Was unsere Kinder nach der Geburt des Babys wirklich brauchen, um die Krise zu bewältigen und wie wir die Eifersucht auf das Geschwisterchen mindern können
Als feststand, dass wir ein weiteres Kind in unserer Familie willkommen heißen dürfen, begann ich, mich darüber zu informieren, wie man den Erstgeborenen die Zeit nach der Geburt so leicht wie möglich machen kann. In fast allen Publikationen wurde geraten, die Kinder mithilfe von Geschwisterbüchern vorzubereiten, ihnen nach der Entbindung viel Exklusivzeit zu gönnen und sie in die Pflege des Neugeborenen einzubinden. Das klang erst einmal ganz logisch, so dass ich zuversichtlich in die Zukunft blickte. Wir würden das Kind schon schaukeln!
Meine Töchter waren hellauf begeistert, dass sie noch ein kleines Geschwisterchen bekommen würden und liebten es, aus diversen Geschwisterbüchern vorgelesen zu bekommen. Wir sind jetzt vier, Karins kleiner Bruder und Ich will auch Geschwister haben waren bei uns am beliebtesten. In allen Büchern wird auch die Eifersucht nach der Entbindung thematisiert und meine Töchter sprachen schnell davon, dass "Mama sich dann immer um das Baby kümmern muss, aber sie hat uns dann trotzdem noch doll lieb". Sie wussten, dass ich ihren Bruder oder ihre Schwester oft stillen würde und dass das Baby viel bei mir im Arm liegen oder vor meinen Bauch geschnallt sein würde. Sie waren so gut vorbereitet, wie man eben vorbereitet sein kann, wenn man noch keine Ahnung hat, was es bedeutet, wenn ein Baby einzieht: Erinnert ihr euch, wie es war, als ihr euer erstes Kind geboren hattet und plötzlich war alles anders? So anders, dass man sich das nicht im Traum hätte vorstellen können?
Erste große Lebensprüfung
Meine Töchter waren hellauf begeistert, dass sie noch ein kleines Geschwisterchen bekommen würden und liebten es, aus diversen Geschwisterbüchern vorgelesen zu bekommen. Wir sind jetzt vier, Karins kleiner Bruder und Ich will auch Geschwister haben waren bei uns am beliebtesten. In allen Büchern wird auch die Eifersucht nach der Entbindung thematisiert und meine Töchter sprachen schnell davon, dass "Mama sich dann immer um das Baby kümmern muss, aber sie hat uns dann trotzdem noch doll lieb". Sie wussten, dass ich ihren Bruder oder ihre Schwester oft stillen würde und dass das Baby viel bei mir im Arm liegen oder vor meinen Bauch geschnallt sein würde. Sie waren so gut vorbereitet, wie man eben vorbereitet sein kann, wenn man noch keine Ahnung hat, was es bedeutet, wenn ein Baby einzieht: Erinnert ihr euch, wie es war, als ihr euer erstes Kind geboren hattet und plötzlich war alles anders? So anders, dass man sich das nicht im Traum hätte vorstellen können?
So viel schöner, aber auch so viel anstrengender, nervenaufreibender und kräftezehrender, als alles, was ihr je gemacht hattet? So geht es euren Erstgeborenen nach der Entbindung ihres Geschwisterkindes. Sie bekommen zum ersten Mal ein Baby. Und sie sind genauso überwältigt, wie ihr es damals wart - gute Vorbereitung hin oder her.
"Kaum eine andere kindliche Erfahrung ist so einschneidend wie die des Einzelkindes, wenn es ein Geschwisterchen bekommt. Es ist für das Kind die erste große Lebensprüfung, die es durchzustehen hat. Mit dem Geschwister wird alles anders. Das Vertraute schwindet. Bis dahin konnte sich das Erstgeborene als Teil der Erwachsenenwelt fühlen. Seinem Empfinden nach war diese Welt der Erwachsenen wegen ihm und für ihn da. Nun gehört ihm diese Welt nicht mehr voll. Sie wendet sich einem anderen Stern zu. Das Kind fühlt sich ausgeschlossen, auf sein Eigenes zurückgeworfen. Im Denken und Fühlen ist es schon so weit, dass es diese erste Lebenskrise bewusst verarbeiten muss. Diese umwerfende Erfahrung kann mit einer großen Angst einhergehen, sie kann aber auch die Weichen für eine große Chance stellen" [Prekop, J., 2002: 95].
Eure Aufgabe ist es nun, sie aufzufangen und ihre Verwirrung zu mildern. Damit euch das besser gelingt als mir, werde ich euch tiefergehendere Tipps geben, als "Exklusivzeit" und "Mithelfen lassen". Denn in der nachgeburtlichen Geschwisterkrise brauchen die Großen mehr. So viel mehr!
Die Bedürfnisse hinter den Aktionen der Erstgeborenen erkennen
Ich muss etwas ausholen, um gut erklären zu können, was ich meine: Meine Töchter können wählen zwischen zwei Zubettgeh-Möglichkeiten. Wollen sie Einschlafbegleitung, dann schlafen wir alle im Familienbett und ich lese noch zwei Bücher vor, dann können sie, wenn sie wollen, noch Hörbücher auf dem Ipod hören und ich liege zwischen ihnen und kuschle in der Zeit mit ihnen. Oder sie wollen gern noch spielen - dann dürfen sie im Kinderzimmer gemeinsam toben und entscheiden selbst, wann das Licht ausgeht, schlafen dann aber eben in ihren eigenen Betten und sie werden nicht einschlafbegeleitet.
Was nicht geht, ist im Familienbett noch zu toben - das möchte ich nicht, da es ziemlich hoch ist und eine sehr scharfkantige Truhe daneben steht. Das hat so eigentlich immer sehr gut geklappt. Meine Töchter entschieden sich je nach Tagesform für die eine oder andere Variante und ich genoss entweder die Kuscheleinheiten beim Einschlafbegleiten oder aber die freie Zeit, wenn sie selbstbestimmt Schlafen gingen.
Ein paar Tage vor der Geburt unseres Sohnes fingen sie aber plötzlich an, sich zwar für die Einschlafbegleitung zu entscheiden, dann aber im Bett noch lustig, lustig zu hüpfen und auch nicht zu hören, wenn ich sagte, sie sollen aufhören. Im Gegenteil - es schien ihnen Spaß zu machen, nun extra genau das zu machen, was ich nicht mochte. Dabei puschten sie sich gegenseitig hoch, so dass ich mir schon ein bisschen verloren vorkam inmitten dieser chaotischen Zwerge. Denn was macht man da? Schimpfen wurde ignoriert, "handgreiflich" (also die tobenden Mädchen festhalten) wollte ich nicht werden.
Wie eine beleidigte schwangere Leberwurst überließ ich ihnen das Schlachtfeld und rauschte aus dem Schlafzimmer mit den Worten: "Psü, so möchte ich nicht einschlafbegleiten, das macht mir keinen Spaß!" Leider klappte das Toben-Lassen im Familienbett natürlich auch nicht. Alle Nase lang heulte die Eine oder die Andere, eine fiel vom Bett, sie stritten sich und tapperten zu mir, um sich zu beschweren. Das war also wirklich keine annehmbare Situation, zumal sie so echt sehr spät einschliefen. Außerdem wurden sie immer dreister: Tobten sie am ersten Abend nur im Schlafzimmer, kamen sie an den folgenden Abenden raus und okkupierten erst noch das Kinderzimmer dazu, dann fast die gesamte Wohnung. Ich war völlig überrumpelt und überfordert - was macht man in einer solchen Situation, wenn man keine körperliche Macht anwenden möchte? Meine Gefühle schwankten hin und her zwischen Wut, Trauer, Hilflosigkeit und Beleidigtsein. Einer Lösung kam ich nicht näher.
Dann kam die Entbindung und ich hatte ein paar ruhige Tage im Krankenhaus...
Als ich wieder da war, ging das Chaos leider nahtlos weiter. Ich hatte im Krankenhaus überlegt, dass sie sicher vor Aufregung der bevorstehenden Geburt so neben sich gestanden hatten. Ich kannte das schon in kleinerem Maße von den Abenden vor Nikolaus und Weihnachten - auch da sind sie immer so aufgeregt, dass sie kaum zur Ruhe kommen. Ich war mir sicher, dass die Anspannung bei meinen Töchtern nun weg war und wir wieder zu unserem normalen Abendritual zurückfinden würden. Pffff - nichts da. Sie tobten weiter, laut und chaotisch und es endete immer mit Tränen und einem ultraspäten Einschlafen.
Unglücklich mit der Situation sprach ich mit meiner Hebamme. Obwohl sie eigentlich für ein selbstbestimmtes Aufwachsen von Kindern ist, interpretierte sie das Verhalten meiner Töchter als Wunsch nach elterlicher Autorität. Grenzen setzen also - na gut, dachte ich. Ich trennte die Mädels zum Einschlafen - Fräulein Ordnung, die sowieso lieber schlafen wollte und immer von ihrer Schwester aufgehetzt wurde, schien ganz erleichtert. Sie schlief problemlos im Kinderzimmer mit ihrem winzigen Bruder im Nebenbett ein.
Fräulein Chaos dagegen gab nicht so schnell auf. Ich blieb mit ihr im Familienbett, doch sie machte mir das "Grenzen setzen" nicht leicht. Sie hüpfte, sie kreischte, sie versuchte, vom Bett runter zu ihrer Schwester zu kommen, sie fing an, mich zu hauen und zu kneifen, weil ich ihr dabei im Weg war. Hatte sie ihre Wut mir gegenüber genügend doll gezeigt (also mich genügend lange gekniffen etc.), entspannte sie plötzlich und ich konnte sie in den Arm nehmen und sie in den Schlaf kuscheln. Man, war die wütend mit mir!
Durch das Trennen wurde die Situation ein wenig besser. Das Einschlafen dauerte nicht mehr ganz so lange, Fräulein Ordnung konnte gut schlafen, nur der Kampf mit Fräulein Chaos blieb und raubte mir gehörig die Kräfte. Tagsüber war sie eigentlich wie immer: zugewandt, freundlich, glücklich und mit ihrem Brüderchen sehr zärtlich. Doch kaum hatte ich das Einschlafbuch zu Ende gelesen, ging das, was ich als "provozieren" ansah, erneut los.
Ich war wirklich unglücklich und überlegte und überlegte, was meine Tochter mir eigentlich sagen wollte. Dass sie aus Eifersucht agierte, war klar, ebenso dämmerte es mir irgendwann, dass unser abendlicher Kampf nichts mit dem Abend an sich zu tun hatte, sondern dass der Grund für ihr Verhalten im Alltag zu finden sein musste.
Dann fiel bei mir endlich der Groschen! Meine Töchter - die eine mehr, die andere weniger - hatten im Alltag das Gefühl, dass ihr Bedürfnis nach Mamas Aufmerksamkeit nicht erfüllt wurde! Das klingt jetzt erst einmal nach keiner großen Offenbarung, doch für uns war sie das. Denn obwohl ich beiden durchaus bemüht viel "Exklusivzeit" und wunderschöne Extra-Events wie Tierpark, Bauernhof, Theater usw. gegeben hatte, stellte ich, als ich im Geiste unseren Alltag durchging, fest, dass ich, ohne groß darüber nachzudenken oder mir Sorgen darüber zu machen, meine Töchter im Laufe des Tages relativ oft ganz minimal zurückwies:
Fräulein Ordnung: "Hilfst du mir beim Anziehen, Mama?"
Ich: "Puppe, das geht gerade nicht, ich stille doch gerade."
Fräulein Ordnung: "Doch, du sollst aber!"
Ich, mit Handy auf der Couch: "Och, ich ruhe mich doch gerade aus. Ich bin ganz geschafft. Ich lese euch in ein paar Minuten vor, okay?"
Fräulein Ordnung: "Mama, bitte putz mir jetzt die Zähne."
Ich: "Gleich, Schätzchen, ich muss deinem Bruder die Windeln wechseln und ihn umziehen. Fang doch schon mal ohne mich an..."
Fräulein Chaos: "Ich möchte mit Pinsel malen."
Ich: "Öhm, das ist jetzt so viel Aufwand, ihr geht doch gleich ins Bett! Mal mal mit deinen Filzstiften, das ist doch auch schön".
Natürlich waren das immer nur Kleinigkeiten, aber sie summierten sich eben und diese endlosen kleinen Zurückweisungen frustrierten meine Töchter so, dass sie mir abends zeigen mussten, wie blöd sie das fanden. Manches konnte ich nicht ändern. Wenn das Baby Hunger hat, wird es gestillt, da müssen die Großen leider zurückstecken. Aber bei vielen, vielen anderen Gelegenheiten ging es schlicht und ergreifend um meine eigene Faulheit (das Malzeug rausholen und Zeitungen als Unterlage hinlegen etc.) oder meine kleinen Ruheinseln, die ich mir geschaffen hatte, weil die erste Zeit mit Baby natürlich anstrengend ist (Handy lesen auf der Couch.). Diese Zurückweisungen mussten einfach nicht sein - meine Töchter wollten mehr Aufmerksamkeit!
Das auffällige Verhalten unserer Kinder nach der Entbindung ihres Geschwisterchens (und oft sogar schon eine Weile vorher!) ist also nur ein Indikator. Es ist Mittel zum Zweck für sie, um uns auf ihren Herzschmerz ("Mama muss sich so oft ums Baby kümmern, hat sie es lieber als mich?") aufmerksam zu machen. Hören wir als Eltern ihnen nicht zu und erkennen die Provokationen nicht als das, was sie sind, werden sie sich verstärken. Im übertragenen Sinn rufen unsere Kinder mit ihren Handlungen immer lauter:
"Mama, mir geht es nicht gut!
Mama, mir geht es NICHT GUT!
MAMA, MIR GEHT ES NICHT GUT!!!"
Wenn wir das "Lauter werden" auch noch bestrafen, statt hinter dem Verhalten die echten Bedürfnisse zu erkennen, dann verfestigen sich diese Verhaltensmuster und wir bleiben in ewigem Kampf mit unseren Kindern, obwohl keiner mehr weiß, wann und warum es eigentlich anfing....
Wie Kinder das Bedürfnis nach mehr Aufmerksamkeit ausdrücken
Es gibt viele verschiedene Arten, wie entthronte Kinder ihren Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit ausdrücken. In den allermeisten Fällen sind diese Wege eher destruktiv und bringen negative Aufmerksamkeit. Psychologe Rudolf Dreikurs schreibt: Das Kind braucht
" [...] andauernd neue Beweise dafür, dass es nicht übersehen und vernachlässigt wird. Zuerst kann es versuchen, durch sozial anerkannte und erfreuliche Mittel wie Charme, Herzigkeit, altkluge Bemerkungen oder ähnliches sein Ziel zu erreichen. Verlieren jedoch diese Methoden ihre Wirkung - z. B. weil jüngere Geschwister im Mittelpunkt stehen oder weil die Erwachsenen nun von dem Kind erwarten, dass es sein "kindisches" Benehmen aufgibt - wird es jedes nur erdenkliche Mittel anwenden, um [...] Aufmerksamkeit zu erregen. Unangenehme Nebenwirkungen wie Demütigung, Bestrafung oder sogar körperliche Züchtigung werden in Kauf genommen, solange der Hauptzweck erreicht wird. Ignoriert zu werden ist für Kinder schlimmer, als getadelt, bestraft und sogar geschlagen zu werden" [Dreikurs, R., 2009:47].
Je nach Temperament des Kindes werden verschiedene Strategien gewählt, um uns auf ihren Wunsch nach "Gesehen-werden" aufmerksam zu machen.
Mein Kind haut
Wie ich im Eingangsbeispiel schon aufzeigte, hat eine meiner Töchter (Fräulein Chaos) unbewusst den Weg der Aggression gewählt, um mir ihren Seelenschmerz zu zeigen. Mehr darüber könnt ihr in unserem Magazin über aggressives Verhalten von Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren lesen. Vorrangiges Ziel ihrer Attacken bin ich. Ich finde das gut so, denn schließlich bin ich es auch gewesen, der ihren kleinen Bruder in unsere Familie brachte. Mein Wunsch nach einem weiteren Kind war es, nicht ihrer, der für Nachwuchs sorgte. Also darf ihr Zorn sich gegen mich richten. Ich bin groß genug, das auszuhalten und angemessen darauf zu reagieren.
Im Alltag äußert sich die Aggression meiner Tochter oft so, dass sie nach mir haut, wenn ich etwas tue, das sie nicht möchte. Eigentlich wie in der normalen Autonomiephase auch, wird sie wütend, wenn ich ihr sage, dass ich ihr das dritte Eis am Tag nicht kaufe oder sie nun ins Bett soll, weil es spät ist. Es ist auch schon vorgekommen, dass sie mich kneift, oder nach mir spuckt oder mir "Blöde Mama!" zuruft. Ich reagiere, indem ich ihre Angriffe vorsichtig abwehre (was nicht immer gelingt) und ihre Aktion in Worte fasse: "Du bist wütend, weil ich dir ... [das Eis nicht kaufe]. Du möchtest jetzt wirklich gern... [Eis essen], leider geht das nicht. Du kannst das gerade nicht anders ausdrücken, als... [mich zu hauen]. Ich will nicht, dass du ...[mich haust]! Das tut mir weh! Du kannst stattdessen .... [schieben], um deine Wut rauszulassen." Oft hilft das nicht, oder nur wenig und die Alternativangebote (schieben, ins Wutkissen beißen, mit dem Fuß aufstampfen, schreien, in den Boxsack boxen etc.) werden nicht angenommen. Das ist verständlich, denn es braucht eine große Anzahl von Übungen der Alternativhandlungen, bis die archaischen Nervenbefehle für "Kampf" in einer Stresssituation überschrieben werden. Erst dann empfindet das Kind auch bei der Ersatzhandlung eine Erlösung vom inneren Schmerz.
Wenn mich meine Tochter in einen solchen Kampf verwickelt, habe ich immer den großen Drang, sie einfach stehen zu lassen und wegzugehen. Es fällt mir wirklich sehr schwer, ihre Wut auszuhalten, besonders dann, wenn sie sich nicht anders auszudrücken vermag, als nach mir zu hauen, oder mich zu kneifen. Der Satz "Ich muss mich von ihr doch nicht hauen lassen!" schwirrt dann trotzig in meinem Kopf herum. Ich möchte meinen Töchtern aber mit auf den Weg geben, dass ich sie bedingungslos liebe und auch dann zu ihnen stehe, wenn sie etwas tun, was mein ausgereiftes moralisches Verständnis als "falsch" einstuft.
Im Alltag äußert sich die Aggression meiner Tochter oft so, dass sie nach mir haut, wenn ich etwas tue, das sie nicht möchte. Eigentlich wie in der normalen Autonomiephase auch, wird sie wütend, wenn ich ihr sage, dass ich ihr das dritte Eis am Tag nicht kaufe oder sie nun ins Bett soll, weil es spät ist. Es ist auch schon vorgekommen, dass sie mich kneift, oder nach mir spuckt oder mir "Blöde Mama!" zuruft. Ich reagiere, indem ich ihre Angriffe vorsichtig abwehre (was nicht immer gelingt) und ihre Aktion in Worte fasse: "Du bist wütend, weil ich dir ... [das Eis nicht kaufe]. Du möchtest jetzt wirklich gern... [Eis essen], leider geht das nicht. Du kannst das gerade nicht anders ausdrücken, als... [mich zu hauen]. Ich will nicht, dass du ...[mich haust]! Das tut mir weh! Du kannst stattdessen .... [schieben], um deine Wut rauszulassen." Oft hilft das nicht, oder nur wenig und die Alternativangebote (schieben, ins Wutkissen beißen, mit dem Fuß aufstampfen, schreien, in den Boxsack boxen etc.) werden nicht angenommen. Das ist verständlich, denn es braucht eine große Anzahl von Übungen der Alternativhandlungen, bis die archaischen Nervenbefehle für "Kampf" in einer Stresssituation überschrieben werden. Erst dann empfindet das Kind auch bei der Ersatzhandlung eine Erlösung vom inneren Schmerz.
Wenn mich meine Tochter in einen solchen Kampf verwickelt, habe ich immer den großen Drang, sie einfach stehen zu lassen und wegzugehen. Es fällt mir wirklich sehr schwer, ihre Wut auszuhalten, besonders dann, wenn sie sich nicht anders auszudrücken vermag, als nach mir zu hauen, oder mich zu kneifen. Der Satz "Ich muss mich von ihr doch nicht hauen lassen!" schwirrt dann trotzig in meinem Kopf herum. Ich möchte meinen Töchtern aber mit auf den Weg geben, dass ich sie bedingungslos liebe und auch dann zu ihnen stehe, wenn sie etwas tun, was mein ausgereiftes moralisches Verständnis als "falsch" einstuft.
Mich umzudrehen und aus dem Zimmer zu gehen, während meine Tochter gerade "im Gespräch" mit mir ist (denn das Hauen ist ja ihre Kommunikation) ist m. E. nichts anderes als ein Beziehungsabbruch mit der unterschwelligen Aussage: "Ich liebe dich nur, wenn du artig bist." Stattdessen ist das Motto "Liebe mich, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten" so wichtig wie nie - und damit das Aushalten ihrer Wut. Wohlgemerkt, ich halte ihr nicht bereitwillig meinen Arm hin, damit sie sich an mir austoben kann. Ich bin kein Wutkissen. Aber wenn es in der Hitze des Gefechts doch passiert, nehme ich das stoisch hin, ohne sie dafür zu bestrafen oder beispielsweise zurückzukneifen.
Wie wichtig dieses Aushalten der Wut ist, schreibt auch Kinder-Psychologin Jirina Prekop:
[...], weil es so verzweifelt ist und seinen Schmerz nicht anders ausdrücken kann, als sich aufzubäumen und sich abzuwenden, als möchte es dadurch sagen: "Du hast mich verraten, du bist mir untreu, [...]". Das Kind kann sich erst dann wieder ankuscheln, wenn es die Mutter auf ihre vorbehaltslose Liebe getestet hat. "Liebst du mich, wenn ich genauso wie das kleine Baby schreie? Liebst du mich auch, wenn ich nicht still bin?" Solche Konfrontationen können lange dauern. Und der abgründige Schmerz des Kindes zerrt an der eigenen Seele. Warum fällt es vielen Müttern so schwer, diese Konfrontation auszuhalten? Fehlt ihnen die Hoffnung, dass sich der Schmerz in Liebe verwandelt? Haben sie überhaupt selbst die Gelegenheit gehabt, eine solche emotionale Krise im Arm der eigenen Mutter durchzustehen? Vielleicht finden wir genau hier die Antwort auf die Frage, warum es bei den Naturvölkern weniger Eifersucht zwischen Geschwistern und weniger gestörte Mutter-Kind-Beziehungen als in unserer "zivilisierten" Welt gibt" [Prekop, J., 2002: 108].
Etwas anders sieht es aus, wenn sich die Aggression eines Erstgeborenen gegen das neue Baby richtet. Das kommt nicht selten vor und ist natürlich auch verständlich. Rein psychologisch gesehen muss das Bild der geliebten Mutter geschützt werden, so dass sich der Frust nicht gegen sie, sondern das Baby richtet, das ihm "die Mama wegnimmt".
Mütter, deren große Kinder so reagieren, haben es doppelt schwer, denn sie dürfen das Baby niemals allein lassen mit dem älteren Geschwisterkind. Ich habe im Freundeskreis erlebt, dass auf die kleinen Babys mit Absicht getreten wird, sie gekniffen und gehauen werden oder grob von der Couch gerollt, wenn Mama gerade nicht guckt. Eine Mutter erzählte mir, dass sie selbst als Kind von ihrer älteren Schwester im Kinderwagen in den See gestoßen wurde. Nur durch eine schnelle Reaktion eines Passanten wurde sie gerettet.
Kinder können noch nicht überblicken, was sie da anrichten, wenn sie ihren Schmerz auf diese Weise ausleben, deshalb müssen die Eltern besonders konzentriert Situationen vermeiden, in denen das Baby durch das ältere Kind in irgend einer Weise zu Schaden kommen kann. Das ist anstrengend, denn selbst wenn die Mutter auf Toilette geht, muss sie entweder das Baby mitnehmen oder das große Kind. Gleichzeitig ist es enorm wichtig, das größere Kind in seiner Wut und Trauer aufzufangen, ihm zu zeigen, dass es weiterhin geliebt wird, dass es seinen Platz auf Mamas Schoß nicht vollständig verloren hat.
Nicht nur Aggression, sondern auch Regression können eine Strategie des Erstgeborenen sein, die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen. Plötzlich können sie gar nichts mehr selbst. Sie benötigen Hilfe beim Anziehen, wünschen sich Windeln zurück oder fangen an, am Daumen zu nuckeln. Meine zweite große Tochter, Fräulein Ordnung, verhält sich so. Wenn das Baby gerade weint und alles besonders stressig bei uns ist, kann ich darauf vertrauen, dass auch Fräulein Ordnung zusammenbricht und wegen einer Lappalie laut greinend am Boden liegt und ihre ganze Hand im Mund vergräbt. Schön ist anders...
Mütter, deren große Kinder so reagieren, haben es doppelt schwer, denn sie dürfen das Baby niemals allein lassen mit dem älteren Geschwisterkind. Ich habe im Freundeskreis erlebt, dass auf die kleinen Babys mit Absicht getreten wird, sie gekniffen und gehauen werden oder grob von der Couch gerollt, wenn Mama gerade nicht guckt. Eine Mutter erzählte mir, dass sie selbst als Kind von ihrer älteren Schwester im Kinderwagen in den See gestoßen wurde. Nur durch eine schnelle Reaktion eines Passanten wurde sie gerettet.
Kinder können noch nicht überblicken, was sie da anrichten, wenn sie ihren Schmerz auf diese Weise ausleben, deshalb müssen die Eltern besonders konzentriert Situationen vermeiden, in denen das Baby durch das ältere Kind in irgend einer Weise zu Schaden kommen kann. Das ist anstrengend, denn selbst wenn die Mutter auf Toilette geht, muss sie entweder das Baby mitnehmen oder das große Kind. Gleichzeitig ist es enorm wichtig, das größere Kind in seiner Wut und Trauer aufzufangen, ihm zu zeigen, dass es weiterhin geliebt wird, dass es seinen Platz auf Mamas Schoß nicht vollständig verloren hat.
Mein Kind wird wieder zum Baby
Nicht nur Aggression, sondern auch Regression können eine Strategie des Erstgeborenen sein, die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen. Plötzlich können sie gar nichts mehr selbst. Sie benötigen Hilfe beim Anziehen, wünschen sich Windeln zurück oder fangen an, am Daumen zu nuckeln. Meine zweite große Tochter, Fräulein Ordnung, verhält sich so. Wenn das Baby gerade weint und alles besonders stressig bei uns ist, kann ich darauf vertrauen, dass auch Fräulein Ordnung zusammenbricht und wegen einer Lappalie laut greinend am Boden liegt und ihre ganze Hand im Mund vergräbt. Schön ist anders...
Doch auch wenn ich das ganze natürlich anstrengend finde, treibt mich das bei weitem nicht so in den Wahnsinn, wie die Aggression ihrer Schwester, um ehrlich zu sein. Wie ihr sicher schon in anderen Publikationen gelesen habt, ist diese Art des Aufmerksamkeitssuchens leicht zu befriedigen: Einfach das große Kind wieder Baby sein lassen. Das gibt sich mit der Zeit wirklich ganz von selbst. Ihr braucht euch keine Sorgen machen, dass das Kind nun für immer wieder Windeln oder Nuckel möchte oder gar nicht mehr aus dem Familienbett auszieht. Wenn es merkt, dass es die gleichen Rechte hat, wie das Geschwisterchen, wird das regressive Verhalten mit der Zeit allein verschwinden. Sätze wie "Du bist doch schon groß!" oder "Du bist doch kein Baby mehr!" sind völlig fehl am Platz und sollten aus unserem Vokabular gestrichen werden. Prekop schreibt:
"Du bist immer noch mein Kleines", will das Erstgeborene hören - und auch so behandelt werden. Je mehr Sie diese Nachholbedürfnisse sättigen, desto schneller geht die Regression vorüber. Denken Sie daran, dass eine Kinderpsychotherapeutin das Gleiche tun würde, allerdings fachlich als Psychodrama inszeniert. Ein ganz normales Mama-Baby-Rollenspiel zuhause erfüllt den gleichen Zweck, wenn das Bedürfnis des Kindes rechtzeitig erkannt und dadurch neurotisierende Festigung der Symptome verhindert wird" [Prekop, J., 2002: 203f].
Ein besonders effektives Mittel gegen Eifersucht ist übrigens Tandemstillen. Sollte euer großes Kind also noch nicht so groß sein und noch die Technik des Stillens beherrschen, dann lasst es ruhig wieder an eure Brust. Mama-Milch trinken zu dürfen ist der ultimative Beweis für euer Kind, dass das Baby ihm nichts wegnimmt. Das Ganze klappt natürlich nur bei einer relativ schnellen Geschwisterkindfolge oder wenn ihr langzeitstillt, aber wenn ihr die Möglichkeit habt, eure Kinder Tandem zu stillen, tut es!
Mein Kind zieht sich zurück
Wenn ein erstgeborenes Kind sich eher ruhig verhält, sich ungewöhnlich oft zurückzieht und leise für sich spielt, sind die Eltern oft erleichtert und glücklich, dass die nachgeburtliche Geschwisterkrise so glimpflich und zur Zufriedenheit aller abläuft. Oft fällt auch gar nicht auf, wenn ein Kind ruhiger ist - die Eltern sind verständlicherweise so mit dem Baby beschäftigt, dass das stille Leiden des großen Kindes nicht registriert wird.
Wer leise ist, fällt nicht auf, sondern hinten runter - das gilt nicht nur für die Schule, sondern auch für die Zeit nach der Geburt des Geschwisterchens. Ich möchte keine Panik schüren, aber wenn ein Kind dann ruhiger als vorher ist, nicht aufbegehrt, nicht wütend ist etc. dann kann das ein ernstzunehmendes Alarmsignal sein, das erkannt werden muss! Ich will das gar nicht so verallgemeinern - es gibt auch Kinder, die von Natur aus ruhig sind und mit einem neugeborenen Geschwisterchen kein Problem haben. Ich möchte einfach dafür sensibilisieren, dass eine vermeintlich einfache Entthronung eben doch ein psychisches Problem für das Erstgeborene darstellen könnte. Wenn das nicht erkannt wird, kann möglicherweise eine Depression daraus entwachsen (muss nicht!).
Ich halte daher die leise verlaufende nachgeburtliche Geschwisterkrise für die potentiell problematischste überhaupt, viel problematischer, als wenn das große Kind haut, Baby spielt oder provoziert. Achtet daher auf die kleinen Stressanzeichen: das Kind bohrt oft in der Nase (bis sie blutet), es knabbert an den Fingernägeln, es zerpult Taschentücher, es reißt sich einige Haare aus etc. Sind die Eltern anderweitig beschäftigt, werden diese Kleinigkeiten oft übersehen oder falsch gedeutet.
Es hilft dem Kind nicht, diese Mini-Ventile dann auch noch verboten zu bekommen, beispielsweise, wenn die Eltern es für das Nasebohren oder das Nägelkauen schelten und mit bitterem Nagellack dagegen angehen. Lasst sie machen! Sie brauchen das. Sie brauchen noch viel mehr. Sie brauchen einen feinfühligen Gesprächspartner, bei dem sie sich trauen, das scheinbar Unaussprechliche ("Ich freue mich nicht über mein Geschwisterkind. Ich möchte, dass es wieder weg geht. Ich wünschte, es wäre nie geboren worden.") doch noch zu verbalisieren. Das gelingt oft nicht bei den Eltern (ihr könnt es jedoch versuchen!), aber vielleicht gibt es eine Erzieherin oder Patin, die gut zuhören kann oder ihr findet einen guten Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten.
Es hilft dem Kind nicht, diese Mini-Ventile dann auch noch verboten zu bekommen, beispielsweise, wenn die Eltern es für das Nasebohren oder das Nägelkauen schelten und mit bitterem Nagellack dagegen angehen. Lasst sie machen! Sie brauchen das. Sie brauchen noch viel mehr. Sie brauchen einen feinfühligen Gesprächspartner, bei dem sie sich trauen, das scheinbar Unaussprechliche ("Ich freue mich nicht über mein Geschwisterkind. Ich möchte, dass es wieder weg geht. Ich wünschte, es wäre nie geboren worden.") doch noch zu verbalisieren. Das gelingt oft nicht bei den Eltern (ihr könnt es jedoch versuchen!), aber vielleicht gibt es eine Erzieherin oder Patin, die gut zuhören kann oder ihr findet einen guten Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten.
Mein Kind jammert
Wenn ein Kind nach der Entbindung des Geschwisterkindes alles nur noch in einem jammerigen, ningelnden und nörglenden Ton sagt, dann ist das seine Strategie, um auf seinen Seelenschmerz aufmerksam zu machen. Diese Strategie ist eng mit der "leisen nachgeburtlichen Geschwisterkrise" verwandt, nur dass sie eben in diesem Fall nicht leise ist. Das Gefühl hinter der Aktion, ist das gleiche, wie bei allen anderen Strategien: die abgrundtiefe Trauer darüber, die erste Stelle bei den Eltern verloren zu haben und das Unvermögen, dies auf eine andere Art und Weise auszudrücken.
Für den Gegenüber ist das Jammern wirklich kaum auszuhalten. Ich glaube, ein jammeriges Kind raubt den Eltern viel eher den letzten Nerv, als ein aggressives, lautes oder babyhaftes. Ständiges Nörgeln verpestet schnell die Atmosphäre in der gesamten Familie, so dass irgendwann alle schlechte Laune bekommen. Die elterliche Antwort auf die Strategie "jammern" ist oft, dem Kind immer wieder zu sagen, dass es bitte in freundlichem Ton sprechen soll. Manche Eltern stellen ihre Ohren dem ningelnden Ton gegenüber taub und reagieren erst dann, wenn das Kind sich zusammenreißt und netter fragt. Während diese Taktik im Normalfall okay ist, halte ich sie während der nachgeburtlichen Geschwisterkrise für problematisch und nicht erfolgversprechend. Denn das Kind kann nicht anders. Das Jammern ist ein Ventil, es ist der Ausdruck für seinen unbewussten Schmerz und gleichzusetzen mit impulsivem Hauen oder Kneifen. Das Kind wird, wenn es von den Eltern dafür gerüffelt wird, es schaffen, das Jammern für einen kurzen Moment abzustellen, so, wie ein anderes Kind es in der nachgeburtlichen Geschwisterkrise schafft, für einen Moment nicht zuzuhauen, weil es weiß, dass das unerwünscht ist. Doch der Schmerz wird sich immer wieder dieses Ventil suchen, d.h. bevor nicht der Schmerz gelindert wird, kann das Jammern nicht aufhören!
Wenn aber die Eltern dem Kind immer wieder rückmelden, wie nervig sein Jammern ist, wird sich das Kind irgendwann die Frage stellen, warum es es nicht schafft, so zu sein, wie die Eltern es gerne haben möchten. Es wird darüber verzweifelt sein, das es es unmöglich findet, mit dem Jammern und Nörgeln aufzuhören. Denn unseren Kindern ist nicht bewusst, dass dies ihre Strategie ist, dem Seelenschmerz ein Ventil zu geben. Sie machen das unbewusst. Ein Kind dafür zu schelten, dass es etwas macht, das nicht absichtlich passiert, finde ich unangemessen, ja, sogar falsch. Stattdessen ist es angebracht, das nervige Verhalten zu ignorieren, aber mit dem Kind weiterhin im Gespräch zu bleiben. Versucht - und ich weiß, dass das sehr schwer ist - das Jammern auszuhalten und nicht zu thematisieren und zwar solange, bis ihr das Gefühl habt, die Geschwisterkrise nach der Geburt sei nun so gut wie durchgestanden. Das dürfte ungefähr eine Zeitspanne von 12-16 Wochen nach Entbindung sein - wenn dem Erstgeborenen in dieser Zeit genügend mütterliche Aufmerksamkeit zukommt, ruckeln sich die Gefüge in den meisten Familien zurecht und alle haben ihren neuen Platz gefunden. (Seid bitte nicht alarmiert, wenn das bei euch länger dauert, auch das wäre normal!) Jammert euer Kind danach weiterhin, obwohl ihr denkt, nun sei das nachgeburtliche Tal eigentlich durchschritten, dann könnt ihr behutsam wieder anfangen, das Kind daran zu erinnern, freundlich mit euch zu sprechen. Während der Krise aber benötigen die älteren Geschwister Beziehung statt Erziehung.
Mein Kind provoziert
Ist euch aufgefallen, dass euer Kind seit der Geburt seines Geschwisterchens vermehrt genau das macht, von dem ihr gerade gesagt habt, es soll das lassen? Dabei guckt es euch auffordernd an und wartet auf eure Reaktion - kurz, es provoziert. Diese Strategie ist eine der häufigsten, die Kinder wählen, denn sie garantiert zumeist die sofortige Aufmerksamkeit der Eltern. Stillt eine Mama ihr Baby auf der Couch und das große Kind stellt sich aufreizend mit einer Blumenvase vor ihr auf und ist im Begriff, diese fallen zu lassen, wird kaum eine Mutter ruhig sitzen bleiben und weiterstillen.
Das Ding ist: Keine Mutter muss sich provozieren lassen, ihr könnt euch auch dafür entscheiden, ruhig zu bleiben. Ist euch die Vase furchtbar wichtig? Wenn nicht, könntet ihr sie opfern. Je weniger Bohei gemacht wird, desto stärker läuft die Provokation ins Leere und versiegt. Meine Tochter Fräulein Ordnung z. B. isst auf dem Spielplatz jetzt wieder vermehrt Sand. Ich kann das echt nicht leiden. Als Baby fand ich es noch voll okay, denn da wussten sie es nicht besser und mussten den Sand ja auch erkunden können. Doch im Laufe der letzten vier Jahre hatten sie nun eigentlich genug Sand im Mund und brauchen diese Art der Erkundung nicht mehr. Da Fräulein Ordnung weiß, dass ich es nicht mag - mir ist am Anfang mehr als einmal ein "Puppe, hör auf damit, du bist doch kein Baby mehr" herausgerutscht - tut sie es nun absichtlich und guckt dabei grinsend zu mir. Doch ich lasse mich nicht mehr provozieren. "Na, schmeckt's?" frage ich freundlich, und wechsle dann das Thema. Seitdem hat das Sand essen rapide abgenommen. Wichtig ist dabei, nur die Handlung an sich zu ignorieren, nicht aber das Kind. Ich bleibe ruhig und rege mich nicht über das Sandessen auf, doch ich spiele währenddessen weiter mit meiner Tochter, buddle z. B. mit ihr.
Das ist dann schwierig, wenn das Kind sich etwas sucht, mit dem es sich selbst verletzen kann. Viele Kinder hauen beispielsweise ihren Kopf hart auf den Boden, um die Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen. Ich selbst hatte mal eine Schülerin, die sich in meiner Schulstunde die Handgelenke ritzte oder sich die Spitze der Schere an den Hals hielt und mir dabei in die Augen blickte. Eine andere Schülerin kotete und pullerte ein, wenn sie mit dem Verlauf der Stunde oder einem "Nein" von mir nicht einverstanden war.
Das sind natürlich extreme Hilferufe, auf die man eingehen muss. Trotzdem bleibt es dabei: Der Handlung gegenüber ruhig bleiben (also das Kind nicht davon abhalten, den Kopf aufzuschlagen), aber dringend im Gespräch mit dem Kind bleiben und unaufgeregt verbalisieren, was man sieht: "Du bist gerade so wütend/traurig/eifersüchtig, dass du dir nicht anders zu helfen weißt, als mit dem Kopf auf den Boden zu schlagen. Das tut bestimmt weh. Hilft es dir, deinen Schmerz im Herzen nicht zu spüren? Eifersucht ist wirklich kein schönes Gefühl! Es tut weh im Bauch und im Herzen und man weiß dann gar nicht, wie man dieses grässliche Gefühl loswerden kann. Komm, ich zeig dir einen anderen Weg, vielleicht hilft der auch."
Das sind natürlich extreme Hilferufe, auf die man eingehen muss. Trotzdem bleibt es dabei: Der Handlung gegenüber ruhig bleiben (also das Kind nicht davon abhalten, den Kopf aufzuschlagen), aber dringend im Gespräch mit dem Kind bleiben und unaufgeregt verbalisieren, was man sieht: "Du bist gerade so wütend/traurig/eifersüchtig, dass du dir nicht anders zu helfen weißt, als mit dem Kopf auf den Boden zu schlagen. Das tut bestimmt weh. Hilft es dir, deinen Schmerz im Herzen nicht zu spüren? Eifersucht ist wirklich kein schönes Gefühl! Es tut weh im Bauch und im Herzen und man weiß dann gar nicht, wie man dieses grässliche Gefühl loswerden kann. Komm, ich zeig dir einen anderen Weg, vielleicht hilft der auch."
Ein Wort zur Vorsicht: Nicht immer ist eine Provokation, was nach Provokation aussieht! Eine meiner Töchter hat mit zweieinhalb Jahren mal mit ihren Winterstiefeln an die Glastür meines antiken Schränkchens geklopft. Ich hatte ihr kurz zuvor verboten, mit ihren Stiefeln in der Wohnung zu spielen, da draußen Schnee lag und die Sohlen voller Matsch waren. Als ich dazu kam, sah ich auf den ersten Blick ein Kind, das, sauer über das Verbot, sich nun an meinem Eigentum rächte und versuchte, dieses kaputtzuschlagen. Auf den zweiten Blick stand da ein Kind, das von mir gelernt hatte, dass man den Matsch von Sohlen abbekommt, indem man damit leicht gegen eine Stufe oder Wand klopft (Stiefel noch am Fuß) und welches gerade auf seine Art versuchte, seine Stiefelchen doch noch so sauber zu bekommen, dass es sie in der Wohnung anziehen darf. Dass sie die Schuhe an meinem Schrank sauber machte, war Zufall und dem Umstand geschuldet, dass er eben da vorn steht. Natürlich wusste sie noch nicht, dass Glas kaputt gehen kann, wenn man dagegen haut. Et voilà - keine Provokation! Wie hätte sich meine Tochter wohl gefühlt, wenn ich sie wegen dieser Aktion ausgeschimpft hätte?
Ein Teilaspekt der Provokation ist das "Blöde Mama!", das viele Kinder (nicht nur diejenigen in der nachgeburtlichen Geschwisterkrise!) ihrer Mutter entgegenschmettern. Viele Eltern fühlen sich dann in ihrer Würde gekränkt oder haben Angst, dass der Respekt ihnen gegenüber schwindet und reagieren entsprechend aufbrausend darauf. Darf ein Kind seine Eltern "blöd" nennen?
Mein Kind sagt "Blöde Mama!"
Ein Teilaspekt der Provokation ist das "Blöde Mama!", das viele Kinder (nicht nur diejenigen in der nachgeburtlichen Geschwisterkrise!) ihrer Mutter entgegenschmettern. Viele Eltern fühlen sich dann in ihrer Würde gekränkt oder haben Angst, dass der Respekt ihnen gegenüber schwindet und reagieren entsprechend aufbrausend darauf. Darf ein Kind seine Eltern "blöd" nennen?
Wenn man das "blöde Mama" einfach als das sieht, was es ist, nämlich, die momentan einzige Möglichkeit des Kindes, sein Befinden auszudrücken, dann darf es das natürlich. Behaltet im Hinterkopf, dass jegliches Verhalten eines Kindes in einer bestimmten Situation das Beste ist, das es zeigen kann. Es ist schlicht noch nicht in der Lage, anders zu handeln, weil es keine Verhaltensalternativen kennt oder diese schlicht in seinem aufgewühlten Zustand nicht aktivieren kann. Ist dieses gezeigte Verhalten nicht gesellschaftskonform (und das Beleidigen von Erwachsenen wird in unserer Gesellschaft nicht gern gesehen), dann ist es unser Job, ihm eine andere Ausdrucksmöglichkeit aufzuzeigen. Erst, wenn ein Kind viele verschiedene Verhaltensalternativen kennt und eingeübt hat, kann es gesellschaftsadäquater agieren.
Was kann man also als "blöde Mama" tun, um dem Kind zu helfen? Wie immer - verbalisieren, was das Kind wirklich meint: "Du bist jetzt wirklich aufgebracht/sauer/wütend, weil ich dir ... verboten habe. Ich kann das gut verstehen. Versuch, beim nächsten Mal, zu sagen: 'Ich bin echt wütend mit dir, Mama, weil....' Du kannst dabei auch mit dem Fuß aufstampfen, vielleicht hilft dir das?"
Niemals, wirklich nie, sollte man mit "Blöde Mamas haben blöde Kinder!" oder "Blöde Mamas lesen aber keine Gute-Nacht-Bücher vor!" reagieren, denn das hieße, beleidigt auf die Provokation eingestiegen zu sein und das Kind zusätzlich zu seiner Wut auch noch zu kränken. Wir sind doch aber erwachsen, oder?
Es ist nicht so, dass Konkurrenz und Wettkampf nur bei Kindern in der nachgeburtlichen Geschwisterkrise zu finden sind. Im Gegenteil, diese Phase tritt bei fast allen Kindern ab dem dritten Geburtstag auf und treibt so manche Mama und so manchen Papa in den Wahnsinn. Ich denke, es ist uns allen klar, dass unsere Gesellschaft auf Konkurrenzkampf ausgelegt ist. Vielleicht liegt es uns sogar in den Genen. Jedoch kann nach einer Entthronung und vor allem, wenn das Geschwisterkind dann schon etwas größer geworden ist, der Wunsch des Erstgeborenen, immer der Erste und der Beste zu sein, extreme Züge annehmen.
Niemals, wirklich nie, sollte man mit "Blöde Mamas haben blöde Kinder!" oder "Blöde Mamas lesen aber keine Gute-Nacht-Bücher vor!" reagieren, denn das hieße, beleidigt auf die Provokation eingestiegen zu sein und das Kind zusätzlich zu seiner Wut auch noch zu kränken. Wir sind doch aber erwachsen, oder?
Mein Kind will immer Erster und Bester sein
Es ist nicht so, dass Konkurrenz und Wettkampf nur bei Kindern in der nachgeburtlichen Geschwisterkrise zu finden sind. Im Gegenteil, diese Phase tritt bei fast allen Kindern ab dem dritten Geburtstag auf und treibt so manche Mama und so manchen Papa in den Wahnsinn. Ich denke, es ist uns allen klar, dass unsere Gesellschaft auf Konkurrenzkampf ausgelegt ist. Vielleicht liegt es uns sogar in den Genen. Jedoch kann nach einer Entthronung und vor allem, wenn das Geschwisterkind dann schon etwas größer geworden ist, der Wunsch des Erstgeborenen, immer der Erste und der Beste zu sein, extreme Züge annehmen.
Psychologisch gesehen tendieren manche Kinder dazu, den Verlust der ersten Stelle bei den Eltern (so kommt es ihnen vor), mit einer Ersatzbefriedigung aufzufüllen, um das aus den Fugen geratene innere Gleichgewicht selbständig wiederherzustellen. Für eine solche Ersatzbefriedigung werden entweder leblose Dinge (Kuscheltier, Schnuller, Milchflasche) erkoren oder aber eben das Streben nach dem ersten Platz in allen Handlungen. Die daraus resultierende Bewunderung, beispielsweise durch die Großeltern, die das Kind für jeden Pups loben ("Wie schön du aufgegessen hast!"), geben eine gewisse Sicherheit und Trost. Da es sich aber nur um einen Ersatz handelt, bleibt das eigentliche Bedürfnis (Aufmerksamkeit durch die Mama) weiterhin unbefriedigt und weil eine echte Sättigung ausbleibt, fühlt sich das Kind gezwungen, die Handlungen stets zu wiederholen [vgl. Prekop, 2002:103f].
Habt ihr ein Kind, das versucht, Anerkennung und Aufmerksamkeit über das Streben nach dem ersten Platz zu bekommen, ist es wichtig, ihm zu zeigen, dass ihr es ohne Wenn und Aber liebt. Dazu gehört, dass ihr das Loben massiv einschränkt (Nehmt die Großeltern mit ins Boot!) und ihr stattdessen eurem Kind immer Aufmerksamkeit schenkt und nicht nur, wenn es etwas besonders gut oder schlecht macht. Was genau ich damit meine und wie das mit dem Nicht-Loben geht, haben wir in einem anderen Artikel ausführlich erklärt.
Neben der alles entscheidenden liebevollen elterlichen Aufmerksamkeit ist es hilfreich, dem "großen" Kind Aufgaben zuzumuten, die es gern macht und die ihm echte Anerkennung durch die Familie gibt. Ich meine nicht, selbst das Zimmer aufzuräumen, denn das machen die wenigsten Kinder gern. Es geht vielmehr darum, einen wirklichen Beitrag zum Wohlergehen der Gemeinschaft zu schaffen, um seine eigene soziale Stellung innerhalb der Familie zu sichern [vgl. Dreikurs, 2003:47]. Meine Töchter z. B. schälen Möhren und anderes Gemüse, wenn ich koche. Sie fühlen sich dadurch nützlich, sie helfen mir und das stärkt ihr Selbstvertrauen viel mehr als jedes vermeintlich gewonnene Memory-Spiel, das ich mit ihnen spiele.
Solche Aufgaben zu finden, ist relativ schwer, denn sie dürfen weder unter- noch überfordern und sie müssen dem Kind auch unbedingt Freude bereiten. In der heutigen Gesellschaft wird Kindern aber zu wenig zugetraut. Wenn ich erzähle, dass meine Dreieinhalbjährigen sonntags zusammen Brötchen einkaufen gehen, dann bekommen meine Zuhörer regelmäßig Schweißausbrüche. Dabei ist der Weg nur 500 Meter lang, mit der netten Bäckersfrau ist das Ganze abgesprochen und ich bin durchaus in der Nähe, wenn auch nicht direkt dabei. Eine wichtige Aufgabe kann auch das in allen Ratgebern thematisierte "Bei der Pflege des Babys mithelfen" sein. Doch auch hier ist es relevant, dass diese Aufgaben wirkliche Bedeutung haben und nicht nur Pseudo-Hilfen sind. In dem oben genannten Buch "Karins kleiner Bruder" z.B. darf Karin ihren Bruder wirklich wickeln (nachdem die Mutter den Milchstuhl entfernt hat), das finden meine Töchter absolut faszinierend. Mein Fräulein Ordnung hat es sich außerdem selbst zur Aufgabe gemacht, ihrem Bruder beiseite zu stehen, wenn dieser irgendwo allein im Raum herumliegt, während ich beschäftigt bin. "Du bist nicht allein, ich bin bei dir. Und es gibt auch keine Wölfe, die fressen dich nicht, weißt du", flüstert sie ihm dabei liebevoll zu, während er sie staunend anhimmelt. Oder gerade gestern: Da haben sie auf unserem Spielplatz die ersten reifen Mirabellen vom Boden aufgesammelt und in ihrem Buddeleimer gehortet - und mit diesem freiwilligen Arbeitseinsatz für den Nachtisch für unser Abendbrot gesorgt. Solche Handlungen sind kein Ersatz, sondern bieten echte Befriedigung. Solche Handlungen müssen auch nicht gelobt werden - die Freude der Familie über den leckeren Nachtisch war Lob genug.
Neben der alles entscheidenden liebevollen elterlichen Aufmerksamkeit ist es hilfreich, dem "großen" Kind Aufgaben zuzumuten, die es gern macht und die ihm echte Anerkennung durch die Familie gibt. Ich meine nicht, selbst das Zimmer aufzuräumen, denn das machen die wenigsten Kinder gern. Es geht vielmehr darum, einen wirklichen Beitrag zum Wohlergehen der Gemeinschaft zu schaffen, um seine eigene soziale Stellung innerhalb der Familie zu sichern [vgl. Dreikurs, 2003:47]. Meine Töchter z. B. schälen Möhren und anderes Gemüse, wenn ich koche. Sie fühlen sich dadurch nützlich, sie helfen mir und das stärkt ihr Selbstvertrauen viel mehr als jedes vermeintlich gewonnene Memory-Spiel, das ich mit ihnen spiele.
Solche Aufgaben zu finden, ist relativ schwer, denn sie dürfen weder unter- noch überfordern und sie müssen dem Kind auch unbedingt Freude bereiten. In der heutigen Gesellschaft wird Kindern aber zu wenig zugetraut. Wenn ich erzähle, dass meine Dreieinhalbjährigen sonntags zusammen Brötchen einkaufen gehen, dann bekommen meine Zuhörer regelmäßig Schweißausbrüche. Dabei ist der Weg nur 500 Meter lang, mit der netten Bäckersfrau ist das Ganze abgesprochen und ich bin durchaus in der Nähe, wenn auch nicht direkt dabei. Eine wichtige Aufgabe kann auch das in allen Ratgebern thematisierte "Bei der Pflege des Babys mithelfen" sein. Doch auch hier ist es relevant, dass diese Aufgaben wirkliche Bedeutung haben und nicht nur Pseudo-Hilfen sind. In dem oben genannten Buch "Karins kleiner Bruder" z.B. darf Karin ihren Bruder wirklich wickeln (nachdem die Mutter den Milchstuhl entfernt hat), das finden meine Töchter absolut faszinierend. Mein Fräulein Ordnung hat es sich außerdem selbst zur Aufgabe gemacht, ihrem Bruder beiseite zu stehen, wenn dieser irgendwo allein im Raum herumliegt, während ich beschäftigt bin. "Du bist nicht allein, ich bin bei dir. Und es gibt auch keine Wölfe, die fressen dich nicht, weißt du", flüstert sie ihm dabei liebevoll zu, während er sie staunend anhimmelt. Oder gerade gestern: Da haben sie auf unserem Spielplatz die ersten reifen Mirabellen vom Boden aufgesammelt und in ihrem Buddeleimer gehortet - und mit diesem freiwilligen Arbeitseinsatz für den Nachtisch für unser Abendbrot gesorgt. Solche Handlungen sind kein Ersatz, sondern bieten echte Befriedigung. Solche Handlungen müssen auch nicht gelobt werden - die Freude der Familie über den leckeren Nachtisch war Lob genug.
Mein Kind macht alles kaputt
Ich bin oft verzweifelt von Müttern angesprochen worden, dass ihre - vornehmlich - Söhne seit der Geburt des Geschwisterkindes nicht mehr richtig spielen, sondern stattdessen alles kaputt machen. Bücher werden da zerrissen, Autos so lange auf den Fußboden gehauen, bis entweder das Auto kaputt ist oder der Fußboden ein Loch hat, besonders gern werden Wände mit Filzstiften angemalt oder sich selbst alle Haare vom Kopf geschnitten. Ich habe dann immer geantwortet: "Herzlichen Glückwunsch! Dein Kind ist wirklich schon sehr kompetent darin, ein sicheres Ventil für seine Wut zu finden. Eigentlich möchte es nämlich den kleinen Nebenbuhler kaputt machen - da ist es doch ganz wunderbar, dass er sich stattdessen eine Alternative sucht? Gegenstände können ersetzt werden, Haare wachsen nach, Geschwisterchen jedoch nicht."
Auch meine Töchter haben in den ersten Wochen nach Ankunft ihres Brüderchens so Manches zerstört und es hat mich einiges an Kraft gekostet, nicht in Muster aus meiner Kindheit zu verfallen und sie dafür zu bestrafen. Es fing an mit unserem Lesesessel, den ich uns habe anfertigen lassen, damit ich allen drei Kindern gleichzeitig ein Buch vorlesen kann. Dieser Sessel ist eine Mischung aus Regal und Sitzmöglichkeit für drei Personen. Ich sitze in der Mitte mit Buch und Baby auf dem Schoß, links und rechts von mir, an der Stelle, an der ein normaler Sessel Armlehnen hätte, sitzen meine Töchter und haben so einen freien Blick in das Buch, das ich gerade lese.
Dieser Sessel war sehr teuer und ist mir heilig. Meine Töchter wissen das auch. Nun prangte eines Tages auf dem rechten Sitz in riesengroßen Lettern und mit Filzstift geschrieben der Name einer meiner Töchter. Ich bekam fast einen Herzinfarkt, als ich das sah und war entsprechend sauer. Ich überlegte aber auch, dass es durchaus sein könnte, dass sie einfach nur für sich diesen Sitz reservieren wollte, denn beide meine Töchter sitzen am liebsten rechts. Ich redete also zwar ein ernstes Wörtchen mit ihr und wiederholte die Regel, dass nur auf Papier gemalt wird. Gemäß meinen Erziehungsgrundsätzen gab es jedoch keine Strafe. Wir versuchten gemeinsam, den Namen vom Polster zu wischen und damit beließ ich es.
Keine zwei Tage später kam es erneut zu einem Vorfall. Meine beiden Töchter hatten sich meinen blauen Daunenschlafsack ausgeborgt, um ihn als "See" auf ihrem Kinderzimmerfußboden auszubreiten und "schwimmen" zu üben. Sie spielten sehr einträchtig und schön miteinander und ich konnte endlich ein bisschen die Küche aufräumen. Als ich jedoch nach einer halben Stunde nachguckte, saßen die beiden gerade mit ihren Bastelscheren auf dem Schlafsack und - ihr ahnt es schon - Daunenfedern flogen überall herum. Da ich ihnen bei Ausborgen des Schlafsacks eindringlich erklärt hatte, dieser dürfe nicht kaputt gehen und sie müssten sorgsam damit spielen, war ich diesmal richtig sauer! Ich schimpfte laut, haute mir vor Wut dabei selbst mit der flachen Hand auf die Oberschenkel und rief immer wieder: "Warum? Warum? Warum? Warum?" Sofort fielen mir eine Reihe von Strafen ein. Ich würde ihre Lieblingskleider zerschneiden. Nein, sie dürften am Abend nicht an der Grillparty teilnehmen. Oder nein, sie dürften zwar teilnehmen, aber keine Süßigkeiten essen, das würde sie am meisten treffen....
Doch ich tat nichts dergleichen. Ich schimpfte, ich weinte vor Verzweiflung, sie weinten vor Verzweiflung, ich nahm sie in den Arm und tröstete sie. Danach gab es ein sehr ernstes und ihnen unangenehmes Gespräch im Verlauf dessen wir noch einmal besprachen, was genau alles mit einer Schere geschnitten werden darf. Dann gingen wir in den Garten zur Party.
Am Wochenende darauf regnete es wie aus Gießkannen und wir waren am Vormittag zuhause. Weil sie unausgelastet waren, stritten meine Töchter ziemlich heftig, immer wieder. Gemeinsam spielen klappte gar nicht. Ich hatte schon ziemlich viel mit ihnen genörgelt, meine Stimmung war insgesamt auch nicht die beste. Dann musste ich das Baby stillen und zog mich ins Schlafzimmer zurück. Als ich wieder kam, standen beide mit Bastelscheren da und hatten sich eine stattliche Anzahl von Haarsträhnen vom Kopf geschnitten! Da wir doch gerade erst besprochen hatten, was alles nur mit der Schere geschnitten werden darf, klickte es in meinem Kopf. Obwohl ich das Haareschneiden an sich nicht so schlimm finde, schimpfte ich los und nahm ihnen alle Scheren weg. Fräulein Chaos ging sofort in Anti-Haltung und schnappte sich provozierend einen Filzstift, öffnete ihn und stand mir damit mit funkelnden Augen gegenüber. Ich sah sie im Geiste schon die Tapete anmalen, also nahm ich ihr mithilfe meiner körperlichen Überlegenheit den Stift schnell weg und sammelte auch alle anderen Stifte ein. (Etwas, was noch nie vorgekommen ist: Schere, Kleber und Stifte stehen hier zur freien Verfügung, seit sie 2 Jahre alt waren!) Sie kam aber natürlich noch an einen Stift heran und rannte lachend damit weg und versteckte sich damit unter dem Schreibtisch und funkelte mich wieder angriffslustig an. Was würde Mama tun?
Da stand ich nun und dachte: "Wenn ich diesen Weg jetzt weitergehe, schiebe ich sie mit meinem Verhalten in eine Ecke, in der ich sie nicht haben möchte." Wenn ich eins gelernt habe in meiner Arbeit mit verhaltensauffälligen Schülern, dann das: Unseren Kindern ist erst einmal egal, ob sie positive oder negative Aufmerksamkeit bekommen, sie nehmen, was sie bekommen können, vor allem nach der Geburt eines Geschwisterkindes. Hätte ich mich auf den Kampf eingelassen, mit ihr geschimpft, sie unterm Tisch hervorgezerrt und den verbliebenden Stift aus der Hand gerupft, dann hätte ich ihr den Stempel des unartigen Kindes aufgedrückt, welches immerzu Unsinn anstellt und dem man demzufolge nicht trauen kann. Eines, wegen dem man Stifte und Schere und Kleber wegschließen muss und das diese nur unter der Aufsicht der Erwachsenen benutzen darf, weil es sonst ganz sicher irgend etwas Schlimmes damit anstellt. Wenn solche Situationen zwischen Mutter und Kind öfter vorkommen, verfestigt sich die "Rolle" des Kindes und dann kommt es so schnell nicht mehr aus diesem Muster heraus. Irgendwann glaubt es womöglich selbst, dass es böse ist und nicht liebenswert und es agiert nur noch nach diesem Muster - die negative Sicht der Mutter ist zur selbsterfüllenden Prophezeiung für das Kind geworden.
Also habe ich das für mich in der Situation einzig Richtige getan: Ich legte alle Scheren und Stifte zurück auf den Schreibtisch und rief dem darunterhockenden Kind freundlich zu: "Komm, mein Spatz, wir gehen mit deiner Schwester raus auf den Spielplatz. Wir nehmen unsere Regenschirme mit und euren Bruder lassen wir hier." Und das hat geholfen. Nicht schimpfen, nicht strafen, sondern hinter das Verhalten gucken, das echte Bedürfnis erkennen (Aufmerksamkeit von Mama) und es befriedigen.
Bedürfnisse befriedigen: Aufmerksamkeit im Alltag statt tolle Events
Das vielzitierte "Exklusivzeit geben" wird gern missverstanden als: "Mama oder Papa machen etwas Besonderes mit dem großen Kind" - wie ihr lesen konntet, habe ich das am Anfang auch so gemacht.
So wird mit dem Erstgeborenen vielleicht extra auf die Kirmes gefahren oder ins Kino gegangen oder es gibt ein Eis mehr am Tag. Und während das Kind solche Sachen natürlich genießt, befriedigen sie leider nicht sein Grundbedürfnis nach Gesehen-Werden, zumindest nicht vollständig. Denn eigentlich möchte es im Alltag viel mehr Aufmerksamkeit, als es seit der Geburt des Geschwisterchens bekommt. Sein Defizit wird durch Kirmes oder Kino nicht aufgefüllt - schon gar nicht, wenn es da mit Papa ist, denn es vermisst ja vor allem die Mama, die vom Geschwisterkind vereinnahmt wird - dazu bedarf es tagtäglich vielen kleinen Momenten Quality-Time mit Mama. Es bedarf echter Gespräche und gemeinsamen Lachens. Die Mama muss die Zeit, die das Kind für das Beisammensein bestimmt, nutzen. Sie darf nicht erwarten, dass das Kind genau dann alles stehen und liegen lässt, um mit Mama zu kuscheln, wenn das Baby gerade schläft und Mama Zeit zum Kuscheln hat. Kinder haben auch ihren Stolz, sie wollen keine Almosen!
Doch wenn das Kind dann trotz Kirmes, Kino und Eis weiterhin provoziert - sein Bedürfnis wurde ja noch nicht erfüllt , das wissen die Eltern nur nicht - dann bekommt es auch noch vorwurfsvoll zu hören: "Mensch, jetzt waren wir extra mit dir beim .... und jetzt machst du schon wieder Unsinn!", inklusive enttäuschtem Blick von Mama. Dass es sich da nicht besser fühlt, sondern schlechter, ist klar. Es denkt möglicherweise, es ist seine Schuld, dass es sich nicht zusammenreißen kann, obwohl Mama und Papa so lieb waren und mit ihm beim .... waren. Es kann ja seine eigenen Bedürfnisse noch nicht klar benennen, sonst müsste es diese nicht durch Ersatzhandlungen wie Hauen, Zerstören, wieder in die Windel machen ausdrücken. Durch die elterlichen Vorwürfe und das eigene schlechte Gewissen wird sein Verhalten eher schlechter und es kommt zu einem Teufelskreis aus Schimpfe, Strafe und erneuter Provokation. Und immer wieder fühlen sich die Eltern im Recht, denn sie haben ihrem Kind doch Exklusivzeit gegeben!
Als ich endlich verstanden hatte, dass es meinen Kindern um das kontinuierliche Gesehen-Werden im Alltag ging, konnte ich meine Strategie ändern, um ihre wirklichen Bedürfnisse zu befriedigen. Ich legte mein Handy weg und bemühte mich tagtäglich wieder viel stärker um meine Großen. Ich ruhte mich nicht mehr auf der Couch oder der Spielplatzbank aus - sobald ich nicht stillte, fragte ich aktiv, ob meine Töchter mit mir spielen wollen. Ich machte gar nichts Großes oder Besonderes, aber ich widmete ihnen die Aufmerksamkeit, die sie mit ihrem Verhalten m. E. eingefordert haben. Ich buddelte, ich spielte Fangen, ich kletterte, ich las vor, ich spielte Gesellschaftsspiele, ich ließ sie beim Kochen mitmachen etc.
Ganz wichtig waren auch das Kuscheln, das Auf-den-Schoß-nehmen und das Treppe-hochtragen - meine Töchter wollten erfahren, dass ihnen diese Privilegien nicht verloren gegangen sind. Es hatte sich nach der Geburt unseres Sohnes einfach eingeschlichen, dass ich mir kleine Ruheinseln gönnte und nicht merkte, dass meine verdaddelte Zeit zwar mir irgendwie gut tut, aber nicht meinen Kindern. Und bei Abwägung dessen, ob mir die Couchzeit so viel gibt, dass ich die verschiedenen Auffälligkeiten seitens meiner Kinder in Kauf nehmen würde, stellte ich ganz klar fest: Nein! Mein Bedürfnis nach Harmonie mit meiner Familie ist viel größer, als mein Ruhebedürfnis.
Das Ergebnis war übrigens verblüffend: Es dauerte zwar ein paar Tage, bis das Aufmerksamkeitsdefizit meiner Kinder aufgefüllt war. Harte Tage waren das für mich! Ununterbrochen habe ich mich mit ihnen beschäftigt, mit ihnen gespielt, sie gesehen. Doch seitdem ist bei uns wieder eine relative Ruhe eingekehrt. Man kann sagen, dass es wieder so entspannt ist, wie vor der Geburt unseres Kleinsten. Es ist natürlich nicht so, dass meine Töchter nun durchgängig "gut" sind, aber ich merke, dass es, wenn sie ein stetes Level an mütterlichem Liebesinput bekommen, weitaus harmonischer läuft, als an Tagen, an denen ich viel zu tun habe und mich ihnen nur bedingt zuwenden kann. Tatsächlich ist es im Moment so (3 Monate nach der Geburt), dass ich ihnen ca. 150% an Aufmerksamkeit geben muss, wenn vor der Geburt ca. 80% gereicht haben, um sie glücklich zu machen. Es gibt übrigens verschiedene Arten von Aufmerksamkeit - jedes Kind spricht auf eine bestimmte Art von Aufmerksamkeit besser an.
"Und wo bleibt das Baby?", werdet ihr euch vielleicht fragen. Er ist fast immer dabei. Er sitzt im Tragetuch und schläft und ist glücklich. Denn Babys brauchen am Anfang ja wirklich nicht viel. Sie brauchen körperliche Nähe und Milch, frische Windeln und Schlaf. Noch wollen sie gar nicht so sehr bespielt werden, das wäre ihnen viel zu viel Input. So ist es relativ problemlos möglich, mit dem Baby im Schlepptau weiterhin mit den Großen zu spielen. Man hat natürlich ziemlich viel zu tragen - mit dem Baby vor dem Bauch, dem Rucksack auf dem Rücken und je einem 15 Kilo Kind auf der Hüfte links und rechts die Treppen hochgehen ist nicht gerade meine Lieblingsübung. Aber es geht! Ich habe sogar gelernt, meinen Sohn in der Trage zu stillen. Das ist unglaublich vorteilhaft, weil ich so auch im Gehen stillen kann, wenn die Situation es mal erfordert. Sind meine Töchter im Kindergarten, habe ich viel Zeit für den Kleinen und nutze sie auch intensiv. Wenn er größer wird und noch mehr Aufmerksamkeit braucht, wird er sie bekommen - denn dann sind meine Töchter hoffentlich über die nachgeburtliche Geschwisterkrise hinweg.
Obwohl ich mich heutzutage viel, viel öfter mit meinen Töchtern beschäftige, als vor der Geburt ihres Bruders, haben sie trotzdem manchmal das Gefühl, zu kurz zu kommen. Ich komme mir deshalb noch ein bisschen so vor, wie bei einem Tanz auf dem Vulkan. Sobald ich einen falschen Schritt mache, fällt eins meiner Kinder ins Loch. Vor ein paar Tagen zum Beispiel hatte ich gerade den kleinen Bruder in den Schlaf gestillt, als Fräulein Chaos zu mir ins Bett kam, um mit mir zu kuscheln. Sie war ganz leise und rücksichtsvoll, doch dann spielte sie gedankenverloren am Klettverschluss des Pucksacks und dieser ging auf! Wütend schob ich sie beiseite - "Man, er war doch gerade erst eingeschlafen!" nölte ich vorwurfsvoll. Erschrocken guckte mich meine Tochter an, dann änderte sich ihr Blick und wurde angriffslustig. Ich konnte ihre Gedanken ganz klar lesen: "Du denkst, ich ärgere mit Absicht? Gut, dann ärgere ich jetzt auch wirklich mit Absicht!". Sie fing an, auf dem Bett zu hüpfen. Gott sei Dank war ich ausnahmsweise mal geistesgegenwärtig genug, mich schnell zu sammeln und zu ihr zu sagen: "Du wolltest ihn gar nicht mit Absicht wecken. Du wusstest nicht, dass er die Enge im Pucksack braucht, um zu schlafen. Guck mal wenn der Pucksack offen ist, fuchtelt er so mit den Ärmchen und macht sich selbst wach. Ich mache den Klettverschluss schnell wieder zu, dann schläft er weiter." Damit hatte ich gerade noch so die Kurve bekommen, die Angriffslust verflog aus den Augen meiner Tochter und wir konnten doch noch kuscheln. Doch diese Situation hat mir schmerzlich gezeigt, wie prägend im negativen Sinne die letzten 12 Wochen für meine Töchter gewesen sein müssen. Sie gehen nun viel, viel schneller davon aus, dass ich sie für unartig halte und sind erschreckend bereit, diese Rolle für sich anzunehmen. Ich hoffe, dass ich dieses negative Bild von ihnen selbst mit der Zeit wieder aus ihnen herausstreicheln kann...
Es ist eine harte Zeit. Doch bei wem beschwere ich mich? Ich wollte drei Kinder. Meine Töchter haben mich nicht darum gebeten, mich mit einem Brüderchen teilen zu müssen und wenn diese Situation sie belastet, weil sie das Gefühl haben, nicht mehr genug von mir zu haben, ist es mein Job, alles dafür zu tun, dass es ihnen wieder besser geht.
Nach der Geburt eines Geschwisterkindes ändert sich für die Geschwisterkinder alles. Plötzlich gibt es einen kleinen Nebenbuhler um die Liebe und Aufmerksamkeit der Mutter. Das verunsichert das erstgeborene Kind über alle Maßen.
Fazit
Nach der Geburt eines Geschwisterkindes ändert sich für die Geschwisterkinder alles. Plötzlich gibt es einen kleinen Nebenbuhler um die Liebe und Aufmerksamkeit der Mutter. Das verunsichert das erstgeborene Kind über alle Maßen.
"Ähnliche außergewöhnliche Gegebenheiten konnte das Kind [bisher] ohne weiteres verkraften, so lange es bei der Mama war. Auf ihrem Schoß. Nun aber ist dieser Schoß nicht mehr frei. Hier schreit und trinkt das neue Wesen. Angesaugt an die Mama. Sprachlich kann sich das danebenstehende Kind noch nicht mitteilen, seine Zweifel, seine Ängste und seinen Schmerz kann es kaum ausdrücken. [...] Seine einzigen Kommunikationsmittel sind seine Hände, die zeigen, herziehen und wegschubsen können, sein ganzer Körper, der sich an die Mama klammert, oder sein Schreien und Weinen, das signalisiert, wie es ihm ergeht. Aber mit diesen Mitteln kommt es bei der Mama nicht mehr an. Im Gegenteil: je verzweifelter es versucht, die Mama auf sich aufmerksam zu machen, um so weniger fühlt es sich angenommen. Und je weniger angenommen es sich fühlt, umso mehr steigt der Pegel seiner Angst und umso verzweifelter werden die Versuche, die Mama zu erreichen. Aber es wird alles noch schlimmer. Schon der Versuch, die Mama am Pulli zu ziehen, mündet in wütendes Aufschreien: "Hör auf, gib doch Ruhe!" [...]
Der Achterbahn seiner Gefühle ausgeliefert bräuchte das Kind im Grunde wirklich nur die Bestätigung, dass ihm die Mama noch immer gehört. Praktisch heißt das: Auf diesem Schoß, in diesem Arm habe ich meinen Platz nicht verloren. Hier lande ich immer wieder, besonders dann, wenn ich mich unwohl fühle und von der Mama Trost erwarte. Falls sich die Mutter in dieses Bedürfnis des Kindes hineinfühlt und dementsprechend handelt, beugt sie damit einer möglichen Geschwisterproblematik rechtzeitig vor [Prekop, 2002: 106f].
Ich habe also beschlossen, die Aggression und die Regression meiner Töchter als Geschenk anzunehmen. Sie sind der wunderbar direkte Ausdruck ihrer Angst, weniger geliebt zu sein, als das neue Baby. So intensiv drücken sie ihren Schmerz aus, dass ich ihn nicht übersehen kann - ich finde das sehr kompetent von ihnen und danke ihnen von Herzen für diesen Augenöffner. Mit Erkennen ihrer Bedürfnisse bin ich gelassener geworden. Ich schimpfe nicht, ich strafe nicht. Ich bin aufmerksam, ich bin feinfühlig. Ich gebe und gebe und gebe, weil ich weiß, dass sie das dringend brauchen. Es ist nur eine (relativ) kurze Zeit, in der hier der Wahnsinn regieren wird. Denn erfüllte Bedürfnisse verschwinden irgendwann von ganz allein. Unser kuscheliges Einschlafritual haben wir schon wieder, ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Was ist mit euch - kommt ihr mit?
In unserem Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten - Das Geschwisterbuch" haben wir noch ausführlicher über die nachgeburtliche Geschwisterkrise geschrieben und darüber, warum Geschwister streiten und wie man diesen Geschwisterstreit fair begleiten kann.
Prekop, Jirina, Erstgeborene. Über eine besondere Geschwisterposition, 2002, Kösel-Verlag, München
Bildnachweis
Junge auf Wiese: www.foto-fine-art.de / pixelio.de
zerbrochene Vase: Fiona Wördehoff / pixelio.de
sprintende Jungen: Marco Kröner / pixelio.de
Kind mit Puppe: Karina Sturm / pixelio.de
Bildnachweis
Junge auf Wiese: www.foto-fine-art.de / pixelio.de
zerbrochene Vase: Fiona Wördehoff / pixelio.de
sprintende Jungen: Marco Kröner / pixelio.de
Kind mit Puppe: Karina Sturm / pixelio.de
Was für ein großartiger Artikel. Großes Lob, sehr toll und detailliert geschrieben. Ich lerne (als Neu-Mama eines 8 Monate alten Sohns) so viel von euch. Besonders wie man auf Wut und Aggression, auch ohne Geschwisterkind, reagiert. Rein aus dem Bauch heraus würde ich nämlich vollkommen falsch reagieren.
AntwortenLöschenIch möchte gerne noch mindestens ein weiteres Kind kriegen und finde das Thema daher sehr interessant. Danke für den Input und generell diese tolle Seite. So kitschig das klingen mag, aber die Seite hat einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, die Mutter zu werden, die ich jetzt bin und die ich immer sein wollte.
Viele liebe Grüße
Kristina
Vielen Dank für diesen großartigen Artikel! Mich würde interessieren ab welchem Alter des großen Kindes man vielleicht mit weniger heftigen Reaktionen rechnen kann. Oder generell, welche Altersspannen eher kritischer und welche eher unkritischer sein könnten. (Das Mama-Bedürfnis nimmt ja doch irgendwann ab, oder?)
AntwortenLöschenIn der Literatur wird dazu geraten, einen Abstand von mindestens 3 Jahren zu wählen. Kürzere Abstände bergen großes Konfliktpotential. Ganz und gar unproblematisch wird es, wenn das große Kind ca. 5-6 Jahre alt ist, dann leidet aber das 'Miteinander-Spielen', denn dann sind die Interessen der Kinder oft zu unterschiedlich.
LöschenWir haben fast genau 3 Jahre Unterschied zwischen den Kindern, aber wie weiter unten in meinem eigenen Kommentar erwähnt, war die Eifersucht der Großen sehr groß. Ich denke, es kommt immer auch auf das Kind, die Familiensituation und die "Pflegeleichtigkeit des Babys" an.
LöschenLG
Petra
Hallo!
LöschenUnsere Tochter ist jetzt 6 Jahre alt und die Geburt des Geschwisterkindes steht kurz bevor. Ich glaube, dass sie eine ganz tolle große Schwester sein wird, dennoch hat auch sie mit ihren 6 Jahren sehr viel Angst davor, was sich alles ändern wird und dass sie nicht mehr die Nr. 1 sein wird. Sie kann das vermutlich schon deutlicher artikulieren, als ein vierjähriges Kind z.B., trotzdem ist es oft sehr anstrengend für mich, mit Phasen des Wieder-Baby-Sein-Wollens oder Konflikten mit ihr umzugehen. Beispielsweise hat sie jetzt das Babybett, dass wir am Wochenende aufgestellt haben, okkupiert und will es nicht wieder hergeben, obwohl es für sie eigentlich zu klein ist und es nicht ihr altes Babybett, sondern ein neues ist und sie bei uns im Familienbett schlafen darf. Von einer Freundin, deren Sohn 5 war, als der kleien Bruder kam, habe ich ähnliches gehört. Er hat z.B. überall in der Wohnung seinen Namen hinterlassen. Daher denke ich, dass es nicht stimmt, dass es mit 5-6 Jahren "ganz und gar unproblematisch" ist.
Trotzdem hat mir der Artikel die Augen geöffnet, dass ich, gerade weil meine Tochter mir so deutlich sagen kann, was sie sich von mir wünscht, noch stärker versuchen werde, darauf einzugehen. Leider gerate ich oft an die Grenzen meiner Kräfte (und manchmal dann eben auch des Verständnisses oder der Geduld)...
Vielen Dank für den tollen Artikel, der mich hormongesteuert wie ich gerade bin zu Tränen gerührt hat.
Also das der Abstand von 5-6 Jahren unproblematisch ist, widerspricht meiner Erfahrung. Ganz im Gegenteil, sie weiß genau was sie vermisst und wie es ohne Baby wäre.
LöschenMeine 6-jährige Tochter leidet bereits seit 7 Monaten an dem Dasein ihrer kleinen 7 Monate alten Schwester. Sie sagt mir ganz oft, dass sie sich wünscht dass wir wieder nur zu dritt sind - ohne ihre Schwester. Sie trotzt extrem und benötigt meine volle Aufmerksamkeit. Oft sagt sie mir, dass ich mit ihr böse bin und mit ihrer kleinen Schwester nie. Unbewusst, hätte ich eigentlich schon längst gewusst, dass ich ihr mehr Zeit schenken sollte, allerdings war ich oft zu müde um es zu tun. Euer Beitrag hat mir aber die Augen geöffnet. Werde meine grosse Tochter ab morgen bereits mit noch mehr Liebe und Zeit entgegenkommen und sie auffangen, damit sie wieder ihr Potential ausleben kann ohne Ängste und Jammern. Danke!
Löschen❤️
LöschenHallo!
AntwortenLöschenAuch erlebe gerade die Situation, dass Kind 3 soeben auf die Welt gekommen ist und Kind 1, aber vor allem Kind 2 sehr eifersüchtig waren.
Mich würde nun vor allem interessieren, wie es Dir damit geht, den Bedürfnissen aller gerecht zu werden. Wer meiner Meinung nach zu kurz kommt, bist Du. Also, wo bleibt die Mutter? Auch körperlich wäre ich nicht in der Lage, mit Baby vor der Brust, Rucksack auf dem Rücken und 2 Kindern an der Hand auszuhalten.
Vom schlechten Gewissen mir und dem Baby gegenüber einmal ganz abgesehen.
Ich habe nicht das Gefühl, zu kurz zu kommen. Wenn ich meine Mädchen um 9 Uhr im Kindergarten abgegeben habe, beginnt meine Freizeit. 4 Stunden sitze ich faul herum, trinke Kaffee und schäkere mit dem Babybub,
Löschen1 Stunde gehe ich einkaufen, 1 Stunde widme ich widerwillig dem Haushalt. Dann hole ich die Mädchen wieder ab und meine Arbeit beginnt. Aber bis dahin habe ich mich ja dann genug ausgeruht. Klar, die Wochenenden sind stressig, doch da sind wir ja dann auch zwei Erwachsene, also geht das eigentlich auch. Ich denke, der echte Stress fängt erst an, wenn alle drei Kinder älter sind und zu verschiedenen Veranstaltungen wollen. Doch bis dahin hat sich ja dann hoffentlich die Entthronungs-Eifersucht gelegt... Ich habe einfach unverschämtes Glück gehabt, dass mein Sohn so ein entspannter Geselle ist.
Was für ein großartiger Artikel, ich hab ihn regelrecht verschlungen und musste so oft an meinen Löwenjungen denken. Er war etwas über 3 Jahre alt, als der kleine Bruder vor 18 Monaten auf die Welt kam. Bei uns könnte man sagen, hat der Anfang ganz gut geklappt, weil das Winterbaby ein sehr "pflegeleichtes" Baby war, das viel schlief und wenig schrie. Die "Probleme" kommen erst seit einigen Monaten. Mit 11 Monaten konnte der kleine Bruder laufen und jetzt mit 18 Monaten zeigt er natürlich dass er auch alles will was der große Bruder hat und kann. Der große ist eifersüchtig weil der Kleine eben auch richtig ißt, reden anfängt, mit Besteck ißt, also eben "bald nicht mehr das Baby ist". Wir machen grad das meiste von oben mit. Erster sein wollen, blöde Mama, provozieren etc. Es ist extrem anstrengend und wir wissen auch dass es diese Rufe von Aufmerksamkeit sind. Aber manchmal hat man echt auch selber blöde Tage an denen das dann schlechter geht als an anderen Tagen. Ich finde es daher sehr schön und hilfreich zu lesen wie Du das machst. 1000 Dank, das kommt grad echt wie gerufen!
AntwortenLöschenWow - ein weiterer toller Artikel!!!! Macht bitte weiter so....!
AntwortenLöschenIch erwarte Anfang Dezember unser zweites Kind; unser erster wird dann erst 15 Monate alt sein. Bin mal gespannt wieviel und vor allem was ich dann bei ihm von dem oben beschriebenen wieder finde. Vielleicht hat ja jemand hier schon die Erfahrung gemacht, wie es mit zwei Kindern mit wenig Abstand ist und kann ein bisschen berichten....
Einfach nur WOW! Das ist ein hervorragender Artikel, der mir sehr die Augen geöffnet hat. Bei uns startet gerade Familienplanung 2.0 und genau über dieses Thema mache ich mir jetzt schon Gedanken, weil ich es bei vielen anderen Familien so erlebe, dass die Großen eben "aus der Reihe tanzen" um an die so ersehnte Aufmerksamkeit zu kommen. Ich denke, da habe ich nun viele neue Aspekte im Kopf, die ich dann, wenn sie irgendwann gebraucht werden, hoffentlich auch im Alltag anwenden kann, damit ich nicht auch zu spät erst realisiere, was hätte anders laufen können.
AntwortenLöschenAlso - noch einmal vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht und die vielen Details deiner Erfahrungen!
Und ich bin mir sicher, dass du bei deinen Mädels auf dem allerbesten Weg bist, ihr Gefühl, sie wären "unartig" wieder abzustellen. Ihr macht das ganz wunderbar!!! Die wenigstens Kinder haben das Glück so einen tolle Mama zu haben, die sich selbst und das verhalten so refektiert und daraus Handlungskonsequenzen zieht! Weiter so!!! Und nicht vergessen - Fehler gehören genauso dazu - schließlich muss man auch da Vorbild sein. Perfekt ist keiner, aber man kann aus den Fehlern lernen, damit man sie zukünftig nicht nochmal macht!
Mir fehlt bei diesem Thema die Rolle des Vaters.
AntwortenLöschenIst die Geburt des zweiten Kindes nicht eine Chance für den Vater die Bindung zu dem Erstgeborenen zu festigen?
Es ist mir klar, dass das erste Kind sieht, dass die Aufmerksamkeit der Mutter jetzt mehr beim Baby liegt. Aber kann diese fehlende Aufmerksamkeit nicht durch die Aufmersamkeit des Vaters kompensiert werden?
Wenn das erstgeborene Kind das als Gewinn ansieht (Nähe zum Vater bekommen) und nicht als Verlust (Nähe zur Mutter verlieren) und dadurch auch die Rufe nach Aufmerksamkeit aufhören, dann ist das eine Lösung, die individuell für Familien passen kann. So wird es ja auch oft in der Literatur vorgeschlagen. Ich persönlich halte es besser, anders herum zu agieren: Dem Baby ist es schlichtweg egal, wer es trägt, wickelt oder auf wessen Bauch es schläft. Wichtig ist, dass derjenige feinfühlig auf die Bedürfnisse eingeht. Das kann ganz prima auch der Vater/die Co-Mutter und stärkt so von Anfang an die Bindung zu dem neuen Erdenbürger. Ich als Mama habe sowieso den Bindungsvorteil durch das Stillen, ich verliere nichts, wenn ich das Kleine oft dem Partner übergebe. Das Baby gewinnt in diesem Fall zwei echte Bindungspersonen, so dass es später dem Vater/der Co-Mutter gegenüber nicht fremdeln wird. Das große Kind profitiert so herum auch, es verliert nämlich nicht die Nähe zu seiner ersten Bindungsperson (in den meisten Fällen ist das ja die Mutter) und muss nicht mit übermäßiger Eifersucht und Verlustängsten reagieren. Nähe zum Vater bekommt es trotzdem, allein schon deshalb, weil das Baby oft an Mamas Brust trinkt. In dieser Zeit kann Papa/Co-Mama dann dem Älteren ein Buch vorlesen oder mit ihm toben. So behält auch das große Kind die Nähe zu beiden Bindungspersonen. Die Kinder werden nicht so sehr aufgeteilt (Erstgeborenes und Papa/Co-Mama, Zweitgeborenes und Mama), sondern die Eltern kümmern sich, je nach Bedarf, um das eine oder andere Kind.
LöschenUnser Baby weiß schon sehr genau, wer es auf dem Arm trägt. Ein bisschen spielen mit dem Papa ist gut, aber beruhigen geht nur bei Mama.
LöschenSo, jetzt habe ich ganz viele Stunden gebraucht, um diesen tollen Artikel zu lesen. Ich habe zwar bisher nur eine Tochter, aber die fordert mit ihren 7 Monaten jetzt doch ganz schön viel Aufmerksamkeit. Und da ich zumindest versuchen möchte, eine gute Mama zu sein, muss ich mich wohl des öfteren mal überwinden, mich zu ihr auf den Boden zu legen statt am Laptop zu daddeln... Ich schneid mir da einfach mal ne Scheibe bei dir ab!
AntwortenLöschenWenn ich mich recht entsinne, hast du mit den beiden Großen mit Babyzeichen kommuniziert. Ist das nicht auch eine tolle (und vernünftige) Sache, die deine Mädels jetzt dem kleinen Bruder zeigen können?
Was für eine tolle Idee! Ja, das werde ich in ein paar Monaten wirklich mal ankurbeln.
LöschenP.S. Du hast viele STUNDEN gebraucht, den Artikel zu lesen? Au weia, ich muss mich echt kürzer fassen...
Ich habe mit meiner Tochter auch Babyzeichensprache gemacht (das habe ich ihr erzählt, da sie nun schon 3 ist) und jetzt ist sie ganz motiviert dies auch für ihren Bruder zu machen und frägt mich immer: "Wie geht das Zeichen für...?" Und für den Kleinen ist es prima, wenn es die Zeichen von beiden vorgemacht bekommt :-)
LöschenLG
Petra
Ich wurde immer wieder unterbrochen. Es lag also nicht an deinem Artikel.
AntwortenLöschenPuh! Da bin ich aber beruhigt! ;-)
LöschenDanke für dieses ausführlichen Artikel. Wir haben so ziemlich alles "durchgemacht" was du oben beschrieben hast. Und ich kann dir da nur zustimmen, was du alles geschrieben hast. Nur in meinem Alltag habe ich das nicht immer (wie ich gerne gemocht hätte) umsetzen können, weil der Alltag, Schlafmangel und auch Überforderung mich packte. Aber ich habe mein bestes gegeben und ich versuche mich auch heute noch an die Punkte erinnern, die du oben aufgeführt hast!
AntwortenLöschenAuch ich habe mich mit dem Thema Erstgeborene auf meinem Blog beschäftigt:
http://kleinwirdgross.wordpress.com/2014/02/13/erstgeborene-gerecht-werden-baby-kommt/
http://kleinwirdgross.wordpress.com/2014/05/26/hilfen-fuer-erstgeborene-im-alltag-ausprobiert/
Ihr mögt nicht zufällig mal einen Artikel zum Thema "Wie bringe ich einen Sack Flöhe ins Bett?!" schreiben? Die üblichen Tipps mit ruhiger Abendbeschäftigung, Rituale, nicht zu früh und nicht zu spät, kenne ich ja. Trotzdem gleicht das zu Bett Bringen bei uns zur Zeit trotz Stillen und Tragen mehr einem Exorzismus, als einem kuscheligen Tagesausklang.
AntwortenLöschenTraurige Grüße
Maria
Liebe Maria,
LöschenDein Kind ist etwa 15 Monate alt - oder? Das ist ein ziemlich fieser Schub (64 Wochen), der mich auch an den Rand des Wahnsinns getrieben hat.
Ganz ehrlich - das ist genau das Thema, bei dem es bei mir eklatante Lücken gibt - ich bin selbst unfähig, mein Kind schnell und zufrieden ins Bett zu bringen. Gestern hat die Einschlafbegleitung 90 Minuten gedauert - und er ist 2 Jahre und 7 Monate alt :-(.
Es wird besser - irgendwann...
Liebe Grüße!
Danielle
Lieben Dank
AntwortenLöschenHier ist das Hauen und beissen ein riesen Problem. Luca wird 3 und die kleine 13 Monate. Ich werde deine Tipps befolgen und dann berichten :)
Lg
Was für ein überaus wunderbarer Beitrag. Ich bin ganz geflased von der ganzen Wahrheit darin. Versuche, alles so zu machen und verzweifle an mangelnden Kapazitäten. Es beschränkt sich beim Baby auf Abpumpen, Füttern und weglegen (was mir das Herz bricht), aber für meine Große sind die 95 Prozent Aufmerksamkeit, die ich ihr (auch am Ende meiner Kräfte, nach gut zwei Jahren Schmerzkatastrophe der Großen, also seit Lebensbeginn, und nach Baby auf der Intensivstation) gebe, immer noch zu wenig. Sie fordert 150 Prozent. Ich zerreiße mich schon, und doch kann ich mich einfach nicht zerreißen...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
123frei mit 3 Wochen altem Baby und 2,5-jähriger Tochter, die unter einer chronischen Schmerzstörung leidet
Och Mensch, du Arme! Nee, zerreißen kann man sich nicht als Mama, auch wenn man sich manchmal wünscht, dass man es könnte. Deine Große hat aber auch nun schon wirklich viel durch, ich kann gut verstehen, dass sie weiterhin 150 Prozent möchte. Ich denke, ihr werdet euch mit der Zeit zurechtruckeln als Familie. Die Entthronung ist für unsere Großen eine wahnsinnige Lebens-Krise - wird sie bewältigt, wachsen sie daran. Sie wird lernen, mit deinen 95 Prozent Aufmerksamkeit auszukommen und doch muss dieser Verlust betrauert werden. Gib ihr die Zeit, zu trauern und zeige Verständnis - ich denke, das tust du schon. Mehr ist menschlich nicht möglich! Pass gut auf dich auf. Beide deine Kinder brauchen dich noch eine Weile, also gib Acht, dass du auch Auszeiten hast.
LöschenHallo,
AntwortenLöschenich finde den Beitrag auch einfach toll. Wirklich! Wir haben zwei Söhne (3 3/4 J. und 13 Monate). Der große kann einen wirklich in den Wahnsinn treiben. Vieles finde ich auch hier im Beitrag wieder. Für mich stellt sich allerdings die Frage: Wieso gibt es heutzutage so viele verhaltensauffällige Kinder? Früher wurde sehr autoritär erzogen (was ich nicht befürworte, schon gar nicht mit Handgreiflichkeiten). Heutzutage wird immer mehr versucht, antiautoritär zu erziehen, aber es gibt immer mehr "Tyrannen". In der Berufswelt wird auch nicht antiautoritär geleitet. Wenn der Chef sagt, so wird's gemacht, hat man das zu befolgen, ansonsten gibt es Konsequenzen.
Wie kann ich mein Kind so erziehen, dass es "sich auch was sagen/verbieten" lässt, ohne es ständig aus der Situation rauszunehmen? Verstehen Sie, was ich meine?
Ich will gerne meine Kinder absolut antiautoritär erziehen... will aber auch, dass sie später in der Berufswelt klar kommen und auch, dass sie von anderen Kindern/Mitmenschen gern gehabt werden. Was eben auch nur geht, wenn sich Kinder ein Stück weit "anpassen" können.
Das ist die einzige Angst, die ich habe: Ich lasse mein Kind machen, strafe nicht, aber in der Gesellschaft kommt es irgendwann nicht mehr klar...
Können Sie mir diese Angst nehmen oder erklären, wie ich das am besten handhabe?
Liebe Grüße
Hallo,
Löschenzu dem Thema Tyrannen gab es im September einen Artikel in der Zeit:
http://www.zeit.de/2014/38/kindheit-deutschland-erziehung
Es ist gar nicht so, dass es immer mehr Tyrannen gibt. Nur lässt sich halt mit der Warnung davor gutes Geld verdienen. Ich fand den Artikel sehr interessant. Vielleicht beruhigt er dich ja ein bisschen...
Ein wirklich sehr schöner Artikel, den Du da verlinkt hast!
LöschenHallo,
AntwortenLöschenIch wollte schon die ganze zeit DANKE sagen für diese tolle Seite. Sie hat meine Familie und mich quasi gerettet :-)
Mein großer Sohn drehte nach der Geburt des kleinen zunehmend mehr am Rad, schlug, beschimpfte mich...ich wurde immer gereizter und abgewandter...und verzweifelte immer mehr weil ich nicht wusste was ich machen soll.
bis ich diese Seite fand :-) seitdem ich das Projekt 150% Aufmerksamkeit fahre ist es wieder schön bei uns. Der große ist wieder gut zu haben, schläft wieder normal, mir geht's wieder gut. 1000 dank!!!!
Oh wie wunderbar! Ich freue mich, dass es bei euch so gut gewirkt hat! Vielen Dank, dass du es mir erzählt hast- solche Erfahrungsberichte motivieren mich immer ungemein.
LöschenLG, snowqueen
Ein ganz wunderbarer Artikel! Er ist mit so viel Liebe, Ehrlichkeit und Sachverstand geschrieben, dass ich bis zu Ende lesen musste, obwohl mich das Thema gar nicht betrifft. Super gemacht und bestimmt eine große Hilfe für alle die, die ihr zweites Kinder erwarten oder gerade bekommen haben.
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für diesen Artikel!
AntwortenLöschenMein Großer ist 20 Monate alt und ich habe das Gefühl, dass seine Welt zusammengefallen ist. Sein Brüderchen ist 10 Wochen alt. Es ist nicht einfach Es beiden recht zu machen. Aber ich gebe mein Bestes.
Danke für diesen artikel... Konnte kaum lesen mit so vielen tränen in den auge... so vieles habe ich in den letzten 15 wochen falsch gemacht mit meiner grossen seit der geburt vom kleinen bruder... Sie war schon immer ein extremes mami baby und ich habe ihr so viel zu viel zugemutet und sie um ihre aufmerksamkeit betrogen.... Mein herz zerreisst wenn ich nach diesem text darüber nach denke..
AntwortenLöschenUnd die letzten 2 wochen waren die hölle, nur schimpfen und provozieren und noch mehr schimpfen.. Hoffe ich kann den teufelskreis durchbrechen.und habe die kraft meiner kleinen maus ihren schmerz zu lindern...
Danke! Danke, danke, danke, danke... Oh, wie mir eure Artikel immer und immer wieder ein Stückchen mehr die Augen öffnen... (Genauso oft, wie meine Große seit dem wieder mit im Familienbett schlafen darf!)
AntwortenLöschenDanke danke danke danke. Die Enthronung des Prinzen - ich hatte nicht mal alle "Symptome" bemerkt. Ehrlich, von Herzen , vielen dank!
AntwortenLöschenVielen Dank für diesen Artikel! Tut gut zu lesen, dass auch andere Muttis kämpfen und dass es einfach anstrengend ist. Bewundernswert, wer stets die Nerven bzw die Ruhe und Umsicht bewahren kann.
AntwortenLöschenVielen herzlichen Dank für diesen so tollen und hilfreichen Artikel!
AntwortenLöschenIch habe eine Frage : unser Bub (2.5 Jahre) ist seit der 38. SSW bis nun zur 8. Woche nach Geburt der kl. Schwester zum 4. Mal mit einwöchig dauernder Angina krank. Er behandelt seine Schwester entzückend und ich versuche auch, mich ganz viel um ihn zu kümmern... Aber irgendwie kommen wir da nicht raus. Er geht auch weiterhin prinzipiell gerne in seine Kinderkrippe. Alles in allem glaube ich, eine große Ambivalenz plagt ihn. Reden will er kaum über das Thema Schwester. Was sagen Sie denn zum Thema "häufiges kranksein" als Reaktion?
Danke!
Liebe Anonym- ja, das gibt es tatsächlich. Es ist eine unbewusste 'Strategie', um vermehrte Versorgung durch die Eltern zu erzwingen. Da es unbewusst ist, kann das Kind aber auch nichts dagegen tun. Ihr müsst für ihn da sein. LG, snowqueen
LöschenHallo,
AntwortenLöschensicherlich ein interessanter Artikel. Ich sehe ihn aber eher kritisch, da aus einem sehr subjektiven Blickwinkel heraus auf große Zusammenhänge geschlossen wird.
Aspekte, wie der Vater, Umwelteinflüsse, Soziale Einflüsse etc. sind nicht oder nur schemenhaft angeführt.
Schade, denn bei der Ausbildung und Berufserfahrung der Autorin denke ich, dass Erkenntnisse basierend auf Untersuchung, die einem wissenschaftlichen Standard entsprechen, möglich sind.
Sicherlich ist es wichtig zu vermitteln, das andere Leute gleiche Probleme habe (Grundgedanke von Selbsthilfegruppen) allerdings sollten Ratschläge in Erziehungfragen ernsthaft erarbeitet und auch validiert werden, bevor sie publiziert werden.
Vielen Dank für deinen kritischen Kommentar. Ich werde mir deine Anmerkungen zu Herzen nehmen und meine Thesen zukünftig in groß angelegten Studien validieren, wenn das die anderen Autoren der auf dem Markt befindlichen Ratgeberbücher dann ebenfalls tun. Allerdings kann ich das erst machen, wenn dieser Blog hier genügend Geld abwirft, so dass ich meine Arbeit als Sonderschullehrerin an den Nagel hängen kann.
LöschenMit dankbaren Grüßen, snowqueen
Auch ich möchte mich von Herzen bei euch für diesen und alle anderen Artikel bedanken, ich lese euren Blog seid zwei Jahren, ich bin kurz nach der Geburt unseres Sohnes darauf gestoßen und habe schon viele Artikel lachend und weinend und manchmal beides gleichzeitig gelesen. Ich hatte auch das Buch "Oh je, ich wachse" geschenkt bekommen auf das ihr euch auch bezieht, aber da fehlte mir die eigene Erfahrung und vor allem das Gefühl nicht allein zu sein wenn ich mich gefragt habe, warum ich bloß um alles in der Welt ein Kind wollte ;-) Wir haben aber wirklich Glück mit unserem Sonnenschein, er ist total fröhlich und ausgeglichen und zeigt uns meistens nur die Sonnenseiten des Lebens. Ich wurde sehr streng erzogen und war zu Hause immer die schlimme Tochter, wenn ich etwas angestellt habe wurde ich mit Liebesentzug und Stubenarrest bestraft... Ich hätte lieber einen Klaps auf den Hintern und dann einen Kuss gekriegt. Diese Art der Erziehung wollte ich meinem Sohn ersparen und bin glücklich eure Seite gefunden zu haben, ich kann mich mit eurer Sicht der Dinge identiidentifizieren und fühle mich sehr wohl bei der Art der Erziehung.. Es fühlt sich einfach richtig an und ist eigentlich so einfach, auch wenn ich sagen muss das ich doch oft innehalten muss weil ich instinktiv anders reagieren will. Leider liest mein Mann euren Blog nicht und so kommt es immer mal zu Diskussionen, aber ich werde ja durch das Verhalten unseres Sohnes in meiner Meinung bestärkt. Unsre Familienplanung hat zur Zeit den Status was kommt das kommt, deshalb war auch dieser Artikel so interessant für mich und hat mir mal wieder die Augen geöffnet wie einfach zu verstehen unsere Kinder eigentlich sind wenn wir bereit sind ihnen richtig zu zuhören.
LöschenErstmal muss ich sagen, dasd der Bericht echt gut ist. Mir persönlich fehlt auch die Rolle des Vaters, gerade da mein Mann mich aktuell mit 4 Wochen Elternteil unterstützt. Abgesehen davon hätte ich gern gewusst, wie alt deine Kinder sind. Dann könnte ich das Ganze besser auf unsere Tochter projezieren.
AntwortenLöschenNun zu unserem Problem - Wir sind vor 3,5 Wochen zum 2. Mal Eltern geworden.
Unsere Große wird im November 4. Seit ein paar Tagen kommt ihre Eifersucht - zum Glück nur uns gegenüber - durch. Sie provoziert, erst nur tagsüber. Das gaben wir mittlerweile im Griff und nun beginnt sie, wenn sie ins Bett soll.
Sie hört nicht, macht nichts, was sie soll und guckt einen dabei mit einem fiesen Grinsen an. Egal ob Mama oder Papa. Wenn sie dann endlich um Bett ankommt, lesen und kuscheln (sofern das ohne Rumhampeln klappt) trotzdem noch. Das Kuscheln wird dann aber wieder zum Geschrei, weil sie nicht kuschelt, sondern versucht sich hinzusetzen oder durchs Bett zu toben. Wenn wir dann rausgehen, weil die Kuschelzeit vorbei ist, gibt es nur Geschrei und sie kommt aus ihrem Bett und aus dem Zimmer.
Was können wir tun??
Liebe Nicole,
Löschendie Rolle des Vaters ist einfach: Er nimmt das Baby so oft er kann ins Tragetuch. Er wickelt es, er kuschelt mit ihm, er bringt es dir zum Stillen. Wenn du stillst, spielt der mit dem großen Kind. Er kocht. Er wäscht. Er räumt auf. Allerdings werden die meisten Männer auf der Arbeit sein, so dass die Mutter, wie ich auch, den größten Teil der Zeit selbst wuppen muss.
Meine Töchter waren 3,5 Jahre alt, als ihr Bruder geboren wurde. Habe ich das im Text wirklich nicht geschrieben? Dann muss ich das unbedingt ergänzen. Danke für den Hinweis.
Was ihr tun könnt, habe ich im Text ausführlich erklärt. Es geht eurer Tochter nicht um das Zubettgehen, sondern sie hat das Gefühl, im Alltag zu kurz zu kommen. Daher könnt ihr nur das tun: Ihr müsst ihr sehr, sehr , sehr viel Zeit widmen. Spielt mit ihr, lest ihr vor, kuschelt sie. Den ganzen Tag, immer wieder. Nicht eine Stunde am Stück, sondern immer wieder kontinuierlich über den Tag verteilt. Dann legt sich das Problem beim Einschlafen ganz von selbst. Ihr solltet in jedem Fall vermeiden, sie in dieser ersten Zeit (mindestens 3 Monate) für ihr Verhalten zu strafen oder zu schimpfen. Sie sagt damit nur, dass sie unglücklich ist. Sie kann es nicht anders ausdrücken.
Guck auch, welcher Aufmerksamkeitstyp deine Tochter ist - wir haben dazu einen Artikel im Blog, in dem wir das näher beschreiben. Denn wenn sie zum Beispiel ungerne kuschelt, musst du andere Wege finden, ihr Aufmerksamkeitsdefizit aufzufüllen. Ganz neu im Blog ist auch ein Artikel über das "Freche Grinsen", das sie abends zeigt. Auch diesen könntet ihr euch durchlesen.
Haltet durch - so eine Entthronung ist ein langer, schmerzhafter Prozess. Er kann euch enger zusammenschweißen oder er kann euch auseinanderbrechen.
Liebe Grüße, snowqueen
Vielen Dank für diesen tollen Artikel. Er hat mir wirklich die Augen geöffnet und mir geholfen wieder auf den richtigen Weg zu finden im Umgang mit meiner Erstgeborenen.
AntwortenLöschenAktuell bin ich dabei meine grossen Fehler gegenüber ihr wieder gut zu machen, erste Erfolge kann man schon erkennen. Nun bräuchte ich aber nochmal Ihre Hilfe.
Meine grosse Tochter Paula ist dreieinhalb Jahre, vor vier Monaten kam ihre Schwester zur Welt.
Anfangs war es sehr stressig für alle weil wir in dieser Zeit auch umgezogen sind (aber nur 5 km weiter in den Nachbarort). Paula bekam innerhalb der letzten Monate wirklich zu wenig Aufmerksamkeit.
Aber sie hat es noch einigermassen gut weggesteckt.
Die grosse Wende kam erst als sie vor 5 Wochen in den Kindergarten kam.
Am ersten Tag schickte sie mich nach zwei Stunden nach Hause und meinte sie schafft es alleine. Das hat zwei Tage gut funktioniert bis es eine neue Tischordnung gab und sie von ihrer Freundin getrennt wurde, die sie schon lange kennt.
Ab da war es immer sehr wackelig, mal ging sie gerne in den Kiga, mal gab es beim Abgeben grosse Probleme, weil sie sich an mich klammerte und sie nur mit Gewalt von der Erzieherin von mir getrennt werden konnte.
Ich forderte in einem Gespräch, auch mit der Leitung eine richtige Eingewöhnung, die meine Tochter ja nie hatte.
Davon wollten sie im kiga aber nichts wissen, weil es ein Rückschritt wäre, sie versprachen aber sich vermehrt um meine Tochter zu kümmern.
Dies klappte einigermassen einige Wochen, unter anderem mit Versprechungen, dass ich sie vor den Mittagessen wieder hole ( Mittagessen geht überhaupt nicht dort). Seit zwei Wochen, funktioniert die Trennung in der Früh immer schlechter. Es geht schon nach dem Aufstehen los, sie sagt mehrmal dass sie nicht dort hin möchte. Sie schreit und klammert beim abgeben, rennt weg, steigt nicht ins Auto... Ich hab sie deswegen schon ab und zu daheim gelassen oder sie auch wieder mit nach Hause genommen.
Die Erzieherin sagt, dass sie sich sobald ich weg bin schnell beruhigt und spielt.
Gleichzeitig gingen die Probleme daheim los, sie zeigt deutlich fast alle Symptome wie oben im Artikel beschrieben. Sie
braucht eindeutig meine Aufmerksamkeit und wir arbeiten auch schon daran. Sorgen macht mir auch weil Sie ihre Fingernägel abzupft bis sie fast schon bluten und ihr Selbstbewusstsein stark abgenommen hat seitdem sie im kiga ist. Was ich mit dem kiga machen soll weiss ich momentan nicht.
Ist es nur Anpassung dort und sie bricht deshalb bei problemen im kiga zusammen, also aufgrund der schlechten Eingewöhnung? Oder ist das Hauptproblem die Entrohnung und sie hat Probleme beim Abgeben weil sie weiss dass ich jetzt mit dem Baby wieder heim fahre.
Ist es dann wirklich so verkehrt sie wieder mit heim zu nehmen, wie die Erzieher sagen?
Eigentlich möchte ich dass sie in den Kiga geht und laut Erzieher geht es ihr dort gut.
Vielleicht haben Sie ein paar Tips wie ich ihr das Ablösen in der Früh erleichtern kann?
Vielen vielen Dank schonmal
Liebe Petra, das klingt sehr stressig für euch alle. Im Prinzip muss eure Tochter ja nicht nur eine Krise durchlaufen (die Entthronung), sondern noch eine zweite (Umzug)und dritte (Kindergarten neu). Das ist schon ganz schön viel für sie. Aber es geht ja nun mal nicht zu ändern. Ich vermute ganz stark, dass ihre Probleme mit dem Kiga tatsächlich daher rühren, dass sie weiß, dass du dann mit dem Baby nach Hause gehst und ihr zwei Exklusivzeiten habt, während sie "abgeschoben" wurde.
LöschenDie Entscheidung, ob du sie nochmal aus der Kita rausnimmst, oder nicht, kann ich dir nicht abnehmen. Du kannst das Abgebedrama so hinnehmen und versuchen, ihr Aufmerksamkeitsdefizit im Rest der Zeit vermehrt aufzufüllen. Das wird harte, harte Arbeit und sicherlich eine Weile dauern. Hast du es geschafft, wird auch die Ablösung früh einfacher. Oder du nimmst sie raus und kannst dich den ganzen Tag um beide Kinder kümmern. Dann fällt die Eifersucht wegen der Exklusivzeit weg, aber du hast keine Auszeit mehr und hast dann sicher dünnere Nerven.
Eine schwere Entscheidung! Viel Glück,snowqueen
Der Artikel ist wirklich super - für die Mutter!
AntwortenLöschenIch als Vater bin aber leider etwas in der Zwickmühle.
Mein Großer war schon immer ein "Mutter-Kind" und ich konnte leider bis heute nicht wirklich zu ihm durchdringen und hab teilweise sogar das Gefühl er hasst mich - und das leider schon als er noch ein Baby war.
Bereits als meine Frau zur Rückbildungsgymnastik ging konnte ich ihn nicht beruhigen geschweige denn ins Bett bringen.
Jetzt geht es mittlerweile, aber nur wenn wir ohne die Mammi sind. Dann verstehen wir uns zu 80% wirklich gut.
Sobald die Mutter jedoch in der Nähe ist heißt es nur noch: "Geh weg, ich will dich nicht sehen, das darfst du nicht, etc..." Er haut mich, beisst mich und ich weiß nicht was noch alles...
Wenn ich also dann zuhause bin, kümmere ich mich um den Kleinen und die Mammi um unseren Grossen - soweit neben der anfallenden Hausarbeit möglich (bei der ich natürlich mithelfe).
Die Wutanfälle häufen sich aber in letzer Zeit so sehr, dass meine Frau und ich schon ganz verzweifelt sind und nicht mehr weiter wissen. Ich würde ja gerne tiefer zu unserem Grossen durchdringen aber er will nur zur Mammi, vor der er sich aber auch nicht wirklich trösten läßt. Da ich mich mehr oder weniger eigtl. immer um unseren Kleinen kümmere dass meine Frau mehr Exclusive-Time mit dem Grossen hat, hatte ich gehofft, der Eifersucht aus dem Weg gehen zu können. Ich würde natürlich auch gerne auch mehr Zeit mir dem Grossen verbringen und unternehmen - aber mir scheint er will das nicht! Wenn aber nicht mal meine Frau ihn beruhigen kann - was dann?
Was kann ich als Vater denn machen, dass mein Grosser auch zu mir will?
Entschuldige! Dein Kommentar ist mir damals durchgerutscht! Dass dein Großer dich scheinbar ablehnt ist gar nicht so ungewöhnlich. Das geht echt vielen Vätern so (und manchen Müttern) - es hat mit der Bindungshirarchie zu tun. Wir haben einen ganzen Artikel dazu geschrieben: 'Wenn das Baby den Vater ablehnt'. Such mal danach. So, wie ihr es macht, ist es eigentlich gut: Du kümmerst dich ums Baby und deine Frau gibt eurem Großen Sicherheit. Erst, wenn die Entthronugskrise überwunden ist, hat er wieder emotionale Kapazitäten, um sich dir zuzuwenden. Aber im Moment schreit sein Inneres danach, so oft wir möglich so nah wie möglich bei seiner Bindungsperson Nummer 1 zu sein. Es ist schwierig, als 'Nummer 2' nicht daran zu verzweifeln, so abgelehnt zu werden. Ich weiß, wovon ich spreche. Doch wenn du dich nicht von ihm zurückziehst, werdet ir euch mit der Zeit annähern. Nämlich dann, wenn die enge Bindung zur Nummer 1 evolutionsbiologisch nicht mehr vonnöten ist.
LöschenViel Glück euch!
Snowqueen
Hallo,
AntwortenLöschenich habe mit Begeisterung deinen Artikel verschlungen. Wir durchleben nämlich schon sehr lange diese Zeit - leider hat es sehr lange gedauert, bis es bei mir Klick gemacht hat und ich erkannt habe, dass es meiner Großen (jetzt 4) um Aufmerksamkeit geht. Ich habe nun etwas Angst, dass wir schon zu spät sind, um noch die Kurve zu bekommen. Wir haben die letzten Monate immer wieder so auf die (von uns nicht erkannten) Hilferufe unserer Großen reagiert, wie du sagst, das man es nicht soll. Ich will das gar nicht. Sie ins Zimmer zerren. Sie anschreien. Aber ich bin leider sehr schnell an meiner Grenze bzw. darüber hinaus, bin sehr schnell überfordert.
Es gibt vor allem zwei Situationen, die immer wieder eskalieren. Vielleicht hast du da ja einen Tipp für uns.
1. Der kleine Bruder (jetzt 19 Monate) macht etwas, das wir ihm verbieten. Die Große geht hin, lacht und macht das selbe auch. Wir werden wütend.
2. Der kleine Bruder will irgendwas haben bzw hat irgendwas. Prompt will die Große das auch. Manchmal gelingt mir ein Kompromiss, manchmal nicht. Und dann eskaliert.
LG
Melanie
Liebe Melanie, es ist nie zu spät zum Kurve kriegen, sie ist dann halt nur etwas länger. Das heißt ihr müsst eurer Gr0ßen jetzt länger Aufmerksamkeit schenken, bis es wieder besser wird. Bitte gebt nicht nach kurzer Zeit schon wieder auf, ja? Ihr müsst jetzt 19 Monate nachholen - da wird sich ihr Verhalten nicht von heute auf morgen ändern. Aber ich verspreche dir, dass, wenn ihr Aufmerksamkeitsdefizit aufgefüllt ist, es wirklich, wirklich besser wird. Hast du schon herausgefunden, welcher Aufmerksamkeitstyp sie ist? Da gibt es einen extra Artikel dazu, lies den mal.
LöschenDer Schlüssel zur Verbesserung eurer Situation liegt wirklich darin, sich ihr so oft wie möglich immer für kurze Perioden zuzuwenden am Tag. Nicht einmal am Tag für eine Stunde was Schönes machen, sondern lieber alle 10 Minuten ein kurzes Buch lesen oder sie auf den Schoß zum Kuscheln nehmen, oder ihr die Haare flechten oder so - was sie halt mag. Ich habe in einem Artikel beschrieben, wie ich das mache, mit dem Aufmerksamkeits-Geben bei meinen drei Kindern. Er heißt "Der Morgen im Hause Snowqueen". Da kannst du nachlesen, dass ich immer im Blick habe, welches Kind welches Bedürfnis hat (Kuscheln, Nein sagen dürfen, Hilfe...)und ich im Laufe des Morgens immer wieder kurz jedem Kind dieses Bedürfnis erfülle. So in etwa solltest du das bei deiner Tochter und deinem Sohn auch versuchen. Wenn nämlich die persönlichen Bedürfnisse erfüllt werden, kommt es weniger dazu, dass die Kinder eifersüchtig auf das schielen, was das Geschwisterkind hat. Das wollen sie nur als Ersatz für die Leere in ihrem Inneren, die das Aufmerksamkeitsdefizit verursacht. Im Prinzip wollen sie nicht das Spielzeug, sie wollen Mama. Das ist ihnen aber nicht bewusst.
Liebe Grüße, snowqueen
Hei, ich bin Vater von einer vierjährigen Tochter und einem dreijährigen Sohn, und lebe mit meiner Frau in Skandinavien. Alle im Artikel beschriebenen Reaktionen und Verhalten habe ich schon erlebt - ich mag deinen Artikel - muss aber sagen dass ich über die ersten Entwicklungsstufen meiner Kinder viel viel mehr gelesen habe..auch mit viel mehr Interesse. Seit die Kinder kommunizieren und laufen passiert viel Erziehung aus dem Bauch heraus.
AntwortenLöschenWenn mir oder meiner Partnerin einmal die Nerven durchgehen sind es oft wir selbst die nach einem Wortgefecht oder einer Strafe am längsten daran zu knabberrn haben - (War man zu laut? War man zu streng? Was denkt das Kind jetzt von mir?..)
Die Kinder sind mir sehr wichtig - ich empfinde Stolz und habe Spass wenn ich beobachte wie sie sich Entwickeln. Um beiden wirklich gerecht zu werden nehme ich mir oft die Zeit und mache einen Ausflug oder ein kleines Abenteuer nur mit ihr/ihm..
Eltern erwarten viel von Ihren Kindern - Kinder erwarten nur Liebe.
Hej! Vielen Dank für deinen schönen Kommentar! Deinen letzten Satz möchte ich mir am liebsten auf den Arm tätowieren lassen - er ist so wahr!
LöschenLG, Snowqueen
Ich habe bei euren Artikeln - und das war wirklich bei jedem bisher so - immer früher oder später diesen Moment, an dem mich irgendein Satz so hart trifft, als hätte mir jemand eine Backpfeife gegeben. Dann sitze ich da, lege eine Hand vor die Augen und denke "Du Trottel. Natürlich, das war's... Und du hast es nicht kapiert..." Vielleicht lese ich vorsorglich besser alle Artikel, damit ich nicht immer erst die Situation verkacke und mich DANN einlese ;-)
AntwortenLöschenMein Baby ist jetzt 6 Monate alt, der große Bruder 25 Monate. Der abstand von nur 19 Monaten ist ohnehin eine Katastrophe, aber die Entthronung und Eifersucht, die parallel zum Start der Autonomiephase begann und das noch begleitet von den letzten 4 Backenzähnen... Ja. Kann man sich denken. Aktuell ist er fast wieder ähnlich drauf wie kurz nach der Geburt, damals habe ich uns alle mit eurem Artikel über den Umgang mit Wut durch diese "Phase" gelotst. Doch jetzt war ich wieder auf der Suche nach Antworten, denn im Moment macht er doch sehr stark durch schlechtes Benehmen auf sich aufmerksam. Jetzt weiß ich auch warum ;-) Dieser Artikel in Kombination mit dem über die verschiedenen Arten, den Liebesspeicher aufzufüllen und meinem Kind Aufmerksamkeit zu schenken, liefern mir wieder viele Antworten. Ab morgen wird das gelöst. Ich danke euch, immer mal wieder!
Liebe Grüße,
Kathrin
Liebe Kathrin, vielleicht tröstet dich der Gedanke, dass ich ganz genauso immer erst einmal Fehler mache, ganz klassisch. Und nach einer Weile feststelle: "Nee, so geht das nicht. So sind wir alle unglücklich in der Situation." Erst dann kann ich das Verhalten analysieren, verstehen und einen anderen Weg suchen. Meine Kinder wachsen also wie deine auf - ich mache genauso viele Fehler wie du. Das ist für meine Kinder vielleicht nicht so prickelnd, aber immerhin lerne ich dadurch viel hinzu. Und ihr mit mir! Es ist halt nicht so leicht, einen Weg zu gehen, den noch nicht so viele Eltern vor uns gegangen sind. An wem soll man sich orientieren?
LöschenLiebe Grüße, snowqueen
P.S. Der Altersabstand bei deinen Kindern ist aber auch ne harte Nuss! Puh!
Hey,
Löschenich hab euren Blog erst vor Kurzem entdeckt, unser Großer ist in letzter Zeit ganz furchtbar grob. Jetzt les ich mich grad quer durch eure Artikel und komm immer wieder auf Sachen, die ich bei ihm ganz offensichtlich komplett falsch verstehe. Zum Glück fühl ich mich aber auch durch euch bei vielen Ansätzen von mir bestätigt ^^
Zu diesem Artikel stellen sich mir jetzt aber einige Fragen.
Meine zwei Söhne sind 13 Monate auseinander, wir wollten einen kurzen Abstand (so kurz hat uns dann allerdings selbst überrascht xD)
Ich hatte das Gefühl, dass sich unser Großer sehr über seinen Bruder gefreut hat. Er war super liebevoll, ganz fürsorglich und bemüht. Ich war ssssoooo stolz auf ihn. Eifersucht gab es einfach gar nicht.
Mittlerweile sieht es aber oft ganz anders aus, der Kleine ist jetzt bald 10 Monate, der Große 23.
Unser kleiner Sonnenschein ist an allem dran, nur hinter seinem Bruder her und auch schon sehr mobil. Und der große Bruder hasst es, alles ist auf einmal NEIN oder AU, er stößt ihn um (oder er liebt ihn so toll, dass er ihm dabei weh tut, aber auch da ignoriert er mich total). Er provoziert uns, haut, verteilt Kopfnüsse und reißt mich ganz fest an den Haaren.
Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich es ihm mit nichts mehr recht machen kann.
Könnte es sein, dass seine Entthronung erst jetzt passiert? Da ich jetzt soviel auf seinen kleinen Bruder achten muss, der Kleine so großes Interesse an seinem Spielzeug zeigt oder auch weil der kleine Mann nun auch immer mit uns mitisst???
Oder ist es einfach nur eine Phase?
Habt ihr noch irgendwelche Ratschläge, oder auch Artikel die ich zuerst lesen sollte?
Ich werd halt morgen mal versuchen ihm noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Und auch abends beim Schlafen gehen seine groben Zärtlichkeiten anders anzunehmen. Im Moment verlass ich nach dem dritten oder vierten mal das Zimmer (da lieg ich meistens eh schon über eine stunde bei ihm), da es mich einfach so zornig macht und er dann immer schnell und ganz ohne Probleme einschläft. Aber ich hasse es jeden Abend im "Schlechten" mit ihm auseinander zu gehen und auch, dass er jetzt schon von vielen Seiten als grob, unerzogen oder böse abgestempelt wird (zb die lieben Urlis und Großtanten). Ich möchte einfach nicht, dass er in diese Ecke gestellt wird.
Liebe Grüße, und vielen, vielen Dank für eure tollen Artikel
Manu
Hey,
Löschenich habe erst vor Kurzem euren Blog entdeckt und ich liebe ihn jetzt schon!
Ich lese mich gerade quer durch eure Artikel, da unser Großer in letzter Zeit ziemlich grob ist.
Zu diesem Artikel hab ich nun einige Fragen.
Unser großer Schatz ist jetzt 23 Monate, sein kleiner Bruder bald 10 Monate alt. Anfangs gab es überhaupt keine Probleme, ich hatte sogar das Gefühl, dass er sich sehr über seinen kleinen Bruder freute. Sie haben sich gegenseitig angehimmelt, er hat auf ihn aufgepasst, war total fürsorglich und bemüht. Wir waren so stolz auf ihn!!! Eifersucht gab es einfach nicht und ich hatte schon geglaubt, dass wir dieses Problem einfach auslassen xD
Seit ein paar Wochen sieht alles ganz anders aus. Er haut, reißt mich an den Haaren und verteilt Kopfnüsse. Zum Glück macht er das nur bei uns Großen. Er provoziert wo er nur kann (durch eure Artikel, weiß ich jetzt zumindest schon ganz sicher, dass es nicht nur Grenzen austestet ist -> die Ansicht hat zb meine Oma, sie hält gar nichts von bedürfnisorientierter Erziehung -.-)
Aber auch egal was unser kleiner Sonnenschein angreift, momentan ist beim Großen alles AU, NEIN oder MEINS. Er stößt ihn jetzt auch oft um. Manchmal aus Spaß (der Kleine lacht leider oft drüber), oft auch zur Verteidigung seiner Spielsachen.
Kann es sein, das seine Entthronung erst jetzt stattfindet?
Weil der kleine jetzt so mobil ist und ich deswegen viel mehr Aufmerksamkeit für ihn brauche?
Unser Sonnenschein nur hinter den Sachen des großen Bruders her ist und natürlich auch immer genau das selbe Spielzeug will (umgekehrt natürlich genauso)?
Der Kleine jetzt auch mit uns mit isst?
Es ist eigentlich ziemlich egal um was es im Moment geht, ich hab zur Zeit oft das Gefühl, dass ich ihm überhaupt gar nichts mehr recht machen kann. Es war schon oft recht schwierig mit ihm, beim Kleinen geht vieles soviel leichter.
Wir hatten ein ganz tolles zu Bett gehen, aber im Moment klappt auch das gar nicht. Egal ob ich oder sein Papa mit ihm schlafen gehn, irgendwann haut, reißt,... er uns. Wir verlassen dann immer das Zimmer und er schläft immer gleich ein. Aber ich hasse es, dass wir fast jeden Abend im "Schlechten" auseinander gehen. Genauso fürchte ich mich davor, dass er jetzt bald von allen nur mehr so behandelt wird. Bei meiner Oma heißt es schon ständig, dass er so ein Lauser, so schlimm, so ungezogen,... ist. Ich möchte einfach nicht, dass er in diese Ecke gedrängt wird. Nur weiß ich gar nicht recht, was ich noch tun soll. Vielleicht kennt das ja sonst auch noch jemand, oder ihr habt Artikel die jetzt gerade sehr gut passen. Beißen, hauen,... hab ich schon gelesen.
Ich werde halt morgen versuchen ihm noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken und mich von seinen groben "Zärtlichekeiten" nicht aus der Bahn werfen zu lassen.
Liebe Grüße aus Österreich und vielen Dank für euren tollen Blog :-)
Manu
Sry, jetzt ist es doppelt. Beim ersten posten hat es mir einen Serverfehler angezeigt. Deswegen hab ichs dann nochmal geschrieben :-p
LöschenLiebe Grüße
Manu
Lieber Manu, ja, definitiv kann es sein, dass die Entthronung erst später kommt. Wenn das Baby noch viel rumliegt und schläft, empfinden es manche Geschwisterkinder nicht als Konkurrenz. Erst, wenn es dann krabbelt und an Spielzeuge geht, wird die Eifersucht groß. Insofern hast du das schon ganz richtig interpretiert.
LöschenLetzten Endes hilft nur, ihn ruhig und ohne schimpfen vom kleinen Bruder wegzuholen. Dein "Großer" ist noch wahnsinnig klein, er hat noch keine Impulskontrolle und kann noch keinen Perspektivenwechsel einnehmen, dementsprechend kann er noch nicht nachempfinden, wie es seinem Bruder geht, wenn er ihn haut und kann auch den Hauimpuls noch nicht unterdrücken. (Hast du diese beiden Artikel schon gelesen? "Impulskontolle" und "Empathie")
Am 10. Oktober kommt unser Buch zur Trotzphase raus, ich denke, das könnte für dich interessant sein, weil wir da ganz detailliert erklären, was im Gehirn eines Kleinkindes so vor sich geht, und was sie deshalb können und noch nicht können. Ganz, ganz dringend würde ich der Oma raten, das Buch zu lesen, denn ihn in seinem Alter "Lauser", "schlimm" und "ungezogen" zu nennen ist das gleiche, wie einen Zweijährigen dafür auszuschimpfen, dass er seinen Namen noch nicht schreiben kann. Es ist im schlicht unmöglich, er hat die kognitiven Meilensteine noch nicht erreicht, die ihn dazu befähigen würden! Außerdem steht in dem Buch, dass so eine Zuordnung schlechter Eigenschaften bewirkt, dass das Kind irgendwann wirklich selbst denkt, es sei böse und sich dementsprechend verhält! Dann wird er ein Lauser, weil SIE ihm das immer wieder rückgemeldet hat! (Ich glaube, darüber hatte ich mal in einem Artikel "Die Erziehung unserer Eltern und Großeltern" geschrieben.)
Liebe Grüße, Snowqueen
Ein großartiger Artikel. Ich erkenne meinen Stiefsohn in vielen punkten wieder. Aber unsere Situation ist speziell. Er ist nur jedes zweite Wochenende bei uns und in den Ferien. Mein Baby ist ein Schreibaby, der Stiefsohn hat ADHS. Mein Mann arbeitet viel und ich bin mit 2 Problemkindern alleine. Da sich verbale Aggressionen sowohl gegen mich, als auch gegen das baby wenden, und ich Angst habe, dass es bei alleine lassen, doch körperlich wird, bin och regelmäßig überfordert. Den Großen einzubeziehen geht fast nicht, es macht nichts Spaß und alles ist doof und essen schmeckt nicht. Jedes Geräusch, das der kleine von sich gibt, nervt, auch lachen oder gähnen. Wie soll ich mit so einer Situation umgehen? Habe schon öfter gesagr, dass mein Mann Urlaub nehmen muss, wenn dwr Große kommt, aber in den nächsten Ferien gibt es Urlaubssperre
AntwortenLöschenOh weh- eure Situation ist ja wirklich eine sehr spezielle, schwierige! Puh! Ich denke, bei euch liegt die Ablehnung auch darin begründet, dass das neue Geschwisterchen eine direkte Konkurrenz darstellt. Denn ihr seid die neue Familie vom Papa. Das ist doppelt und dreifach so schlimm, da der große Sohn nun nicht mehr sicher ist, ob er überhaupt noch Teil eurer (neuen) Familie ist. Dass du davon überfordert bist, kann ich mir gut vorstellen. Ich wäre es auch! Tatsächlich ist der Papa in eurer Situation derjenige, der sich viel einbringen muss. Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, dass der Papa in der Bindungshirarchie über dir steht bei eurem großen Sohn. Deshalb hilft es eher, wenn er etwas mit ihm macht.
LöschenLG, snowqueen
Hey,
AntwortenLöschengerade habe ich deinen Artikel gefunden und froh und traurig zugleich. Es wird eine harte Zeit auf mich zukommen schätze ich, ausruhen im Wochenbett habe ich mir anders erhofft..
Mein Sohn ist gerade 2 geworden, meine Tochter ist "auf dem Weg", Stichtag in 7 Tagen. Ich bin oft kaputt und kraftlos, freue mich, wenn Omas und Opas kommen, um mit dem Großen zu spielen. Papa ist seine wichtigste Bezugsperson. Alles ok, dachte ich. Aber jetzt fängt er an, mich offen abzulehnen. Er wendet sich ab, wenn ich mich ihm nähere, will mich nicht begrüßen, wenn er nach Hause kommt. Er freut sich nicht, mich zu sehen. Ich darf ihn nicht anziehen, vor allem nicht ins Bett bringen. Da ich jedoch gerade so kurz vor der Geburt nervlich echt labil bin, kann ich meine Trauer und die Verletztheit kaum verstecken, muss oft zum Heulen den Raum verlassen. Es tut mir schrecklich weh, dass er mich so ablehnt. Und da ich weiß, dass ich bald für ein paar Tage ins Krankenhaus muss und dann wegen des Kaiserschnitts wahrscheinlich die erste Woche zu Hause auch nicht voll tobefähig bin, wird sich die Situation zwischen uns beiden wohl auch erstmal nicht bessern.
Aber es muss, denn für diese Traurigkeit habe ich gerade keine Kraft! Ich will mich doch freuen über das Baby, über unser neue Familie, den großen Bruder.. Habe ich mir alles zu leicht vorgestellt?
Dein Artikel mahnt mich, Energien zu aktivieren und mich aus meiner bequemen vorgeburtlichen Ecke zu holen.. Ich hoffe, ich schaffe das..
Danke und viele Grüße,
Katrin
Liebe Katrin, nun ist ein bisschen Zeit vergangen und dein zweites Kind auf der Welt. Wie ist es dir ergangen? Hast du - neben dem Auffangen deines 2-Jährigen- es auch geschafft, gut auf dich selbst zu achten?
LöschenLG, snowqueen
Vielen lieben Dank für Deinen tollen Bericht!! Habe gerade heute zusammen mit meinem Grossen (3 J)- nach einem ganz miesen Wutanfall von ihm - geheult und schon so sehr an mir selber als Mama gezweifelt. Dein Artikel hat mir wieder Mut gegeben, daß ich vieles doch richtig mache und nicht die Einzige bin, die manchmal/oft verzweifelt ist. Liebe Grüsse, Maria
AntwortenLöschenFinde so eine Selbstaufgabe der Mutter,so empfand ich den Artikel,als nicht ehrlich und das verunsichert Kinder. Ich zeige meine Gefühle und respektiere
AntwortenLöschenmeine Grenzen. Und Entthronung wenn man es so sieht finde ich traurig. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht. Va das Scherenbeispiel: Kind will sich reiben und testen will echte Reaktionen auf Verhalten erfahren und erhält ein: Komm Schatz wir gehen zum Spielplatz...meine Kids und auch ich würden uns veräppelt vorkommen...aber das ist nur mein persönliches Empfinden.Lg
Liebe Anonym, vielen Dank für deinen Kommentar. Weißt du, aus deinen kurzen Zeilen lese ich heraus, dass wir vielleicht einen ganz unterschiedlichen Blick auf Kinder haben? Du schreibst, Kinder wollen sich reiben und echte Reaktionen testen. Mmmh. Als sie meinen Schlafsack zerschnitten, bin ich ja sehr laut geworden und habe mir vor Wut auf die Oberschenkel geklatscht- wenn das nicht authentisch war, was dann? Und trotzdem bin ich erwachsen genug, danach, wenn ich meine echten Gefühle verbalisiert habe, auf das Bedürfnis meines Kindes HINTER dem Verhalten zu schauen. Und das war eben nur vordergründig ein 'Reiben'. Das provozierende Reiben ist - in meinen Augen - nur eine kindliche Strategie, um zu signalsieren, dass es ihm nicht gut geht. Dass es traurig ist, sich verlassen fühlt, einfersüchtig ist etc. Dafür brauche ich es doch nicht zu bestrafen. Eine Strafe würde das Gefühl ja nur verstärken. Was das Kind braucht - in meinen Augen - ist Zuwendung und Verständnis. Ich kann demnach signalisieren, dass ich zwar die Strategie (das Zerschneiden) scheiße fand, aber das Bedürfnis dahinter sehen und verstehen kann. Ich kenne kein Kind, das sich 'veräppelt' fühlt, wenn man auf seine echten Bedürfnisse reagiert, aber gut, ich kenne deine Kinder nicht, daher weiß ich nicht, wie sie sich fühlen würden.
LöschenWas deinen Kommentar zur Selbstaufgabe angeht: Ja, für eine kurze Zeit gibt sich die Mutter sicherlich ein Stück weit selbst auf, um die emotionale Krise ihres Erstgeborenen mit aufzufangen. Genauso wie der Vater, der sich in der Zeit um das Neugeborene kümmert. Aber es ist ja nur eine begrenzte Zeit, um die es geht. Werden die wichtigen Bedürfnisse der Kinder in dieser Zeit beachtet und erfüllt, dann folgt automatisch eine sehr viel leichtere Zeit danach, in der die Eltern wieder entspannt auf der Bank sitzen und Kaffee schlürfen können, während die Kinder fröhlich allein spielen.
Liebes Wunschkind-Team, wir werden auch bald vier Menschen in unserer Familie sein. Ich wünsche mir ein Buch für Eltern, das mich ein bisschen darauf vorbereitet. Ich höre so oft, dass alles anders wird und ich weiß auch, dass wir die Auswirkungen erst in ihrer ganzen Tragweite erleben, wenn es soweit ist. Und trotzdem möchte ich mich gerne so gut ich kann (innerlich) vorbereiten. Kennt ihr hilfreiche Bücher? Favoriten für den dann dreijährigen Bruder? Herzliche Grüße, Hanna
AntwortenLöschenLiebe Hanna,
Löschenim Artikel sind ja relativ weit oben schon welche fürs Geschwisterchen erwähnt. Der WWW-Klassiker und die Ausgabe von Ministeps sind auch empfehlenswert.
Für Erwachsene ist uns bisher nur das hier in den Quellen verlinkte Buch bekannt (das sollten wir vielleicht auch noch mal als Projekt ins Auge fassen).
Liebe Grüße!
Danielle
Vielen Dank für deinen Artikel! Ich habe momentan auch einen kleinen Mann der mich (und zwar nur mich) des Öfteren mal provoziert (zumindest fühlt es sich für mich so an).
AntwortenLöschenBei den kleinen Zurückweisungen habe ich mich sofort ertappt, ich werde in Zukunft mal darauf achten.
Ihr Lieben,
AntwortenLöschenich lese euren Blog schon eine ganze Weile und er hat mir geholfen, meine Kinder aus anderen Augen zu sehen. Vielen Dank dafür. Ich versuche auf die Bedürfnisse meiner Kinder zu achten und dabei meine nicht aus den Augen zu verlieren. Es gibt Tage, an denen klappt es sehr gut. Ich hatte eine Zeitlang ein unerschütterlich gutes Gefühl dabei.
Aber, seit ca. einer Woche regiert hier das Chaos. Und ich verstehe es nicht. Ich weiß nicht mehr weiter.
Meine Tochter (fast 5) schreit meiner Meinung nach lauthals nach Aufmerksamkeit. Sie will als erstes ins Bett gebracht werden, obwohl sie es eigentlich immer genossen hat, mit Papa länger wach zu bleiben während ich erst ihren Bruder (2) in den Schlaf begleitet habe. Nun bring ich erst sie ins Bett, während ihr Bruder beim Papa kreischt und brüllt, weil er zu Mama will. Beide gleichzeitig ins Bett bringen klappt nicht. Ich bringe beide Kinder ins Bett, weil beide nicht vom Papa ins Bett gebracht werden möchten. Das ist schon seit Monaten so. Seit einer Woche ist es aber so, dass Papa überhaupt nichts mehr machen darf. Wir hören wirklich den ganzen Tag bei allem und jedem "Nein, Mama soll!". Was selbstverständlich zu Frust bei meinem Mann führt, welchen er wiederum an der Familie auslässt, weshalb es z.B. heute schon so war, dass ich mir gewünscht habe, er wäre weg.
Beide Kinder wollen immer nur Mama. Obwohl ich versuche, immer für sie da zu sein. Meine Tochter benimmt sich frech und provoziert. Mein Sohn macht sehr viel Blödsinn. Ich muss immer hinterher sein. Er wirft Sachen durch die Hecke (so ist unser Gartenschirmständer unbrauchbar geworden, weil er die Schraube zum Festdrehen weggeworfen hat z.B.). Das Essen ist eine Katastrophe. Nichts ist gut genug. Und hinterher sieht das gesamte Esszimmer aus wie Sau. Ich war immer der Meinung, beide dürfen das Essen mit allen Sinnen kennenlernen, aber nicht spielen. Vielleicht verlange ich da zu viel von den Kindern, ich weiß es nicht.
Ich verstehe nur gerade wirklich nicht, was genau die Bedürfnisse meiner Kinder sind. Ich versuche hinzuhören. Wenig nein zu sagen. Frage, ob wir etwas spielen wollen. Lasse sie helfen. (Selbstverständlich habe ich Tage, an denen das nicht klappt, aber ich versuche, mich deswegen nicht runterzumachen sondern sage mir, dass es wichtig ist, gut genug zu sein, nicht perfekt. Und gut genug zu sein bedeutet, dass es eben nicht jeden Tag in jeder Sekunde klappen muss.)
Der bevorstehende Kindergartenwechsel meiner Tochter ist mitverantwortlich für diese Situation.
Aber ich weiß nicht, wie wir aus dieser Spirale wieder herauskommen sollen.
Ich nehme mir jeden Tag vor, nicht so viel zu meckern/schreien/nölen. Aber es fällt mir im Moment schwer.
Vorhin sagte meine Tochter zu mir, ich solle den Mund halten. Nachdem ich allein war, hab ich nur noch geweint. Sie hat das gesagt, weil mir Dinge aus dem Mund gerutscht sind, die ich niemals zu meinen Kindern sagen wollte. Dass sie sich benimmt wie eine Ätzkuh. Warum Papa mit ihr auf das Fest gehen sollte, so scheiße wie sie sich verhält. Oh Gott, während ich das schreibe, fange ich direkt wieder an zu weinen. Ich fühle mich schrecklich. Ehrlich. Wie kann man sowas zu seinem Kind sagen? Zu meinem Sohn hab ich gestern gesagt, er sei ein Terrorzwerg.
Ich weiß, dass Kinder zu dem werden, was man ihnen sagt. Ich weiß, sie sagen uns mit ihrem Verhalten, dass es ihnen nicht gut geht. Ich weiß, sie provozieren nicht, weil sie uns ärgern wollen, sondern weil es ihnen an irgendetwas fehlt. Ich weiß, hinter ihrem Verhalten steckt ein Bedürfnis.
Aber ich weiß nicht, was. Wie soll ich es beiden Recht machen. Wo soll ich anfangen. Ich kann mich nicht Zweiteilen. (Über die Situation zwischen mir und meinem Mann mal ganz zu schweigen.)
Nun ist es doch ein Roman geworden. Und ich habe nur die Hälfte dessen aufgeschrieben, was mich beschäftigt.
Vielleicht habt ihr ja trotzdem einen Tipp für mich.
Vielen Dank schon mal und
macht bitte weiter so! Euer Blog ist echt goldwert!
Liebe Grüße
Katrin
Hi Katrin,
Löschenich hoffe, dass die Situation bei euch inzwischen besser geworden ist.
Ich glaube, dass es ganz normal ist, dass Streit mit den Kindern oft auch zu Streit mit dem Partner führt und umgekehrt. Einfach dadurch, dass die Situation unentspannt ist und auch mal jemand den Frust abbekommt, der gerade gar nicht dafür verantwortlich ist. Und dann kommt es zur Abwärtsspirale. Mir hat es oft geholfen, einen Punkt zu ändern, durch den dann wieder eine Aufwärtsspirale entstandden ist.
Ich glaube, du solltest bei deinem Mann ansetzen, denn schließlich ist er der Erwachsene und sollte die größte Einsicht haben. Mach ihm klar, dass du gerade seine uneingeschränkte Unterstützung brauchst, um aus der Situation herauszukommen. Sag ihm, dass du verstehen kannst, dass er darunter leidet, von den Kindern zurückgewiesen zu werden. Versuche ihm aber auch klar zu machen, dass er es nicht persönlich nehmen darf. Kinder haben einfach solche Phasen. Bei uns wechselt es immer wieder. Mal Mama-Kind, mal Papa-Kind. Natürlich ist man irgendwie verletzt, wenn einen das eigene Kind wegschickt. Aber es kommen auch wieder Zeiten, wo es sich ändert. Jedenfalls verbessert sich die Situation nicht, wenn dein Mann frustriert ist und diesen Frust an der Familie auslässt. Ganz im Gegenteil. Ich kann mir vorstellen, dass es die Kinder merken und sich noch mehr an die Mama klammern.
Meine Idee: Bitte deinen Mann darum, dir andere Aufgaben abzunehmen, insbesondere im Haushalt. Das macht ihm vielleicht nicht so viel Spaß, entlastet dich aber ungemein. Dadurch hast du mehr Kraft für deine Kinder und auch mehr Geduld. Dadurch wird es ja auch für ihn angenehmer.
Versuche, in so wenig wie möglich Situationen zu meckern und zu kritisieren. Dann kooperieren deine Kinder vielleicht in den wirklich wichtigen Situationen.
Vielleicht kannst du für deine Tochter manchmal eine Freundin einladen. Ich bin dann jedenfalls "abgemeldet", wenn jemand zum Spielen da ist und kann mich um den Haushalt kümmern (und du dann um den Kleinen). Oder sie geht mal zu einer Freundin, vorausgesetzt, sie fühlt sich dann nicht abgeschoben.
Dann halte ich es für wichtig, den Abend zu entspannen. Vielleicht mag deine Tochter abends alleine oder mit deinem Mann noch etwas im Fernsehen bzw. auf DVD anschauen während du den Kleinen ins Bett bringst. Vielleicht so für 20 min. Dann ist sie stolz, dass sie noch was angucken darf, wenn der Kleine schon ins Bett muss.
Vielleicht kannst du auch mit der Großen schon über die Situation reden und sie um Mithilfe bitten. Vielleicht hat ja auch sie eine gute Idee. Oder es hilft ihr einfach, über ihre Sorgen zu reden.
Alles Gute für euch!
Hallo ihr lieben!
AntwortenLöschenLange Zeit fühlte ich, dass ich das Leben mit den Kindern recht gut meistere, man versucht bei Problemen ja immer der Grund zu finden und daran zu arbeiten.
Leider haben wir eine Sache, die ich bis jetzt noch nicht in den Griff bekommen habe.
Wir haben Ida (5) und Jonas (3½). Die beiden spielen recht gut zusammen und ganz plötzlich fällt etwas vor, was Ida in Wut ausbrechen lässt, und dann haut sie Jonas. Gestern hat Jonas aus versehen Idas Schulbade mit Socken geöffnet statt seine eigene. Bum, Ida haut Jonas.
Es sind wirklich Dinge wo man sich denkt, was zum Teufel ist daran so schlimm?!?! Warum ist das für Ida eine Katastrophe??
Ida haut niemals uns Eltern/ Erwachsene und im Kindergarten haben wir auch noch nie davon gehört. Jonas haut nie - auch nicht wenn er von Ida etwas abbekommt.
Dazu kommt, dass Ida (meist im Kindergarten) in die Hose pinkelt. Nicht richtig, aber etwas - wahrscheinlich weil sie nicht mehr einhalten kann. Meine Vermutung ist, dass sie das Spiel nicht verlassen möchte, man könnte ja etwas verpassen.... Wir haben mit den Kindergärtnerinnen gesprochen, feste Pippi Zeiten einzuhalten, aber irgendwie haben die wahrscheinlich zu wenig Personal.... Es geht besser, aber ich denke auch, dass ein 5 jähriges Mädchen selbst dazu bereit ist (körperlich) auf Toilette zu gehen, wenn sie muss.
Mein Beitrag ist wahrscheinlich etwas fehl am Platz, aber ich denke vielleicht hängt die Wut dem Bruder gegenüber mit Pippi machen irgendwie zusammen...?
Liebe Grüsse
Wenn er schon 3,5 ist, denke ich, seit ihr mit der Entthronung durch. das Hauen und auch das Pipi machen, sind übrigens völlig normale Verhaltensweisen, auch für eine Fünfj#ährige. Versprochen! Ich denke, du hast recht, wenn du sagst, sie hat keine Lust, ihr Spiel zu unterbrechen, und dass deshalb ein paar Tropfen in die Hose gehen. Nun, was ist schlimm daran? Nichts. Man muss doch auch erst lernen, wann zu spät zu spät ist, also wieviel die eigene Blase wirklich halten kann. Ich würde da gar nicht weiter drauf eingehen.
LöschenLG, Snowqueen
Huhu! Hoffentlich habt ihr diese Frage noch nicht bekommen, ich hab sie jedenfalls nicht gesehen. Meine Große 2,75 schreit oft absichtlich los, wenn der Kleine 0,5 endlich eingeschlafen ist oder wenn er schreit. Ich muss ihn ganz viel Tragen und kann nicht aufstehen, wenn er im Bett eingeschlafen ist. Das ist sehr schwierig für alle. Wir haben die Kinder aufgeteilt. Papa mit Tochter in einem und ich mit Sohn im andern Zimmer. Das Einschlafen so klappt meist recht gut. Allein kann ich mit beiden jedoch keinen Mittagsschlaf machen. Ich versuche wirklich eine Ja-Umgebung zu schaffen, aber wenn ich sage, ich will das nicht. Z.B. mit der Schere rennen. Dann sagt sie: ich will das aber. Was soll ich dann tun? Wegnehmen? Zum Schreien empfiehlt eine Expertin die Tochter ebenfalls anzuschreien, was ich für kompletten Quatsch halte. Aber oft weiß ich nicht weiter. Mehr Zeit hab ich einfach nicht. Haushalt bleibt eh schon liegen. Paarbeziehung ist quasi auch nicht mehr. Auch wenn ich sage, ich bin hundemüde und setze mich mit Sohn in der Tage aufs Sofa und mach fünf Minuten die Augen zu, schreit sie gern mal los und sagt, ich darf nicht schlafen. Hilfe? Tipps? Ich freue mich! LG!
AntwortenLöschenPS: Euer Buch hab ich gleich für mich und eine Freundin bestellt!
Hui, anstrengend, liebe Tanja. Ich kann mir vorstellen, wie müde du bist!
LöschenDeine Tochter signalisiert mit dem Schreien, dass sie Aufmerksamkeit und Liebe von dir braucht. Im Moment ist es wohl so, dass sie denkt, du hast den Kleinen lieber als sie, weil du dich so oft um ihn kümmerst und er an dir hängen darf und er vermutlich auch an deiner Brust stillt - so viel Nähe hat sie mit dir nicht mehr. Ihre größte Angst ist also, dass du ihn lieber hast als sie. Wenn sie nun schreit, dann nicht, um ihn wirklich aufzuwecken, oder um dich zu ärgern, sondern weil sie in diesem (zugegebenermaßen ungünstigen) Moment der Drang dazu überkommt, weil sie eben innerlich Stress (Liebeskummer) hat.
Wenn du dich hinsetzt, um mit dem Kleinen mitzudösen und sie sagst, darfst nicht, will sie dich nicht schikanieren. Sie sagt damit nur: "Guck, das Baby schläft doch jetzt. Jetzt hättest du Zeit, endlich was mit mir zu machen. Warum schläfst du da? Spiel mit mir!" Ich fürchte, das wirst du auch tun müssen, anders kommt ihr nämlich aus diesem doofen Kreislauf nicht mehr raus. Ich verstehe, dass du hundemüde bist und auch, dass der Haushalt liegen bleibt und die Partnerschaft auf der Strecke bleibt und du das ändern möchtest. Aber deine Tochter ist klein, noch nicht mal drei, und dein Partner ist groß und kann abwarten, wenn du ihm sagst, dass das jetzt wichtig ist. Du kannst ihm sagen, wie sehr du ihn vermisst und wie gern du mal wieder einfach mit ihm allein sein möchtest, aber dass es jetzt gerade dringend ist, sich um das gebrochene Herz der Tochter zu kümmern, und dass es bald wieder besser wird für alle. Denn wenn ihr eurer Tochter jetzt nicht helft, wird das Stören/Kreischen etc. nicht besser werden, d.h. eure Beziehung und der Haushalt werden noch länger warten müssen.
Wegen der Schere. Mmmh. ich würde sie ihr nicht sofort aus der Hand nehmen, mich aber so vor sie hocken, dass sie nicht weiterrennen kann und dann so lange um die Schere bitten, bis sie sie freiwillig gibt. Wenn das nicht möglich ist, weil das Baby gerade schreit, würde ich ihr jedoch vermutlich die Schere aus der Hand nehmen. Ich habe bei meinem Sohn (auch 2;75) die Erfahrung gemacht, dass ich ihm einen kurzen Moment des Gesichts-Wahrens geben muss, wenn ich etwas von ihm möchte. Wenn er seinen Schwestern Schokokekse abgeben soll, und er aber alle aufessen möchte, z.B. Dann warten wir geduldig neben ihm, aber wir gehen auch nicht weg. Und dann steckt er sich zwar noch einen weiteren Keks in seinen Mund, kann dann aber doch seinen Schwestern die restlichen Kekse überlassen. So ähnlich würde es bei uns mit der Schere auch laufen.
Viel Glück! Snowqueen
Vielen, vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich hab so etwas schon befürchtet, ich weiß allerdings einfach nicht konkret, wie ich da rauskommen soll. Wenn ich müde bin, nervt mich alles noch schneller und ich hab was Wut angeht einige Baustellen. (Ich lese gerade euer Buch;) Alle Situationen, die ihr beschreibt, kenne ich so oder so ähnlich. Mir ist mittlerweile schon echt ein Licht aufgegangen und vieles kann ich im Ansatz umsetzen. Aber wohl nicht genug. Wie kann ich ihr konkret aus dem Liebeskummer helfen? Soll der Papa den Kleinen nehmen, wenn er da ist und ich mit ihr dann was allein machen? Im Moment geht sie oft zu den Großeltern, was sie gern macht. Zu denen sagt sie, dass sie ihren Bruder nicht anschauen und anfassen dürfen. Zudem geht eigentlich in zwei Wochen die Eingewöhnung im Kindergarten los. Kriegen wir das hin? Den Kleinen mag ich noch nicht zu den Omas geben. Er fängt an zu fremden und ich hab damit kein gutes Gefühl. Ich fühle mich gerade so hin und hergerissen. Überall steht man soll auf auch achten, mein Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf ist aber so etwas von unerfüllt. Und der Kleine braucht mich und die Große auch ... Oje ...
LöschenOh, hätte in eurem Buch nur noch ein bisschen weiterlesen müssen. Jetzt muss ich erst mal ein bisschen weinen ... Und ich kenne viele Familien, in denen es auch so ist ...
LöschenHallo,
AntwortenLöschenwir haben zur Zeit auch ein Problem mit unserer sechsjaehrigen Tochter, die nun "entthront" wurde. Ich bin auf deinen Text gestossen und finde ihn wirklich sehr hilfreich und voll mit Informationen, die mir die Augen geoeffnet haben ueber die Gefuehle meiner grossen Tochter. Unser Nachwuchs ist nun fast sechs Wochen alt und meine Grosse hat ganz schoen damit zu kaempfen. Sie provoziert, macht extra laut und ist generell meistens schlecht gelaunt, wie in deinem Artikel beschrieben. Ich moechte gern deinen Tipps folgen und bin mir sicher, dass wir das meistern werden.
Nur ein Problem haben wir, das hier nicht angesprochen wurde. Ich weiss mir nicht mehr zu helfen und wollte daher mal fragen, ob du vielleicht eine Loesung hast oder einen Tipp, wie ich die Sache angehen kann. Seitdem ihr Bruederchen da ist, moechte meine sechsjaehrige Tochter nicht mehr in die Schule (Ich muss dazu sagen, dass wir im Ausland wohnen und die Kinder hier schon mit drei Jahren eingeschult werden. Es ist also nichts Neues fuer sie.). Sie weint ganz schrecklich am Schultor, moechte nicht hineingehen und wenn sie dann doch hineingeht, kommt sie meistens wieder schreiend herausgerannt, um mich zu suchen (ich will mir gar nicht ausmalen, was waere, wenn ich da nicht mehr stehen wuerde). Ich "verstecke" mich immer hinterm Zaun, sodass sie mich nicht sieht. Sie schreit, schlaegt manchmal um sich und verweigert sich regelrecht hineinzugehen und hoert auch gar nicht zu, was ich sage. Ich versuche ihr ruhig zu erklaeren, dass sie in die Schule gehen muss, hilft alles nicht. Am Ende muss ich oder der Lehrer sie regelrecht hineinziehen. :-( Vorgestern wurde ich sogar von der Schule angerufen, dass ich sie bitte abholen soll, weil sie ueber Bauchweh klagt. Als ich dann dort war, hatte sie gar keine Bauchschmerzen, sondern hat nur gelogen, damit ich sie abhole. Generell klagt sie jeden Morgen ueber Bauchweh, was vielleicht auch wirklich stimmt, da sie dieses Trennungsangstgefuehl im Magen spuert, aber es nicht ausdruecken kann. Ich bin mir sicher, dass in der Schule alles i.O. ist und sie keinerlei Probleme mit Freunden oder Schulaufgaben hat. Ihr Verhalten kommt wirklich von unserer momentan haeuslichen Situation.
Ich moechte ihr unbedingt helfen, moechte, dass sie sich geliebt und wichtig fuehlt. Moechte auch gern nachgeben, kann sie aber nicht einfach wieder mit nach Hause nehmen, denn sonst geht sie ja gar nicht mehr zur Schule. Hast du vielleicht eine Idee, was ich tun kann? Sie moechte noch nicht einmal mit ihren Freunden ins Schulgebaeude gehen. :-( Muss erst die haeusliche Situation wieder hergestellt werden und ihr Sicherheitsgefuehl zurueckerlangt werden bevor es besser wird oder kann ich jetzt schon etwas tun, um den Schulgang einfacher zu machen?
Entschuldigung fuer die lange Nachricht. Ich hoffe sehr auf eine Antwort.
Liebe Gruesse
Tut mir leid, dein Kommentar ist mir durchgerutscht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir jetzt noch. Sie weigert sich, zur Schule zu gehen, weil sie weiß, dass du und das Baby gemütlich zusammen zuhause seid. Das ist doch unfair, dass sie von dir getrennt sein muss (blöde Schulpficht!)Da es sich nicht ändern lässt, eben wegen der Schulpflicht, würde ich dir raten, ihr einfach empathisch zuzuhören. (Okay, einfahc ist es nicht...). Ich habe das hier beschrieben, lies das mal. das sollte euch helfen: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2017/04/aktives-zuhoeren-nach-thomas-gordon-familienkonferenz-mit-kindern-erfolgreich-kommunizieren.html
LöschenLG, Snowqueen
Hallo! Wie soll ich denn nur mit Großeltern umgehen, die nichts von Bedürfnissen wissen und auf die Eifersucht der Großen auf den Kleinen nicht besonders toll reagieren? Sie sagt zur Oma, dass sie nicht hallo sagen darf und nicht mit ihm lachen darf. Ich denke, sie hat einfach Angst, dass sie die ungeteilte Aufmerksamkeit verliert und das schmerzt sie. In der konkreten Situation kann ich das aber gar nicht richtig in Worte fassen, geschweige denn ihnen so erklären, dass sie es verstehen. LG! Tanja
AntwortenLöschenLiebe Tanja...das ist schwer, stimmt. Aber du bist das Sprachrohr deines Kindes. Überlege dir vorher, was du sagen willst, so dass es die Oma versteht. Deine Einschätzung, warum deine Tochter das macht, ist nämlich ganz richtig. LG, Snowqueen
LöschenHallo!
AntwortenLöschenDanke für die tollen artikel, ich lerne immer wieder Neues von euch.
Derzeit haben wir auch eine Situation in d entthronungsphase und ich wollte euch um euren Rat fragen. (Ältere Tochter 2j, jüngere 8wochen). Die ältere geht bisher sehr liebevoll mit der jüngeren um- wir haben sie intensiv vorbereitet. Nun will sie aber seit Ca 2 Wochen nicht mehr mittags in gemeinsamen Familienbett schlafen, sondern möchte in ein anderes Zimmer spielen oder auch anderes Zimmer mit Bett. (Ich lege mich üblicherweise mit beiden mittags hin- auf der einen Seite die kleine stillend, auf er anderen Seite die Größe mit Flasche,
Schnuller und Bären). Aber seit geraumer Zeit sagt sie "nein, anderes" und meint das andere Bett oder Zimmer und möchte nicht mit mir & der kleinen gemeinsam mehr im Bett schlafen. Ich bin sehr verwirrt und weiß nicht genau, woran es liegen könnte.
Sie sagt auch seit 5 Tagen nach der Geburt selbstständig wann sie aufs Klo muss und wir gehen dann mit ihr.(zwar nicht immer sagt sie es, aber auch vor allem vor dem einschlafen, da sie es da vermutlich am besten spürt?)
Ich dachte, das wäre ein großer Fortschritt u zugleich Zeichen dafür, dass sie den Übergang auch gut schafft.
Ich glaube der Mittagsschlaf ist wichtig für die Verarbeitung der Ereignisse vom vm und -noch viel wichtiger- ich sehe ihr an, dass sie hundemüde ist. Aber sie weigert sich... Habt ihr eine Idee?
Ich würde mich sehr über einen Kommentar freuen. Liebe Grüße!
Hallo!
AntwortenLöschenDanke für die tollen artikel, ich lerne immer wieder Neues von euch.
Derzeit haben wir auch eine Situation in d entthronungsphase und ich wollte euch um euren Rat fragen. (Ältere Tochter 2j, jüngere 8wochen). Die ältere geht bisher sehr liebevoll mit der jüngeren um- wir haben sie intensiv vorbereitet. Nun will sie aber seit Ca 2 Wochen nicht mehr mittags in gemeinsamen Familienbett schlafen, sondern möchte in ein anderes Zimmer spielen oder auch anderes Zimmer mit Bett. (Ich lege mich üblicherweise mit beiden mittags hin- auf der einen Seite die kleine stillend, auf er anderen Seite die Größe mit Flasche,
Schnuller und Bären). Aber seit geraumer Zeit sagt sie "nein, anderes" und meint das andere Bett oder Zimmer und möchte nicht mit mir & der kleinen gemeinsam mehr im Bett schlafen. Ich bin sehr verwirrt und weiß nicht genau, woran es liegen könnte.
Sie sagt auch seit 5 Tagen nach der Geburt selbstständig wann sie aufs Klo muss und wir gehen dann mit ihr.(zwar nicht immer sagt sie es, aber auch vor allem vor dem einschlafen, da sie es da vermutlich am besten spürt?)
Ich dachte, das wäre ein großer Fortschritt u zugleich Zeichen dafür, dass sie den Übergang auch gut schafft.
Ich glaube der Mittagsschlaf ist wichtig für die Verarbeitung der Ereignisse vom vm und -noch viel wichtiger- ich sehe ihr an, dass sie hundemüde ist. Aber sie weigert sich... Habt ihr eine Idee?
Ich würde mich sehr über einen Kommentar freuen. Liebe Grüße! Patricia
Liebe Patricia, eine meiner Töchter ist auch mit 2 aus dem Familienbett ausgezogen (dann allerdings mit 3,5 wieder eingezogen, als der Bruder geboren wurde), du kannst das frohen Mutes zulassen. Auch das Pipi machen - wunderbar. Es gibt übrigens Kinder, die mit 2 den Mittagschlaf selbst abschaffen. Wenn es von ihnen selbst kommt, ist es okay, sie braucht es dann nicht mehr. Nur der Übergang, bis der Körper sich daran gewöhnt hat, mittags nicht mehr schlafen zu dürfen, ist seeeeehr anstrengend. LG, Snowqueen
LöschenSo ein wichtiger Artikel! Gut, dass ich diese Seite als Tipp im Hinterkopf hatte, als es bei uns in den letzten Tagen plötzlich drunter und drüber ging. Ich hab den Artikel auf meinem Blog verlinkt (https://mehrfamilienblog.wordpress.com/2017/02/06/ploetzlich-gross/), damit ihn noch viel mehr Eltern im richtigen Moment finden! Danke.
AntwortenLöschenNadine vom mehrfamilienblog
Danke, Nadine!
LöschenErstmal vielen Dank für den schönen Artikel.
AntwortenLöschenUnsere Tochter ist 3 1/2, ihr Bruder ist 9 Wochen alt.
Ich versuche ihr so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu geben. Sie schläft im Familienbett, wenn ich stille lese ich vor und sobald Papa da ist nimmt er den Kleinen damit ich mich ausschließlich um sie kümmern kann.Trotzdem ist die eifersüchtig, provoziert und zwickt und haut auch manchmal das Baby wenn ich sie nicht schnell genug davon abhalten konnte. Nun meine Frage: Dahinter gucken hieße doch sie in den Arm nehmen obwohl sie gerade etwas echt schlechtes gemacht hat oder? Oder wenn ich erst klar Nein sage und sie dann trotzdem in den Arm nehme ist das dann nicht zu ambivalent und das Nein dann eben nicht mehr klar? Am besten wäre es natürlich wenn erst gar nicht so ein Aufmerksamkeitsdefizit entstehen würde, dass sie so was macht. Aber ich muss ja auch mal duschen oder was essen.Und Papa lässt sie zur Zeit kaum an sich ran.Was soll ich tun?
Ich würde das stärker verbalisieren, was in der vorgeht: "Ich hasse es, wenn du dem Baby weh tust. Hör auf damit! Aber ich glaube, du fühlst dich gerade nicht gut, und zwickst deshalb. Lass uns kuscheln, dann geht es dir bestimmt bald besser." Dann bist du nicht ambivalent. Du bist klar in beiden deiner Aussagen: 1. Ich will nicht, dass du dem Baby weh tust. 2. Ich liebe dich bedingungslos.
LöschenAn sich klingt es so, als macht ihr schon alles, was man tun kann. Aber du musst bedenken: Das Baby nimmt ihr trotz aller eurer Anstrengung etwas weg. Ihr ward vorher für sie allein da, jetzt nicht mehr. Über diesen Schock und die beängstigenden Gefühle, die damit verbunden sind, muss sie erst einmal hinwegkommen. Das kann etwas dauern.
Viel Glück, Snowqueen
Hi!
AntwortenLöschenAls meine jüngste Tochter geboren wurde (jetzt 6 Monate), hatte ich euren Artikel alle paar Wochen gelesen und so haben wir die Entthronung mit meiner älteren Tochter (bald 3 Jahre) gut zusammen gemeistert. Die Ältere war zwar oft nörgelig und wieder etwas babyhaft, aber ich konnte - dank Euch! - gut damit umgehen.
Nun ist die Jüngere Anfang Februar in die selbe Kitagruppe gekommen wie meine Ältere und seit vielleicht 2 Wochen danach ging das Nörgeln wieder verschärft los. Kann es sein, dass meine ältere Tochter den Kitaeintritt der Jüngeren irgendwie als erneute Entthronung aufgefasst hat? Sollte ich daher das Nörgeln wieder versuchen zu ignorieren, oder wäre es jetzt doch eher an der Zeit aktiv gegen das Nörgeln anzugehen indem ich mich taub stelle?
LG Nadine
Liebe Nadine, ja, das kann sein, immerhin nimmt die Kleine ihr ja jetzt wieder etwas weg. Ich würde jetzt trotzdem freundlich, aber bestimmt, bescheid sagen, dass mich der Ton nervt und ich nicht angenörgelt werden möchte.
LöschenLG, Snowqueen
Ein toller, hilfreicher Artikel und eine gute Ergänzung/Fortführung der Themen aus Eurem Buch!
AntwortenLöschenIch habe eine Tochter, die gerade 2 geworden ist und einen Sohn, der knapp 3 Monate alt ist. Somit begegnen uns Trotzphase und Entthronung gleichermaßen.
Ich habe mir vor der Geburt unseres Sohnes viele Gedanken darüber gemacht, wie wir uns speziell ich als Mutter es meiner Tochter so "leicht" wie möglich machen. Mir war immer klar, dass sie Mama-Zeit braucht (und ich brauche Zeit mit ihr). Und nun habe ich das Gefühl, dass ich es trotzdem nicht so gut gehandhabt habe, wie es hätte sein müssen: Ich sage ihr deutlich, dass sie (mich) nicht hauen darf, statt ihr zu zeigen, dass ich verstehe, dass sie gerade nicht anders kann; ich ermahne sie, wenn sie dauerhaft "jault" und jammert; ich bitte sie, "kurz zu warten bis..." und beim Essen auf ihrem Stuhl zu bleiben und nicht auf den Schoß zu kommen.
Nun habe ich Deinen Artikel gelesen und es klingt alles so einleuchtend (wenn auch sicher nicht einfach in seiner Umsetzung), dass ich mich frage, wie ich darauf nicht von allein hab kommen können. Eine Frage brennt mir unter den Nägeln: Kann ich den durch mein Fehlverhalten angerichteten "Schaden" an meiner kleinen Tochter noch begrenzen? Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen, wollte ich doch möglichst viel richtig machen, weil mir die Problematik selbst doch vorher klar war!
Was ich schon seit einigen Wochen versuche (seit ich das Buch lese), ist, exklusive Zeit für sie im Alltag zu finden, mit ihr allein Zeit zu verbringen, immer wieder kurz.
Von Anfang an bin ich mit ihr verbal mit ihr in Kontakt geblieben, habe sie auch auf den Schoß eingeladen, wenn der Kleine gestillt wurde, habe sie helfen lassen, ihn anfassen und streicheln lassen, habe ihr das Tandemstillen sofort angeboten, als sie danach fragte (als es "ernst" wurde, wollte sie dann aber doch nicht). Wir versuchen zu etablieren, dass ich sie auch immer mal wieder ins Bett bringe, statt des Papas (früher war das meine "Aufgabe"), ich gehe wieder allein mit ihr zum Kinderturnen und beginne Ende des Monats einen Musikkurs mit ihr - meist allein.
Aber die oben genannten Dinge habe ich bisher leider nicht richtig gemacht.
Mich treibt auch die Frage um: Sollten wir ihr aktiv wieder anbieten, bei uns bzw. meinem Mann und unserem Sohn zu schlafen (wegen Schnarchens wandere ich oft aus und komme zum Stillen), obwohl sie gut in ihrem Bett in ihrem Zimmer schläft seit sie 14 Monate alt ist (also weit vor dem Baby) und immer jemand zu ihr geht und mit ihr auf einer extra angeschafften Matratze schläft, wenn sie es braucht? Aber ist das das Gleiche, wie die Option, wieder im Schlafzimmer zu schlafen? Gefragt hat sie danach bisher nicht aber vielleicht wünscht sie es sich insgeheim?!
Vielleicht habt Ihr zu meinen Punkten Ideen und Vorschläge?!
Danke und viele Grüße
Stephanie
Ein toller, hilfreicher Artikel und eine gute Ergänzung/Fortführung der Themen aus Eurem Buch!
AntwortenLöschenIch habe eine Tochter, die gerade 2 geworden ist und einen Sohn, der knapp 3 Monate alt ist. Somit begegnen uns Trotzphase und Entthronung gleichermaßen.
Ich habe mir vor der Geburt unseres Sohnes viele Gedanken darüber gemacht, wie wir uns speziell ich als Mutter es meiner Tochter so "leicht" wie möglich machen. Mir war immer klar, dass sie Mama-Zeit braucht (und ich brauche Zeit mit ihr). Und nun habe ich das Gefühl, dass ich es trotzdem nicht so gut gehandhabt habe, wie es hätte sein müssen: Ich sage ihr deutlich, dass sie (mich) nicht hauen darf, statt ihr zu zeigen, dass ich verstehe, dass sie gerade nicht anders kann; ich ermahne sie, wenn sie dauerhaft "jault" und jammert; ich bitte sie, "kurz zu warten bis..." und beim Essen auf ihrem Stuhl zu bleiben und nicht auf den Schoß zu kommen.
Nun habe ich Deinen Artikel gelesen und es klingt alles so einleuchtend (wenn auch sicher nicht einfach in seiner Umsetzung), dass ich mich frage, wie ich darauf nicht von allein hab kommen können. Eine Frage brennt mir unter den Nägeln: Kann ich den durch mein Fehlverhalten angerichteten "Schaden" an meiner kleinen Tochter noch begrenzen? Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen, wollte ich doch möglichst viel richtig machen, weil mir die Problematik selbst doch vorher klar war!
Was ich schon seit einigen Wochen versuche (seit ich das Buch lese), ist, exklusive Zeit für sie im Alltag zu finden, mit ihr allein Zeit zu verbringen, immer wieder kurz.
Von Anfang an bin ich mit ihr verbal mit ihr in Kontakt geblieben, habe sie auch auf den Schoß eingeladen, wenn der Kleine gestillt wurde, habe sie helfen lassen, ihn anfassen und streicheln lassen, habe ihr das Tandemstillen sofort angeboten, als sie danach fragte (als es "ernst" wurde, wollte sie dann aber doch nicht). Wir versuchen zu etablieren, dass ich sie auch immer mal wieder ins Bett bringe, statt des Papas (früher war das meine "Aufgabe"), ich gehe wieder allein mit ihr zum Kinderturnen und beginne Ende des Monats einen Musikkurs mit ihr - meist allein.
Aber die oben genannten Dinge habe ich bisher leider nicht richtig gemacht.
Mich treibt auch die Frage um: Sollten wir ihr aktiv wieder anbieten, bei uns bzw. meinem Mann und unserem Sohn zu schlafen (wegen Schnarchens wandere ich oft aus und komme zum Stillen), obwohl sie gut in ihrem Bett in ihrem Zimmer schläft seit sie 14 Monate alt ist (also weit vor dem Baby) und immer jemand zu ihr geht und mit ihr auf einer extra angeschafften Matratze schläft, wenn sie es braucht? Aber ist das das Gleiche, wie die Option, wieder im Schlafzimmer zu schlafen? Gefragt hat sie danach bisher nicht aber vielleicht wünscht sie es sich insgeheim?!
Vielleicht habt Ihr zu meinen Punkten Ideen und Vorschläge?!
Danke und viele Grüße
Stephanie
Liebe Stephanie, unsere Kinder verzeihen uns alle möglichen Arten von Fehlern. Ich habe ja auch WOCHEN gebraucht, um überhaupt zu kapieren, was bei uns Sache war und in der Zeit habe ich nicht besonders pädagogisch wertvoll reagiert, das kann ich dir sagen. Ich lebe nach dem Motto: "Do what you think is best, until you know better. Then when you know better, do better."
LöschenWenn sie gut in ihrem eigenen Bett schläft und nicht fragt, würde ich an der Schlafsituation nichts ändern. Sie wird Bescheid sagen bzw du wirst an ihrem Verhalten merken, wenn es nötig wird.
LG, Snowqueen
Hallo Snowqueen!
AntwortenLöschenToller Artikel! Ich habe eine kurze Frage (hoffentlich siehst du den Kommentar).
Mein Sohn ist 2 Jahre 8 Monate alt und meine Tochter 4 Monate.
Er ist noch ziemlich impulsiv und hat oft zu viel Kraft und man merkt richtig dass er sich oft irgendwie entladen muss.. Er ist leider zu seiner kleinen Schwester sehr grob und quetscht mit lautem quietschen ihr Hände zusammen oder drückt ihr auf den Kopf etc. Es ist nicht aggressiv aber einfach zu doll. Ich kann mich aber selber nicht mehr hören wenn ich ihn immer nur dazu anhalte nicht so doll zu machen sondern etwas vorsichtiger zu sein. Ich will ihn auch nicht nerven wenn er was mit seiner Schwester machen will! Er will ja Kontakt aufnehmen! Übrigens macht er das glaub ich nur wenn wir dabei sind. Letztens habe ich durch den Türschlitz beobachtet wie er beim spielen ihr erklärt hat was er macht und als sie geweint hat ist er gleich hin und hat ihr den Schnulli gegeben! Das war so toll!
Danke und Grüße! Lena
Hallo, ist es beieuch besser geworden?Wiehabt ihr dieSituationmitdem Wehtun gelöst?n Mein Großer tutdemBaby oft absichtlich uziemlich weh und auch gefährlich (heute hat erihm gegen den Kopf getreten).
LöschenHallo Snowqueen!
AntwortenLöschenToller Artikel! Ich habe eine kurze Frage (hoffentlich siehst du den Kommentar).
Mein Sohn ist 2 Jahre 8 Monate alt und meine Tochter 4 Monate.
Er ist noch ziemlich impulsiv und hat oft zu viel Kraft und man merkt richtig dass er sich oft irgendwie entladen muss.. Er ist leider zu seiner kleinen Schwester sehr grob und quetscht mit lautem quietschen ihr Hände zusammen oder drückt ihr auf den Kopf etc. Es ist nicht aggressiv aber einfach zu doll. Ich kann mich aber selber nicht mehr hören wenn ich ihn immer nur dazu anhalte nicht so doll zu machen sondern etwas vorsichtiger zu sein. Ich will ihn auch nicht nerven wenn er was mit seiner Schwester machen will! Er will ja Kontakt aufnehmen! Übrigens macht er das glaub ich nur wenn wir dabei sind. Letztens habe ich durch den Türschlitz beobachtet wie er beim spielen ihr erklärt hat was er macht und als sie geweint hat ist er gleich hin und hat ihr den Schnulli gegeben! Das war so toll!
Danke und Grüße! Lena
Liebe Lena, genau, wie dein Mutterinstinkt es dir schon sagt: Nerve ihn nicht zuuuu sehr mit dem Vorsichtig sein. Er muss natürlich wissen, dass ein Baby nicht gehauen und geschüttelt werden darf, aber Babys halten in der Regel viel mehr aus, als wir Erwachsenen denken und dass er sie oft umarmt etc. hilft den beiden, Bindung aufzubauen, ist also sehr wichtig. Also gut aufpassen, aber wenn es nicht allzu doll ist, ihn ruhig machen lassen.
LöschenLG, Snowqueen
Hallo! Danke für den Artikel! Ich würde wirklich gerne wissen woher du diesen Regalstuhl hast?? Genau sowas suche ich auch für mich, und meine Töchter!
AntwortenLöschenLiebe Helene, ich habe ihn von einem Schreiner anfertigen lassen. Es war ein Geschenk an mich selbst zur Geburt des dritten Kindes. (Ich würde aber, wenn ich ihn nochmal bauen ließe, den mittleren Sitz breiter machen lassen.)
LöschenLG, Snowqueen
Hallo :)
AntwortenLöschenToller Blog, tolles Buch! Vielen Dank dafür!!!
Wir sind vor gut 2 Wochen auch wieder Eltern geworden. Unsere Große (3 Jahre alt) freut sich auch sehr über ihre Schwester, aber trotzdem glaube ich, dass sie nach Aufmerksamkeit schreit :( ...
Ich lasse mich da leider immer zu schnell aus der Ruhe bringen, vor allem dann, wenn das Baby gestillt werden will.
Unser größtes Problem sind im Moment die Abende: die kleine verlangt die Brust, schreit diese aber immer wieder an....die Große möchte aber nur von Mama und nicht von Papa ins Bett gebracht werden...so herrscht dann quasi das Babygeschrei im Kinderzimmer und die Große kommt nicht zur Ruhe...
Ich bin wirklich unglücklich, dass es so läuft und das macht es schwierig, Haltung zu bewahren :(
Was könnten wir da tun???
LG
Sarah
Liebe Sarah, ich vermute, ihr seit im 5. Woche Sprung. Ab da gibt es abends die Schreiphase. Bei uns hat geholfen, das Baby sofort beim ersten Nörgeln in die Trage zu nehmen (der Papa!) und in der Küche vor der angestellten Dunstabzugshaube (lautes Shhhh Geräusch) auf und ab zu wippen (Pezziball ist gut). Das abendliche Schreien hat selten was mit Hunger zu tun, sondern mit Verarbeitung des Tages, daher schreit deine Kleine die Brust auch an, denke ich. Unser Sohn ist dann im Tuch eingeschlafen (Guck mal auf unserem Blog nach den 5 S für Babys, das ist das quasi. Damit hat die Bessere Hälfte mich absolut entlastet und ich konnte mich in der Zeit den Großen widmen.
LöschenLG, Snowqueen
Hallo,
AntwortenLöschenletzte Woche ist unsere Tochter zur Welt gekommen und unser Großer (wird Ende Mai 2,5) ist auch sehr ungestüm ihr gegenüber. Also er ist lieb zu ihr und neugierig und möchte gerne helfen etc, was er auch alles darf. Aber man merkt, sobald wir mit beiden in einem Raum sind, dass er völlig aufdreht. Er hört nicht, springt und rennt auf dem Bett rum (und sieht dabei die Kleine auch oft nicht, ich bin froh, dass er bisher noch nicht wirklich auf ihr gelandet ist, sondern nur ganz haarscharf daneben, wenn er sich hingeschmissen hat), nimmt Sachen weg, wenn ich gerade stille. Da er sowieso gerade in der Trotzphase steckt, haben wir natürlich erstmal "geschimpft", wenn es zu doll war, aber nach deinem Artikel fühle ich mich damit auch nicht wirklich wohl. Ich finde ihn in vielen deiner Beschreibungen wieder, er weint auch manchmal sehr schnell (wobei das inzwischen wieder weniger geworden ist), er jammert oft und leider leider kaut er auch viel an den Fingernägeln. Das ist eigentlich das, was mir am meisten Sorgen macht und wo ich hoffe, dass du mir vielleicht helfen kannst. Er macht das schon eine ganze Weile, ein paar Wochen vor der Geburt hat es angefangen. Zum Teil reißt es auch schon ziemlich tief ein und Fingernägel schneiden brauche ich gar nicht mehr, weil schon gar nichts mehr da ist. Mir tut das in der Seele weh, weil er auch sagt, dass es ihm weh tut. Und ich habe Bedenken, dass er es sich angewöhnt. Was soll ich dagegen tun?
Nichts! Mittlerweile sagen auch alle Ärzte, dass man das Nägelkauen zwar beobachten soll, aber nicht dagegen vorgehen, weil es eben ein Stressventil ist. Er braucht das! Lass ihm das also erstmal. Du kannst versuchen, ihm andere Stressventile aufzuzeigen, aber erwarte nicht, dass diese gleich übernommen werden. Vor allem nicht, weil er noch sooo klein ist. Umsorge ihn einfach, so gut du kannst. Diese Wochen nach der Geburt des zweiten Kindes sind furchtbar anstrengend, aber du schaffst das!
LöschenLG, Snowqueen
Hallo!
AntwortenLöschenVielen Dank für diesen Artikel. Ich bin im Moment sehr verzweifelt mit unserem Großen (3,9 Jahre, der sehr eifersüchtig auf seine kleine Schwester ist (11 Monate) und mit ganz viel Blödsinn machen und absichtlich ärgern nach Aufmerksamkeit schreit. Unser Problem ist, dass wir von einem Kinderpsychologen kurz nach der Geburt empfohlen bekamen, dass jetzt der Papa ganz wichtig für den Großen sei und so viel Exklusivzeit (d.h. "Männerausflüge etc.) mit ihm haben sollte wie möglih denn ich sei nun eben in erster Linie für das Baby zuständig. So könne der Große sich wertgeschätzt und "Groß" fühlen und bräuchte nicht mehr zu ärgern, da er ja als Großer viel bessere Sachen mit dem Papa machen könne, die das kleine Baby noch nicht könne.
Jetzt haben wir den Salat: Die Kleine ist ziemlich auf mich fixiert. Ich bin für sie absolute Nr. 1, Papa ist Nr. 2. Wenn Nr. 1 weg ist, klappt es mit Nr. 2 sehr gut, wenn Nr. 1 im Raum ist, gibt es kein Halten mehr und auf dem Arm von Nr. 2 geht das Geschrei los.
Prompt will der Große auch wieder ein Baby sein und ganz viel MEINE Aufmerksamkeit. Das äußert sich nicht nur im wirklich engagierten Provozieren durch irgendwelche Dinge herumschmeißen, mit Wasser herumsauen etc. sondern auch im Unsanft-werden gegenüber der kleinen Schwester. Er weiß z.b. dass er mit ihr spielen darf und die beiden verstehen sich auch gut, solange er ihr nicht an den Kopf geht oder ihre Hände wegzieht wenn sie sich irgendwo hochzieht. Nur wird er zunehmend schnell grob und haut ihr an den Kopf, quetscht ihr Dinge vor das GEsicht oder zieht ihre Hände weg so dass sie hinfällt. Das möchte ich einfach nicht, denn dadurch kann sich die Kleine verletzen und sie ist einfach schwächer. Nur kann ich mich ja auch nicht zu 95% dem Großen widmen, denn die Kleine schläft am Tag nur noch wenig und ist sehr mobil, so dass ich auch viel auf sie aufpassen muss. In den Laufstall abschieben den ganzen Nachmittag kann und will ich sie auch nicht. Ds ist wirklich sehr anstrengend.
Aber ich werde es mal damit versuchen, dass ich ihn wieder ein bisschen mehr "Baby" sein lasse wenn er es möchte. Auch wenn sie mich im Kindergarten ständig ermahnen, ich solle ihn mehr selbständig sein lassen und ihm keine Dinge mehr abnehmen, die er eigentlich schon selbst kann (Schuhe anziehen etc.). Man hat echt das Gefühl, es nicht richtig machen zu können :-(
Danke für Eure tollen Artikel!
Hör nicht auf die anderen, sondern auf dein Mamaherz. Lass ihn Baby sein, das verschwindet von ganz allein wieder. Liebe Grüße, Snowqueen
LöschenHallo,
AntwortenLöschendanke für die tolle Arbeit, die ihr leistet. Ich habe eine dreijährige und eine fast 3 Monate alte Tochter und wir haben gleich mehrere der beschriebenen Verhaltensweisen beobachtet. Genau das Zubettgehszenario bereitet mir gerade etwas Kopfzerbrechen. Kann es auch sein, dass es trotzdem einfach seine Zeit braucht bis sich alles einpegelt? Denn ich bin schon der Meinung, dass ich versuche, meiner "Großen" so viel Zeit wie möglich zu geben. Allerdings hatten wir in den letzten Tagen viel Zeit mit den Großeltern verbracht, in der sie mich in der Regel gar nicht beachtet und nicht bei mir sein will, auch wenn es mir dann eigentlich besser möglich ist, mich ihr zu widmen.
Nägelkauen ist neben der Aggression leider auch bei uns ein Problem geworden. Kann so etwas auch zu einer Angewohnheit werden, wenn das Problem sich eigentlich langsam ausschleicht?
Danke und viele Grüße aus dem Berliner Norden!
Christin
Hallo Christin, ja, es dauert eine Weile, bis sich die Familienstrukturen wieder neu zurechtgefunden haben. "So viel Zeit wie möglich" ist ja trotz allem weniger, als sie sonst mit dir hatte, daran muss sie sich erst einmal gewöhnen. Nägelkauen kann zu einer Angewohnheit werden, trotzdem würde ich dir raten, darauf nicht einzugehen. Geh das Problem einen Schritt nach dem anderen an: Erst einmal ist es ja sehr kompetent, dass sie ein Ventil gefunden hat, ihren inneren Stress loszuwerden. Und wenn die Entthronung durch ist, und sie das Ventil nicht mehr braucht, dann könnt ihr gucken, ob es von allein ausschleicht, oder ob ihr sie darauf ansprechen müsst.
LöschenLG, Snowqueen
Ein wenig mehr Ehrlichkeit würde der Erzählung nicht schaden. Vier Stunden Freizeit täglich plus eine Stunde ungestörte Hausarbeit hat mit 150 Prozent nicht viel zu tun, sondern gleicht einem normalen Arbeitstag. Oder kann man im Büro zwischendurch am Handy daddeln, weil das letzte Meeting so anstrengend war? Das Baby alleine zu Hause zu lassen um mit den Großen auf den Spielplatz zu gehen, erscheint mir auch kein alltagstauglicher Tipps zu sein. Ansonsten interessante Anregungen.
AntwortenLöschenDas Baby wurde natürlich nicht allein zuhause gelassen, sondern bei seinem zweiten Elternteil. Immerhin kann sich dieser auch wunderbar künmern, nicht?
LöschenSehr interessanter Artikel, vielen Dank!
AntwortenLöschenBei uns ist das Thema hochaktuell: unser Erstgeborener ist 2 Jahre alt, unser Junior 8 Wochen. Der Große provoziert uns am laufenden Band, da muss man sich echt zusammenreißen, um nicht selbst darauf aggressiv zu reagieren (gelingt mir als Mutter leider nicht immer, ich schreie ihn manchmal dann doch an). Aber ich sage immer: Erziehung erfordert sehr viel Eigendisziplin! (Und das nicht nur in dieser Situation)
Damit er seine Aufmerksamkeit bekommt, ist er aktuell mit den Großeltern im Urlaub, zu denen er eine hervorragende Bindung hat. Ob das eine gute Idee ist/war? Mal sehen, wenn er zurückkehrt...
Es wird ihm sicherlich gefallen, mit den Großeltern im Urlaub zu sein. Nur denkt daran, dass es sein kann, dass er hinterher "zusammenbricht", also wütend und aggressiv reagiert, wenn er wieder da ist. Das wäre normal. Dauert einen Moment, bis die Reise und das Euch-Vermissen verdaut ist. LG
LöschenUnser großer ist 4J und 5 Monate, der Kleine 5 Monate. Danke für diese tollen Ratschläge, wir haben sofort begonnen, die "Fehler" nicht mehr zu machen und hatten sofort einen super schönen Tag, das macht Mut und zeigt uns, es ist der bessere und schönere Weg.
AntwortenLöschenDanke für die schöne Rückmeldung!
LöschenMeine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und bald kommt ihre Schwester zur Welt. Der Abstand war gewünscht dich langsam bekomme ich langsam Angst vor der neuen Situation. Danke für den Artikel. Werden es auf jeden Fall so machen das der Papa sich um das Baby kümmert und ich für die grosse da bin. Ich merke nämlich jetzt langsam das ihr Verhalten etwas aggressiver wird weil ich einfach nicht mehr so viel mit ihr machen kann. Danke für deine tollen Beiträge.
AntwortenLöschenVg Andreea
Ihr schafft das! Die erste Zeit ist oft hart, aber ihr ruckelt euch schon zurecht. LG, Snowqueen
LöschenMeine Nichte wird im November 4. Vor 1 Jahr hat sie ein Brüderchen bekommen. Ihr wurde alles genau erklärt. Auch das Mama und Papa sie lieb haben etc. wurde oft genug betont. Nun fing sie kurz vor/nach der Geburt aber an einzumachen. Und zwar kein unkontrolliertes Bettnässen oder so, sondern sich mit Ansage und vollkommen bewusst in die Hose zu kackern. Dabei klappte das mit dem Klo eigentlich schon seit Monaten gut. Es hieß dann "Mama ich mache in die Hose jetzt" Mama antwortet empört "Die Toilette ist frei, bitte geh aufs Klo wenn du musst". Nichte "Nein Mama, ich will in die Hose kackern". Mama (total sauer) "Wenn du jetzt grundlos in die Hose machst, bin ich so sauer, das ichs nicht wegmache. Dann kannst du zusehen, wie das ist mit ner vollgeschitterten Hose rumzulaufen!". Also nicht nur wenn-dann-Falle, sondern eben auch keinerlei Dahintergucken, was diese "Provokation" eigentlich sollte. Sie hat sich dafür dann entschuldigt und gesagt das ist antürlich Quatsch aber sie möchte auch nicht geärgert werden. Die Kleine weitne, versprach Mama nicht mehr zu ärgern. Das lief so 3-4 x ab. Beim Papa, in der KITA oder so nie.
AntwortenLöschenDann sprach sie mit einer anderen Mutter die sagte ihr Erstgeborener hatte das auch und sie ist Kinderpsychologin. Es sind Verlustängste. Sie solle ihr ausnahmsweise das Töpfchen anbieten, einfach um zu gucken, was passiert. Und wenns die Kleine durchzieht, nicht sauer sein oder schimpfen. Sie provoziert nur aus Angst und Aufmerksamkeitsverlust. Sie meint es nichta ls Ärgern.
Die Mutter holte also das Töpfchen aus dem Keller und machte es einsatzbereit. Als die Kleine wieder androhte, sich mit Ansage in die Hose zu donnern, schlug sie vor "Und wenn du aufs Töpfchen gehst stattdessen? Wie wäre das?". sie sagte sie hat die kleinen Augen lange nicht so leuchten sehen und nach etwas über 1 Woche war der Spuk vorbei. In die Hose machen/Töpfchen ist mehr Arbeit für Mama, aber eben auch mehr Aufmerksamkeit für sie. Im Nachhinein sagte die Mama sie hat auch viele Anzeichen vorab übersehen, zB "Mama leg bitte das Baby weg und spiel mit mir", "Immer stillst du nur das Baby", "Ich dachte wir haben uns alle lieb aber du hast mich nicht lieb" usw. Sie hatte es als Eifersüchteleien, durch die die Kleine eben durch muss, abgetan. Mit dem Töpfchen ist sie auf ihre Bedürfnisse eingegangen gesehen zu werden und auch "Extrapflege" zu bekommen und zack war wieder alles ok. Ich fand das beeindruckend.
Hallo,
AntwortenLöschenvielen Dank für diesen Artikel, er hat mir sehr geholfen meinen Sohn besser zu verstehen. Er ist gerade 3 Jahre alt geworden, seine Schwester wird bald 1. Man sieht ihm richtig an, wie er mit seinem Gefühlen und seiner Wut kämpft, gerade wenn sich mal alles um sie dreht. Er versucht dann Aufmerksamkeit zu erregen, meistens durch für uns negatives Verhalten: Trotz, Schreien und Hauen. Dank eurem Artikel versuche ich so gut es geht, ihn aufzufangen, mit ihm zu spielen und ihm zu zeigen, dass ich ihn lieb habe, trotz schlechten Verhaltens (was nicht immer einfach ist). Schwierig wird es wenn er seine Wut an seiner kleinen Schwester auslässt, sie beißt, haut oder sogar tritt. Das kann und möchte ich nicht ignorieren. Habt ihr vielleicht Tipps für mich, wie ich das in den Griff bekomme? Ich bin nach der Arbeit oft 3 Stunden allein mit beiden, bis mein Mann nach Hause kommt, kann mich also nicht nur um ihn kümmern. Ich hab ihn schon 1000 Mal gesagt, dass er sie nicht hauen soll (oder mich), und wenn ihn etwas nervt, soll er es sagen, oder lieber in ein Kissen hauen, aber es klappt einfach nicht. Es eskaliert einfach viel zu oft. Ich wäre um jeden Tipp dankbar.
Und vielen Dank für euer tolles Buch, es hat uns schon ungemein geholfen, in vielen unterschiedlichen Situationen.
Ihm etwas immer und immer wieder zu sagen, reicht nicht. Merkst du ja. Wenn ein Kind ein Verhalten weiterhin zeigt, obwohl es dafür immer wieder Schelte bekommt, dann ist es entweder entwicklungsbiologisch noch nicht so weit, es nicht zu tun, oder aber das Verhalten ist für das Kind sinnvoll, um ein Bedürfnis zu befriedigen. Beides kann man nicht mit Worten wegreden. Ich fand es immer hilfreich, mit streitenden Kindern rauszugehen. Dann hatte ich beide oder alle drei im Blick, aber sie konnten weit voneinander entfernt spielen. Spielplatz war dafür nicht so günstig, weil ich dann immer jemandem helfen musste, aber Park oder Wald waren gute Plätze. Würde das bei dir klappen? Anonsten hilft wirklich nur, schnell zu sein und den Übergriff zu verhindern bzw., wenn er passiert ist, beide (!) Kinder in den Arm zu nehmen. Mit drei ist dein Sohn wirklich noch sehr, sehr klein und impulsgesteuert. Er kann es noch nicht besser.
LöschenLG, Snowqueen
Hallo,
AntwortenLöschenmir tut dieser Beitrag in der Seele weh. Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht schaffe. Mein Sohn ist 2 und die kleine 9 Wochen alt. Er bockt mehr als vor der Geburt, gleichzeitig ist er dennoch sehr fürsorglich ihr gegenüber. Er haut sich auch mal den Kopf am Boden an und haut auch mal mich oder die kleine (sie allerdings bisher nur 2x und das sehr zaghaft) Wenn sie weint, nehme ich beide in den Arm und frage ihn, ob es anstrengend ist, er sagt ja und ich gebe ihm ein Kuss auf die Stirn und sage, dass es okay ist, wenn es ihm anstrengt. Aber er geht auch weg wenn wir Buch ansehen und sie fängt an zu weinen....was soll ich da tun? Er tut mir leid aber sie ablegen geht auch nicht. Heute ging es gut, ich sagte, dass ich sie erst beruhige und dann schauen wir Buch an. Einmal wollte er aber ins Bett, ohne Buch. Das tat weh. Er mag nicht, dass sie ins Tragetuch kommt. ich trage dann beide und er streichelt sie. Wickeltisch- ich frage ihn, wer zuerst. Er sagt: Baby. okay...dann lege ich sie hin Er will sofort seine Meinung ändern und will selber zuerst...gut...ab mit der kleinen in unsere Warteecke...NEIN...ich will Warteecke....nun gut, das haben wir oft, dass er seine Entscheidung ändern will. was soll ich da machen? Die Fahne im Wind is auch nicht so toll und zu hart will ich auch nicht. Ja und mal sage ich auch, ich habe gefragt, du hast gesagt, jetzt machen wa das so. Tut mir auch gleich leid, wenn er weint oder mich haut. Versuche dann sofort mit ihm im Kontakt zu bleiben (bitte gib Windel oder singe oder lasse ihn mitmachen) das funktioniert nicht immer. Am meisten ärger ich mich allerdings über folgende Situation: Hose anziehen, Kooperation: er sagt ja. dann flitzt er weg. ich gehe aus dem Zimmer, er weint sofort. Gut, dann probieren wir es...das geht ewig so ich gehe immer raus. Aber ich gehe raus, da ich rasend bin vor Wut und das mein Ventil ist, die Situation zu verlassen. Dass ich ihn damit verlasse, war mir wirklich nicht bewusst....kann ich das denn wieder gut machen?
Wie um alles in der Welt kann ich das denn als Nicht- Pädagoge meistern? Wenn sogar die Profis daran zu Arbeiten haben?
Ständig daran denken, dass es nicht gut ist, gibt doch auch dem Kind das Gefühl, dass es selber nicht gut ist...Oh man, ich hoffe, jemand versteht meine Gedanken.
Liebe Grüße
Liebe Anonym, ich kann mir vorstellen, wie anstrengend das für dich ist.
LöschenViele Verhaltensweisen deines Sohnes kommen aber daher, dass er erst 2 ist, und nicht unbedingt von der Entthronung. Kennst du unser Buch zur Trotzphase? (Der Entspannte Weg durch Trotzphasen) Darin wird ganz ausführlich erklärt, was ein Zwei- oder Dreijähriger leisten kann, und was nicht. Das Spiel mit dem Meinungsändern ist zb ganz typisch -das machen wirklich alle Kinder. Ich habe immer alle schwankenden Meinungsänderungen mit einem "Ok" beantwortet: Wollte er sich nicht anziehen, habe ich in der Zeit halt was anderes gemacht. Ich habe dann 5 Minuten später nochmal gefragt, ob er sich jetzt anziehen will. Ein Nein eines Kleinkindes ist niemals definitiv. Es bedeutet: "jetzt nicht" oder "du nicht" oder "hier nicht" - dementsprechend gibt es viele Möglichkeiten, dieses Nein in ein Ja umzuwandeln.
Es ist gut, dass du ein Ventil hast, um deine Wut loszuwerden und Rausgehen ist vollkommen ok. Ja, er fühlt sich dann verlassen, aber das ist immernoch besser, als dass deine Dämme einreißen und du vielleicht etwas tust, was du nicht tun willst. In unserem Buch steht übrigens auch, wie man die eigene Wut los wird.
Was die Entthronung angeht: Ich rate den Eltern meist, in dieser Zeit möglichst nicht erziehen zu wollen. Sei nicht konsequent. mach, was in der Situation am einfachsten funktioniert. Wenn er also alle Nase lang seine Meinung ändert, dann sag nicht "das hast du doch so entschieden" (das ist Erziehung), sondern mach, was er sich wünscht. JETZT ist erstmal wichtig, ihn aufzufangen und seinen inneren Halt wieder herzustellen. Später kannst du dann wieder erziehen, da bleibt noch genug Zeit. Und lass ihn viel mit seiner Schwester kuscheln, denn die Bindung zwischen den Kindern ist auch wichtig, und die kommt nun einmal durch Körperkontakt.
Du schaffst das! Und hol dir viel Entlastung durch deinen Partner/ deine Partnerin, indem er oder sie das Baby nimmt und du den Großen.
LG, Snowqueen
In allen Berichten wird immer nur die Seite des eifersüchtigen älteren Geschwisters dargestellt und warum es sich verhält, wie es sich verhält, und wie die Eltern (besser) auf es eingehen können.
AntwortenLöschenWirklich nie wird ein Wort darüber verloren, was es mit dem Neugeborenen bzw. jüngeren Geschwister macht und wie das ist, wenn man bereits als Baby geschlagen und abgelehnt wird (vom eifersüchtigen Geschwister)und ggf. um sein Leben fürchten muss. Die Misshandlungen und Übergriffe gehen später weiter. Diese Art Eifersucht hört nicht einfach auf.
Aber am besten man gibt dem übergriffigen, misshandelnden Kind noch mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit, wenn es just immer dann austickt, soabld die Eltern sich dem Baby bzw. jüngerem Geschwister zuwenden wollen. Aber man muss ja Verständnis für das arme eifersüchtige Geschwister haben. Das jüngere Geschwister soll dagegen wie selbstverständlich mit einem Minimum an Elternzuwendung auskommen plus Schläge etc. wegstecken. Denn das ist die Konsequenz daraus.
Vielleicht bezahlen die Eltern dem jüngeren Geschwister später wenigstens die Therapie, um Dinge aufzuarbeiten, die "Experten"/Ratgeber und Dritte einem Erwachsenen in einer Partnerschaft niemals zumuten würden.
Liebe Anonym, vielen Dank für deinen Kommentar. Genau - diese Art der Eifersucht hört niemals auf, WENN man als Eltern es nicht schafft, die Zeit der Entthronung für das erste Kind abzupuffern und eine Bindung zwischen beiden Geschwistern zu ermöglichen. Es gibt noch 95-jährige Geschwister, die sich abgrundtief hassen, weil ja die eine oder die andere von den Eltern offensichtlich bevorzugt wurde. Nur sehen sich beide als Opfer, nicht als geliebtes Kind. Es ist daher wirklich, wirklich wichtig, in der ersten Zeit auf die Gefühle des ersten Kindes einzugehen, damit es gar nicht erst zu diesem alles verzehrenden Hass auf das zweite Kind kommt. So muss dann das zweite Kind nicht in dem Bewusstsein aufwachsen, schon immer geschlagen und abgelehnt worden zu sein. Denn das, ja, ist furchtbar und hat sicherlich gravierende Auswirkungen auf das Leben. Aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass du so eine Zweitgeborene bist, die ihr Leben lang unter dem großen Geschwisterkind gelitten hat. Wenn du magst, kannst du uns eine Email schicken, und wir besprechen deine Situation ausführlich mit dir.
LöschenHerzliche Grüße, Snowqueen
Herzlichen Dank für diesen tollen Artikel, ich nehme es mir sehr zu Herzen. Werde meine Erschöpfung und Flucht zu Handy und Couch abschütteln und meine Tochter wieder mehr annehmen. Sie bohrt in der Nase und lutscht an den Haaren und steigt ihrem Bruder auf die Hände. Ich reagiere leider meistens falsch, ich habe leider zuwenig Ausgleich und das rund um die Uhr Programm seit 3 Jahren laugt einfach aus.
AntwortenLöschenLiebe Katharina - ja, nimm sie wieder mehr an, schimpfe weniger. Aber: Achte bitte auch auf dich. Es klingt, als wärst du schon ziemlich erschöpft. Kann dein Mann das Baby für einige Zeit übernehmen, so dass du die Doppelbelastung nicht hast? Kannst du mit deiner Dreijährigen eng aneinander gekuschelt Mittagschlag machen? Oder mit ihr Spazierengehen, ein Eis essen, irgend was, was dich auch erholt?
LöschenLG, Snowqueen
Hallo, mein großer ist 2 und der kleine ist 9 Monate alt. Der große geht seit Dezember in die kita, seit letzter Woche auch von 9-14 Uhr.
AntwortenLöschenSeit der Eingewöhnung ist der große ausfällig seinem Bruder gegenüber. Er haut, schubst und schmeißt Sachen auf ihn. Das hatten wir bis November noch nicht.
Kann das was mit der entthronung zusammen hängen oder liegt das mehr am Alter oder weil die kita und der Alltag neu für ihn ist?
Wir haben gerade auch viel zu tun zuhause, haben im Dezember die Wohnung umgeräumt, u.a. das Kinderzimmer. Und jetzt sind viele Geburtstage.
Der kleine ist auch krank gewesen und wollte nur zu mir.
Meinst du es liegt noch an dieser entthronung oder eher an allem drum herum?
Viele Grüße
Hallo, mein großer ist 2 und der kleine ist 9 Monate alt. Der große geht seit Dezember in die kita, seit letzter Woche auch von 9-14 Uhr.
AntwortenLöschenSeit der Eingewöhnung ist der große ausfällig seinem Bruder gegenüber. Er haut, schubst und schmeißt Sachen auf ihn. Das hatten wir bis November noch nicht.
Kann das was mit der entthronung zusammen hängen oder liegt das mehr am Alter oder weil die kita und der Alltag neu für ihn ist?
Wir haben gerade auch viel zu tun zuhause, haben im Dezember die Wohnung umgeräumt, u.a. das Kinderzimmer. Und jetzt sind viele Geburtstage.
Der kleine ist auch krank gewesen und wollte nur zu mir.
Meinst du es liegt noch an dieser entthronung oder eher an allem drum herum?
Viele Grüße
Das klingt mir eher nach Stressabbau nach der Kita. Wichtig ist natürlich, den Kleinen zu schützen, aber ebenso wichtig ist, dem Großen eine Phase nach der Kita zu geben, in der er wieder "runterkommen" kann. Manche Kinder mögen es, allein auf dem Spielplatz nach der Kita zu sein, andere spielen lieber zuhause mit ihren Autos, wieder andere tanzen ihren Stress raus. Findet heraus, was ihm hilft und haltet den Kleinen ein bisschen fern von ihm.
LöschenLG, Snowqueen
Hey, unser Großer ist 2,5 und der kleine 5 Wochen alt. Ich hatte den ersten Monat Elternzeit und habe sehr viel Zeit mit dem großen verbracht. Nach etwa 3 Wochen hat man ihm die Eifersucht angemerkt. Da kamen wir auf den Artikel und die Entthronung und darauf, dass er jetzt ganz viel Zeit mit der Mama braucht, nicht mit dem Papa. Also gut, wir versuchen also ihm möglichst viel Mamazeit zu geben. Im Moment wird es aber eher noch schlimmer. Meine Elternzeit ist vorbei und er wird jetzt zusehends böser dem kleinen gegenüber. Wenn meine Frau stillt, oder er auf mir liegt dann haut er ihn, zieht ihm an den Armen, kratzt ihn im Gesicht etc. Er will zwar immer mit dem kleinen kuscheln und ihn in den Arm nehmen, aber sobald er ihn dann hat tut er ihm weh. Wie können wir diese Situationen verhindern? Selbst wenn der kleine in der Wiege liegt zwickt er ihn jetzt und wir können ihn eigentlich nicht mit dem kleinen allein lassen. Wir versuchen ruhig zu bleiben und ihm zu erklären, dass dem kleinen das weh tut und dass wir verstehen, dass er wütend ist und versuchen auf ihn einzugehen. Aber es ist echt schwer. Meine Frau hat ihn heute beim Stillen weggeschubst weil er so doll auf den Kleinen los ist, und da lacht er nur und sagt, dass sie ihn nochmal schubsen soll. Eieiei, das ist alles so viel schwerer als gedacht. Wir wissen, dass er einfach nur Aufmerksamkeit braucht und versuchen ihm diese zu geben, aber es ist einfach schwer, vor allem wenn meine Frau alleine zu Hause ist. Sie macht schon möglichst viele Termine mit anderen um diese Situationen zu umgehen. Ist das vielleicht kontraproduktiv? Vielleicht habt ihr noch eine Idee für uns? :) Wir haben bisher ein phänomenales Verhältnis zum Großen gehabt und fürchten natürlich, dass sich das jetzt verschlechtert.
AntwortenLöschenGruß Jan
Hallo Jan
LöschenHabt ihr eineLösung gefunden? Wiehat sich eure Situation verändert- und wann? Wirstecken geradein fast exakt dembeschriebenen Szenario.UnserSohn istallerdings schon 3,5 aber sehr emotional und impulisiv (wie dieMama...)
Diesen Artikel habe ich schon vor Jahren gelesen, weil ich bei unserer Großen befürchtete, dass sie solche Gefühle haben wird. Die Kinder sind genau zwei Jahrer auseinander und es war sofort die große Liebe, alles unbegründete Angst damals. Nun bin ich wieder schwanger und die Kleine reagiert sehr regressiv. Sie sagt häufig, dass sie auch noch klein sei, manchmal wird sie auch aggressiv. Gibt es auch so eine Art „Entthronung des Nesthäkchens“? Sie ist jetzt drei Jahre alt.
AntwortenLöschenHallo und vielen Dank für diesen interessanten Artikel! Ich hatte so einige Aha-Momente und werde versuchen, diese sehr hilfreichen Tipps zu beherzigen, insbesondere wenn Nr. 2 dann auch tatsächlich da ist.
AntwortenLöschenAn einem Tipp bin ich besonders hängen geblieben: dem Tandemstillen... unser Erstgeborener ist nun knapp 3 Jahre alt. Abgestillt habe ich vor knapp einem halben Jahr - ein bisschen weil ich wollte, mehr aber weil durch die neue Schwangerschaft meine Brust unheimlich empfindlich war und, wahrscheinlich weil ich ständig krank war, dann auch eh keine Milch mehr kam. Über das Ende der Stillbeziehung war ich fast so traurig wie das Kind.
Die Geburt von Nr. 2 steht nun quasi unmittelbar bevor und seit kurzem verlangt der Große in Momenten großer Schwäche (müde, kränklich, traurig, verunsichert...) plötzlich wieder nach der Brust. Heute sogar ganz extrem mit furchtbarem Weinkrampf. Die Brust habe ich ihm verweigert, weil er ja nun so schön abgestillt ist. Nur mit ganz viel Trösten und fest in den Arm nehmen konnte ich ihn beruhigen und indem ich ihm immer wieder gesagt habe, dass ich ihn gut verstehe und dass es mir furchtbar leid tut, aber dass stillen jetzt nunmal nicht geht (weil ich nicht will?!), dass ich ihn aber trotzdem lieb habe und ihn nicht allein lasse und für ihn da bin. Irgendwann hat er sich dann beruhigt, aber mir hat es irgendwie das Herz gebrochen und ich bin noch immer unendlich traurig. Ist das Verlangen nach Brust also nun seine Art, seine Angst vor der "Entthronung" zu zeigen? Sollte ich ihn tatsächlich wieder an die Brust lassen? Irgendetwas in mir sträubt sich allerdings dagegen, obwohl ich andererseits heute schon fast weich geworden bin. Ich habe Angst, dass das Stillen dann ausartet und er wieder in allen erdenklichen Situationen (auch auswärts) gestillt werden möchte...er war da "damals" echt hartnäckig und penetrant, wenn es nicht sofort die Brust gab, wenn er danach verlangte.
Andererseits habe ich Angst, wie er reagieren wird, wenn das Baby an die Brust darf, er aber nicht.
Ich bin im Moment total ratlos und wäre sehr sehr sehr dankbar für Erfahrungen oder Tipps in dieser Hinsicht...
Lieben Dank und viele Grüße,
Pia
Anonym
LöschenVielen vielen Dank für die tollen Artikel! Ich liebe Euren Blog und hatte vor allem mit dem Spiegeln in der Trotzphase und mit dem Schenken von Aufmerksamkeit in der Enttrohnungsphase große Erfolge! Aber: Was bei uns wirklich zu einer emotionalen Kathastrophe geführt hat und für mich und meinen geliebten Großen wirklich extrem schreklich war das Tandemstillen. Mein Großer war 2 Jahre und 7 Monate alt als der Kleine geboren wurde. Ich stillte ihn nur morgens vor dem Kindergarten nach Bedarf also so viel er wollte. Ich wollte das Tandemstillen ausprobieren und stillte vor der Geburt nicht ab. Die Folge war ein Milchstau nach dem anderen. Der Große wollte morgens mal nur eine Brust dann beide und so bald sie ihm mal zu hart war und ich ihn am liebsten angebettelt hätte zu trinken wollte er gar nicht mehr oder nur die weiche die der kleine schon getrunken hatte. Der Kleine ist dann von der harten abgerutscht. Am schlimmsten war dann der Urlaub als der kleine etwa drei Monate alt war. Ich hatte so einen schlimmen Milchstau der dann in eine Brustentzündung ausgeartet ist mit schüttelfrost und unglaublich schmerzender Brust so dass ich abstillen musste aber sogar schwierigkeiten hatte den großen ohne Schmerzen in den Arm zu nehmen. Wenn ich den BH geöffnet habe ist die Milch weggespritzt ohne dass ich die Brust berührt hätte (ich übertreibe nicht!) Stillen konnte ich den Großen gar nicht mehr da meine Brust trotz 6 Pfefferminztees am Tag fast am explodieren war. Ich würde das Tandemstillen nie wieder machen.Zusätzlich ist es klar dass es für meinen Großen zusätzlich zum Enttrohnungstrauma noch ein unschönes Abstillen war ...:( Ich finde auch dass man hier vor allem für Frauen mit viel Milch das Tandemstillen nicht nur romantisieren darf, sondern auch die Gefahren beschreiben sollte.
Herzlichen Dank für diesen tollen Artikel!!
AntwortenLöschenUnser Sohn wird Ende Juli 3, die Kleine ist genau 2 Jahre jünger. Durch die Folgen der Geburt lag ich fast 6 Wochen nur mit dem Baby im Bett und der Papa hat den Großen übernommen. Seitdem sie 2 Monate alt ist, haben wir ein extremes Problem mit Aggression ihr und anderen Kindern gegenüber. Er haut, schubst, beißt manchmal. Ich traue mich leider schon nirgends mehr hin. Die Kleine ist nun 9 Monate, er fast 3 Jahre. Ich versuche ihn zu verstehen, aber anscheinend gelingt es mir nicht. Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll :(
Vielen Dank für den tollen Artikel!!
AntwortenLöschenDie Entthronung hat bei uns mit voller Wucht zugeschlagen.
Mein Sohn ist fast 3 Jahre alt und die kleine 9 Monate, also genau 2 Jahre Unterschied. Die Folgen der Geburt zwangen mich zu fast 6 Wochen Bettruhe mit dem Baby. Der Papa hat in dieser Zeit sehr viel mit dem großen unternommen. Ich wurde komplett abgelehnt und seit die kleine 2 Monate alt ist, haben wir mit extremen Aggressionen des großen gegenüber seiner Schwester und anderen Kindern zu tun. Spielplätze etc meide ich schon. Die kleine ist nun 9 Monate und es scheint kein Ende zu nehmen. Ich bemühe mich ihm gerecht zu werden, ihn zu verstehen. Aber ich weiß wirklich nicht mehr weiter :((( Unser soziales Umfeld wird kleiner und kleiner.
Hallo und vielen Dank für diesen Artikel und für die Seite! Ich glaube ihr habt schon und werdet noch vielen Eltern helfen können. Ich finde es auch sehr hilfreich wie ihr auf die Kommentare antwortet und auch ich habe eine Frage: ich habe zwei Töchter, eine ist drei Monate und die andere fast genau zwei Jahre älter. Am Anfang ging es mit der Eifersucht, seitdem mein Mann angefangen hat zu arbeiten (seit ca einem Monat) ubd ich mit beiden alleine bin, ist es aber immer schlimmer geworden. Sie ist daa totale Papa Kind und deswegen ist es auch hilfreich gewesen, da ich mich überwiegend um die kleine kümmere. Eine Sache bereitet mir allerdings sorge. Meine ältere Tochter war früher so ein Sonnenschein, aufgeschlossen und liebevoll. Sie ist immer auf andere Kinder zugegangen und alle haben uns darauf angesprochen dass sie ja immer lachen würde. In letzter Zeit wenn sie von jemanden angesprochen wird, guckt sie immer beschämt auf den Boden. Sie hat sich so verändert und das zerbricht mir das Herz. Hat das mit der Eifersucht zu tun? Unsere Familie lebt weit weg und wir sind meistens alleine. Nach der Geburt meiner zweiten Tochter waren erst meine Schwester und dann meine Mutter zu Besuch. Sie hat sie total schnell lieb gewonnen und fragt immer noch nach sie. Kann es sein dass sie sich verlassen fühlt und deswegen nicht mehr so aufgeschlossen gegenüber anderen ist? Ich bin echt traurig darüber. Ich werde versuchen ihr ganz viel Aufmerksamkeit zu geben aber manchmal ist es schwer weil zb ein blosses Licht anschalten ein Gebrüll auslösen kann... Man kann dann schon die Nerven verlieren. Sie möchte sich auch nicht anziehen, Wickeln lassen, sie möchte nicht in den autositz. Und manchmal geht es nicht anders als sie zu zwingen weil wir es eilig haben und dann weint und schreit sie. Ich finde es echt schade, sie hat sich sehr verändert. Ich würde mich über eine Antwort freuen. Vielen Dank nochmal und weiter so. Lg, Sara
AntwortenLöschenUnser Großer (4,5) wird Ende August "entthront". Bisher bin ich noch guter Hoffnung, dass er das gut macht. Wir binden ihn viel in die Vorbereitung mit ein: er darf Babykleidung aussuchen, mit zu den Vorsorgeuntersuchungen,hat selber die Babydecke und die Spieluhr ausgesucht, cremt abends mit Papa meine Kugel ein, durfte beim Namen mitreden,...
AntwortenLöschenEr wollte auch, dass das Baby in seinem Zimmer schläft; das konnten wir ihm aber ausreden. Er wird nun eine Matratze im Schlafzimmer bekommen, damit er auch beim kleinen Bruder sein kann.
Wir haben ihm auch erklärt, dass ich am Anfang nicht so viel Zeit für ihn haben werde; aber zum Glück ist mein Mann die ersten vier Wochen zu Hause. Außerdem geht der Kindergarten wieder los, bevor das Baby kommt. So hoffe ich, dass er sich nicht abgeschoben fühlt (in der KiGa geht er schon seit er 1 Jahr ist, kennt das also).
Jetzt hoffe ich einfach, dass alles klappt. Oder sollte ich noch was machen?
Gruß, Jule
Vielen Dank für diesen tollen Artikel. Ich habe ihn schon vor der Geburt unseres zweiten Babys einiges Male gelesen und dachte wir wären ziemlicher vorbereitet. Meine "große" ist gerade drei geworden und hat sich unheimlich auf das Baby gefreut. Sie ist auch die meiste Zeit wirklich zuckersüß zu ihr und liebt sie sehr.
AntwortenLöschenJetzt ist es aber so, dass unser Baby (18 Tage alt) nicht ganz so chillig ist wie ich mir das erhofft hatte und eigentlich gerne den ganzen Tag an Mamas Brust oder auf Mamas Arm sein würde. Der Papa wird ziemlich konstant angeschrien.
Ich versuche wirklich jede Minute für meine große frei zu schaufeln, das bedeutet aber häufig, dass das Baby weint. Papa mit dem Baby mit dem Kinderwagen rausschicken funktioniert nur bedingt - dann will die große mit und wir gehen zu viert.
Meine Tochter zeigt schon total viele Stressrationen, sie provoziert, ist manchmal sehr grob zum Baby und ist sehr sehr weinerlich. Ich merke wie sehr sie leidet und es zerreißt mir das Herz. Ich bin total verzweifelt, weil quasi immer eine von beiden weint und ich immer das Gefühl habe für eine von beiden gerade die schlechteste Mutter der Welt zu sein... weil ich so verzweifelt bin reagiere ich bei Provokationen, gerade wenn sie dem Baby weh tut auch nicht immer adäquat und schimpfe echt doll. Das macht es bestimmt auch noch schlimmer. Hast du einen Rat wie ich die Situation hier etwas entzerren kann?
Sie ist jetzt erstmal mit dem Papa unterwegs und genießt das auch eigentlich sehr. Aber mich hatte sie ja dann trotzdem wieder nicht...
Hallo zusammen!
AntwortenLöschenIch hätte da mal 3 Punkte anzumerken....
1. Vom Prinzip sehr guter Artikel!
2. Hier ist überhaupt nie die Rede vom Vater! Merkwürdig.
3. Glückwunsch, dass dieser Babybub anscheinend so pflegeleicht ist! Mein 2. Sohn hatte hingegen furchtbare Koliken, war dauernd am Schreien, ich habe dauergestillt, habe nachts quasi überhaupt nicht geschlafen, war dementsprechend völlig fertig und dann leider nicht imstande, die Entthrohnung meines Erstgeborenen hoch-sensibel und analytisch zu begleiten.....! Ich habe aber mein Bestes getan! Oft tat er mir auch unfassbar leid, aber es ging halt nicht anders.
Liebe Anonym, vielen Dank für deinen Kommentar. Wir können alle nur so weit geben, wie es unsere eigene Kraft erlaubt. Insofern kann die eine Entthronung analytisch begleitet werden, und die andere eben nicht. Weder das Eine noch das Andere sind irgendwie verwerflich. Keiner hat das Recht, über eine andere Familie zu urteilen, wenn er nicht selbst in genau deren Schuhen geht. Eure Zeit nach der Geburt eures zweiten Sohnes liest sich super anstrengend - Chapeau, dass du das gemeistert hast, obwohl du so fertig warst! Ich hoffe, mittlerweile hat sich alles etwas beruhigt.
LöschenDass in diesem Artikel nie vom Vater die Rede ist, liegt einfach daran, dass es keinen Vater gibt. Wie war das bei dir? Hat dir dein Mann zur Seite gestanden, als ihr quasi nie geschlafen habt?
Liebe Grüße, Snowqueen
Jetzt habe ich schon 2 Mal einen Kommentar eingegeben, aber er wird nie veröffentlicht?!?! 😡
AntwortenLöschenWas daran liegt, dass wir neben Buchschreiben, Familienleben, Vollzeitarbeit, Urlaubszeit, Blog pflegen einfach nicht häufiger als einmal die Woche dazu kommen, Kommentare zu veröffentlichen. Wir würden sie auch alle sehr gerne beantworten, nur ist das zeitlich im Moment absolut nicht möglich.
LöschenViele Grüße
Danielle
Hallo!
AntwortenLöschenIch habe den Artikel schon sehr oft gelesen. Er ist wunderbar, ein Augenöffner. Manchmal ist es so leicht seine Kinder zu verstehen und doch manchmal so schwer, mit dem Verhalten unzugehen.
Meine Tochter ist gerade drei geworden, mein Sohn ist fünf Monate. Als er geboren wurde, haben wir alles wunderbar hin bekommen, auch dank des Artikels, den ich mir immer wieder vor Augen geführt habe. Sie war so gut wie nicht eifersüchtig. Erst seitdem mein Sohn mobiler wird, fängt es mehr und mehr mit der Eifersucht an. Sie haut und kneift ihn immer öfter. Ich dachte immer, Eifersucht ist vor allem auch am Anfang, aber bei uns ist es genau andersrum.
Ich versuche alles, damit meine Tochter nicht zu kurz kommt, aber sie braucht so viel! Ich muss immer 150 % geben bei allem. Das war aber auch schon so, als mein Sohn noch nicht da war. Sie braucht so viel und ist sehr auf mich fixiert. Das schlaucht und ich bin oft am Ende meiner Kräfte, da sie so fordernd, anhänglich und emotional ist. Das macht es mir momentan so schwer.
Ich hoffe, dass ich es schaffe noch mehr zu geben für meine Tochter, damit es ihr gut geht. Ich weiß, dass Geschwister in gewisser Weise immer irgendwie eifersüchtig aufeinander sein können, aber der Umgang damit ist nicht leicht.
Liebe Grüße und vielen Dank für die wunderbaren Anregungen, Steffi!
Hallo:)
AntwortenLöschenvielen Dank erstmal für den tollen Artikel. Mein Sohn ist fast 2,5 Jahre alt und in 9 Wochen bekommen wir unser 2.Kind. Er ist sprachlich schon sehr weit und hat relativ schnell "verstanden", dass da in meinem Bauch ein Baby ist und er großer Bruder wird. Er reagiert auch auf andere Babys sehr liebevoll, kuschelt und küsst sie.... kann dann aber doch zum Ende hin auch vorkommen,dass er mal zuhaut, grinst und ankündigt,dass er gleich nochmal hauen möchte. Kann dies auch was mit der baldigen Entthronung zu tun haben?? Tu mir auch echt schwer, wie ich reagieren soll. Klar, aus der Situation nehmen und Baby schützen. Aber wie reagiere ich meinem Sohn gegenüber??? ich erkläre,dass es dem Baby weh tut und er ja auch nicht gehauen werden möchte.Rede mir da teilweise den Mund fusselig. Mein Sohn grinst mich dann an und sagt "aber macht doch nichts". Innerlich könnt ich da echt an die Decke gehn aber ich weiß ja,dass dies nichts bringt. vielleicht habt ihr mir nen Tipp. Danke schomal.
viele Grüße
T.
Ich bin aktuell erst schwanger, aber ich habe sehr mit Müdigkeit, Erschöpfung, Migräne und krank sein zu kämpfen. Da mein Sohn (3 Jahre und 8 Monate alt) weiß, dass ich ein Baby im Bauch habe, fühlt er sich jetzt schon sehr zurückgesetzt.
AntwortenLöschenGestern als er baden ging, hat er mich gebeten, mich zu ihm ins Badezimmer zu setzen. Ich habe ihm gesagt, ich bin zu müde und fühle mich nicht gut, ich ruhe mich auf dem Sofa aus. Das Angebot des Papas, dass er sich zu ihm setzt, hat er abgelehnt. Ich habe ihn vor dem Verlassen des Badezimmers ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er Bitte nicht den Boden unter Wasser setzen soll. Kurz darauf rief er mit "fröhlicher" Stimme aus dem Badezimmer: "Mama, ich habe das ganze Bad unter Wasser gesetzt. Komm doch mal gucken."
Und wie er das Bad unter Wasser gesetzt hatte. Ich habe leider falsch regiert, ihn aus der Badewanne gehoben und das Baden daraufhin auf der Stelle beendet. Er war sehr enttäuscht. Nachdem ich heute den Artikel gelesen habe, würde ich vermutlich darauf eingehen, dass er das Bad unter Wasser gesetzt hat, damit ich mich doch noch zu ihm geselle. Ich werde es gleich nochmal besprechen. Auch Mamas machen Fehler :)
Kurz darauf hat er mich nochmal um etwas gebeten, ich war leider so müde, dass ich heute nicht mehr weiß worum. Ich habe wieder geantwortet, dass ich müde bin und es mir nicht gut geht. Daraufhin sagte er: "Und du hast ein Kacka-Baby in deinem Bauch." Ich bin darauf nicht weiter eingegangen.
Ich bin zwar inzwischen einigermaßen geübt im begleiten von Wutanfällen, aber hier tut sich nun ein neues Lernfeld auf. Ich denke, es ist vielleicht auch eine große Chance, jetzt schon zu üben, mit der Situation umzugehen und auch kreativer zu sein. Ich hätte mir auch einen bequemen Stuhl oder ein Kissen mit ins Bad nehmen können.
Ich merke, dass mein Sohn sich einerseits sehr auf das Baby freut und total interessiert ist. Anderseits ist er sehr frustriert, da ich aufgrund der Schwangerschaft weniger Energie habe. Er "provoziert", wird schneller wütend und ist teilweise sehr unausgeglichen.
Ich bin sehr dankbar für diesen Artikel und überhaupt für den Blog und die beiden Bücher. Ich merke zwar, wenn etwas falsch läuft, aber ohne euch würden mir die Alternativen Handlungsmöglichkeiten einfach fehlen. Ich dachte auch, vielleicht braucht er einfach gerade einen klareren Rahmen. Mir wurde aber klar, dass er ganz genau weiß, was er "darf" und was nicht. Ich glaube, ich muss auch mehr geeignete, sinnvolle und spaßige Aufgaben für ihn finden.
Vielen vielen Dank!!!Ich wünschte ich wäre frühere auf deinen Artikel gestossen...
AntwortenLöschenAnonym
AntwortenLöschenVielen vielen Dank für die tollen Artikel! Ich liebe Euren Blog und hatte vor allem mit dem Spiegeln in der Trotzphase und mit dem Schenken von Aufmerksamkeit in der Enttrohnungsphase große Erfolge! Aber: Was bei uns wirklich zu einer emotionalen Kathastrophe geführt hat und für mich und meinen geliebten Großen wirklich extrem schreklich war das Tandemstillen. Mein Großer war 2 Jahre und 7 Monate alt als der Kleine geboren wurde. Ich stillte ihn nur morgens vor dem Kindergarten nach Bedarf also so viel er wollte. Ich wollte das Tandemstillen ausprobieren und stillte vor der Geburt nicht ab. Die Folge war ein Milchstau nach dem anderen. Der Große wollte morgens mal nur eine Brust dann beide und so bald sie ihm mal zu hart war und ich ihn am liebsten angebettelt hätte zu trinken wollte er gar nicht mehr oder nur die weiche die der kleine schon getrunken hatte. Der Kleine ist dann von der harten abgerutscht. Am schlimmsten war dann der Urlaub als der kleine etwa drei Monate alt war. Ich hatte so einen schlimmen Milchstau der dann in eine Brustentzündung ausgeartet ist mit schüttelfrost und unglaublich schmerzender Brust so dass ich abstillen musste aber sogar schwierigkeiten hatte den großen ohne Schmerzen in den Arm zu nehmen. Wenn ich den BH geöffnet habe ist die Milch weggespritzt ohne dass ich die Brust berührt hätte (ich übertreibe nicht!) Stillen konnte ich den Großen gar nicht mehr da meine Brust trotz 6 Pfefferminztees am Tag fast am explodieren war. Ich würde das Tandemstillen nie wieder machen.Zusätzlich ist es klar dass es für meinen Großen zusätzlich zum Enttrohnungstrauma noch ein unschönes Abstillen war ...:( Ich finde auch dass man hier vor allem für Frauen mit viel Milch das Tandemstillen nicht nur romantisieren darf, sondern auch die Gefahren beschreiben sollte.
Meinen allerherzlichsten Dank für diesen augenöffnenden Artikel. Wir befinden uns mitten in der Krise und ich habe bisher alles falsch gemacht bis bei mir dann auch der Groschen fiel. Vielleicht hat mein armer Erstgeborener dann auch endlich laut genug um Hilfe geschrien, dass die dusselige Mutter es auch erhört ;/ Dank dieses Artikels habe ich nun endlich einen Ansatz, der auch mir aus der Position der hundsmiserablen Mutter hilft, die ich die vergangenen Wochen für meinen Großen war. Ich würde mich am liebsten auf der Stelle bei ihm entschuldigen!
AntwortenLöschenDanke für diesen Artikel!!! Er hilft mir sehr!!! 💞
AntwortenLöschenEin sehr interessanter Artikel. Leider haben wir offenbar mit unserem Erstgeborenen alles falsch gemacht als das zweite Kind kam :-( Ich bin ganz traurig dass ich damals noch keine Ahnung hatte wie sehr den Erstgeborenen so etwas zusetzt und entsprechend wenig Rücksicht darauf genommen habe.
AntwortenLöschenEs ist inzwischen auch schon 2,5 Jahre her - Ist es möglich, ihm im Nachhinein noch zu helfen? Habt ihr Tipps?
Wie ist es in Bezug auf das dritte Kind (seit 3 Monaten bei uns).... ? ich habe das Gefühl dass es sich hier anders verhält, weil die beiden Großen schon vor der Geburt viel zusammen gespielt haben und nicht mehr so stark auf Mama / Papa fixiert waren wie der Erstgeborene. Muss man dabei was beachten? Wobei es nun auch schon 3 Monate sind, also eigentlich die "kritische Zeit" schon vorbei ist oder?
Ja! Es ist jederzeit möglich, die nachgeburtliche Geschwisterkrise aufzufangen, auch wenn die erste schon 3 Jahre (oder mehr) her ist. Wichtig ist deine Zuwendung, viel Spielen und wenn du kannst, dann Aktives Zuhören nach Gordon. Mit diesen drei Bausteinen kann man ganz viel auffangen und verbessern. Liebe Grüße!
LöschenVielen Dank für die wertvollen Tipps. Wir haben das Problem dass der große fast 4 immer den 1,4 Jährigen schubst oder sehr grob ins Gesicht fasst. Es gibt auch Momente in denen der Große den Kleinen an der Hand herum führt und sehr stolz ist oder ihn streichelt. Auch ist der Große extrem schnell beleidigt. wenn der Große sagt " komm lass uns spielen und den KLeinen sehr lieb und freundlich an der Hand nimmt aber der KLeine gerade nicht spielen will, dann ist er so beleidigt dass der Größe den Kleinen einfach umschmeißt. Wenn sich die Agression gegen mich wendet bin ich sehr entspannt und kann damit auch in der Öffentlichkeit gut umgehen. Ich kann auch Wutanfälle super begleiten finde ich. Ganz anders sieht es aus wenn der Große seinen kleinen Bruder quält. Mich macht das sooo wütend und soo hilflos. er Große bekommt bestimmt von mir 90 Prozent der Aufmerksamkeit wenn er da ist. Ich habe den Kleinen absichtlich noch nicht in die Kita gesteckt damit er wenigstens Vormittags auch etwas Liebe abbekommt. Meine Eltern und ich bin mir ziemlich sicher auch meine Schwester und viele Freunde denken das liegt an meinem Erziehungsstil und ich müsste härter die Grenzen setzen. Ich ich bin eine große Schwester und habe zu meiner kleinen Schwester auch einen altersabstand von 2Jahren und 7 Monaten. Ich bin klassisch autoritär erzogen worden. Ich habe mich mit meiner Schwester von Ihrer Geburt an sehr gut verstanden. Wir waren von Anfang an ein Herz und eine Seele. Ich hatte sicher auch mal Streit mit Ihr aber ich habe sie nie grundlos umgeschmissen oder Ihr einfach Sand ins Gesicht geworfen sondern habe mit Ihr eher gemeinsam gegen die autoritären Eltern rebelliert. Ich kann mich nicht erinnern je eifersüchtig gewesen zu sein. Haben meine Eltern recht ? bin traurig und frustriert...
AntwortenLöschenNein, deine Eltern haben nicht recht. Kinder, die sich tgegen ihre Eltern verbünden müssen (um sich zu schützen und zu stützen) haben in der tat einer super enge Geschwisterverbindung, das weiß man aus der Familienforschung. Aber willst du deshalb dein Verältnis als Mama zu deinen Kindern verschlechtern, damit die Verbindung zwischen ihnen besser wird? Nee, oder? Also. Es ist normal, dass der Große kneift, er hat noch keine ausgebildete Impulskontrolle, d.h. wenn er ärgerlich ist, dann sagt ihm sein gehirn nicht, dass er vorsichtig sein muss, weil sein Bruder noch viel kleiner ist (unser Gehirn tut das), sondern der Wutimpuls wird ungefiltet ausgelebt. Wenn du magst: In unserem ersten Buch wird das sehr ausführlich erklärt. Insofern kann er quasi nichts dafür, dass er kneift. Er kann es noch nicht zurückhalten. Das kommt erst mit etwa 6 Jahren. Bis dahin musst du furchtbar aufpassen und schnell sein. Du darfst ihn aber bitte nicht bestrafen für etwas, was er noch nicht ändern kann. Ich weiß, wie wütend man wird, wenn das eigene kleine Kind vom Großen gepiesakt wird, aber du musst im Blick behalten, wie toll und lieb dein Großer sonst ist. Deine Wut darf deine Liebe nicht verändern. Ich denke, du machst es schon gut, so wie du es machst. Ich sehe jetzt nichts, was du noch groß ändern müsstest. Der Große scheint von dir genügend Aufmerksamkeit zu bekommen, der Kleine bekommt sie dann am Vormittag. Insofern erscheint es mir gerecht. Die Zeit spielt für dich - dein Großer wird größer und seine Impulskontrolle besser, der Kleine wird größer und kann sich bald besser verteidigen. Es kann also nur besser werden.
LöschenLiebe Grüße!
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort! Da freue ich mich dass es nicht an meiner bedürfnissorientierten Erziehung liegt ;) ..und selbstverständlich möchte ich nicht das Verhältnis zu meinem Kind verschlechtern! Wenn der Kleine dem Großen etwas kaputt macht und der Große dann haut kann ich auch ruhig bleiben und weiß wie ich den Konflikt lösen kann. Was mich so fassungslos macht ist, wenn der Große vor allem wenn er eine anstrengende Kindergartentag hatte, zu Hause dann ohne ersichtlichen Grund im Vorbeigehen den Kleinen aus heiterem Himmel umwirft oder sich plötzlich auf ihn schmeißt-also prktisch seinen Frust oder seine Anspannug an ihm auslässt. Mir ist klar dass sein Aufmerksamkeitstank und Ruhetank leer ist und ich versuche ihn so gut wie möglich nach dem Kindergarten zu füllen... Das bedeutet aber eigentlich auch dass ich mich unter der Woche nicht mit anderen Eltern mit Kindern mehr treffen kann weil er eigentlich eine stunde exlusivzeit nach dem kindergarten mit mir bräuchte, die ich ihm veruche zu geben indem ich mich mit dem großen alleie beschäftige und den kleinen eine stunde fast igoriere... aber es nicht immer schaffe ( der kleine zahnt oder es ist ein Geburtstag oder eine Veranstalltung im kindergarten ect)... Ich weiß einfach nicht wie ich da reagieren soll. Da meine Mutter mich vermutlich angebrüllt und für die nächste halbe stunde ins Zimmer gesperrt hätte habe ich auch niemanden wo ich mir ein agemessenes Verhalten in so einer Situation abschauen kann. Also ohne euren Blog wäre ich ziemlich aufgeschmissen ;) Kannst Du mir bitte einen Tipp geben wie ich mich Verhalten soll wenn ich nicht schnell genug war und der Große den Kleinen ganz plötzlich umwirft? vielen lieben Dank PS.: Ich habe mir jetzt auch eine timer uhr zum warten üben bestellt... Wobei er im Kindergarten sehr zurückhalted ist und gar nicht sehr impulsiv. Kann es sein weil er sich im Kindergarten wenig traut mit den anderen zu spielen dass er bei unserem Kleien üben und ausprobieren will und ihn deshalb besonders wenig in Ruhe lässt? Dankeschön!!! Ihr seid die Besten!
LöschenVielen Dank für die wertvollen Tipps. Wir haben das Problem dass der große fast 4 immer den 1,4 Jährigen schubst oder sehr grob ins Gesicht fasst. Es gibt auch Momente in denen der Große den Kleinen an der Hand herum führt und sehr stolz ist oder ihn streichelt. Auch ist der Große extrem schnell beleidigt. wenn der Große sagt " komm lass uns spielen und den KLeinen sehr lieb und freundlich an der Hand nimmt aber der KLeine gerade nicht spielen will, dann ist er so beleidigt dass der Größe den Kleinen einfach umschmeißt. Wenn sich die Agression gegen mich wendet bin ich sehr entspannt und kann damit auch in der Öffentlichkeit gut umgehen. Ich kann auch Wutanfälle super begleiten finde ich. Ganz anders sieht es aus wenn der Große seinen kleinen Bruder quält. Mich macht das sooo wütend und soo hilflos. er Große bekommt bestimmt von mir 90 Prozent der Aufmerksamkeit wenn er da ist. Ich habe den Kleinen absichtlich noch nicht in die Kita gesteckt damit er wenigstens Vormittags auch etwas Liebe abbekommt. Meine Eltern und ich bin mir ziemlich sicher auch meine Schwester und viele Freunde denken das liegt an meinem Erziehungsstil und ich müsste härter die Grenzen setzen. Ich ich bin eine große Schwester und habe zu meiner kleinen Schwester auch einen altersabstand von 2Jahren und 7 Monaten. Ich bin klassisch autoritär erzogen worden. Ich habe mich mit meiner Schwester von Ihrer Geburt an sehr gut verstanden. Wir waren von Anfang an ein Herz und eine Seele. Ich hatte sicher auch mal Streit mit Ihr aber ich habe sie nie grundlos umgeschmissen oder Ihr einfach Sand ins Gesicht geworfen sondern habe mit Ihr eher gemeinsam gegen die autoritären Eltern rebelliert. Ich kann mich nicht erinnern je eifersüchtig gewesen zu sein. Haben meine Eltern recht ? bin traurig und frustriert...
AntwortenLöschenHallo, unsere 2. Tochter ist seit knapp 4 Monaten da und die Große ist grundsätzlich lieb. Manchmal bekommt sie so einen komischen Ausdruck im Gesicht und drückt das Babyhändchen ganz fest. Meistens weise ich sie drauf hin oder das Baby brüllt los - da merkt sie es dann selbst. Das aber nur am Rande - seit Geburt haben wir das Problem, dass sie viel sagt: Keiner darf das Baby angucken! Mit anderen Kindern ist's besonders schlimm, also auch mit Mädels, die sozusagen angehende Freunde sind (Kindergarten seit 2,5 Monaten). Ist das normal? Eine solche Verhaltensweise konnte ich im Artikel nicht finden. VG Rebecca
AntwortenLöschenDas Problem habe ich auch. Sie waren beide wahre Kinder, um sich Kinder abzugewöhnen. Ein Alptraum, der halbwegs aufhörte, als die Große 4 wurde. Die Mittlere ist leider immer noch oft ein Alptraum.
AntwortenLöschenWochenlang hat sich meine Frau, teilweise mit nur einigen Stunden Schlaf pro Tag, durchgeschlagen.
Meine Mädels sind so extrem auf die Mutter fixiert und die Große hat sehr lange gebraucht um mich überhaupt zu akzeptieren. Dazu kam noch, dass sie als Nummer 2 Opa als Bezugsperson auserkoren hatte und ich war völlig abgeschrieben.
Inzwischen geht es, es waren aber wirklich höllische 4 Jahre.
Man merkt es selbst jetzt immer noch, wenn mal Opa zu besuch kommt. Bin ich gleich abgeschrieben und es dauert einige Tage, bis sich das legt und das Kind wieder auf mich reagiert.
Nun wieder mit der Geburt, der endgültig letzten Schwester, die Hölle auf Erden.
Kinder heulen bei jeder Gelegeheit, völlig zu Babies mutiert und es wird ohne Ende gezickt, gebockt etc....
Sie waren schon immer High-need, dementsprechend kommen wir ebenfalls viel zu kurz und nun mit dem Nachwuchs ist es einfach erneut eine Katastrophe.
Zuerst mal: Vielen Dank für den Artikel. Er hat uns sehr geholfen. Unsere zweite Tochter ist mittlerweile 9 Monate alt. Die Große bekundet immer noch täglich mehrfach, sie sei auch ein Baby und kann dann gar nichts mehr selbst. Sie wird im Januar drei und ist eigentlich schon sehr selbstständig.
AntwortenLöschenWie lange sollte ich dem Babysein nachgeben? Ich finde, langsam müsste sie akzeptiert haben, dass sie nun eine große Schwester ist, oder?
Viele Grüße
Annette
Vielen, vielen Dank für diesen so treffenden und hilfreichen Artikel. Ich habe mich und meinen ersten Sohn total wiedergefunden darin. Bis auf das Verhalten "zurückgezogen sein" zeigt mein Erstgeborener die volle Palette an "Verhaltensauffälligkeiten". Jetzt kann ich sein Verhalten zum Glück richtig einordnen und in Zukunft hoffentlich viel besser auf seine Bedürfnisse eingehen. Dickes Dankeschön!
AntwortenLöschenHallo, mein großer ist nun 3 1/2 und seine zwillings brüder 6 monate. Doppelte entthronung, kindergarten start im septeMber (obwohl er davor schon 2 j in die krippe ging) waren eine echte Herausforderung. Es wird langsam besser, aber es ist nur allein mit ihm so wirklich fein. Er ist extrem aufmerksamkeits bedürftigubd dieses zu befriedigen mit 2! Babys wirklich schwierig.... habt ihr zwillings tipps? Danke!
AntwortenLöschenDanke für den tollen Artikel. Wir erwarten in 5 Wochen unser 2. Kind und ich kann meine grosse Tochter jetzt schon in dem Artikel wieder finden. Ist das möglich dass sie auf die kommende Veränderung jetzt schon reagiert? Auf meine Tochter treffen einige Punkte zu. So kann sie sich momentan ganz gut alleine beschäftigen. Ich dachte das hat etwas mit der Entwicklung bzw dem Alter zu tun, sie ist jetzt 3 Jahre und fast 3 Monate. Ich habe mich gefreut und sie machen lassen. Kann es sein dass sie sich zurück zieht? Sollte ich doch wieder aktiver auf sie zugehen und ihr spielen anbieten? Generell spiele ich mit ihr, wenn sie es wünscht bzw sage ihr zb ich mach das noch schnell und dann spielen wir. Aber wenn sie sich von alleine beschäftigt hat, habe ich ihr das jetzt nicht angeboten. Sie ist aber auch beim kochen oder so dabei und beim aufräumen und eingebunden. Wie merke ich dass es zu wenig ist?
AntwortenLöschenWir haben die extremen wutanfälle mit einnässen/selbstverletzung über sich selbst beißen bzw haare ausreißen aktuell. Sie will zuerst mich beißen, was ich nicht zu lasse, dann will sie sich selbst beißen. Ich versuche das zu verhindern bzw ihr ein Kissen etc anzubieten, was sie aber nicht will. Du schreibst dass man das selbst verletzen nicht hindern soll.. Aber ich kann doch nicht zulassen dass sie sich beisst etc? Einpinkeln kann ich auch nicht verhindern, sie lässt sich in dem moment einfach nicht aufs Klo setzen.
Was kann ich gegen die extremen wutanfälle tun bzw wie richtig begleiten?
Wenn sie allein spielen will, lass sie allein spielen, ich glaube nicht, dass das jetzt schon mit der kommenden veränderung zu tun hat. Auch die Wutanfälle klingen eher nach einer anderen Phase, die ich im Artikel über "natürliche Grenzen, Schicksalsschläge und Bedürfnisse anderer" erklärt habe. Schau da mal nach. Wenn Sie sich beißt, wird sie ihre Wut los. Ihr Selbsterhaltungstrieb verhindert, dass sie sich ernsthaft weh tut. Besser wäre, wenn sie in ihren Pulloverärmel beißt, aber das ist bei weitem nicht so befriedigend, wie den Schmerz selbst zu fühlen. Ich würde da nur insoweit eingreifen, als dass ich mit ihr reden würde, während sie sich beißt: "Du bist jetzt so wütend, dass du dir nicht anders zu helfen weißt, als zu beißen. das hilft dir, die Wut los zu wrrden..." Also verbal bemerken, was sie tut, aber kein Bohei drum machen. Einpullern ins mühsam, aber solltest du auch nicht groß kommentieren oder schimpfen, weil es dann mehr wird. Viel Glück!
LöschenDas ist so ein schöner Artikel und ich würde so gern so viel davon umsetzen. Vor allem der mittlere (fast 6) hat zunehmend Probleme und er tut mir so leid. Ich habe das Gefühl, dass ich alles falsch, ja sogar noch schlimmer mache. Leider ist unser Nachzügler (17 Wochen) seit Woche drei so gar nicht pflegeleicht. Sprich: weint viel, möchte nur auf dem Arm sein, dort aber nicht im sitzen, sondern immer in Bewegung. Im tragetuch auch nur bedingt zufrieden,... und die Großen und ich gehen immer mehr den Bach runter. Ich bin inzwischen so verzweifelt und sehe, wie mein mittlerer immer mehr kaputt geht und leidet. Das Baby bleibt leider auch nur selten beim Papa, wenn er denn mal da ist. Sehr schwierige Situation und meine Nerven sind mehr als dünn, weil ich logischerweise zu gar nichts mehr komme mit Baby auf dem Arm.
AntwortenLöschenLiebe Anonym, ja, die Anfangszeit ist sehr, sehr hart. Dein Baby scheint gerade in einem Entwicklungssprung zu sein, da besteht Hoffnung, dass es bald nicht mehr so anstrengend ist, sondern wieder ruhiger wird. Hast du die Artikel zu den Entwiklungssprüngen schon entdeckt bei uns im Blog? Dein nun mittlerer Sohn hat eine lange, lange liebevolle Beziehung mit dir, von der er in der jetzigen Krise zehren kann. Du hast ihm alles mitgegeben, was er braucht, um das hier gut überstehen zu können. Ein paar Wochen oder Monate mit eingeschränkter Aufmerksamkeit kann er aushalten. Wenn du wieder Luft hast, wende dich ihm zu.
LöschenViel Glück! Snowqueen
Ein sehr schöner Artikel. Leider geht ihr nur kurz auf das Thema ein, wenn sich die Aggression des Großen gegen das Baby wendet. Klar, aufpassen. Nicht alleine lassen. Das erklärt sich von selbst. Aber wie reagiere ich am besten, ohne zu schimpfen? Mein Großer ist knapp viereinhalb Jahre, seine Schwester wird bald vier Monate. Er ist in Bezug auf sie schwer zu bremsen. Er knuddelt so doll mit ihr, dass es immer irgendwann ausartet. Er hört auch nicht auf uns, wenn wir sagen, es wäre besser, wenn du das und das nicht so doll machst etc. Jetzt hat er aber zu allem Überfluss noch angefangen sie im Gesucht zu kneifen, ihr die Nase zuzuhalten usw. Ich bin immer sehr erschrocken, wenn ich das sehe, und muss mich schwer beherrschen, nicht zu schimpfen. Aber einfach gar nichts zu tun, außer die Kleine natürlich an mich zu nehmen und zu schützen, erscheint mir auch so widersinnig. Das ist wirklich extrem schwierig. Habt ihr da noch Tipps?
AntwortenLöschenSo, wie du es machst, ist es aber richtig. Und ich weiß, dass es schwierig ist, weil man am liebsten explodieren möchte, wenn das Baby verletzt wird. Du kannst mit ernstem Gesicht sagen, dass du nicht willst, dass er die Kleine kneift. Das Knuddeln (und Ausarten) würde ich nicht wirklich unterbinden, weil das Bindungsaufbau zwischen den Kindern ist. Knuddeln lassen, dabei sein, intervenieren, wenn es zu arg wird - das macht ihr ja schon. Im Moment ist dein Sohn einfach zu klein, um seine Impulse zu steuern. Weder die Liebes- noch die Wut-Impulse. Es ist ihm nicht vorzuwerfen, sein Gehirn ist einfach noch nicht weit genug entwickelt. Mit den Jahren wird das anders werden! Aber es ist wichtig, dass ihm jetzt die Möglichkeit gegeben wird, Bindung zu ihr aufzubauen, also sie zu knuddeln, sie rumzuschleppen usw. dass das jetzt noch unbeholfen und überbordernd ist, ist klar, aber dieser unbeholfene Bindungsaufbau ist ein wichtiger Baustein für eine spätere gute Beziehung zwischen beiden.
LöschenHerzliche Grüße!
Ja was macht man in dem Moment wenn das ältere (4,5) schubst oder Haut und dann ohne Reihe einfach weitergeht ? Schimpfen? Immer wieder sagen dass man das nicht toll findet ? Geschwisterchen (1,5) einfach trösten und nichts sagen ? Was macht man wenn es schon passiert ist ? ???
AntwortenLöschenJa was macht man in dem Moment wenn das ältere (4,5) schubst oder Haut und dann ohne Reihe einfach weitergeht ? Schimpfen? Immer wieder sagen dass man das nicht toll findet ? Geschwisterchen (1,5) einfach trösten und nichts sagen ? Was macht man wenn es schon passiert ist ? ???
AntwortenLöschenNicht schimpfen. Du kannst es ansprechen, aber mit 4,5 Jahren ist dein Kind sowohl zu jung für Impulskontrolle (nicht hauen) und auch zu jung für Reue (Moralvorstellungen). Tröste das weinende Kind, UND auch das große Kind. Gib dem großen Kind in anderen Situationen viel Aufmerksamkeit. In den entsprechenden Situationen kann man relativ wenig machen - es sei denn, du kannst das hauen noch schnell verhindern - es geht wirklich um Prävention, indem man sich dem großen Kind viel zuwendet.
LöschenSehr hilfreich und ermutigend! Vor allem, Respekt, wie du, Snowqueen, das mit drei Kindern schaukelst. Allerdings sollte so schweres Heben (2x 15-Kilo-Kind an jeder Seite, Rucksack und Baby) auch jenseits des Wochenbettes unbedingt (!) mit dem Frauenarzt abgeklärt werden! Der Beckenboden ist ja doch noch ein bisschen länger schlaff, es kann in ferner Zukunft ein Uterusdescensus oder eine Belastungsinkontinenz drohen.
AntwortenLöschenDu hast Recht. Ich bin da etwas nachlässig... Herzliche Grüße!
LöschenDanke für eure vielen Tipps, da sind viele Aha-Erlebnisse dabei. Leider hab ich diesen Artikel wohl zu spät gelesen. :/ (16 Monate und 4 3/4 Jahre Wir sind total festgefahren in der Spirale und haben alles dabei an negativer Aufmerksamkeit...zwicken, hauen, schreien, beschimpfen, "du hast mich gar nicht lieb", spucken und rumrotzen, auch gegen den kleinen mit verletzten oder so lange ärgern bis er weint, Gegenstände schmeißen, Türen knallen...und dann sind das Wutausbrüche, die sehr intensiv und meist langanhaltend sind (gefühlsstarkes Kind) und kommen vielleicht im Schnitt 4-5× am Tag vor, sodass einem auch irgendwann mal die Geduld ausgeht (zumal Auslöser manchmal ganz banale Dinge sind). Wenn ich mit ihr rede und sage "du bist wütend auf mich" und Vorschläge machen (wie sie stattdessen ihren Ärger los wird), wird es meist noch schlimmer (schreit lauter, wirkt aggressiver, "lass mich in Ruhe" oder "ich will nichts mehr hören")...
AntwortenLöschenSpucken oder körperliches Verletzten kann ich nicht aushalten (und möchte ich ehrlich gesagt nicht), so wie du...was dann in Auszeiten in ihrem Zimmer endet (gegen dem was ich eigentlich will und ich ja auch weiß dass das nicht gut ist)
Das macht das Zusammensein oft unentspannt, und ich habe das Gefühl die "Liebe lässt nach"...das verstärkt ja alles noch mehr...
Tja, was kannst du mir raten, wo sollte ich ansetzen, dass wir da wieder rauskommen?
Lg
Liebe Anonym, zu spät ist es nach 16 Monaten noch nicht! ich verstehe, dass du irgendwann nicht mehr ruhig bleiben kannst bei all den Provokationen und ich verstehe auch, wenn die Liebe dann irgendwann weniger wird. Du bist da echt nicht allein, das passiert in vielen Familien so. Ich würde bei dem Liebesverlust ansetzen. Es ist wichtig, dass du deine Liebe zu deinem großen Kind wiederfindest. Denn sie war doch einmal deine große Liebe, erinnerst du dich? Ich weiß nicht, ob das für euch praktikabel ist, aber es wäre gut, wenn du einmal am tag, vielleicht abends nach dem Abendbrot, zeit allein mit ihr hättest. Ich bin mit meiner Tochter immer raus gegangen. Spazieren, auf den Spielplatz, sowas. In dieser zeit solltest du nicht mit ihr schimpfen und auch nicht über ihr Verhalten gegenüber ihrem kleinen Bruder sprechen, sondern ihr zuhören, oder einfach allgemein quatschen, über alles, was euch einfällt und schön ist. Es ist wirklich wichtig, in dieser Zeit nicht zu schimpfen, okay? Nehmt euch Zeit, miteinander zu kuscheln. Ihr habt euch emotional voneinander entfernt und müsst euch wiederfinden. Denn all ihr schlimmes Verhalten ist nur Ausdruck dafür, wie viel Angst sie hat, dich zu verlieren. Und wie wütend sie mit ihrem Bruder ist, weil er der Grund dafür ist, dass sie dich so verloren hat. Sie kann das wirklich noch nicht anders ausdrücken, sie ist erst knapp 5, sie ist noch so, so klein!
LöschenIm August erscheint unser Geschwisterbuch. Dort haben wir sehr ausführlich erklärt, wie man die nachgeburtliche Geschwisterkrise gut auflöst. Viel ausführlicher, als hier in diesem Artikel, denn da hatten wir natürlich mehr Platz. Es geht um Aufmerksamkeit, um Bindungsspiele und um Aktives Zuhören. Das sind die drei Komponenten, die dich wieder näher an deine Tochter heranbringen. Ihr schafft das!
Herzliche Grüße, Katja Seide
Hallo,
LöschenWir erwarten auch Nachwuchs und ich sorge mich zusehends wie sich das Verhältnis zum meinem 5jährigen verändern wird. Er ist sehr schmusig und einfühlsam und wir haben ein sehr sehr gutes und enges Verhältnis. Er freut sich auf das Baby, hat er sich ja auch seit er 3 würde gewünscht. Allerdings befürchte ich, dass er den Boden der Realität hart zu spüren bekommen wird. Wann im August soll denn euer Buch erscheinen? Ich kann es nämlich kaum erwarten.
Es erscheint am 19. August 202. Aber es gibt auch Kinder, die wirklich null Probleme mit der Ankunft eines Geschwisterkindes haben! Liebe Grüße, Snowqueen
LöschenHallo! Der Artikel hat mir Mut gemacht, als ich ihn vor 3 Monaten gelesen habe, aber leider auch nicht so ganz weiter geholfen. Mein Sohn ist 3, sein Bruder 1 Jahr. Die Probleme fingen eigentlich erst an, seit der Kleine 10 Monate alt ist. Aber seit dem ist es wirklich schlimm. Der Große scheint kein anderes Ziel mehr zu haben, als andere zu nerven und ihnen weh zu tun. Ich würde auch gerne "nicht gewaltsam" eingreifen - aber es ist nicht möglich. Wenn er dem Hund am Schwanz zieht oder seinen kleinen Bruder umstoßen oder gar mit einem Gegenstand hauen möchte, muss ich leider eingreifen - manchmal auch "doller" als ich gerne würde, wenn ich z.B. seine Hände gewaltsam öffnen muss, mit welchen er gerade versucht dem Hund die Schnauze zusammen zu drücken (und er hat viel Kraft).
AntwortenLöschenIch bin wirklich am Ende und mittlerweile muss ich zugeben, dass ich ernsthaft negative Gefühle meinem Großen gegenüber habe!
Ich war sogar schon bei einer Familientherapeuthin. Diese hat mir auch jede Menge Ratschläge gegeben, die leider alle nicht "fruchten". Ich verliere mehr und mehr den Bezug und den Kontakt zu ihm und habe das Gefühl, wir sind in einer Abwärtsspirale. Leider geht mir das Geld für die Therapie auch mittlerweile aus - das zahlt ja leider nicht die KK.
Er fängt an Gegenstände zu zerstören, Tiere zu quälen (z.B. Käfern die Beine aus zu reißen) und hat so wahnsinnig viele Aggressionen in sich! Bei der Therapeutin ist er lieb und brav, so dass sie wohl schon denkt, ich übertreibe einfach nur. Und er ist den halben Tag am brüllen! Das macht mich wahnsinnig! Es kommt aus dem nichts - er spielt, auf einmal springt er aus, weint und brüllt wie ein Irrer. Ich gehe zu ihm runter, frage was denn los ist, dann schlägt er auf mich ein, tritt um sich - sagt aber nichts. Einmal kamen wir nach Hause vom Spielplatz und er hat seinen Schuh nicht sofort aus bekommen. Ich wollte ihm helfen, da hat er mir so doll ins Gesicht getreten, dass ich das Jochbein angebrochen hatte (er hatte ja den Schuh noch an).
Ich komme einfach nicht mehr an ihn heran. Und er ist doch erst 3. Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Liebe Anonym, das klingt wirklich sehr anstrengend und ich verstehe, dass du negative Gefühle ihm gegenüber entwickelst. Das Ding ist (vermutlich), dass ihr nicht nur in der nachgeburtlichen Geschwisterkrise seid (die kann auch erst mit 10 Monaten beginnen!), sondern dein Großer eben auch in einem Alter ist, das sehr anstrengend ist, auch ohne Geschwisterkind. Eigentlich fängt das eher mit 3,5 Jahren an, aber vielleicht ist er da ein bisschen früher dran. Ihr kommt nur aus diesem Teufelskreis raus, wenn du ihn wieder lieb haben kannst und ich weiß, dass das schwer ist, wenn er Verhalten zeigt, das gar nicht liebenswürdig ist. Das ist so gut verständlich! Ich weiß nicht, ob das bei euch geht, aber ich würde euch raten, dass du jeden Tag, oder zumindest so oft es in der Woche geht, mit deinem Großen etwas allein zu zweit machst. Mit ihm auf den Spielplatz gehen, ihn in die Trage nehmen und spazieren gehen, mit ihm ein Eis essen gehen oder sowas. Ohne den Bruder. Und an einen Ort, an dem dein Sohn wenig kaputt machen kann. So dass ihr zwei eine schöne Zeit miteinander habt und du dich neu in ihn verliebst. Diese Zeit musst du dir nehmen.
LöschenAm 19. August kommt unser Geschwisterbuch auf den Markt. Dort beschreiben wir am Anfang nochmal viel ausführlicher als hier, was man tun kann, wenn man die Beziehung zum ältesten Kind verloren hat. Ich wünsche euch viel Glück!
Sehr vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!
LöschenIch freue mich schon sehr auf das Buch und werde es selbstverständlich so schnell es meine Zeit zulässt lesen ;) Ich habe schon so viele Geschwisterbücher, die mir leider gar nicht weiter helfen.
Ich mache auch mehrfach die Woche etwas mit dem Großen. Da er zusätzlich noch eine Sprachbehinderung hat, ist ohnehin vieles schwer. Zweimal die Woche sind wir bei der Logopädie und ich versuche für die Zeit immer jemanden zu finden, der in der Zeit den Kleinen nimmt. Nach der Sitzung gehe ich dann mit dem Großen noch in die Stadt - dort auf den Spielplatz, oder ein Eis oder eine Waffel essen. Am Wochenende haben wir auch immer eine Stunde nur für uns, während der Papa den Kleinen nimmt. Und jeden Abend bringe ich zuerst den Kleinen ins Bett und gehe anschließend noch zu ihm und lese ihm vor und begleite ihn, bis er eingeschlafen ist.
Es ist ja auch gar nicht so, dass ich immer negative Gefühle ihm gegenüber habe. Ich schaue mir auch häufig Videos an, als er noch klein war (so zwischen 1 und 2). Da war er so ein Sonnenschein und eigentlich immer gut gelaunt. Manchmal verstehe ich gar nicht, wie er sich so verändern konnte. Ich versuche mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass es immer noch das selbe Kind ist (wobei es mir manchmal wirklich vorkommt, dass er einfach ausgetauscht wurde) und erinnere mich daran, wie abgöttisch ich ihn geliebt habe.
Ich verstehe auch seine Gefühlswelt so wahnsinnig gut und es tut mir ehrlich gesagt ihm gegenüber auch sehr leid, dass ich überhaupt "so früh" wieder ein Kind bekommen habe. Manchmal habe ich deswegen regelrecht ein schlechtes Gewissen - ich habe immer das Gefühl, ihm etwas genommen zu haben.
Die negativen Gefühle kommen meist in den Momenten, wo er anderen absichtlich weh tut. Ich weiß, dass er noch nicht zur Perspektivübernahme fähig ist und gar nicht versteht, wie schlimm seine Handlung ist. Aber das ändert nicht daran, dass in dem Moment die Wut in mir hoch kocht. Noch dazu lebt er diese "rebellische Phase" wirklich gut aus und macht genau die Dinge von denen er weiß, dass er sie nicht soll - zum Beispiel auf den Tisch klettern (der trägt sein Gewicht von mittlerweile 19kg einfach nicht). Er ist für sein Alter auch schon sehr groß und schwer - was vieles nicht leichter macht.
Wie dem auch sei - ich hoffe sehr, dass wir diese schwierige Zeit (durch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen da z.B. die Turngruppe nicht mehr stattfindet) gut und allesamt möglichst unbeschadet überstehen. Aber ich fühle mich mittlerweile wirklich ausgelaugt...
Vielen Dank!
Hallo,
AntwortenLöschenich wollte mal fragen, wie es ausgegangen ist. War es nach 12-16 Wochen besser? Oder wie lange waren die 150% nötig?
Liebe Grüße
Ja, die 12 Wochen waren die härteste Zeit, danach ging es stetig aufwärts. Die nachgeburtliche Geschwisterkrise dauert insgesamt etwa 1 Jahr, bis alle ihren Platz gefunden haben. Aber die ersten drei Monate sind am heftigsten. Wir haben es ziemlich gut geschafft, die beiden Großen aufzufangen, so dass meine Kinder wenig streiten. Der Kleinste ist mittlerweile 6 Jahre alt. Herzliche Grüße
LöschenHallo zusammen
AntwortenLöschenIch komme zunehmend an meine Grenzen mit meinem 2.5 jährigen Sohn. Vor 6 Monaten ist unsere Tochter zur Welt gekommen. Bereits von Anfang an zeigte sich eine deutliche Eifersucht seitens meines Sohnes, welche er leider immer an seiner Schwester ausliess. Anfangs ging er insbesondere in Momenten, wo ich mit der kleinen Schwester beschäftigt war (z.B. dem Stillen) plötzlich wie eine Furie auf sie los und kratzte sie z.B. im Gesicht. Es waren für mich klar Eifersuchtszeichen, wofür ich Verständnis habe. Aber anders als wie wenn er mich als erwachsene Person verletzt hätte, verletzte er seine neugeborene Schwester, welche sich ja nicht selber wehren kann und die ich vor ihm schützen musste. So war ich von Anfang an sehr auf der Hut, habe versucht, vorausschauend zu reagieren und seine Attacken abzublocken. Auch habe ich versucht, ihm so gut es geht genug Aufmerksameit zu schenken. Er ist klar der Typ der ungeteilten Zuwendung, dh auch wenn ich ihm so viel Aufmerksamkeit wie möglich gebe, habe ich das Gefühl, dass es nie reicht. Ausserdem muss ich ja neben dem Kleinkind und dem Säugling auch noch kochen etc. Leider zieht sich das Muster trotzdem weiter. Aktuell ist er häufig grob zu seiner Schwester und ist z.B. absichtlich laut, wenn sie am schlafen ist, so dass sie erwacht. Das bringt mich zunehmend auf die Palme, was ich gegenüber ihm auch verbalisiere (es macht mich wütend, dass du extra laut bist, wenn deine Schwester schläft) und ich merke, ich verliere langsam die Geduld. Ich weiss auch, dass er sie eigentlich mag, manchmal sind sie auch zuckersüss zusammen und sie himmelt ihn an. Auf der anderen Seite sagte er mir heute klar, für ihn wäre es besser, wenn sie nicht auf die Welt gekommen wäre. Ich weiss langsam nicht mehr, wie ich am besten auf sein Verhalten reagieren soll. Ich habe Angst, dass meine Tochter durch die wiederkehrenden Aggressionen negative Assoziationen ihm gegenüber hat und sich mein Verhältnis zu meinem Sohn verschlechtert. Was würdet ihr tun?
Hallo zusammen
AntwortenLöschenIch komme zunehmend an meine Grenzen mit meinem 2.5 jährigen Sohn. Vor 6 Monaten ist unsere Tochter zur Welt gekommen. Bereits von Anfang an zeigte sich eine deutliche Eifersucht seitens meines Sohnes, welche er leider immer an seiner Schwester ausliess. Anfangs ging er insbesondere in Momenten, wo ich mit der kleinen Schwester beschäftigt war (z.B. dem Stillen) plötzlich wie eine Furie auf sie los und kratzte sie z.B. im Gesicht. Es waren für mich klar Eifersuchtszeichen, wofür ich Verständnis habe. Aber anders als wie wenn er mich als erwachsene Person verletzt hätte, verletzte er seine neugeborene Schwester, welche sich ja nicht selber wehren kann und die ich vor ihm schützen musste. So war ich von Anfang an sehr auf der Hut, habe versucht, vorausschauend zu reagieren und seine Attacken abzublocken.. Auch habe ich versucht, ihm so gut es geht genug Aufmerksameit zu schenken. Er ist klar der Typ der ungeteilten Zuwendung, dh auch wenn ich ihm so viel Aufmerksamkeit wie möglich gebe, habe ich das Gefühl, dass es nie reicht. Ausserdem muss ich ja neben dem Kleinkind und dem Säugling auch noch kochen etc. Leider zieht sich das Muster trotzdem weiter. Aktuell ist er häufig grob zu seiner Schwester und ist z.B. absichtlich laut, wenn sie am schlafen ist, so dass sie erwacht. Das bringt mich zunehmend auf die Palme, was ich gegenüber ihm auch verbalisiere (es macht mich wütend, dass du extra laut bist, wenn deine Schwester schläft) und ich merke, ich verliere langsam die Geduld. Ich weiss auch, dass er sie eigentlich mag, manchmal sind sie auch zuckersüss zusammen und sie himmelt ihn an. Auf der anderen Seite sagte er mir heute klar, für ihn wäre es besser, wenn sie nicht auf die Welt gekommen wäre. Ich weiss langsam nicht mehr, wie ich am besten reagieren soll. Ich habe Angst, dass meine Tochter durch die wiederkehrenden Aggressionen negative Assoziationen ihm gegenüber hat und sich mein Verhältnis zu meinem Sohn verschlechtert. Was würdet ihr tun?
Hallo ihr Lieben :) ich habe zwei Söhne einen eigendlich (im kindergarten )sehr ruhigen 4 Jahre 9 Monate Jährigen und einen 2Jahre und 2 Monate alten. Mir hat Euer Buch und euer Blog wahnsinnig geholfen, da der größere nach der Geburt ich glaube mit allem außer mit Rückzug reagiert hatte. Vielen Dank dafür! Ihm sehr viel Aufmerksamkeit zu schenken und sich bei Provokationen nicht stressen zu lassen, dadurch hat sich sehr viel verbessert. Die beiden verstehen sich auch ganz gut regeln aber im Streit noch viel körperlich... Das Problem ist dass ich aus der " Ich schenke meinem Kind ununterbrochen Aufmerksamkeitsnummer" nicht mehr rauskomme. Mein Erstgeborener hat sich früher ganz toll alleine oder mit anderen Beschäftigen können. Seit der geburt des jüngeren erwartet er jetzt sozusagen eine dauerbespaßung und hat sich daran gewöhnt. Ich übertreibe nicht. Ich mache es sowiso so dass er immer nach dem Kindergarten eine halbe Stunde nur mit mir hat selbst wenn wir verabredet sind muss ich ihm alleine erst etwas vorlesen bevor er eventuell mal mit den anderen Kindern spielt und ich mich unterhalten kann und selbst da ist er meißt bei mir und drängelt wann wir gehen und er mit mir spielen kann. Gestern hat er etwas gesagt was mich fast umgehauen hat. Wir waren nach dem KIndergarten mit seinem Bruder im Innenhof nach der Kita. Ich habe ihm erst ein Märchen vorgelesen während sein Bruder alleine gespielt hat. Dann haben ich und mein großer uns über den Kindergarten unterhalten und gekuschelt. Es waren viele Kinder in seinem Alter im Innenhof und viele Eltern die geratscht haben. " ER maulte er will nicht mit den anderen Kindern spielen weil er die nicht richtig kennt. Ich wollte mich mit den Nachbarn unterhalten. Mein großer ist zwei drei Mal gerutscht und hat ab da lustlos gequengelt er will hoch und mit mir alleine Lego Dublo spielen. Das Wetter war schön und sein Bruder spielte friedlich und glücklich mit ein paar anderen Kleinen draußen. Ich sagte Ihm "Ok du willst hoch ich und dein Bruder möchten unten bleiben machen wir einen Kompromiss wir bleiben noch eine halbe stunde und dann spiel ich mit euch beiden oben." daraufhin hat er nach dem er weiter rumgemotzt hat seinem bruder ständig das spielzeug weggenommen so dass ich mich wieder nicht unterhalten konnte. als ich ihn fragte warum er das tut sagt er:" Wenn ich meinen Bruder ärgere spielst Du immer lange alleine mit mir." Anschinend hat er über die Jahre das " mein kind provoziert also braucht er mehr Aufmerksamkeit umgekehrt ausgelegt und gemerkt : " Wenn ich provoziere bekomme ich mehr Aufmerksamkeit" Er ist sehr intelligent und durchschaut mich anscheinend total;) Wir anderen haben aber auch Bedürfnisse und ich kann ihm nicht immer 100% geben. Ich bin sonst irgendwann nur noch mein eigener Schatten und es tut ihm ja auch nicht gut ständig einen rundumdieuhr Spieleservice zu haben. Wenn mein Großer da ist bin ich so gut wie nie alleine außer auf dem Klo und selbst da wartet er oft schon vor der Tür. Es ist bei ihm anscheinend leider nicht so dass sein Aufmerksamkeitstank mal voll ist sondern mir kommt es eher vor wie bei einem Magen;) Ich hab ihn ne Zeitlang so mit Aufmerksamkeit vollgestopft damit es ihm blos wieder gut geht dass sich der Aufmerksamkeitstank erweitert hat und nur noch ganz schwer zu füllen ist... ;)Kann das sein? und wie kommen wir da wieder raus? Wenn ich nicht ständig bei ihm 100% gebe ist er sofort beleidigt und ich habe das Gefühl er wertet das als Liebesentzug...Dieses Gefühl möchte ich ihm aber ja auch auf keinen Fall geben...Vielen Dank
AntwortenLöschenHallo
AntwortenLöschenHabe bereits euer Buch gelesen und würde sehr gerne vieles beherzigen. Ich bin jetzt im 9.Monat schwanger. Meine Tochter ist 2.5 Jahre alt und klebt sehr an mir, jammert schon jeher viel, hat ab und zu heftige Wutanfälle und kann seit jeher (also schonvor Schwangerschaft) keine 5 Minuten spielen ohne sich mit lautem Schreien darüber aufzuregen, was gerade nicht so funktioniert wie sie es sich in den Kopf gesetzt hat. Das ist schon anstrengend. Wenn ich immer gerade renne, sabn lernt sie doch nichts aus eigener Kraft, was ja ihr Selbstwertgefühl auf die Dauer stärken würde. Oder? Sie schreit dann auch manchmal aktiv und sehr sehr fordend nach Hilfe. Aber wenn ich ihr dann helfen will (manchmal sage ich ihr auch ich müsse noch die Sache erledigen und komme dann um ihr zu helfen, was dann ab und zu mit noch forderndem Rufen seitens Tochter beantwortet wird). Am wenigsten weiss ich damit umzugehen, wenn ich sie tröste und sie halte nach einem Wutanfall oder wenn sie traurig ist und während des Anfalls nach etwas ganz banalem lautstark jammernd fordert. Z.B. früher Schnuller (habe ich ihr nicht gegeben. Habe ihr gesagt, kein Schnuller wegen Schreien
Ich sage, ich bin da für dich. Ich spiegle auch ihre Gefühle und Bedürfnisse wieder. Aber es scheint, als nutze sie diese Gelegenheit, mich herumzukommandieren. Obwohl ich nie nachgebe und das Schreien einfach aushalte. Aber nicht immer gelingt mir das. Manchmal sage ich ihr auch, so schreiend können wir jetzt den Badibesuch nicht angehen. Ich mag nicht, wenn alle Leute schauen. Sonst gehen wieder heim etc. Pädagogisch absolut daneben, aber ich weiss mir in der Öffebtlichkeit meist selbst nicht mehr zu helfeb. Neuerdings fordert sie nicht mehr den Schnuller, sondern irgendetwas anderes als Ersatzbefriedigung. Z.B. wirft sie Sachen auf den Boden und fordert dann mich auf, diese aufzulesen oder will, dass ich ihr den Becher Wasser, der direkt vor ihr steht, gebe, statt ihn selbst zu nehmen. Und das sehr sehr laut und fordernd. Da habe ich wirklich keine Lust zu geben, was sie will und sage ihr das auch. Ich will nicht, dass sich das einbürgert, dass sie einfach so laut und mühsam danach schreit, was sie will. Ich sage ihr dann liebevoll aber bestimmt, durch Schreien kriegst du bei mir nicht, was du möchtest. Nachdem du doch beruhigt hast, kannst du mich ja nochmals fragen. Oder soll ich ihr in diesen Ausnahmesituationen geben, wonach sie so lautstark jammert? Wäre sicher schneller Ruhe, aber ich sträube mich irgendwie dagegen...
Hallo nochmals aber diesmal nicht mit so vielen Fehler gespickt:)
AntwortenLöschenHabe bereits euer Buch gelesen und würde sehr gerne vieles beherzigen. Ich bin jetzt im 9.Monat schwanger. Meine Tochter ist 2.5 Jahre alt und klebt sehr an mir, jammert schon jeher viel, hat ab und zu heftige Wutanfälle und kann seit jeher (also schonvor Schwangerschaft) keine 5 Minuten spielen ohne sich mit lautem Schreien darüber aufzuregen, was gerade nicht so funktioniert wie sie es sich in den Kopf gesetzt hat. Das ist schon anstrengend. Wenn ich immer gerade renne, dann lernt sie doch nichts aus eigener Kraft, was ja ihr Selbstwertgefühl auf die Dauer stärken würde. Oder? Sie schreit dann auch manchmal aktiv und sehr sehr fordend nach Hilfe. Aber wenn ich ihr dann helfen will (manchmal sage ich ihr auch ich müsse noch die Sache erledigen und komme dann um ihr zu helfen, was dann ab und zu mit noch forderndem Rufen seitens Tochter beantwortet wird) möchte sie es oft nicht, aber auch nicht nochmals probieren. Dann weint sie einfach einen Moment in meinen Armen. Am wenigsten weiss ich damit umzugehen, wenn ich sie tröste und sie halte nach einem Wutanfall oder wenn sie traurig ist und während des Tröstens nach etwas ganz banalem lautstark jammernd fordert. Z.B. früher Schnuller (habe ich ihr in solch einer Situation -aus eigebem Trotz oder aus Angst, dass sich dieses Verhalten einbürgert?- nicht gegeben). Habe ihr gesagt, kein Schnuller wegen Schreien
Ich sagte, ich bin da für dich. Ich spiegle auch ihre Gefühle und Bedürfnisse wieder. Aber es scheint, als nutze sie diese Gelegenheit, mich herumzukommandieren. Obwohl ich nie nachgebe und das Schreien einfach aushalte. Aber nicht immer gelingt mir das. Manchmal sage ich ihr auch, so schreiend können wir jetzt den Badibesuch nicht angehen. Ich mag nicht, wenn alle Leute schauen. Sonst gehen wieder heim etc. Pädagogisch absolut daneben, aber ich weiss mir in der Öffentlichkeit meist selbst nicht mehr zu helfen. Neuerdings fordert sie nicht mehr den Schnuller, sondern irgendetwas anderes als Ersatzbefriedigung. Z.B. wirft sie Sachen auf den Boden und fordert dann mich auf, diese aufzulesen oder will, dass ich ihr den Becher Wasser, der direkt vor ihr steht, gebe, statt ihn selbst zu nehmen. Und das sehr sehr laut und fordernd. Da habe ich wirklich keine Lust zu geben, was sie will und sage ihr das auch bin aber für sie da und warte bis das Jammern und Schreien aufhört. Nimm sie in den Arm, wenn sie dazu bereit ist. Ich will nicht, dass sich das einbürgert, dass sie einfach so laut und mühsam danach schreit, was sie will. Ich sage ihr dann liebevoll aber bestimmt, durch Schreien kriegst du bei mir nicht, was du möchtest. Nachdem du doch beruhigt hast, kannst du mich ja nochmals fragen. Oder soll ich ihr in diesen Ausnahmesituationen geben, wonach sie so lautstark jammert? Wäre sicher schneller Ruhe, aber ich sträube mich irgendwie dagegen...
Hallo!
AntwortenLöschenIch lese gerade das Kapitel in eurem neuen Buch. Ich bin Mutter von Zwillingen (3 Jahre alt) und nun wieder schwanger (bisher wurde nur eins gefunden...). Habt ihr Literaturempfehlungen, wie Zwillinge mit der Geburt eines jüngeren Geschwisterkindes umgehen? Sie sind ja im Grunde ihr gesamtes Leben schon daran gewöhnt nicht alleine zu sein und teilen zu müssen, daher stell ich mir das als eine ganz andere Situation vor. Ich hab bisher aber leider nichts dazu gefunden.
Hallo zusammen
AntwortenLöschenIch schreibe hier nochmals, auf meinen Eintrag vom 2.8. hat leider niemand geantwortet. Mein Sohn ist mittlerweile knapp 3 Jahre alt. In Bezug auf seine Schwester gibt es schöne Momente, aber auch viele solche, wo mein Sohn ihr mittlerweile extra weh tut zb sie kickt, wenn sie am Boden liegt. Häufig kann ich keinen Grund ausmachen, es geschieht einfach, wenn er zb an ihr vorbeiläuft. Und nun wird es auch bei anderen Kindern, insbesondere jüngeren zunehmend zum Problem. Mit älteren geht es viel besser. Und er fängt nun auch an, mich und meinen Mann an zu schlagen. Wehementes auf ihn einreden scheint nicht zu wirken. Ich wär echt froh, wenn ihr mir einen Tipp geben könntet, wie wir reagieren sollen. Danke!
Danke! Danke! Danke für diesen Artikel!
AntwortenLöschenVielen lieben Dank für diesen tollen Artikel.
AntwortenLöschenGehört das nicht gerne in die Krippe oder Kita zu gehen auch mit dazu weil das "kleine" bei Mama bleiben darf dazu?
Vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel.
AntwortenLöschenGehört das nicht gerne in die Krippe oder Kita zu gehen auch mit dazu weil das "kleine" bei Mama bleiben darf dazu?
Hallo, in die Runde! Ich hoffe, hier wird noch aktiv geantwortet. Bei uns ist vor zwei Wochen Kind 2 geboren worden und mein Erstgeborener (4;10 Jahre) und ich knapsen wirklich sehr an dem momentanen Verlust/Einschnitt unserer bisherigen, sehr innigen Zweisamkeit. Ich habe das Geschwisterbuch da und sehe meinen Sohn in seiner Not sehr deutlich. Mein Mann leider noch nicht. Bisher äußert sie sich in Form von aggressivem und provokantem Verhalten am Abend im Familienbett. Entweder direkt beim Besteigen des Bettes (wir gehen alle zeitgleich, da kitafrei und selbstbestimmtes Schlafen) oder aber auch erst später nach dem Vorlesen oder Tablet springt er dann durchs Bett, auf uns drauf (auf alle, Mama, Papa, Baby), unter die Decke, haut und tritt. Getreten wird vorrangig der Papa. Die Stimmung schwankt zwischen hahaha das ist alles so lustig und klar erkennbarer Wut und Aggression, die aber bei Spiegelung meinerseits verneint werden. Ich würde hier gerne so reagieren, dass mein Mann das Baby nimmt und mindestens aus dem Bett, vielleicht sogar noch in ein anderes Zimmer geht und ich bei meinem Sohn bleibe, am liebsten solange, bis ich ihn in den Schlaf begleitet habe. Denn so kennt er es; dass wir zusammen ins Bett gehen und kuschelnd einschlafen. Leider macht da das Baby natürlich nicht immer mit. Und mein Mann leider auch nicht. Aber dass ich gehe, finde ich extrem falsch, da ich seine erste Bindungsperson bin. Und mein Mann will das Verhalten leider einfach nur so schnell wie möglich unterbinden und ist auf dem Trip "du trittst mich nicht". Spiegeln, verbalisieren, Gefühle benennen und ernst nehmen kann er leider gar nicht fürs Kind. Im positivsten Fall gelingt es ihm, umzulenken auf ggf noch was Lesen oder kuscheln. Meine Fragen wären jetzt: ist letzteres auch in Ordnung? Ich habe da immer da Gefühl, dass das Kind alles unterdrücken soll und eben abgestraft wird, wenn es wütet. Zumal wir derzeit auch nicht wirklich Machtumkehrspiele anbieten, da ich diese körperlich nach der Geburt noch nicht schaffe und mein Mann daran leider kein Interesse zeigt. Und was wäre die beste Herangehensweise für mich als Mama, wenn ich tatsächlich die Abendsituation mit dem Kind alleine mache? Auf Spiegeln spricht mein Sohn wie gesagt gar nicht gut an, obwohl das meine bevorzugte Herangehensweise wäre. Gegen Kissen oä zu treten, wird natürlich auch noch nicht angenommen, denn "es muss eine Person sein". Den Tag über gebe ich wirklich ganz viel Aufmerksamkeit, spiele stundenlang mit ihm, biete Vorlesen, gemeinsames Duschen und Kuscheln immer wieder an, wir unterhalten uns den ganzen Tag miteinander, ich berichte von seinen Babyzeiten, ich gehe auf "Ich bin auch ein Baby" ein usw. Dennoch ist halt meistens das Baby dabei und "funkt" mit (Dauer-)Stillen dazwischen. Aufmerksamkeitstank so gut es geht füllen ist mir also klar. Nicht schimpfen ist mir auch klar. Dennoch wäre ich für Tipps für aggressive Abendsituation sehr dankbar.
AntwortenLöschenDaniela
Hallo,
AntwortenLöschenDer Artikel war zur Zeit der Geburt unseres zweiten Kindes sehr hilfreich. Doch nun stehen wir vor einem neuen Rätsel. Kind 1 hat sich noch ein Geschwisterchen gewünscht und vor wenigen Wochen bekommen. Seit kurzem aber ist nun Kind 1 sehr aggressiv gegenüber dem mittleren Kind. Das Baby wird geliebt, besungen, als Lueblingsgeschwister etc bezeichnet - den mittleren Kind gegenüber wird provoziert (Bilder der Familie gemalt, worauf das mittlere Kind fehlt), getreten, etc.
Warum?? Und vor allem, was tun?
Hallo! Mein älteres Kind (2 Jahre und 2 Monate) habe ich vor 3 Monaten abgestillt. Er möchte jetzt wieder (Beginn:3 Wochen vor der Geburt) Brustkuscheln und jetzt wo er sieht dass das Baby trinkt (2 Wochen alt) Brust trinken. Wenn ich sage mach das, dann macht er Gluck Gluck Gluck. Manchmal glaub ich, er hat es bald raus. Jetzt schreibst du Tandemstillen soll man machen. Aber ich müsste ihn ja dann wieder abstillen? Gegen Ende wollte ich auch echt nicht mehr stillen beim Großen und die Kleine will dauernd trinken.
AntwortenLöschenWürde er dann von selbst wieder aufhören, ich stelle mir vor dass er dann erst aufhören will wenn das Baby abgestillt wird.
LG Anna
Hallo,
AntwortenLöschenich finde eure Artikel super und sie haben mir bisher immer sehr geholfen.
Ich habe zwei Kinder, meine Tochter Mia ist 3 Jahre alt, mein Sohn Bennet ist gerade ein Jahr alt geworden.
Das Thema Eifersucht war bei uns bis zum Frühjahr diesen Jahres eigentlich keines. Seitdem zeigt meine Tochter allerdings ihren Schmerz auf verschiedene Arten. Sie haut und kneift mich, wenn ich ihr etwas verbiete bzw. etwas von ihr will und sie will wieder ein Baby sein. Sie nimmt sogar einen Schnuller, obwohl sie bisher gar keinen wollte.
Diese Phase dauert nun schon einige Monate an und die Länge verunsichert mich nun zunehmend. Zumal ich versuche, so viel wie möglich mit ihr zu spielen und ihr Aufmerksamkeit zu schenken. Ich merke auch, dass ich selbst immer öfter denk, dass es doch Mal besser werden muss.
Wie lange dauert eurer Erfahrung nach dir nachgeburtliche Geschwisterkrise denn an und was kann ich tun, um meiner Tochter zu helfen? Mein Sohn verlangt mit seinen zwölf Monaten jetzt auch etwas mehr Aufmerksamkeit. Kann sich das Verhalten meiner Tochter auch verfestigen? Und wäre es richtig, ihr jetzt den Schnuller abzugewöhnen, obwohl sie ihn ja offensichtlich gerade als Tröster braucht?
Vielen Dank schon für eure Antwort. Liebe Grüße, Monja
Dies ist das erste Mal, dass ich „im Internet“ einen Kommentar verfasse. Aber jetzt muss es sein! Ich danke euch von ganzem Herzen für diesen tollen Artikel, der mit schlagartig die Augen geöffnet hat.
AntwortenLöschenMein Sohn wird diese Woche drei und hat seit 2 Monaten eine kleine Schwester. Mein Sohn war nie ein Kind, das auf meinem Schoß saß und war wenig verschmust oder anhänglich. Oft habe ich mir, insbesondere wenn ich mit meinen Mädchenmamas zusammen war, gewünscht, dass er auch mal zu mir kommt um aufzutanken oder sich wundert wenn ich aus dem Raum gehe. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: ich liebe ihn über alles, er ist nur eher ein ruhigerer Zeitgenosse und ein bisschen eigenbrödlerisch. Zu Bett gehen war nie ein Problem, er hat gerne mit Oma Zeit ohne mich verbracht, ging gerne in die Tagespflege und spielte mit anderen Kindern. Ein fröhliches und aufgewecktes Kerlchen, der immer beschäftigt war. Ich hatte erwartet, dass er gar keine Probleme mit dem Geschwisterchen haben würde. So malte ich mir aus wie er mir beim wickeln helfen würde, irgendwelche Sachen bringen könnte und dabei total stolz wäre.
Und dann brach er sich eine Woche vor der Geburt meiner Tochter das Bein. Er verbrachte also die folgenden 6 Wochen mit Gips auf der Couch (im Hochsommer). Danach war er ca 2 Wochen gesund bis er sich sein anderes Bein brach (ich muss dazu sagen, dass er eine genetische Disposition hat, aber die ersten knapp drei Jahre nie was hatte zum Glück).
Seit dem ersten Bruch ist er wie ausgewechselt gewesen. Er war sehr weinerlich, rastete extrem aus, wollte gar nichts mehr machen und rief ständig „Mama weg“ oder „Mama raus“, manchmal auch „will alleine sein“. Wenn überhaupt wollte er nur zu Papa und ich war völlig abgemeldet. Da der Papa die ersten beiden Lebensmonate unserer Tochter ebenfalls in Elternzeit war, konnte er sich also voll um unseren Sohn kümmern. Ich hatte ohnehin mit der Geburt zu kämpfen, mit dem stillen klappte es erst mit viel Arbeit und auch sonst war natürlich das Wochenbett kein Spaziergang. Daher war ich erst ganz froh dass er bei meinem Mann so gut aufgehoben war und ich nahm die ganze Zeit an, dass es ihm hauptsächlich so schlecht ging wegen seiner Verletzung. Ich durfte nur selten mit ihm spielen und oft auch gar nicht. Daraus folgte ein Strudel aus Frustration, Resignation und fast schon Depression bei mir, weil ich über seine Ablehnung so traurig war und annahm, dass er mich einfach nicht mehr lieb hatte.
Und dann las ich diesen Artikel und es hat in meinem Kopf und Herzen einen großen Knall gegeben. Ich war der Grund! Als mir das klar wurde, hat sich alles zum Guten gewendet. Ich habe sofort die Zeit mit ihm verdreifacht (zum Glück war Wochenende und mein Mann hat viel die Kleine genommen). Ich habe ihm gesagt dass es mir leidtut dass ich das nicht verstanden hatte. Auf meine Frage ob er manchmal traurig sei, weil ich so viel Zeit bei seiner kleinen Schwester war antwortete er für seine Verhältnisse sehr deutlich mit „ja“. Ich musste weinen. Nachdem wir dann ein bisschen drüber geredet hatten wurde es immer besser. Plötzlich durfte ich mit Spielsachen spielen, die sonst für Papa reserviert waren, gemeinsames Duschen, das sonst in einem riesen Schreikrampf endete, ging in 5 Minuten mit Haarewaschen vorbei, ins Bett bringen war kein Thema mehr und und und. Aber am aller berührendsten fand ich seinen Satz, den er kurz nach unserem „Gespräch“ über seine Gefühle ganz plötzlich aus dem Nichts sagte: „Mama, jetzt bin ich glücklich.“
Es war so bewegend und ich frage mich wie ich derart blind sein konnte. Vielen Dank also für das Augenöffnen!
Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar! Wir haben uns sehr gefreut, dass Dir der Artikel geholfen hat. Euch alles, alles Gute!
LöschenHallo, ich glaube der Artikel hat mir die Augen geöffnet und doch wollte ich hier Mal um eure Meinung bitten. Die große ist fast 3 Jahre. Die kleine wird jetzt 8 Monate. Die ersten 2 Monate liefen sehr gut. Ich habe viel mit unserer Großen übernommen. Zubettbringen, Tagesausflüge, Morgen- und Abend-Routine usw. Gleichzeitig hatten wir für die Mama auch jeden Tag qualitytime mit der Großen eingebaut. Im Nachhinein muss ich gestehen, dass ich kein zweites Kind wollte und mich um einige Babypflichten drücken wollte. So hat es sich dann auch eingespielt. Ich hatte meist die Große und meine Frau die Kleine. Die Qualitytime für Mama und die große hat zunehmends nachgelassen.
AntwortenLöschenNach 2 Monaten nach der Geburt der Kleinen fing die Große an ihr großes Geschäft, verteilt auf kleine Portionen, in den Schlüppi zu machen. Das wiederholte sich bis jetzt phasenweise. Hinzu kamen regelmäßige Wutausbrüche, die wir allerdings großteils der Autonomiephase zugeschrieben haben.
Jetzt haben wir Dezember. Seit Anfang September sind durchweg mindestens 2 von 4 Familienmitgliedern bei uns krank. Seit November hatte die kleine 4 eitrige Mittelohrentzündungen. Schließlich eine kleine OP, dann nochmal einen Rückfall und jetzt ist das Ohr seit 2 Wochen trocken.
Die große geht seit 3 Wochen nicht in die Kita (erste Woche war sie krank, in der zweiten Woche wollten wir sie nicht schicken, da wir wussten dass viele andere kranke Kinder in ihrer Gruppe waren und die 3. Woche war Kitaschließzeit). Wir konnten durch Krankheit der Großeltern nicht auf deren Hilfe zählen und haben uns auch Weihnachten nicht treffen können. Bis jetzt hatten wir es weiter so gehandhabt. Ich die große, meine Frau die Kleine. Vermutlich war das die ganzen Monate ein schwerer Fehler.
Seit Oktober wurde die große immer trauriger, könnte aber nicht verbalisieren was los war. Jetzt fängt sie mehrmals am Tag aus heiterem Himmel an zu weinen. und es ist ein sehr trauriges weinen. Die große hat schon immer etwas länger gebraucht zum einschlafen, aber momentan sind es 1,5 Stunden. In der Nacht schlafe ich immer bei ihr im Kinderzimmer. Meine Frau schläft mit der kleinen im Schlafzimmer. Seit 2 Wochen ist die große überwiegend traurig und freudlos. Ich sehe kein funkeln mehr in ihren Augen. Sie ist nicht glücklich, beinahe depressiv.
In 2 Wochen haben wir mit der Großen den nächsten regulären U-Termin bei der Kinderärztin. Dort werde ich alles ansprechen und hoffe eine neutrale Einschätzung zu bekommen. Seit gestern haben wir einiges zu Hause neu organisiert. Ich übernehme jetzt mehr die Kleine, sodass Mama mehr Zeit für die Große hat. Seit heute schläft die kleine im Kinderzimmer. Die große darf mit Mama und Papa im Schlafzimmer schlafen.
Was denkt ihr? Könnte meine große Depressionen haben oder ist das alles noch im Rahmen? Die große ist bisher extrem lieb und fürsorglich mit der kleinen. die große schlägt weder die kleine noch schlägt sie uns.
Wenn man sie fragt warum sie traurig ist, antwortet sie nicht und frisst es in sich rein. Mich macht es fertig meine Tochter so zu sehen.
AntwortenLöschenHallo, ich liebe alles an dem Artikel. Vielen vielen Dank dafür. Insbesondere fühlt man sich nicht so alleine und merkt, dass viele Probleme auch andere haben und ich bekomme konkrete Hilfestellung!!
Ich habe eine Frage und würde mich wirklich wahnsinnig freuen, wenn du mir einen Tipp geben könntest. Mein Sohn (gerade 4) verhält sich nahezu identisch wie Fräulein Chaos am Abend manchmal. Es gelingt mir noch nicht jeden Tag, dies durch genügend Zeit auszugleichen, weil er die Zeit, die ich mit ihm + dem Baby (eine Woche alt) zugleich verbringe als weniger Wert empfindet. Ihn stört es allein, wenn die Kleine im Raum ist oder eben an meiner Brust und ich trotzdem mit ihm spiele. Wenn es dann abends so kommt, will ich ihn nicht allein lassen, weil ich ja sehe, dass es großer Schmerz letztlich ist. Aber andererseits bin ich abends oft mit beiden Kindern allein und will die kleine dem auch nicht aussetzen, weil ich mal gelesen habe, dass selbst wenn die Kinder sich dann vor den Geräuschen in den Schlaf zurückziehen (sie stillt dann ununterbrochen mit geschlossenen Augen), sie die Geräusche in ihrem Hirn wahrnehmen…
Was würdest du mir raten? Ich weiß, dass hier ist keine Beratung, aber vllt hast du einen Tipp? Liebe Grüße Sabine