich zu mir und fing an mich zu hauen :( irgendwann wurde es mir doch zu viel und ich setzte ihn ins Auto. Da wurde er noch wütender und haute mich weiter jetzt auf die Schulter. Als ich dann eine auf den Kopf bekam war es leider mit meiner Geduld vorbei und ich schrie ihn heftig an :( Zu Hause ging er auf sein Zimmer und weinte weiter. Nach 20 Minuten war es ruhig da ging ich hoch und nahm ihn in die arme. Wie kuschelten ganz doll , wir redeten und er entschuldigte sich für das Hauen und ich für das Schreien. Warum er aber so wütend geworden ist konnte er mir nicht sagen :((( Ich bin sehr sehr traurig wie das gelaufen ist und wäre sehr dankbar wenn ihr einen Tip für mich hättet was ich hätte anders machen können? Hat er sich nicht mehr wertgeschätzt gefühlt? Ich hatte das Gefühl das es eine Prinzipsache war. Er wollte einfach das ich mache was er möchte... oder sehe ich das falsch? Wahrscheinlich habe ich alles falsch gemacht :((((

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    1. Liebe Didi, hui, das war ja ein sehr stressiger Nachmittag! Tut mir leid, dass das so gelaufen ist. Ich habe ein paar Ideen dazu. Es ging deinem Sohn nicht wirklich um das kaputte Papierschwert - das war nur ein willkommener Auslöser, um weinen zu können, um den Kitastress abzubauen. Wäre das Schwert nicht zerknickt gewesen, dann hätte er einen anderen Grund gefunden, um mit dem Wüten anzufangen. Dementsprechend sind Tröstversuche a la "Wir machen zuhause ein neues Schwert" oder "Echte Schwerter haben auch Kerben" zwar total lieb gemeint, verfehlen aber ihre Wirkung, weil es, wie gesagt, dem Kind gar nicht wirklich um das Schwert geht. Kinder suchen sich bei innerem Stress einfach unbewusst Ventile. Es hilft dann nichts, als Elternteil auf Eiern zu laufen, damit das Kind ja nicht explodiert, weil das Kind unbedingt explodieren muss, um den Stress loszuwerden. In diesem Moment hättest du also nichts anders/besser machen können - der Wutanfall wäre so oder so gekommen. Du hast es dann erst einmal richtig gemacht, und versucht, seine Wut/Trauer/Stressreaktion zu begleiten, indem du dich neben ihn gesetzt hast. Nur warst du ungeduldig nach 15 Min und wolltest los. Ich verstehe das gut, ich begleite auch ungern Wutanfälle im Kindergarten (habe ich aber 5 Jahre lang bei K2...), aber letzten Endes geht es nicht darum, was die anderen Eltern und Erzieherinnen da in dem Moment von euch denken, sondern es geht um die wichtige Psychohygiene deines Kindes, das den Stress des Kindergartentages loswerden will. Wenn du dich mal umschaust, wirst du sehen, dass sehr viele Kinder zusammenbrechen, wenn sie abgeholt werden - ihr seid also nicht allein. Mit deinem Wunsch, zu gehen, hast du ihn leider unter Druck gesetzt. Er war noch nicht fertig mit dem Stressabbau, und hat nun neuen Stress bekommen, weil du schon mal weitermachen wolltest (Sachen packen etc.) Wärst du entspannt (so entspannt, wie man auf dem Präsentierteller in der Kita sein kann) bei ihm sitzen geblieben und hättest den Anfall begleitet, wäre das Ganze viel schneller vorbei gewesen. So aber fand dein Sohn gemein, dass du ihn da hast sitzen lassen, und wurde nun bockig und wollte dich mit wenn-dann unter Druck setzen.

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    2. Das ist in der Tat total unangenehm und ich verstehe, dass du dieses Spiel nicht mitspielen willst. Andererseits erinnere ich dich daran, dass du davor quasi angefangen hast, als du ihn auch ein wenig erpressen wolltest, indem du "schonmal vor gehst". Das war ja auch ein wenn-dann, nicht? Hier hättest du vielleicht sagen können: "Mhh, das ist Erpressung und ich mag nicht von dir erpresst werden. Außerdem steht gar nicht zur Diskussion, ob du mit mir mitkommst, oder nicht - es ist unmöglich, dass du hier die ganze Nacht allein bleibst. Aber ich merke, wie wichtig dir ist, dass ich hier neben dir sitze und dein Weinen begleite, und nicht nach vorn gehe. Deshalb mache ich das jetzt. Vielleicht würde es dir helfen, wenn ich dich in den Arm nehme und wir kuscheln?" Weil du aber vorn sitzen geblieben bist (weil du nicht seine Dienerin bist, sondern das Elternteil, auf das er doch hören muss und dann muss man eben so lange hart bleiben, bis das Kind nachgibt, damit es lernt, kein Tyrann zu sein, oder?) hast du seinen Widerstandsgeist gekitzelt. Er fühlte sich im Recht, weil du aus seiner Sicht gemeinerweise schon weggegangen warst, obwohl er dich gebeten hatte, zu bleiben, hat er genauso bockig reagiert, wie du bockig warst, als du vorn bliebst. Denn aus deiner Sicht warst du im Recht - du hattest ja versucht, ihn zu trösten, nur hatte er sich nicht trösten lassen und du kannst ja nicht ewig warten wegen so eines blöden Papierschwertes. Machtkampf - das hast du ganz richtig beschrieben. Genau das war es. Aber er ist dir dann in dieser ganzen Stunde, in der ihr da gekämpft habt, total weit entgegen gekommen, schreibst du, nur hat dann die Erzieherin reingefunkt, die meinte, du solltest hart bleiben. Maaaaaan! Auch Kinder brauchen eine Möglichkeit, ohne Gesichtsverlust aus einer eingefahrenen Situation zu kommen (wie Erwachsene auch), und wenn er sich schon so weit erniedrigt hat, dir ein Stück entgegen zu kommen, was spricht dagegen, ihm auch entgegen zu kommen? Ich glaube, dieser ganze eskalierte Rest mit dem Wegrennen und dem Hauen und dem Zuhause weiterwüten hättest du euch erspart, wenn du in dem Moment nicht auf die Erzieherin, sondern auf dein Herz gehört hättest. Ich bin sicher, du warst soweit, ihm auch entgegen zu kommen. Und das wäre das Richtige gewesen.
      Aber so hatte er dir eine Hand angeboten, ein Friedensangebot gemacht und einen Ausweg aus eurem Kampf geboten, ohne, dass einer von euch das Gesicht verlieren musste, und du hast dieses Angebot ausgeschlagen. Stattdessen wurde die Erzieherin körperlich übergriffig und hat ihn vor die Tür gestellt. Zu dem ausgeschlagenen Friedensangebot kam also nun noch die Erniedrigung, so klein und schwach zu sein, dass er hochgehoben und rausgetragen werden konnte. Na kein Wunder, dass er hinterher noch saurer wurde und kein Wunder, dass er noch stärker ausflippte. Kannst du erkennen, wie viel Unrecht ihm da getan wurde?
      Ich hoffe, meine Ausführungen haben dir ein bisschen geholfen. Wenn er das nächste Mal nach der Kita wegen einer Kleinigkeit explodiert, dann denk daran, dass das seine Art ist, Psychohygiene zu betreiben. Gib ihm Zeit dazu.


      LG, Snowqueen

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  87. Liebe Snowqueen,

    herzlichen Dank für diesen tollen Artikel und auch für das super Buch!

    Mein Sohn, fast dreieinhalb, zeigte seit fast vier Monaten auffälliges Verhalten im Kindergarten. Er ist sehr aggressiv anderen Kindern gegenüber gewesen. Zu Hause gibt es nur selten solche Situationen, dafür benötigt er jedoch sehr viel Aufmerksamkeit. Da es seitens der Erzieher und Eltern kein Verständnis mehr gab, haben wir ihn vor zwei Wochen aus dem Kindergarten genommen. Die Erzieher meinten, er würde sich nur selten an Regeln halten und den Alltag stören. Kognitiv wäre er sehr weit. Er hat meist mit den älteren Kindern gespielt, oft aber auch Spielsachen geworfen. Viele Kinder haben ihn als böse bezeichnet und so wollte er oft nicht als Ruben, sondern als "er" angesprochen werden. Hin und wieder meinte er auch, er habe keinen Namen oder er wollte so wie ich heißen. Beziehungen zu Erziehern, generell zu Erwachsenen, waren ihm immer sehr wichtig. Er hat eine junge Erzieherin, die zeitweise in seiner Gruppe war, als seine beste Freundin bezeichnet. Zuletzt waren nur noch zwei ältere strenge Erzieherinnen in seiner Gruppe und die Situation wurde schlimmer. Zu Hause haben wir nur selten Probleme, da es auch nur wenige Regeln gibt und diese meist auf Augenhöhe durchgesetzt werden. Nun frage ich mich mich, ob das der Preis ist für eine bedürfnisorientierte Erziehung? Wird er sich später in einem neuen Kindergarten und später in der Schule in eine Gruppe integrieren können? Ist es falsch, ihm so viel Aufmerksamkeit zu geben? Er kann sich kaum allein beschäftigen. Er interessiert sich nicht für typische Kinderthemen. Manchmal macht es mir Angst, wenn er sich für Themen, wie den Tod, detailliert interessiert. Er ist erst mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen. War das zu spät und wir haben ihm ein Teil Kindseins genommen? Die Erzieher meinten, er würde kein Mitgefühl zeigen, nachdem er Kinder verletzt hat. Obwohl ich im Buch gelesen habe, dass Kinder erst um den vierten Geburtstag Empathie entwickeln, meinten die Erzieher, dass sie aus Erfahrung sagen könnten, dass diese Gleichgültigkeit unnormal für sein Alter wäre. Er reagiere nicht einmal mit Mimik. Dabei möchte er immer genau wissen, was jemand denkt oder sagt, wenn er dies oder das macht. Manchmal provoziert er das ganz bewusst und sagt z.B. seiner Oma, die er wirklich sehr lieb hat, dass er sie nicht lieb hat und fragt sie dann, was sie dazu sagt. Die Oma sagt glücklicherweise, dass sie ihn trotzdem lieb hat, sie das aber traurig macht.

    Eigentlich vertraue ich meinem Kind, aber die Gesellschaft nimmt leider wenig Rücksicht, auf Kinder, die nicht der Norm entsprechen. Ich möchte nicht, dass es ihm unnötig schwer gemacht wird und frage mich, ob ich ihn positiv beeinflussen kann. Ich habe das Gefühl, er hatte es von Anfang an nicht einfach. Eine traumatische Geburt, Anpassungsstörungen,... Er hat schon immer so viel mehr Aufmerksamkeit benötigt, als die meisten anderen Babys. Jetzt, wo ich meinen zweiten Sohn habe, wird mir das so richtig bewusst. Während mein zweiter Sohn ein typisches Steinzeitbaby ist, das zufrieden ist, wenn es viel getragen und gestillt wird, war mein Großer eher ein high need baby und jetzt scheinbar auch high need Kind, wenn es das gibt.

    Hast du einen Ratschlag für mich?

    LG Paula

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  88. Liebe Snowqueen,

    herzlichen Dank für diesen tollen Artikel und auch für das super Buch!

    Mein Sohn, fast dreieinhalb, zeigte seit fast vier Monaten auffälliges Verhalten im Kindergarten. Er ist sehr aggressiv anderen Kindern gegenüber gewesen. Zu Hause gibt es nur selten solche Situationen, dafür benötigt er jedoch sehr viel Aufmerksamkeit. Da es seitens der Erzieher und Eltern kein Verständnis mehr gab, haben wir ihn vor zwei Wochen aus dem Kindergarten genommen. Die Erzieher meinten, er würde sich nur selten an Regeln halten und den Alltag stören. Kognitiv wäre er sehr weit. Er hat meist mit den älteren Kindern gespielt, oft aber auch Spielsachen geworfen. Viele Kinder haben ihn als böse bezeichnet und so wollte er oft nicht als Ruben, sondern als "er" angesprochen werden. Hin und wieder meinte er auch, er habe keinen Namen oder er wollte so wie ich heißen. Beziehungen zu Erziehern, generell zu Erwachsenen, waren ihm immer sehr wichtig. Er hat eine junge Erzieherin, die zeitweise in seiner Gruppe war, als seine beste Freundin bezeichnet. Zuletzt waren nur noch zwei ältere strenge Erzieherinnen in seiner Gruppe und die Situation wurde schlimmer. Zu Hause haben wir nur selten Probleme, da es auch nur wenige Regeln gibt und diese meist auf Augenhöhe durchgesetzt werden. Nun frage ich mich mich, ob das der Preis ist für eine bedürfnisorientierte Erziehung? Wird er sich später in einem neuen Kindergarten und später in der Schule in eine Gruppe integrieren können? Ist es falsch, ihm so viel Aufmerksamkeit zu geben? Er kann sich kaum allein beschäftigen. Er interessiert sich nicht für typische Kinderthemen. Manchmal macht es mir Angst, wenn er sich für Themen, wie den Tod, interessiert. Er ist erst mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen. War das zu spät und wir haben ihm ein Teil Kindsein genommen? Die Erzieher meinten, er würde kein Mitgefühl zeigen, nachdem er Kinder verletzt hat. Obwohl ich im Buch gelesen habe, dass Kinder erst um den vierten Geburtstag Empathie entwickeln, meinten die Erzieher das sie aus Erfahrung sagen könnten, dass diese Gleichgültigkeit unnormal für sein Alter wären. Dabei möchte er immer genau wissen, was jemand denkt oder sagt, wenn er dies oder das macht. Manchmal provoziert er das ganz bewusst und sagt z.B. seiner Oma, die er wirklich sehr lieb hat, dass er sie nicht lieb hat und fragt sie dann, was sie dazu sagt. Die Oma sagt glücklicherweise, dass sie ihn trotzdem lieb hat, sie das aber traurig macht.

    Eigentlich vertraue ich meinem Kind, aber die Gesellschaft nimmt leider wenig Rücksicht, auf Kinder, die nicht der Norm entsprechen. Ich möchte nicht, dass es ihm unnötig schwer gemacht wird und frage mich, ob ich ihn positiv beeinflussen kann. Ich habe das Gefühl, er hatte es von Anfang an nicht einfach. Eine traumatische Geburt, Anpassungsstörungen,... Er hat schon immer so viel mehr Aufmerksamkeit benötigt, als die meisten anderen Babys. Jetzt, wo ich meinen zweiten Sohn habe, wird mir das so richtig bewusst. Während mein zweiter Sohn ein typisches Steinzeitbaby ist, das zufrieden ist, wenn es viel getragen und gestillt wird, war mein Großer eher ein high need baby und jetzt scheinbar auch high need Kind, wenn es das gibt.

    Hast du einen Ratschlag für mich?

    LG Paula

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    1. Liebe Paula, bedürfnisorientiert aufgewachsene Kinder können sich in der Regel genauso gut in Gruppen einordnen, wie anders aufgewachsene Kinder. Meiner Erfahrung nach (und ich kenne wirklich sehr viele dieser Kinder) fallen sie eher wegen ihres guten Sozialverhaltens auf.

      Wenn dein Kind im Kiga auffälliges Verhalten zeigt, dann liegt DORT etwas im Argen, das geklärt werden muss. So, wie ich das herauslese, erwarten die Erzieherinnen zu viel von ihm. Es ist z.b. völlig normal, dass er kein Mitgefühl zeigt - wie soll er auch? Natürlich gibt es Kinder, die das in dem Alter schon können, oder die gelehrt bekommen haben, sich dann zu entschuldigen etc., aber auch Kinder, die völlig versteinert sind bzw aggressiv reagieren, wenn man sie darauf anspricht, zeigen in dem Moment Reue! Nur halt auf eine Art, die die Gesellschaft schlechter sehen kann. Da die Erzieherinnen so negativ auf ihn reagieren, ergibt sich ein Teufelskreis, denn natürlich reagiert Ruben dann nicht positiv auf sie. Diese Spirale können aber nur die Erwachsenen durchbrechen.

      Ist das aggressive Verhalten zufällig etwa zur gleichen Zeit wie die Geburt des zweiten Kindes aufgetreten? Könnte es an der Entthronung liegen? (Wir haben einen Artikel dazu).

      Für den Tod interessieren sich übrigens sehr viele Vierjährige. Es ist ein typisches Thema in dem Alter. Etwas untypisch ist, dass er nicht mehr mit seinem Namen angesprochen werden will - das würde ich im Auge behalten. Es kann eine normale Phase sein oder etwas damit zu tun haben, dass "Ruben" halt als böse eingestuft wird und er mit diesem Namen nicht verbunden werden will. Möglich wären auch völlig andere Gründe.

      High Need Kinder gibt es, ja.

      Ich hoffe, ihr findet eine gute Lösung für Ruben. Es wäre so schade, wenn er von sich ein negatives Bild entwickeln würde, nur weil die Erzieherinnen ihn so sehen.

      Liebe Grüße, Snowqueen

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  89. Liebe Snowqueen,

    danke für deine Antwort. Sie macht mir Mut. Ich hatte schon das Gefühl, dass im Kindergarten ein fordernder und wenig geduldvoller Umgang herrscht, jedoch hat kein anderes Kind seiner Gruppe so darauf reagiert. Das gab mir schon zu Bedenken. Ich habe Angst, dass es in dem neuen Kindergarten auch Probleme geben wird. Er braucht unheimlich viel positive Zuwendung, nicht in Form von Loben, sondern Aufmerksamkeit. Vor allem jemanden der mit ihm spricht. Die Auffälligkeiten im Kindergarten begannen etwa zwei Monate nach der Eingewöhnungsphase, die problemlos verlief. Seit dem er zu Hause ist, akzeptiert er wieder seinen eigenen Namen. Sein Bruder ist bereits neun Monate alt. Den Artikel über die Enttrohnung kenne ich. Ich habe jedoch den Eindruck, dass es bei Ruben in Bezug auf das Geschwisterchen nicht nur eine kritische Anfangsphase gab, sondern er immer wieder, mal mehr mal weniger, Beweise dafür braucht, dass wir ihn mindestens genau so lieb, wie seinen Bruder haben. Inzwischen geht er meist ziemlich verständnisvoll mit ihm um. Seit dem er nicht mehr in den Kindergarten geht, hat sich die Situation etwas entspannt und er sucht manchmal sogar den Kontakt zu ihm, möchte mit ihm spielen und kuscheln. Das liegt aber auch daran, dass er so viel Aufmerksamkeit bekommt. Sein kleiner Bruder kann sich schon fast besser allein beschäftigen als er. Ist es normal, dass er so viel mit mir spielen möchte? Er spielt meist Dinge aus dem Alltag nach, die er bei meinem Mann oder mir sieht. Ich möchte seiner Eigenständigkeit nicht im Wege stehen und weiß oft nicht, ob es so gut ist seinem Aufmerksamkeitsbedürfnis in dem Umfang nachzukommen. Andererseits wird er oft aggressiv und wirft Spielzeug, wenn er diese Aufmerksamkeit nicht bekommt. Es geht mir nicht um die investierte Zeit, sondern vielmehr ihn in seiner Eigenständigkeit zu fördern. Ich meine mal gelesen zu haben, dass ein bekannter Hirnforscher meinte, dass es für Kinder sehr wichtig sei, sich unabhängig von Erwachsenen zu entwickeln und eigene Interessen zu finden. Ich habe das Gefühl, Ruben "schwimmt" in der Zeit, wo er von uns keine Anregungen bekommt und drückt seine Unzufriedenheit dann im Verhalten aus. Er wackelt unzufrieden mit dem Kopf, haut gegen die Wände, schiebt mich weg, wirft Spielsachen und machmal haut er mich auch. Ich weiß, das ist nicht unnormal für sein Alter und ich weiß damit umzugehen, aber Sorgen bereitet es mir doch.

    Viele liebe Grüße
    Paula

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  90. Hallo liebe Snowqueen,

    Erstmal Danke für euren tollen Blog. Ihr habt mir schon oft geholfen, aber gerade bin ich mit meinem Latein mehr als am Ende.
    Die Aggression meines älteren Sohnes (3,5 Jahre) richtet sich nicht gegen uns sondern gegen ein bestimmtes Kind im Kindergarten.
    Die 2 gehen seit September in den Kindergarten. Dort kommt es seit 2-3 Monaten immer wieder zu Zwischenfällen. Mein Sohn schubst, beißt und haut den anderen jungen massiv. Heute hat er ihn sogar mit einem Stecken am Auge verletzt. Ich habe Angst, dass mehr passieren kann. Er hat letztens sogar von ihm geträumt und dabei ein. Loch gebuddelt und dann Anton’s Kopf in den Sand gesteckt.
    Zu Hause ist er nicht so. Sein kleiner Bruder ist mittlerweile 8 Monate alt und das Verhalten ihm und uns gegenüber ist denke ich sehr normal für einen 3,5 jährigen.
    Anton kennt er fast von Geburt an und sie haben auch früher miteinander gespielt, soweit man das so sagen kann. Aber seitdem sie zusammen in den Kindergarten gehen ist der Wurm drin.
    Mein Sohn ist für sein Alter sehr weit und spielt eher mit den Vorschulkindern oder viel lieber mit Erwachsenen. Eine Betreuerin ist die wichtigste Person dort für ihn. Anton ist sehr schüchtern und spricht wenig weil er zweisprachig erzogen wird.
    Am Anfang hatte er auch einen dicken Freund, der ihm sehr ähnlich ist. Jetzt spielt dieser aber lieber mit seinem “Feind”.
    Auch erzählt er mir immer wieder, dass die anderen ihn hauen und deswegen wollte er schon nicht mehr in den Kindergarten. Aber da unterstelle ich gleich dass es Gegenwehr ist, weil er ja Anton haut und die anderen Kinder ihn schützen. Habe von Anton Mutter gehört, dass ein Kind zu ihr gesagt hat, es habe meinen Sohn absichtlich geschubst damit er weiß wie es ist.

    Die Kindergärtnerinnen sagen, dass er ansonsten ein ganz normales Verhalten aufweist nur eben wenn der andere Junge da ist, legt es bei ihm manchmal den Schalter um und er haut zu. Ich haben es sogar letztens selbst beim abholen vom. Kindergarten beobachtet. Sie gingen voreinander her. Auf einmal rennt mein Junge los und schubst den “Feind”. Ich habe ihn sofort geschimpft und mit nach Hause genommen und dort noch mal gesagt, dass es einfach nicht geht dass er ihm weh tut. Ich habe alles versucht mit, wie würdest du dich denn fühlen… Das tut doch weh wenn man geschubst wird, etc. Er meinte der andere hätte ihn davor geschubst, aber das hat ja nicht gestimmt es waren ja einige Meter dazwischen, die mein Sohn ja erst einmal hin gerannt ist.
    Ich weiß echt nicht mehr weiter.
    Nächste Woche wollen die andere Mutter und ich ein Gespräch mit den Kindergärtnerinnen haben, da es ja so nicht weitergehen kann.
    Ich habe schon Bauchweh, weil ich mir denke, warum er so ein fieser Kerl geworden ist und was ich da falsch gemacht habe. Den Kindergarten wechseln würde ich nur ungern, aber wenn das so weitergeht, muss ich es ja fast, oder?
    Ich wäre euch sehr dankbar um eine Antwort!
    LG

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  91. Hallo liebe Snowqueen,

    Erstmal Danke für euren tollen Blog. Ihr habt mir schon oft geholfen, aber gerade bin ich mit meinem Latein mehr als am Ende.
    Die Aggression meines älteren Sohnes (3,5 Jahre) richtet sich nicht gegen uns sondern gegen ein bestimmtes Kind im Kindergarten.
    Die 2 gehen seit September in den Kindergarten. Dort kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Mein Sohn schubst, beißt und haut den anderen jungen massiv. Heute hat er ihn sogar mit einem Stecken am Auge verletzt. Ich habe Angst, dass mehr passieren kann. Er hat letztens sogar von ihm geträumt und dabei ein. Loch gebuddelt und dann Anton’s Kopf in den Sand gesteckt.
    Zu Hause ist er nicht so. Sein kleiner Bruder ist mittlerweile 8 Monate alt und das Verhalten ihm und uns gegenüber ist denke ich sehr normal für einen 3,5 jährigen.
    Anton kennt er fast von Geburt an und sie haben auch früher miteinander gespielt, soweit man das so sagen kann. Aber seitdem sie zusammen in den Kindergarten gehen ist der Wurm drin.
    Mein Sohn ist für sein Alter sehr weit und spielt eher mit den Vorschulkindern oder viel lieber mit Erwachsenen. Eine Betreuerin ist die wichtigste Person dort für ihn. Anton ist sehr schüchtern und spricht wenig weil er zweisprachig erzogen wird.
    Am Anfang hatte er auch einen dicken Freund, der ihm sehr ähnlich ist. Jetzt spielt dieser aber lieber mit seinem “Feind”.
    Auch erzählt er mir immer wieder, dass die anderen ihn hauen und deswegen wollte er schon nicht mehr in den Kindergarten. Aber da unterstelle ich gleich dass es Gegenwehr ist, weil er ja Anton haut und die anderen Kinder ihn schützen. Habe von Anton Mutter gehört, dass ein Kind zu ihr gesagt hat, es habe meinen Sohn absichtlich geschubst damit er weiß wie es ist.

    Die Kindergärtnerinnen sagen, dass er ansonsten ein ganz normales Verhalten aufweist nur eben wenn der andere Junge da ist, legt es bei ihm manchmal den Schalter um und er haut zu. Ich haben es sogar letztens selbst beim abholen vom. Kindergarten beobachtet. Sie gingen voreinander her. Auf einmal rennt mein Junge los und schubst den “Feind”. Ich habe ihn sofort geschimpft und mit nach Hause genommen und dort noch mal gesagt, dass es einfach nicht geht dass er ihm weh tut. Ich habe alles versucht mit, wie würdest du dich denn fühlen… Das tut doch weh wenn man geschubst wird, etc. Er meinte der andere hätte ihn davor geschubst, aber das hat ja nicht gestimmt es waren ja einige Meter dazwischen, die mein Sohn ja erst einmal hin gerannt ist.
    Ich weiß echt nicht mehr weiter.
    Nächste Woche wollen die andere Mutter und ich ein Gespräch mit den Kindergärtnerinnen haben, da es ja so nicht weitergehen kann.
    Ich habe schon Bauchweh, weil ich mir denke, warum er so ein fieser Kerl geworden ist und was ich da falsch gemacht habe. Den Kindergarten wechseln würde ich nur ungern, aber wenn das so weitergeht, muss ich es ja fast, oder?
    Ich wäre euch sehr dankbar um eine Antwort!
    LG

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    1. Liebe Anonym, wenn der Bruder deines Sohnes fast 8 Monate alt ist und er zusammen mit Anton seit September zusammen in den Kindergarten geht, dann fallen ja beide Ereignisse (Geburt und Kita) fast auf einen Zeitpunkt. Für mich liest es sich so, als würde euer Sohn seine negativen Gefühle, was die Geburt des Bruders betrifft, auf seinen Anton-Freund/Feind übertragen. Das kommt durchaus oft vor. Bitte lies dir hier im Blog den Artikel zur Entthronungsphase durch und am besten auch gleich den Artikel über das Aktive Zuhören nach Gordon, weil da die Entthronung auch noch einmal aufgegriffen wurde. Vielleicht hilft dir das, deinen Sohn zu verstehen. Die Kita wechseln müsst ihr nicht.
      LG, Snowqueen

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  92. Hallo Liebe Snowqueen,

    vielen Dank für eure Bücher und euren Blog, den ich schon länger verfolge.
    Jetzt habe ich auch ein mir wichtiges Anliegen.
    Ich habe Zwillinge (2 Mädchen), die vor ein paar Wochen 3 Jahre alt geworden sind. Ihre Wutanfälle/Ausraster machen mir zunehmend zu schaffen, da ich diese in manchen Situationen einfach nicht (mehr) nachvollziehen kann.
    Beispiel: Gestern Abend durften die beiden etwas Fern sehen. Mein Mann wollte sich kurz zu Ihnen setzen und fragen was sie gerne zu Abend essen möchten. Sie rasteten komplett aus und schrien er soll weg gehen und warfen sich hin und her. Ok, hier kann man sagen sie wollten ungestört fern sehen.
    Aber solche Anfälle gibt es mehrfach täglich. Mein Mann wollte z.B. mit einer von beiden Zähne putzen und sofort wird wieder durchgedreht und immer wieder geschrien: Nein, mit Mama. Manchmal wird auch ohne Unterlass fast schon verzweifelt Mama, Mama, Mama geschrien. Dabei sitze ich direkt daneben und sage Dann auch: Ja, ich bin da ich höre dir zu....
    Dann geht es weiter, wenn sie sich untereinander streiten, Haare ziehen, dumm nennen etc. Sie schaukeln sich gegenseitig so hoch, dass eine oder beide wieder ausrasten und dann aber schreien, die andere soll ruhig sein, es ist ihr zu laut. Sie tun sich weh, ich darf nicht mehr kommen und fragen, ob sie sich weh getan haben...es wird gewütet. Aber nach einer Weile wollen sie doch auf den Arm. Um mich streiten sie sich natürlich auch und ich sollte mich am besten teilen. Wenn ich nicht sofort mache was sie sagen, drehen sie auch wieder durch.
    Mein Mann sagt ich lasse den Kindern zu viel durchgehen und müsse mehr Grenzen setzen und sie auch Konsequenzen spüren lassen. Eine der beiden haut gerne an der Straße mal ab oder weigert sich die Hand zu geben. Das sind gefährliche Situationen und da hört mein Verständnis dann auf. Mein Mann sagt, dass ist meine Schuld, weil sie im Haus ja auch nicht hören.
    Mein Vater, der mir viel hilft, hat vom Verhalten der Kinder die Schnauze voll und meckert mich jeden Tag nur an, dass das nicht normal sei und was nur mit ihnen los ist. Sie haben mich total im Griff etc.
    Ich versuche die Kinder bei ihren Anfällen zu begleiten, zu trösten, zu kuscheln und sage ihn danach auch dass ich sie liebe.
    Mich kosten diese Wutanfälle wirklich viel Kraft und ich fühle mich dabei schlecht und mir schnürt sich der Magen zu. (Vermutlich aus eigener Kindheit gespeichert bei mich belastenden Situationen).
    Wir machen Einschlafbegleitung und schlafen auch im Familienbett.
    Wenn es heißt, die Kinder Verhalten sich immer richtig, nur die Eltern müssen an sich arbeiten...Frage ich mich natürlich was mache ich falsch?
    Wäre für Anregungen sehr dankbar.
    LG June

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  93. Herzlichen Dank für eure Arbeit, ich kaum zählen wie oft ich Artikel/Bücher (wieder-)gelesen habe und wie hilfreich ich sie finde. Sie stärken den Rücken, bestätigen was man mit etwas gesundem Menschenverstand und -herz weiss und halten einen deshalb oft auf Kurs wenn man gerne eine komische Abzweigung nehmen möchte (oder alle mit dem Zaunpfahl dahin zu winken scheinen). Bereits vor der Geburt des zweiten Kindes habe ich hier gelesen, mehr aus Interesse, manchmal um etwas besser zu verstehen. Natürlich auch prophylaktisch den Enthronungsartikel, obwohl um mich herum alle meinten "ach, das gab sich schnell" oder "nein, gar nicht." Um die Geburt des Babys hat sich das ältere Kind dann gleich noch sonst einige Rucksäcke aufgeschnallt (keine Windeln, kein Mittagschlaf, bei Grosseltern übernachten…). Was schlussendlich den "Stress" ausgelöst hat? Vermutlich alles miteinander, insbesondere wohl eine unschöne Begebenheit kurz vor der Geburt die ich eigentlich abgehakt hatte aber die durch die anderen Faktoren dann wohl wieder getriggert wurde und wird (eine Affekthandlung des Kindes). Die Aggressionen nahmen zu, hatten Höhepunkte, für mich Tiefpunkte (in denen ich/wir besseren Wissens laut wurden, am Kind zerrten, auf es einredeten etc) aber wir haben die Kurve immer bekommen. Wir. Und dann sogleich das Kind, wie es im Artikel steht. Und es arbeitet an sich, oh wie es das tut! Und wie mir das Herz blutet wenn ich sehe wie es kämpft gegen Impulse, wie es dann manchmal eben doch einbricht und dann unter dem Einbruch leidet. Ich versuche ihm rückzumelden, dass ich die Bemühungen sehe, dass das schon kommt, dass das schwierig ist, dass wir gerne helfen, dass ich die Wut etc. verstehe. Dass es toll ist, das Kind. Doch manchmal gelingt es mir nicht, wenn anderes zuviel wird und dann der Druck den ich mir selbst machen lasse(!) bezüglich der "Erziehung" (wohl eher Begleitung) unserer Kinder auf einmal Überhand nimmt weil ich keine Wege/Zeit zum Dampf ablassen finde. Dann werde ich mal laut, und mal grob und mal unfair und oft nicht ganz präsent. Und das Kind spiegelt. Es hat so ein feines Gespür für (meine?) Stimmungen! Es ist dann unsicher und in seiner Unsicherheit wird es aggressiv. Haut, beisst, zerstört, schubst. Das Baby meist nur noch bei Konfliktsituationen, und auch hier ist das grössere Kind mittlerweile geduldiger geworden. Ein anderes Kleinkind (wird die Entthronung da projiziert?), uns, fremde Kinder auf dem Spielplatz (Kontaktaufnahme, Verunsicherung dabei?) aber auch mal die Grosseltern (sie sind bemüht aber es fällt oft schwer). Diese Aggression durch Verunsicherung weil ich mich so stressen lasse dass andere (gefühlt) unser älteres Kind ablehnen (☹!)und unserer "Erziehung" die Schuld geben, die macht mir zu schaffen. Und dem Kind. Das ist so eine unglaubliche Spirale! Ich finde es wirklich schwierig hier herauszufinden, endgültig. Nun besuche ich eine Psychotherapie (mit Familienberatung) und hoffe, dass ich so meinen Druck wegbekomme. Und versuche, mir qualitative Auszeiten zu ermöglichen damit ich bei den Kindern wieder mehr und vorallem beständiger der "Baum" sein kann, an dessen Rinde sie sich reiben dürfen, in dessen Schutz sie klettern dürfen wenn alles zu viel wird etc.– mir hilft diese Bild gerade sehr. Ich glaube durch eure Arbeit zu wissen, dass mein Kind auch wieder Ruhe finden wird, sobald ich sie wieder habe, diese Ruhe. Wir schaukeln uns “einfach” gegenseitig hoch, wenn es tief verunsichert ist, bin ich es auch und viceversa. Die Verantwortung liegt bei mir, deshalb arbeite ich daran. Mein Kind ist mit seinen 3.5 Jahren so weise, so mitfühlend (wenn es nicht gerade selbst so wütend ist), so geschickt, so autonom, so bestimmt und so unendlich kooperativ - das wäre alles nicht so, wenn ich mit meiner Unruhe zu viel kaputt gemacht hätte, oder?Entschuldigt nun den langen Kommentar. Vielleicht musste ich für mich selber schriftlich etwas aufräumen in meinem Kopf. Nochmals, danke für eure Arbeit, ihr tut Grosses!

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  94. Ich finde den Artikel sehr interessant und hilfreich. Mein ältester Sohn (5) tut zurzeit auch öfters anderen weh. Oft habe ich das Gefühl, er kann sich nur sehr schwer in andere hineinversetzen und merkt kaum, dass er jemanden z.B. wirklich weh getan hat oder sehr laut ist. Bei ihm wurde eine Wahrnehmungsstörung festgestellt, die wohl auch einhergeht mit einer mangelnden Körperwahrnehmung. Insofern hängt das vielleicht auch zusammen.
    Ich habe eine Zeit lang versucht, ´mit Strafen (Video-Verbot) oder Anreizen zu arbeiten, obwohl ich wusste, dass das heute nicht mehr empfohlen wird. Ich habe auch gemerkt, dass das nicht wirklich etwas bringt.
    Was mich stresst, sind die Erwartungen der Öffentlichkeit, wenn man z.B. auf dem Spielplatz ist. Dann fühle ich mich sehr unter Druck, dass ich jetzt irgendwie handeln muss. Hier muss ich wohl lernen, damit gelassener umzugehen.
    Wenn der älteste den mittleren Sohn (2 1/2 Jahre) immer wieder ärgert oder körperlich angeht, was soll ich dann machen? Hast du hierfür einen Tipp? Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, sollte ich bei Geschwisterstreitigkeiten ja nicht dauernd eingreifen. Das finde ich sehr schwierig. Ich greife momentan sehr oft ein und schimpfe leider viel. Über einen Tipp wäre ich dankbar! Liebe Grüße!

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  95. Wahnsinn, was für ein toller Artikel!!
    Er hat mich gestärkt, wieder positiv zu denken und meinen Sohn (fast 5) einfach nur zu Lieben, mit jeder Ecke und Kante. Und andererseits hat er mich sehr zum Nachdenken und zweifeln über mich selbst gebracht. Ich habe viele Fehler in der Vergangenheit begangen, habe mich vor allem von der Verwandtschaft beeinflussen lassen, wie man richtig erzieht und wie ungezogen unser Sohn doch ist. Und so wie das mit Kindern ist, ist es auch hier: je öfter du jemandem etwas sagst, glaubt er am Ende auch dran und verinnerlicht es für sich.
    Und nun ist mir folgende Frage aufgekommen: kann ich meine Fehler von den letzten Jahren wieder ausgleichen oder habe ich einen irreversiblen Schaden angerichtet, sodass mein Sohn gar nicht mehr selbstbewusst werden kann?
    Versteht mich nicht falsch, es geht hier nicht darum, dass ich Gewalt angewendet habe, das kommt für uns nicht in Frage, auch wenn mir unsere Verwandtschaft ständig erzählt "ein klaps auf dem Po schadet niemanden". Ich habe meinen Sohn lange gestillt und viel getragen. Aber endgültig mit der Geburt seiner Schwester hat sich viel verändert, ich bin oft laut geworden und habe nicht so reagiert wie man sollte. Darunter leide ich oft und weine deswegen, wenn er abends im Bett liegt.
    Vielleicht könnt ihr mir etwas Hoffnung machen .
    lg

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    1. Liebe Anonym, unsere Kinder lieben uns bedingungslos, d.h. dein Sohn liebt dich weiterhin, auch wenn du ihn vielleicht ungerecht behandelt hast. Wenn du jetzt anfängst, ihn wieder anzunehmen mit all seinen Eigenheiten, wird er die Ungerechtigkeiten schnell vergessen. Hast du unseren Artikel zur Enttrohnung gelesen? Der könnte dir vielleicht auch weiterhelfen. LG, Snowqueen

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  96. Hast du vielleicht einen Tipp, wie ich reagieren kann, wenn andere Erwachsene meinen gerade 4 Jahre alt gewordenen Sohn erziehen und in Situationen eingreifen, weil sie der Meinung sind, wir tun es mit unserem Kind nicht genug. Wir versuchen die Streitigkeiten unter den Kindern in unserer Nachbarschaft entspannt zu sehen, schließlich gehört das dazu.
    Aber unser Umfeld sieht das anders, da meistens unser Kind der "Störenfried" ist.
    Wir wollen weiterhin eine gute Nachbarschaft haben aber nur deswegen mein Kind ständig zu bestrafen, weil andere das erwarten will ich auch nicht.
    Vielleicht hast du einen Rat.
    Lg

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  97. Liebe Snowqueen,

    der Artikel hat mir wie so viele wieder geholfen! Tausend Dank dafür! Ich wünschte nur es würde viel mehr verbreitet werden und viel mehr Eltern erreichen, sodass man nicht mehr mir diese schrecklichen Blicken beobachtet wird oder die anderen Eltern der Spielgruppe einen fies anstarren.
    Mein kleiner Rabauke ist nun 2 und hat vor kurzem angefangen zu hauen. Manchmal seinen kleinen Bruder, da bewerte ich dies als Eifersucht. Manchmal aber auch einfach so, ohne dass etwas passiert ist. Ich meide nun die Spielgruppe und das Kindercafé, weil ich es leid m´bin. Dieses: "hey, sie hat dir nichts getan" oder das Flüchten.
    Mich würde auch Interessieren, ob ich mich einmischen soll, wenn der Opa oder die Oma gehauen wird. Diese sind dann nämlich auch ganz perplex und reagieren eher milde bzw. nicht wirklich authentisch.
    Hach, ich sitze so oft da und denke mir: "So ein Mist, ich bin die Mutter eines Kindes, das alles anderen nicht leiden können" Mir kommen zu oft die Tränen. Es fällt mir so schwer drüber zu stehen.
    Ich würde mich über euren Rat sehr freuen!

    Herzliche Grüße
    Kathi

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  98. Ich habe bereits viel Literatur gelesen, u. a. „Mein Kind ist doch kein Hund“, Euer Buch und andere. Überzeugt hat mich das Boch von Achim Schad über Konsequenzen. Eure Artikel hören sich auch gut an, vieles davon ist jedoch, meiner Ansicht mittlerweile nach, eine Ideologie, die in der Realität aber teilweise, die gefürchteten Tyrannen fördert. Ich beobachte regelmäßig im Bekanntenkreis, dass Kinder, denen keine Grenzen und Konsequenzen gesetzt werden, immer schlimmer in ihrem Störverhalten werden. Und damit meine ich nicht Schläge als Konsequenzen, sondern, wenn das Kind sich daneben benimmt, wie beispielsweise jemanden schlägt oder sonst etwas inadäquates, dann zunächst vorgewarnt wird und wenn es weitermacht, dann muss es eben in sein Zimmer für paar Minuten oder aus der Situation raus (sorry, aber da hilft langfristig auch kein kapern).
    Viele Eltern reden heutzutage zwar viel mit ihrem Kind, es mangelt aber sehr stark an Konsequenzen, wenn es das Kind aber nicht wirklich interessiert, was die Eltern da so von sich geben.
    Die Kinder lernen nun mal über das Erleben und Verhalten und weniger über den kognitiven Weg. Meiner Beobachtung nach sind die schwierigsten Kinder, solche, deren Eltern ihnen zwar anstandshalber sagen, dass sie etwas nicht machen sollen, aber nicht durchgreifen, wenn sie es dann trotzdem wiederholt tun. Das sehe ich beispielsweise auch in unserer Eltern-Kind-Gruppe. Es gibt dort zwei Jungs, deren Mütter Ihnen lediglich sagen, hör auf damit, wenn sie mal wieder was absichtlichunnd wiederholt kaputt machen, was andere Kinder gebaut haben, wenn sie mit ihren Bobby Cars von der Rutsche runterrasen und andere Kinder damit gefährden, wenn sie die Rutsche hochklettern und sich nicht anstellen etc., etc., etc. Andere Eltern verdrehen schon die Augen und lästern über diese. Und ehrlich, diese Eltern tuen den Kindern doch kein Gefallen, weil es wird später aufgrund dieses unsozialen Verhaltens einfach nicht gemocht werden. Kapern hin oder her.
    Und das war ja nur ein kleines Beispiel aus dem Alltag unter Vielen.
    Ich bin auch für bedingungslose Liebe und ich nehme mal an, dass einigermaßen gesunde Menschen ihr Kind auch so lieben. Und ich bin auch für das Reflektieren des vermuteten Gefühlszustand des Kindes, das nennt sich auch Validieren, sehr fördernd für eine gesunde psychische Entwicklung, jedoch ohne diese, für mich sinnlosen, verbalen Wiederholungen (kapern). Und ich bin auch dafür, als Erwachsene ein Vorbild und eine Respektperson für die Kinder zu sein, ohne sich von ihnen schlagen, treten oder beißen zu lassen.

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    1. Es ist nicht unser Ansatz, Kinder einfach rücksichtslos machen zu lassen. Es geht uns vielmehr darum, eine so stabile und liebevolle Beziehung aufzubauen, dass Kinder dann auch das tun, was wir uns wünschen und andere eben nicht belästigt werden. Es geht um ein wertschätzendes Miteinander - dieses ermöglicht eine Beziehung ohne strafende Konsequenzen.

      Viele Grüße
      Danielle

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  99. Komisch, dass mein Kommentar nicht veröffentlicht wurde......

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  100. Hallo,
    ich lese euren blog sehr gern und habe sehr viel Hilfreiches entnehmen können. Selber versuche ich vorausschauend zu "erziehen" und möchte es daher lieber bahnen nennen.
    Mich irritiert an diesem Artikel die Haltung etwas, dass Kinder unbedingt ihre Konflikte unter sich lösen müssen. Meiner Beobachtung nach, sollte DEUTLICH unterschieden werden, in welcher Altersgruppe.
    1-3 Jährige sind nicht wirklich dazu in der Lage das unter sich zu klären, ohne dass beide Kinder längerfristig das Nachsehen haben. Wir lassen unsere Mütter unsere Kinder nicht Küssen, wenn sie das nicht wollen, weil wir das übergriffig finden... Wenn aber ein anderes Kind aus Unbedarftheit auf den Kopf klopft, sollen wir gewähren lassen? Paradox! Das andere Kind ist mit dem Verhalten erfolgreich, zum Beispiel Schaufel entreißen und das Kind erhält mittelfristig genau das Problemsiegel, welches du beschrieben hast. Denn mit 3 ist nicht mehr ok, was mit 1 ok ist? Schwierig. Hätte jemand mit 1 immer wieder unverzüglich bahnend (nicht strafend) eingegriffen, würden sich viele Konflikte/Entwicklungen erübrigen.
    Meine Tochter z.B. fand es mit 1 schon nicht lustig von anderen Kindern gestreichelt oder geknuddelt zu werden. Und sie hat ein Recht darauf das abzulehnen. Ironischerweise wurde von den anderen Müttern immer sehr beschwichtigend auf sie eingeredet, wie nett das andere Kind das meint und sie sie nicht so haben soll. Ich habe ihre Not dabei gesehen und sie befreit. Dafür wurde ich sehr oft angegriffen.
    Wie gesagt, mit 3 oder 4 Jahren greife ich fast gar nicht mehr ein, sondern tröste und versuche nur zu aktivieren, was ich ihr damals gezeigt habe.
    Ich denke, dass dieses "selbst klären" sehr oft missverstanden wird. Denn ich zeige meinem Kind auch erst einmal, wie man mit dem Messer schneidet und gebe es ihr dann. Warum sollte ich meinen Kindern nicht auch Lösungsstrategien bei Sozialkonflikten zeigen?!
    Vielleicht gibt es dazu ja ein paar Gedanken.

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    1. Liebe Anonym, dieser Artikel hier ist explizit für Kinder ab 3,5 Jahren gedacht. Einen separaten Artikel zum Hauen/Beißen etc. bei U3-Kindern haben wir auch auf dem Blog. Und ja, dort beschreiben wir, dass Kinder begleitet werden müssen.

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  101. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  102. Danke für den ausführlichen Artikel. Ich habe ihn verschlungen und für die Situation mit unserer 3.5 jährigen Tochter viel gelernt. Allerdings habe ich noch eine konkrete Frage zu unserem Problem:
    Vor sieben Monaten ist unser zweites Kind geboren. Ich war erstmal überrascht, wie schwierig alles war, da sich die Große so gefreut hatte. Das Baby war dann ein Schock für sie, glaube ich. Sie hat direkt gesagt, dass sie keine Schwester mehr haben möchte und war sehr aufgebracht. Wir haben uns dann nach und nach eingelebt und es folgte eine entspannte Phase. Dann ging es plötzlich los, dass sie uns manchmal haute und schließlich haute sie auch das Baby. Wir haben sehr heftig darauf reagiert, irgendwie fühlten wir uns einfach hilflos und haben mit ihr geschimpft, dass sie das auf keinen Fall tun darf. Nachdem ich ein bisschen was zum Thema gelesen habe (das Buch von Juul (Aggression)) kann ich wieder entspannter mit dem Hauen umgehen, aber ich bin unzufrieden, dass es sich so festgefahren hat. Ich kann natürlich unmöglich zulassen, dass ein 3.5 jähriges Kind ein siebenmonatiges haut und quetscht und würgt, aber leider kommt das dauernd total spontan vor. Anfangs war es so, dass unsere Große bei Wut (die Wut musste nicht zwangsläufig irgendwas mit ihrer Schwester zu tun haben) zum Baby lief und sie haute, da sie wusste, dass sie uns so am besten triggert (?). Ich habe sie jedenfalls einmal gefragt, warum sie das tut und sie sagte. "Weil ich möchte, dass ihr schreit." Jetzt ist es so, dass dieses Hauen aus akuter Wut nachgelassen hat. Aber sie möchte ihre Schwester oft gerne nah an ich haben und kuscheln, bekommt dann aber fast ausnahmslos immer die Wut und quetscht sie plötzlich, drückt ihr ins Auge, haut und guckt dabei so unglaublich aggressiv. Nun habe ich eine Lösung gefunden, mit der ich nicht so sicher bin. Ich lasse keinen solchen Kontakt mehr zu. Ich habe der Großen gesagt, dass ich glaube, dass sie eine Pause von der Kleinen braucht, weil sie bei Kontakt mit ihr immer so wütend wird und ich mich nicht mehr mit ihr deswegen streiten möchte. Wir haben zusammen geredet und sie sagte mir, dass sie am liebsten wieder ganz alleine mit uns Eltern wäre und ich konnte es akzeptieren und habe einfach angenommen, dass sie so fühlt, was uns beiden gut getan hat (habe ich auch bei euch gelesen ;)). Ich möchte aber einfach nicht mehr diese Gefahr für die Kleine und am Ende ist die Große ja auch nicht glücklich, wenn sie es wieder nicht schafft, die Erwartungen zu erfüllen und nicht zu hauen/quetschen/etc. Deswegen habe ich jetzt diese Art "Kontaktsperre", aber es kommt mir wie eine Strafe vor, auch wenn ich es vor ihr eher wie einen Schutz vor Streit und ihrer Wut formuliert habe. Ich versuche jetzt, positive Situationen zwischen den beiden entstehen zu lassen (die Kleine guckt der Großen beim Springen zu und lacht, die Kleine darf auf den Schultern der Großen reiten usw.), die ich gut kontrollieren kann, aber die Große darf nun nicht mehr umarmen, streicheln, etc. Was denkt ihr dazu?
    Liebe Grüße

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  103. Hallo. Sinngemäß steht in dem Artikel das immer die Erwachsenen die Verantwortung tragen und die Beziehung aus dem Gleichgewicht gekommen ist,
    Das die Aggression aus einem Gefühl des sich nicht Wert geschätzt fühlen heraus kommt. Mir fehlen zwei Punkte in diesem Artikel.

    - (das betrifft glaube ich mich und meinen Sohn): Das Kind hat eine Regulationsstörung. Ich bin aus Verzweiflung zum Kinderarzt gegangen, da mein Sohn mich massiv schlägt und tritt. Generell sehr viel schreit, nicht belastbar ist usw. natürlich voller Scham. Der Arzt hat uns nun ins SPZ überwiesen und vermutet eine Regulationsstörung.

    - Was ist mit Kindern die einfach immer jegliche Lust erfüllt bekommen haben und das schwere Los der Macht in der Familie tragen? Kinder wollen keine Macht wie Juul so gern sagt. Leider gibt es aber auch diese Fälle. Wo es null Chance zur Ausbildung von Frustrationstoleranz gab.

    Was ist deine Meinung dazu? Danke für den Artikel. Herzliche Grüße

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  104. Hallo. Sinngemäß steht in dem Artikel das immer die Erwachsenen die Verantwortung tragen und die Beziehung aus dem Gleichgewicht gekommen ist,
    Das die Aggression aus einem Gefühl des sich nicht Wert geschätzt fühlen heraus kommt. Mir fehlen zwei Punkte in diesem Artikel.

    - (das betrifft glaube ich mich und meinen Sohn): Das Kind hat eine Regulationsstörung. Ich bin aus Verzweiflung zum Kinderarzt gegangen, da mein Sohn mich massiv schlägt und tritt. Generell sehr viel schreit, nicht belastbar ist usw. natürlich voller Scham. Der Arzt hat uns nun ins SPZ überwiesen und vermutet eine Regulationsstörung.

    - Was ist mit Kindern die einfach immer jegliche Lust erfüllt bekommen haben und das schwere Los der Macht in der Familie tragen? Kinder wollen keine Macht wie Juul so gern sagt. Leider gibt es aber auch diese Fälle. Wo es null Chance zur Ausbildung von Frustrationstoleranz gab.

    Was ist deine Meinung dazu? Danke für den Artikel. Herzliche Grüße

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  105. Danke für deinen Beitrag!
    Ich habe hier, nur mir gegenüber, eine hauende und tretende 3 Jährige. Dein Artikel hat mir noch ein wenig mehr geholfen. Ich weiß, dass ich im Moment sehr ungeduldig bin und manchmal zuviel von ihr "erwarte". Beruflich war die letzte Zeit stressig, der letzte Urlaub ist lange her und bisher hatte ich viel zu wenige freie Tage dieses, die Arbeiten im Haushalt häufen sich, in der Partnerschaft läuft es gerade auch nicht ganz rund - ja, ich bin fast am Ende meiner Kräfte. Und dann habe ich hier eine 3 Jährige, die ihren eigenen Willen hat, die die Welt und sich entdecken möchte und manchmal mit dem Kopf durch die Wand möchte - wir kennen es ja alle. Jetzt ist für mich die erste Woche, von drei Wochen Urlaub, rum. Die erste Woche der Kindergarteneingewöhnung ist rum. Auch wenn sie vorher schon 2 Jahre durch einen Tagesvater fremdbetreut wurde, ist der Kindergarten eine neue, aufregende und anstrengende Zeit für sie (auch wenn es mit der Eingewöhnung prima klappt). Aber meine "Verfassung" und die neue Situation für unsere Tochter birgt Konfliktpotential. Erst heute hatte sie einen ausgewachsenen Wutanfall - hauen, treten, Dinge werfen. Und ich weiß, dass ich falsch reagiert habe. Aber in der Situation konnte ich nicht anders, als Platz zwischen uns zu bringen und sie "wegzuschicken", das hat natürlich nicht funktioniert. Nachdem wir beide etwas runter gekommen sind, ist mir erst bewusst geworden, dass ich hätte besser reagieren können/müssen. Und heute Abend (nach 3 1/3 Jahren) befragte ich Google, was ich in solchen Situationen tun soll und bin auf deinen Artikel gestoßen. Es war der erste den ich gelesen habe und wird der einzige zu dem Thema bleiben. Er hat mir wirklich geholfen. Danke

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  106. Danke für den Artikel. Er hat mir einige Konfliktschauplätze mit meiner Dreijährigen verständlicher gemacht. Problematisch daran finde ich, dass von Eltern im Prinzip gefordert wird, selbst permanent die fully functioning person zu sein. Ich bin das nicht. Ich bin auch mal müde, oft sogar am Ende meiner Kräfte, und in der Situation schaffe ich es nicht, bei jedem Wutanfall gleichzeitig empathisch auf mein Kind einzugehen, zu überlegen, ob es sich gerade um einen Wunsch oder ein Bedürfnis handelt, zu entscheiden, auf welche Weise ich sie am besten in ihrem Wutanfall begleite, ihr Befinden zu verbalisieren, das Ganze auch noch zehnmal am Tag, dem kleinen Bruder dabei auch noch gerecht zu werden, den Alltag halbwegs am Laufen zu halten und selbst nicht wahnsinnig zu werden. Wenn ich dann lese, wie schlimm es mein Kind verbiegt, wenn ich das alles so nicht schaffe, verursacht das bei mir in erster Linie Druck, Versagensgefühl und den Eindruck eigener Wertlosigkeit. Ich wüsste gern, wie andere das schaffen - es umzusetzen einerseits und andererseits auch, sich durch so einen Artikel nicht völlig fertig zu fühlen, sondern oft sogar motiviert. Ich fühle mich eher entmutigt.

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  107. Vielen Dank für diesen Artikel, am liebsten würde ich ihn als Flyer jedem Menschen in die Hand drücken :)
    Ich denke im Moment immer wieder darüber nach, wie es ist, wenn das Kind von anderen Menschen solche Worte zur Gefühlsunterdrückung hört? Sei es das „nix passiert/ nicht do schlimm/ hat keiner gesehen“ von den Großeltern oder das „jetzt hörst du mal auf zu Weinen“ oder ein „das machen wir nicht“ in der Krippe. Wie nachhaltig negativ wirkt sich das auf die Persönlichkeitsentwicklung aus? Zu Hause versuchen wir authentisch dem Kind gegenüber zu sein, besagte Floskeln nicht auszusprechen (auch wenn mir manchmal nicht gelingt, aber ich arbeite an meinen Formulierungen) und bedürfnisorientiert zu leben.
    Vielen Dank

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  108. Hallo, dein Artikel macht mir gerade Hoffnung und lässt mich auch verzweifeln. Mein Sohn ist seit der Geburt der Schwester sehr aggressiv. Er haut, beißt, kratzt und kneift bis es richtig weh tut. Ich verstehe warum er das macht. Aber es ist für mich sehr schwer bis gar nicht auszuhalten. Am Anfang konnte ich ihn noch gut empathisch begleiten und versuchen seine Gefühle zu spiegeln. Mittlerweile werde jedesmal stinksauer und reagiere aus lauter Verzweiflung selbst beleidigt und verbal aggressiv. Ich finde das ganz schrecklich und komme doch nicht daraus. Ich zucke sogar schon manchmal vor seinen Umarmungen zurück, wenn ich erkannt habe dass es wieder in so einer Stimmung ist. Ich kann halt nicht immer sofort reagieren, weil seine Schwester ja auch noch meine Aufmerksamkeit braucht. Aber dann wird es nur noch schlimmer.
    Die Situation wird immer verfahrender und ich weiß langsam nicht mehr was ich machen soll.

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  109. Auch ich möchte mich für diesen tollen und hilfreichen Artikel bedanken!
    Danke danke danke :)

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  110. Naja, Juuls Frage, warum wir wütend werden, wenn wir uns wertlos fühlen kann man ja mit "Schmerzgrenze" von Joachim Bauer erklären. Im gyrus cinguli kommen eben physischer Schmerz und Ausgrenzung erst mal an der gleichen Stelle an.
    Darum plädiere ich in meinem Schulteam gerade sogar für ernstes Prügeln unter Schulanfängern (unter Minimalregeln) bei Konsens, das beide es wollen.
    Das ist nämlich nicht toll und trotzdem empathischer, als sich nicht-kämpfer das so vorstellen.

    Zur Straßenbahn : ZUSAMMEN für andere auszusteigen, finde ich eine respektheischende Lösung. Wer weiß, was DIE für einen Tag hatten.

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  111. Ich sehe das alles auch so, nur ich habe ein wirklich wirklch starkes Kind und folgendes Problem:
    1. Mein Sohn (5) ist aufgrund der Wohnsituation im Hause meiner Eltern damals in seinem ersten Lebensjahr deutlich zu kurz gekommen. Die meiste Aufmerksamkeit beanspruchten meine Mutter, danach kam meine große Tochter und zum Schluss Mein Sohn, das Baby, dass am meisten Aufmerksamkeit gebraucht hätte. Es war eine wirklich schlimme Zeit und Gelegenheiten für eine echte Bindung zu meinem Sohn kam bei der Geburt wie auch in der Zeit danach deutlich zu kurz.

    2. Mein Sohn ist wirklich unglaublich schnell und unglaublich stark. Wenn seine Schwester (8) ihm in einer blöden Laune die ich nach der Schule auch mal verstehen kann mal fieß behandelt (also z.B. wenn sie Schule spielen, dann spielt sie so, dass er immer irgendwelche "Fehler" macht und sie eben keine), dann kuckt er sich das einen kurzen Moment an und dann kennt er keine Grenzen. Mittlerweile beißt er nicht mehr aber er benutzt jede Kraft und jeden Gegenstand und Gedanken der ihm zur Verfügung steht. Meine Große schreit dann um Hilfe die sie auch sofort bekommt und dann konzentriert er all seine Wut und Kraft auf mich. Ich gehe in solchen Momenten sofort dazwischen, bleibe sehr ruhig und versuche ihn zuverstehen, sage ihm aber gleichzeitig auch, dass ich das nicht zulassen kann und werde und versuche ihm dann mit seinem Problem zu helfen, was mir mal mehr und mal weniger gelingt.

    Nun war der Papa mal 3 Tage nicht da und nachdem wir eine sehr schöne ruhige Zeit hatten. Macht mein Sohn mir nun wirklich Angst.

    Ich kann mittlerweile seine Kräfte nicht mehr abfangen sondern muss ihn mit wirklich sehr viel Geschick und konzentrierter Kraft zu Boden drücken um nicht selbst voller blauer Flecke oder bleibender(!) Beulen am Kopf (ich habe schon eine vom Haareziehen) zurückzubleiben.
    Seit gestern hatte er schon 4 solcher Anfälle und er sich ohnehin irgendwie immer nur verlassen fühlt (Papa geht immer auf Arbeit, die Große in die Schule und seine 3 besten Feunde nun in den Kindergarten) war und die Kräfte die er dabei entwickelt und die Gegenstände die er dabei in die Hände nimmt und für die ich noch keinen Weg gefunden habe, dass er sie selbst wieder ablegt machen mir wirklich große sorgen.

    Ich habe mir nun überlegt, dass ich mit ihm morgens ersteinmal auf den Spielplatz gehe und fangen spiele, das liebt er. So kann der Tag einfach ersteinmal gut beginnen und das Anziehthema wird abgefangen. Ich versuche es außerdem mit besonders viel Blick-und Körperkontakt und auch immer wieder der ein oder anderen Herausforderung für ihn. Und dann habe ich überlegt 2 mal die Woche mit ihm in einen KiGa zu gehen (ich quasi als Hausmeisterin oder Vorlesetante oder (…) während er in der Draußenzeit mit den anderen Kindern spielt. Ich denke dass ist ein Anfang aber was er eignetlich auch wirklich braucht wären 1-2 wirklich verlässliche Spielfreunde.

    Ich hingegen brauche DRINGEND EIN TIPP, wie ich diesen Anfällen akut begegne, d.h. wie ich mich schütze und gleichzeitig dafür sorgen kann, dass er sich dabei nicht so hilflos fühlt. Außerdem benötige ich einen Hinweis, wie er spielerisch fühlen lernen kann was dem anderen wann wie wehtut.

    Vielen Vielen Dank schon mal ich würde mich über eine Rückmeldung wirklich sehr freunen und Ihr Artikel ist Roswitha

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  112. Lieben Dank für diesen umfangreichen Artikel. Ich lese ihn heute zum 4 mal.
    Mein bald fünfjähriger Sohn ist sehr Willensstark und hat letztens ein anderes kind an zwei treffen geschlagen ( mit Faust am rücken).
    Ich versuche mich dann mit meiner Reaktion sehr entlang diesem Blog zu verhalten.
    Die Mutter von dem anderen Kind hat uns jetzt die Freundschaft gekündigt, aus eut das ich mein Sohn nicht zwang sich zu entschuldigen. Bitte könnt ihr was dazu sagen bitte. Normalerweise versuche ich in solchen Situationen nach dem anderen Kind zu schauen...zu verbalisieren wie es sich fühlt und bespreche es nochmal zu hause. Der anderen Mutter war das völlig ungenügend bis zu den Punkt dass sie mein Sohn aufforderte sich zu entschuldigen. Ich wäre dankbar für euer feedback

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    1. Zum Entschuldigen haben wir einen gesonderten Artikel geschrieben: https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2016/04/entschuldigungen-warum-man-kinder-nicht-zwingen-sollte-sich-zu-entschuldigen-und-wie-sie-es-lernen.html

      Eine Entschuldigung macht eine Missetat nicht "wieder gut", daher ist eine leere Worthülse nutzlos. Ob das die andere Mutter aber interessiert?

      Es tut mir leid, dass ihr diese Erfahrung machen musstet.

      Liebe Grüße
      Danielle

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  113. Liebe Snowqueen,

    leider ist unser jetzt 4,5 Jähriger oft sehr gewalttätig zu uns. Seltener in akuter Wut, meist im Rahmen von totaler Aufgedrehtheit und lacht sich halb kaputt dabei wenn wir - vor allem der Papa - uns immer verzweifelter versuchen, gegen die Malträtierungen zu schützen.

    Uns zu schützen ist leider garnicht so leicht, versucht man, die Hände abzuhalten, mit denen gekratzt, gezwickt oder an den Haaren gezogen wird wechselt er aufs Beißen, Treten oder Dinge (schwere, harte Dinge) nach uns werfen. So viele Hände haben wir garnicht, um uns gegen alles zu schützen.

    Was können wir für akute Maßnahmen ergreifen um uns zu schützen?
    Weggehen hilft nicht, er verfolgt einen dann. Mit ihm reden ist unmöglich in diesem Zustand. Ich habe mich teilweise schon ins Treppenhaus geflüchtet und die Tür abgeschlossen weil ich mich nicht anders schützen konnte (selbige versucht er dann natürlich, kaputtzuschlagen) aber das ist ja an sich auch keine Lösung weil es ja totale Zurückweisung ist, eine abgeschlossene Tür zwischen uns zu bringen. Mein Mann ist so hilflos mittlerweile daß er mit Strafen droht oder teilweise sogar den Kleinen unter seinen Beinen festklemmt damit der ihm nichts mehr tun kann.

    Wie können wir uns gegen die Gewalt schützen ohne den Kleinen zurückzuweisen und alles noch schlimmer zu machen?

    Liebe Grüße
    Anja

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    1. Liebe Anja, mir scheint, dass euer Kleiner das eher als Spiel versteht, wenn er dabei lacht und es weniger Wut ist? Könnt ihr (in anderen Momenten) spielerisch mit ihm balgen? Also z.B. dass Papa und Sohn abends immer eine Runde auf dem Bett spielerisch kämpfen? Ein Buchtipp in die spielerische Richtung wäre: Aletha Solter: "Spielen schafft Nähe - Nähe löst Konflikte"

      Ich fidne es fantatsisch, dass ihr es schafft, absolut gewaltfrei zu bleiben, wenn er euch so malträtiert. Da dürft ihr echt stolz auf euch sein. Auf der anderen Seite müsst ihr allerdings acht geben, dass ihr trotzdem "Leitwolf" bleibt. Ihr bleibt die Erwachsenen und solltet keine Angst vor einem 4;6 Jährigen haben müssen (habt ihr vermutlich auch nicht). Die Kunst der gewaltlosen Autorität lernt ihr von Haim Omar in dem Buch "Neue Autorität: das Geheimnis starker Eltern" Liebe Grüße, Snowqueen

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  114. Danke für diesen tollen Bericht. Habe ich es also richtig verstanden dass ich die Wut usw verbalisieren soll und Verständnis zeigen soll wenn mein Kind mir zum Beispiel mit der Faust ins Gesicht haut und ihm aber auch sage dass ich das nicht möchte und es mir weh tut?

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  115. Hallo, vielen Dank für den schönen Artikel. Ich versuche, die Bedürfnisorientierung bei meinem Kind umzusetzen. Ich stoße hier auf eine Grenze: Wir haben ein befreundetes Kind, das ebenfalls bedürfnisorientiert "erzogen" wird - aber dessen Aggression richtet sich nicht nur gegen Erwachsene, sondern immer wieder gegen mein Kind richtet. Nun streiten hier die Bedürfnisse dieses Kindes und die meines Kindes, das von der Persönlichkeit her eher introvertiert ist und von sich aus nicht gegen andere Kinder aggressiv wird, stark gegeneinander, da es ständig in die Opferrolle gerät, zu Boden gestoßen wird etc. Ich möchte mein Kind gerne davor beschützen, aber habe stets das Gefühl, dass ich und die Eltern das andere Kind so "mit Samthandschuhen" anfassen, dass mein Kind sich nicht wirklich von mir beschützt fühlt.

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    1. Liebe Anonym, also du sollst dein Kind schon schützen. Du kannst nah bei ihm sein und das Umschubsen und hauen etec. verhindern, indem du das andere Kind freundlich davon abhälst. Ich nehme an, dass die Kinder noch sehr klein sind? Schimpfen solltest du mit dem anderen Kind jedenfalls nicht. Das ist nicht deine Aufgabe und es ist auch sinnlos, da das anderen Kind ja nicht absichtlich "böse" oder "aggressiv" ist. Vermutlich würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ob es mir den Stress wert ist, das anderen Kind und seine Eltern zu treffen , oder ob ich mir anderen Spielgefährten für mein Kind suche.

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  116. Es wurde im Artikel kurz erwähnt.. Doch eine Lösung nicht wirklich. Wie vom Spielplatz loskommen, ohne das Kind körperlich zu nehmen, dh. tragen, Kinderwagen?... Mein Sohn (fast 3) wird wütend, ich kann ihm seine Wut spiegeln, und erklären warum (Mittagsschlaf:)..nächstes schwieriges Thema.), (meine Gefühle in der Situation zeigen, wäre vielleicht eher unproduktiv?!?) ... aber mitkommen ohne ihn auf die Schulter zu setzten oder ohne ihn in den Wagen zu stecken wird er trotzdem nicht. Er würde einfach da bleiben. Manchmal hilft es, dass er dabei keinen Wutanfall bekommt, ihn lange vorher auf das gehen vorzubereiten.. dann lässt er sich "mitnehmen"

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