Das Gefühl "Angst" und seine Funktion
In den ersten Lebensjahren durchleben Kinder viele verschiedene Ängste. Ein Teil davon ist entwicklungsbedingt, ein anderer erziehungsbedingt. Ängste sind auch vom Temperament des Kindes, seiner genetischer Anlage und dem Familienklima beeinflusst.
Das Angstgefühl hat evolutionsbiologisch gesehen eine wichtige Funktion. Es gewährleistet unser Überleben, da es uns davor schützt, dass wir uns in unnötige Gefahr begeben. Angst lässt uns Risiken abwägen und verschiedene Vorgehensweisen kritisch überdenken. Wer Angst empfindet, wird vorsichtiger und analysiert Gefahren genauer. Würden wir keine Angst empfinden, wäre die Menschheit schon ausgestorben.
Wir sollten uns bewusst machen, dass das Angstgefühl zu unserem Schutz ist und uns davon lösen, es als etwas Negatives anzusehen, das bekämpft werden muss. Unsere Aufgabe ist es nicht, unsere Kinder vor Ängsten zu bewahren - wichtig ist vielmehr, sie zu begleiten und ihnen Sicherheit und Rückhalt zu geben. So lernen sie mit der Angst umzugehen, sie zu bewältigen und gehen gestärkt aus der Konfrontation mit ihr hervor. Es ist illusorisch anzunehmen, dass wir eine Welt ohne Ängste für unsere Kinder schaffen können. Selbst wenn uns das gelänge, wäre das alles andere, als gesund für sie, da sie so nicht lernen, Gefahren einzuschätzen.
Versteckte Ängste
Ängste sind nicht immer sofort offensichtlich erkennbar - manchmal verstecken sie sich hinter bestimmten Verhaltensweisen:
Regression
Dabei scheinen sich Kinder zurück zu entwickeln und benehmen sich nicht altersangemessen. Sie nässen ein, reden in Babysprache, wollen wieder gewickelt, gefüttert oder getragen werden. Dieses Verhalten wird häufig bei der Geburt von Geschwistern beobachtet und ist ein deutlicher Ausdruck von Trennungsangst
Rückzug
Angst kann sich auch durch ein deutliches Zurückziehen der Kinder - meist verbunden mit einem mangelnden Selbstbewusstsein - äußern. Sie trauen sich kaum etwas zu, suchen keinen Kontakt zu anderen und sind sehr still und passiv.
Überangepasstheit
Auch das Bemühen, sehr angepasst und unauffällig zu sein, kann durch Ängste verursacht werden. Die Kinder sind dabei übermäßig brav, wollen nicht auffallen, sind leise und bewegen sich teilweise sogar in gebückter Haltung
Aggression
Aggressives Verhalten kann auch der Angstkompensation dienen. Auch Ungeduld, Hektik und übermäßige Albernheit treten dabei auf.
Distanzlosigkeit
Distanzlosigkeit wird oft von schlecht gebundenen Kinder gezeigt. Sie gehen ohne Vorbehalte auf jede Person zu und suchen aktiv körperliche Nähe durch Küsse und Umarmungen und wirken dabei vollkommen vertrauensselig und angstfrei. Dabei suchen sie Nähe und Schutz, weil sie unter Trennungsängsten leiden.
All diese Verhaltensweisen können auf Angst als Ursache hinweisen - müssen es aber nicht. Oft stecken auch andere Ursachen dahinter.
Kinder durchleben in den ersten fünf Lebensjahren die folgenden Angstformen:
Entwicklungsbedingte Ängste
Kinder durchleben in den ersten fünf Lebensjahren die folgenden Angstformen:
- die Körperkontaktverlust-Angst,
- die Achtmonatsangst,
- die Trennungsangst,
- Vernichtungsangst und
- die Todesangst.
Entwicklungsbedingte Ängste reifen in der Regel aus, sie verschwinden irgendwann ganz alleine, wenn das Kind eine bestimmte Reife erreicht hat - kaum ein Dreijähriger wird noch massiv unter Körperkontaktverlust-Ängsten leiden oder fremdeln.
Körperkontaktverlust-Angst empfinden Babys ab der Geburt. Sie sind bestrebt, den Körperkontakt dauerhaft aufrecht zu erhalten und reagieren auf Ablegen häufig mit Weinen. Das ist ein biologisch sinnvolles Verhalten, weil durch dauerhaften Körperkontakt das Überleben sicher gestellt wird. Wird dem geäußerten Bedürfnis nach körperlicher Nähe nicht verlässlich nachgekommen und das Baby schreien gelassen, kann das Auswirkungen auf das Urvertrauen haben. Wenn dieses erschüttert ist, wird sich das auch auf die weiteren Ängste auswirken. Im Babyalter können wir durch viel Nähe und Körperkontakt schon ein stabiles Fundament für die Fähigkeit der Angstbewältigung legen.
Ab dem achten Lebensmonat beginnt das Kind zu fremdeln - es unterscheidet zwischen "bekannt" und "unbekannt" und will nun häufig nicht mehr auf andere Arme. Es handelt sich um eine natürliche Schutzreaktion, die zeitlich mit dem Zeitpunkt der ersten motorischen Fortbewegungsversuche zusammenfällt. Die Angst sorgt dafür, dass das Baby nicht zu weit weg krabbelt oder gar außerhalb der Sichtweite der Mutter einfach ungehört von Fremden weg- und mitgenommen wird.
Die kindliche Neugier ist jedoch nach wie vor vorhanden, so dass das Kind ständig mit sich ringt - einerseits ist es ängstlich, andererseits sehr an Neuem interessiert. Gibt man Kindern genug Zeit und die Gewissheit, dass sie jederzeit zurück in den schützenden Raum (den elterlichen Arm/Schoß) können, werden Babys ihre ersten Ängste bald ganz allein bewältigen. Es ist wichtig, dabei auf das Naturell des Kindes Rücksicht zu nehmen - einige nehmen recht schnell mit unbekannten Menschen Kontakt auf, andere brauchen viel mehr Zeit.
Man sollte Kinder in dieser sensiblen Phase nicht drängen. Problematisch ist es vor allem immer dann, wenn das Kind eigentlich bekannte Menschen anfremdelt - wie beispielsweise die Oma. Letze Woche hat es noch juchzend auf ihrem Arm gesessen, plötzlich empfindet es große Furcht. Leider verstehen die meisten Großeltern nicht, warum das Kind plötzlich so zurückhaltend ist und reagieren deswegen wenig verständnisvoll. Mit "Hab dich nicht so!", "Nun komme schon her!" oder "Hast du die Omi etwa nicht lieb?" setzen sie die Kinder unter emotionalen Druck. Es ist wirklich wichtig, in dieser Phase möglichst gelassen zu erklären, warum Kinder gerade solche Ängste aufbauen und auch, dass diese Phase schnell vorbei geht - in der Regel umso schneller, je weniger man das Kind bedrängt. Bei uns findest Du einen Artikel über die Fremdelphase, der Dir dabei hilft, das Verhalten Deines Kindes zu erklären.
Die Körperkontaktverlust-Angst
Körperkontaktverlust-Angst empfinden Babys ab der Geburt. Sie sind bestrebt, den Körperkontakt dauerhaft aufrecht zu erhalten und reagieren auf Ablegen häufig mit Weinen. Das ist ein biologisch sinnvolles Verhalten, weil durch dauerhaften Körperkontakt das Überleben sicher gestellt wird. Wird dem geäußerten Bedürfnis nach körperlicher Nähe nicht verlässlich nachgekommen und das Baby schreien gelassen, kann das Auswirkungen auf das Urvertrauen haben. Wenn dieses erschüttert ist, wird sich das auch auf die weiteren Ängste auswirken. Im Babyalter können wir durch viel Nähe und Körperkontakt schon ein stabiles Fundament für die Fähigkeit der Angstbewältigung legen.
Die Achtmonatsangst
Ab dem achten Lebensmonat beginnt das Kind zu fremdeln - es unterscheidet zwischen "bekannt" und "unbekannt" und will nun häufig nicht mehr auf andere Arme. Es handelt sich um eine natürliche Schutzreaktion, die zeitlich mit dem Zeitpunkt der ersten motorischen Fortbewegungsversuche zusammenfällt. Die Angst sorgt dafür, dass das Baby nicht zu weit weg krabbelt oder gar außerhalb der Sichtweite der Mutter einfach ungehört von Fremden weg- und mitgenommen wird.
Die kindliche Neugier ist jedoch nach wie vor vorhanden, so dass das Kind ständig mit sich ringt - einerseits ist es ängstlich, andererseits sehr an Neuem interessiert. Gibt man Kindern genug Zeit und die Gewissheit, dass sie jederzeit zurück in den schützenden Raum (den elterlichen Arm/Schoß) können, werden Babys ihre ersten Ängste bald ganz allein bewältigen. Es ist wichtig, dabei auf das Naturell des Kindes Rücksicht zu nehmen - einige nehmen recht schnell mit unbekannten Menschen Kontakt auf, andere brauchen viel mehr Zeit.
Man sollte Kinder in dieser sensiblen Phase nicht drängen. Problematisch ist es vor allem immer dann, wenn das Kind eigentlich bekannte Menschen anfremdelt - wie beispielsweise die Oma. Letze Woche hat es noch juchzend auf ihrem Arm gesessen, plötzlich empfindet es große Furcht. Leider verstehen die meisten Großeltern nicht, warum das Kind plötzlich so zurückhaltend ist und reagieren deswegen wenig verständnisvoll. Mit "Hab dich nicht so!", "Nun komme schon her!" oder "Hast du die Omi etwa nicht lieb?" setzen sie die Kinder unter emotionalen Druck. Es ist wirklich wichtig, in dieser Phase möglichst gelassen zu erklären, warum Kinder gerade solche Ängste aufbauen und auch, dass diese Phase schnell vorbei geht - in der Regel umso schneller, je weniger man das Kind bedrängt. Bei uns findest Du einen Artikel über die Fremdelphase, der Dir dabei hilft, das Verhalten Deines Kindes zu erklären.
Trennungsängste
Sobald Kinder motorisch dazu in der Lage sind, ihre Eltern zu verlassen, entstehen auch erste Trennungsängste, die sie viele Jahre lang begleiten. Es fällt Kinder sehr schwer, von ihren primären Bezugspersonen getrennt zu sein. Vor allem im Dunkeln und wenn sie allein sind, sind Trennungsängste oft sehr ausgeprägt.
Die Trennungsangst hat eine biologische Funktion - Kinder die furchtlos losstürmten, liefen in Gefahr, verloren zu gehen. Heutzutage käme zwar kaum ein Kind abhanden, aber in den tausenden Jahren zuvor wäre das ein ernsthaftes Problem gewesen. Daher hat die Natur es eingerichtet, dass Kinder sich stets der Nähe ihrer Eltern versichern. Sicher gebundene Kinder haben in der Regel weniger mit Trennungsängsten zu kämpfen, als unsicher gebundene (das heißt natürlich nicht, dass Trennungsängste ein Zeichen für ein unsicher gebundenes Kind sind - auch sicher gebundene Kinder leiden darunter, nur eben meist nicht so ausgeprägt).
Wichtig zu wissen ist, dass auch "anstrengendes" Verhalten ein Ausdruck von Trennungsangst sein kann. Jan-Uwe Rogge schreibt dazu:
"Andere Kinder erzwingen Nähe, erpressen ihre Eltern mit Quengeln, trotziger Weinerlichkeit und tränennasser Traurigkeit. [...] Oder sie verwickeln ihre Mütter und Väter in Machtkämpfe, provozieren darüber Aufmerksamkeit und erhalten Nähe. Solche Machtkämpfe sind für Eltern schwierig und nur dann zu beenden, wenn sie deren Ursache erkennen. Und vor allem: Den Kindern, die Bindung mittels Machtkämpfen erzwingen, fallen ständig andere Unarten ein, ihre Eltern an sich zu ketten. Konsequentes Verhalten der Eltern wird mit dem Hinweis der Kindes wie "Du hast mich wohl nicht mehr lieb!", "Dann mag ich dich nicht mehr!" oder "Nie hast du Zeit für mich!" unterlaufen. Kinder lassen sich vor allem nicht auf ein Nachher vertrösten, sie wollen sofortige Befriedigung ihres Bindungsbedürfnisses, sie feilschen um jede Minute Nähe und Zuwendung."
Auch abendliches Theater um das Ins-Bett-Gehen und Ein- oder Durchschlafprobleme sind oftmals von Trennungsängsten beeinflusst. Hilfreich (aber keine Patentlösung) sind feste, ruhige abendliche Rituale. Teil dieses Rituals sollte es sein, über den vergangenen Tag zu sprechen - so kann das Kind schon die bewegendsten Eindrücke in geschütztem Rahmen verarbeiten und über das sprechen, was es belastet.
Auch die Zuverlässigkeit der Bezugspersonen spielt eine enorme Rolle - Kinder, die sich immer auf ihre Eltern verlassen können, werden weniger Sorgen haben, ob Mama oder Papa auch wirklich wieder kommen. Daher ist es von großer Bedeutung, Trennungen immer anzukündigen und nie einfach das Kind zu verlassen, in der Hoffnung, dass es so nicht weint.
Vernichtungsängste
Um den dritten Geburtstag herum bilden sich Vernichtungsängste aus - Kinder haben plötzlich vor vielen Dingen Angst - Dunkelheit, Feuer, Gewitter, Lärm, Monster, Tiere, Hexen... In diesem Alter sind die meisten Kinder in der magischen Phase und spielen sehr viel mit den Ängsten.
Bei der Angst vor Monstern, Hexen oder anderen Gestalten sollten wir als Eltern (zunächst) keine fertigen Lösungen anbieten, sondern das Kind auffordern, selbst Ideen zu entwickeln. Ängste sind so vielschichtig, dass es wahrscheinlicher ist, dass das Kind eine Idee entwickelt, mit ihnen umzugehen. Mit Logik ist solchen Ängsten ohnehin kaum beizukommen.
Wenn das Kind jedoch völlig hilflos ist, kann man zu etwas Magie greifen und sich den Umstand zunutze machen kann, dass unsere Kinder uns (noch) für allmächtig und unbesiegbar halten. Eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche kann bemalt/beklebt werden und zu einem Monstervernichtungsmittel oder Schutzelixier erklärt werden. Vielen Kindern hat es schon geholfen, wenn man sie oder die Monsterverstecke vor dem Schlafen eingesprüht hat. Ein Tropfen Duftöl macht das Wasser noch "magischer". Auch der Geheimtippp singen kann hier helfen - das Kind soll einfach mal ausprobieren, ob die Angst dabei verfliegt.
Bedingt durch Vernichtungsängste treten phasenweise Albträume auf - meist hängen sie mit Entwicklungsschritten zusammen. Kinder verarbeiten nachts ihre Ängste - Albträume wirken reinigend für die Seele. Sie treten häufig erst im letzten Drittel der Nacht auf und sind bis zu einem gewissen Grad vollkommen normal. Hilfreich ist es, wenn das Kind die Möglichkeit bekommt, am Abend die Geschehnisse des Tages aufzuarbeiten. Dazu kann man im Abendritual bspw. eine feste Zeitspanne einplanen. Was war schön am Tag? Was hat dem Kind gar nicht gefallen? Wichtig ist es auch, Träume nachzubereiten - das Kind soll erzählen können, was es geträumt hat - möglichst ohne den Hinweis "Na war ja nur ein Traum - jetzt ist alles wieder gut". Wenn Kinder sich ernst und angenommen fühlen und auch jederzeit ohne Verstimmung ins elterliche Bett schlüpfen können, sollten Albträume nur gelegentlich auftreten. Wenn jedoch Ein- und Durchschlafstörungen dazu kommen oder das Kind massiv unter schlechten Träumen leidet, sollte man sich ärztliche Hilfe suchen.
Neben normalen Albträumen gibt es auch den weniger häufigen Nachtschreck. Das Kind schreckt plötzlich innerhalb der ersten Tiefschlafphase (ca. 15 - 60 Minuten nach dem Einschlafen) aus dem Schlaf hoch und fängt an, angstvoll zu schreien. Es ist dabei nicht wirklich wach, sondern "gefangen" in der Übergangsphase zwischen Schlafen und Wachen. Da das Kind dabei nicht wach wird, kann man es leider auch nicht wirklich beruhigen. Man sollte den Nachtschreck begleiten und dafür sorgen, dass das Kind sich nicht verletzt. Nach etwa zwei bis vierzig Minuten ist der Anfall vorbei und das Kind schläft meist ruhig weiter (oder erwacht richtig). Am nächsten Morgen kann es sich meist an nichts erinnern. Bis zu sechs Prozent aller Kinder sind vom Nachtschreck betroffen, am häufigsten tritt er zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr auf.
Das Verständnis dieses Begriffes "Tod" ist in den ersten Lebensjahren stark eingeschränkt. Kinder bis zu drei Jahren sind nicht in der Lage, den Tod auch nur annähernd zu begreifen, sie haben in der Regel auch wenig Interesse daran. Im Alter zwischen drei und fünf Jahren beginnen sie, sich damit intensiver auseinander zu setzen und nehmen ihn mit in ihr Spiel auf ("Ich schieß dich tot!"). Allerdings ist ihnen die Endgültigkeit des Zustand des Todes nicht bewusst - er erscheint für sie vorübergehend. Außerdem gehen sie davon aus, dass er nur andere (böse) Menschen trifft. Erst mit etwa sechs Jahren wird ihnen klar, dass auch ihre Eltern und sie sterblich sind - nun entwickeln sich die entsprechenden Ängste, die je nach Temperament stärker oder schwächer ausgebildet sind.
Bei Todesängsten ist eine Visualisierung von Zeitspannen hilfreich. Ich habe mit meinem Kind eine 85 cm langen Zeitstrahl aufgemalt, der die durchschnittliche Lebenserwartung darstellt. Dann habe ich eingezeichnet, wie viel Zeit des Lebens schon bei den Kindern, bei den Eltern und bei den Großeltern verstrichen ist. Kinder haben oft das Gefühl, schon ewig auf der Welt zu sein - nachdem meine Tochter sah, wie viel Zeit ihres Lebens erst vorbei ist und wie viel Zeit entsprechend noch wie Eltern haben werden, hat ihr das sehr geholfen.
Neben den entwicklungsbedingten Ängsten bilden sich auch durch die Erziehung bedingte Ängste aus. Kindern, die ständig "Vorsicht!", "Achtung!" und "Pass auf!" hören, fällt es irgendwann schwer, unbedarft und unängstlich an Situationen heranzugehen. Zudem solche Zurufe sie nicht davor bewahren, sich weh zu tun - meistens passieren die Malheure ohnehin in Situationen, in denen man nicht damit gerechnet hat.
Leider neigen Eltern dazu, Ängste der Kinder zu Erziehungszwecken zu nutzen. Besonders hervor sticht der Satz "Wenn du jetzt nicht kommst, dann gehe ich ohne dich!" Und es funktioniert ja auch bei den meisten Kindern verlässlich. Weil sie eben wirklich denken, dass man ohne sie geht. Mit wenig Aufwand kann man so das Urvertrauen seines Kindes in Bezug darauf, dass man es niemals allein lassen würde, zerstören.
Wenn das Kind jedoch völlig hilflos ist, kann man zu etwas Magie greifen und sich den Umstand zunutze machen kann, dass unsere Kinder uns (noch) für allmächtig und unbesiegbar halten. Eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche kann bemalt/beklebt werden und zu einem Monstervernichtungsmittel oder Schutzelixier erklärt werden. Vielen Kindern hat es schon geholfen, wenn man sie oder die Monsterverstecke vor dem Schlafen eingesprüht hat. Ein Tropfen Duftöl macht das Wasser noch "magischer". Auch der Geheimtippp singen kann hier helfen - das Kind soll einfach mal ausprobieren, ob die Angst dabei verfliegt.
Bedingt durch Vernichtungsängste treten phasenweise Albträume auf - meist hängen sie mit Entwicklungsschritten zusammen. Kinder verarbeiten nachts ihre Ängste - Albträume wirken reinigend für die Seele. Sie treten häufig erst im letzten Drittel der Nacht auf und sind bis zu einem gewissen Grad vollkommen normal. Hilfreich ist es, wenn das Kind die Möglichkeit bekommt, am Abend die Geschehnisse des Tages aufzuarbeiten. Dazu kann man im Abendritual bspw. eine feste Zeitspanne einplanen. Was war schön am Tag? Was hat dem Kind gar nicht gefallen? Wichtig ist es auch, Träume nachzubereiten - das Kind soll erzählen können, was es geträumt hat - möglichst ohne den Hinweis "Na war ja nur ein Traum - jetzt ist alles wieder gut". Wenn Kinder sich ernst und angenommen fühlen und auch jederzeit ohne Verstimmung ins elterliche Bett schlüpfen können, sollten Albträume nur gelegentlich auftreten. Wenn jedoch Ein- und Durchschlafstörungen dazu kommen oder das Kind massiv unter schlechten Träumen leidet, sollte man sich ärztliche Hilfe suchen.
Neben normalen Albträumen gibt es auch den weniger häufigen Nachtschreck. Das Kind schreckt plötzlich innerhalb der ersten Tiefschlafphase (ca. 15 - 60 Minuten nach dem Einschlafen) aus dem Schlaf hoch und fängt an, angstvoll zu schreien. Es ist dabei nicht wirklich wach, sondern "gefangen" in der Übergangsphase zwischen Schlafen und Wachen. Da das Kind dabei nicht wach wird, kann man es leider auch nicht wirklich beruhigen. Man sollte den Nachtschreck begleiten und dafür sorgen, dass das Kind sich nicht verletzt. Nach etwa zwei bis vierzig Minuten ist der Anfall vorbei und das Kind schläft meist ruhig weiter (oder erwacht richtig). Am nächsten Morgen kann es sich meist an nichts erinnern. Bis zu sechs Prozent aller Kinder sind vom Nachtschreck betroffen, am häufigsten tritt er zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr auf.
Todesängste
Das Verständnis dieses Begriffes "Tod" ist in den ersten Lebensjahren stark eingeschränkt. Kinder bis zu drei Jahren sind nicht in der Lage, den Tod auch nur annähernd zu begreifen, sie haben in der Regel auch wenig Interesse daran. Im Alter zwischen drei und fünf Jahren beginnen sie, sich damit intensiver auseinander zu setzen und nehmen ihn mit in ihr Spiel auf ("Ich schieß dich tot!"). Allerdings ist ihnen die Endgültigkeit des Zustand des Todes nicht bewusst - er erscheint für sie vorübergehend. Außerdem gehen sie davon aus, dass er nur andere (böse) Menschen trifft. Erst mit etwa sechs Jahren wird ihnen klar, dass auch ihre Eltern und sie sterblich sind - nun entwickeln sich die entsprechenden Ängste, die je nach Temperament stärker oder schwächer ausgebildet sind.
Bei Todesängsten ist eine Visualisierung von Zeitspannen hilfreich. Ich habe mit meinem Kind eine 85 cm langen Zeitstrahl aufgemalt, der die durchschnittliche Lebenserwartung darstellt. Dann habe ich eingezeichnet, wie viel Zeit des Lebens schon bei den Kindern, bei den Eltern und bei den Großeltern verstrichen ist. Kinder haben oft das Gefühl, schon ewig auf der Welt zu sein - nachdem meine Tochter sah, wie viel Zeit ihres Lebens erst vorbei ist und wie viel Zeit entsprechend noch wie Eltern haben werden, hat ihr das sehr geholfen.
Erziehungsbedingte Ängste
Neben den entwicklungsbedingten Ängsten bilden sich auch durch die Erziehung bedingte Ängste aus. Kindern, die ständig "Vorsicht!", "Achtung!" und "Pass auf!" hören, fällt es irgendwann schwer, unbedarft und unängstlich an Situationen heranzugehen. Zudem solche Zurufe sie nicht davor bewahren, sich weh zu tun - meistens passieren die Malheure ohnehin in Situationen, in denen man nicht damit gerechnet hat.
Leider neigen Eltern dazu, Ängste der Kinder zu Erziehungszwecken zu nutzen. Besonders hervor sticht der Satz "Wenn du jetzt nicht kommst, dann gehe ich ohne dich!" Und es funktioniert ja auch bei den meisten Kindern verlässlich. Weil sie eben wirklich denken, dass man ohne sie geht. Mit wenig Aufwand kann man so das Urvertrauen seines Kindes in Bezug darauf, dass man es niemals allein lassen würde, zerstören.
Es ist nachvollziehbar, dass solche Sätze die kindlichen Trennungsängste verstärken. Hört man im Umfeld mal genauer hin, entdeckt man so manch merkwürdige elterliche Drohung, die auf dem Ausnutzen von Ängsten basiert. Auch wenn es bequem ist, weil es die Kinder dazu bringt, zu tun, was man möchte, so wird eine solche Erziehung langfristig ziemlich sicher negative Auswirkungen haben und Trennungsängste verstärken.
Krankhafte Ängste
Manchmal sind oder werden Ängste von Kindern behandlungsbedürftig. Wie erkennt man aber, was noch normal ist und ab wann man sich Hilfe suchen sollte? Die entwicklungsbedingten Ängste macht jedes Kind mehr oder weniger intensiv mit. Sie sollten sich jedoch altersgerecht entwickeln (d. h. ändern). Bleiben Ängste über lange Zeit konstant, helfen keinerlei Bewältigungsstrategien und leidet das Kind erkennbar, sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Strategien für die Angstbewältigung
Es gibt leider keine universellen Patentrezepte für den Umgang mit Angst. Dafür sind sowohl die Ängste als auch die Kinder viel zu unterschiedlich. Es gibt jedoch ein paar grundlegende Dinge, die jedem Kind dabei helfen, seine Ängste zu bewältigen. Was angeblich immer helfen soll: singen! Neurobiologen sagen, dass das Hirn beim freien Singen nicht in der Lage ist, Angstgefühle zu mobilisieren.
Wichtig ist, dass Kinder ausreichend Gelegenheit haben, sich Ängsten zu stellen. Dabei ist das richtige Maß entscheidend - zu viele Ängste können traumatisieren, Überbehütung dazu führen, dass die Fähigkeit der Angstbewältigung erst gar nicht ausreichend ausgebildet wird.
Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen und sicher gebunden sind, leiden in der Regel weniger an Ängsten, als Kinder, bei denen das nicht der Fall ist. Sie entwickeln ein höheres Selbstvertrauen und sind bei der Angstbewältigung meist sehr kreativ und erfolgreich.
Was nicht gegen kindliche Ängste hilft
Ängste kleinreden
In unserer Kultur werden Ängste traditionell klein geredet. Auch das ist noch das Erbe der Erziehung unserer Großeltern und Eltern. Wer Angst hat, ist vermeintlich schwach. Und schwache Menschen wurden im dritten Reich nicht gebraucht - furchtlose Mannsbilder waren gefragt. Ängste wurden damals generell bagatellisiert und lächerlich gemacht - übrig geblieben sind bis heute "Stell dich nicht so an" und "Du musst doch keine Angst haben!" Ohne Angst erkennen Kinder jedoch ihre Grenzen nicht. Soldaten, die furchtlos in den Krieg marschieren, sind für das Heer erstrebenswert - Kinder, die zu hoch auf einen Baum klettern und sich das Genick brechen, weil sie keine Ängste kennen (oder empfinden sollen), sind es für uns jedoch nicht. Wir sollten daher unbedingt darauf achten, solche Sätze zu vermeiden und die Angst anzunehmen.
Unsere Kinder beschützen zu wollen, das ist fest im biologischen Elternprogramm hinterlegt. Sie aber durch Überbehütung konsequent vor nahezu jeder Angst oder Bedrohung zu schützen, führt dazu, dass sie keine Bewältigungsstrategien entwickeln können.
Wir helfen unseren Kindern am besten, wenn wir ihre Ängste ernst nehmen und ihnen zuhören. Über etwas zu reden, nimmt ganz häufig schon den größten Schrecken. Zurückhaltend sollten wir mit dem Anbieten von Lösungen sein.
Ängsten zu viel Bedeutung beizumessen
Ängste sollten ernst genommen werden - allerdings ist die Grenze zur Übertreibung manchmal schmal. Bei meiner Tochter habe ich bspw. offenbar etwas übertrieben zugewandt reagiert - die Angst wurde für sie ein Mittel, mit dem sie Aufmerksamkeit einforderte. Nachdem sie mir mit drei Jahren erklärte, sie habe vor dem Laternenmast (an dem sie jeden Tag mehrfach vorbei ging) plötzlich große Angst, musste ich mir eingestehen, dass ich vielleicht etwas übertrieb mit meiner Reaktion auf ihre Ängste. Das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit ist natürlich wichtig und sollte erfüllt werden, nur die Verknüpfung mit dem Thema Angst macht den Umgang damit eher schwieriger.
Ängste vermeiden
Unsere Kinder beschützen zu wollen, das ist fest im biologischen Elternprogramm hinterlegt. Sie aber durch Überbehütung konsequent vor nahezu jeder Angst oder Bedrohung zu schützen, führt dazu, dass sie keine Bewältigungsstrategien entwickeln können.
Was man bei kindlichen Ängsten tun kann
Ängste ernst nehmen
Wir helfen unseren Kindern am besten, wenn wir ihre Ängste ernst nehmen und ihnen zuhören. Über etwas zu reden, nimmt ganz häufig schon den größten Schrecken. Zurückhaltend sollten wir mit dem Anbieten von Lösungen sein.
"Du musst doch keine Angst haben" sollten wir komplett aus unserem Repertoire werfen - das ist wenig hilfreich. Ein "Ich verstehe, dass du ängstlich bist - lass uns überlegen, wie wir der Angst begegnen können" zeigt Mitgefühl und gibt Sicherheit. Reden ist ohnehin eine der wirksamsten Waffen gegen Angst - übrigens ebenso wie das Malen.
Trennungsängste lassen sich einfacher verarbeiten, wenn für das Kind überschaubar ist, wie lange die Trennung dauert. Es sollte darauf vorbereitet werden, also rechtzeitig Bescheid wissen, auch wenn man versucht ist, es dem Kind erst spät zu sagen, damit man den Kummer nicht so lange ertragen muss. Dabei kann man eine Menge der Angst schon "abarbeiten" - mit dem Kind zusammen. Wenn der Zeitpunkt der Trennung gekommen ist, hat sich das Kind schon damit auseinander gesetzt und es ist nicht ganz so überfordert.
Kinder auf Trennungen vorbereiten und sich verabschieden
Trennungsängste lassen sich einfacher verarbeiten, wenn für das Kind überschaubar ist, wie lange die Trennung dauert. Es sollte darauf vorbereitet werden, also rechtzeitig Bescheid wissen, auch wenn man versucht ist, es dem Kind erst spät zu sagen, damit man den Kummer nicht so lange ertragen muss. Dabei kann man eine Menge der Angst schon "abarbeiten" - mit dem Kind zusammen. Wenn der Zeitpunkt der Trennung gekommen ist, hat sich das Kind schon damit auseinander gesetzt und es ist nicht ganz so überfordert.
Ich hatte oben schon geschrieben: es ist immens wichtig, dass man Kinder niemals ohne Ankündigung verlässt. Gerade bei Babys ist man anfangs geneigt, einfach zu gehen, wenn es gerade hingebungsvoll mit der Oma spielt, weil es ganz sicher weinen wird, wenn es sieht, dass Mama geht. Das ist für uns zwar bequemer, wir nehmen damit aber unserem Kind die Gewissheit, dass wir zuverlässig sind. Außerdem muss auch die Bewältigung von Trennungsängsten geübt werden und das geht nun mal nicht ohne Tränen. Je früher wir unser Kind immer wieder kleineren Trennungen aussetzen, desto mehr wächst es daran. Darauf basiert auch das Berliner Modell bei der Kita-Eingewöhnung.
Schnullern
Die Natur hat unseren Kindern eine Angstbewältigungsstrategie in die Wiege gelegt - das Saugen. Neugeborene bauen damit Stress und Spannungen ab - auch in den nächsten Lebensjahren hilft Schnullern bei der Stressbewältigung. Daher sollte man gut überlegen, wie dringend es ist, Kindern gegen ihren Willen den Schnuller abzugewöhnen. Das Nuckeln ist keine "schlechte Gewohnheit", sondern etwas, das unseren Kindern extrem gut hilft, negative Gefühle zu verarbeiten. Jeder Zahnarzt wird immer empfehlen, wegen etwaiger Zahnfehlstellungen den Nuckel spätestens im vierten Lebensjahr abzuschaffen - allerdings sind für ihn ausschließlich die Zähne interessant. Aber der Nuckel hat auch eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf die Psyche, so dass ich mittlerweile eher geneigt bin, eine kieferorthopädische Behandlung in Kauf zu nehmen, als den Schnuller um jeden Preis abzuschaffen.
Kinder Risiken eingehen lassen
Um an Ängsten zu wachsen, müssen diese bewusst erlebt und überstanden werden. Wir Eltern müssen unseren Kindern den Freiraum geben, sich ihren Ängsten zu stellen. Dazu gehört es, loszulassen. Sie einen Baum hinauf klettern zu lassen. Sie allein (altersgerecht) zum Bäcker gehen zu lassen, sie bei Freunden übernachten lassen. Sie werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch mal weh tun oder vor ihrer eigenen Courage kapitulieren. Aber das macht nichts - denn das gehört dazu und markiert die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
Es ist wenig sinnvoll, dann mit "Ich habe es dir doch gesagt! Warum bist du nur so hoch geklettert!" zu reagieren- wenn etwas schief geht, sollten wir Trost spenden und nicht triumphieren, dass wir es ja besser gewusst haben. Es ist sehr plakativ, aber tatsächlich so - dass es weh tut, wird ein Kind erst wirklich begreifen, wenn es sich die Hand am Herd verbrannt hat. Das heißt natürlich nicht, dass wir unsere Kinder sehenden Auges in Gefahren laufen lassen - aber ständige Ermahnungen und Warnungen vor kleineren Gefahren sind ebenso anstrengend, wie sinnlos..
Man darf sich nicht davor fürchten, das Kind zu verhätscheln, wenn man ihm immer wieder einen sicheren Hafen bietet - seine Angst ist elementar und sollte unbedingt ernst genommen werden, ohne sie übertrieben zu thematisieren. Die Natur hat es nicht so eingerichtet, dass sich Kinder monatelang ängstlich an Mama klammern - wenn sie sich durch bedingungslosen Schutz und Rückhalt wirklich sicher fühlen, wird ihr Erkundungsdrang immer größer und sie fahren nach und nach mutiger fort, die Welt zu entdecken.
Wie bei allem gilt: jedes Kind hat ein individuelles Tempo. Auch bei der Angstbewältigung sollten wir unsere Kinder geduldig unterstützen, auch wenn wir selbst möglicherweise eine gewisse Ungeduld empfinden. Auch hier gilt: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Gelassenheit und Zeit
Wie bei allem gilt: jedes Kind hat ein individuelles Tempo. Auch bei der Angstbewältigung sollten wir unsere Kinder geduldig unterstützen, auch wenn wir selbst möglicherweise eine gewisse Ungeduld empfinden. Auch hier gilt: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Nicht zu vergessen ist, dass der Umgang mit Ängsten auch typbedingt ist. Es gibt Babys, die lassen sich überall hinlegen und sind ruhig und zufrieden - andere Zeitgenossen lassen sich kaum ablegen und wachen ständig auf um zu prüfen, ob sie sicher sind. Ein bisschen ist uns schon in die Wiege gelegt, ob wir eher furchtlos oder etwas ängstlicher sind. Wir sollten unsere Kinder annehmen, wie sie sind und darauf vertrauen, dass sie ihren Weg finden werden.
© Danielle
Vielen Dank für diesen wieder einmal tollen Artikel!!!
AntwortenLöschenBei unseren dreien sind Ängste auch unterschiedlich ausgeprägt u scheinen auch mit dem jeweiligen Charakter zusammen zu passen. Ich selbst bin ein sehr ängstlicher Mensch und muss immer wieder aufpassen, dass ich es nicht auf meine Kinder übertrage... da fällt es nicht leicht "loszulassen" und sie ihre eigenen begleiteten Erfahrungen machen zu lassen.
Liebe Grüße
Stephi
Liebe Stephi,
Löschenvielen Dank! Ich denke auch, dass es auch stark Typsache ist, wie ängstlich Kinder sind. Aber Du wirst das schaffen, loszulassen - es wird im Laufe der Zeit immer einfacher (ist ja auch von der Natur so vorgesehen ;-).
Liebe Grüße!
Danielle
Danke, toller Artikel! Schwierig wird es irgendwie, wenn der Partner sehr ängstlich ist und man selbst nicht. Mein Mann würde unsere Tochter am liebsten in Watte packen, während ich wirklich recht furchtlos bin (meistens). Gleichzeitig musste auch mein Mann als Kind oft die Standardsprüche anhören (“hab dich nicht so, ist doch gar nichts...“), so dass er dazu auch eher tendiert, wenn die Angst für ihn nicht nachvollziehbar ist. Unsere Tochter ist ein eher vorsichtiger kleiner Mensch, charakterlich kommt Sie mehr nach meinen Mann, so dass ich wiederum oft an meine Einfühlgrenzen stosse, da ich so anders ticke... Es ist ein stetiger Lernprozess, manchmal recht schmerzhaft, oft erhellend aber immer lohnenswert!
AntwortenLöschenSehr hilfreich, wieder einmal! Eine Frage habe ich noch: gilt als "Verlassen" auch, den Raum zu verlassen?
AntwortenLöschenLiebe Linda,
Löschennein, so lange Du gleich wieder da bist, wenn Dein Kind Dich "ruft", ist das kein Problem. Traumatisch kann es für die Kinder sein, wenn man sich nicht verabschiedet hat und dann auch nicht kommt, wenn sie nach einem verlangen.
Viele Grüße!
Danielle
Der immer wieder auftauchende Grundsatz "Nimm ernst, was dein Kind bewegt", den kann man gar nicht genug wiederholen.
AntwortenLöschenDanke für die tolle Aufarbeitung der verschiedenen Ängste, Phasen, Begegnungsformen und auch der Negativbeispiele.
LG,
Steffen
Also das mit dem Schnullern finde ich total übertrieben. Eine Kieferorthopädische Behandlung bringt starke Schmerzen mit sich und unter einer Zahnfehlstellung leidet auch die Sprachentwicklung.
AntwortenLöschenImmer Kosten und Nutzen abwiegen.Auf keinen Fall verallgemeinern.
Es ist auch die Aufgabe von Eltern das Kind zu beschützen. Dazu gehört auch die Zahnpflege was sanften Zwang zum Zähneputzen und eben sobald sich eine Zahnfehlstellung andeutet wegnahme des Schnullers. Ein Kind will nicht immer alles aus sich selbst herraus leisten(aber vieles) es ist auch wichtig zu sagen, das kannst Du jetzt noch nicht überblicken aber das ist wichtig für dich deswegen setze ich mich jetzt darüber hinweg.
Das mit der kieferorthopädischen Behandlung statt Schnullerentzug könnte man ja noch ausweiten. Von wegen es ist wichtiger, dass das Kind seine körperlichen Grenzen verteidigen darf, dann lassen wir eben die verfaulten Zähne neu machen. Was jetzt nicht heißt, dass man sein Kind zum Zähne putzen prügeln soll.
Liebe Barbara,
Löschenvor einem Jahr hätte ich ungefähr das selbe geschrieben wie Du - es ist recht einfach, diesen Standpunkt zu vertreten, wenn man ein Kind hat, das - wie ungefähr 95 % aller Kinder - erstaunlich gelassen mit dem Schnullerentzug umgeht. Meiner Tochter habe ich mit etwa 2,5 Jahren den Nuckel weggenommen und das war (bis auf einen quengeligen Abend) völlig unproblematisch.
Mein Sohn hat mich eines besseren belehrt und ich bin zu 100% sicher, dass kein Mensch der Welt ihm seinen Schnuller vorenthalten hätte, wenn er gesehen hätte, wie er leidet. Er hat nicht nur geweint, er war hysterisch, hat fast hyperventiliert und war soooo verzweifelt. Nein - das ist es definitiv nicht wert (für mich!).
Ich selbst habe 10 (!) Jahre kieferorthopädischer Behandlung hinter mir (mit dem Daumen genuckelt - was er vielleicht dann auch tun würde) und kann recht gut beurteilen, wie viel Leid das ist und wäge daher anders ab, als es andere möglicherweise täten. Ich habe auch gerade letzte Woche den Zahnarzt gefragt, ob das Nuckeln schon Auswirkungen zeigt und er winkte ab und meinte nur: "Lassen sie ihm bloß den Nuckel, er ist doch noch so klein".
Und ja - ich finde, es ist ein Unterschied, ob ich schiefe oder verfaulte Zähne in Kauf nehme - das eine ist reversibel, das andere nicht. Insofern gibt es beim Zähneputzen keine Kompromisse.
Viele Grüße!
Danielle
Gut das ist ein individueller Fall und bisher ist da ja auch noch nichts mit Zahnfehlstellung von daher habt ihr da auch noch Zeit. Dennoch würde ich dabei bleiben im Allgemeinen zu sagen, bei drohender Zahnfehlstellun Nuckel weg. Klar, jeder schaut auf sein Kind und im extremfall wird umgedacht. Ich hatte ca 5- 6 Jahre Spangen das hat mir gerreicht es war eine Quälerei. Echt nicht schön. Naja das hatte aber nichts mit Nuckeln zu tun.
Löschen...nur zur Beruhigung. Ich habe leidenschaftlich und lange genuckelt (mit kurzer Unterbrechung bis 6 Jahre) und habe eine perfekte Zahnstellung. Jeder Zahnarzt ist sich sicher, dass ich eine Spange hatte.
LöschenNoch wichtiger als Schnuller oder nicht ist der Platz im Mund. Es gibt Kinder deren Milchzähne dicht beieinander stehen, da ist eine Fehlstellung absehbar. Meine Tochter hat "mein" Milchgebiss mit weit auseinander stehenden Zähnchen aber mit 5 Jahren noch einen Schnuller. Den gibts seit sie 8 monate alt ist zum schlafen und "Pause machen". Hab ihn nie nach draussen mitgenommen, nie zum "ruhig stellen" oder zum Dauernuckeln benutzt. Wenn meine Tochter eingeschlafen ist, nehme ich den Schnuller aus dem Mund. Meistens merkt sie es bis zum morgen nicht. Ich finde so ist die "Nuckelzeit" auf ein Minimum reduziert und doch muss sich meine Tochter noch nicht davon trennen. Da sie seit knapp 3/4 Jahr im Kindergarten ist braucht sie den auf jeden Fall noch zum Stressabbau. Meiner Meinung nach stimmt so das Verhältnis und alle sind zufrieden.
Vielen Dank für die tolle Plattform und lg
übrigens kann fast jeder Zahnarzt bestätigen, das die Zahnfehlstellung sich mit 6 meist (nicht immer) verwächst, da die Milchzähne ausfallen und der Kiefer und die neuen Zähne, sich neu ausrichten.
LöschenIch selbst habe einen "Daumenlutscher". Da kann man ja gar nichts machen, will man nicht ganz brutal vorgehen.
LöschenMeine Kinder sind schon erwachsen und so bin ich aus der Problematik bereits ein bisschen raus. Aber ich habe mit sehr viel Interesse deinen Artikel gelesen (und ein bisschen gelernt, was wir alles falsch gemacht haben .... bei unseren gewünschtesten Wunschkinder ...)
AntwortenLöschenLustig und tatsächlich sehr gut fand ich die Idee mit dem Monsterspray!!!! Sowas gab es vor gut 20 Jahren noch nicht. Wir mussten bei den Monstern immer den Monsterstöpsel ziehen, so dass den bösen Kerlen die Luft ausgegangen ist - wie bei einem Luftballon, wenn man den Knoten aufmacht. (Der Mann ist halt Ingenieur ;-) )
LG
Sabiene
Ich habe gerade diesen Artikel gelesen - seit ich eure Homepage entdeckt habe, verschlinge ich die meisten Sachen, weil ich sie reflektiert und sehr gut recherchiert finde - und hätte eine Frage: ich habe zwei Töchter (Zwillinge, 21 Mon.), und seit einiger Zeit ist es so, dass sich eins meiner Kinder sehr vor anderen (meist gleichaltrigen oder auch jüngeren Kindern) fürchtet. Sie war schon immer eher zurückhaltend in Bezug auf andere Kinder, aber jetzt ist es so, dass sie schon "Nein, nein" sagt, wenn sich ihr ein Kind nur nähert oder ihr z.B. etwas geben will und "klebt" richtig an mir. Sie schafft es dann auch nicht, sich ein Spielzeug zu holen, wenn andere Kinder um sie herum sind. Meine Frage: habt ihr einen Tipp/ Buchtipp für mich? Mir ist klar, dass Kinder in dem Alter eigentlich noch nicht "sozial" agieren, aber warum sieht/ empfindet sie andere Kinder als so furchteinflößend? Kann es sein, dass ihr Selbstbewusstsein noch nicht sehr stark entwickelt ist?? Zu Hause ist es so, dass ihre Schwester die dominante ist (schon von Geburt an), die ihr alles einfach wegnimmt und dabei auf wenig Gegenwehr stößt...
AntwortenLöschenWürde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
LG
Madeleine
Liebe Danielle,
AntwortenLöschenHast du einen Buchtipp für mich zum Thema Trennungsangst bei zwei jährigen Kindern.
Ich bin im Studium gerade von morgens bis abends eingespannt, mein Freund schreibt auch gerade seine Bachelorarbeit. Und unsere Tochter geht nie vor 22-22:30 ins Bett. Ich glaube, weil sie Angst davor hat, alleine zu sein und davor, dass Mama wieder weg ist, wenn sie aufwacht.
Dass sie bei uns im Bett schläft ist aber auch keine Lösung mehr, da sie nachts so unruhig ist, dass ich kein Auge zu bekomme, wenn ich neben ihr liege.
Vielleicht habt ihr ja ein Buch gelesen, was uns in der Situation helfen kann. Ich fange nämlich gerade an zu zweifeln, wie viel wir in zwei Jahren schon falsch gemacht haben können, dass hier zu Hause gerade eine so unerträgliche Situation für alle Beteiligten herrscht. Ich gehe wirklich auf dem Zahnfleisch, weil meine Tochter sich auch nicht mehr von meinem Freund anfassen lässt, wenn ich da bin. Er darf ihr nicht mal den Schnuller oder die Wasserflasche geben...
Ich hoffe, ihr könnt mir einen Tipp geben.
Ich weiß ja, dass ihr keine kostenlose Beratung mehr macht, was ich auch verstehen kann. Allerdings ist bei zwei Studenten das Geld so knapp, dass ich zumindest nach einem Buch fragen wollte.
Liebe Grüße
Hallo,
Löschenich fürchte, dass man diese "Programmierung" der Kinder nicht ohne weiteres verändern kann. Und ich bin ganz sicher, dass ihr daran nicht Schuld seid oder etwas falsch gemacht habt. Euer Kind will einfach in Eurer Nähe sein, das gibt ihm sein Sicherheitsbedürfnis vor. Sie ist einfach noch so klein, dass es wirklich vollkommen normal ist, dass sie nicht alleine sein möchte. Vielleicht wäre ein gesondertes Kinderbett neben dem Elternbett eine Möglichkeit? Dann bist Du zwar da, aber kannst möglicherweise besser schlafen, wenn sie Dich nicht unablässig berührt? Falls es zu laut ist (bspw. weil sie raschelt), könnte man Ohropax in Betracht ziehen.
Das würde ich zumindest für eine Weile praktizieren - irgendwie klingen Deine Schilderungen danach, als sei das zu einem ziemlichen Konfliktherd bei Euch geworden. Dein Kind spürt natürlich, dass ihr Verhalten Dich belastet, aber sie hat für sich keine Lösung. Sie spürt Deine Anspannung und ihr Bindungsdrang führt dazu, dass sie sich noch enger an Dich binden willst, je mehr sie das Gefühl hat, dass Du Dich entfernst. Das könnte auch der Grund sein, warum Papa gerade nichts mehr machen darf - sie will Dich sehen und spüren und sich immer wieder vergewissern, dass Bindungsperson Nr. 1 noch zuverlässig zur Verfügung steht. Solche Phasen sind aber unabhängig davon auch normal und geben sich bald wieder, auch wenn es schwer fällt, sollte sich Dein Freund nicht allzu sehr deswegen grämen.
Du musst immer schauen, dass auch Deine Bedürfnisse beachtet werden - es geht nicht, dass Du das Gefühl hast, dauerhaft auf dem Zahnfleisch zu gehen. Es ist für ein Kind zumutbar, dass es "gezwungen" wird, dass auch Bindungsperson Nr. 2 Aufgaben übernimmt - es ist nicht Deine Aufgabe, 100% zur Verfügung zu stehen. Wenn Du das klar kommunizierst, dann wird Deine das Deine Tochter auch akzeptieren. Du solltest nur im Hinterkopf behalten, dass sie sich vielleicht deswegen so an Dich bindet, weil sie das Gefühl hast, dass Du Dich mental entfernst.
Versucht mal, einen Strich unter die Situation zu ziehen und zu sagen: Okay - Du schläfst bei uns ein (ggf. auf einer gesonderten Matratze im Wohnzimmer), aber es ist ab 19 oder 20 Uhr eben auch keine Spielzeit mehr und Mama und Papa arbeiten. Ist sie eingeschlafen, kann man sie ins eigene Bett legen - sollte aber vorher sagen: Du kannst immer zu uns kommen. Dann kann man ja die Matratze neben das Elternbett legen und dann schläft sie dort weiter.
Als Buchempfehlung würde mir jetzt "Schlaf gut Baby" von Imlau/Renz-Polster einfallen - allerdings "löst" das Euer Problem auch nur insofern, dass ihr versteht, warum Euer Kind so handelt. Ich fürchte, dass man nur durch ein gezieltes Schlafprogramm etwas daran ändern kann - diese lehne ich jedoch komplett ab.
Ganz liebe Grüße!
Danielle
Ja, das ist stimmig und ich hoffe, alle Mütter erkennen das.
LöschenAls wir in unser Haus einzogen wollte meine 5jährige Tochter alleine in ihrem neuen Zimmer schlafen. Für meine 2jährige Tochter brach eine Welt zusammen. Sobald mein Mann und ich zu Bett gingen, kam sie.
Bis sie 4 J. alt war, da wurde es eng, ich hatte morgens Rückenschmerzen. Das habe ich ihr erklärt und gefragt, ob sie vielleicht mal ausprobieren möchte alleine in ihrem Bett zu schlafen. Sie hat nie wieder gefragt.
Sie könne aber sofort kommen wenn sie Angst habe.
Am nächsten Abend stand sie vor dem Bett, sie hätte Angst. Hab gesagt, dann komm und gekuschelt . Das war die letzte Nacht als sie bei uns im Bett geschlafen hat. Das war vor 35 Jahren, da gab es noch nicht so nette Kommentare im Bezug auf Schlafen im Elternbett. Meine Tochter ist jetzt selbst Mami und hat die gleiche Einstellung übernommen. Danke für diese guten Ratschläge für alle Mamis.
Ich liebe Deine Webseite und wünschte manchmal auch meine Umgebung würde sie lesen dann würden mich im Umgang mit meinen Kindern wohl nicht alle für verrückt halten.
AntwortenLöschenUnser großer, wird im Nov. 3 und darf viel mitentscheiden. Das erleichtert den Alltag total denn er ist in "wichtigen" Situationen dann unglaublich kooperativ und hilfsbereit. Besonders wenn es mit dem "Kleinen" mal anstrengend wird ist der Große super zuverlässig.
Das einzige was mir wirklich Bauchschmerzen bereitet sind die Trennungsängste. Er geht seit er 10 Monate alt ist in die Kita. Er liebt es da. Wenn ich ihn abhole will er immer noch 5 min spielen bevor er mitkommt.
Aber er hat immer wieder solche Phasen in denen er nicht hin will.
Er geht rein in die Kita. Wir parken seinen Roller, bringen die Kuscheltiere ins Bett, küssen uns dann schubst er mich raus. Jeden Morgen alles gleich. Aber in diesem Moment kommt er mir hinter her gerannt. Klammert sich an mich und weint bitterlich.
Mama, bitte ich will nicht hier bleiben. Nimm mich mit. Tage und Wochenlang.
Dann ist es wieder vorbei für ein paar Wochen und es geht von vorne los.
Mache ich was falsch? Wie kann ich es ihm erleichtern?
Reden morgens bringt nichts. Das zieh den Abschied in die Länge und es wird dramatischer.
Die Erzieherinnen sagen, er weint keine 2 Minuten dann lässt er sich gut ablenken.
Muss ich einfach damit leben oder kann ich etwas tun?
Ich habe lange mit meinem Kind gesprochen weil seine Kita Angst immer größer wird. Er sagt, er hat Angst vor K. & J-M. (2 Jungs aus seiner Gruppe)
AntwortenLöschenHab ihm versprochen dass ich mit der Erzieherin spreche und ihm gesagt, wenn der gemein ist soll er sagen:
Geh weg, mit Dir spiele ich nicht mehr !
Das fand er gut und hat gelacht.
Abschied war trotzdem wieder sehr dramatisch in der Kita.
Hallo,
Löschendas wäre auch meine erste Idee gewesen - irgendwas bereitet ihm Unbehagen und deshalb fällt es ihm schwer, sich zu lösen. Es ist gut und wichtig, die Erzieherin dafür zu sensibilisieren! Ich würde das auch zu Hause immer wieder thematisieren - wenn er Strategien entwickelt, mit diesen Kindern umzugehen, dann stärkt das sein Selbstbewusstsein und verringert die Ängste.
Unabhängig davon ist die Anhänglichkeit beim abgeben auch oft entwicklungsphasenabhängig. Mitten in der Autonomiephase schwanken Kinder zwischen Schutzbedürfnis und Autonomiedrang, das führt häufig dazu, dass es schwierig wird mit Trennungen.
Viele Grüße
Danielle
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich wollte mal berichten wie es eine gute Woche später aussieht bei uns.
AntwortenLöschenIch habe das Thema in der Kita nochmal angesprochen. Daraufhin gab es eine "Konferenz" mit meinem Großen und "dem Übeltäter" in der Kita. Sie haben ihm erklärt dass er ihm mit seinem Verhalten Angst macht.
Er hat versprochen sich zu bessern.
Das hat mir die Erzieherin so erzählt. Ich finde es gut dass sie auf meine. Sohn so gut eingehen. Da mein Großer mir nichts davon erzählt hat glaub ich aber es ist bei ihm nicht richtig angekommen.
Auf jeden Fall hat sich bisher nichts gebessert. Der Weg zur Kita ist super. Wir haben Spaß. Auch wenn wir rein gehen ist alles ok. Dann bekomme ich wie immer mein Kussi und wir gehen zur Gruppe. Sobald er dort die Erzieherinnen sieht klammert er sich an mich und weint.
Naja, ich geh ihm ein Kussi und er schubst mich dann weinend und schreiend raus. Mir bricht es das Herz ihn so zu sehen.
Die Erzieherin sagt, dass er sich schnell ablenken lässt und dann ist alles gut.
Wenn ich ihn abhole frage ich immer ob es schön war in der Kita. Er strahlt und sagt ja.
Naja, so hoffe ich einfach dass es irgendwann besser wird und hoffe dass er nicht zu sehr leidet.
Danke, dass Du nochmal den aktuellen Stand berichtet hast.
LöschenGrundsätzlich ist es sicher ein gutes Zeichen, wenn er sich schnell ablenken lässt und Dich beim Abholen fröhlich mit der Nachricht empfängt, dass es ein toller Tag war.
Ich würde einfach mal ausprobieren, ob ihm vielleicht mehr Zeit beim Abgeben gut täte. Also den Trennungsmoment für eine Weile etwas intensiver begleiten. Kann sein, dass ihm das gut tut, kann sein, dass es gar nichts ändert. Aber einen Versuch ist es wert. Wenig ist schlimmer, als ein weinendes Kind zurück zu lassen. Das ist natürlich auch etwas abhängig von Deinen Ressourcen...
Liebe Grüße
Danielle
Hallo Danielle, meine Tochter, 3, hat sich auch so verhalten wie oben beschrieben. Die Erzieher tun es damit ab, dass sie ja nur kurz weint. Ich konnte das verzweifelte Gesicht meiner Tochter bei der Übergabe aber nicht mehr ertragen und habe in eurem Blog nach Hilfe gesucht. Ich bin dir so dankbar für den Tipp mit der Zeit und einfach nochmal kurz knuddeln! Jetzt nimmt sie mich an die Hand und geht freiwillig in die Gruppe. Dort soll ich einfach noch kurz bleiben, sodass sie sich mit mir ins Treiben einfügen kann und dann kann ich ohne Weiteres gehen.
LöschenVielen Dank. Das werde ich kommende Woche versuchen.
AntwortenLöschenIch versuche schon immer die Erste in der Kita zu sein. Dann steht er bei den Erzieherinnen im Mittelpunkt und kommt nicht in einen gefüllten Grupperraum rein. Das tut ihm sonst gut.
Ein weiterer toller Artikel! Ich lese euren Blog unheimlich gerne und teile eure Philosophie bzw.. euren Anspruch im Umgang mit Kindern.
AntwortenLöschenLeider wurde meine Frage in diesem Artikel noch nicht vollständig beantwortet. Und zwar habe ich eine Tochter (3J.), die ziemlich sensibel ist:
- weint, wenn die Erzieherin einem anderen (lebhaften) Kind gegenüber laut wird
- ist sehr schüchtern, wenn wir auf Spielplätzen oder in Veranstaltungen auf andere Kinder treffen
- braucht auch bei gewohnten Aktivitäten (z.B. Kinderturnen), bei denen sie auch einige Kinder kennt, lange, bis sie mitmachen kann ohne Mama
- berichtet zu Hause wenig von Erlebnissen und schweigt oft zu meinen Fragen (wirkt dabei manchmal melancholisch)
- es kam vor, dass sie beim Opa war, plötzlich in den Flur ging und weinte, obwohl - laut Opa - "nichts vorgefallen sei" und als ich sie später im Auto danach fragte, schaute sie, wie so oft, aus dem Fenster und schwieg
Ich mache mir Sorgen, weil ich manchmal nicht weiß, was los ist. Ob sie irgendetwas hat und nicht darüber spricht. Sie ist ein pfiffiges Kind das durchaus gut reden kann, beobachtet viel und bekommt schon vieles mit. Freunde von mir beschreiben sie als sehr besonders, finden dass sie schon sehr weit sei in ihrem Sozialverhalten und in dem, was sie von sich gibt, dass sie toll höre etc. ...
Ich achte zu Hause schon auf einen freundlichen Umgang und nehme an, dass sie eine gewisse Freundlichkeit vielleicht auch von ihren gleichaltrigen Gegenübern erwartet. Sie macht im Alltag aber sicherlich auch andere Erfahrungen und nimmt sich - so ist jedenfalls mein Eindruck - schon sehr vieles zu Herzen. Ich frage mich, wie ich ihr helfen, sie stärken, sie öffnen kann. Sie soll sich lieb haben und gut und richtig finden, wie sie ist!...
Liebe Klabree,
Löschennachdem ich Deinen Kommentar gelesen hatte, kam mir sofort der Gedanke: "Ist sie vielleicht hochsensibel?" Es klingt ganz danach und würde viele Verhaltensweisen erklären. Ich habe mich noch nicht umfassend mit dem Thema befasst, daher kann ich Dir noch keinen Rat geben, aber schau Dich mal auf den entsprechenden Seiten dazu um. Oft hilft es ja schon, dass man weiß, was überhaupt los ist.
Liebe Grüße
Danielle
Es ist einfach nur fabelhaft wie ich zu jeder meiner momentanen Erziehungsprobleme passende Antworten in eurem Blog finde. Das mit dem richtigen Verabschieden muss ich nun üben. Habe mich in der Tat immer herausgeschlichen und geglaubt es sei das beste so...nun nicht mehr.
AntwortenLöschenUnd da fällt mir noch eine Frage ein. Ich habe einen 18M alten Sohn, stille noch und bin mit ihm daheim. In einem halben Jahr hätte ich die Chance auf ei 5-tägiges Auslandsseminar. Ich würde am liebsten meinen Sohn mitnehmen, allerdings ist das nicht möglich. MeinMann meint es würde schon ok sein, ein 2 jähriges Kind für 5 Tage bei Papa und Oma zu lassen. Ich bin hin- und her gerissen, ob es meinem Sohn dann schon zumutbar sei. Habt ihr einen Gedanken dazu?
Liebe Solveig
AntwortenLöschenAls meine Tochter 18 Monate alt war (nicht mehr gestillt) bin ich an die Hochzeit meiner besten Freundin nach England gefahren. Meine Mutter hat meinen Mann 2 Tage und Nächte unterstützt. Als ich nach Hause kam und meine Tochter sah wie sie erst gestutzt, dann gelächelt und ihre kleine Hand an meine Wange gehalten hat sind alle meine Dämme gebrochen und ich habe lange geweint. Vor Freude aber auch Schuldgefühlen.
Wenn ich so lese wie du mit deinem Sohn verbunden bist und dir Gedanken dazu machst, denke ich, dass dir ähnlich gehen wird. Die Weiterbildung scheint dir wichtig zu sein und nebst dem Muttersein bist du auch eine eigenständige Person mit dem Recht auch etwas für dich zu tun.
Ich habe aber die Zeit für mich in meinem geliebten England genossen, bei der Heimkehr sehr sehr gelitten aber ich würde es wieder tun. Meine Tochter scheint es auch verkraftet zu haben ;)
Viel Glück und liebe Grüsse
Andrea
Lieben Dank für deine ermutigenden Worte, Andrea. Es ist noch eine ganze Weile bis dahin. Mental kann ich uns hoffentlich gut darauf vorbereiten.
AntwortenLöschenLiebe Danielle,
AntwortenLöschenvielen Dank für den schönen Artikel. Leider sehe ich, wieviele Fehler ich schon gemacht habe. Daher zwei Fragen: ich gehe in der Früh sehr zeitig aus dem Haus, wenn die Kinder noch schlafen. Meine 2jährige wacht allerdings immer auf, wenn sie mein Auto hört (geht auch leider nicht anders; ich kann das Auto nicht weiter weg parken). Dann ist mein Mann bei ihr und tröstet sie. Wenn sie wach ist, verabschiede ich mich von ihr. Das ist aber selten. Sollte ich sie einfach vorher wecken?
Das andere ist eine Situation, die erst kürzlich war. Wir waren bei Bekannten und ich wollte dringend nach Hause, da es dunkel wurde und ich hier, wo wir wohnen, wirklich nicht im Dunkeln fahren möchte (zumal ich die Gegend dort auch nicht gut kannte). Die Kleine tobte aber und wollte nicht mit. Irgendwann habe ich dann genau das getan, was ich nicht hätte tun sollten. Ich sagte, dann bleib halt da. Meine Bekannte nahm sie aus dem Arm, ich setzte die Große ins Auto und fuhr ein Stück zurück. Natürlich war die Kleine entsetzt und ließ sich dann weinend ins Auto setzen. Es tut mir schrecklich leid!! Seitdem schläft sie schlecht und erzählt mir jeden Tag die Geschichte. Ich erzähle ihr natürlich auch, dass ich sie nie alleine gelassen hätte, aber das sind ja nun nur Worte. Wie kann ich ihr helfen, damit fertig zu werden. Aber auch: was mache ich denn, wenn ich wirklich mal eilig wohin muss (ich weiß, am besten plant man immer Zeit ein, aber manchmal hat man die eben nicht) und das Kind partout nicht will?
Viele Grüße und vielen Dank für den tollen Blog,
Anna
Liebe Anna, du brauchst sie nicht wecken, wenn du morgens zur Arbeit gehst. Es ist okay, dass dein Mann sie dann tröstet. Was du machen kannst, ist, ihr abends vor dem Einschlafen zu sagen, dass du morgen früh zur Arbeit musst und sie dann bei Papa ist, du aber wieder kommst, wenn deine Arbeit vorbei ist.
LöschenZum Eilig-Haben: Die aller, allerletzte Möglichkeit ist immer, das Kind einfach hochzunehmen und wegzutragen, doch ich würde wirklich so gut es geht vermeiden, das zu tun. Das Nein eines Kleinkindes ist nie kategorisch. Es bedeutet "Jetzt nicht!", "Hier nicht!", "Du nicht" oder "So nicht!" und das gibt uns die Möglichkeit, das Nein relativ schnell in ein Ja umzuwandeln. Wenn das Kind nicht mitkommen möchte, dann biete an, das Spielzeug mitzunehmen, mit dem sie gerade spielt. Oder frag sie, ob sie von der Freundin ins Auto gesetzt werden möchte. Ob sie hier im Kinderzimmer die Schuhe angezogen haben will, oder draußen im Flur. Oder ob sie zuhause baden möchte. Gib ihr Möglichkeiten, zu entscheiden, aber mach bei diesen Entscheidungen jederzeit klar, DASS ihr losgehen werdet (deine innere Klarheit!). Es steht nicht zur Debatte, dort zu bleiben (deine Entscheidung), aber es gibt immer Möglichkeiten, das Losgehen zu verändern (ihre Entscheidung).
LG, Snowqueen
Liebe Danielle,
AntwortenLöschenich kann mich der Problematik von Anna nur anschließen und ich konnte dieses Problem - weder mit dem Blog noch eurem Buch - bisher lösen...Meine 2-jährige Tochter verweigert seit einigen Monaten konsequent das Mitkommen in Situationen, wo es gerade lustig/spannend/... für sie ist. Ich kündige das Gehen rechtzeitig an (knüpfe es wenn möglich an bestimmte Situation), äußere mein Bedürfnis, warum ich jetzt fahren will und sie verweigert so konsequent, dass ich mehrfach keinen anderen Ausweg sah, sie dann einfach zu nehmen und ins Auto zu verfrachten. Sie wehrt sich allerdings dann so dermaßen, dass ich sie wirklich nur mit körperlicher Überlegenheit in ihren Kindersitz bringe. Das ist kein schönes Bild für mich (und für sie) und ist es auch nicht so, wie ich als Mama sein will. Schmollen, weinen,..alles würde ich verstehen (wer geht schon gerne heim, wenn es wo schön ist), aber sie setzt alle Kraft die sie hat ein um dazubleiben. Eine Bekannte hat mir geraten, dass ich sie einfach stehen lassen soll (weil ihre Bindung in mich ja eh schon gestärkt ist) und ich habe diese Karte auch schon ein paar Mal ausgespielt. Aber auch das scheint für mich nicht der richtige Weg zu sein (vor allem, weil sie gerade sehr an mir klammert) und funktioniert es auch nur manchmal.. ich weiß schon, dass es kein Patentrezept gibt, aber über einen Input wäre ich sehr, sehr dankbar....
Liebe Grüße und VIELEN DANK für dieses wahnsinnig tollen Blog
Nina
Liebe Nina, ich habe Anna geantwortet, ich hoffe, das hilft dir auch. Liebe Grüße, Snowqueen
LöschenVielen Dank für deine Antwort! Der Ansatz gefällt mir gut, werde es bei der nächsten Gelegenheit probieren (und dann berichten)! Liebe Grüße, Nina
LöschenHallo
AntwortenLöschenIch habe mit Hingabe deinen Block gelesen ich komm in Sachen trennungsangst einfach nicht mehr weiter und bin ratlos
Meine Tochter würd im August eingeschult
Sie freut sich wahnsinnig hat aber auch Angst und das in letzter Zeit verstärkt es is mal besser mal schlechter und jetz grad extrem im kiga klammert sie und weint bitterlich sie will nich allein sein
Somit ist sie sogar nicht mit zur Abschlussfahrt vom kiga weil sie sich ohne mich allein fühlt , dabei hatte sie sich so darauf gefreut
Lg Janina
Liebe Janina, ja, die Vorschulzeit ist eine typische Zeit für auffälliges Verhalten. Die m,eisten Kinder werden da eher aggressiv und verbal ausfallend, deine Tochter drückt es über die Trennungsangst aus. Ich würde an deiner Stelle das aktive Zuhören nach Gordon versuchen, dazu haben wir einen Artikel, der dir dabei hilft. http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2017/04/aktives-zuhoeren-nach-thomas-gordon-familienkonferenz-mit-kindern-erfolgreich-kommunizieren.html Und guck dir gleich auch den Artikel an mit den 12 Sätzen, die Eltern nie in einem Gespräch mit ihren Kindern sagen sollten. Ist beim Gordon-Artikel verlinkt. Mit dem Gespräch nimmst du ihre Angst ernst, und sie kann im Verlauf selber rausfinden, was genau ihr so viel Angst macht. Vielleicht löst sie sich so auf.
LöschenLG, Snowqueen
Danke für diesen Artikel! Auch wenn man weiss, welche Sätze man nicht benützen sollte... sie rutschen einem dann doch immer wieder raus. Da ist so ein Reminder ganz ganz toll!
AntwortenLöschenMein fast 22 Monate alter Sohn hat seit ein paar Tagen ganz schreckliche Angst vor seinem Freund (18 Monate). Der hat entdeckt, dass Yanis sich aufregt, wenn er ihm den Sonnenhut wegnimmt... Und seither probiert er alles mögliche aus; rempelt ihn an oder gibt Kopfnüsse. Yanis schreit mittlerweile schon wenn er sich nur auf drei Meter nähert, meidet ihn, und will ständig bei mir au fdem Arm sein und bloss nicht mit ihm spielen oder auch nur in einem Zimmer sein. Ich weiss wirklich nicht, was ich tun kann. Ihn verstärkt mit anderen Kleinkindern zusammenbringen? Doch in die KiTa geben, damit er sich an andere Kinder gewöhnt, oder würde ihn das überfordern? Wir wohnen etwas ausserhalb und es gibt relativ wenig Kleinkinder in der Umgebung; er ist vor allem an ältere Kinder (6-12 Jahre) gewöhnt...
Danke! Petra
Liebe Petra, nun hat er ja erstmal schlechte Erfahrungen mit seinem Freund gemacht - ich würde ihm also Schutz gewähren, wenn er Schutz einfordert (ihn also auf den Arm nehmen und nicht zwingen, mit dem Freund zu spielen). Seine Angst wird sich von ganz allein wieder legen. Er wird ja selbst auch größer und geschickter. Du musst das nicht trainieren, ihn nicht in die Kita oder Spielegruppen geben. Ältere Kinder finde ich super für ihn, denn die sind doch schon deutlich rücksichtsvoller. Lass ihn also mit denen spielen. LG, Snowqueen
LöschenHallo,
AntwortenLöschenDanke für den Artikel und vor allem das tolle Buch!
Mein Sohn, 19 Monate, ist eigentlich ein fröhlicher, neugieriger Junge, der auch immer gern auf andere, vor allem Erwachsene zugegangen ist.
Seit einigen Monaten hat jedoch öfter mal schlechte Erfahrungen mit etwa gleichaltrigen Kindern gemacht. Er wurde geschubst oder ungestüm zu Boden geworfen. Seitdem reagiert er sehr ängstlich, sobald sich ihm ein Kleinkind nähert, v.a. wenn es schnell angelaufen kommt. Er ruft nach mir und will panisch auf meinen Arm.
Wir gehen weiterhin zur Krabbelgruppe und in den Musikgarten, dort gefällt es ihm auch eine Zeit lang, aber er braucht mich als sicheren Hafen und spielt nur mit mir oder alleine.
Eigentlich sollte er ab März in die Krippe und ich dachte auch immer, dass ihm das vielleicht gut tut. Im Moment bin ich mir aber nicht sicher, ob es für ihn noch zu früh ist und wir ihm vielleicht noch ein halbes Jahr geben sollen, in dem er mehr Vertrauen gewinnt und sich besser von mir lösen kann. Allerdings will ich auch nicht Klammern und ihm wichtige Erfahrungen verwehren. Ich möchte ihn nur nicht unnötig überfordern, wenn ich ihn dann alleine in der relativ großen Krippenfruppe seinen Ängsten aussetze....
Für einen Ratschlag wäre ich sehr dankbar! :) viele Grüße
Isabella
Hallo,
AntwortenLöschenmeine Kinder (Junge und Mädchen) sind mittlerweile 4 Jahre alt und ich bin ein fleißiger Leser dieser Seiten (leider erst seit 2 Jahren :-)). Im obigen Artikel wird die Angst vor dem Tod sehr gut erklärt und auch der Umgang damit. Leider haben auch der Zeitstrahl und viele Erklärungsversuche und Trost nicht geholfen, meinem Sohn (sehr sensibel) die panikartige Angst zu nehmen. Mehrfach am Tag stellt er Fragen zum Sterben (warum, was passiert dann etc.), die ich ehrlich beantworte. Er weint dabei sehr und ist kaum zu Trösten. Er wacht nachts weinend auf. Einmal hat er geträumt, die Mutter seines besten Freunde wäre bei einem Unfall gestorben. Er hat sich erst beruhigt, als ich sie kontaktiert habe und ihm so zeigen konnte, dass sie noch lebt. Wie lange kann eine solche Phase anhalten? Wie kann ich erkennen, ob ich externe Hilfe suchen sollte.
Viele Grüße,
Silke
Hallo, ich lese schon lange auf deiner Seite und viele Tipps haben mir schon sehr geholfen meine beiden Kinder besser zu verstehen und häufiger cool zu bleiben. Die beiden, Junge 28 Monate und Mädchen 4,5 Monate, sind meistens sehr ausgeglichen und fröhlich, aber bei dem Thema Angst bin ich aktuell am Ende mit meinem Latein. Mein Sohn hat Angst vor Schnee, das fing schon vor ca. einem Jahr an, als er das erste mal Schnee erlebt hat, er wollte partout nicht den Schnee anfassen oder mit seinen dicken Stiefeln drüber gehen. Da er zu dem Zeitpunkt erst ein gutes Jahr alt war und die Schneephase bei uns im Norden nur sehr kurz, habe ich mir nicht groß Gedanken gemacht und ihn dann halt getragen. Jetzt ist es aber eine andere Situation, meistens bin ich mit 2 Kindern unterwegs und das Babymädchen im Maxicosi und einen 2 jährigen Jungen längere Strecken zu tragen ist nicht möglich. Und er reagiert immer noch voller Angst bei Schnee. Ich lobe ihn sehr wenn er auf dem frei geschobenen Weg geht, aber es kullern dicke Tränen. Um ehrlich zu sein finde ich das ganze natürlich albern, aber zwinge ihn auch nicht. Sehe im Moment allerdings auch keine Besserung und möchte natürlich, dass er seine Angst überwindet und genauso gerne in einen Schneehaufen springt, wie in eine Pfütze. Wie kann ich ihm dabei helfen?
AntwortenLöschenLiebe Janine, du glaubst nicht, wie viele Kinder Angst vor Schnee haben, manche auch vor Sand oder Rasen. Sie gehen da einfach nicht drauf und weinen, wenn sie müssen. Alle diese Kinder überwinden irgendwann ihre Angst, wirklich! Was du machen kannst: Selbst über Schnee laufen, Schnee anfassen (also eher beiläufig, nicht, um es ihm zu zeigen), das Baby Schnee anfassen lassen, an einen Ort gehen, wo er aus dem sicheren Kinderwagen heraus anderen Kindern beim Spielen im Schnee zugucken kann. Vor allem letzteres wird sehr viel bringen.
LöschenLiebe Grüße, Snowqueen
Hallo, 1. vielen Dank für die tolle Seite mit den vielen aufwändig recherchierten Artikeln. 2.Meine Tochter (23 Monate)geht seit sie 1 ist zur Tagesmutter. Seit ein paar Tagen sagt sie, wenn wir morgens ankündigen, dass es wieder zur Tagesmutter geht "nein" und auch im Verlauf mit Nachdruck "Anna (TaMu) nein", dabei weinerlich. Bringen und Abgeben unkompliziert, ohne Tränen. Man muss dazu sagen, aktuell Ausnahmezustand, da vor 6 Wochen kleine Schwester bekommen. Außerdem kommen gerade die Eckzähne. Ich finde sehr schwierig, alles einzuschätzen, sie kann ja noch gar nicht lange so sprechen, und knapp 2-jährige erzählen ja auch viel Quatsch, oder? Aber vielleicht wollte sie nie zur Tagesmutter, aber konnte es halt noch nicht äußern :(? Sie kann ja noch nicht verbal ausdrücken, warum sie nicht hin will. Wie würdet ihr reagieren?
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Helena
Ich glaube nicht, dass sie "Quatsch" erzählt, wenn sie "Anna TaMu nein" sagt, das ist schon eine sehr klare Aussage. Du musst halt überlegen, wie du damit umgehen willst. Es ist sehr verständlich, dass Anna gern zuhause bleiben will, wenn du sowieso zuhause bist wegen des neuen Babys. Es fühlt sich für sie vielleicht ein bisschen wie Abschieben an, wenn sie den Tag woanders verbringen muss, aber das Baby bei dir sein darf. Wenn es aber auf der anderen Seite für dich wichtig ist, dass sie geht, weil du nur so mit dem Baby genügend Ruhe bekommst, dann bleibt euch ja nichts anderes übrig, als sie zur TaMu zu bringen. Und wenn dort das Abgeben unkompliziert ist, dann ist es für Anna auch nicht dramatisch. Ich denke, sonst würde sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Ich kann dir keinen eindeutigen Rat geben - sowohl kann ich Annas Wunsch, bei dir zu sein, verstehen, als auch deinen Wunsch nach Ruhe. Egal, für welchen Weg du dich entscheidest, ich wünsche dir alles Gute! Snowqueen
LöschenHallo Snowqueen, vielen Dank für deine Antwort! Mit "Quatsch" meinte ich, dass sie das, was sie sagt, in dem Moment sicher so meint, aber es kann u.U. Sekunden später schon ganz anders aussehen. Ist z.B. beim Essen so, oder wenn man sie fragt, ob sie raus in den Park möchte. Im Fall der Tagesmutter bin ich aber inzwischen leider auch sicher, dass sie es ernst meint. Da sie inzwischen auch auf dem Weg dorthin ihre Ablehnung bekundet hat, bleibt sie jetzt daheim. Wahrscheinlich ist ihr in den letzten Tagen erst klar geworden, dass das Baby bei Mama bleibt und sie weg muss.
LöschenIch frage mich nur, wie es weiter geht - sollen wir sie immer mal wieder fragen, ob sie gehen will? Oder wieder mit Berliner Modell anfangen? Wir sind beide selbstständig, sie muss nicht zwingend jeden Tag hin, aber auf Dauer muss auch ich zumindest stundenweise wieder etwas arbeiten...LG Helena
Hallo liebe Danielle, ich finde eure Seite toll und sie hilft mir immer sehr, mich selbst zu reflektieren und zu bessern.
AntwortenLöschenGibt es einen Artikel/ ein Buch darüber, wie man mit Verlusten innerhalb der Familie mit den Kindern umgeht?
Meine Tochter wird im Juli 3 und wir haben im Dezember vor 3 Monaten meine Schwester verloren. Die beiden waren ein Herz und eine Seele, sie haben sich so unfassbar doll geliebt.
Jeden Tag kam meine Schwester vorbei um sie zu sehen, wenn auch nur für 10 min weil sie es ohne sie keinen Moment ausgehalten hat. Manchmal nahm sie sie mit zu sich nach Hause oder auf den Spielplatz und sie spielten den ganzen Tag zusammen.
Meine Tochter liebte sie so sehr, dass sie sich jeden Tag unheimlich auf ihren Besuch gefreut hat. Sie erzählte jeden Tag von ihr, wenn es an der Tür klingelte sprang sie auf und rief erfreut "die Tante ist daa" und lief zur Tür, wenn wir an der Haustür meiner Schwester vorbeigehen sollten, lief sie hin und weigerte sich weiterzugehen weil sie unbedingt zu ihr hoch wollte. Wenn wir mal zu Hause waren, sagte sie immer, sie wolle zur Tante gehen. Sie war ihre einzige Tante. Und jetzt ist sie nicht mehr da..
Es war ein großer Schlag für uns alle. Seitdem es passiert ist, redet meine Tochter nicht mehr über sie. Sie erwähnt sie nicht mehr wenn die Tür klingelt, sie fragt nicht mehr wo sie ist und dass sie zu ihr will, einfach nichts..
Ganz am Anfang fragte sie mal wo die Tante ist aber das wars dann auch.
Ich weiß, dass sie sie sehr vermisst, es aber nicht verbalisieren kann. Wenn ich sie frage ob sie sie vermisst sagt sie nein. Ich sage ihr dann, dass ich sie auch vermisse und traurig darüber bin, dass sie nicht mehr da ist. Sie wechselt dann das Thema und es ist offensichtlich, dass sie nicht gerne darüber spricht. Ich möchte ihr dabei helfen, diesen Verlust zu verarbeiten, nur weiß ich nicht, wie ich es besser oder schlimmer machen könnte..
Sie hat an den Beinen einen Ausschlag entwickelt, der mir stark nach Neurodermitis aussieht. Sie trödelt sehr viel, will oft nicht mitgehen wenn ich los muss, weigert sich oft, sich anzuziehen etc.. Mir ist eine gute Bindung zu ihr sehr wichtig. Sie schläft bei uns mit im Bett und auch sonst sind wir sehr viel zusammen, da sie nicht zur Kita geht. Ich mache mir Sorgen um sie
Hallo! Vielen Dank für den tollen Artikel, er hat mir sehr geholfen. Meine Tochter ist nun 20 Monate alt und seit ca. ihrem ersten Geburtstag ist sie sehr quengelig, weinerlich und anhänglich. Sie will ständig auf meinen Arm und ich kann mich kaum 1 Meter weg bewegen, da ruft sie schon nach mir. Nachmittags ist es am schlimmsten, wenn sie müde von den Eindrücken des Tages ist. Ich komme kaum dazu, irgendwas anderes zwischendurch zu machen. Als sie 1 wurde, war ich im 4. Monat schwanger mit ihrem mitterweile 3monatigem Brüderchen. Kann es tatsächlich sein, dass sie die Veränderung damals schon wahrgenommen und Trennungsängste entwickelt hat? Seit ihr Bruder da ist, hat sich ihre Quengelei kaum verändert. Sie ist schon ab und zu eifersüchtig, aber auch ganz süß mit ihm. Es macht unseren Alltag manchmal sehr anstrengend, da der Kleine auch oft weint. Ich versuche immer, auf sie einzugehen und erkläre ihr auch immer, wenn ich sie zB mal nicht auf den Arm nehmen kann. Aber es hilft nicht. Auch kündigen wir immer an, wenn einer mal weg muss. Das geht sehr an die nervliche Substanz und manchmal reißt mir der Geduldsfaden und ich werde laut, was ich ganz furchtbar finde. Kann es sich um Trennungsängste handeln? Ich weiß nicht, was ich anders machen könnte, habt Ihr noch einen Tipp? Vielen Dank und herzliche Grüße, Karo
AntwortenLöschenHallo, vielen Dank für den tollen Artikel. Mein Sohn ist 3 1/2 Jahren und hängt sehr an mir. Er leidet noch sehr an Trennungsangst und lässt mich schwer weggehen, wenn ich ihn mal kurz bei der Oma lassen möchte. Er geht seit er 2 Jahre alt ist in den Kindergarten und das erste Jahr war sehr schwer. Er möchte immer lieber zuhause bleiben. Aber er weint nicht mehr bei der Verabschiedung. Auch bei Besuch fremdelt er sehr stark und wird nur sehr langsam warm mit fremde Personen. Wie kann ich ihm da helfen? Vielen Dank und liebe Grüße
AntwortenLöschenIhn einfach so nehmen, wie er ist, ist immer gut. Also akzeptieren, dass er eine Weile braucht, um mit Fremden klar zu kommen etc., ihn nicht zwingen, mit anderen in Kontakt treten zu müssen. Normalerweise wächst sich das von allein aus. Auf der anderen Seite wäre es unklug, sich davon zu sehr einschränlen zu lassen: Also wenn du aus irgendwelchen Gründen weg musst und ihn bei Oma oder Papa lassen willst, dann tu das. Immer gut verabschieden, sagen, wie lange du weg bist und pünktlich wieder da sein. So kann er erkennen, dass nichts Schlimmes passiert, wenn du ihn mal bei anderen Bindungspersonen lässt. LG, snowqueen
LöschenHallo Snowqueen, meine Zwillinge sind 4 Jahre alt. Und sie sind sehr sehr anhänglich, das war nicht immer so. Dezember letzten Jahres hatte mein Sohn vermutlich einen schlimmen Albtraum, er hat nachts ganz schlimm geschrien. Von da an wollte er nirgendwo mehr (auch in unserer Wohnung) alleine sein. Ich habe angefangen ihm ganz viele Geräusche zu erklären, weil er sich vor allem fürchtete. Es half etwas und wurde nach einigen Wochen besser. Aber einiges ist geblieben, er geht nach wie vor nie alleine zur Toilette, er bleibt fast nie spielend allein im Zimmer, folgt mir meist überall hin, ist total hellhörig bei jedem ungewöhnlichen Geräusch.
AntwortenLöschenMeine Tochter war echt taff, ging selbstbewusst in den Kiga, ohne Abschiedsschmerz oder ähnliches und war auch stolz mal ohne ihren Zwillingsbruder im Kiga zu sein. Seit einigen Wochen hat es sich total umgekehrt. Jeden Morgen wirklich hysterisches Kreischen, mit an mir festkrallen und brüllen. Sie möchte nirgendwo mehr ohne mich sein. Auf Nachfragen meint sie, sie möchte bei mir sein, weil sie mich so liebt.
Auch der Schlaf ist nicht mehr wie vorher. Sie wachte gegen 21:30-22 Uhr schreiend auf und ließ sich nur beruhigen, in dem ich mit ihr in mein Bett bin. Sie kommt schon immer jede Nacht zu mir ins Bett. Neu ist eben das frühe Aufwachen und schreien.
Ich überlege oft, was der Auslöser gewesen sein könnte. Ich habe ihnen immer Nähe gegeben, wenn sie es brauchten, bin nie ohne Verabschiedung gegangen, wir kuscheln, ich begleite sie in den Schlaf. Die einzigen Dinge die mir einfielen, dass es im Kiga sehr unbeständig war die letzten Monate, ihre Bezugserzieher sind gegangen und sie hatte einen Unfall im Kiga, wo ich ja erstmal nicht für sie da sein konnte.
Ist es in dem Alter durchaus normal so ein "Rückschritt" zu machen und solche Trennungsängste zu entwickeln?
Wie gehe ich am besten damit um?
Ist es nur eine sogenannte Phase?
Vielen lieben Dank!
Ja, es ist normal und ja, es ist nur eine Phase, die bei uns allerdings schon einige Zeit angedauert hat. Eien meiner Töchter entwickelte Albträume wegen einer relativ harmlosen Geschichte, so dass wir ihr beibringen mussten, sich bei Albträumen so halb wach zu machen, dass sie die Träume während des Träumens ändern kann. Sie kann sich dann Helfer heranträumen. Das hat allerdings ein bisschen gedauert, bis das ging. Bis dahin hatten wir einen Sorgenfresser, der mit ihr schlief. Hatte sie einen Albtrum, malte sie ihn noch in der Nacht auf und stopfte das Papier in den Mund des Sorgenfressers. Der "aß" den schlimmen Traum dann auf (ich nahm heimlich den Zettel aus dem Mund). Tagsüber blieb die Angst aber lange, sie wollte z.B. nie allein in einem Raum bleiben, obwohl wir nur eine kleine Wohnung haben. Wir haben uns darauf eingestellt und irgendwann ging es dann wieder von allein. Die Ängste wuchsen sich einfach raus. Bei Euch kann es durchaus sein, dass der Auslöser die Unbeständigkeit und der Unfall in der Kita war, beim Sohn der schlimme Albtraum. Bei euch potentiert es sich, weil eben der eine Zwilling Angst hat und dann der andere Zwilling denkt, es gibt etwas, wovor man Angst haben müsste und auch Angst bekommt. Gib ihnen Rückhalt, so wie du es schon tust, und die Phase geht wieder vorüber. Herzlich, Snowqueen
LöschenHallo! Zunächst einmal vielen lieben Dank für euren Blog, euer Buch und eure Arbeit! Ihr leistet wirklich einen Dienst an unserer Gesellschaft, so vielen Eltern einen bedürfnisorientierten Weg mit ihren Kindern zu zeigen. Ich lese euch seit der Geburt unserer ersten Tochter (3,5 J.) Danke dafür!
AntwortenLöschenNun bin ich aber mit meinem Latein derzeit am Ende: Unsere Tochter hat nach einer Orkanböe in unserem Garten extreme Angst vor Wind, Regen, Gewitter. Ich musste nach draußen, Dinge sichern die sonst das Nachbarhaus beschädigt hätten, sie hat so geschrien, ich denke es hat sie regelrecht traumatisiert; sie hatte große Angst um mich, sie sah mich durchs Fenster. Nun schlafen wir derzeit im gesplitteten Familienbett, mein Mann bei ihr, ich mit Baby im Schlafzimmer. Sie geht bei Wind nicht mehr gerne nach draußen, äußert starke Angst sobald der Wind die Blätter bewegt, wird nachts weinend wach und verlangt nach mir. Alle Erwachsenen werden zum Thema Sturm "interviewt", seitdem einer von ihnen über die Beschaffenheit deutscher Häuser im Vergleich zu amerikanischen geschwärmt hatte, sucht sie überall Hinweise für nicht zuverlässige Bauweise. ("Mama, die Rahmen der Fenster sind aus Holz, wir könnten weggeweht werden"...) Habt ihr irgendeine Idee wie ich ihr helfen könnte? Sie weint häufig deshalb und hat große Angst.
Dankbare Grüße, Selina
Mein Kind 4 Jahre geht zwar ganz gerne in die Kita und macht alles mit was angeboten wird singkreise, Kreisspiele, bastelangebote und ist freundlich und höflich aber sobald Freispielzeit ist spielt er nur alleine. An Tischgesprächen beteiligt er sich gerne. Er ist einfach sozial total schüchtern. Er spielt mit anderen Kindern nur wenn ein erwachsener dabei ist. Sobald der Erzieher geht zieht er sich auch zurück und spielt wieder allein. Er erzählt positiv von den anderen Kindern und kann auch genau sagen wer seine besten Freunde sind. Die Erzieher sagen daß das nicht normal ist . Ich befürchte aber dass mein Kind einfach ein Träumer ist . Er singt dann führt Selbstgespräche und wirkt sehr zufrieden. Sport ist nicht sein Ding und er jammert schnell wenn er irgendwo hochklettern muss oder etwas wackelig ist .die Kinderärztin findet ihn super und er hat alle U Untersuchungen mit voller Punktzahl bestanden (außer einem punkt : spielt alleine mit gleichaltrigen) Er setzt immer auf Sicherheit und ist ein Perfektionist. Wenn er etwas neues kann macht er es bis zur Perfektion z.b schneiden. Feinmotorisch und sprachlich ist er spitze. Wenn ein Kind ihn fragt ob er mitspielen möchte sagt er aber einfach " nein danke " und sieht das Kind nicht an . Er ist zu Hause sehr sensibel und weint schnell auch bei Geschichten die ich vorlese ist aber generell fröhlich und kann auch albern sein. Er hat einen kleinen Bruder mit dem er einfache spiele wie Nikolaus lego Duplo 1.5alleine spielt und den er auch gerne Mal ärgert. Die Erzieher haben leider letztes Jahr häufig auch vor ihm drüber gesprochen dass er so allein spielt und ich denke er hat das mitbekommen. Jetzt wollen sie aus ihm ein Integrationskind machen. Die Ärztin findet das nicht. Was soll ich tun? Die Erzieher drohen wenn ich das nicht mache wird es in der Zukunft in der schule ein totaler Außenseiter und wird gemobbt.. bitte gebt mir einen Tipp.
AntwortenLöschenMein Kind 4 Jahre geht zwar ganz gerne in die Kita und macht alles mit was angeboten wird singkreise, Kreisspiele, bastelangebote und ist freundlich und höflich aber sobald Freispielzeit ist spielt er nur alleine. An Tischgesprächen beteiligt er sich gerne. Er ist einfach sozial total schüchtern. Er spielt mit anderen Kindern nur wenn ein erwachsener dabei ist. Sobald der Erzieher geht zieht er sich auch zurück und spielt wieder allein. Er erzählt positiv von den anderen Kindern und kann auch genau sagen wer seine besten Freunde sind. Die Erzieher sagen daß das nicht normal ist . Ich befürchte aber dass mein Kind einfach ein Träumer ist . Er singt dann führt Selbstgespräche und wirkt sehr zufrieden. Sport ist nicht sein Ding und er jammert schnell wenn er irgendwo hochklettern muss oder etwas wackelig ist .die Kinderärztin findet ihn super und er hat alle U Untersuchungen mit voller Punktzahl bestanden (außer einem punkt : spielt alleine mit gleichaltrigen) Er setzt immer auf Sicherheit und ist ein Perfektionist. Wenn er etwas neues kann macht er es bis zur Perfektion z.b schneiden. Feinmotorisch und sprachlich ist er spitze. Wenn ein Kind ihn fragt ob er mitspielen möchte sagt er aber einfach " nein danke " und sieht das Kind nicht an . Er ist zu Hause sehr sensibel und weint schnell auch bei Geschichten die ich vorlese ist aber generell fröhlich und kann auch albern sein. Er hat einen kleinen Bruder mit dem er einfache spiele wie Nikolaus lego Duplo 1.5alleine spielt und den er auch gerne Mal ärgert. Die Erzieher haben leider letztes Jahr häufig auch vor ihm drüber gesprochen dass er so allein spielt und ich denke er hat das mitbekommen. Jetzt wollen sie aus ihm ein Integrationskind machen. Die Ärztin findet das nicht. Was soll ich tun? Die Erzieher drohen wenn ich das nicht mache wird es in der Zukunft in der schule ein totaler Außenseiter und wird gemobbt.. bitte gebt mir einen Tipp.
AntwortenLöschenIch meint sein Bruder ist 1.5 Jahre alt
AntwortenLöschenLiebe Danielle, in dem Zitat von Jan Uwe Rogge finde ich das Verhalten meines Sohnes wieder.
AntwortenLöschenWas mache ich denn nun aber, wenn mein Kind mich in Machtkämpfe verwickelt?
Mein Kind macht das seit zwei Jahren, es wird immer schlimmer und sprengt unser ganzes Familiensystem, weil sich alles nur um ihn und sein Aufmerksamkeits und Nähe Bedürfnis dreht. Wir Eltern und auch die kleine Schwester stecken derart dauerhaft zurück (und trotzdem ist es ihm nie genug) , dass es zunehmend schwerer fällt, dieses Kind lieb zu haben. Das klingt schlimm, wir sind aber wirklich verzweifelt. Weder Kita noch die Schreibabyambulanz, die den Zwerg seit den ersten Monaten kennt, weiß Rat.
Über einen Tipp von dir, ein Buch, eine Kontaktadresse, irgendwas, wären wir unglaublich dankbar!
Liebe Grüße,
Nora
Hallo
AntwortenLöschenLeider habe ich bisher keine Antwort auf meine Frage finden können. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.
Mein Sohn (3 1/4 Jahre) möchte keine Geschichten vorgelesen bekommen oder sich anhören, in der „unschöne“ Dinge vorkommen. Z.B. Conni kommt mit einem Beinbruch ins Krankenhaus, Leo Lausemaus wird von älteren „Kindern“ geärgert, ein Junge der sich mit Kopfschmerzen mit seiner Mama aufs Sofa legt nachdem er einen Ball an den Kopf bekommen hat. Natürlich muss er sich das nicht anhören aber das erscheint mir übertrieben. Oder ist auch das normal?
Außerdem habe ich seit er Baby war darauf geachtet dass ich nicht ohne Ankündigung verschwinde und niemals habe ich ihm damit gedroht einfach ohne ihn weg-/weiterzugehen. Trotzdem fragt er manchmal, wenn ich sage: „los wir müssen jetzt weiter oder ich will jetzt weiter.“ „gehst du dann ohne mich?“ seine Oma hat schon öfter mal, wenn sie mitbekam, dass er nicht mit mir kam, gesagt, dass ich ohne ihn gehen werde. Da habe ich aber immer direkt gesagt: „nein ich gehe auf keinen Fall ohne dich.“ kann das davon schon kommen?
Ich bin ratlos.
AntwortenLöschenMeine Tochter (5) hat seit längerem (bestimmt schon 2 Jahre) Angst vor allem möglichem und traut sich selten alleine in Räume zu gehen. Selbst ihr Zimmer macht ihr häufig angst und sie spielt nur selten darin.
Unsere Umstände: Wir leben in einem großen Haus mit vielen anderen Menschen zusammen. Wir haben unseren eigenen Wohnbereich mit Zimmern, Bad und Wohnzimmer. Teilen uns aber die Küche und den Essraum mit allen anderen. Das Haus ist eine alte Fabrik und z.B. die Treppenhäuser nicht ausgebaut. Die Räume sind oft sehr groß aber dennoch gemütlich und es ist seit sie 1 ¾ ist ihr Zuhause. Unsere MitbewohnerInnen und die BesucherInnen sind reflektierte und einfühlsame Menschen
Vor einem Jahr kam ein Geschwisterchen zur Welt. Wir konnten durch die Zuwendung und Unterstützung der anderen hier alles sehr gut abfangen, sodass keine großen Verlustängste entstehen konnten. Zumindest macht es den Anschein. Sie ist wunderbar im Umgang mit ihrem Geschwisterchen und hat es noch nie weg oder sonst wohin gewünscht.
Wir geben uns im Allgemeinen große Mühe bedürfnissorientiert zu agieren und reden viel mit ihr was auch meist gut klappt. Wobei das auch seit einiger Zeit eine grooooße Herausforderung ist, da sie für Argumente nicht mehr so leicht zugänglich ist.
Gruselgeschichten oder sonst was in die Richtung gibt es bei uns nicht. Im Kindergarten werden allerdings Gebrüder Grimm Märchen vorgelesen. Ich hatte dazu auch schon eine Gespräch mit der Erzieherin. Ich finds furchtbar dass sowas heut zu tage noch im Kindergarten gelesen wird. Seit diesen Geschichten hab ich das Gefühl ist es mit der Angst noch schlimmer geworden.
Wir haben schon kreative Lösungen probiert aber im Alltag ist gelassenes Reagieren manchmal schwer möglich. Sie muss auf JEDEM Toilettengang begleitet werden, sonst kommts zu einem Wutanfall mit in die Hose machen. Sie traut sich nicht einen hell erleuchteten Gang entlang von einem Zimmer zum anderen. Manchmal spielt sie alleine in ihrem Zimmer, aber das kommt nicht oft vor. Sie braucht die meiste Zeit jemanden der um sie rum ist.
Die Leute mit denen wir hier leben die mag sie alle und die sind ihr auch alle sehr zugewandt. Sie ist das einzige Kind bis ihr Geschwisterchen gekommen ist. Dementsprechend hat sie auch immer sehr viel aufmerksamkeit bekommen und wenn jemand „Babysittet“ dann gibt sie für die Zeit (2-4 Stunden oder mehr) den Ton an. Das hab ich auch schon oft bemängelt bei den Babysittern, aber da sie schon immer recht viel aufmerksamkeit eingefordert hat, auch als Baby, fällt das den Leuten schwer. Zudem haben sie sich ja extra Zeit für sie genommen.
Ich erkenne an dass sie ein Mensch ist der viel Zuwendung braucht und ich geb mir viel Mühe ihr diese zu geben. Mein Partner und ich gehen beide nicht arbeiten, also nicht extern, hier im Haus haben wir schon unsere Aufgaben. Wir haben eigentlich schon viel Zeit für sie, wobei es natürlich mehr war vor der Geburt. Manchmal hab ich das Gefühl ihr Fass hat ein Loch und ich kann es gar nicht voll bekommen. Ich bin ratlos und frustriert davon dass immer jemand bei ihr sein muss und dass sie so viel angst hat. Manchmal bedingt das eine das andere, aber an ihren Reaktionen manchmal merke ich schon dass sie tatsächlich angst hat dass sich ein Geist in der Wand verstecken könnte und sie deshalb nicht zu dem Schrank möchte der davor steht (in ihrem Zimmer! Ein liebevoll eingerichtetes und helles Zimmer). Ich frag mich auch, ist das noch normal? Oder bin ich nicht einfühlsam genug? Was kann ich tun um ihre Ängste abzubauen oder damit besser umzugehen oder den Grund dahinter zu finden oder nicht wahnsinnig zu werden?
Ich bin dankbar um jeden Ratschlag!
Steffi
Hallo!
AntwortenLöschenIch bin begeisterte Leserin eurer Bücher und eurer Seite. Viele Artikel haben mich schon weiter gebracht. Aber zur Angst habe ich eine ganz konkrete Frage: Meine Tochter (7)hat eine regelrechte Phobie gegen Ärzte/innen, egal welches Fachgebiet. Sie wird total hysterisch, klammert sich an uns und lässt nichts mit ihr machen. Es ist schlichtweg unmöglich sie zu untersuchen. Gutes zureden, Belohnung und Co helfen nichts. Wir sind wirklich schon verzweifelt. Vielleicht habt ihr einen Tipp für uns?!
LG Irene