Wie entstehen "Arschlochkinder" und "Tyrannen" wirklich?


Es gibt nichts, das Eltern so sehr stresst, wie der Gedanke, ihre Erziehung könnte in irgendeiner Weise scheitern und ihre Kinder könnten egoistische Arschlöcher werden. Es gibt auch nichts, das Eltern so oft unheilvoll prophezeit wird, wie die Aussicht darauf, ihre Art der Erziehung würde egozentrische Tyrannen hervorbringen. Es gibt in den Regalen der Buchhandlungen etliche Ratgeber, die genau in diese Kerbe hauen und meist eine Rückkehr zur guten alten Erziehung als Allheilmittel anpreisen. Die Autoren dieser Bücher verorten den Grund für die neue Generation der "Tyrannen" in einer zu bedürfnisorientierten Erziehung.

Ich selbst arbeite als Sonderpädagogin und erlebe dort durchaus auch Kinder, die vorwiegend auf ihren eignen Vorteil bedacht sind und wenig Mitgefühl mit anderen haben. Man könnte sie "Arschlochkinder" nennen. Ihre Eltern erziehen jedoch definitiv nicht bedürfnisorientiert, sondern klassisch mit Lob und Tadel. Diese Beobachtung ließ mich darüber nachdenken, welche Faktoren denn nun eigentlich wirklich egoistisches, unempathisches und rücksichtsloses Verhalten begünstigen.

Warum französische Kinder keine Nervensägen sind

Unsere Leserin Daniela fragte mich vor einiger Zeit auf Facebook, ob ich schon das Buch "Warum französische Kinder keine Nervensägen sind: Erziehungsgeheimnisse aus Paris" von Pamela Druckerman gelesen hätte. Sie würde gerne wissen, was ich davon hielte. Das Buch stand schon eine ganze Weile auf meiner Leseliste, weil ich sehr gespannt war, wie man es schafft, nicht-nervende Kinder zu erziehen. 

Zugegeben - es ist eine sehr subjektive Wahrnehmung - aber auf einer Skala von 1 (nie nervig) bis 10 (nerven ständig) würde ich meine Kinder im Moment locker zwischen 7 und 8 einsortieren. Ehrlich gesagt hielt ich das bisher für einen relativ normalen Zustand und habe mich dran gewöhnt und das als gegeben hingenommen - aber wenn mir hier exklusive "Erziehungsgeheimnisse aus Paris" angeboten werden, werde ich natürlich sehr neugierig.

"Doch! Erziehen kann leicht sein" - Uta Allgaier

Ich lese ja so ziemlich alles, was mir an Ratgebern in die Hände kommt. Das Buch "Doch, erziehen kann leicht sein!" wäre jedoch ziemlich sicher an mir vorbei gegangen, wenn mir nicht der Ellert & Richter Verlag freundlicherweise ein Rezensionsexemplar geschickt hätte. Und das wäre wirklich ein außerordentlich bedauerlicher Umstand gewesen, denn um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Buch ist absolut großartig!

Geschrieben wurde es von der Journalistin und Elterntrainerin Uta Allgaier, die den mir unverständlicherweise bisher völlig unbekannten Blog Wer ist eigentlich dran mit Katzenklo? schreibt. Dass Uta Journalistin ist, merkt man sofort - das Buch liest sich außerordentlich flüssig und unterhaltsam. Ich hätte es vermutlich in einem Rutsch durchgelesen.... wenn, ja, wenn mir nicht ständig Tränen in den Augen gestanden hätten. 



Normalerweise lese ich Bücher auf meinem Weg ins Büro in der Bahn - dieses musste ich jedoch nach ein paar Seiten immer mal wieder zuklappen und einstecken, weil ich plötzlich anfing zu weinen. Ich schob das auf den Anstieg des Hormons LH (PMS und Prä-Eisprungs-Sentimentalität und so) - aber in der darauf folgenden Woche wurde das kein Stück besser. Wann immer ich zum Buch griff, kullerten ein paar Tränen, so dass ich es am Ende abends auf dem Sofa lesen musste

Das ist vor allem deswegen wirklich seltsam, weil es sich bei dem Buch um einen unterhaltsamen Erziehungsratgeber handelt, der wirklich alles andere als traurig ist. Genau genommen ist er sogar außerordentlich lustig. Und dennoch rührte er mich immer wieder zu Tränen.

Das Buch


Das Buch enthält insgesamt 60 kurze Episoden aus dem Familienalltag von Uta - jeweils vier bis fünf findet man zu den Themen
  • Fundament für das Glück: Bindung
  • Stressfrei mit Kleinkindern
  • Mehr Frieden in der Familie
  • Fröhlich sei das Abendessen...
  • Reifen dürfen
  • Die Schule leichter nehmen
  • Sich versöhnen mit Medien
  • Das Leben mit Teenagern genießen
  • Mädchen stärken
  • Die wilden Kerle verstehen
  • Hilfe im Haushalt
  • Sich locker gut benehmen
  • Für ein starkes Selbstgefühl
  • Zeit für das Wesentliche

Meine Meinung zum Buch


Ich habe mittlerweile wirklich jede Menge Bücher über Kinder gelesen. Manche fand ich ganz furchtbar, wie Winterhoffs "Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden" oder das Trotzbuch von Frau Kast-Zahn. Manche haben mein Leben verändert (Alfie Kohns "Liebe und Eigenständigkeit" - für mich das beste Buch über Kinder überhaupt), manche mein Leben außerordentlich bereichert (Herbert Renz-Polsters "Kinder verstehen"), aber dieses Buch über Kinder ist einzigartig in Bezug darauf, dass es mich gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen brachte und mich wirklich zutiefst bewegte. (Nur das kurze Kapitel "Strafe oder logische Konsequenzen" hat mich etwas irritiert - darüber hatte ich ja vor einiger Zeit schon sehr ausführlich bei uns geschrieben).

Utas Kinder sind mittlerweile 14 und 18 Jahre alt - sie ist also quasi am Ende ihres (aktiven) Erziehenden-Daseins angekommen. Ihr grundlegendes Fazit "Bleib einfach gelassen!" ist so wunderbar und bestärkt mich auf meinem eigenen Weg. Denn da ist eine Mutter, die mit ihren Kindern so umgeht, wie ich - sie lässt sie zum größtmöglichen Teil selbst entscheiden und legt großen Wert auf Beziehung statt Erziehung - und kann nach zwei Kindern voller Überzeugung sagen: Dieser Weg tut Kindern gut!

Es gibt viele bindungs- und beziehungsorientierte Bücher für Babys - z. B. Nora Imlaus "Das Geheimnis zufriedener Babys" oder Sears "Attachment Parenting Buch" - aber Bücher, die einen von der klassischen Erziehung abweichenden Weg auch für ältere Kinder zeigen, gibt nur sehr wenige. Und das wirklich wunderbare an diesem Buch ist: Man kann es einfach als witzige Unterhaltungsliteratur verschenken mit dem Hinweis, dass da ganz lustige Geschichten enthalten sind. Für eher klassisch erziehende Eltern (denen Strafen, Lobe und Drohungen nicht ganz so viel Unbehagen bereiten, wie mir) enthält dieses Buch so wunderbare Denkansätze, die, ohne belehrend zu sein, direkt ins Herz gehen und die Ansichten über Erziehung sehr positiv beeinflussen können.

Das Buch "Doch, erziehen kann leicht sein!" ist definitiv eines der besten Bücher über Kinder - es ist außerordentlich unterhaltsam geschrieben, stellenweise sehr witzig und schafft es, dass man sich auf das Wesentliche besinnt: Kinder Kinder sein zu lassen einfach viel mehr zu genießen. 

Wenn ihr das Buch über Amazon kaufen möchtet, unterstützt ihr unseren Blog, wenn ihr das über diesen Link tut - wir erhalten dann eine kleine Provision. Für Euch entstehen natürlich keinerlei Mehrkosten dadurch.

Wir freuen uns sehr, wenn Ihr uns nach dem Lesen ein kurzes Feedback in Form eines Kommentars unter diesem Artikel hinterlasst. Hat Euch das Buch auch so gut gefallen?

© Danielle

Café Royal - Vielfalt in Geschmack und Zubereitung

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Sortiment von Café Royal"Kaffee und Liebe sind heiß am besten", sagt ein Sprichwort. Snowqueen und ich trinken über den Tag verteilt wirklich sehr, sehr, sehr viel Kaffee - ein guter Kaffee ist für uns ein großes Stück Lebensqualität. In dem Unternehmen, in dem ich arbeite, stehen in der Küche  seit jeher zwei 2-Liter-Thermoskannen mit seit gefühlt 15 Jahren immer der selben Sorte Kaffee. Irgendwann hatte ich den immer gleichen, meist nur lauwarmen  Kaffee einfach satt - Kaffee muss einfach heiß sein. Als ich dann vor einiger Zeit bei meiner Freundin einen frischen Kapselkaffee serviert bekam, war es um mich geschehen. Ich war so begeistert, dass wenige Tage später eine Nespresso®-Kaffeemaschine Einzug in mein Büro hielt. Ich bin in den Kommentaren berechtigterweise darauf hingewiesen worden, dass die Kapseln nicht sehr umweltfreundlich seien. Aber gerade im Büro mangelt es mir an praktischen Alternativen, so dass ich mir in meinem sonst eher plastikarmen Leben die kleine Sünde gönne, hier auf Kapseln zurück zu greifen.

Die Abende im Hause Snowqueen - Wie viel freie Entscheidung und wieviel Verantwortung brauchen Kinder (Teil 2)

Freitag


Es ist 15 Uhr. Die bessere Hälfte und ich haben freitags gleichzeitig Feierabend, treffen uns unterwegs und laufen gemeinsam zur Kita. Es ist heute so heiß, puh! Die Kinder sind im Kita-Garten und kugeln einen kleinen Berg runter. Sie sind voller Erde, die an den Klamotten und der schweißnassen Haut klebt. Während die bessere Hälfte zur Garderobe hoch geht, um die Sachen aus den Fächern zu sammeln, bespreche ich mit den Kindern unten, was sie heute machen wollen. Alle drei haben keine Lust auf den Spielplatz, sondern wollen lieber in unseren Garten, um auf dem Trampolin zu springen und mit Wasser zu planschen. Das ist mir sehr recht, denn dann können wir gleich auch grillen und ich liebe, liebe, liebe Grillen!

Wir laufen alle gemeinsam nach Hause. Fräulein Ordnung rennt vor und schließt die Tür auf. Im Hinterhof angekommen, teilen wir uns. Die bessere Hälfte läuft mit den Mädchen nach oben, um das Grillfleisch, Gemüse und die Meerschweinchen zu holen und ich laufe mit Herrn Friedlich durch den Keller des Hinterhauses, um dort im 2. Hinterhof in unseren Garten zu gelangen. Wir haben wirklich ein großes Glück, dass wir so nah und mitten in der Stadt ein kleines Fleckchen Grün mieten konnten. Besonders oft nutzen wir ihn zwar nicht - meist bleiben wir im ersten Hinterhof, weil dort auch die anderen Kinder des Mietshauses spielen. Doch bei heißem Wetter ist der Garten schöner - dort ist es so geschützt von allen Seiten, dass die Kinder nackt herumrennen können. 

Die Abende im Hause Snowqueen - Wie viel freie Entscheidung und wieviel Verantwortung brauchen Kinder (Teil 1)


In diesem Artikel werde ich drei Nachmittage und Abende aus unserem Familienleben beschreiben. Es hier nicht darum, was wir als Familie richtig oder falsch machen. Ihr werdet lesen, dass wir Eltern, sobald wir die Kinder aus dem Kindergarten abgeholt haben, ihnen fast für die gesamte Zeit Aufmerksamkeit geben. Das ist natürlich kein Muss für jede Familie. Es ist sehr anstrengend und ich kann jeden verstehen, der nicht andauernd zum Spielen zur Verfügung stehen möchte. Wir haben es uns aber so ausgesucht - für uns fühlt sich das genau so richtig an.

Andere Familien haben andere Wege, die ebenso richtig sind. Es ist auch nicht mein Wunsch, euch dazu zu überreden, ebenso... nun ja ...chaotisch wie wir den Tagesabschluss zu verbringen - ihr werdet lesen, dass bei uns vieles eher spontan passiert. Vielmehr möchte ich aufzeigen, wie viele Situationen es im Alltag gibt, in denen unsere Kinder einen echten Beitrag zum Wohle der Familie leisten können - freiwillig! - und in welchen Bereichen wir unseren Kindern Entscheidungsfreiheit (Autonomie) lassen.

Fünf Tipps für Kinder, die erst spät ins Bett gehen wollen

In der letzten Zeit bekommen wir vermehrt Anfragen von verzweifelten Eltern, weil ihre kleinen Kinder plötzlich nicht mehr vor 21 Uhr ins Bett gehen wollen. Einige schlafen sogar erst 22 Uhr oder noch später ein. Bei vielen scheint der Start der Schlecht-Einschlaf-Serie die Zeitumstellung zum Sommer gewesen zu sein, bei manchen Kindern begann es, als sie den Nuckel zum Schlafen abgelegt haben. Interessant ist auch, dass viele der Kinder etwa im selben Alter sind. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber die meisten Nachrichten bekommen wir von Eltern, deren Kinder aktuell zwischen 3 und 4 Jahre alt sind. Die meisten haben das Gefühl, sie seien die einzige Familie auf der Welt, die von diesem ultra-späten Einschlafen betroffen sind, doch dem ist nicht so. Möglicherweise gibt es Kinder, die auch jetzt noch problemlos um 18 Uhr nach dem Sandmännchen wegschlummern, doch es gibt genauso viele, wenn nicht sogar mehr, die das nicht tun. Ihr seid also nicht allein da draußen mit eurem Problem. Wir haben euch in diesem Artikel aufgeschrieben, was ihr tun könnt, um das Drama vielleicht ein wenig zu lindern. Hier nun unsere Top 5 an Einschlaftipps im Sommer.

Schlori-Schwimmkissen - die Schwimmhilfe ohne Schadstoffe

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Vor einiger Zeit hatte Lucccy in einem Gastbeitrag bereits verschiedene Schwimm- und Schwimmlernhilfen vorgestellt. Da meine Tochter im Moment gerade schwimmen lernt, las ich den Artikel noch mal um eine geeignete Schwimmhilfe für sie zu finden. Am interessantesten erschienen mir die Schlori Schwimmkissen° - vor allem deshalb, weil sie eine nahezu komplett plastikfreie Alternative sind. 

Der Hersteller stellte uns zwei Exemplare für unsere Kinder zur Verfügung, so dass wir die Schwimmkissen ausgiebig testen konnten. Und nicht nur das - wir dürfen auch ein weiteres Paar an unsere Leser verlosen. Ihr könnt außerdem noch eine Schwimmbrille und zwei T-Shirts (Gr. 106-116 cm) von Schlori gewinnen - wie, das erfahrt ihr am Ende des Artikels.