Kaum ein Baby leidet nicht unter den berühmt-berüchtigten Blähungen. Oft ist es verhältnismäßig schwierig, herauszufinden, ob das Kind tatsächlich unter Flatulenzen leidet oder nicht viel mehr unter den berüchtigten Dreimonatskoliken, die eigentlich vielmehr eine Regulationsstörung sind. Blähungen und Schreien hängen in beiden Fällen unmittelbar miteinander zusammen, man sollte daher zunächst herausfinden, ob das Baby wirklich wegen Bauchweh schreit oder ob es Bauchweh hat, weil es beim so genannten unspezifischen Schreien so viel Luft verschluckt.
Für unspezifisches Schreien - also Dreimonatskoliken - spricht:
Treffen diese Fakten weitestgehend zu, dann hat Dein Kind vermutlich eher die sogenannten Dreimonatskoliken. In diesem Fall helfen bestimmte Techniken zur Beruhigung des Babys weiter - Dein Kind ist wahrscheinlich überreizt und müde, es benötigt nicht wirklich eine Bauchwehbehandlung.
Dreimonatskoliken oder Blähungen?
Für unspezifisches Schreien - also Dreimonatskoliken - spricht:
- Das Baby schreit vornehmlich in den Abendstunden, am Tag nur vereinzelt.
- Es findet schlecht in den Schlaf, man hat das Gefühl, dass das Kind ständig übermüdet oder überreizt ist.
- Es schläft fast nur mit Körperkontakt/Wiegen/Getragenwerden ein.
- Es beruhigt sich am besten durch rhythmische Bewegungen (Pezziball), im Kinderwagen oder beim Autofahren.
Treffen diese Fakten weitestgehend zu, dann hat Dein Kind vermutlich eher die sogenannten Dreimonatskoliken. In diesem Fall helfen bestimmte Techniken zur Beruhigung des Babys weiter - Dein Kind ist wahrscheinlich überreizt und müde, es benötigt nicht wirklich eine Bauchwehbehandlung.
"Richtige" Blähungen erkennt man vor allem daran:
Es ist grundsätzlich sinnvoll, die Luftmenge, die in den kleinen Magen gerät, zu minimieren. In den meisten Fällen trinken blähungsgeplagte Säuglinge zu hastig und verschlucken dabei zu viel Luft. Schon die Haltung beim Trinken wirkt sich auf die Menge der verschluckten Luft aus - je aufrechter ein Kind bei der Nahrungsaufnahme gehalten wird, desto weniger Luft schluckt es und desto schneller wird es die aufgenommene Luft bereits beim Trinken wieder los. Wichtig ist auch, dass man die Fütterung nicht zu weit hinaus schiebt - ein wirklich hungriges Kind trinkt deutlich hastiger - daher ist das Anbieten von Nahrung bei den ersten Anzeichen von Hunger bei unter Blähungen leidenden Babys oft vorteilhaft. Allein durch das Schreien wegen des Hungers gerät unnötig Luft in den Bauch.
Bei Stillbabys hilft es, so oft wie möglich in einem reizarmen (abgedunkelten) Raum zu stillen, damit das Kind nicht abgelenkt ist und dadurch ruhiger trinkt. Ist der Milchspendereflex zu stark, sollte die Brust vor dem Stillen etwas ausgestrichen werden, damit das Kind nicht so schnell größere Mengen Milch schlucken muss. Auch ein kritischer Blick auf das Anlegen ist sinnvoll - umschließen die Lippen des Kindes Brustwarze und Vorhof vollständig (ein kleines offenes Dreieck am Mundwinkel ist normal)?
Es ist umstritten, ob sich die Ernährung der Mutter auf Blähungen bei Babys auswirkt - bei mir persönlich war das nie der Fall. Einige Mütter berichten aber, dass ihre Kinder tatsächlich auf Bestandteile ihrer Ernährung reagieren - vor allem auf Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte und blähendes Gemüse (Kohl, Sellerie, Sauerkraut, Brokkoli). Einige Stillbabys bekommen starke Blähungen, wenn die Mutter Milchprodukte zu sich nimmt. Es ist daher sinnvoll, diese Nahrungsmittel mal ein paar Tage konsequent weg zu lassen und zu schauen, ob sich die Beschwerden bessern.
Flaschenbabys hilft es oft, wenn ihre Milch auf Basis eines Kümmel- oder Fencheltees angerührt (und nicht geschüttelt!) wird. Das Pulver verteilt sich schneller und leichter, wenn mit einer Gabel gerührt wird. Idealerweise steht die Flasche vor der Verfütterung ein paar Minuten - so platzen die meisten Luftblasen bereits. In die Flasche kann außerdem ein physikalischer Entschäumer (Sab Simplex, Lefax®, Espumisan) getropft werden - er wirkt rein physikalisch auf die Schaumblasen und wird unverändert wieder ausgeschieden - eine Überdosierung ist kaum möglich. Unter Blähungen leidenden Stillbabys hilft ein entblähender Tee oft gut. Manchmal reicht es sogar aus, wenn Mama Fenchel-Kümmel-Anis-Tee (der ja auch die Milchbildung anregt) trinkt, um die Beschwerden zu lindern.
Man sollte die Durchflussgeschwindigkeit des Saugers prüfen - idealerweise ist er immer auf Alter und Nahrung angepasst. Hält man die Flasche schräg, sollten in den ersten 3 Monaten pro Sekunde nicht mehr als ein bis zwei Tropfen heraus kommen. Beim Füttern muss der Sauger immer vollständig mit Milch gefüllt sein, damit nicht unnötig Luft eingesaugt wird. Bewährt hat sich für die besonders hastigen Trinker der Habermann-Sauger von Medela.
- Das Baby schreit gleichmäßig über den Tag verteilt und verstärkt nach den Mahlzeiten.
- Es zieht die Beine an, streckt sie dann ruckartig weg oder krümmt sich stark.
- Das Baby ist beim Füttern unruhig; obwohl es noch nicht satt ist, lässt es den Sauger oder die Brust los um wenige Sekunden später wieder hektisch danach zu suchen.
- Das Kind drückt stark (roter Kopf, schmerzverzerrte Mimik) und versucht die Winde loszuwerden.
- Nach dem Pupsen ist das Kind vorübergehend ruhig (beim unspezifischen Schreien hingegen wird trotz aller Bemühungen dauerhaft weiter geschrieen).
Wie kann ich bei der Fütterung Blähungen verringern?
Es ist grundsätzlich sinnvoll, die Luftmenge, die in den kleinen Magen gerät, zu minimieren. In den meisten Fällen trinken blähungsgeplagte Säuglinge zu hastig und verschlucken dabei zu viel Luft. Schon die Haltung beim Trinken wirkt sich auf die Menge der verschluckten Luft aus - je aufrechter ein Kind bei der Nahrungsaufnahme gehalten wird, desto weniger Luft schluckt es und desto schneller wird es die aufgenommene Luft bereits beim Trinken wieder los. Wichtig ist auch, dass man die Fütterung nicht zu weit hinaus schiebt - ein wirklich hungriges Kind trinkt deutlich hastiger - daher ist das Anbieten von Nahrung bei den ersten Anzeichen von Hunger bei unter Blähungen leidenden Babys oft vorteilhaft. Allein durch das Schreien wegen des Hungers gerät unnötig Luft in den Bauch.
Bei Stillbabys hilft es, so oft wie möglich in einem reizarmen (abgedunkelten) Raum zu stillen, damit das Kind nicht abgelenkt ist und dadurch ruhiger trinkt. Ist der Milchspendereflex zu stark, sollte die Brust vor dem Stillen etwas ausgestrichen werden, damit das Kind nicht so schnell größere Mengen Milch schlucken muss. Auch ein kritischer Blick auf das Anlegen ist sinnvoll - umschließen die Lippen des Kindes Brustwarze und Vorhof vollständig (ein kleines offenes Dreieck am Mundwinkel ist normal)?
Es ist umstritten, ob sich die Ernährung der Mutter auf Blähungen bei Babys auswirkt - bei mir persönlich war das nie der Fall. Einige Mütter berichten aber, dass ihre Kinder tatsächlich auf Bestandteile ihrer Ernährung reagieren - vor allem auf Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte und blähendes Gemüse (Kohl, Sellerie, Sauerkraut, Brokkoli). Einige Stillbabys bekommen starke Blähungen, wenn die Mutter Milchprodukte zu sich nimmt. Es ist daher sinnvoll, diese Nahrungsmittel mal ein paar Tage konsequent weg zu lassen und zu schauen, ob sich die Beschwerden bessern.
Flaschenbabys hilft es oft, wenn ihre Milch auf Basis eines Kümmel- oder Fencheltees angerührt (und nicht geschüttelt!) wird. Das Pulver verteilt sich schneller und leichter, wenn mit einer Gabel gerührt wird. Idealerweise steht die Flasche vor der Verfütterung ein paar Minuten - so platzen die meisten Luftblasen bereits. In die Flasche kann außerdem ein physikalischer Entschäumer (Sab Simplex, Lefax®, Espumisan) getropft werden - er wirkt rein physikalisch auf die Schaumblasen und wird unverändert wieder ausgeschieden - eine Überdosierung ist kaum möglich. Unter Blähungen leidenden Stillbabys hilft ein entblähender Tee oft gut. Manchmal reicht es sogar aus, wenn Mama Fenchel-Kümmel-Anis-Tee (der ja auch die Milchbildung anregt) trinkt, um die Beschwerden zu lindern.
Wenn die Kinder zwischendurch bei der Fütterung eine Pause machen oder die Brust gewechselt wird, kann man sie zwischendurch Aufstoßen lassen - das Trinken sollte jedoch dafür nicht absichtlich unterbrochen werden. Am Ende der Mahlzeit sollte dem Kind in jedem Falle versucht werden, ein Bäuerchen zu entlocken - hier ein paar Tipps und Tricks für ein schnelles Aufstoßen:
Es ist sinnvoll, sanft von unten nach oben den Rücken zu klopfen oder ihn kreisförmig zu streicheln. Auch ein sanftes Streicheln der Fontanelle hilft bei vielen Kindern gut. Wenn die Arme des Babys leicht angehoben werden, erweitert sich der Brustraum und die Luft kann leichter entweichen. Tut sich dein Kind schwer, dann versuche mal, die Position zu wechseln, klassischerweise werden Kinder in der Armbeuge mit dem Gesicht über die Schulter gehalten - alternativ kann das Kind auf den Schoß gesetzt und leicht nach vorne gebeugt werden oder es liegt mit dem Bauch über Deinen Schoß - manchen Kinder fällt das Aufstoßen so leichter. Bleibt das Bäuerchen dennoch aus, aber das Kind ist zufrieden, besteht kein weiterer Handlungsbedarf.
Wenn Vitamin D (am besten übrigens ohne Fluorid) verabreicht wird, kann man versuchen, die Tablette mal für 3-4 Tage weg zu lassen und zu schauen, ob sich das auswirkt - bei vielen wurden die Blähungen tatsächlich sehr viel besser. Einige Kinder reagieren auf das Milcheiweiß als Trägerstoff in den Tabletten - ihnen kann man dann Vitamin D in flüssiger Form geben. Bitte lass das Vitamin D nicht weg - es ist enorm wichtig für die Einlagerung von Kalzium in den Knochen!
Um die Luft aus dem Bauch zu bekommen eignet sich der Fliegergriff. Dabei liegt das Kind bäuchlings auf einer Hand das Erwachsenen und wird herumgetragen. Durch den gleichmäßigen Druck auf den Bauch und die Bewegung entweicht die Luft leichter.
Auch eine Bauchmassage tut gut - geeignet sind Windsalbe® oder Bäuchleinöl (z. B. von Weleda) aus der Apotheke. Mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger wird der Bauch mit idealerweise quadratischen Bewegungen im Uhrzeigersinn sanft massiert (quadratisch deshalb, weil der Darm so verläuft). Kreisförmige Bewegungen sind natürlich auch möglich (aber nicht ganz so effektiv) - dann sollte am Nabel begonnen werden und immer größere Kreise gezogen werden. Auch hier ist der Uhrzeigersinn wichtig, da sonst Winde und Darminhalte quasi rückwärts transportiert würden.
Was kann man gegen Blähungen bei Babys und Kleinkindern tun?

Auch eine Bauchmassage tut gut - geeignet sind Windsalbe® oder Bäuchleinöl (z. B. von Weleda) aus der Apotheke. Mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger wird der Bauch mit idealerweise quadratischen Bewegungen im Uhrzeigersinn sanft massiert (quadratisch deshalb, weil der Darm so verläuft). Kreisförmige Bewegungen sind natürlich auch möglich (aber nicht ganz so effektiv) - dann sollte am Nabel begonnen werden und immer größere Kreise gezogen werden. Auch hier ist der Uhrzeigersinn wichtig, da sonst Winde und Darminhalte quasi rückwärts transportiert würden.
Nach der Massage und immer mal zwischendurch kann man das Entblähen auch durch "Pupsgymnastik" unterstützen - das Kind ohne Windel strampeln lassen und dabei gelegentlich die kleinen Beine greifen und mit ihnen "Rad fahren".
Wärme ist ein altbewährtes Hausmittel - gut geeignet sind Kirschkernkissen oder noch besser (weil anschmiegsamer) Traubenkernkissen. Von Wärmeflaschen rate ich ab - zu groß ist die Gefahr des Auslaufens oder einer Verbrühung. Die Temperatur sollte gründlich geprüft werden - manchmal werden die Kissen nicht gleichmäßig (Ober- und Unterseite) erhitzt bzw. neigen dazu, die Wärme erst verzögert zu entfalten (Kirschkerne). Wärme wirkt auch in einem schönen warmen Bad - idealerweise sollte das Baby dabei frei strampeln können.
Grundsätzlich ist es bei Blähungen von Vorteil, die Kinder viel zu tragen - am besten im Tragetuch in der Wickelkreuztrage. Durch die Anspreiz-Hock-Stellung entweicht die Luft sehr gut, Mamas Körperwärme tut ihr übriges.
Eine weitere Möglichkeit, das Bauchweh zu behandeln sind spezielle Zäpfchen - sie entkrampfen und haben eine abführende Wirkung. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass auch folgende Globuli verabreicht werden können: Chamomilla D6, Calcium Carbonicum Hahnemanni D6 und Calcium phosphoricum D6 - Dosierung bei allen: 5 Globuli alle 2-3 h.
Es wird vermutet, dass die Unreife des Darms schuld an den Blähungen sein könnte - daher ist es sicher auch einen Versuch wert, die Darmflora mit Mutaflor® (enthält das Darmbakterium Escherichia coli Stamm Nissle 1917) oder BiGaia-Tropfen (enthält ein Milchsäurebakterium Lactobacillus reuteri Protectis, das aus der Muttermilch isoliert wurde) aufzubauen - die Erfolge dabei sind recht unterschiedlich - daher bleibt einem nichts weiter übrig, als es auszuprobieren. In der Regel reift der Darm nach etwa 3 Monaten aus und die Blähungen werden deutlich weniger.
Wenn die genannten Maßnahmen keinen Erfolg haben oder die Blähungen sehr quälend sind, dann sollte man das Baby auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit testen lassen. Diese ist in der Regel begleitet von weiteren Symptomen wie Unruhe schon beim Trinken, juckende Quaddeln, Schwellungen und Rötungen der Haut, Ausschläge, häufiges Spucken, Durchfall oder Verstopfung sowie unterdurchschnittliche Zunahme. Der Kinderarzt kann mit Hilfe eines Bluttestes das Vorliegen von Unverträglichkeiten testen.
Es wird vermutet, dass die Unreife des Darms schuld an den Blähungen sein könnte - daher ist es sicher auch einen Versuch wert, die Darmflora mit Mutaflor® (enthält das Darmbakterium Escherichia coli Stamm Nissle 1917) oder BiGaia-Tropfen (enthält ein Milchsäurebakterium Lactobacillus reuteri Protectis, das aus der Muttermilch isoliert wurde) aufzubauen - die Erfolge dabei sind recht unterschiedlich - daher bleibt einem nichts weiter übrig, als es auszuprobieren. In der Regel reift der Darm nach etwa 3 Monaten aus und die Blähungen werden deutlich weniger.
Wenn die genannten Maßnahmen keinen Erfolg haben oder die Blähungen sehr quälend sind, dann sollte man das Baby auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit testen lassen. Diese ist in der Regel begleitet von weiteren Symptomen wie Unruhe schon beim Trinken, juckende Quaddeln, Schwellungen und Rötungen der Haut, Ausschläge, häufiges Spucken, Durchfall oder Verstopfung sowie unterdurchschnittliche Zunahme. Der Kinderarzt kann mit Hilfe eines Bluttestes das Vorliegen von Unverträglichkeiten testen.
Hat Euch noch etwas anderes bei Blähungen geholfen? Schreibt uns einen Kommentar, dann können wir das ergänzen und anderen leidgeplagten Müttern hilft vielleicht genau Dein Tipp!
© Danielle
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